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Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Tissuebahn umfassend einen Former mit einem ersten und einem zweiten umlaufenden, endlosen und permeablen Band, wobei die Faserstoffbahn in einer Entwässerungszone gemeinsam von beiden Bändern geführt, das erste Band nach dem Ende der Entwässerungszone über eine Saugeinrichtung geleitet und das zweite Band gegenüber der Saugeinrichtung von der Tissuebahn weggeführt wird.
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Maschinen zur Herstellung von Faserstoffbahnen, insbesondere Tissuebahnen sind in unterschiedlichen Ausführungen aus dem Stand der Technik vorbekannt. Diese umfassen im Nassteil einen Former, der je nach Formerkonzept als Doppelsiebformer oder sogenannter Crescent-Former ausgebildet ist. Im erst genannten Fall erfolgt die Blattbildung zwischen zwei, eine Doppelsiebzone bildenden Entwässerungssieben, während im zweiten Fall die Blattbildung in einer zwischen einem Filzband und einem Entwässerungssieb gebildeten Doppelbandzone erfolgt. Beide Former sind dabei vorzugsweise in Walzenbauweise ausgeführt, d. h. umfassen eine Formierwalze, deren Umfang teilweise von den beiden endlosen Bändern umschlungen wird. Die Trennung der beiden Bänder unter Weiterführung der Faserstoffbahn mit einem der Bänder geschieht entweder noch im Umschlingungsbereich mit der Formierwalze oder aber dieser nachgeordnet, indem beide Bänder nach Ablauf von der Formierwalze erst noch gemeinsam weitergeführt werden.
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Im Doppelbandbereich erfolgt in beiden Fällen die Formation, d. h. die Faserausrichtung und Entwässerung. Die Faserstoffsuspension wird über einen Stoffauflauf in einen, zwischen den Bändern gebildeten keilförmigen Einlaufspalt eingebracht.
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Erfolgt eine Trennung beider Bänder im Bereich der Formierwalze, wird die Faserstoffbahn an der Ablauflinie am Formierzylinder von dem Band mitgenommen, das die Formierwalze an ihrem Aussenumfang direkt mit seiner Innenseite umschlingt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, wie in
WO 03/06 2528 A1 beschrieben, die sich an der Formierwalze ausgebildete Formation nach der Formierwalze weiterhin zwischen den zwei Bändern, zwei Siebbändern oder einem Siebband und einem Filzband, über eine vordefinierte Strecke zu führen und die beiden Bänder mittels eines Trennelementes voneinander zu trennen. Das Trennelement ist dabei in Form einer Trennsaugeinrichtung ausgeführt, was relativ aufwendig ist.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es daher den Aufwand für Bahnführung und Entwässerung zu optimieren.
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Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Saugeinrichtung mehrere Saugzonen besitzt. Hierdurch kann die Saugeinrichtung an die speziellen Anforderungen der Maschine besser angepasst werden und zusätzliche Aufgaben übernehmen.
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Eine einfache Konstruktion ergibt sich, wenn die Saugeinrichtung feststehend ausgebildet ist. Wegen der Reibung sollte hierbei allerdings die Kontaktfläche der Saugeinrichtung mit dem ersten Band Gleitelemente vorzugsweise aus Keramik besitzen.
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Alternativ kann die Saugeinrichtung auch als rotierende Saugwalze ausgebildet sein. Dies bedeutet zwar einen größeren Aufwand, ist aber mit weniger Verschleiß infolge Reibung verbunden und erlaubt so eine schärfere Umlenkung des ersten Bandes mit der Tissuebahn, insbesondere nach der Wegführung des zweiten Bandes.
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Unabhängig von der Ausführung der Saugeinrichtung ist es vorteilhaft, wenn die Saugzonen separat steuerbar sind. Auf diese Weise kann der Unterdruck der Saugzonen im Hinblick auf die Erfordernisse separat eingestellt werden, was einerseits Energie spart und andererseits eine Rückbefeuchtung der Faserstoffbahn zu vermeiden hilft.
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Zur konstruktiven Vereinfachung können aber auch beide Saugzonen unterschiedlich stark gedrosselt mit einer gemeinsamen Unterdruckquelle verbunden werden.
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Vor allem bei breiten Maschinen sollte die Saugeinrichtung quer zur Bahnlaufrichtung mehrere Saugzonen besitzen. So können die Ränder der Tissuebahn über separate Saugzonen optimal stabilisiert werden. Um den mittleren Abschnitt der Tissuebahn separat besaugen zu können, sollte die Saugeinrichtung quer zur Bahnlaufrichtung zumindest drei Saugzonen aufweisen.
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Aber auch in Bahnlaufrichtung ergeben sich bei der Saugeinrichtung unterschiedliche Anforderungen, weshalb die Saugeinrichtung in Bahnlaufrichtung mehrere Saugzonen haben sollte. Dabei sollte sich zumindest eine Trenn-Saugzone gegenüber der Wegführung des zweiten Bandes befinden und/oder wenigstens eine Entwässerungs-Saugzone nach der Wegführung des zweiten Bandes angeordnet sein. Falls der Unterdruck in der Trenn-Saugzone zu hoch ist, so könnte Wasser aus dem zweiten Band in die Tissuebahn gesaugt werden. Daher ist es von Vorteil, wenn der Unterdruck der Trenn-Saugzone geringer als der der Entwässerungs-Saugzone ist.
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Der stärkere Unterdruck in der Entwässerungs-Saugzone führt zu einer erhöhten Entwässerung der Faserstoffbahn bei begrenztem Aufwand.
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Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
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In der beigefügten Zeichnung zeigt:
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1: einen schematischen Querschnitt durch einen Tissue-Former und
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2: eine Draufsicht einer Saugeinrichtung 5 des Formers.
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1 zeigt anhand eines Ausschnittes aus einer Maschine zur Herstellung einer Tissuebahn 1 den Grundaufbau eines Formers zur Formation und Entwässerung. Der Former umfasst dazu eine, eine Formierzone und eine Entwässerungszone 4 beinhaltende Doppelbandzone, in welchem die Faserstoffsuspension in Form der Tissuebahn 1 zwischen zwei endlosen, umlaufenden und permeablen Bändern 2, 3 unter Ausbildung der Formier- und Entwässerungszone 4 geführt wird. Der Former ist als Walzenformer ausgeführt. Die beiden endlosen Bänder 2, 3 laufen dazu über ein Entwässerungselement, welches vorzugsweise in Form einer Formierwalze 12 ausgeführt ist. Dabei bilden die beiden umlaufenden endlosen Bänder 2, 3 miteinander einen keilförmigen Einlaufspalt, der die Faserstoffsuspension unmittelbar von einem Stoffauflauf 11 aufnimmt. Die Trennung der beiden endlosen Bänder 2, 3 unter Weiterführung der Tissuebahn 1 an einem der beiden umlaufenden, endlosen Bänder, hier dem ersten Band 2, erfolgt der Formierwalze 12 und der Entwässerungszone 4 nachgeordnet. Dazu ist dem, die Tissuebahn 1 weiterführenden Band, hier dem ersten endlosen, umlaufenden Band 2, eine Saugeinrichtung 5 zugeordnet, die als Trenn-Saugeinrichtung ausgeführt ist. Diese wird an der Innenseite des ersten Bandes 2 wirksam, mit welcher das Band 2 direkt am Außenumfang der Formierwalze 12 geführt wird. Der Bereich zwischen dem Ablauf der beiden Bänder 2, 3 vom Außenumfang der Formierwalze 12 und der Trennung der beiden Bänder 2, 3 im Bereich der Saugeinrichtung 5 voneinander bildet die Entwässerungszone 4.
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Im Allgemeinen sind in der Entwässerungszone 4 eine oder mehrere Entwässerungsleisten vorgesehen.
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Die Bänder 2,3 können als Siebe oder Filze ausgebildet sein.
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Die Führung der Tissuebahn 1 geschieht damit zwischen den beiden Bändern 2, 3 auch noch nach der Formierwalze 12, wobei die Trennung im Bereich der Saugeinrichtung 5 erfolgt. Das erste Band 2 führt die entstehende Tissuebahn 1 weiter zum nächsten Prozessschritt, beispielsweise durch Übergabe an ein Filzband.
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Bezüglich der Ausführung der Saugeinrichtung 5 besteht eine Mehrzahl von Möglichkeiten. Wesentlich ist jedoch, dass die Saugeinrichtung 5 mehrere, separat steuerbare Saugzonen 6, 7, 8 besitzt. Dies erlaubt eine energieschonende Anpassung an die Erfordernisse des Prozesses und die Eigenheiten der Tissuebahn 1. Zur Vereinfachung der Konstruktion ist die Saugeinrichtung 5 feststehend, das heißt die entsprechend am ersten, endlosen Band 2 wirksame Fläche ist in ihrer Lage nicht veränderbar.
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Damit das zweite Band 3 leichter von der Tissuebahn 1 weggeführt werden kann, ist die Kontaktfläche der Saugeinrichtung 5 mit dem ersten Band 2 in Bahnlaufrichtung 10 gekrümmt. Dies bedeutet, dass das erste Band 2 gemeinsam mit der Tissuebahn 1 über die Kontaktfläche der Saugeinrichtung 5 umgelenkt wird. Um den Verschleiß durch Reibung zwischen erstem Band 2 und der Kontaktfläche zu minimieren weist die Kontaktfläche Gleitelemente 9 aus Keramik auf.
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Da die Saugeinrichtung 5 gleichzeitig die Trennung der Tissuebahn 1 vom zweiten Band 3 und die Entwässerung der Tissuebahn 1 unterstützen soll, besitzt diese hintereinander in Bahnlaufrichtung 10 mehrere Saugzonen 6, 7, 8. Die in Bahnlaufrichtung 10 erste Trenn-Saugzone 6, 8 befindet sich gegenüber der Wegführung des zweiten Bandes 3. Daran schließt sich in Bahnlaufrichtung 10 eine Entwässerungs-Saugzone 7 an.
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In der Trenn-Saugzone 6, 8 steht die Bahnstabilisierung im Vordergrund. Da sich beim Wegführen des zweiten Bandes 3 oft Probleme hinsichtlich der Bahnstabilisierung an den Rändern der Tissuebahn 1 ergeben, ist es meist ausreichend nur den Bahnrändern je eine Trenn-Saugzone 6 zuzuordnen. Soll auch der mittlere Bereich der Tissuebahn 1 besaugt werden, dann kann auch eine mittlere Trenn-Saugzone 8 vorgesehen sein. In diesem Fall kann der Unterdruck in der mittleren Trenn-Saugzone 8 geringer als in den beiden anderen Trenn-Saugzonen 6 sein.
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In der Trenn-Saugzone 6, 8 sollte der Unterdruck nur so hoch sein, wie unbedingt für die Bahnstabilität erforderlich, da ansonsten zu viel Wasser aus dem zweiten Band 3 in die Tissuebahn 1 gesaugt wird. Im Unterschied dazu sollte der Unterdruck in der folgenden Entwässerungs-Saugzone 7 wesentlich höher sein, damit möglichst viel Wasser von der Tissuebahn 1 in das erste Band 2 und von diesem in die Saugzone 7 gelangt.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist für jegliche Former für Tissuemaschinen einsetzbar, die durch einen Doppelbandbereich, insbesondere Doppelsiebbereich oder Sieb-Filzbereich, charakterisiert sind. Die erfindungsgemäße Lösung ist auch unabhängig von der weiteren Verarbeitung beziehungsweise den Prozessschritten, die die Faserstoffbahn durchläuft. Dabei ist es unerheblich, ob die Führung danach um Kreppzylinder oder durch eine Presseinrichtung erfolgt. Das Formerkonzept soll somit als Modul von nachfolgenden Prozessschritten und damit erforderlichen Vorrichtungen vorangestellt werden.
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Die einzelnen Bänder – erstes endloses umlaufendes Band 2 und zweites endloses umlaufendes Band 3 werden über eine Mehrzahl von Leiteinrichtungen, insbesondere Leitwalzen, geführt, wobei in Walzenbauweise des Formers in einem der Bänder, vorzugsweise im ersten endlosen umlaufenden Band 2, eine entsprechende Formierwalze angeordnet ist, für die alle gängigen Formierwalzenarten in Betracht kommen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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