DE102014207753A1

DE102014207753A1 - Fahrzeugsitz und Verfahren zum Bewegen eines Kindersitzes

Info

Publication number: DE102014207753A1
Application number: DE102014207753.2A
Authority: DE
Inventors: Matthias Franz; Hendrik Nordalm
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2014-04-24
Filing date: 2014-04-24
Publication date: 2015-10-29
Anticipated expiration: 2034-04-25
Also published as: DE102014207753B4

Abstract

Ein Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug gemäß der vorliegenden Erfindung hat ein Rückenlehnenelement, das eine zugehörige Anlagefläche aufweist, ein Sitzflächenelement, das eine zugehörige Anlagefläche aufweist, sowie Hubelemente, die in dem Rückenlehnenelement und/oder dem Sitzflächenelement integriert sind und derart ausgebildet sind, dass jedes Hubelement eine Hubbewegung von zumindest einem Abschnitt der zugehörigen Anlagefläche durchführen kann. Darüber hinaus hat der Fahrzeugsitz eine Steuereinheit zur Steuerung von zumindest einem Hubelement, wobei die Steuereinheit derart angepasst ist, dass sie zumindest ein Hubelement derart steuern kann, dass ein auf einer der Anlageflächen oder den Anlageflächen angeordneter, lösbar an dem Fahrzeugsitz befestigter Kindersitz eine vorgegebene Schaukelbewegung und/oder eine Bewegung zum Ausgleich fahrdynamischer Kräfte durchführt.

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug mit einem Rückenlehnenelement und einem Sitzflächenelement sowie Hubelementen, die in dem Rückenlehnenelement und/oder dem Sitzflächenelement integriert sind und derart ausgebildet sind, dass jedes Hubelement eine Hubbewegung durchführen kann, ein Verfahren zum Bewegen eines Kindersitzes sowie eine Verwendung eines Fahrzeugsitzes zum Bewegen eines Kindersitzes.
Aus der Offenlegungsschrift DE 10 2006 018 184 A1 ist beispielsweise ein Fahrzeugsitz mit einer Rückenlehne und einem Sitzkissen bekannt, der zu beiden Seiten einer Längsmittenebene des Sitzes eine Reihe von übereinander angeordneten Verstellelementen aufweist. Die Verstellelemente sind Hubelemente, die eine Bewegung in etwa senkrecht zu einer Anlagefläche eines Insassen am Sitz ausfüllt. Hierdurch kann eine Massagewirkung und insbesondere eine Mobilisation der Wirbelsäule des Insassen erzeugt werden.
Derartige Verstellelemente bzw. Hubelemente sind üblicherweise als Hohlkammern ausgeführt, die über Einlassventile sowie Auslassventile mit einem gasförmigen oder flüssigen Medium befüllbar bzw. entleerbar sind. Druckveränderliche Hohlkammern, die eine elastische Stützwand aufweisen, sind beispielsweise in der DE 19545168 A1 beschrieben.
Ferner sind Kindersitze bekannt, die lösbar auf einem Kraftfahrzeugsitz montierbar sind und an die Anatomie von Kindern angepasst sind bzw. anpassbar sind, so dass Kinder sicher in einem Kraftfahrzeug befördert werden können.
Es ist bei einer Beförderung von Kindern in einem Kindersitz in einem Kraftfahrzeug häufig ein Problem, dass sich Kinder unwohl fühlen und/oder unruhig sind und sich nur schwierig beruhigen lassen.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug, ein Verfahren zum Bewegen eines Kindersitzes und eine Verwendung eines Fahrzeugsitzes zum Bewegen eines Kindersitzes zu schaffen, wobei ein in dem Kindersitz auf dem Fahrzeugsitz sitzendes Kind leicht beruhigt werden kann und einem Unwohlsein vorgebeugt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug gelöst, der die Merkmale von Patentanspruch 1 aufweist. Ferner wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Bewegen eines Kindersitzes in einem Kraftfahrzeug gemäß Patentanspruch 8 gelöst. Darüber hinaus wird diese Aufgabe durch Verwendung eines Fahrzeugsitzes mit Massage- und/oder Mobilisierungsfunktion zum Bewegen eines Kindersitzes gemäß Patentanspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen aufgeführt.
Ein Fahrzeugsitz für elf Kraftfahrzeug gemäß der vorliegenden Erfindung hat ein Rückenlehnenelement, das eine zugehörige Anlagefläche aufweist, ein Sitzflächenelement, das eine zugehörige Anlagefläche aufweist, sowie Hubelemente, die in dem Rückenlehnenelement und/oder dem Sitzflächenelement integriert sind und derart ausgebildet sind, dass jedes Hubelement eine Hubbewegung von zumindest einem Abschnitt der jeweiligen zugehörigen Anlagefläche durchführen kann. Darüber hinaus hat der Fahrzeugsitz eine Steuereinheit zur Steuerung von zumindest einem Hubelement, wobei die Steuereinheit derart angepasst ist, dass sie zumindest ein Hubelement derart steuern kann, dass elf auf einer der Anlageflächen oder auf den Anlageflächen angeordneter, lösbar an dem Fahrzeugsitz befestigter Kindersitz eine vorgegebene Schaukelbewegung und/oder eine Bewegung zum Ausgleich fahrdynamischer Kräfte durchführt.
Eine Anlagefläche gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Fläche des Fahrzeugsitzes, mit der eine auf dem Fahrzeugsitz sitzende Person mit dem Fahrzeugsitz in Kontakt kommt. Dementsprechend kommt auch ein auf dem Fahrzeugsitz befestigter Kindersitz mit diesen Anlageflächen in Kontakt. Eine Hubbewegung eines Abschnitts der Anlagefläche umfasst insbesondere eine Hubbewegung senkrecht zu der Anlagefläche. Ein Hubelement führt dabei eine Hubbewegung von einem Teil der jeweiligen zugehörigen Anlagefläche und nicht der gesamten Anlagefläche durch.
Ein Hubelement kann beispielsweise pneumatisch, hydraulisch und/oder mechanisch eine Hubbewegung des Abschnitts der Anlagefläche erzeugen.
Eine Schaukelbewegung des Kindersitzes ist insbesondere eine Bewegung, die einen Kindersitz um eine bestimmte Achse derart hin und her bewegt, dass diese Schaukelbewegung eine beruhigende Wirkung auf ein in dem Kindersitz sitzendes Kind hat.
Fahrdynamische Kräfte, die auf den Kindersitz und damit auf ein in dem Kindersitz sitzendes Kind, wirken, sind Kräfte, die durch eine Kurvenfahrt des Kraftfahrzeugs, ein Beschleunigen oder ein Verzögern des Kraftfahrzeugs entstehen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann damit ein Kindersitz mittels des Fahrzeugsitzes bewegt werden, ohne dass der Kindersitz selbst eine geeignete Bewegungsvorrichtung aufweist. Insbesondere kann durch die vorliegende Erfindung ein beliebiger Kindersitz, der auf dem Fahrzeugsitz montiert ist, wie gewünscht bewegt werden. Der Kindersitz selbst benötigt keine Energieversorgung oder dergleichen um die Bewegungsvorrichtung zu aktivieren.
Der Kindersitz kann ein Kindersitz für jegliche Altersgruppe von Babies über Kleinkinder bis hin zu größeren Kindern sein.
Gemäß einer Weiterbildung des Fahrzeugsitzes der vorliegenden Erfindung ist die Steuereinheit derart angepasst, dass sie das zumindest eine Hubelement derart steuert, dass der Kindersitz um eine Querachse, beispielsweise eine Fahrzeugquerachse bzw. eine Sitzquerachse, und/oder eine Längsachse, beispielsweise eine Fahrzeuglängsachse bzw. eine Sitzlängsachse, mit einer geeigneten Amplitude und/oder mit einer geeigneten Frequenz und/oder mit einer geeigneten Geschwindigkeit und/oder mit einer geeigneten Beschleunigung bewegbar ist. Die Amplitude, die Frequenz, die Geschwindigkeit und die Beschleunigung sind dabei beispielsweise über ein Programm vorgebbar oder individuell wählbar ausgeführt, so dass eine Bewegung des Kindersitzes abhängig von den Bedürfnissen des Kindes und der Konstruktion des Kindersitzes anpassbar ist.
Gemäß einer Weiterbildung des Fahrzeugsitzes der vorliegenden Erfindung ist das zumindest eine Hubelement entfernt von dem Übergangsbereich zwischen dem Rückenlehnenelement und dem Sitzflächenelement in dem Rückenlehnenelement oder in dem Sitzflächenelement angeordnet. Ferner ist das zumindest eine Hubelement von der Steuereinheit derart steuerbar, dass es den Kindersitz um eine Fahrzeugquerachse schaukeln kann. Eine Fahrzeugquerachse stimmt in der Regel mit einer Sitzquerachse überein.
Wenn das Hubelement entfernt von dem Übergangsbereich zwischen dem Rückenlehnenelement und dem Sitzflächenelement angeordnet ist, so lässt sich der Kindersitz besser um die Fahrzeugquerachse schaukeln. Ferner liegt ein Kindersitz an Abschnitten der Anlageflächen entfernt von dem Übergangsbereich besser/zuverlässiger auf, so dass eine Hubbewegung des Hubelements besser auf den Kindersitz übertragbar ist.
Es ist auch möglich, dass der Fahrzeugsitz zumindest ein Hubelement in dem Rückenlehnenelement und zumindest ein weiteres Hubelement in dem Sitzflächenelement entfernt von dem Übergangsbereich zwischen dem Rückenlehnenelement und dem Sitzflächenelement aufweist und das zumindest eine Hubelement und das zumindest eine weitere Hubelement gegenläufig anhebbar und senkbar sind, um den Kindersitz um die Fahrzeugquerachse zu schaukeln. Mit anderen Worten hebt in diesem Fall das zumindest eine Hubelement einen Abschnitt der Anlagefläche des Rückenlehnenelements an, während das zumindest eine weitere Hubelement den Abschnitt der Anlagefläche des Sitzflächenelements absenkt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist das zumindest eine Hubelement in Bezug auf eine Sitzplatzsymmetrieebene außermittig in dem Sitzflächenelement angeordnet und von der Steuereinheit derart steuerbar, um den Kindersitz um eine Fahrzeuglängsachse zu schaukeln. Die Sitzplatzsymmetrieebene ist eine Ebene, die in Hoch- und Längsrichtung durch die Mitte des Fahrzeugsitzes verläuft. In dem Fall, in dem das zumindest eine Hubelement außermittig zu dieser Sitzplatzsymmetrieebene angeordnet ist, wird der Kindersitz um die Fahrzeuglängsachse bzw. die Fahrzeugsitzlängsachse geschaukelt.
Dabei ist es möglich, dass zumindest ein Hubelement auf einer Seite der Sitzplatzsymmetrieebene angeordnet ist und zumindest ein weiteres Hubelement auf der anderen Seite der Sitzplatzsymmetrieebene angeordnet ist und diese von der Steuereinheit gegenläufig anhebbar und senkbar sind, um den Kindersitz um die Fahrzeuglängsachse bzw. die Fahrzeugsitzlängsachse zu schaukeln.
Bevorzugt ist die Steuereinheit des Fahrzeugsitzes angepasst, das zumindest eine Hubelement derart zu steuern, dass fahrdynamische Kräfte bei einer Kurvenfahrt des Fahrzeugs durch ein Kippen des Kindersitzes um eine Fahrzeuglängsachse zumindest teilweise ausgeglichen werden. Insbesondere kann der Kindersitz dabei in Richtung des Mittelpunkts der Kurve gekippt werden, so dass Fliehkräfte das Kind geeignet in den Kindersitz drücken.
Dabei kann das zumindest eine Hubelement in Bezug auf eine Sitzplatzsymmetrieebene außermittig im Sitzflächenelement angeordnet sein und von der Steuereinheit derart steuerbar sein, um den Kindersitz um eine Fahrzeuglängsachse zu kippen.
Zusätzlich kann insbesondere zumindest ein Hubelement auf einer Seite der Sitzplatzsymmetrieebene angeordnet sein und kann zumindest ein weiteres Hubelement auf der anderen Seite der Sitzplatzsymmetrieebene angeordnet sein und von der Steuereinheit gegenläufig anhebbar und senkbar sein, um den Kindersitz um die Fahrzeuglängsachse zu kippen.
Das Hubelement kann pneumatisch, hydraulisch und/oder mechanisch ausgebildet sein. Bevorzugt ist das Hubelement durch eine elastische Blase ausgebildet, die zum Anheben des Abschnitts der Anlagefläche mit einem Fluid befüllbar ist und aus der zum Senken des Abschnitts der Anlagefläche ein Fluid entleerbar ist. Ein Fluid kann eine Flüssigkeit oder ein Gas, beispielsweise Luft, sein.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zum Bewegen eines Kindersitzes in einem Kraftfahrzeug mit dem Schritt Bewegen bzw. Steuern von zumindest einem Hubelement eines wie vorstehend beschriebenen Fahrzeugsitzes, so dass ein lösbar auf dem Fahrzeugsitz befestigter Kindersitz eine vorgegebene Schaukelbewegung oder eine Bewegung zum Ausgleich fahrdynamischer Kräfte ausführt.
Darüber hinaus bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Verwendung eines Fahrzeugsitzes mit Massage- und/oder Mobilisierungsfunktion zum Bewegen eines Kindersitzes gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfahren.
Hierdurch kann jeder geeignete Fahrzeugsitz mit einer Massage- und/oder Mobilisierungsfunktion, der insbesondere Hubelemente an geeigneten Stellen aufweist, zum Bewegen eines Kindersitzes verwendet werden, wenn er entsprechend angesteuert wird.
Hierdurch ist es nicht notwendig, eine separate Bewegungsvorrichtung zum Bewegen des Kindersitzes im Sinne der Erfindung vorzusehen.
Es folgt eine Kurzbeschreibung der Figuren.
1 ist eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, auf dem ein Kindersitz in Fahrtrichtung befestigt ist.
2 ist eine schematische Perspektivansicht des Fahrzeugsitzes gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, auf dem der Kindersitz befestigt ist.
Nachstehend ist unter Bezugnahme auf 1 und 2 ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung beschrieben.
1 zeigt einen Fahrzeugsitz 1 mit einem Rückenlehnenelement 3 und einem Sitzflächenelement 5. Das Rückenlehnenelement 3 hat eine Anlagefläche 4 und das Sitzflächenelement 5 hat eine Anlagefläche 6. Auf den Anlageflächen 4 und 6 ist ein Kindersitz 100 lösbar über ein Befestigungssystem 7, das beispielsweise ein sogenanntes Isofix-Befestigungssystem sein kann, befestigt. In dem Rückenlehnenelement 3 sind zwei Reihen von Hubelementen 31, 32 bzw. 33, 34 integriert. Ferner sind in dem Sitzflächenelement 5 zwei Reihen von Hubelementen 51, 52 bzw. 53, 54 integriert.
Die Hubelemente sind ferner in der perspektivischen Ansicht von 2 gezeigt. In der Perspektivansicht von 2 ist in Bezug auf das Sitzflächenelement 5 allerdings lediglich ein Hubelement 51 und ein Hubelement 52 gezeigt, wobei die Hubelemente 53, 54 in dieser Ansicht nicht dargestellt sind.
Bei dem Fahrzeugsitz 1 kann es sich um einen herkömmlichen Fahrzeugsitz mit Massagefunktion bzw. Aktivsitzfunktion handeln, der bereits die Hubelemente 31, 32, 33, 34, 51, 52, 53 und 54 zur Massage und Mobilisierung einer direkt auf den Anlageflächen 4 und 6 sitzenden Person hat.
Gegenüber einem herkömmlichen Aktivsitz hat jedoch der Fahrzeugsitz 1 eine Steuereinheit, die die Hubelemente 31, 32 sowie 51, 52 geeignet ansteuern kann, so dass der Kindersitz 100 um eine Fahrzeugsitzquerachse oder eine Fahrzeugsitzlängsachse gekippt bzw. bewegt werden kann.
Insbesondere steuert die Steuereinheit die Hubelemente 31 und 32 in dem Rückenlehnenelement 3 an, die entfernt von einem Übergangsbereich zwischen dem Rückenlehnenelement 3 und dem Sitzflächenelement 5 angeordnet sind, um einen Kindersitz 100 um eine Fahrzeugquerachse bzw. eine Sitzquerachse zu kippen bzw. zu schaukeln. Dabei werden die nebeneinander auf gleicher Höhe liegenden Hubelemente 31 und 32 gleichzeitig und simultan angesteuert. Bei einem Heben der Hubelemente 31, 32 wird der zugehörige Abschnitt der Anlagefläche 4 angehoben und drückt damit gegen eine Rückenlehne des Kindersitzes 100 und kippt ihn damit nach vorne. Bei einem Senken der Hubelemente 31, 32 wird der entsprechende Abschnitt der Anlagefläche 4 gesenkt und der Kindersitz mit der anliegenden Rückenlehne wird dementsprechend nach hinten gekippt. Eine Amplitude, eine Frequenz, eine Geschwindigkeit und eine Beschleunigung der Bewegung der Hubelemente 31, 32 ist über die Steuereinheit vorgebbar bzw. an unterschiedliche Kindersitze anpassbar bzw. auf eine beruhigende bzw. schlaffördernde Wirkung individueller Kinder anpassbar.
Zur Unterstützung der Schaukelbewegung um die Sitzquerachse könnte die Steuereinheit auch die Hubelemente 51, 52 bzw. 53, 54 zusätzlich gegenläufig zu den Hubelementen 31, 32 ansteuern.
Zum Schaukeln des Kindersitzes um eine Fahrzeuglängsachse bzw. eine Sitzquerachse werden insbesondere die Hubelemente 51, 52 in dem Sitzflächenelement 5 gegenläufig zueinander gesteuert. D. h. während das Hubelement 51 angehoben wird, wird gleichzeitig das Hubelement 52 gesenkt. Umgekehrt wird das Hubelement 51 gesenkt, wenn das Hubelement 52 angehoben wird. Auch in diesem Fall sind Amplitude, Frequenz, Geschwindigkeit und Beschleunigung der Bewegung der Hubelemente 51, 52 anpassbar.
Eine derart beschriebene Schaukelbewegung um die Fahrzeugquerachse und um die Fahrzeuglängsachse dient zur Beruhigung und zur Schlafförderung eines Kindes, das in dem Kindersitz 100 sitzt.
Ferner kann die Steuereinheit die Hubelemente derart ansteuern, dass fahrdynamische Kräfte, beispielsweise bei einer Kurvenfahrt, ausgeglichen werden. Hierzu wird beispielsweise bei einer Rechtskurve das Hubelement 52 angehoben, während bei einer Linkskurve das Hubelement 51 angehoben wird, so dass der Kindersitz 100 um die Fahrzeuglängsachse gekippt wird. Auch hier ist es möglich, die Hubelemente 51 und 52 gegenläufig zueinander zu bewegen, um die Kippbewegung zu verstärken.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102006018184 A1 [0002]
DE 19545168 A1 [0003]

Claims

Fahrzeugsitz (1) für ein Kraftfahrzeug mit einem Rückenlehnenelement (3), das eine zugehörige Anlagefläche (4) aufweist, einem Sitzflächenelement (5), das eine zugehörige Anlagefläche (6) aufweist, Hubelementen (31, 32, 51, 52), die in dem Rückenlehnenelement (3) und/oder dem Sitzflächenelement (5) integriert sind und derart ausgebildet sind, dass jedes Hubelement (31, 32, 51, 52) eine Hubbewegung zumindest eines Abschnittes der zugehörigen Anlagefläche (4, 6) durchführen kann, und einer Steuereinheit zur Steuerung von zumindest einem Hubelement (31, 32, 51, 52), wobei die Steuereinheit angepasst ist, das zumindest eine Hubelement (31, 32, 51, 52) derart zu steuern, dass ein auf den Anlageflächen (4, 6) angeordneter, lösbar an dem Fahrzeugsitz (1) befestigter Kindersitz (100) eine vorgegebene Schaukelbewegung und/oder eine Bewegung zum Ausgleich fahrdynamischer Kräfte durchführt.
Fahrzeugsitz nach Patentanspruch 1, wobei die Steuereinheit angepasst ist, das zumindest eine Hubelement (31, 32, 51, 52) derart zu steuern, dass der Kindersitz (100) um eine Querachse und/oder eine Längsachse mit einer geeigneten Amplitude und/oder mit einer geeigneten Frequenz und/oder mit einer geeigneten Geschwindigkeit und/oder mit einer geeigneten Beschleunigung bewegbar ist.
Fahrzeugsitz nach Patentanspruch 2, wobei das zumindest eine Hubelement (31, 32, 51, 52) entfernt von einem Übergangsbereich zwischen dem Rückenlehnenelement (3) und dem Sitzflächenelement (5) in dem Rückenlehnenelement (3) oder in dem Stizflächenelement (5) angeordnet ist und von der Steuereinheit steuerbar ist, um den Kindersitz (100) um eine Fahrzeugquerachse zu schaukeln, wobei insbesondere zumindest ein Hubelement (31, 32) in dem Rückenlehnenelement (3) und zumindest ein weiteres Hubelement (51, 52) in dem Sitzflächenelement (5) entfernt von dem Übergangsbereich zwischen dem Rückenlehnenelement (3) und dem Sitzflächenelement (5) angeordnet sind und von der Steuereinheit gegenläufig anhebbar und senkbar sind, um den Kindersitz (100) um die Fahrzeugquerachse zu schaukeln.
Fahrzeugsitz nach Patentanspruch 2 oder 3, wobei das zumindest eine Hubelement (51, 52) in Bezug auf eine Sitzplatzsymmetrieebene außermittig in dem Sitzflächenelement (5) angeordnet ist und von der Steuereinheit derart steuerbar ist, um den Kindersitz (100) um eine Fahrzeuglängsachse zu schaukeln, wobei insbesondere zumindest ein Hubelement (51) auf einer Seite der Sitzplatzsymmetrieebene und zumindest ein weiteres Hubelement (52) auf der anderen Seite der Sitzplatzsymmetrieebene angeordnet sind und von der Steuereinheit gegenläufig anhebbar und senkbar sind, um den Kindersitz (100) um die Fahrzeuglängsachse zu schaukeln.
Fahrzeugsitz nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, wobei die Steuereinheit angepasst ist, das zumindest eine Hubelement (51, 52) derart zu steuern, dass fahrdynamische Kräfte bei einer Kurvenfahrt des Kraftfahrzeugs durch ein Kippen des Kindersitzes (100) um eine Fahrzeuglängsachse zumindest teilweise ausgeglichen werden.
Fahrzeugsitz nach Patentanspruch 5, wobei das zumindest eine Hubelement (51, 52) in Bezug auf eine Sitzplatzsymmetrieebene außermittig in dem Sitzflächenelement (5) angeordnet ist und von der Steuereinheit derart steuerbar ist, um den Kindersitz (100) um eine Fahrzeuglängsachse zu kippen, wobei insbesondere zumindest ein Hubelement (51) auf einer Seite der Sitzplatzsymmetrieebene und zumindest ein weiteres Hubelement (52) auf der anderen Seite der Sitzplatzsymmetrieebene angeordnet sind und von der Steuereinheit gegenläufig anhebbar und senkbar sind, um den Kindersitz (100) um die Fahrzeuglängsachse zu kippen.
Fahrzeugsitz nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, wobei das zumindest eine Hubelement (31, 32, 51, 52) durch eine elastische Blase ausgebildet ist, die zum Anheben des Abschnitts der Anlagefläche (4, 6) mit einem Fluid befüllbar ist und aus der zum Senken des Abschnitts der Anlagefläche (4, 6) ein Fluid entleerbar ist.
Verfahren zum Bewegen eines Kindersitzes (100) in einem Kraftfahrzeug, mit dem Schritt Bewegen (Steuern) von zumindest einem Hubelement eines Fahrzeugsitzes (1) nach einem der Patentansprüche 1 bis 7, so dass ein lösbar auf dem Fahrzeugsitz (1) befestigter Kindersitz (100) eine vorgegebene Schaukelbewegung oder eine Bewegung zum Ausgleich fahrdynamischer Kräfte durchführt.
Verfahren nach Patentanspruch 8, wobei der Schritt Bewegen des zumindest einen Hubelements (31, 32, 51, 52) ein Heben und Senken zumindest eines Abschnitts der Anlagefläche (4, 6) des Fahrzeugsitzes (1) durch das zumindest eine Hubelement (31, 32, 51, 52) umfasst, so dass der Kindersitz (100) um eine Querachse und/oder eine Längsachse geschaukelt und/oder gekippt wird.
Verfahren nach Patentanspruch 8 oder 9, wobei die Schaukelbewegung mit einer geeigneten Amplitude und/oder einer geeigneten Frequenz und/oder einer geeigneten Frequenz und/oder einer geeigneten Geschwindigkeit und/oder einer geeigneten Beschleunigung zur Beruhigung bzw. zur Schlafförderung eines Kindes, das auf dem Kinderitz (100) sitzt, und/oder zum Ausgleich der fahrdynamischen Kräfte durchgeführt wird.
Verfahren nach einem der Patentansprüche 8 bis 10, wobei mehrere Hubelemente (31, 32, 51, 52) des Fahrzeugsitzes (1) bewegt werden um den Kindersitz (100) geeignet zu bewegen.
Verwendung eines Fahrzeugsitzes (1) mit Massage- und/oder Mobilisierungsfunktion zum Bewegen eines Kindersitzes (100) nach einem der Patentansprüche 8 bis 11.