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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft einen Wälzkörperkäfig mit wenigstens zwei miteinander verbindbaren Käfigteilen. Ferner betrifft die Erfindung ein Wälzlager mit einem derartigen Wälzkörperkäfig.
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Hintergrund der Erfindung
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Wälzkörperkäfige werden in Wälzlagern eingesetzt, die in nahezu jedem Maschinenbaubereich Einzug gehalten haben. Jede Lagerung zweier relativ zueinander drehbarer Teile erfordert eine Wälzlagerung, sofern ein Gleitlager aufgrund der aufzunehmenden Last, der Geschwindigkeit oder einem ähnlichen Grund nicht einsetzbar ist. Wälzkörperkäfige haben die Funktion, die lasttragenden Wälzkörper in Wälzlagern zu führen und voneinander zu beabstanden. Wälzkörperkäfige können aus Metall oder aus Kunststoff gefertigt sein, wobei die jeweilige Anwendung eine große Rolle spielt.
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Der Stand der Technik kennt eine erste Variante, bei der Wälzkörperkäfige einteilig gefertigt werden. Der einteilige Käfig ist zur Aufnahme von Wälzkörpern vorgesehen, wobei die Bestückung des Wälzkörperkäfigs vor oder nach der Anordnung der Wälzkörper auf den Wälzkörperlaufbahnen erfolgen kann.
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Bei der Variante der einteiligen Käfige werden meist große Wanddicken toleriert, die im Allgemeinen zu Herstellungsproblemen führen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es kritische Wanddicken-Fließwegverhältnisse gibt oder die Spritzgießwerkzeuge sehr groß sein müssen und keine Verwendung von Standardspritzgießmaschinen erlauben. Oftmals können Formteile aufgrund des begrenzten Arbeitsbereiches der Werkzeugmaschinen nicht hergestellt begrenzten Arbeitsbereiches der Werkzeugmaschinen nicht hergestellt werden.
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Aus
EP 1 132 635 A1 ist ein Wälzkörperkäfig für eine Automobilanwendung bekannt. Der einteilige Wälzkörperkäfig führt die Kugeln eines Schrägkugellagers, die in einer Reihe angeordnet sind. Ferner ist der Wälzkörperkäfig mit einem benachbarten Wälzkörperkäfig verbindbar. Vorteilhafterweise können die kugelförmigen Wälzkörper im Wälzkörperkäfig aufgenommen und mit diesem im Radlager verbaut werden.
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Der Stand der Technik kennt noch eine zweite Variante, bei der Käfige in Käfigteile aufgeteilt sind, wobei die Käfigteile miteinander verbindbar ausgeführt sind.
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Aus
US 3,471,208 ist ein Wälzkörperkäfig für kugelförmige Wälzkörper bekannt, wobei die Wälzkörpertaschen aus axial zusammenfügbaren ringförmigen Seitenteilen gebildet sind. Beide Seitenteile bilden zusammen jede einzelne Wälzkörpertasche aus.
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Bei der mehrteiligen Variante entsteht ein erhöhter Montageaufwand, der zur Komplettierung des Lagers erforderlich ist, wobei meist noch ein weniger guter Zusammenhalt der Käfigteile toleriert werden muss. Außerdem müssen bei der mehrteiligen Variante oftmals die Käfigteile mittels einer Nut oder eines Absatzes gehalten werden, da sie aufgrund der Fliehkraft möglicherweise nach außen gedrückt würden. Daher sind oftmals keine offenen Lagerformen möglich. Das Käfigteil muss durch den Innen- oder Außenring auf Position gehalten werden. Auch das dabei erforderliche Käfigendspiel der Käfigteile kann sich negativ auf die Wälzlagereigenschaften auswirken.
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Aufgabe der Erfindung
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen Wälzkörperkäfig beziehungsweise ein Wälzlager anzugeben, bei welchem die Nachteile des Stands der Technik eliminiert oder zumindest abgeschwächt sind.
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Beschreibung der Erfindung
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Bei einem Wälzkörperkäfig der eingangs genannten Art wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die miteinander verbindbaren Käfigteile jeweils Teiltaschen ausbildende Grundkörper aufweisen und wenigstens einige der Teiltaschen unterschiedlicher Grundkörper im verbundenen Zustand miteinander fluchten.
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Die Grundkörper der verbindbaren Käfigteile sind dazu vorgesehen, die erforderliche Steifigkeit und Stabilität zu gewährleisten und die Wälzkörper im Wälzlager zu führen. Die Grundkörper bilden jeweils Teiltaschen aus, wobei die Anzahl der Teiltaschen pro Grundkörper mindestens zwei, drei oder vier betragen sollte, um einen vorteilhaften Effekt zu erzielen. Eine Teiltasche ist dazu vorgesehen, mit einer anderen Teiltasche eines anderen Grundkörpers zu fluchten. Dabei ist nicht erforderlich, dass die fluchtenden Teiltaschen zur vollständigen Umfassung des Wälzkörpers vorgesehen sind. Es ist ebenso denkbar, dass die Teiltaschen in keiner Umfangsrichtung den Wälzkörper vollständig umfassen. Es ist denkbar, dass sich zwei Endstücke einer Teiltasche gegenüberliegen und eine geschlossene Umfassung des Wälzkörpers ausschließen.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass einige der Teiltaschen unterschiedlicher Grundkörper im verbundenen Zustand miteinander fluchten. Der jeweilige Grundkörper gehört dabei einem ersten verbindbaren Käfigteil beziehungsweise einem zweiten verbindbaren Käfigteil an. Dies bedeutet, dass sich die für den Wälzkörper vorgesehenen Ausnehmungen der Teiltaschen unterschiedlicher Käfigteile möglichst weitgehend überlappen. Durch die damit erzielte Fluchtung ist es möglich, dass der einzubringende Wälzkörper sowohl in der Teiltasche des ersten Käfigteils als auch in der Teiltasche des zweiten Käfigteils angeordnet ist, wobei die Teiltasche des ersten Käfigteils und die Teiltasche des zweiten Käfigteils miteinander fluchten.
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Der Wälzkörperkäfig kann neben einem ersten und einem zweiten Käfigteil auch ein drittes und viertes Käfigteil oder mehrere Käfigteile aufweisen, womit Wälzkörperkäfige dieses Käfigsystems sich im Wesentlichen durch die Anzahl der Käfigteile unterscheiden und insgesamt zur Bauteilreduktion beitragen.
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In Abhängigkeit der Wälzlagerart und dessen Lastrichtung kann es sich bei dem ersten Käfigteil und dem zweiten Käfigteil um ein Oberteil beziehungsweise ein Unterteil handeln.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform bilden miteinander fluchtende Teiltaschen der verbindbaren Käfigteile im verbundenen Zustand gemeinsam eine Wälzkörpertasche aus. Die Wälzkörpertasche wird aus den miteinander fluchtenden Teiltaschen unterschiedlicher Käfigteile gebildet. Damit bilden die verbindbaren Käfigteile gemeinsam eine oder mehrere Wälzkörpertaschen aus. Insbesondere können die Käfigteile separat mittels deren Teiltaschen den Wälzkörper komplett umfassen. Somit bilden beide Käfigteile gegebenenfalls Anlaufflächen aus, die stets anderen Flächen, insbesondere Anlaufflächen des gleichen Käfigteils, oder des gleichen Grundkörpers gegenüberliegen.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform sind Befestigungsmittel zur Herstellung eines Formschlusses zwischen den verbindbaren Käfigteilen vorgesehen. Als Befestigungsmittel dienen beispielsweise Haken, Zapfen oder Nasen, die jeweils in eine entsprechende Ausnehmung einführbar sind, um den Formschluss zwischen den Käfigteilen herzustellen. Dabei können die Befestigungsmittel lose Befestigungsmittel oder auch an dem jeweiligen Käfigteil angeformt oder ausgebildet sein.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform weisen die Käfigteile wenigstens eines der Befestigungsmittel innerhalb der gemeinsam gebildeten Wälzkörpertasche oder der Teiltasche auf. Auf diese Weise ist es möglich, den für den Wälzkörper vorgesehenen Raum zur Befestigung der Käfigteile miteinander zu verwenden, wobei der erforderliche Formschluss hergestellt wird.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform sichert ein in der gemeinsam gebildeten Wälzkörpertasche angeordneter Wälzkörper den Formschluss zwischen verbundenen Käfigteilen. Der Wälzkörper ist für die Fixierung oder Verbindung der Käfigteile vorgesehen, wobei dem Wälzkörper eine Verriegelungsfunktion zukommt. Um den Formschluss zu beseitigen, müsste ein Befestigungsmittel in den für den Wälzkörper vorgesehenen Raum der Wälzkörpertasche abwandern, der jedoch durch den Wälzkörper teilweise oder ganz eingenommen ist. Eine ungewollte Aufhebung der Verbindung zwischen den verbindbaren Käfigteilen ist somit vorteilhaft verhindert.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Formschluss zwischen den verbindbaren Käfigteilen durch eine Steckverbindung oder eine Schnappverbindung gewährleistet. Eine Schnappverbindung kann sowohl alternativ als auch zusätzlich zu einem Wälzkörper gesicherten Formschluss eingesetzt werden. Die Schnappverbindung setzt ein Befestigungsmittel ein, das aufgrund einer elastischen Beanspruchung bei der Verbindung der verbindbaren Käfigteile eine kurzzeitige Verformung erlaubt. Fällt die elastische Beanspruchung des Befestigungsmittels weg, befindet sich der Haken oder die Schnappnase in einer Position, die einen Formschluss gewährleistet. Vorteilhafterweise können mehrere Schnappverbindungen zwischen Käfigteilen vorgesehen sein.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Wälzkörperkäfig ein Radialkäfig oder ein AxialkäFigur Die Erfindung ist damit sowohl Radiallagern als auch Axiallagern zugänglich, wobei lediglich die Lastrichtung in Bezug zur gemeinsam gebildeten Wälzkörpertasche ausschlaggebend ist und eine dafür erforderliche Krümmung der Grundkörper entweder in Lastrichtung (Radiallager) oder senkrecht zur Lastrichtung (Axiallager) orientiert ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform unterstützt die Anordnung der Befestigungsmittel nur eine Fluchtung bestimmter Teiltaschenpaare. Auf diese Weise ist es möglich, eine korrekte Verbindung von Käfigteilen durch eine entsprechende Ausformung oder Anordnung der Befestigungsmittel am jeweiligen Grundkörper zu erzwingen. Eine erfolgreiche Etablierung eines Formschlusses zwischen Käfigteilen zur Herstellung des mehrteiligen Wälzkörperkäfigs ist somit gleichbedeutend mit einem positiven Feedback für eine korrekte Zusammensetzung des Wälzkörperkäfigs.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform hat der Wälzkörperkäfig wenigstens ein erstes und ein zweites Käfigteil, wobei eine fluchtende Anordnung von Teiltaschen zumindest in einem Verbindungsbereich des Wälzkörperkäfigs vorgesehen ist. Es ist durchaus denkbar, dass innerhalb des Wälzkörperkäfigs ein Käfigteil, welches insbesondere das erste und/oder zweite Käfigteil sein kann, ganze Wälzkörpertaschen ohne Teiltaschen ausbildet. Jedoch in einem Verbindungsbereich geht das jeweilige Käfigteil dazu über, nur noch Teiltaschen auszubilden, um für eine Verbindung zu einem weiteren Käfigteil geeignet zu sein.
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Bei einer besonderen Ausführungsform kann der mehrteilige Wälzkörperkäfig zu einem einteiligen Wälzkörperkäfig werden, nämlich dann, wenn das einzige Käfigteil zwei miteinander verbindbare Verbindungsbereiche aufweist, wobei die Teiltaschen der beiden Verbindungsbereiche fluchtend angeordnet werden und die Verbindungsbereiche des einzigen Käfigteils miteinander verbindbar sind. Weisen nun die beiden Verbindungsbereiche eine gewisse Anzahl von Teiltaschen auf, so kann die Wälzkörpertaschenanzahl des Wälzkörperkäfigs insgesamt dadurch festgelegt werden, dass die Anzahl der miteinander fluchtenden Teiltaschen anwendungsspezifisch festgelegt wird. Es kann sein, dass dabei einige Teiltaschen kein Pendant finden, das heißt, nicht mit einer anderen Teiltasche des jeweils anderen Verbindungsbereiches fluchten können und als solche dann als Wälzkörpertasche dienen müssen, wobei die Wälzkörpertasche in diesem Fall nicht gemeinsam gebildet ist. Daran ist vorteilhaft, dass die Anzahl der Wälzkörpertaschen nach der Herstellung des einzigen Käfigteils festgelegt werden kann und das einzige Käfigteil für unterschiedliche Wälzlager unterschiedlichen Teilkreisdurchmessers einsetzbar ist.
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Weiterhin wird die Aufgabe bei einem Wälzlager der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass das Wälzlager mit einem erfindungsgemäßen Wälzkörperkäfig ausgerüstet ist. Vorteilhafterweise bilden die Käfigteile insgesamt ein Wälzkörperkäfigsystem, welches für unterschiedliche Wälzlager, die beispielsweise im Teilkreisdurchmesser als auch in der Anzahl der Wälzkörperreihen differieren können, einsetzbar ist. Insbesondere kann aufgrund des Wälzkörperkäfigsystems individuell, auch für Einzelanfertigungen (Nicht-Serienlager), sehr schnell und einfach ein Wälzkörperkäfig hergestellt werden.
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Außerdem ist es möglich den erfindungsgemäßen Wälzkörperkäfig beziehungsweise das Käfigteilsystem für im Wesentlichen alle Wälzkörperformen, wie zum Beispiel Kugeln, Nadeln, Kegelrollen oder Kugelrollen vorzusehen.
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Des Weiteren ist das Material des Wälzkörperkäfigs in Abhängigkeit der Wälzlageranwendung nahezu frei wählbar, zumal die Ausformung der Grundkörper, der Befestigungsmittel und/oder der Anlaufflächen sowohl aus Metall, aus Kunststoff oder einem anderen Material herstellbar sind.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Bevorzugte Weiterbildungen und vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung werden in der Figurenbeschreibung und/oder in den Unteransprüchen weiter beschrieben und erläutert. Dabei zeigen:
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1 ein Käfigteil mit vier Teiltaschen eines ersten Ausführungsbeispiels,
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2 das Käfigteil aus 1 in einer anderen perspektivischen Ansicht,
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3 ein zweites Käfigteil mit vier Teiltaschen des ersten Ausführungsbeispiels,
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4 das zweite Käfigteil der 3 in einer anderen perspektivischen Ansicht,
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5 das erste Käfigteil und das zweite Käfigteil des ersten Ausführungsbeispiels im verbundenen Zustand,
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6 ein drittes Käfigteil mit dem zweiten Käfigteil in einem verbundenen Zustand,
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7 eine perspektivische, geschnittene Darstellung des Verbundes aus 5, und
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8 einen weiteren Schnitt des Verbundes aus 5 in perspektivischer Darstellung.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt ein erstes verbindbares Käfigteil 10, welches einen Grundkörper 16 aufweist, der insgesamt vier Teiltaschen 11 ausbildet und die jeweiligen Teiltaschen 11 in einer Umfangsrichtung, um die von der Teiltasche gebildete Ausnehmung herum, vollständig umfasst. Die Teiltaschen 11 sind dazu vorgesehen, zum Teil eine gemeinsam gebildete Wälzkörpertasche auszubilden, wenn das erste Käfigteil 10 mit einem weiteren Käfigteil eine erfindungsgemäße Fluchtung zwischen den Teiltaschen 11 und den Teiltaschen des anderen Käfigteils eingeht.
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Die Haltenasen 13, 14, 15 dienen der formschlüssigen Verbindung des ersten Käfigteils 10 mit einem zweiten Käfigteil, insbesondere einem zweiten Käfigteil 20 gemäß der 3 und 4.
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Die Haltenasen 15 sind an den äußeren Teiltaschen 11 angeordnet und teilen mit der jeweiligen Teiltasche 11 eine innere Seitenfläche. Die Haltenasen 14 weisen zumindest zwei schräge Flächen auf, die für den Hintergriff in einer entsprechenden Ausnehmung geeignet sind. Gleiches gilt auch für die kleinen Haltenasen 13 und die großen Haltenasen 15, die in Bezug auf den Innenraum der Teiltaschen 11 den Haltenasen 14 gegenüberliegen.
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2 zeigt das erste Käfigteil 10 aus einer anderen perspektivischen Ansicht, in der alle Haltenasen 13, 14, 15 zu erkennen sind, wobei die Haltenasen 14 eine Seitenfläche zusammen mit einer Innenseite der Teilkäfige 11 und die Haltenasen 13, 15 eine gemeinsame Außenfläche mit dem Grundkörper 16 ausbilden.
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Ferner sind am Grundkörper 16 auf einem Steg zwischen benachbarten Teiltaschen 11 Zapfen 12 angeordnet, die ebenso wie die Haltenasen 13, 14, 15 angeformte Befestigungsmittel des Käfigteils 10 sind.
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3 zeigt ein zweites Käfigteil 20, welches einen Grundkörper 26 aufweist, der insgesamt 4 Teiltaschen 21 ausbildet und die Teiltaschen 21 auch in einer Umfangsrichtung vollständig umfasst.
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Ferner weist das zweite Käfigteil 20 an seinem Grundkörper 26 mehrere Ausnehmungen 23, 24, 25 auf. In jeder Teiltasche 21 ist eine Ausnehmung 24 für die Haltenasen 14 ausgebildet. Die Ausnehmungen 23, 25 sind für die Haltenasen 13 beziehungsweise Haltenasen 15 außen an der Stirnseite des Grundkörpers 26 ausgebildet.
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Ferner weist der Grundkörper 26 zwischen benachbarten Teiltaschen 21 Zapfenaufnahmen 22 auf.
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4 zeigt das zweite Käfigteil der 3, wobei nochmals verdeutlicht wird, dass alle Ausnehmungen 23, 24, 25 in die gleiche Richtung offen sind, so dass aus dieser Richtung das erste Käfigteil aus den 1 und 2 herangeführt werden kann, um dessen Haltenasen 13, 14, 15 jeweils in die Ausnehmungen 23, 24, 25 einzubringen. Die Zapfenaufnahme 22 ist dazu vorgesehen, den Zapfen 12 des ersten Käfigteils 10 aufzunehmen und eine translatorische Bewegung zur Herstellung des Formflusses zuzulassen.
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5 zeigt das erste Käfigteil 10 und das zweite Käfigteil 20 in einem verbundenen Zustand, wobei sich eine große Haltenase 15 in der Ausnehmung 25 und eine kleine Haltenase 13 in einer Ausnehmung 23 befindet. Aufgrund der unterschiedlichen Dimensionierung der Haltenasen 13, 15 und entsprechend auch der Ausnehmungen 23, 25, können die Käfigteile 10, 20 nur in der Art und Weise miteinander verbunden werden, dass zwei Teiltaschen 11 mit jeweils Teiltasche 21 fluchten können. Aufgrund der Dimensionierung der Ausnehmungen 23, 25 und der Haltenasen 13, 15 und/oder deren Anordnung am Grundkörper 16, 26 wird eine Fluchtung von drei oder vier Teiltaschenpaaren vorteilhaft unterbunden beziehungsweise eine Fluchtung von zwei Teiltaschenpaaren unterstützt. Bei der Herstellung ist eine Kontrolle zur korrekten Installation nicht erforderlich, zumal das erfolgreiche Verbinden der beiden Käfigteile 10, 20 bereits eindeutig auf eine korrekte Verbindung der Käfigteile 10, 20 hindeutet.
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Der Wälzkörperkäfig kann nun aus mehreren ersten und zweiten Käfigteilen 10, 20 gebildet werden, die an den noch nicht fluchteten Teiltaschen 11, 21 angebunden werden können. Alternativ ist es denkbar, dass das erste Käfigteil 10 und/oder das zweite Käfigteil 20 nur den Verbindungsbereich eines weiteren Käfigteils ausbilden, welches idealerweise einstückig mit dem ersten beziehungsweise zweiten Käfigteil 10, 20 ausgeführt ist. Das weitere Käfigteil kann hierbei ganze Wälzkörpertaschen anstatt Teiltaschen ausbilden.
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Vorteilhafterweise können die Käfigteile 10, 20 für einen Radialkäfig oder einen Axialkäfig gekrümmt sein, so dass man im Hinblick auf die Lastrichtung beispielsweise das erste Käfigteil 10 als Oberteil und das zweite Käfigteil 20 als Unterteil definieren kann.
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6 zeigt das zweite Käfigteil 20 im verbundenen Zustand mit einem dritten Käfigteil 30, welches einen Grundkörper 36 aufweist, der insgesamt acht Teiltaschen 11 ausbildet. Das dritte Käfigteil 30 entspricht zwei aneinander gefügten Käfigteilen 10, die einstückig, insbesondere einmaterialig ausgeführt sind. Das zweite Käfigteil 20 kann auf drei verschiedene Weisen mit dem dritten Käfigteil 30 verbunden werden. Im gezeigten Fall werden insgesamt vier gemeinsam gebildete Wälzkörpertaschen 1 aus den jeweiligen Teiltaschen 11, 21 gebildet. Weitere zweite Käfigteile 20 können beidseitig mit dem dritten Käfigteil 30 in der beschriebenen Art und Weise verbunden werden. der beschriebenen Art und Weise verbunden werden. Vorteilhafterweise können unterschiedlich große Elemente eines Wälzkörperkäfigs auf diese Art und Weise gebildet werden, um eine möglichst zügige Installation zu gewährleisten ohne wesentliche Freiheitsgrade oder Optionen zu verschenken.
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7 zeigt eine perspektivische, geschnittene Ansicht der miteinander verbundenen Käfigteile 10, 20 aus 5, wobei der Zapfen 12 des ersten Käfigteils 10 innerhalb der Zapfenaufnahme 22 in seiner Rastposition in der Senke 18 angeordnet ist.
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Die Rampe 17 ist am Grund der Zapfenaufnahme 22 ausgebildet und verursacht bei der Etablierung der Verbindung zwischen den Käfigteilen 10, 20 eine allmählich wachsende elastische Verformung der Schnappnase 19 am Zapfen 12, so dass die Schnappnase 19 bei ihrer entlastenden Gegenbewegung in Senke 18 am Ende der Rampe 17 einrastet und die Käfigteile 10, 20 zueinander fixiert. In der Rastposition des Zapfens 12 in der Zapfenaufnahme 22 fluchten die Teiltaschen 11, 21 und bilden gemeinsam eine Wälzkörpertasche 1 aus.
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8 zeigt einen weiteren Schnitt durch die miteinander verbundenen Käfigteile 10, 20, wobei zu erkennen ist, dass die (zur Veranschaulichung geschnittene) Haltenase 14 in die Teiltasche 21 des Käfigteils 20 eingeführt werden muss, um anschließend in einer Seitwärtsbewegung in die Ausnehmung 24 hineingedrückt zu werden. Diese Seitwärtsbewegung ist die gleiche Bewegung, die es erlaubt, eine elastische Beanspruchung des Zapfens 12, insbesondere der Schnappnase 19, über die Rampe 17 (vgl. 7) aufzubauen.
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Die kleine Haltenase 13 wird von außen in die Aufnahme 23 hineingedrückt, so dass ein Formschluss senkrecht zur Seitwärtsbewegung entsteht.
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Zusätzlich oder alternativ zum Schnappmechanismus der 7 kann schlicht durch die Einbringung eines Wälzkörpers, wie zum Beispiel einer Rolle, die Haltenase 14 in der zugehörigen Ausnehmung 24 gehalten werden, so dass auch bei nicht vorhandenem Schnappmechanismus eine Entkoppelung der Käfigteile 10, 20 nicht möglich ist. Der Wälzkörper (nicht abgebildet) hält den Abstand zwischen dem Steg der Ausnehmung 23 innenseitig zur Haltenase 14 auf der gegenüberliegenden Seite der Teiltasche 21.
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In den gezeigten Ausführungsbeispielen besteht vorteilhafterweise keine Einschränkung der gewünschten Funktion des Wälzkörperkäfigs, insbesondere stellt sich kein Wälzkörperverlust ein, obwohl eine hohe Festigkeit garantiert werden kann. Insgesamt ist die Herstellung im Gegensatz zum Gesamtkäfig als Einzelteil massiv vereinfacht. Zudem werden keine weiteren Einzelteile benötigt und die Montage bleibt sehr einfach.
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Die Erfindung lässt sich des Weiteren sehr leicht bei einer Vielzahl von Axiallagern, insbesondere Axialschräglagern, sowie Radiallagern in den verschiedensten Anwendungsbereichen einsetzen.
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Besondere Vorteile stellen sich ein, wenn der Durchmesser des Radial- oder Axiallagers 200 mm beträgt oder noch größer ist. Die Wälzkörperkäfige gemäß der Erfindung können in Schrägkugellagern, Nadellagern und Rollenlagern beim genannten Durchmesser eingesetzt werden. Neben der in den Ausführungsbeispielen realisierten Schnappverbindung können auch andere Verbindungsarten eingesetzt werden, die einen Formschluss beinhalten, wie zum Beispiel eine Steckverbindung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wälzkörpertasche
- 10
- erstes, verbindbares Käfigteil
- 11
- Teiltasche
- 12
- Zapfen
- 13
- kleine Haltenase
- 14
- Haltenase
- 15
- große Haltenase
- 16
- Grundkörper
- 17
- Rampe
- 18
- Senke
- 19
- Schnappnase
- 20
- zweites, verbindbares Käfigteil
- 21
- Teiltasche
- 22
- Zapfenaufnahme
- 23
- Ausnehmung
- 24
- Ausnehmung
- 25
- Ausnehmung
- 26
- Grundkörper
- 30
- drittes, verbindbares Käfigteil
- 36
- Grundkörper
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1132635 A1 [0005]
- US 3471208 [0007]