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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, welches in einem speziellen Betriebsmodus selbsttätig, auch bei Abwesenheit eines Fahrers, einen Verbrennungsmotor des Kraftfahrzeugs bedarfsweise startet und betreibt. Dieser Modus ist im Folgenden als Autonomiemodus bezeichnet. Durch das Betreiben des Verbrennungsmotors wird in dem Kraftfahrzeug Nutzenergie bereitgestellt.
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Der Autonomiemodus kann beispielsweise im Zusammenhang mit einem sogenannten Fernstart oder Remotestart bereitgestellt sein. Ein Kraftfahrzeug kann hierbei eine Fernstarteinheit aufweisen, die den Verbrennungsmotor bei drahtlosem Empfang eines Fernstartsignals startet, um z.B. das Kraftfahrzeug im Winter vorzuheizen, bevor der Fahrer einsteigt. Ein Kraftwagen mit einer solchen Fernstarteinheit ist beispielsweise aus der
US 2011/0202201 A1 bekannt. Aus der
US 2009/0265048 A1 ist ebenfalls ein Kraftwagen mit einer Fernstarteinheit bekannt. Weitere Kraftwagen mit Fernstarteinheit sind aus der
US 2008/0203815 A1 , der
US 5,757,086 A , der
DE 10 2009/022 638 A1 und der
DE 10 2008 039 303 A1 bekannt.
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Im Zusammenhang mit dem Realisieren eines Autonomiemodus, d.h. einem autonomen Motorlauf, gibt es insbesondere bei Kraftfahrzeugen mit manuellem Schaltgetriebe das Problem, dass ein eingelegter Gang beim Motorstart zu einem Losfahren des Kraftfahrzeugs führen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen sicheren Betrieb eines Kraftfahrzeugs im Autonomiemodus zu gewährleisten.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich durch die Merkmale der abhängigen Patentansprüche.
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Kern der Erfindung ist, dass der Fahrer die Freigabe des autonomen Motorlaufs des Kraftfahrzeugs, das heißt den Autonomiemodus, im Fahrzeug bei laufendem Motor erteilen muss und anschließend bei weiterhin laufendem Motor das Fahrzeug verlässt. Erst mit einer weiteren, vorbestimmten Bedienhandlung, wie beispielsweise dem Verriegeln des Kraftfahrzeugs, wird dann der Motorlauf vorerst beendet. Hierdurch ist in vorteilhafter Weise im Anschluss sichergestellt, dass bei dem Getriebe des Kraftfahrzeugs kein Gang eingelegt ist, welcher den Verbrennungsmotor mit dem restlichen Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs koppelt. Somit kann im Autonomiemodus ein autonomer Motorstart durch eine Steuereinrichtung erfolgen, ohne dass sich der Fahrer in der Nähe des Kraftfahrzeugs befinden muss.
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Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, welches den beschriebenen Autonomiemodus aufweist, in welchem eine Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs selbsttätig, unabhängig von einer Fahreranwesenheit, das heißt auch bei oder trotz einer Abwesenheit des Fahrers, einen Verbrennungsmotor des Kraftfahrzeugs startet und betreibt, um in dem Kraftfahrzeug Nutzenergie bereitzustellen, wie beispielsweise elektrische Energie für die beschriebene Klimatisierung im Zusammenhang mit dem Remotestart. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren empfängt in der beschriebenen Weise die Steuereinrichtung über eine Bedieneinrichtung, also beispielsweise ein Infotainmentsystem des Kraftfahrzeugs, von dem Fahrer einen Freigabebefehl für den Autonomiemodus. Der Autonomiemodus wird dann aber durch die Steuereinrichtung daraufhin nur bei laufendem Verbrennungsmotor aktiviert. Nach Aktivieren des Autonomiemodus hat die Steuereinrichtung die Kontrolle über das Starten und Abschalten des Verbrennungsmotors inne. Mit anderen Worten kann der Fahrer nun beispielsweise den Zündschlüssel des Kraftfahrzeugs abziehen und dennoch läuft der Verbrennungsmotor weiter. Durch die Steuereinrichtung wird der Verbrennungsmotor erst dann zum ersten Mal im Autonomiemodus abgeschaltet, falls eine vorbestimmte, den Fahrer betreffende Abwesenheitsbedingung erfüllt ist. Hierdurch ist dann sichergestellt, dass der Fahrer nicht versehentlich aus Gewohnheit vor dem Verlassen des Kraftfahrzeugs doch noch einen Gang in das Schaltgetriebe einlegt oder eine andere Einstellung vornimmt, die bei Fahrerabwesenheit und Neustart des Verbrennungsmotors gefährlich sein kann.
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In weiterer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst die Abwesenheitsbedingung, dass der Fahrer eine vorbestimmte, weitere Bedienhandlung vorgenommen hat, beispielsweise mit einer Fernbedienung von außerhalb des Kraftfahrzeugs ein Signal gesendet hat oder sich mit einem Funkschlüssel aus einem Funkschlüssel-Erfassungsbereich des Kraftfahrzeugs entfernt hat. Zusätzlich oder alternativ dazu kann als Abwesenheitsbedingung geprüft werden, ob eine Verriegelungsanlage des Kraftfahrzeugs ein Verriegeln des Kraftfahrzeugs signalisiert, also beispielsweise zumindest die Fahrertür verschlossen worden ist.
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Bei erfüllter Abwesenheitsbedingung und solange die Nutzenergie noch nicht benötigt wird, kann der Verbrennungsmotor dann abgeschaltet bleiben. Sobald Nutzenergie benötigt wird, startet im Autonomiemodus die Steuereinrichtung den Verbrennungsmotor selbsttätig.
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Damit hierbei nicht in der Zwischenzeit eine Veränderung an dem Kraftfahrzeug vorgenommen werden kann, die beim Start des Verbrennungsmotors zu einer Gefahr führt, sieht eine Weiterbildung des Verfahrens vor, dass im Autonomiemodus durch die Steuereinrichtung überprüft wird, ob eine vorbestimmte Rückkehrbedingung erfüllt ist, die angibt, dass eine Person die Möglichkeit gehabt hat, eine Einstellung an dem Kraftfahrzeug zu verändern. Ist die Rückkehrbedingung erfüllt, so wird für diesen Fall der Autonomiemodus deaktiviert.
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Als Rückkehrbedingung kann beispielsweise zumindest eines der folgenden Ereignisse überprüft werden: Es kann überprüft werden, ob eine Pedalerie des Kraftfahrzeugs bedient wird, insbesondere ein Kupplungspedal getreten wird. Entsprechende Sensoren sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt. Das Bedienen einer Pedalerie ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass eine Person Einstellungen an dem Kraftfahrzeug zum Vorbereiten einer Fahrt vornimmt, so dass für diesen Fall ein autonomer Start des Verbrennungsmotors unterbleiben muss. Eine andere Rückkehrbedingung kann sein, dass eine Personenanwesenheitsdetektion signalisiert, dass eine Person anwesend ist. Eine solche Personenanwesenheitsdetektion ist an sich aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise kann auf die Sensorik einer Alarmanlage des Kraftfahrzeugs zurückgegriffen werden, wie beispielsweise eine infrarotbasierte Personendetektion im Kraftfahrzeuginnenraum. Es kann auch als Rückkehrbedingung überprüft werden, ob eine Sitzbelegung signalisiert wird. Eine Sitzbelegungserkennung ist an sich aus dem Stand der Technik bekannt. Es kann auch überprüft werden, ob ein Gurtschloss geschlossen wird, was auf eine sich anschnallende Person hinweist. Auch das Entriegeln des Kraftfahrzeugs, also das Aufschließen einer Fahrzeugtür oder eines Kofferraums oder einer Motorhaube, deutet auf eine Person hin, die beabsichtigt, das Kraftfahrzeug zu benutzen. Es kann auch überprüft werden, ob eine Handbremse gelöst wird, wofür in Kraftfahrzeugen in der Regel entsprechende Sensorik bereits vorhanden ist, so dass keine zusätzliche Sensorik bereitgestellt werden muss. Es kann auch eine Bewegungsdetektion genutzt werden, die eine Bewegung in und/oder neben dem Kraftfahrzeug signalisiert. Für die Bewegungsdetektion kann wieder auf an sich aus dem Stand der Technik bekannte Sensorik zurückgegriffen werden, beispielsweise diejenige einer Alarmanlage. Eine Bewegungsdetektion außerhalb des Kraftfahrzeugs weist den Vorteil auf, dass der autonome Motorstart auch dann deaktiviert wird, wenn sich eine Person in der Nähe des Kraftfahrzeugs befindet, beispielsweise gemeinsam mit dem Kraftfahrzeug in einer Garage steht. In diesem Fall sollte zur Verhinderung einer Vergiftung durch Abgase ebenfalls der autonome Motorstart verhindert werden.
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Wie bereits ausgeführt, ist das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere im Zusammenhang mit einem Kraftfahrzeug von Vorteil, bei dem ein Handschaltgetriebe ohne eine Sensorik zum Erfassen einer Schaltstellung des Handschaltgetriebes bereitgestellt ist. Dennoch kann durch die beschriebene Abfolge von Aktivierungsschritten sichergestellt werden, dass das Handschaltgetriebe nicht in einem Gang eingelegt ist, in welchem der Verbrennungsmotor mit dem übrigen Antriebsstrang gekoppelt ist.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Steuereinrichtung bei Empfangen des Freigabebefehls und vor Aktivieren des Autonomiemodus noch eine Sicherheitsabfrage durchführt, also beispielsweise den Benutzer auf einem Bildschirm auf die bevorstehende Aktivierung des Autonomiemodus hinweist, und dann aber den Autonomiemodus nur bei Empfangen einer Bestätigung der Sicherheitsabfrage aktiviert. Hierdurch ist sichergestellt, dass dem Fahrer beispielsweise bei Abziehen des Zündschlüssels bewusst ist, dass nun der Autonomiemodus aktiv ist und deshalb der Verbrennungsmotor trotz abgezogenem Zündschlüssel weiter läuft.
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Wie bereits ausgeführt, kann im Zusammenhang mit dem Autonomiemodus vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung den Verbrennungsmotor bei Empfangen eines Funksignals einer Fernbedienung startet. Dies ist im Zusammenhang mit dem Remotestart zur Klimatisierung des Kraftfahrzeugs realisierbar.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Verbrennungsmotor gestartet wird, falls ein Energie-Anforderungssignal durch eine mit Nutzenergie zu versorgende Komponente erzeugt wird. Beispielsweise kann eine solche Komponente einen Einfrierschutz für das Kraftfahrzeug bereitstellen und hierzu beispielsweise eine Temperatur von beispielsweise zumindest eines Betriebsmittels des Kraftfahrzeugs überwachen, beispielsweise des Motoröls und/oder des Kraftstoffs, und dann durch das Anforderungssignal einen Start des Verbrennungsmotors anfordern, wenn das Betriebsmittel zu kalt wird und beispielsweise einzufrieren droht. Ein solcher Einfrierschutz ist insbesondere für Kraftfahrzeuge vorteilhaft, die in sehr kalten Regionen, beispielsweise in Sibirien oder Kanada, betrieben werden sollen und über Nacht bei Temperaturen von beispielsweise weniger als minus 20 Grad Celsius geparkt sind.
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Eine andere Komponente kann beispielsweise eine Standklimatisierung sein, die beispielsweise zu einem konfigurierbaren Startzeitpunkt das Kraftfahrzeug klimatisiert, damit es bei Rückkehr des Fahrers wunschgemäß klimatisiert ist.
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Eine andere Komponente kann beispielsweise ein Gerät sein, das am Kraftfahrzeug angeschlossen und/oder angebaut sein kann, wie beispielsweise ein Kran, eine Hebebühne oder ein Anhänger mit einem Kühlaggregat. Wird eine solche Komponente beispielsweise elektrisch von dem Kraftfahrzeug versorgt, so kann über das Anforderungssignal sichergestellt werden, dass beispielsweise eine Fahrzeugbatterie des Kraftfahrzeugs nicht tiefentladen wird.
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Mittels des Verbrennungsmotors wird insbesondere in und/oder an dem Kraftfahrzeug thermische und/oder hydraulische und/oder elektrische Nutzenergie bereitgestellt, um durch das Kraftfahrzeug selbst eine der beschriebenen Funktionalitäten bereitzustellen und/oder eine fahrzeugfremde Komponente zu versorgen.
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Zu der Erfindung gehört auch ein Kraftfahrzeug mit einem Verbrennungsmotor und einer Steuereinrichtung, die dazu ausgelegt ist, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Die Steuereinrichtung kann beispielsweise als ein Steuergerät oder als ein Programmmodul für eine Prozessoreinrichtung des Kraftfahrzeugs, beispielsweise eine zentrale Prozessoreinrichtung oder ein Infotainmentsystem des Kraftfahrzeugs, ausgestaltet sein. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen, ausgestaltet. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug kann aber auch als Lastkraftwagen oder als ein anderes Nutzfahrzeug ausgestaltet sein.
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Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
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1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs; und
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2 ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen aber die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In 1 ist ein Kraftfahrzeug 10 gezeigt, bei dem es sich beispielsweise um einen Kraftwagen, wie beispielsweise einen Personenkraftwagen, handeln kann. Das Kraftfahrzeug 10 kann einen Verbrennungsmotor 12 aufweisen, beispielsweise einen Dieselmotor oder Ottomotor. Der Verbrennungsmotor 12 kann über ein Getriebe 14 in an sich bekannter Weise mit einem (nicht dargestellten) Rest eines Antriebsstrangs des Kraftfahrzeugs 10 gekoppelt sein. Der Rest des Antriebsstrangs ist durch drei Auslassungspunkte (...) repräsentiert.
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Bei dem Getriebe 14 kann es sich beispielsweise um ein manuelles Schaltgetriebe mit einem Gangwahlhebel 16 handeln, über welchen im Unterschied zu einem Automatikgetriebe ein Fahrer ohne elektrische Unterstützung einen Gang des Getriebes 14 einlegen kann.
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An den Verbrennungsmotor 12 kann ein Generator 18 angeschlossen sein, welcher durch den Verbrennungsmotor 12 angetrieben werden kann und hierdurch elektrische Energie E beispielsweise für ein (nicht dargestelltes) Bordnetz des Kraftfahrzeugs 10 bereitstellen kann.
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Bei dem Kraftfahrzeug 10 kann vorgesehen sein, dass der Verbrennungsmotor 12 durch eine Steuereinrichtung 20 in einem Autonomiemodus selbständig, das heißt unabhängig von einer Bedienperson, gestartet und optional auch wieder abgeschaltet werden kann. Die Steuereinrichtung 20 kann beispielsweise ein Steuergerät oder ein Programmmodul einer Prozessoreinrichtung des Kraftfahrzeugs 10 sein. Durch die Steuereinrichtung 20 kann beispielsweise ein Einfrierschutz für das Kraftfahrzeug 10 bereitgestellt sein, durch welchen im Autonomiemodus die Steuereinrichtung 20 den Verbrennungsmotor 12 in Abhängigkeit von beispielsweise einer Außentemperatur oder einer Temperatur beispielsweise eines Kraftstoffs in einem (nicht dargestellten) Kraftstofftank des Kraftfahrzeugs 10 oder einer Temperatur eines Motoröls des Verbrennungsmotors 12 beispielsweise während der Nacht selbständig startet und hierdurch die vom Verbrennungsmotor 12 erzeugte Hitze H beispielsweise das Motoröl und/oder Kraftstoffleitungen aufwärmt, so dass das Kraftfahrzeug 10 im geparkten Zustand nicht einfriert.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung 20 den autonomen Motorstart durchführt, wenn eine Komponente 22, beispielsweise eine Klimaanlage oder eine Anschlussvorrichtung für ein fahrzeugexternes Gerät, wie beispielsweise eine Hebebühne oder ein Kühlaggregat, ein Anforderungssignal R für Nutzenergie an die Steuereinrichtung 20 aussendet. Die Steuereinrichtung 20 kann dann den Verbrennungsmotor 20 starten, wodurch dann beispielsweise mittels des Generators 18 die elektrische Energie E zum Versorgen der Komponente 22 erzeugt werden kann.
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Die Hitze H und die elektrische Energie E stellen Nutzenergie im Sinne der Erfindung dar. Während keine Nutzenergie benötigt wird, kann vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung 20 den Verbrennungsmotor 12 im Autonomie auch wieder selbständig abschaltet.
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Da durch die Steuereinrichtung 20 der Verbrennungsmotor 12 auch bei Abwesenheit einer Person gestartet werden kann, muss sichergestellt sein, dass das Getriebe 14 nicht in einem Gang eingelegt ist, in welchem der Verbrennungsmotor 12 mit dem Rest des Antriebsstranges gekoppelt ist, wodurch dann das Kraftfahrzeug 10 bei Start des Verbrennungsmotors 12 sich selbständig in Bewegung setzen würde. Hierzu wird der Autonomiemodus nur unter den im Folgenden erläuterten Voraussetzungen bereitgestellt, wobei zusätzlich auf 2 verwiesen wird.
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Damit der Autonomiemodus überhaupt gestartet werden kann, überprüft die Steuereinrichtung 20 in einem Schritt S10 zunächst, ob der Verbrennungsmotor 12 läuft. In 2 ist dies durch einen vibrierenden Verbrennungsmotor 12 und eine Abgaswolke am Auspuff 12’ des Kraftfahrzeugs 10 symbolisiert.
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Um sicher zu gehen, dass sich das Schaltgetriebe 14 in einem neutralen, den Verbrennungsmotor 12 vom restlichen Antriebsstrang entkoppelten Zustand befindet, müsste in einem Schritt S12 eigentlich überprüft werden, ob der Gangwahlhebel 16 in einem entsprechenden Neutralgang eingestellt ist. Hierzu müsste aber eine entsprechende Sensorik bei dem Schaltgetriebe 14 vorhanden sein. Dies ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht zwingend notwendig. Es kann beispielsweise ausreichen, in dem Schritt S12 zu prüfen, ob eine Kupplung gelöst ist, das heißt beispielsweise das Kupplungspedal des Kraftfahrzeugs 10 nicht getreten ist. Optional kann anhand der beispielsweise odometrisch erfassten Fahrgeschwindigkeit verifiziert werden, dass das Kraftfahrzeug 10 stillsteht.
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Um nun den Autonomiemodus freizuschalten, kann in einem Schritt S14 eine explizite Aktivierung über einen separaten Taster 24 vorgesehen sein, der ein Freischaltsignal F erzeugt, das von der Steuereinrichtung 20 empfangen und als Instruktion zur Aktivierung des Autonomiemodus interpretiert wird. Die Steuereinrichtung 20 kann daraufhin in einem Schritt S16 beispielsweise auf einer Anzeigeeinrichtung 26, wie beispielsweise einem Bildschirm beispielsweise in einer Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs 10, eine Sicherheitsabfrage durchführen, welche den Fahrer davor warnt, dass nun eine Aktivierung des Autonomiemodus, beispielsweise eines Einfrierschutzes, bevorsteht. Es kann auch beispielsweise eine Sicherheitsabfrage dahingehend gemacht werden, ob das Kraftfahrzeug 10 im Freien steht, damit Abgase abziehen können. Die Sicherheitsabfrage ist in 1 und 2 durch einen Text „OK?“ repräsentiert.
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Es kann dann vorgesehen sein, dass der Fahrer oder eine andere Bedienperson in einem Schritt S18 die Sicherheitsabfrage 28 bestätigen muss, indem beispielsweise der Start-Taster 24 nochmals betätigen muss.
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Es kann vorgesehen sein, dass in einem Schritt S20 eine Rückmeldung, die das Aktivieren des Autonomiemodus bestätigt, ausgegeben wird, was beispielsweise als eine optische Rückmeldung, beispielsweise durch Aufblinken des Tasters 24, realisiert sein kann.
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Der Fahrer kann dann in einem Schritt S22 einen Zündschlüssel oder Fahrzeugschlüssel 30 aus einem Zündschloss 32 des Kraftfahrzeugs 10 abziehen. Trotz des abgezogenen Fahrzeugschlüssels 30 wird der Verbrennungsmotor 12 durch die Steuereinrichtung 20 am Laufen gehalten, was als Schritt S24 veranschaulicht ist. Der Fahrer kann dann aussteigen und von außerhalb des Kraftfahrzeugs 10 beispielsweise mit einer Fernbedienung oder einem Funkschlüssel eine Schließanlage 34 des Kraftfahrzeugs 10 aktivieren, so dass das Kraftfahrzeug 10 verriegelt wird. Die Schließanlage 34 kann den Verriegelungsvorgang als ein Verschlusssignal L an die Steuereinrichtung 20 in einem Schritt S26 signalisieren. Es kann vorgesehen sein, danach dem Fahrer eine weitere Rückmeldung, beispielsweise eine optische Rückmeldung, über das erfolgreiche Verschließen des Kraftfahrzeugs 10 oder einen erfolgreichen Abschluss der Aktivierungsphase des Autonomiemodus zu geben. Beispielsweise können Lichtsignale 36 mittels der Fahrzeugbeleuchtung erzeugt werden.
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Danach kann dann durch die Steuereinrichtung 20 der Verbrennungsmotor 12 abgeschaltet werden, so lange keine Nutzenergie während der Aktivität des Autonomiemodus benötigt wird. Dies ist in 2 als Schritt S30 repräsentiert.
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Sobald die Steuereinrichtung 20 z.B. das Anforderungssignal R empfängt, kann sie dann den Verbrennungsmotor 12 in der beschriebenen Weise wieder starten und so lange betreiben, wie Nutzenergie nötig ist.
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Um zu verhindern, dass eine Person zum Kraftfahrzeug 10 zurückkehrt und bei abgeschaltetem Verbrennungsmotor 12 einen Gang in dem Schaltgetriebe 14 einlegt, kann vorgesehen sein, dass der Autonomiemodus deaktiviert wird, falls beispielsweise durch die Schließanlage 34 ein Aufschließsignal U oder durch eine Personendetektionseinrichtung 38 ein Anwesenheitssignal oder Präsenzsignal P an die Steuereinrichtung 20 ausgegeben wird. Das Vorliegen des Aufschließsignals U und des Präsenzsignals P stellen jeweils eine Rückkehrbedingung dar. Weitere Rückkehrbedingungen sind beschrieben worden und können ebenfalls oder alternativ in dem Kraftfahrzeug 10 überwacht werden.
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Der beschriebene Autonomiemodus ist für alle Situationen nutzbar, in denen ferngesteuert oder automatisch ein autonomer Motorlauf des Verbrennungsmotors 12 notwendig ist, wie beispielsweise bei einer Standklimatisierung durch den Motorlauf („Remotestart“), die Bedienung von Fahrzeuganbauten, wie beispielsweise einem Kran oder einer Hebebühne, oder externen Einrichtungen, wie beispielsweise einem Anhänger mit einem Kühlaggregat, die vom Fahrzeug durch einen Motorlauf versorgt werden sollen.
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Insgesamt ist also durch das Beispiel gezeigt, wie bei einem Kraftfahrzeug auch mit manuellem Schaltgetriebe ein autonomer Motorlauf sicher durchgeführt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2011/0202201 A1 [0002]
- US 2009/0265048 A1 [0002]
- US 2008/0203815 A1 [0002]
- US 5757086 A [0002]
- DE 102009/022638 A1 [0002]
- DE 102008039303 A1 [0002]