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Curling ist eine auf Eis gespielte Wintersportart, die dem Boule-Spiel und dem Boccia ähnlich ist. Zwei Mannschaften zu je vier Spielern versuchen, ihre Curlingsteine näher an den Mittelpunkt eines Zielkreises auf dem Eis zu spielen als die gegnerische Mannschaft. Curling ist insbesondere in Kanada, Schottland, Skandinavien und der Schweiz sehr populär. Weltweit wird Curling aktiv von ca. zwei Millionen Sportlern gespielt und ist bei olympischen Spielen vertreten. Auf Grund der Attraktivität der Sportart genießt Curling eine sehr große Medienpräsenz. Curling gehört zu den Präzisionssportarten.
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Die Curlingsteine haben eine runde geschliffene Form; sie bestehen üblicherweise aus Granit und besitzen einen Griff.
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Die Unterseite der Curlingsteine besitzt eine konkave Form, so dass die eigentliche Gleit- d.h. Lauffläche der Curlingsteine von einem Ringfläche mit einer Breite von circa 6 bis 12 mm gebildet ist.
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Während des Gleitens des Curlingsteines über das Eis sammelt sich an der Ringfläche eine dünne Wasserschicht Diese Wasserschicht ist infolge der Rotation des Steines um seine eigene Hochachse und infolge des durch das Abbremsen des Curlingsteines hervorgerufenen höheren Drucks an seiner Vorderseite vorne größer. Dadurch wird die Reibung vorne verringert, was zu einer Krümmung der Laufbahn führt.
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Der Curlingstein wird bei seiner Abgabe gezielt in eine langsame Drehbewegung versetzt, so dass er nicht gerade läuft, sondern eine parabelförmige Bahnkurve beschreibt. Dadurch ist es möglich, einen gegnerischen Stein zu umspielen. Die Krümmung der Bahnkurve kann durch Wischen der Bahn vor dem Curlingstein mit einem Curlingbesen beeinflusst werden. Wird vor einem Curlingstein gewischt, während er sich vorwärts bewegt, vergrößert sich der Kurvenradius und der Curlingstein läuft gerader. Das Wischen beeinflusst zusätzlich zur Krümmung auch die Laufzeit eines Curlingsteins. Ein gewischter Curlingstein verliert weniger schnell an Tempo und legt somit eine größere Bahnstrecke zurück.
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Insbesondere die Schotten sind davon überzeugt, dass die Curlingsteine mit der besten Qualität aus einem bestimmten Granittyp mit der Bezeichnung "Ailsite" bestehen. Dieser Granit wird auf Ailsa Craig abgebaut, einer kleinen Insel vor der Küste von Ayrshire in Schottland. Wegen der Seltenheit von Ailsite können derartige Curlingsteine bis zu 1.300 Euro kosten. Viele Curlingclubs verwenden Curlingsteine geringerer Qualität, die ab ca. 500 Euro erhältlich sind und aus einem minderwertigen Granit hergestellt werden.
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Hauptanforderung an die Lauffläche eines Curlingsteines mit einer konkaven Lauffläche ist, dass die Wasseraufnahme des Granits möglichst klein ist, da sonst die Gleiteigenschaften auf Eis verändert werden. Zudem soll der Verschleiß an der Lauffläche möglichst gering sein, da die Kosten und der logistische Aufwand für das Nachschleifen sehr hoch sind. Die Schleifkosten können cirka 500 €/Satz Curlingsteine betragen. Im Spielbetrieb befindliche Curlingsteine müssen mindestens einmal pro Saison nachgeschliffen werden.
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Moderne Hochleistungs-Curlingsteine weisen zwei Einzelteile auf, nämlich einen Steingrundkörper und einem damit verbundenen Einsatzkörper, der die Lauffläche des Curlingsteines bestimmt. Der Einsatzkörper besteht aus einem im Vergleich zum Material für den Steingrundkörper höherwertigen Material. Der Einsatzkörper der bekannten Hochleistungs-Curlingsteine besteht üblicherweise aus Garnit, er kann nur einige Male nachgeschliffen werden. Ist zu viel Material abgetragen, so ist der Curlingstein nicht mehr zu gebrauchen oder der Einsatzkörper wird aus dem Stein herausgetrennt und durch einen neuen Einsatzkörper ersetzt.
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Granit besteht aus den Hauptbestandteilen Feldspat, Quarz und Glimmermineralen. Bedingt durch diese Zusammensetzung mit verschiedenen Mineralien unterschiedlicher Härte ist eine geringfügige, aber ungewünschte Wasseraufnahme nicht zu vermeiden bzw. immer gegeben. Die Vickershärte HV liegt bei ca. 850 GPa (Mohshärte 6–7). Auf Grund der Zusammensetzung aus mehreren Mineralien mit unterschiedlichen und zudem relativ geringen Härten weisen Curlingsteine "im Betrieb" einen gewissen Verschleiß auf, so dass ein definierter Schliff – wie oben erläutert – regelmäßig erneuert werden muss.
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In den Statuten des World Curling Verbandes (WCU Rules of Curling) ist im Kapitel R2 die im Folgenden erwähnte Spezifikation festgelegt:
- – Kreisrunde Form,
- – Umfang maximal 36" (91,44 cm),
- – Höhe mindestens 4,5" (11, 43 cm),
- – Gesamtgewicht zwischen 38 Pfund (US) (17,24 kg) und 44 US-Pfund (19,96 kg).
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Die WCU-Rules legen jedoch nicht das Material, aus dem der Curlingstein bestehen soll, sowie seine "Bauart" fest.
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Die bislang benutzten Curlingsteine weisen auf Grund der Materialergenschaften durch die Verwendung eines Naturproduktes und der Herstellungsweise Mängel auf, die für den Gebrauch problematisch sind. Entscheidend für gleichbleibend gute Gleiteigenschaften des Curlingsteins ist eine hohe Homogenität des verwendeten Rohstoffs in Verbindung mit einem geringen Verschleiß bei gleichbleibendem Verschleißverhalten. Dies ist bei einem Naturstoff, wie Granit, mit unterschiedlichen Abbauchargen des Granits nicht sichergestellt. Durch unterschiedliche Gleiteigenschaften innerhalb einer Curlingstein-Serie ist folglich ein fairer Wettkampf nicht möglich. Äußerst kritisch ist die Situation der Verfügbarkeit des aktuell einzig auf der Welt verwendbaren Granits, der – wie bereits ausgeführt worden ist – auf der Insel Ailsa Craig vor der Küste von Ayrshire in Schottland abgebaut wird. Die Vorkommen sind weitgehend erschöpft, gleichwertiges Ersatzmaterial von anderen Fundorten ist bisher nicht bekannt. Aus diesem Grund liegt der Preis für diesen begehrten Rohstoff sehr hoch und er wird weiter steigen. Konsequenz daraus ist, dass auch der Preis der Curlingsteine auf Grund der Rohstoffverknappung weiter steigen wird. Von entscheidender Bedeutung dabei ist, dass pro Sportteam ein Satz von acht Steinen mit identischen Eigenschaften benötigt wird, um gleichbleibende Bedingungen zu haben. Wird ein Curlingstein beschädigt, so muss er durch einen gleichwertigen Curlingstein ersetzt werden. Das ist bei einem Naturprodukt jedoch sehr schwierig so dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass der gesamte Satz von acht Curlingsteinen unbrauchbar wird. In absehbarer Zeit ist deshalb mit einer Verknappung geeigneter Curlingsteine zu rechnen.
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Versuche, andere Werkstoffe wie Metalle oder Kunststoffe zu verwenden, waren bisher nicht erfolgreich, da ihr Eigenschaftspotential zu stark vom bisher verwendeten Granit abweicht.
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In Kenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Curlingstein zu schaffen, mit dem der Curling-Sport wie bislang betrieben werden kann, wobei die Mängel der bekannten Lösungsvorschläge mit einfachen Mitteln eliminiert sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass mindestens die Gleit- d.h. Lauffläche des Curlingsteines aus einer verschleißfesten technischen Keramik besteht.
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Bevorzugte Aus- bzw. Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Curlingsteines sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Es hat sich überaschenderweise herausgestellt, dass technische Keramik die Probleme bekannter Curlingsteine lösen kann, indem vorzugsweise ein Einsatzkörper (nachfolgend auch als Insert bezeichnet) aus technischer Keramik die Lauffläche des Curlingsteines bildet. Das Eigenschaftspotential der technischen Keramik ist für diese Anwendung prädestiniert, weil hierdurch ein Curlingstein realisierbar ist, der sowohl verschleißfest ist, als auch gute Gleiteigenschaften aufweist. Aluminiumoxid für den Einsatzkörper hat sich hinsichtlich der Gleiteigenschaften besonders vorteilhaft erwiesen. Dabei haben sich die guten tribologischen Eigenschaften des Aluminiumoxids als besonders vorteilhaft erwiesen, da bei dieser Anwendung das optimale Reibungs- und gute Verschleißverhalten von Aluminiumoxid von entscheidender Bedeutung ist.
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Zusätzlich besitzt technische Keramik die folgenden, guten mechanischen und physikalischen Eigenschaften:
- – Mittlere bis extrem hohe mechanische Festigkeit (>100 MPa)
- – Sehr hohe Druckfestigkeit (>1.000 MPa)
- – Hohe Härte (>12 GPa)
- – Hohe Korrosions- und Verschleißbeständigkeit (Verwendung als Verschleißschutzwerkstoff in Mühlen, Mischern, Dichtungen etc)
- – Gute Gleiteigenschaften
- – Hohe Dichte (>2,7 g/cm3)
- – Keine Wasseraufnahme
- – Hohe Homogenität der Keramikkörper, da technischer Werkstoff
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Es hat sich gezeigt, dass diese Materialeigenschaften von Aluminiumoxid sich für den Einsatz als Inserts von Curlingsteinen prädestinieren, um den bislang verwendeten Granit zu ersetzen. Durch die große Härte und das gute Verschleißverhalten ist die Abnutzung der Gleitfläche äußerst gering, womit die entsprechenden Probleme gelöst werden. Des Weiteren ist das Problem der Wasseraufnahme beim Werkstoff Aluminiumoxid in vorteilhafter Weise eliminiert.
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Ein wesentlicher weiterer Vorteil von technischer Keramik für den Einsatzkörper ist seine problemlose dauerhafte Verfügbarkeit.
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Aus dem oben Gesagten ergibt sich, dass technische Keramik einen optimalen Ersatz für den bislang verwendeten Granit bildet, wobei mit technischer Keramik alle bestehenden Probleme, wie sie oben erwähnt worden sind, gelöst werden können.
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Neben der Verwendung von technischer Keramik für den Einsatzkörper von Curlingsteinen kommt dem Einbau der Einsatzkörper eine entscheidende Bedeutung zu. Das Know-how einer keramikgerechten Konstruktion in Verbindung mit der Verwendung geeigneter Hochleistungsklebstoffe ist eine Grundvoraussetzung für ein derartiges funktionierendes Verbundsystem.
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Die Keramik-Einsatzkörper können in einem ersten Verfahrensschritt durch isostatisches Pressen, uniaxiales Pressen, Schlickerguss, Spritzguss oder eine andere an sich bekannte keramische Formgebungs-Technologie hergestellt werden. In einem darauf folgenden zweiten Verfahrensschritt werden die Grünteile durch eine Grünbearbeitung auf das Sollmaß bearbeitet. Die Bearbeitung kann jedoch auch vollkommen hartkeramisch nach dem Sintern erfolgen.
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Im Anschluss erfolgt ein an den jeweiligen verwendeten Keramikwerkstoff angepasster Sinterprozess, an welchen abschließend eine hartkeramische Nachbearbeitung durch Schleifen, Läppen oder Polieren folgen kann. Bei dem sogenannten Near-Net-Forming ist dies nicht notwendig.
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Beim Einbau des Keramik-Einsatzkörpers in den Steingrundkörper, d.h. beispielsweise einen Granit-Rohling, sind verschiedene Varianten möglich: Dabei kann der Einsatzkörper mittels einer formschlüssigen, kraftschlüssigen, chemischen oder adhäsiven Verbindung mit dem Steingrundkörper aus Granit verbunden werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung an Hand einiger Beispiele weiter erläutert, wobei es sich versteht, dass die Erfindung nicht auf diese Beispiele beschränkt ist.
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Beispiel 1:
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Herstellung eines Einsatzkörpers aus AL2O3-Keramik, bei der es sich beispielsweise um ALOTEC-92 der Anmelderin handelt.
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Im ersten Verfahrensschritt wird ein Keramikkörper mit den Abmessungen 250 × 250 × 25 mm aus ALOTEC 92 uniaxial mit einer Presskraft von 2.850 kN und einem Pressdruck > 40 MPa auf einer Axial-Presse hergestellt Die erreichte Gründichte beträgt > 2,00 g/cm3. Der Grünkörper wird in einem zweiten Verfahrensschritt in einem Bearbeitungszentrum weiterbearbeitet, um eine Scheibe mit einem Durchmesser von 200 mm und einer Dicke von 35 mm herzustellen. Die Scheibe wird anschließend mittels einer Drehmaschine im mittleren Bereich um 10 mm verjüngt, um die erforderliche kreisringförmige Gleitfläche zu erhalten. Zusätzlich wird in die Scheibe mittig eine 12 mm Bohrung eingebracht. Der Sinterbrand erfolgte bei 1.600°C im Gasofen unter Standardsinterbedingungen (50 h, HZ = 1 h). Der Keramikkörper weist folgende keramische Eigenschaften auf:
Sinterdichte: 3,662 g/cm3
Härte (HV5): 12,3 GPa
Schallgeschwindigkeit: 9.980 m/s
Verschleiß: 0,95 cm3
Rauhigkeiten: RA= 1,79, Ry = 16,24, Rz = 13,95, Rq = 2,31
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Gleitversuche eines Curlingsteines mit einem solchermaßen hergestellten Einsatzkörper besitzen auf Eis sehr gute Ergebnisse.
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Beispiel 2:
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Herstellung eines Einsatzkörpers aus AL2O3-Keramik (ALOTEC-99).
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Im ersten Verfahrensschritt wird ein Keramikkörper mit Abmessungen von 220 × 220 × 50 mm aus ALOTEC 99 bei einem Pressdruck von 1.000 bar isostatisch gepresst. Die erreichte Gründichte beträgt 2,37 g/cm3. In einem darauf folgenden zweiten Arbeitsschritt erfolgt ein Schrühbrand bei 1.100°C, um den Grünkörper für die weiteren Bearbeitungsschritte zu stabilisieren. Der Grünkörper wird anschließend auf der Drehmaschine weiterbearbeitet, um eine Scheibe mit einem Durchmesser von 200 mm und einer Dicke von 35 mm herzustellen. Die Scheibe wird anschließend im mittleren Bereich mittels der Drehmaschine um 10 mm verjüngt, um die erforderliche kreisringförmige Gleitfläche zu erhalten. Der Sinterbrand erfolgt bei 1.620°C im Gasofen unter Standardsinterbedingungen (48 h, HZ = 3 h). Der Keramikkörper weist folgende keramische Eigenschaften auf:
Sinterdichte: 3,905 g/cm
Härte (HV5): 16,05 GPa
Schallgeschwindigkeit: 10.430 m/s
Verschleiß: 0,85 cm3
Rauhigkeiten: RA= 0,42, Ry = 3,43, Rz = 2,59, Rq = 0,52
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Gleitversuche eines Curlingsteines mit einem solchermaßen hergestellten Einsatzkörper auf Eis zeigten sehr gute Ergebnisse.
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An diesem Herstellungsmuster wurden anschließend Schleifversuche durchgeführt. Nach dem Schleifvorgang ergaben sich folgende Rauhigkeitswerte:
Rauhigkeiten: RA= 0,03, Ry = 2,71, Rz = 1,2, Rq = 0,09
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Die Gleiteigenschaften sind weiterhin sehr gut. Allerdings zeigt sich bei den Gleitversuchen auf Eis, dass die Scheiben für die Anwendung "zu glatt' sind. Während des Gleitens über das Eis sammelt sich nämlich an der kreisringförmigen Gleitfläche eine dünne Wasserschicht an. Diese dünne Wasserschicht ist aufgrund der Rotation des Steines um seine Hochachse und des durch das Abbremsen des Steines hervorgerufenen höheren Drucks an der Vorderseite des Steines vorne größer.
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Durch die zu glatte Oberfläche des Keramik-Einsatzkörpers ist der gewünschte und erforderliche sogenannte Curl-Effekt, d. h. die parabolische Kurvenbahn nicht ausreichend gegeben.
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Beispiel 3 einer anderen Herstellung und anderer Werkstoffe:
- 3.1) Der Einsatzkörper wird passgenau in den Grundkörper aus Granit des Curlingsteins eingeklebt. Hierzu wird ein elastischer Klebstoff verwendet, der nur eine geringe Hochtemperaturfestigkeit besitzt. Dadurch kann ein beschädigter oder abgenutzter Einsatzkörper durch eine thermische Behandlung des Curlingsteins von seinem Grundkörper wieder entfernt und ersetzt werden,
- 3.2) Der Einsatzkörper wird passgenau in den Grundkörper aus Granit des Curlingsteins eingeklebt. Dazu ist ein Klebstoff zu verwenden, der eine hohe Temperaturfestigkeit besitzt, um ein ungewolltes Herausfallen des Einsatzkörpers zu vermeiden, oder
- 3.3) Der Einsatzkörper wird mit einer Schraube kombiniert, mittels welcher der Haltegriff an der Oberseite des Curlingsteins fixiert wird. Auch bei einer solchen Ausbildung der zuletzt genannten Art ist ein einfacher, leichter und zeitsparender Austausch des Einsatzkörpers möglich.
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Diese drei Befestigungsmethoden stellen neben den deutlich verbesserten Eigenschaften der Gleit- bzw. Lauffläche aus Keramik einen wesentlichen Vorteil des erfindungsgemäßen Curlingsteines dar. Bislang mussten abgenutzte defekte Curlingsteine aufwändig erneut ausgefräst werden, um anschließend mit einem neuen Einsatzkörper aus Granit versehen und somit erneuert werden zu können.
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Erfindungsgemäß können Ringe oder Scheiben aus Keramik, hohle Keramikkörper, Keramikrohre, Keramik-Hubel, oder einstückige Curlingsteine aus Keramik zur Anwendung gelangen.
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Die Abmessungen der Bauteile können selbstverständlich den jeweiligen Wünschen und/oder Anforderungen in einfacher Weise angepasst werden.
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Die erfindungsgemäßen Curlingsteine können auch aus alternativen Werkstoffen hergestellt werden, weil die Granit-Vorräte immer knapper werden und dadurch die Preise für Curlingsteine aus Granit immer höher werden. Erfindungsgemäß besteht zumindest die Gleit- d.h. Lauffläche des Curlingsteines aus technischer Keramik als verschleißfester Werkstoff mit den gewünschten Gleiteigenschaften.
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Kommen alternative Werkstoffe zur Anwendung, so kann der Einsatzkörper aus Keramik so gewählt werden, dass das vorgegebene Gewicht der Curlingsteine eingehalten wird. Zu diesem Zwecke ist es möglich, dass die erfindungsgemäßen Curlingsteine aus dem jeweiligen Werkstoff beispielsweise eine Aussparung oder eine Tasche für ein Zusatzgewicht aufweisen, um das erforderliche Gesamtgewicht des Curlingsteines zu erreichen. Desgleichen ist es möglich, im Curlingstein bzw. in dessen Grundkörper eine Aussparung für eine Elektronikschaltung vorzusehen.
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Wenn oben stets von einem Curlingstein die Rede ist, heißt das nicht, dass es sich um ein Steinmaterial bzw. um Granit für den Grundkörper handelt, sondern dass es zur Erzielung der gewünschten bzw. erforderlichen Eigenschaften, wie Verschleißfestigkeit und Gleitverhalten ausreichend sein kann, wenn mindestens die Gleit- d.h. Lauffläche des erfindungsgemäßen Curlingsteines aus einem geeigneten Keramikmaterial besteht.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von in Schnittdarstellungen gezeichneten Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Curlingsteins.
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Es zeigen:
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1 schematisch eine erste Ausführungsform des Curlingsteins,
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2 schematisch eine zweite Ausführungsform des Curlingsteins,
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3 schematisch eine dritte Ausführungsform des Curlingsteins,
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4 schematisch eine vierte Ausführungsform des Curlingsteins,
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5 schematisch eine fünfte Ausführungsform des Curlingsteins,
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6 schematisch eine sechste Ausführungsform des Curlingsteins,
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7 eine Schnittdarstellung einer Ausführungsform des Curlingsteins ähnlich der in 1 schematisch dargestellten Ausführungsform mit zwei ringförmigen Einsatzkörpern,
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8 eine Schnittdarstellung eines Curlingsteins mit einem ringförmigen Einsatzkörper, der einen zentralen Grundkörper umschließt,
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9 eine Schnittdarstellung eines Curlingsteins ähnlich dem Curlingstein gemäß
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8 mit einem ringförmigen Einsatzkörper mit einer einseitig vergrößerten Lauffläche,
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10 eine Schnittdarstellung eines Curlingsteins mit zwei scheibenförmigen Einsatzkörpern, zwischen welchen ein scheibenförmiger Grundkörper vorgesehen ist,
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11 eine Schnittdarstellung eines Curlingsteins ähnlich der in 3 schematisch gezeichneten Ausführungsform,
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12 eine Schnittdarstellung eines Curlingsteins ähnlich der in 4 schematisch gezeichneten Ausführungsform,
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13 eine Ausführungsform des Curlingsteins mit zwei voneinander abgewandten scheibenförmigen Einsatzkörpem, wobei der Grundkörper mit einem Aufnahmeabteil ausgebildet ist,
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14 eine Schnittdarstellung eines Curlingsteins mit zwei voneinander abgewandten scheibenförmigen Einsatzkörpern – ähnlich der Ausführungsform gemäß 13 – und mit einem zusätzlichen ringförmigen Keramikkörper an der Außenumfangsfläche des Curlingsteins.
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1 verdeutlicht schematisch eine Ausführungsform des Curlingsteins 10, der einen Grundkörper 12 bspw. aus Granit und einen Einsatzkörper 14 aus Keramikmaterial aufweist. Der in eine Ausnehmung des Grundkörpers 12 eingeklebte Einsatzkörper 14 bildet die Lauffläche des Curlingsteins 10, dessen Grundkörper einfach ebenflächig und nicht mit einer konkaven Grundfläche gezeichnet ist.
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2 zeigt eine Ausführungsform des Curlingsteins 10, der anstelle eines ringförmigen Einsatzkörpers 12, wie er in 1 gezeichnet ist, einen als Hubel aus Keramikmaterial geformten Einsatzkörper 14 aufweist.
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3 verdeutlicht eine Ausführungsform des Curlingsteins 10 mit einem Grundkörper 12 und einem Einsatzkörper 14. Der Einsatzkörper 14 ist als Scheibe aus Keramikmaterial ausgebildet, die in eine Ausnehmung im Grundkörper 12 eingeklebt ist.
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4 zeigt einen Curlingstein 10, der insgesamt aus einem Keramikmaterial besteht, um die gewünschten Gleit- und Verschleißeigenschaften zu bewerkstelligen.
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5 zeigt eine Ausführungsform des Curlingsteins 10, der aus Keramikmaterial besteht und der mit einem ringförmigen Einsatzkörper 14 und mit einer Tasche 16 für ein Ballastgewicht und/oder für eine Elektronikschaltung aufweist.
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6 verdeutlicht eine Ausführungsform des Curlingsteins 10 mit einem ringförmigen Einsatzkörper 14 und mit einem Grundkörper 12 aus einem alternativen Material sowie einem Außenringkörper 18, der den Grundkörper 12 umschließt.
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7 verdeutlicht in einer Schnittdarstellung eine Ausführungsform des Curlingsteins 10 mit einem Grundkörper 12, der zwischen seiner konkaven Unterseite 20 und seiner konkaven Oberseite 22 mit einem zentralen Durchgangsloch 24 ausgebildet ist. Die Unterseite 20 und die Oberseite 22 sind gleich geformt, so dass der Curlingstein 10 im Bedarfsfall umgedreht und die Oberseite 22 als Unterseite 20 des Curlingsteins 10 verwendet werden kann. Die Unterseite 20 und die Oberseite 22 sind jeweils mit einer ringförmigen Ausnehmung 26 ausgebildet. In die jeweilige Ausnehmung 26 ist ein ringförmiger Einsatzkörper 14 eingeschraubt oder eingeklebt, der eine Lauffläche 28 des Curlingsteins 10 bestimmt.
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Der Grundkörper 12 kann aus Naturstein bestehen. Bei dem Naturstein kann es sich bspw. um Granit handeln. Der Grundkörper 12 kann jedoch auch aus Metall, Glas oder Holz bestehen. Desgleichen ist es möglich, dass der Grundkörper 12 aus einem Kunststoffmaterial besteht und dass die Einsatzkörper 14 bei der Herstellung des Curlingsteins 10 direkt und unmittelbar mit dem Kunststoffmaterial des Grundkörpers umspritzt und fest verbunden werden.
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8 verdeutlicht in einer Schnittdarstellung eine Ausführungsform des Curlingsteins 10 mit einem zentralen Grundkörper 12 und einem den Grundkörper 12 umschließenden ringförmigen Einsatzkörper 14 aus Keramikmaterial, der die Lauffläche 28 des Curlingsteins 10 bestimmt.
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Gleiche Einzelheiten sind in 8 mit denselben Bezugsziffern wie in 7 bezeichnet, so dass es sich erübrigt, in Verbindung mit 8 alle Einzelheiten noch einmal detailliert zu beschreiben.
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Auch bei der Ausführungsform gemäß 8 ist es möglich, zu gegebener Zeit die konkave Oberseite 22 als Unterseite 20 des Curlingsteins 10 zu benutzen und auf diese Weise die Betriebs- d.h. Einsatzzeit des Curlingsteins 10 entsprechend zu verlängern, d.h. zu verdoppeln.
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9 zeigt in einer Schnittdarstellung eine der 8 ähnliche Ausführungsform des Curlingsteins 10, wobei der den zentralen Grundkörper 12 ringförmig umschließende Einsatzkörper 14 aus Keramikmaterial mit einem ringförmig umlaufenden Bund 30 ausgebildet ist, um die Lauffläche 28 des Curlingsteins 10 zu vergrößern.
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10 verdeutlicht in einer Schnittdarstellung eine Ausbildung des Curlingsteins 10 mit einem scheibenförmigen Grundkörper 12, der ober- und unterseitig jeweils mit einem Einsatzkörper 14 aus Keramikmaterial kombiniert ist, die jeweils ebenfalls scheibenförmig ausgebildet sind. Der eine scheibenförmige Einsatzkörper 14 ist mit einer konkaven Grundfläche 20 und der davon abgewandte andere scheibenförmige Einsatzkörper 14 ist mit einer konformen, konkaven Oberseite 22 ausgebildet, so dass der Curlingstein 10 entweder mit seiner konkaven Unterseite 20 oder nach einer Verschwenkung um 180° mit seiner Oberseite 22 als Unterseite 20 benutzt werden kann. Die beiden scheibenförmigen Einsatzkörper 14 können mit dem Grundkörper 12 verklebt sein. Desgleichen ist es möglich, die beiden scheibenförmigen Einsatzkörper 14 mit dem Grundkörper 12 – und mit einem nicht gezeichneten Haltegriff – durch das zentrale Durchgangsloch 24 hindurch zu verschrauben.
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11 zeigt eine Ausführungsform des Curlingsteins 10 – ähnlich der in 3 schematisch gezeichneten Ausführungsform – mit einem Grundkörper 12 und einem Einsatzkörper 14 aus Keramikmaterial. Der Einsatzkörper 14 ist an der Unterseite 20 des Curlingsteins 10 vorgesehen und in eine Ausnehmung 26 des Grundkörpers 12 eingeklebt oder mit dem Grundkörper 12 und einem nicht gezeichneten Haltegriff bspw. durch das zentrale Durchgangsloch 24 hindurch verschraubt.
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12 zeigt in einer Schnittdarstellung eine Ausführungsform des Curlingsteins 10 – ähnlich wie sie in 4 schematisch verdeutlicht ist –, wobei der gesamte Curlingstein 10 aus einem geeigneten Keramikmaterial besteht.
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13 verdeutlicht in einer Schnittdarstellung eine Ausführungsform des Curlingsteins 10 mit einem ringförmigen Grundkörper 12 und zwei voneinander abgewandten Einsatzkörpern 14 aus einem geeigneten Keramikmaterial. Der Grundkörper 12 ist mit einem zentralen Aufnahmeabteil 32 ausgebildet, das ober- und unterseitig durch die scheibenförmigen Einsatzkörper 14 aus Keramikmaterial axial begrenzt und abgeschlossen ist Das Aufnahmeabteil 32 kann für mindestens ein Zusatzgewicht vorgesehen sein, um bspw. bei einem relativ leichtgewichtigen Grundkörper 12 z.B. aus Holz oder Kunststoff das erforderliche Gesamtgewicht des Curlingsteins 10 zu realisieren. Im Aufnahmeabteil 32 kann mindestens eine Elektronikschaltung o.dgl. vorgesehen sein.
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14 zeigt in einer Schnittdarstellung eine Ausführungsform des Curlingsteins 10 mit einem Grundkörper 12, der unter- und oberseitig jeweils mit einem scheibenförmigen Einsatzkörper 14 aus Keramikmaterial kombiniert ist. Der eine Grundkörper 14 bildet die konkave Unterseite 20 und der andere Einsatzkörper 14 bildet die konform konkave Oberseite 22 des Curlingsteins 10, die im Bedarfsfall die Unterseite 20 und damit die ringförmige Lauffläche 28 des Curlingsteins 10 bilden kann. Außerdem ist bei dieser Ausführungsform des Curlingsteins 10 der Grundkörper 12 mit einem ringförmigen Keramikkörper 34 kombiniert, der die Außenmantelfläche 36 des Curlingsteins 10 definiert.
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Gleiche Einzelheiten sind in den 1 bis 14 jeweils mit denselben Bezugsziffern bezeichnet, so dass es sich erübrigt, in Verbindung mit allen Figuren alle Einzelheiten jeweils detailliert zu beschreiben.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Curlingstein
- 12
- Grundkörper (von 10)
- 14
- Einsatzkörper (von 12)
- 16
- Ausnehmung/Tasche (in 12)
- 18
- Außenringkörper
- 20
- konkave Unterseite {von 10)
- 22
- konkave Oberseite (von 10)
- 24
- zentrales Durchgangsloch (zwischen 20 und 22)
- 26
- Ausnehmung (in 12 für 14)
- 28
- ringförmige Lauffläche (von 10)
- 30
- Bund (von 14 für 28)
- 32
- Aufnahmeabteil (in 10)
- 34
- Keramikkörper (von 10 bei 36)
- 36
- Außenmantelfläche (von 10)