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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bedienung einer Bildgebungsmodalität mit wenigstens einer Steuerungseinheit.
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Bildgebungsmodalitäten wie Magnetresonanzanlagen oder Röntgeneinrichtungen befinden sich üblicherweise in einem Untersuchungsraum, dem abgetrennt aber benachbart ein Kontrollraum angeschlossen ist. Üblicherweise wird ein Patient außerhalb des Untersuchungsraums vom Bedienpersonal der Bildgebungsmodalität in Empfang genommen, auf die Untersuchung vorbereitet, in oder an der Bildgebungsmodalität platziert. Daraufhin verlässt das Bedienpersonal den Untersuchungsraum und führt eine Untersuchung mittels einer lokalen Steuerungseinrichtung durch. Die Steuerungseinrichtung kommuniziert mit einer oder mehreren Steuerungseinheiten der Bildgebungsmodalität zur Durchführung der Untersuchung über Kabel.
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Bei Magnetresonanzanlagen wird üblicherweise eine Steuerungseinrichtung in Form eines Desktoprechners mit einem LCD-Display als Anzeigeeinrichtung verwendet. Diese ist in einem Kontrollraum beabstandet vom Untersuchungsraum mit der Magnetresonanzanlage untergebracht, da die Streufelder der Magnetresonanzanlage eine Platzierung des Desktoprechners in der Nähe der Magnetresonanzanlage nicht erlauben. Der Desktoprechner kontrolliert über Steuerungssignale den Betrieb der Gradienten-Steuerungseinheit, der Hochfrequenzspulen-Steuerungseinheit und weiterer Steuerungseinheiten der Magnetresonanzanlage.
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Dabei besteht das Problem, dass die Kontrolle des Patienten rein visuell erfolgt. Weiterhin muss entweder der Patient während der Durchführung der Untersuchung alleine gelassen werden oder wenigstens eine weitere Person der Bedienperson assistieren.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren anzugeben, bei dem die Bedienung einer Bildgebungsmodalität vereinfacht ist.
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Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren zum Betrieb einer Magnetresonanzanlage gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Als Kern der Erfindung wird es angesehen, dass eine mobile statt einer ortsfesten Steuerungseinrichtung zur Bedienung der Bildgebungsmodalität verwendet wird, da dies den Aktionsradius des Bedienpersonals vergrößert und dadurch die Bedienung vereinfacht.
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Bei einer Bildgebungsmodalität kann es sich um eine Röntgeneinrichtung, eine Computertomographieeinrichtung, eine nuklearmedizinische Einrichtung wie PET oder SPECT oder eine Ultraschalleinrichtung handeln. Besonders bevorzugt kann die Bildgebungsmodalität eine Magnetresonanzanlage sein. Bei Magnetresonanzanlagen ist die Anwesenheit von Bedienpersonal während laufender Untersuchungen unproblematisch, auch ist im Gegensatz zum Ultraschall kein Schallkopf zu führen. Daher ist der Gewinn an Bewegungsfreiheit bei Magnetresonanzanlagen am größten.
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Eine Steuerungseinheit der Magnetresonanzanlage kann eine Gradienten-Steuerungseinheit oder eine Hochfrequenzspulen-Steuerungseinheit sein. Es kann sich aber auch um eine Steuerungseinheit handeln, die den beiden genannten oder auch weiteren Hardware-Steuerungseinheiten vorgeschaltet ist.
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Vorteilhafterweise kann als mobile Steuerungseinrichtung ein Tabletcomputer verwendet werden, der mit der wenigstens einen Steuerungseinheit der Bildgebungsmodalität drahtlos kommuniziert. Ein Tabletcomputer ist ein tragbarer Computer ohne fest verbundene Tastatur, aber mit Touchscreen. Statt der Tastatur wird der Tabletcomputer mit dem Touchscreen und Gesten gesteuert. Selbstverständlich ist es in einer Ausgestaltung möglich, auch eine Tastatur insbesondere drahtlos mit dem Tabletcomputer zu verbinden, um bspw. längere Texte oder Programmiercode zu schreiben. Dies ist jedoch nicht zwingend notwendig.
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Statt eines Tabletcomputers können auch andere mobile Steuerungseinrichtungen wie Smartphones verwendet werden.
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Ein besonderes Problem ist dabei das der Authentifizierung. Zwar kann eine einzelne Institution hergehen und eine Schnittstelle für die Steuerungseinheiten der Bildgebungsmodalität definieren, die nur wenigen Personen bekannt ist und dadurch geschützt wird. Dies ist jedoch nicht praktikabel für Medizingerätehersteller, deren Ausgabezahlen in die Zehntausende gehen. Daher ist in einer Ausgestaltung vorgesehen, dass auf der mobilen Steuerungseinrichtung Zugangsdaten hinterlegt werden, die eine Kommunikation mit der wenigstens einen Steuerungseinheit erlauben. Der Zugang bzw. die Kommunikation mit der Steuerungseinheit oder den Steuerungseinheiten der Bildgebungsmodalität ist also nur möglich, wenn die Steuerungseinrichtung die richtigen Zugangsdaten kennt, d.h. dass die Zugangsdaten dort abgespeichert oder abrufbar sind. Bei den Zugangsdaten kann es sich um ein Passwort, einen digitalen Schlüssel oder auch personenbezogene Daten wie biometrische Daten handeln. Um die Datenübertragung aufgrund einer dauernden Authentifizierung nicht extrem zu verlangsamen kann vorgesehen sein, nach einer ersten und intensiveren Authentifizierung bspw. eine Session-ID zu vergeben, mit der eine angemeldete mobile Steuerungseinrichtung wiedererkannt wird. Dadurch wird verhindert, dass beliebige Steuerungseinrichtungen eines Herstellers mit beliebigen Bildgebungsmodalitäten kommunizieren können.
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Um die mobile Steuerungseinrichtung als solche zu schützen kann vorzugsweise vorgesehen werden, dass auf der mobilen Steuerungseinrichtung Anwenderidentifikationsdaten hinterlegt werden, die den Zugang zur mobilen Steuerungseinrichtung oder einem Softwareprodukt, das in einem Speicher der mobilen Steuerungseinrichtung abgespeichert ist, ermöglichen. Dies schließt auch mit ein, dass die Anwenderidentifikationsdaten auf einem Server hinterlegt werden und nur zum Einloggen auf die mobile Steuerungseinrichtung geladen werden. Dabei kann die mobile Steuerungseinrichtung insgesamt geschützt werden, d.h. dass ohne Einloggen keine Verwendung möglich ist. Alternativ oder zusätzlich können aber auch nur die Softwareprodukte, bei Tabletcomputern auch Apps genannt, die eine Kommunikation mit einer Steuerungseinheit der Bildgebungsmodalität erlauben, mit einem Passwort gesichert werden. Bei den Anwenderidentifikationsdaten kann es sich aber auch um eine biometrische Information wie Fingerabdrucksinformationen oder Irisinformationen handeln.
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Mit besonderem Vorteil können auf einem Speicher der mobilen Steuerungseinrichtung Patientenidentifikationsdaten hinterlegt werden. Bevorzugt sind diese Daten erst nach Freischaltung durch Anwenderidentifikationsdaten zugänglich. Somit muss sich erst eine Bedienperson an der mobilen Steuerungseinrichtung einloggen, bevor die Patientenidentifikationsdaten verwendet werden können. Die Patientenidentifikationsdaten sollen kein Einloggen ermöglichen, vielmehr kann über diese eine Fehlbehandlung oder Fehluntersuchung vermieden werden. Über die Patientenidentifikationsdaten kann sichergestellt werden, dass der richtige Patient untersucht oder operiert wird und auch, dass die richtige Untersuchung oder Operation vorgenommen wird. Dabei besteht der Vorteil, dass dieselbe mobile Steuerungseinrichtung zur Kontrolle der Identität des Patienten genommen wird, die auch zur Bedienung der Bildgebungsmodalität genommen wird. Dann wird ein zu untersuchender Patient mit der mobilen Steuerungseinrichtung identifiziert.
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Auch die Patientenidentifikationsdaten können nur kurzzeitig abgespeichert werden und von einem Server bezogen werden. Zur Identifikation des Patienten können eine Kamera, insbesondere an der mobilen Steuerungseinrichtung, eine Identifikationskarte oder ein Barcode verwendet werden. Die Identifikationseinheit ist bevorzugt als App an der mobilen Steuerungseinrichtung ausgebildet.
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Vorzugsweise kann in Abhängigkeit der erhaltenen Patientenidentifikationsdaten wenigstens eine Prüfinformation abgerufen werden. Beispielsweise kann für jeden Patienten eine Checkliste erstellt werden, die in Abhängigkeit des Geschlechts, der Vorerkrankungen und/oder der anstehenden Untersuchung oder Operation modifiziert wird. Bei Magnetresonanzuntersuchungen sind metallische Implantate problematisch. Bei einer vorliegenden Schwangerschaft sind Röntgenuntersuchungen absolut kontraindiziert, außer bei Lebensgefahr der Patientin. Diese Frage ist bei männlichen Patienten dagegen überhaupt nicht relevant. Bei allen Untersuchungen können Kontrastmittelunverträglichkeiten auftreten.
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Wird die Bildgebungsmodalität bei interventionellen Eingriffen verwendet ergeben sich dieselben Vorteile, wobei sie nochmals schwerer wiegen. Zum Beispiel kann mittels biometrischer Informationen auch die Identität eines narkotisierten Patienten nochmals vor Start des Eingriffs verifiziert werden. Verwechslungen können so weiter minimiert werden.
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Mit besonderem Vorteil kann in Abhängigkeit der Patientenidentifikationsdaten und/oder der Prüfinformation wenigstens eine Handlungsanweisung oder Handlungsinformation ausgegeben werden. Dies kann akustisch und/oder optisch erfolgen. Zum Beispiel kann die Bestätigung oder Auswahl einer Abfrage eingefordert werden. Zurückgreifend auf das vorige Beispiel kann der Schwangerschaftszustand einer weiblichen Patientin abgefragt werden. Zur Auswahl kann neben „ja“ und „nein“ mit „Notfall“ auch eine Antwort stehen, die die Standardabfrage unterbricht oder umgeht. Auch kann als Handlungsinformation einfach die von einem Arzt angeforderte Untersuchung angezeigt werden. Ist ein Patient identifiziert kann in Abhängigkeit des Patienten als durchzuführende Magnetresonanz-Untersuchung „Abdomen links Verhärtung“ oder „Spinecho Abdomen links T2-gewichtet“ angezeigt werden. Da die mobile Steuerungseinrichtung auch zur Steuerung der Bildgebungsmodalität ausgebildet ist kann sie zusätzlich einen Parametersatz vorschlagen, im eben genannten Beispiel „TE = 150 ms, TR = 1,5 s“. Diese Vorschläge können von der Bedienperson mit der mobilen Steuerungseinrichtung angepasst werden.
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Bei einem interventionellen Eingriff kann die Handlungsinformation in dem durchzuführenden Eingriff liegen: „Stentimplantation mit Katheter“. Es können aber auch weitergehende Informationen dargestellt werden über bekannte Voroperationen des Patienten o.ä.
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Vorzugsweise kann am Display der mobilen Steuerungseinrichtung wenigstens ein Bild einer Bildaufnahmeeinrichtung zur Untersuchungsraumüberwachung ausgegeben werden. Während der Bilddatenaufnahme kann sich eine Bedienperson aus verschiedenen Gründen von der Bildgebungsmodalität entfernt aufhalten. Der Zugriff der Steuerungseinrichtung auf eine Bildgebungseinrichtung erlaubt eine Kontrolle des Untersuchungsraumes unabhängig von der Anwesenheit der Bedienperson im Kontroll- oder Untersuchungsraum. Insbesondere kann die Bedienperson so während der Durchführung einer Untersuchung an der einen Bildgebungsmodalität einen weiteren Patienten aufnehmen und an einer anderen Bildgebungsmodalität untersuchen. Dies ist zum Beispiel bei Magnetresonanzanlagen vorteilhaft, da dort oftmals Untersuchungszeiten im Bereich von vielen Minuten vorliegen, in denen die Bedienperson nur reagieren muss, wenn der Patient eine Panikattacke erleidet oder die Untersuchung wegen eines EKG-Signalfehlers abgebrochen wird.
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Vorteilhafterweise kann mittels der mobilen Steuerungseinrichtung wenigstens eine Steuerungsanweisung an die Steuerungseinheit der Bildgebungsmodalität übermittelt werden, aufgrund derer wenigstens ein Betriebsparameter eingestellt wird oder wenigstens ein Bilddatensatz akquiriert wird. Dementsprechend ist die mobile Steuerungseinrichtung zur vollständigen Kontrolle der Bildgebungsmodalität fähig.
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Vorteilhafterweise kann die Steuerungseinrichtung mit einem Sprachbefehl angesteuert werden und in Abhängigkeit des Sprachbefehls durch die Steuerungseinrichtung eine Ausgabe einer Information oder einer Steuerungsanweisung vorgenommen werden. Die Bedienperson kann so die Bildgebungsmodalität auch ohne Verwendung der Hände steuern, was insbesondere bei interventionellen Eingriffen vorteilhaft ist.
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Vorzugsweise kann mittels der Steuerungseinrichtung während der Untersuchung eines oder eines Eingriffs am Patienten mit wenigstens einem Experten kommuniziert werden. Ergibt sich während der Untersuchung eine Fragestellung, die die Bedienperson alleine nicht lösen kann, kann sie einen Experten konsultieren. Zum Beispiel kann als Bedienperson eine medizinisch-technische Assistentin (MTA) zum Einsatz kommen. Diese kann dann einen Arzt konsultieren, wenn Probleme auftreten. Weiß dieser auch nicht weiter, kann bspw. der Leiter der Radiologie angefragt werden, usw. Ein Experte ist also eine Person, von der ein Wissen auf einem bestimmten Gebiet erwartet wird, das die Bedienperson nicht besitzt. Dabei besitzen die meisten mobilen Steuerungseinrichtungen eine eigene Kamera, sodass auch Echtzeit-Bilddaten zusätzlich zu den Bilddaten der Bildgebungsmodalität an den Experten übertragen werden können.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auch gelöst mit einer Bildgebungsmodalität. Diese umfasst wenigstens eine Steuerungseinheit. Die Bildgebungsmodalität zeichnet sich dadurch aus, dass der Bildgebungsmodalität wenigstens eine Steuerungseinrichtung, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens wie beschrieben, zugeordnet ist.
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Die Implementierung der vorgenannten Verfahren in der Steuervorrichtung kann dabei als Software oder aber auch als (fest verdrahtete) Hardware erfolgen.
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Mit besonderem Vorteil kann die Steuerungseinrichtung als Tabletcomputer ausgebildet sein. Wie oben bereits beschreiben handelt es sich dabei um einen mobilen Computer ohne fest verbundene Tastatur. Eine Tastatur kann zwar anschließbar sein, insbesondere drahtlos, jedoch kann der Tabletcomputer zumeist mittels eines Touchscreens bedient werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann die mobile Steuerungseinrichtung wenigstens Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme eines Sprachsignals umfassen. Dabei kann es sich um ein externes oder internes Mikrofon handeln. Alternativ kann die Aufnahmeeinrichtung als Headset ausgestaltet sein. Dann kann die mobile Steuerungseinrichtung und darüber auch die Bildgebungsmodalität alleine mit Sprachbefehlen kontrolliert werden. Dies ist besonders vorteilhaft bei interventionellen Eingriffen, bei denen der Operateur beide Hände zum Durchführen des Eingriffs benötigt. Auch ein externes Mikrofon kann drahtlos an die mobile Steuerungseinrichtung angekoppelt werden.
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Dabei kann eine mobile Steuerungseinrichtung auch für mehrere Bildgebungsmodalitäten verwendet werden. Dass einer Bildgebungsmodalität eine mobile Steuerungseinrichtung zugeordnet ist heißt nicht, dass diese mobile Steuerungseinrichtung nicht auch bei anderen Bildgebungsmodalitäten eingesetzt werden könnte. Im Extremfall wird eine mobile Steuerungseinrichtung von einer einzigen Bedienperson verwendet, die an einer oder mehreren Bildgebungsmodalitäten arbeitet. Dann kann diese Bedienperson die mobile Steuerungseinrichtung nach ihren Bedürfnissen anpassen, z.B. durch das Abspeichern von Favoriten auf bestimmte Programme oder Bildaufnahmeverfahren. Die Zuordnung einer mobilen Steuerungseinrichtung zu einer einzigen Bildgebungsmodalität ist aber bevorzugt.
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Zur Ausgabe von Handlungsanweisungen oder für die Kommunikation mit einem Experten kann die mobile Steuerungseinrichtung wenigstens einen Lautsprecher umfassen. Auch die Lautsprecher können intern oder extern angeordnet sein. Insbesondere können sowohl interne wie auch externe Lautsprecher vorgesehen sein, wobei die externen Lautsprecher drahtlos und ortsfest bspw. im Untersuchungsraum angebracht sind. Kommt die mobile Steuerungseinrichtung in einen bestimmten Kreis um die externen Lautsprecher herum, werden diese zur Sprachausgabe benutzt, ansonsten die internen Lautsprecher. Diese Ausgestaltung ist auch mit den Mikrofonen möglich.
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Die Bildgebungsmodalität kann wie weiter oben beschrieben eine Röntgeneinrichtung, eine Computertomographieeinrichtung, eine Ultraschalleinrichtung oder eine nuklearmedizinische Einrichtung sein. Ist die Bildgebungsmodalität eine Magnetresonanzanlage ist sie für Untersuchungen bevorzugt als geschlossenes System und für interventionelle Eingriffe bevorzugt als offenes System ausgebildet. Ein offenes System erlaubt den Zugriff des Operateurs auf den Patienten ohne den Patienten während der Bildaufnahmen umpositionieren zu müssen.
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Vorzugsweise kann die mobile Steuerungseinrichtung wenigstens einen Speicher zum Abspeichern von Zugangsdaten und/oder Patientenidentifikationsdaten umfassen. Dieser ist in einer Weiterbildung der Bildgebungsmodalität verschlüsselbar.
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Vorzugsweise ist der Bildgebungsmodalität wenigstens eine Bildaufnahmeeinrichtung zugeordnet, wobei die mobile Steuerungseinrichtung zur Kommunikation mit der Bildaufnahmeeinrichtung ausgebildet ist. Die Bildaufnahmeeinrichtung kann auch Videosequenzen übermitteln. So lässt sich mit der mobilen Steuerungseinrichtung der Untersuchungsraum überwachen wie beschrieben.
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Zusätzlich kann die mobile Steuerungseinrichtung auch selbst eine Bildaufnahmeeinrichtung aufweisen. Dies ist insbesondere für die Kommunikation mit einem Experten hilfreich. Die Bildaufnahmeeinrichtung kann aber auch eingesetzt werden, um den Patienten zu identifizieren, entweder mittels Gesichtserkennung oder mittels eines am Patienten befestigten Barcodes.
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Vorteilhafter Weise kann die mobile Steuerungseinrichtung eine Biometrie-Erfassungseinrichtung, insbesondere einen Fingerabdruckscanner, aufweisen. Mit diesem können sich sowohl Anwender wie auch Patienten anmelden oder identifizieren. Dazu ist die Biometrie-Erfassungseinrichtung vorzugsweise als App ausgebildet, die zur Aufnahme der Erkennungsdaten eine Kamera der mobilen Steuerungseinrichtung nutzt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens korrespondieren zu entsprechenden Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Bildgebungsmodalität. Zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen wird somit auf die entsprechenden Verfahrensmerkmale und deren Vorteile verwiesen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Besonderheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung.
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Dabei zeigen
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1 eine Magnetresonanzanlage mit einer mobilen Steuerungseinrichtung,
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2 einen Tabletcomputer,
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3 ein Ablaufschema zur Bedienung einer Bildgebungsmodalität in einer ersten Ausgestaltung,
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4 eine Patientenliege,
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5 eine Röntgeneinrichtung,
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6 ein Ablaufschema zur Bedienung einer Bildgebungsmodalität in einer zweiten Ausgestaltung, und
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7 ein Ablaufschema zur Bedienung einer Bildgebungsmodalität in einer zweiten Ausgestaltung.
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1 zeigt als eine mögliche Ausführungsform einer Bildgebungsmodalität eine Magnetresonanzanlage 1 mit zwei Hochfrequenzspulen 2 und 3, drei Gradientenspulen 4, 5 und 6, einer Patientenliege 7 und drei Steuerungseinheiten 8, 9 und 10. Die Steuerungseinheit 8 steuert die Hochfrequenzspulen 2 und 3, die Steuerungseinheit 9 kontrolliert die Gradientenspulen 4, 5 und 6 und die Steuerungseinheit 10 steuert die Patientenliege 7 an.
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Die Magnetresonanzanlage 1 ist im Untersuchungsraum 11 positioniert. In diesem befinden sich weiterhin eine Kamera 12 als Bildaufnahmeeinrichtung, ein Mikrofon 13 und ein Lautsprecher 14. Sowohl die Kamera 12, das Mikrofon 13 und der Lautsprecher 14 können sich mit anderen Geräten, insbesondere dem Tabletcomputer 15, drahtlos mittels Bluetooth verbinden.
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2 zeigt den Tabletcomputer 15 im Detail. Dieser umfasst einen Touchscreen 16 als Display und Eingabeeinrichtung, eine Kamera 17, ein Mikrofon 18, Lautsprecher 19 und eine Starttaste 20. Der Tabletcomputer 15 ist MR-kompatibel ausgestattet, indem er keine großflächigen metallischen Bauteile aufweist.
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Auf dem Touchscreen 16 sind mehrere Symbole für Apps 21, 22, 23, 24 und 25 angeordnet. Die App 21 kann zum Beispiel eine App zur Patientenerkennung sein. Wird diese durch Antippen des durch das Symbol belegten Platzes aktiviert, so gibt der Tabletcomputer 15 entweder als Text oder als Sprachausgabe die Handlungsanweisung aus, das Gesicht des Patienten zu fotografieren. Ein entsprechender Speicher 26 und Mikroprozessor 27 zum Speichern und Analysieren der Kameradaten sind selbstverständlich vorhanden. Der Tabletcomputer 15 kann die Kameradaten des Patienten aber auch auf einen Server übertragen, der die Analyse vornimmt.
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Ist der Patient identifiziert, können weitere Informationen ausgegeben werden. Steht eine Untersuchung an der Magnetresonanzanlage 1 an, kann zum Beispiel abgefragt werden, ob der Patient metallische Implantate besitzt. Bei einer Röntgenanlage kann verifiziert werden, dass weibliche Patienten nicht schwanger sind. Aufgrund der Patientenidentifizierung können patientenabhängige Abfragen erstellt werden.
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Mit der App 22 ist eine alternative Form der Patientenidentifikation realisiert. Statt des Gesichtes des Patienten wird mit der Kamera 17 ein beim Patienten am Handgelenk befestigter Barcode ausgelesen. Die Analyse eines Barcodes verlangt weniger Rechenleistung und ist daher vorteilhaft. Zusätzlich müssen keine biometrischen Patientendaten gespeichert werden, was die Speicherung der Daten im Hinblick auf den Datenschutz vereinfacht.
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Die Apps 23, 24 und 25 dienen der Steuerung der Magnetresonanzanlage 1 und der Auswertung der mit der Magnetresonanzanlage 1 aufgenommenen Daten.
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3 zeigt ein Verfahren zur Bedienung einer Magnetresonanzanlage 1 in einer ersten Ausführungsform. Die Erläuterungen erfolgen parallel zu denen von 4, die einen Patienten 28 zeigt. Die Schritte bis zur Positionierung des Patienten 28 auf der Patientenliege 7 sind dabei vollzogen. Im ersten Schritt S1 nimmt die Bedienperson vom Patienten 28 ein Bild des Untersuchungsbereiches 29 auf. In dem Bild werden als Schritt S2 auf dem Tabletcomputer 15 die aufzunehmenden Schichten 30 markiert. Dabei können in einem weiteren Schritt S3 alle einzustellenden Parameter wie die Anzahl der Schichten, Schichtdicke, das Aufnahmeverfahren, bspw. Spinecho oder FLASH, etc. eingestellt werden. Die automatisch daraus abgeleiteten Einstellwerte wie Echozeit und Repetitionszeit können direkt am Tabletcomputer 15 überprüft werden.
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Um die Patientenliege 7 an die richtige Position zu verfahren kann eine Positionsmarkierung 31 an der Patientenliege angebracht sein. Um diese zur Positionsbestimmung verwenden zu können befindet sich innerhalb der Magnetresonanzanlage 1 eine weitere Kamera.
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Die Registrierung der Kamerabilder kann dementsprechend mit der Positionsmarkierung 31 vorgenommen werden. Mit dem Tabletcomputer 15 oder jeder anderen mobilen Steuerungseinrichtung kann so die Planung der Untersuchung am Patienten vorab durchgeführt werden und nicht anhand von mit der Bildgebungsmodalität aufgenommenen Bilddaten.
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Ergibt sich beim Durchführen der Untersuchung ein Problem kann die Bedienperson mit dem Tabletcomputer 15 einen Experten konsultieren. Während des Gesprächs geht die Kontrolle des Untersuchungsraumes 11 nicht verloren, da der Tabletcomputer 15 auch mit der Kamera 12 und/oder der Kamera innerhalb der Magnetresonanzanlage verbunden ist.
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5 zeigt eine Röntgeneinrichtung 32 zur Durchführung eines interventionellen Eingriffs. Der Tabletcomputer 15 kann zur Positionierung des Patiententisches 7 ebenso herangezogen werden wie zur Ausgabe von Handlungsanweisungen. Zum Beispiel kann ein Operateur Sprachbefehle an den Tabletcomputer 15 geben, um den Patiententisch vor- und zurück oder nach oben oder unten zu bewegen. So kann die Lage des Patiententisches 7 auch während eines Eingriffs korrigiert werden. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass ein Satz von Sprachbefehlen, zum Beispiel zum Bewegen des Patiententisches 7, mit einem weiteren Sprachbefehl gesperrt werden kann, um Verletzungen des Patienten zu vermeiden. Sonst kann der Fall eintreten, dass ein Kommentar oder sonstiger Ausspruch einer Person als Befehl zum Bewegen des Patiententisches missinterpretiert wird. Befindet sich zu diesem Zeitpunkt ein Operationswerkzeug im Körper des Patienten kann die ungeplante Bewegung zu Verletzungen führen. Dieses Merkmal ist selbstverständlich bei allen Bildgebungsmodalitäten realisierbar und nicht nur bei einer Röntgeneinrichtung 32.
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Auch können über den Tabletcomputer 15 zusätzlich zur Steuerung der Röntgeneinrichtung 32 Handlungsanweisungen über den nächsten Untersuchungsschritt oder den nächsten Operationsschritt ausgegeben werden.
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6 zeigt ein weiteres Ablaufschema zur Vorbereitung einer Untersuchung. In Schritt S4 wird ein am Handgelenk des Patienten 28 befestigter Barcode mit der Kamera 17 aufgenommen und mit der App 22 ausgewertet. In Abhängigkeit der Patientendaten wird als Schritt S5 eine Checkliste ausgegeben, die abzuarbeiten ist. Dies können insbesondere auch Abfragepunkte über den Gesundheitszustand des Patienten sein, die vorher nicht abgeklärt wurden oder tagesabhängig sind oder auch Unverträglichkeiten von Kontrastmitteln, insbesondere Magnetresonanzkontrastmitteln oder Röntgenkontrastmitteln. Nur wenn alle gesundheitsrelevanten Punkte bestanden wurden oder ein Notfall vorliegt, werden in Schritt S6 am Tabletcomputer 15 Handlungsanweisungen zur Durchführung einer Untersuchung oder Operation ausgegeben.
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Alternativ oder zusätzlich können am Tabletcomputer 15 Informationen ausgegeben werden, die den Patienten betreffen, bspw. dass eine Zusatzerkrankung vorliegt, die im Rahmen einer Untersuchung oder Operation relevant ist.
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Auf diese Art und Weise kann eine Bedienperson oder auch Operateur durch eine ganze Untersuchung oder Operation geführt werden, sodass Behandlungsfehler minimiert werden.
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Dabei kann ein Verfahren zur Bedienung einer Bildgebungsmodalität gemäß 7 folgendermaßen aussehen:
- – Schritt S7: Registrierung des Patienten bzw. seiner Lage auf dem Patiententisch außerhalb des Untersuchungs- oder Operationsraumes, z.B. head first oder feet first
- – Schritt S8: Verifizierung der Identität des Patienten. Dies kann wie beschrieben mittels der Kamera 17 des Tabletcomputers 15 über Gesichtserkennungs- oder Barcode-Apps geschehen.
- – Schritt S9: Durchführung von Kontrollabfragen. Für die Untersuchung oder Operation relevante Abfragen werden als Checkliste am Tabletcomputer 15 abgearbeitet. Wie beschrieben kann erforscht werden, ob eine Schwangerschaft oder Medikamentenunverträglichkeiten bzgl. Kontrastmitteln, Narkosemitteln, oder metallische Implantate etc. vorliegen.
- – Schritt S10: Ausgabe von Handlungsanweisungen am Tabletcomputer 15 zur weiteren Vorbereitung des Patienten. Da der gleiche Tabletcomputer 15 zur Abarbeitung der Checklisten verwendet wird, der auch im weiteren Verlauf der Untersuchung eingesetzt wird werden Fehlanweisungen vermieden. Zum Beispiel kann die Positionierung des Patienten auf der Patientenliege 7 am Display 16 dargestellt werden. Auch kann der Patient 28 mit einem mobilen Patiententisch aus dem Vorraum in den Untersuchungsraum verfahren werden, wobei der mobile Patiententisch mit dem Tabletcomputer 15 steuerbar ist. Alternativ können ein Rollstuhl oder ein Transportwagen verwendet werden. Mittels des Tabletcomputers 15 kann kontrolliert werden, dass der Rollstuhl MR-kompatibel oder röntgenkompatibel ist.
- – Schritt S11: Ausgabe von Handlungsanweisungen am Tabletcomputer 15 zur Vorbereitung der Bildgebungsmodalität. Bei einer Magnetresonanzanlage kann die zu verwendende Spule, ihre korrekte Positionierung sowie die Anbringung weiterer Hilfsmittel wie eines EKG angezeigt werden.
- – Schritt S12: Auswahl der bildgebenden Verfahren. Die Bedienperson kann die Aufnahmeverfahren, z.B. EPI oder FLASH, auswählen. Auch die Aufnahmeparameter wie Echozeit oder Repetitionszeit können am Tabletcomputer 15 eingestellt werden.
- – Schritt S13: Ausgabe von Verhaltensanweisungen für den Patienten am Display 16. Diese Anweisungen können sich zum Beispiel auf das Anhalten des Atems beziehen und können, da die Planung der Aufnahme über den Tabletcomputer 15 erfolgt, auch über diesen kontrolliert werden.
- – Schritt S14: Ausgabe von Handlungsanweisungen während der Untersuchung. Dabei kann es sich um den Zeitpunkt der Gabe eines Kontrastmittels o.ä. handeln.
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Die Verwendung des Tabletcomputers 15 kann dabei für jeden der Schritte S7 bis S14 unabhängig voneinander erfolgen oder nicht, die Kombinationen sind frei wählbar.
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Als ein Vorteil ergibt sich, dass eine Bedienperson ständig in Patientennähe bleiben kann und nicht den Untersuchungsraum 11 zum Starten von Aufnahmen verlassen muss. Insbesondere bei hilfebedürftigen Personen und Kindern ist dies hilfreich.
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Weiterhin kann eine gesamte Untersuchung oder ein interventioneller Eingriff oder zumindest Teile davon mit Sprachein- und ausgaben gesteuert werden.
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Auch der Patient 28 kann einen Tabletcomputer erhalten. Dieser kommuniziert mit dem Tabletcomputer 15 der Bedienperson. Der Tabletcomputer des Patienten 28 kann zur Unterhaltung verwendet werden sowie zur Ausgabe der Patientenanweisungen. Dann muss die Bedienperson diese nicht an den Patienten 28 übermitteln.
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Wird der Tabletcomputer 15 für interventionelle Eingriffe verwendet erfolgt die Ausgabe der Anweisungen bevorzugt mittels Sprachausgabe über ein Headset.
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Statt eines Tabletcomputers können auch andere mobile Steuerungseinrichtungen wie ein Smartphone eingesetzt werden. Insbesondere bei Verwendung eines Headsets und Sprachein- und ausgaben ist die Größe des Displays 16 unerheblich.
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Der Tabletcomputer 15 kann auch für weitere Kontrollaufgaben verwendet werden. Zum Beispiel kann die Raumtemperatur des Untersuchungsraumes 11 über den Tabletcomputer 15 geregelt werden. Auch bei Notfallsituationen wie dem Quench einer Magnetresonanzanlage können sowohl ein Patient wie auch Bedienpersonen mittels eines Tabletcomputers instruiert werden.
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Mit besonderem Vorteil ist die mobile Steuerungseinrichtung mit Informationsnetzwerken wie HIS oder RIS verbindbar. Dann hat die Bedienperson Zugriff auf Vergleichsdaten und weitere Informationen.