DE102020201627A1 - Verfahren, vorrichtung und system zur fernüberwachung eines medizintechnischen geräts - Google Patents

Verfahren, vorrichtung und system zur fernüberwachung eines medizintechnischen geräts Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur Fernüberwachung eines, insbesondere in einem geschlossenen Patientenbehandlungsraum, zur medizinischen Überwachung oder Behandlung eines bestimmten Patienten eingesetzten medizintechnischen Geräts, insbesondere von außerhalb des Patientenbehandlungsraums aus. Das Verfahren weist auf: sensorisches Erfassen einer dem Patienten zugeordneten maschinenlesbaren Patientenkennung; Initiieren einer datentechnischen Kopplung zwischen dem medizintechnischen Gerät und dem Endgerät auf Basis der erfassten Patientenkennung, um eine drahtlose Kommunikationsverbindung zum Datenaustausch von der Patientenkennung zugeordneten Daten zwischen dem medizintechnischen Gerät und dem Endgerät herzustellen; Empfangen, über die hergestellte Kommunikationsverbindung, von durch das medizintechnische Gerät an das Endgerät übermittelten Information bezüglich des anhand der Patientenkennung identifizierten Patienten oder bezüglich dessen Überwachung oder Behandlung durch das medizintechnische Gerät; und Ausgeben einer Repräsentation der empfangenen Information an einer Mensch-Maschine-Schnittstelle des Endgeräts. Die Erfindung betrifft ferner ein zur Ausführung des Verfahrens konfiguriertes Computerprogramm und ein entsprechend eingerichtetes Endgerät als Teil des Systems.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Fernüberwachung eines medizintechnischen Geräts mittels einer von dem medizintechnischen Gerät separaten und als mobiles Endgerät ausgebildeten Vorrichtung. Die Erfindung ist insbesondere auf ein Verfahren zur Fernüberwachung eines in einem, insbesondere geschlossenen, Patientenbehandlungsraum zur medizinischen Überwachung oder Behandlung eines bestimmten Patienten eingesetzten medizintechnischen Geräts, insbesondere von außerhalb des Patientenbehandlungsraums aus, mittels eines von dem medizintechnischen Gerät separaten mobilen Endgeräts gerichtet. Des Weiteren ist die Erfindung jeweils auf ein zur Ausführung des Verfahrens konfiguriertes Computerprogramm, Endgerät und System gerichtet.
  • Heutzutage ist eine Vielzahl medizintechnischer Geräte, insbesondere auch elektronischer Geräte, zur Überwachung und/oder Behandlung von Patienten, insbesondere im klinischen Umfeld, bekannt. Dazu gehören insbesondere Geräte zur Klasse A61M der CPC Patentklassifikation, wie etwa Dialysegeräte, Blutreinigungsgeräte, sowie Überwachungs- oder Behandlungsgeräte, die speziell für den intensivmedizinischen Einsatz vorgesehen sind. Regelmäßig weisen solche medizintechnischen Geräte eine Benutzerschnittstelle zur Anzeige von Informationen sowie zu ihrer Bedienung durch Ärzte oder medizinisches Pflegepersonal auf. Solche Benutzerschnittstellen weisen typischerweise zumindest eine Anzeigevorrichtung sowie ein oder mehrere Bedienelemente, wie etwa Schalter oder Regler auf. Auch berührungsempfindliche Bildschirme (Touchscreens) kommen inzwischen oftmals zum Einsatz. Typischerweise sind diese Benutzerschnittstellen Teil des medizintechnischen Geräts selbst und an diesem selbst vorgesehen.
  • In einigen Situationen ist es erforderlich, dass ein medizinisch zu betreuender Patient in einem besonders geschützten hygienischen Umfeld wie etwa auf einer Intensivstation oder einer Quarantänestation untergebracht wird, sei es, um selbst vor potentiell gefährlichen Keimen oder Verunreinigungen geschützt zu werden, oder um umgekehrt eine von ihm ausgehende Ansteckungsgefahr für andere Personen zu minimieren. Man denke hier beispielsweise an eine Ansteckungsgefahr durch multiresistente Keime.
  • Um ein zur Überwachung bzw. Behandlung eines solchen Patienten eingesetztes medizintechnisches Gerät zu kontrollieren, insbesondere zu überwachen, zu konfigurieren oder zu steuern oder anderweitig zu bedienen, muss das medizinische Personal in der Regel zusätzliche Schutzkleidung tragen, die typischerweise vor dem Betreten des Patientenbehandlungsraums, in dem sich der Patient befindet, angelegt und vor dem Verlassen des Raumes entsorgt werden muss. Eine solche Schutzkleidung besteht im Regelfall aus Einmal-Haube, -Mundschutz, -Kittel, und -Handschuhen. Zudem muss vor dem Betreten und Verlassen des Patientenbehandlungsraums zusätzlich in der Regel eine hygienische Händedesinfektion durchgeführt werden. Diese aufwändigen Hygieneprozeduren fallen dabei jedes Mal an, wenn eine Kontrolle des medizintechnischen Geräts über dessen Benutzerschnittstelle erforderlich ist, selbst wenn beispielsweise nur eine kurze Ablesung einer Anzeige oder eine einfache Quittierung einer Meldung durchzuführen sind, wozu ohne die Hygienemaßnahmen nur ein geringer Zeitaufwand erforderlich wäre. Befinden sich mehrere von dem medizinischen Personal zu betreuende medizintechnische Geräte in dem Patientenbehandlungsraum verteilt, was etwa der Fall sein kann, wenn mehrere Patienten in dem Raum betreut werden, die jeweils von einem anderen medizintechnischen Gerät überwacht oder behandelt werden, so muss das Personal dazu zudem zu jedem dieser Geräte einzeln hingehen, um über die jeweilige Benutzerschnittstelle des jeweiligen Gerätes dessen Kontrolle vorzunehmen. Dies führt ebenfalls zu erhöhtem Betreuungsaufwand.
  • Insgesamt entsteht in einem solchen besonders hygienesensitiven Umfeld somit ein hoher hygienischer und zeitlicher Aufwand zur Kontrolle eines oder mehrerer medizintechnischer Geräte.
  • In einem solchen hygienesensitiven Umfeld und ebenso in Situationen, in denen keine solchen besonderen Hygieneschutzmaßnahmen erforderlich sind, insbesondere auch im Falle nicht-geschlossener Patentenbehandlungsräume, können zur Bedienung von medizintechnischen Geräten zur Überwachung oder Behandlung von Patienten im Rahmen des Einsatzes, insbesondere der Betreuung dieser Geräte durch medizinisches Personal während ihres Einsatzes, längere Laufwege für das medizinische Personal erforderlich sein, was zeitaufwendig sein und daher die für andere Patientenbetreuungsmaßnahmen verfügbare Zeit verkürzen kann.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kontrolle von medizintechnischen Geräten, insbesondere in hygienisch sensiblen Räumen, zu verbessern.
  • Die Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Lehre der unabhängigen Ansprüche erreicht. Verschiedene Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein, insbesondere computerimplementiertes, Verfahren zur Fernüberwachung eines, insbesondere in einem geschlossenen Patientenbehandlungsraum, zur medizinischen Überwachung oder Behandlung eines bestimmten Patienten eingesetzten medizintechnischen Geräts, insbesondere von außerhalb des Patientenbehandlungsraums wie etwa von einem vorgelagerten Vorraum oder Gang aus. Das Verfahren wird mittels eines von dem medizintechnischen Gerät separaten mobilen Endgeräts ausgeführt und weist auf: (i) sensorisches Erfassen einer dem Patienten zugeordneten, insbesondere im lokalen räumlichen Umfeld des Patienten angeordneten, maschinenlesbaren Patientenkennung; (ii) Initiieren einer datentechnischen Kopplung zwischen dem medizintechnischen Gerät und dem Endgerät auf Basis der erfassten Patientenkennung, um eine drahtlose, insbesondere bidirektionale, Kommunikationsverbindung zum Datenaustausch von der Patientenkennung zugeordneten Daten zwischen dem medizintechnischen Gerät und dem Endgerät herzustellen; (iii) Empfangen, über die hergestellte Kommunikationsverbindung, von durch das medizintechnische Gerät an das Endgerät übermittelten Information bezüglich des anhand der Patientenkennung identifizierten Patienten oder bezüglich dessen Überwachung oder Behandlung durch das medizintechnische Gerät; und (iv) Ausgeben einer, insbesondere optischen, z.B. schriftlichen und/oder bildlichen, oder akustischen Repräsentation der empfangenen Information an einer Mensch-Maschine-Schnittstelle (MMI) des Endgeräts.
  • Unter einer „Fernüberwachung“ eines medizintechnischen Geräts (nachfolgend auch kurz als „Gerät“ bezeichnet) ist im Sinne der Erfindung eine Kontrolle des Geräts von dem Endgerät aus zu verstehen, bei dem das Gerät und das Endgerät über eine räumliche Distanz (typischerweise ein oder mehrere Meter) hinweg über eine Kommunikationsverbindung drahtlos verbunden sind, wobei über die Kommunikationsverbindung zwischen dem Gerät und dem Endgerät Information ausgetauscht wird, anhand der eine Kontrolle im Sinne einer Überwachung oder Bedienung der Geräts vom Endgerät aus bezüglich zumindest eines Überwachungs- bzw. Bedienungsaspekts ermöglicht wird. Die „Fernbedienung“ des Geräts vom Endgerät ist somit eine Unterart der Fernüberwachung, bei der vom Endgerät aus Steuerungsdaten über die Kommunikationsverbindung an das Gerät übermittelt werden, um dieses damit im Sinne einer Konfiguration oder anderweitigen Bedienung zu steuern.
  • Unter einem „mobilen Endgerät“ im Sinne der Erfindung ist eine tragbare, insbesondere handgehaltene, Datenverarbeitungsvorrichtung zu verstehen. Sie kann insbesondere einen oder mehrere Prozessoren und einen damit gekoppelten Informationsspeicher enthalten und über Software gesteuert sein. Insbesondere kann das Endgerät ein zur Ausführung des Verfahrens, insbesondere mittels Software, konfigurierter handgehaltener Computer, insbesondere „General Purpose“ -Computer, wie etwa ein Tablet-Computer oder ein Smartphone, sein oder einen solchen aufweisen. Es ist jedoch gleichermaßen der Einsatz anwendungsspezifischer Endgeräte möglich.
  • Unter einer „maschinenlesbaren Patientenkennung“ ist ein individuell einem Patienten zugeordnete Kennung, insbesondere ein Code, zu verstehen, der in einer maschinenlesbaren Repräsentation vorliegt. Eine solche Repräsentation kann insbesondere optisch mittels Buchstaben oder Zahlen oder anderen Symbolen, etwa als ein- oder mehrdimensionaler Barcode (z.B. Datamatrix-Code oder QR-Code) vorliegen. Eine solche optische Repräsentation kann insbesondere auf einem Substrat, wie etwa Papier- oder Kunststofflabel, aufgebracht oder anderweitig ausgebildet sein oder auf einer Anzeigevorrichtung, etwa auf einem Bildschirm, insbesondere temporär, dargestellt sein. Eine maschinenlesbare Patientenkennung kann auch als mittels einer entsprechenden Sensorvorrichtung detektierbares und auf diese Weise „maschinenlesbares“ Signal, insbesondere als elektromagnetisches Signal (z.B. Funksignal) oder akustisches Signal, vorliegen. Die maschinenlesbare Patientenkennung kann dem zugehörigen Patienten insbesondere dadurch zugeordnet werden, dass sie im Wege einer räumlichen Zuordnung an ihm selbst, an seiner Kleidung, an einer ihm zugeordneten Vorrichtung, wie etwa seiner Patientenliege, in einem ihm zugeordneten Raumbereich innerhalb seines Patientenbehandlungsraums oder an einem Zugang oder Vorraum seines Patientenbehandlungsraums angeordnet ist.
  • Unter einer „datentechnischen Kopplung“ zwischen dem medizintechnischen Gerät und dem Endgerät auf Basis der erfassten Patientenkennung ist, etwa im Gegensatz zu einer mechanischen Kopplung, eine Signalkopplung zu verstehen, mittels der eine drahtlose, insbesondere bidirektionale, Kommunikationsverbindung zum Datenaustausch von der Patientenkennung zugeordneten Daten zwischen dem medizintechnischen Gerät und dem Endgerät zur Verfügung gestellt wird. Die Kopplung kann insbesondere temporärer Natur sein, wobei die Zeitdauer der Kopplung insbesondere durch vordefinierten Zeitablauf, aktives Aufheben der Kopplung oder Ersetzen der Kopplung durch eine Kopplung zwischen dem Endgerät und einem anderen medizintechnischen Gerät, oder eine Unterbrechung der Kopplung aufgrund Wegfall oder zu starker Schwächung der Sianalverbindung bedingt sein kann. Das Initiieren der datentechnischen Kopplung zwischen dem medizintechnischen Gerät und dem Endgerät auf Basis der erfassten Patientenkennung kann insbesondere umfassen, dass die von dem Endgerät erfasste Patientenkennung vom Endgerät aus an das medizintechnische Gerät übermittelt wird. Stattdessen oder zusätzlich ist es jedoch insbesondere auch möglich, dass das medizintechnische Gerät selbst unabhängig vom Endgerät die Patientenkennung empfängt, beispielsweise durch eigene Erfassung oder eine Benutzereingabe. In jedem Fall kann somit nachfolgend auf Basis der nunmehr diesen beiden Geräten bekannten Patientenkennung ein gezielt auf diese Patientenkennung bzw. den zugehörigen Patienten bezogener Datenaustausch bewerkstelligt werden.
  • Die drahtlose Kommunikationsverbindung kann insbesondere eine Funkkommunikationsverbindung sein. Beispielsweise kann dazu Funktechnik gemäß einem bekannten LAN (Local Area Network) oder PAN (Personal Area Network) Funkstandard, wie etwa WLAN (WIFI), Bluetooth oder Zigbee verwendet werden. Grundsätzlich sind jedoch auch andere drahtlose Kommunikationsverbindungen mit entsprechender Reichweite denkbar, etwa Licht-, Infrarot- oder schallbasierte Kommunikationsverbindungen.
  • Mithilfe des vorgenannten Verfahrens kann eine räumliche Trennung des beim Patienten befindlichen medizintechnischen Geräts einerseits und des zu seiner Fernüberwachung eingesetzten mobilen Endgeräts andererseits erreicht werden. Dies kann im Hinblick auf die vorgenannte Problematik bezüglich Hygieneaufwand und Laufwegen insbesondere so erfolgen, dass das mobile Endgerät außerhalb des Patientenbehandlungsraums eingesetzt wird, um über eine drahtlose Kommunikationsverbindung das in den Patientenbehandlungsraum befindliche medizintechnische Gerät im Sinne einer Fernüberwachung zu überwachen. Somit kann diese Überwachung durch Bedienungspersonal, insbesondere durch medizinisches Fachpersonal wie etwa einen Arzt oder eine Pflegekraft, erfolgen, ohne dass diese dazu den hygienisch sensiblen Bereich des Patientenbehandlungsraums unter Vornahme der entsprechenden Hygieneschutzmaßnahmen betreten muss.
  • Falls mehrere medizintechnische Geräte in den Behandlungsraum zu überwachen sind, kann dies durch entsprechende aufeinanderfolgende Kopplung des mobilen Endgeräts mit jeweils einem der medizintechnischen Geräte, insbesondere von außerhalb des Patientenbehandlungsraums aus, erfolgen, ohne dass dazu die Laufwege zu den jeweiligen medizintechnischen Geräten innerhalb des Patientenbehandlungsraums zurückgelegt werden müssen. Eine Einsparung solcher Laufwege lässt sich darüber hinaus auch in Situationen erreichen, in denen unabhängig davon, ob dies in einem hygienisch besonders sensiblen Umfeld erfolgt oder ob ein geschlossener Patientenbehandlungsraum vorliegt, über eine nennenswerte Distanz, z.B. von mindestens einigen Metern, hinweg eine Überwachung eines oder mehrerer medizintechnischer Geräte vorzunehmen ist.
  • Zudem erlaubt es die Mobilität des Endgeräts, dieses nicht nur im Zusammenhang mit einem bestimmten medizintechnischen Gerät oder nur einem bestimmten Patientenbehandlungsraum einzusetzen. Vielmehr können mehrere verschiedene Bedienpersonen, insbesondere Ärzte oder Pflegepersonal, jeweils über ein eigenes Endgerät verfügen, das sie zur Fernüberwachung, insbesondere auch Fernbedienung, verschiedener geeigneter medizintechnischer Geräte in einem oder mehreren verschiedenen Patientenbehandlungsräumen nutzen können. So ist es auch möglich, dass ein bestimmte medizintechnisches Gerät im Rahmen einer laufenden Patientenüberwachung oder - behandlung von verschiedenen Bedienpersonen mittels ihres jeweiligen Endgeräts betreut wird, was insbesondere im Hinblick auf Schichtwechsel auf Krankenstationen eines Krankenhauses oder eine Patientenbetreuung durch ein mehrere Personen umfassendes Patientenbetreuungsteam vorteilhaft ist.
  • Somit lässt sich der zur Überwachung des bzw. der medizintechnischen Geräte erforderliche Zeit- und Hygieneaufwand reduzieren. Insbesondere können diese Zeit- und Kosteneinsparungen genutzt werden, um dem medizinischen Fachpersonal mehr Zeit zur anderweitigen Betreuung von Patienten zur Verfügung zu stellen.
  • Über die datentechnische Kopplung des jeweiligen medizintechnischen Geräts und des Endgeräts auf Basis der dem Patienten zugeordneten Patientenkennung, kann daher auf einfache und schnelle Weise sichergestellt werden, dass sich die mittels des Endgeräts vorgenommene Überwachung, insbesondere im Falle des Vorhandenseins mehrerer Patienten oder Geräte im Patientenbehandlungsraum, auf den richtigen Patienten und das richtige ihn überwachende bzw. behandelnde medizintechnischen Gerät bezieht, so dass Fehlbehandlungen aufgrund einer falschen Zuordnung effektiv vermieden werden können.
  • Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens beschrieben, die jeweils, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen wird oder technisch unmöglich ist, beliebig miteinander sowie mit den weiteren beschriebenen anderen Aspekten der Erfindung kombiniert werden können.
  • Bei einigen Ausführungsformen weist das sensorische Erfassen der Patientenkennung zumindest einen der folgenden Prozesse auf: (i) Erfassen einer bildlichen Repräsentation der Patientenkennung, insbesondere einer Repräsentation der Patientenkennung anhand eines ein- oder mehrdimensionalen Barcodes, mittels eines dem Endgerät zugeordneten Bildsensors und maschinelles, insbesondere computergestütztes, Auswerten der dabei durch den Bildsensor erfassten Bilddaten zur Bestimmung der Patientenkennung daraus; (ii) Erfassen eines die Patientenkennung repräsentierenden Funksignals, mittels eines dem Endgerät zugeordneten Funkempfängers und maschinelles, insbesondere computergestütztes, Auswerten des dabei durch den Funkempfänger erfassten Funksignals zur Bestimmung der Patientenkennung daraus.
  • Der Prozess (i) zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Repräsentation der Patientenkennung sehr einfach, beispielsweise mittels Aufdrucks auf ein Substrat herstellbar ist. Das Substrat kann beispielsweise ein Label, ein Etikett, oder eine Steckkarte zum Einstecken in eine Kartenhalterung sein. Zusätzlich oder alternativ ist insbesondere auch eine Darstellung der Repräsentation der Patientenkennung mittels ihrer Anzeige auf einer Anzeigevorrichtung, etwa auf einem Flachbildschirm, möglich.
  • Beim Prozess (ii) kann das Funksignal insbesondere von einem mit dem Patienten gekoppelten Funksender, beispielsweise einem Funktransponder, stammen. Die Sendereichweite des Funksenders ist dabei idealerweise auf etwas mehr als die typischen Dimensionen eines Patientenbehandlungsraums, beispielsweise wenige Meter, begrenzt. Die Funklösung gemäß Prozess (ii) kann insbesondere dann vorteilhaft eingesetzt werden, wenn schlechte Lichtverhältnisse herrschen, insbesondere nachts, und eine alternative optische Erfassung einer Patientenkennung durch Prozess (i) dadurch möglicherweise beeinträchtigt wäre. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das Funksignal anders als die optische Lösung nicht zwingend eine freie Sichtlinie zur Repräsentation der Patientenkennung bzw. zum Funksender benötigt, so dass hier eine besonders hohe Zuverlässigkeit und Einfachheit der Benutzung erreichbar ist.
  • Bei einigen Ausführungsformen weist das Verfahren des Weiteren auf: (i) zumindest ausschnittsweises bildsensorisches Erfassen des Patienten und Darstellung einer Repräsentation der dabei generierten Bilddaten auf dem MMI des Endgeräts so, dass in der Darstellung das zumindest ausschnittsweise Abbild des Patienten dargestellt und mittels einer Augmented-Reality (AR)-Einblendung als Auswahl markiert ist; (ii) Empfangen einer Benutzereingabe am MMI des Endgeräts zur Bestätigung der mittels der Markierung vorgeschlagenen Auswahl des Patienten. Dabei erfolgt das Initiieren der datentechnischen Kopplung zwischen dem medizintechnischen Gerät und dem Endgerät auf Basis der erfassten Patientenkennung nur dann, wenn die Benutzereingabe zur Bestätigung der Patientenauswahl zuvor empfangen wurde. Auf diese Weise erfolgt bei diesen Ausführungsformen eine Überprüfung dahingehend, ob der richtige Patient ausgewählt wird. Wenn sich beispielsweise in einem Patientenbehandlungsraum zwei oder mehr Patienten aufhalten besteht grundsätzlich die Möglichkeit, dass fälschlicherweise im Rahmen der Erfassung der Patientenkennung diejenige eines anderen als den gewünschten Patienten erfasst wird, was zu einer falschen Zuordnung zwischen Patient, medizintechnischen Gerät und Endgerät führen würde. Dieser Fall kann mit den hier genannten Ausführungsformen dadurch vermieden werden, dass hier durch einen Benutzer des Endgeräts nochmals eine Überprüfung der Zuordnung auf Basis des bildsensorisch erfassten Abbilds des Patienten erfolgt, wobei die AR-Markierung die aktuelle Patientenzuordnung anzeigt. Ist der markierte Patient der gewünschte Patient, so wird mittels der Bestätigung der Auswahl die Richtigkeit der Zuordnung bestätigt, während andernfalls eine Korrektur vorgenommen werden kann, bevor die datentechnische Kopplung initiiert wird.
  • Bei einigen dazu alternativen Ausführungsformen umfasst das sensorische Erfassen einer dem Patienten zugeordneten maschinenlesbaren Patientenkennung des Weiteren ein sensorisches Erfassen zumindest einer weiteren, einem jeweils anderen im Behandlungsraum vorhandenen Patienten zugeordneten maschinenlesbaren Patientenkennung, und das Verfahren weist des Weiteren auf: (i) jeweils zumindest ausschnittsweises bildsensorisches Erfassen von zwei oder mehr der Patienten, deren Patientenkennung sensorisch erfasst wurde; (ii) Darstellen einer Repräsentation der bei der bildsensorischen Erfassung generierten Bilddaten auf dem MMI des Endgeräts so, dass in der Darstellung das jeweilige zumindest ausschnittsweise Abbild der bildsensorisch erfassten Patienten enthalten und mittels einer jeweiligen, insbesondere unterschiedlichen wie etwa farblich unterschiedlichen, Augmented-Reality-Einblendung markiert ist; und (iii) Empfangen einer Benutzereingabe am MMI des Endgeräts zur Auswahl eines bestimmten der auf dem MMI anhand der Bilddaten dargestellten Patienten anhand seines jeweiligen markierten Abbilds. Dabei erfolgt das Initiieren der datentechnischen Kopplung zwischen dem medizintechnischen Gerät und dem Endgerät auf Basis der erfassten Patientenkennung zu dem bestimmten gemäß der Benutzereingabe ausgewählten Patienten. Die Patientenkennungen sind dabei vorzugsweise jeweils im lokalen räumlichen Umfeld des zugehörigen Patienten angeordnet, beispielsweise an deren Patientenliege oder am Körper oder der Kleidung des Patienten. Auch diese Ausführungsformen dienen dazu, eine Überprüfung einer korrekten Patientenzuordnung zum medizintechnischen Gerät und zum Endgerät zu ermöglichen, wobei hier nicht nur eine Bestätigung, sondern sogar eine Auswahl zwischen verschiedenen erkannten Patienten bzw. Patientenkennungen vorgesehen ist.
  • Bei einigen Weiterbildungen der vorgenannten Ausführungsformen zur Bestätigung bzw. Auswahl eines Patienten umfasst das zumindest ausschnittsweise bildsensorische Erfassen des bzw. der Patienten ein jeweiliges automatisches Erkennen des bzw. der Patienten auf Basis der Bilddaten. Das Erkennen des bzw. der Patienten betrifft dabei zumindest ein Erkennen von deren Abbild innerhalb des durch die Bilddaten repräsentierten Bildes. Auf diese Weise kann die AR-Markierung beispielsweise als Rahmen um dieses Patientenabbild, der insbesondere entlang der Kontur des Patientenabbilds verlaufen kann, ausgestaltet werden. Darüber hinaus kann das Erkennen optional auch ein Identifizieren des bzw. der Patienten betreffen, was es insbesondere ermöglicht, diese Identifikationen mit der zu dem bzw. den entsprechenden Patienten erfassten maschinenlesbaren Patientenkennung(en) zum Zwecke der Konsistenzprüfung zu vergleichen. Letzteres kann insbesondere wieder zur Erhöhung der Zuverlässigkeit der Zuordnung eines bestimmten Patienten zu einem bestimmten medizintechnischen Gerät und zum Endgerät genutzt werden.
  • Gemäß einiger weiterer Ausführungsformen erfolgt bei einigen dieser vorgenannten Weiterbildungen das automatische Erkennen des bzw. der Patienten auf Basis der Bilddaten auf zumindest einem der folgenden Wege: (i) automatische Mustererkennung zur Erkennung des jeweiligen Abbilds des Patienten innerhalb der Bilddaten; (ii) automatische Identifikation des jeweiligen Patienten anhand seiner zugeordneten und in den Bilddaten repräsentierten maschinenlesbaren Patientenkennung; (iii) automatische Objekterkennung von zumindest einem dem Patienten eindeutig zugeordneten Objekt oder optischen Signal, wie etwa dem Signal eines Leuchtmittels, innerhalb der Bilddaten; (iv) automatische Erkennung zumindest eines dem Patienten räumlich zugeordneten AR-Markers innerhalb der Bilddaten. All diesen Wegen ist gemein, dass sie jeweils ein zuverlässiges automatisches Erkennen des bzw. der Patienten auf Basis der Bilddaten ermöglichen.
  • Die vorausgehend bezüglich der Patientenerkennung erläuterten Ausführungsformen sind analog für die Erkennung eines zur Fernüberwachung eingesetzten medizinischen Geräts (Objekt) zur Überwachung oder Behandlung des ausgewählten Patienten einsetzbar. Insbesondere können die potentiell zu erkennenden Geräte dazu jeweils über ein individuelle Gerätekennung verfügen, die analog zur Patientenkennung eingesetzt wird.
  • Bei einigen Ausführungsformen enthält die am Endgerät von dem medizintechnischen Gerät empfangenen und am MMI des Endgeräts ausgegebene Information zumindest eine der folgenden Informationen: (i) eine aktuell auf dem Endgerät eingestellter Betriebsmodus des medizintechnischen Geräts; (ii) eine aktuell auf dem Endgerät ablaufende Patientenüberwachungs- oder Patientenbehandlungsfunktionalität; (iii) einen oder mehrere gemessene Ist-Parameter oder derzeit eingestellte Soll-Betriebsparameter des medizinischen Geräts; (iv) ein oder mehrere Messwerte bezüglich des physiologischen Zustands des von dem medizintechnischen Gerät überwachten bzw. behandelten Patienten; (v) ein oder mehrere Warnhinweise bezüglich des aktuellen Zustands oder Betriebs des medizintechnischen Geräts oder der laufenden Überwachung bzw. Behandlung des Patienten durch das medizintechnische Gerät. Auf diese Weise lässt sich vom Endgerät aus die korrekte Funktion des medizintechnischen Gerätes bzw. einer gerade ablaufenden Patientenüberwachung- oder - behandlung bzw. ein aktueller physiologischen Zustands des Patienten überwachen, insbesondere ohne dass dazu das die Überwachung durchführende medizinische Personal den Patientenbehandlungsraum, insbesondere unter Durchführung der entsprechenden meist aufwändigen Hygieneschutzmaßnahmen, betreten muss.
  • Bei einigen Ausführungsformen ist die Ausgabe der vom medizinischen Gerät empfangenen Information benutzerkonfigurierbar ausgestaltet und das Verfahren weist des Weiteren auf: (i) Empfangen einer Benutzereingabe am MMI des Endgeräts zur Festlegung einer Konfiguration bezüglich der Auswahl oder Darstellungsart der am MMI auszugebenden Information; und (ii) Konfigurieren des Endgeräts so, dass am MMI die fortan vom Endgerät empfangene Information hinsichtlich ihrer Auswahl oder Darstellungsart oder beidem gemäß der mittels der Benutzereingabe festgelegten Konfiguration erfolgt. Auf diese Weise kann die Ausgabe der empfangenen Information am MMI des Endgeräts Benutzer konfigurierbar ausgestaltet werden, was insbesondere eine benutzerspezifische, anwendungsspezifische, bezüglich des eingesetzten medizintechnischen Geräts spezifische, oder patientenspezifische Konfiguration ermöglicht. So können beispielsweise für die gerade ablaufende Patientenüberwachung oder - behandlung mittels des mit dem Endgerät datentechnisch gekoppelten medizintechnische Geräts speziell die für diese Patientenüberwachung bzw. -behandlung besonders kritischen Geräte- oder Patientenzustände bevorzugt auf dem MMI dargestellt werden, beispielsweise in der obersten Darstellungsebene eines durch mehrere Darstellungsebenen spezifizierten Bedienungsmenüs. Für diese Patientenüberwachung bzw. - behandlung dagegen irrelevante Informationen können dagegen beispielsweise ausgeblendet oder unterdrückt werden, um die Darstellung auf dem MMI nicht zu überfrachten und Fehlablesungen zu erschweren.
  • Bei einigen Ausführungsformen umfasst das Initiieren der datentechnischen Kopplung zwischen dem medizintechnischen Gerät und dem Endgerät auf Basis der erfassten Patientenkennung ein Herstellen einer bidirektionalen drahtlosen Kommunikationsverbindung zum bidirektionalen Datenaustausch von der Patientenkennung zugeordneten Daten zwischen dem medizintechnischen Gerät und dem Endgerät und das Verfahren weist des Weiteren auf: (i) Empfangen einer Benutzereingabe am MMI des Endgeräts zur Fernbedienung des medizintechnischen Geräts mittels des Endgeräts; und (ii) Übermitteln von Steuerungsdaten über die Kommunikationsverbindung an das medizintechnische Gerät, welche die mittels der Benutzereingabe bestimmte Fernbedienung des medizintechnischen Geräts repräsentieren. Auf diese Weise lässt sich nicht nur eine Überwachung des medizintechnischen Geräts sondern darüber hinaus auch seine Steuerung im Sinne einer Fernbedienung vom Endgerät aus implementieren. Dies kann insbesondere dazu genutzt werden, eine Konfiguration des medizintechnischen Geräts vorzunehmen, auf Nachrichten oder Signale des medizintechnischen Geräts an das Endgerät zu reagieren, beispielsweise zur Quittierung von Meldungen, insbesondere Warnmeldungen, oder zur unmittelbaren Steuerung des medizintechnischen Geräts, beispielsweise zum Zwecke einer Aktivierung oder Deaktivierung des Geräts als ganzen oder von einzelnen Funktionalitäten des Geräts oder zur Veränderung von Behandlungsparametern.
  • Bei einigen Weiterbildungen dieser Ausführungsformen erfolgt, falls die Steuerdaten gemäß der Benutzereingabe eine Änderung einer Konfiguration oder Funktion des medizinischen Endgeräts repräsentieren, etwa ein Aktivieren oder Deaktivieren einer Funktionalität davon, das Übermitteln solcher Steuerungsdaten erst und nur dann, wenn zuvor mittels des Endgeräts eine oder mehrere der folgenden Aktionen nochmals erfolgreich durchgeführt wurden: (i) Auswahl bzw. Bestätigung des mittels des medizintechnischen Geräts überwachten bzw. behandelten Patienten; (ii) Autorisierung, insbesondere per Authentifizierung, des die Benutzereingabe zur Änderung einer Konfiguration oder Funktion des medizinischen Endgeräts vornehmenden Benutzers zur Vornahme der entsprechenden Fernbedienung des medizintechnischen Geräts. So kann die Bedienungssicherheit des medizintechnischen Geräts bei seiner Bedienung mittels des Endgeräts, insbesondere im Hinblick auf die Vermeidung von fehlerhaften Benutzereingaben, erhöht werden.
  • Bei einigen Ausführungsformen weist das Verfahren des Weiteren ein Verarbeiten der von dem medizintechnischen Gerät empfangenen Informationen zur automatischen Erkennung von einem oder mehreren der Folgenden auf: (i) potentiell kritische Überwachungs- bzw. Behandlungssituationen bezüglich des von dem medizintechnischen Gerät überwachten bzw. behandelten Patienten; (ii) potentiell kritische Zustände des medizintechnischen Geräts; (iii) Optimierungspotential bezüglich der Bedienung des medizintechnischen Geräts, insbesondere im Rahmen der Fernüberwachung, insbesondere Fernbedienung, des Geräts vom Endgerät aus. Bezüglich der Varianten (i) und (ii) ermöglicht dies insbesondere ein schnelles und automatisches Erkennen von kritischen Situationen, die potentiell ein Eingreifen des medizinischen Personals erfordern, ohne dass dazu eine unmittelbare Beobachtung des medizintechnischen Geräts oder eine Ablesung von Informationen an diesem selbst erfolgen muss. Soweit ein solches Eingreifen des medizinischen Personals im Rahmen der Fernbedienung des medizintechnischen Geräts möglich ist, kann die erkannte kritische Situation zudem behoben werden, ohne dass das aufwändige Betreten des Patientenbehandlungsraumes unter Durchführung von dazu erforderlichen Hygieneschutzmaßnahmen oder jedenfalls Laufwegen erforderlich wird. Variante (iii) ermöglicht es zudem, automatisch Optimierungsmöglichkeiten für Arbeitsabläufe auf Basis einer automatischen Erfassung und einer darauf beruhenden Auswertung von real durchgeführten Bedienungsabläufen bezüglich des medizintechnischen Geräts zu erkennen. Wenn beispielsweise auf diese Weise erkannt wird, dass bei einem Dialysegerät regelmäßig eine zu große Zeitspanne vergeht, bis auf einen Alarm reagiert wird, der einen Austausch eines leerlaufenden Beutels anmahnt, so kann, insbesondere vom Endgerät aus, eine Rekonfiguration des Dialysegeräts dahingehend erfolgen, dass zukünftig ein solcher Alarm bereits entsprechend früher, d.h. bei einer noch höheren verbleibenden Beutelfüllung, ausgelöst wird, um dem medizinischen Personal mehr Zeit zur rechtzeitigen Reaktion zu geben.
  • Gemäß einiger Weiterbildungen hierzu kann das Verarbeiten der von dem medizintechnischen Gerät empfangenen Informationen zur automatischen Erkennung von potentiell kritischen Überwachungs- bzw. Behandlungssituationen bzw. kritischen Zuständen des medizintechnischen Geräts unter Verwendung von einem oder mehreren maschinelles Lernen nutzenden Datenanalyseverfahren, beispielsweise mittels eines künstlichen neuronalen Netzes, erfolgen. Dies ermöglicht eine besonders flexible und anpassungsfähige automatische Erkennung einer oder mehrerer der verschiedenen vorgenannten Varianten, die insbesondere auch Situationen erkennen kann, die bei herkömmlichen „starren“ Analyseverfahren, bei denen vorab die zu erkennenden Situationen abschließend definiert sind, nicht möglich wäre.
  • Bei einigen Ausführungsformen wird das Verfahren zur Fernüberwachung des zur medizinischen Überwachung oder Behandlung eines bestimmten Patienten eingesetzten medizintechnischen Geräts ausgeführt, während sich das medizintechnischen Geräts in einem geschlossenen Patientenbehandlungsraum befindet und sich zugleich das mobile Endgerät außerhalb des Patientenbehandlungsraums befindet.
  • Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein mobiles Endgerät zur Fernüberwachung eines, insbesondere in einem geschlossenen Patientenbehandlungsraum, zur medizinischen Überwachung oder Behandlung eines bestimmten Patienten eingesetzten medizintechnischen Geräts, insbesondere von außerhalb des Patientenbehandlungsraums aus, wobei das Endgerät von dem medizintechnischen Gerät separat ausgeführt und konfiguriert ist, das Verfahren nach dem ersten Aspekt der Erfindung auszuführen.
  • Bei einigen Ausführungsformen weist das Gerät insbesondere (i) eine Sensorvorrichtung zum sensorischen Erfassen einer mittels einer Kennungsbereitstellungseinrichtung lokal bereitgestellten Patientenkennung; (ii) eine Kommunikationseinrichtung zum Austausch von Daten mit dem medizintechnischen Gerät; (iii) eine Mensch-Maschine-Schnittstelle, MMI, zur Erfassung von Benutzereingaben und zur Ausgabe von Informationen an einen Benutzer des Endgeräts; und (iv) einer Datenverarbeitungseinheit zur Verarbeitung von über die MMI erfassten Benutzereingaben, von über die Kommunikationseinrichtung empfangenen Daten und von mittels der Sensoreinrichtung erfassten Informationen. Die Kennungsbereitstellungseinrichtung kann insbesondere als Anzeigevorrichtung, etwa als Bildschirm, oder als Signalsender, insbesondere Funksender, ausgebildet sein. Auch kann sie insbesondere, wie schon vorausgehend beschrieben, mittels Aufdrucks auf einem Substrat vorliegen. Das Substrat kann beispielsweise ein Label, ein Etikett, oder eine Steckkarte zum Einstecken in eine Kartenhalterung sein.
  • Bevorzugt ist gemäß einiger dieser Ausführungsformen die Kommunikationseinrichtung zum drahtlosen Datenaustausch über eine Distanz von regelmäßig nicht mehr als 15 m, bevorzugt von nicht mehr als 10m, konfiguriert. Dies kann insbesondere das selektive datentechnische Koppeln des Endgeräts mit einem bestimmten medizintechnischen Gerät erleichtern, da aufgrund der begrenzten Sendereichweite in Fällen hoher Gerätedichte, wie sie insbesondere in Krankenhäusern oft vorkommt, von vorneherein nur die im Sendebereich verfügbaren Geräte für eine solche Kopplung zur Auswahl stehen. Auch kann so die erforderliche Sendeleistung klein gehalten werden, was insbesondere zur Reduktion oder Vermeidung von unerwünschten funksignalbedingten Störungen anderer Gerätschaften sowie zur räumlich differenzierten Wiederverwendung von Funkfrequenzen genutzt werden kann.
  • Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Computerprogramm, das konfiguriert ist, auf einer Datenverarbeitungseinheit des Endgeräts nach dem zweiten Aspekt der Erfindung abzulaufen und das Endgerät dabei zu veranlassen, das Verfahren nach dem ersten Aspekt der Erfindung auszuführen.
  • Das Computerprogramm kann insbesondere auf einem nichtflüchtigen Datenträger gespeichert sein. Dies kann insbesondere ein Datenträger in Form eines optischen Datenträgers oder eines Flashspeichermoduls sein. Dies kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn das Computerprogramm als solches unabhängig von einer Prozessorplattform gehandelt werden soll, auf der das ein bzw. die mehreren Programme auszuführen sind. In einer anderen Implementierung kann das Computerprogramm als eine Datei auf einer Datenverarbeitungseinheit, insbesondere auf einem Server vorliegen, und über eine Datenverbindung, beispielsweise das Internet oder eine dedizierte Datenverbindung, wie etwa ein proprietäres oder lokales Netzwerk, herunterladbar sein, insbesondere auf das Endgerät selbst. Zudem kann das Computerprogramm eine Mehrzahl von zusammenwirkenden einzelnen Programmodulen aufweisen.
  • Das Endgerät kann dementsprechend einen Speicher aufweisen, in dem das Computerprogramm abgelegt ist. Alternativ kann das Endgerät auch eingerichtet sein, über eine Kommunikationsverbindung auf ein extern, beispielsweise auf einem oder mehreren Servern oder anderen Datenverarbeitungseinheiten verfügbares Computerprogramm zuzugreifen, insbesondere um mit diesem Daten auszutauschen, die während des Ablaufs des Verfahrens bzw. Computerprogramms Verwendung finden oder Ausgaben des Computerprogramms darstellen.
  • Ein vierter Aspekt der Erfindung betrifft ein System zur Überwachung oder Behandlung eines Patienten. Das System weist auf: (i) ein medizintechnisches Gerät zur Überwachung oder Behandlung des Patienten; (ii) eine Kennungsbereitstellungseinrichtung zur Bereitstellung einer dem Patienten eindeutig zugeordneten maschinenlesbaren Patientenkennung im lokalen Umfeld des Patienten oder am Patienten selbst; und (iii) ein mobiles Endgerät gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung. Dabei ist das Endgerät konfiguriert, das medizintechnische Gerät gemäß dem Verfahren nach dem ersten Aspekt der Erfindung im Sinne einer Fernüberwachung, insbesondere Fernbedienung, zu kontrollieren und das medizintechnische Gerät ist konfiguriert, von dem Endgerät entsprechend kontrolliert zu werden.
  • Bein einigen Ausführungsformen des Systems weist das medizintechnische Gerät zumindest eine der folgenden medizintechnischen Funktionalitäten auf: eine Dialysefunktionalität; eine Blutbehandlungsfunktionalität; eine Infusionspumpenfunktionalität, eine Patientenüberwachungsfunktionalität. Insbesondere bei Geräten mit einer oder mehreren dieser Funktionalitäten kommt es oft vor, dass sie zum einen in einem mittels entsprechenden Schutzmaßnahmen hygienisch besonders geschützten Umfeld, insbesondere hygienisch besonders geschützten Patientenbehandlungsräumen, zum Einsatz kommen und sie zum anderen mit hoher Frequenz von medizinischem Fachpersonal überwacht und oder bedient werden müssen. Daher kommen hier die erfindungsgemäß ermöglichten Einsparungen bei Zeit- und Schutzaufwand und somit auch Kosten und Abfallaufwand (insbesondere für Einmal-Schutzkleidung) besonders gut zum Tragen.
  • Bein einigen Ausführungsformen weist das System des Weiteren eine Wearable-Electronics-Vorrichtung zum Tragen durch den Patienten auf, wobei die Wearable-Electronics-Vorrichtung eine Speichereinrichtung zum Speichern von patientenbezogenen Daten, insbesondere einer dem Patienten zugeordneten Patientenkennung, sowie eine Kommunikationseinrichtung zur drahtlosen Kommunikation von in der Speichereinrichtung abgelegten Daten an das mobile Endgerät oder das medizintechnischen Gerät aufweist. Dies kann insbesondere den Vorteil bringen, dass die patientenbezogenen Daten unmittelbar vom Patienten selbst (mit-)getragen werden und somit stets ohne weiteren Aufwand an seinem aktuellen Aufenthaltsort verfügbar sind, man denke hier etwa an eine Verlegung des Patienten innerhalb eines Krankenhauses von einem Patientenbehandlungsraum in einen anderen.
  • Die Wearable-Electronics-Vorrichtung kann bei einigen Ausführungsformen insbesondere des Weiteren eines oder mehrere der folgenden Elemente aufweisen: (i) eine Sicherungseinrichtung zur Erschwerung einer nichtautorisierten Entfernung der Wearable-Electronics-Vorrichtung von einem sie tragenden Patienten; (ii) eine Signalisierungseinrichtung zur Ausgabe eines optischen oder akustischen Signals in Reaktion auf den Empfang eines bestimmten Signals über die Kommunikationseinrichtung. Variante (i) dient vor allem dazu, ein unautorisiertes oder unbeabsichtigtes Entfernen der Wearable-Electronics-Vorrichtung vom Patienten zu erschweren, idealerweise zu verhindern, um für ein Wiederanbringen erforderlichen Aufwand zu vermeiden. Falls die Wearable-Electronics-Vorrichtung zudem eingesetzt wird, um die Zuordnung des Patienten zu einem ihn überwachenden oder behandelnden medizintechnischen Gerät und/oder dem Endgerät zu bewerkstelligen, was insbesondere dann der Fall sein kann, wenn die Wearable-Electronics-Vorrichtung zur Bereitstellung der Patientenkennung des Patienten dient, kann diese Variante (i) zudem vorteilhaft zur Sicherstellung der datentechnischen Kopplung im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens genutzt werden.
  • Bei einigen Ausführungsformen ist die Wearable-Electronics-Vorrichtung als eines der folgenden ausgebildet: Arm-, Fuß- oder Halsband oder -kette; Aufkleber zum Aufbringen auf die Körperoberfläche des Patienten oder seine Kleidung, Gürtel, Bestandteil einer Patientenbekleidung. All diese Ausführungsformen erlauben insbesondere eine zuverlässige und mechanisch robuste Kopplung der Wearable-Electronics-Vorrichtung an den Patienten oder dessen Kleidung, ohne dabei das Wohl des Patienten wesentlich zu beeinträchtigen.
  • Die in Bezug auf den ersten Aspekt der Erfindung erläuterten Merkmale und Vorteile gelten entsprechend auch für die weiteren Aspekte der Erfindung.
  • Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung im Zusammenhang mit den Figuren.
  • Dabei zeigt:
    • 1 schematisch eine Krankenstation mit einen Patientenbehandlungsraum nebst Vorraum dazu, sowie ein in diesem Umfeld eingesetztes System gemäß einer Ausführungsform der Erfindung zur Überwachung oder Behandlung von in dem Patientenbehandlungsraum anwesenden Patienten, wobei das System insbesondere das ebenso in 1 unten nochmals vergrößert dargestellte Endgerät aufweist; und
    • 2A-C ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Die in 1 dargestellte Krankenstation 100 weist einen Patientenbehandlungsraum 105 sowie einen diesem vorgelagerten und mit einer als hermetische Barriere bzw. Schleuse dienenden Zwischentür 115 verbundenen Vorraum 110 auf. Der Vorraum 110 weist wiederum eine Außentür 111 auf, über die er betreten werden kann. Die Zwischentür 115 verfügt über eine (gestrichelt dargestellte) Sichtscheibe, durch die vom Vorraum 110 aus die Sicht auf das Innere des Patientenbehandlungsraums 105 ermöglicht ist. In dem Patientenbehandlungsraum 105 befinden sich zwei Patienten P1 und P2, jeweils auf einer ihnen zur Verfügung gestellten Patientenliege 120a bzw. 120b.
  • Über die Zwischentür 115 ist der hygienisch besonders sensible Patientenbehandlungsraum 105 von dem geringeren Hygieneanforderungen unterliegenden Vorraum 110 auch in hygienischer Hinsicht separiert. Zum Betreten des Patientenbehandlungsraums 105 muss im Hinblick auf eine Aufrechterhaltung des erforderlichen Hygienestandards typischerweise Schutzkleidung getragen werden, die beim Verlassen des Patientenbehandlungsraums 105 noch vor dessen Verlassen mittels einer entsprechenden Entsorgungsvorrichtung 165 entsorgt werden muss. So kann das Risiko dafür verringert werden, dass einerseits möglicherweise Keime vom medizinischen Fachpersonal in den Patientenbehandlungsraum 105 eingeschleppt und andererseits möglicherweise im Patientenbehandlungsraum 105 von den Patienten P1 und P2 vorhandene Keime nach außen gelangen.
  • In Situationen, in denen dagegen keine besonderen Hygieneschutzmaßnahmen erforderlich sind, kann die Zwischentür insbesondere auch entfallen.
  • An den Patientenliegen 120a bzw. 120b ist jeweils eine erste Kennungsbereitstellungseinrichtung vorgesehen, die eine dem auf der jeweiligen Patientenliege 120a bzw. 120b befindlichen Patienten eindeutig zugeordnete maschinenlesbare erste Patientenkennung 125a bzw. 125b in Form eines z.B. QR-Barcodes so anzeigt, dass diese vom Vorraum 110 aus durch die Sichtscheibe der Zwischentür 115 bildsensorisch, insbesondere mittels einer Kamera, erfassbar ist. Zusätzlich sind die gleichen Patientenkennungen nochmals mittels zweiter Kennungsbereitstellungseinrichtungen als zweite Patientenkennungen 130a bzw. 130b im Vorraum 110 angezeigt, beispielsweise an der Zwischenwand zwischen den Patientenbehandlungsraum 105 und dem Vorraum 110 und dabei idealerweise in räumlicher Zuordnung zur jeweiligen Position der Patientenliege 120a bzw. 120b des zu der jeweiligen Patientenkennung gehörenden Patienten P1 bzw. P2.
  • Die Kennungsbereitstellungseinrichtungen für die maschinenlesbaren Patientenkennungen 125a bzw. 125b und 130a bzw. 130b können insbesondere als bedruckte Substrate, etwa Papierkarten, vorliegen oder aber auch durch entsprechende Anzeigevorrichtungen (z.B. Bildschirme) an den Patientenliegen 120a bzw. 120b bzw. im Vorraum 110 bereitgestellt werden. Letzteres ermöglicht es insbesondere, ohne Erzeugung von Abfall (nicht mehr benötigte Substrate) die angezeigten Patientenkennungen flexibel jeweils durch eine andere zu ersetzen, wenn sich die Belegung des Patientenbehandlungsraums 105 ändert.
  • In dem Patientenbehandlungsraum 105 befinden sich des Weiteren zwei medizintechnische Geräte 135a und 135b, von denen jeweils eines einem der Patienten P1 und P2 individuell zugeordnet ist. Die Geräte 135a 135b können insbesondere Dialysegeräte oder Blutreinigungsgeräte sein bzw. unter anderem eine Dialysefunktionalität bzw. Blutreinigungsfunktionalität aufweisen. Auch andere medizintechnische Funktionalitäten sind gleichermaßen möglich. Jedes der Geräte 135a und 135b ist über eine am jeweiligen Gerät vorgesehene Benutzerschnittstelle bedienbar. Zur unmittelbaren Bedienung des jeweiligen Geräts muss das medizinische Fachpersonal somit unter Wahrung der anwendbaren Hygieneschutzvorschriften, insbesondere dem Tragen von Schutzkleidung, den Patientenbehandlungsraum 105 betreten und den Laufweg von der Zwischentür 115 zum jeweiligen Gerät 135a bzw. 135b und wieder zurück zurücklegen. Die unmittelbare Bedienung der Geräte 135a, b ist somit mit hohem Aufwand verbunden.
  • Der Patient P1 verfügt über ein als am Körper tragbares Elektronikelement (Wearable-Electronics-Vorrichtung) ausgebildetes Armband 150, welches an seinem Arm befestigt und gegen ein unbeabsichtigtes und unautorisiertes Entfernen gesichert ist, beispielsweise so, dass ein Entfernen nur mittels eines Werkzeugs möglich ist. Das Armband 150 weist einen Funksender auf, der konfiguriert ist, die dem Patienten P1 zuvor zugeordnete individuelle Patientenkennung, die derjenigen in den Barcodes 125a und 130a abgebildeten entspricht, mittels eines Funksignals 155 zu senden. Das Armband 150 verfügt über ein Speichermittel, in dem neben der Patientenkennung auch weitere patientenbezogene Daten (z. B. biografische Informationen, medizinische Protokolle, Behandlungsvorgeschichte u. A.) abgelegt sein können, so dass diese Daten über das Funksignal 155 am Endgerät 140 und/oder dem Gerät 135a zur Verfügung stehen. Das Armband kann zudem mit optischen oder akustischen Signalmitteln ausgestattet sein. Anstelle eines Armbands sind insbesondere auch Ausgestaltungen als Gürtel, Halsband, am Patienten variabel positionierbarer Aufkleber denkbar.
  • Zu der in 1 (unter anderem) dargestellten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems gehören neben den Kennungsbereitstellungsvorrichtungen 125a,b und 130a,b, und den medizintechnischen Geräten 135a, 135 sowie dem Armband 150 auch ein mobiles Endgerät 140, welches insbesondere als Tablet-Computer oder Smartphone mit entsprechender Programmierung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet sein kann. Stattdessen ist auch ein anwendungsspezifisches Endgerät möglich.
  • Das Endgerät 140 weist einen als Kamera ausgebildeten Bildsensor 141, eine von Kommunikationseinrichtung 142, einen Prozessor, insbesondere Applikation Prozessor, 143 sowie einen vorzugsweise nichtflüchtigen Speicher 144 zum Speichern von Daten und Computerprogrammen auf. Insbesondere kann das Verfahren 200 entsprechend als computerimplementiertes Verfahren ausgebildet und durch ein entsprechendes in dem Speicher 144 abgelegtes Computerprogramm implementiert bzw. gesteuert sein.
  • Darüber hinaus verfügt das Endgerät 140 über eine Mensch-Maschine-Schnittstelle (MMI) 145, die im Falle eines Tablet-Computers oder Smartphones auf bekannte Weise insbesondere einen berührungsempfindlichen Bildschirm und optional ein oder mehrere reale Tasten oder Schalter aufweist. Die medizintechnischen Geräte 135a und 135b sind jeweils eingerichtet, im Falle ihrer datentechnischen Kopplung mit dem Endgerät 140 über eine drahtlose Kommunikationsverbindung mit der Kommunikationseinrichtung 142 des Endgeräts 140, vorzugsweise bidirektional, zu kommunizieren. In 1 ist der Fall dargestellt, dass das Endgerät 140 mit dem medizintechnischen Gerät 135a bezüglich der Patientenkennung des Patienten P1 datentechnisch gekoppelt ist und zwischen beiden eine drahtlose Kommunikationsverbindung 160 besteht.
  • Auf dieselbe Weise könnte das Endgerät 140 alternativ doch auch mit dem medizintechnischen Gerät 135b des Patienten P2 im Hinblick auf dessen Patientenkennung, wie sie beispielsweise Barcode 125b dargestellt ist, gekoppelt sein. Tatsächlich lässt sich das Endgerät 140 wahlweise und insbesondere temporär alternativ mit dem einen oder dem anderen medizintechnischen Gerät 135a bzw. 135b datentechnisch koppeln, um damit dem jeweiligen Patienten P1 bzw. P2 auf Basis seiner jeweiligen Patientenkennung zugeordnete Daten auszutauschen.
  • Zusätzlich kann das Endgerät 140 über eine entsprechende Datenkommunikationsverbindung mit einem externen Server oder Computernetzwerk 165 in insbesondere bidirektionale Kommunikationsverbindung treten. Über diesen kann das Endgerät insbesondere auch mit anderen vergleichbaren Endgeräten in Kommunikation treten bzw. stehen. Dies ermöglicht die Kombination der Erfindung mit anderen gängigen Anwendungen auf Basis von Datenkommunikation, wie z. B. InstantMessenger (zur Text- /Sprachkommunikation mit Kollegen des Personals), zeitliche Synchronisation (Uhrzeit, Arbeitsplanung, Termine, etc.), Fernautorisierung von Behandlungsschritten, automatische Archivierung von vom Endgerät prozessierten Daten und Nutzerverhalten, Spracherkennung und -bedienung des Endgeräts, Bereitstellung behandlungsbezogenen Trainingsmaterials.
  • Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf das in den mittels Konnektoren A und B miteinander verknüpften 2A bis 2C dargestellte Flussdiagramm eine beispielhafte Ausführungsform 200 des durch das Endgeräts 140 ausgeführten erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert, wobei zum Zwecke der besseren Illustration zusätzlich auch auf die bereits erläuterte in 1 gezeigte Anordnung Bezug genommen wird.
  • Bei dem Verfahren 200, das im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf den Patienten P1 als ausgewählten Patienten erläutert werden wird, erfolgt in einem Schritt 205 ein sensorisches Erfassen einer dem Patienten P1 zugeordneten maschinenlesbaren Patientenkennung. Im vorliegenden Beispiel gemäß 1 kann dies wahlweise eine der jeweils als QR-Code-Code repräsentierten Patientenkennungen 125a bzw. 130a oder aber die mittels des Funksignals 155 von dem Armband 150 an das Endgerät 140 übertragene Patientenkennung sein, wobei sich die genannten Patientenkennungen entsprechen. Zur Erfassung einer dieser Patientenkennungen weist das Endgerät 140 einen Bildsensor 141, insbesondere eine Kamera, und eine Funkkommunikationseinrichtung 142 auf. Die Durchführung der Erfassung einer der Patientenkennungen erfolgt dabei typischerweise, indem ein Benutzer, normalerweise wird dies medizinisches Personal wie etwa ein Arzt oder eine Pflegekraft sein, das Endgerät 140 so bedient und hält, dass die Patientenkennung 125a oder 130a im Sichtfeld des Bildsensors 141 liegt und vom Endgerät 140 somit gelesen werden kann, bzw. so, dass das Funksignal 155 durch die Funkkommunikationseinrichtung 142 empfangen werden kann.
  • In einem weiteren Schritt 210 wird mittels des Bildsensors 141 des Endgeräts 140 der Patient P1 durch das Sichtfenster der Zwischentür 115 hindurch bildsensorisch erfasst, wobei entsprechende Bilddaten erzeugt werden. Zudem werden die Bilddaten mittels automatischer Objekterkennung analysiert, um in dem aufgenommenen Bild eine Kontur des Abbilds des Patienten P1 zu identifizieren. Zusätzlich oder alternativ kann das Abbild des Patienten P1 näherungsweise auch mithilfe einer Erkennung eines oder mehrerer am Patienten oder seiner Kleidung angebrachten Augmented-Reality (AR) - Markers identifiziert werden (nicht dargestellt). Dazu wird das per Bildsensors 141 in Echtzeit aufgenommene Bild auf dem Endgerät angezeigt und auf Auslösemerkmale gescannt. Diese Merkmale entsprechen den gängigen Auslösern für „Augmented Reality“ (AR) - Anwendungen, z. B. sichtbare Markierungen (Aufkleber) an den Geräten und/oder Betten, GPS-Positionen der gefilmten Objekte. Das Auslösen kann auch durch intelligente Objekterkennung im Bild und/oder durch Objektidentifizierung durch Positionsrelation des Endgeräts 140 zum Objekt (hier Patient P1) in einem virtuellen Raum erfolgen. Sodann wird im Schritt 215 das zuvor erkannte Abbild des bildsensorisch erfassten Patienten P1 auf dem MMI 145 des Endgeräts 140 bildlich dargestellt, wobei die erkannte Kontur mittels einer AR-Markierung hervorgehoben ist, beispielsweise mittels eines farbigen Rahmens. In 1 ist dies beispielhaft mittels der gegenüber der des Patienten P2 mit größerer Strichbreite dargestellten Kontur des Patienten P1 illustriert.
  • Nun wartet das Endgerät 140 auf das Empfangen einer Benutzereingabe B1 am MMI 145 in einem folgenden Schritt 220 zum Zwecke der Bestätigung oder Auswahl des erfassten Patienten P1. Diese Bestätigung bzw. Auswahl kann insbesondere dadurch erfolgen, dass der Benutzer auf einem Touchscreen des MMI die durch die AR-Markierung eingegrenzte Fläche berührt, und dies vom Endgerät 140 entsprechend erfasst und als Bestätigung bzw. Auswahl des Patienten P1 interpretiert wird.
  • Wenn und sobald die Benutzereingabe B1 am MMI 145 empfangen wurde und diese Benutzereingabe B1 korrekt als Bestätigung bzw. Auswahl des zu der im Schritt 205 erfassten Patientenkennung gehörenden Patienten P1 interpretiert wurde (225 -ja), ist das Endgerät 140 bereit, in einem weiteren Schritt 230 ein zur Überwachung oder Behandlung des ausgewählten Patienten P1 einzusetzendes medizintechnisches Gerät bildsensorisch zu erfassen. Im vorliegenden Beispiel der 1 ist dies das im unmittelbaren Umfeld des Patienten P1 befindliche Gerät 135a. Zum Zwecke dieser bildsensorischen Erfassung wird das Endgerät 140 vom Benutzer wieder entsprechend ausgerichtet gehalten, sodass die bildsensorische Erfassung des Geräts 135a vom Vorraum 110 aus entlang einer Sichtlinie durch die Sichtscheibe der Zwischentür 115 hindurch erfolgen kann.
  • In einem weiteren Schritt 235 wird sodann ein Abbild des bildsensorisch erfassten medizintechnischen Geräts 135a am MMI 145 des Endgeräts angezeigt, wobei auf vergleichbare Weise wie in Schritt 210 für den Patienten P1 hier im Schritt 235 eine Kontur des Abbilds des Endgeräts 135a in den im Schritt 230 erfassten Bilddaten erkannt und diese Kontur mittels einer AR-Markierung im angezeigten Bild auf dem MMI 145 dargestellt wird. Falls bei der bildsensorischen Erfassung im Schritt 230 auch das weitere Gerät 135b erfasst und als potentiell auswahlfähiges medizintechnisches Gerät im Rahmen der Objekterkennung erkannt wurde, wird dieses zusammen mit einer anderen, insbesondere andersfarbigen, AR-Markierung auf dem MMI 145 zusätzlich dargestellt. Analog zu den Schritten 220 und 225 wird sodann in den Schritten 240 und 245 auf den Empfang einer Benutzereingabe B2 am MMI 145 zur Bestätigung oder Auswahl des im MMI 145 AR-markierten Geräts 235a zur Verwendung für den Patienten P1 gewartet. Durch Eingabe am Endgerät 140 kann das Personal ein bestimmtes der beiden Geräte 135a, b auswählen, wodurch dieses ausgewählte Gerät vorzugsweise fokussiert wird, d.h. eine Änderung des gefilmten Bildausschnitts (oder Veränderung der Endgerät-Position) verändert nicht mehr die angezeigte Lage des Geräts am MMI 145.
  • Wenn und sobald die Benutzereingabe B2 am MMI 145 empfangen wurde und diese Benutzereingabe B2 korrekt als Bestätigung bzw. Auswahl des zur Überwachung oder Behandlung des zuvor ausgewählten Patienten P1 zu nutzenden medizintechnischen Geräts interpretiert wurde (245 - ja), folgt ein Schritt 250, in dem eine datentechnische Kopplung zwischen dem Endgerät 140 und dem ausgewählten medizintechnischen Gerät (vorliegend soll dies das Gerät 235a sein) initiiert wird. Das Initiieren der datentechnischen Kopplung zwischen dem medizintechnischen Gerät 235a und dem Endgerät 140 auf Basis der zuvor erfassten Patientenkennung des Patienten P1 umfasst ein Herstellen einer bidirektionalen drahtlosen Kommunikationsverbindung 160 zum bidirektionalen Datenaustausch von der Patientenkennung des Patienten P1 zugeordneten Daten zwischen dem medizintechnischen Gerät 135a und dem Endgerät 140.
  • Dazu wird insbesondere die im Schritt 205 erfasste Patientenkennung des Patienten P1 vom Endgerät 140 an das ausgewählte Gerät 135a über die hergestellte Kommunikationsverbindung 160 übermittelt. Zusätzlich oder alternativ kann das Gerät 135a diese Patientenkennung auch selbst erfassen, beispielsweise durch Empfang des Funksignals vom Armband 150 oder durch Einscannen des Barcodes 125a. Entscheidend ist, dass sowohl das medizintechnische Gerät 135a als auch das Endgerät 140 die Patientenkennung des Patienten P1 kennen und sie im Rahmen der datentechnischen Kopplung Daten austauschen, die sich ausschließlich auf den zugehörigen Patienten P1, insbesondere auf dessen Überwachung oder Behandlung durch das Gerät 135a, oder auf das Gerät 135a selbst, nicht aber etwa auf den anderen Patienten P2 oder ein zu dessen Betreuung eingesetztes anderes medizintechnisches Gerät (im Beispiel aus 1 ist dies das Gerät 135b) beziehen.
  • Die erfolgreiche datentechnische Kopplung wird optisch auf dem MMI 145, z. B. durch die genannte AR-Markierung des Geräts 135a, und am Gerät 135a selbst, z. B. durch Aufleuchten des Gerätebildschirms und/oder durch Leuchtmittel an der Patientenliege 120a von P1 bestätigt. Hierfür werden drahtlos (per gängiger verschlüsselter Drahtloskommunikation, z. B. WiFi) Bediendaten vom Endgerät 140 an das Gerät 135a übertragen. Diese Bestätigung stellt sicher, dass das bedienende Personal das ausgewählte Gerät 135a aus der Ferne (und ggf. durch eine Glasscheibe) visuell eindeutig identifizieren kann.
  • Die im Schritt 250 hergestellte datentechnische Kopplung zwischen dem Endgerät 140 und dem medizintechnischen Gerät 135a ist typischerweise temporärer Natur und wird in der Regel so lange aufrechterhalten, als die drahtlose Kommunikationsverbindung 160 besteht oder bis das Endgerät 140 stattdessen mit einem anderen medizintechnischen Gerät, beispielsweise das Gerät 135b zur Betreuung des Patienten P2 datentechnisch gekoppelt wird. Auf diese Weise ist es möglich, ein und dasselbe Endgerät 140 zur Fernüberwachung verschiedene medizintechnische Geräte, insbesondere auch für die Betreuung verschiedener Patienten, einzusetzen. Um Behandlungsfehler zu vermeiden, ist das Endgerät 140 vorzugsweise zu jedem gegebenen Zeitpunkt mit höchstens einem medizintechnischen Gerät auf die vorausgehend beschriebene Weise datentechnisch gekoppelt, wenngleich alternative Ausführungsformen, bei denen simultan datentechnische Kopplungen zu verschiedenen medizintechnischen Geräten bestehen, die auf dem MMI beispielsweise in verschiedenen Fenstern oder Menüebenen angezeigt werden, ebenfalls möglich sind.
  • Das MMI 145 des Endgeräts 140 kann jedoch auch über eine Konfigurationsmöglichkeit für den Benutzer verfügen. Grundsätzlich kann eine solche Konfiguration bzw. Rekonfiguration zu unterschiedlichen Zeitpunkten während der Bedienung des Endgeräts 140 erfolgen. Da jedoch ein Rekonfigurieren des MMI 145 insbesondere im Zusammenhang mit der Auswahl eines bestimmten medizintechnischen Geräts sinnvoll ist, wird es im vorliegenden Beispiel nun beginnend mit dem nächsten Verfahrensschritt 255 beschrieben, in dem eine entsprechende Benutzereingabe B3 zur Aktivierung eines Rekonfigurationsmodus und zur Festlegung einer Rekonfiguration des MMI 145 am Endgerät 140 empfangen wird. Die Benutzereingabe B3 kann dementsprechend mehrere einzelne Eingaben umfassen. Gleiches gilt auch für die anderen im Zusammenhang mit den 2A bis 2C beschriebenen-Benutzereingaben B1, B2 und B4. Die per Benutzereingabe B3 festgelegte Rekonfiguration kann sich insbesondere auf die Auswahl der anzuzeigenden Informationen oder Steuerelemente oder deren Art der Darstellung auf dem MMI 145 beziehen.
  • Wenn und sobald die Benutzereingabe B3 empfangen wurde (260 - ja), folgt eine Autorisierung der Bedienperson im Sinne einer Authentifizierung, was insbesondere mittels PIN-Eingabe am MMI 145 oder mittels biometrischer Identifikation, beispielsweise mittels eines Fingerabdrucksensors oder einer Gesichts- oder Iriserkennung am Endgerät 140 erfolgen kann. Scheitert die Autorisierung (270 - nein), beispielsweise aufgrund der Eingabe einer falschen PIN, so verzweigt das Verfahren zurück zum Schritt 255. Andernfalls (270 - ja), rekonfiguriert das Endgerät 140 im Schritt 275 sein MMI 145 gemäß der Benutzereingabe B3 und fährt sodann dem nachfolgenden Schritt 280 fort. Wurde dagegen im Schritt 260 festgestellt, dass der Rekonfigurationsmodus nicht initiiert wurde und dementsprechend keine Benutzereingabe P3 zur Rekonfiguration empfangen wurde (260 - nein), so werden die Schritte 265 bis 275 übersprungen und das Verfahren unmittelbar mit dem Schritt 280 fortgesetzt. Die Autorisierung kann stattdessen auch in einem früheren Verfahrensstadium, insbesondere auch am Anfang des Verfahrens vorgesehen sein.
  • Wurde die Identifikation von Patient P1, Gerät 135a und Personal auf diese Weise erfolgreich durchgeführt, so kann optional am Gerät 135a ein vom Personal wahrnehmbares Signal (z. B. ein Ton oder Aufleuchten des Gerätebildschirms oder anderer patientennaher Leuchtmittel) ausgegeben werden, das die Aufnahmebereitschaft des Geräts 135a für am Endgerät 140 einzugebende Änderungen signalisiert. Das Endgerät 140 ist dann in der Lage, Steuerungsdaten an das fernzubedienende Gerät 135a zu transferieren.
  • Wenn die datentechnische Kopplung etabliert ist, empfängt das Endgerät 140 von dem zuvor ausgewählten Gerät 135a auf den Patienten P1 bzw. seine zugehörige Patientenkennung bezogene Daten, welche insbesondere Überwachung oder Behandlungsinformationen und/oder Geräteinformationen bezüglich des Geräts 135a selbst, enthalten können. Es steht hierfür potenziell die gesamte vom Gerät 135a erhobene Datenmenge zur Auswahl. In erster Linie sind dies typischerweise das Daten, die auch an der Benutzerschnittstelle des Geräts selbst angezeigt werden (können). Dies müssen nicht ausschließlich behandlungsbezogene Daten sein. Solche Werte können beispielsweise, insbesondere im Hinblick auf eine Dialyse oder Blutwäsche, Laufende Behandlungsoption, (Blut-)Druck, Puls, (Körper-/Fluid-/Maschinenteil-)Temperaturen, Patientendaten (ID, Name, Alter, Geschlecht, medizinische Protokolle u. A.), Patientengewicht, (Behandlungs-/Lauf-) Zeiten, Parameter bzgl. Dialyseeffektivität (Clearance, Kt/V), (Ultrafiltrations-) Volumina, verwendete Dialysefilter/Schläuche/Lösungsmittel(-zusammensetzungen), Flussraten, Pumpen-raten, oder elektr. Spannungen sowie Maschineninformationen (z. B. Seriennummer, Softwareversion, Maschinentyp, GPS-Position, angeschlossenes Equipment) betreffen. Die Untermenge an anzuzeigenden Daten kann mit vorher festgelegten Zugriffsrechten des medizinischen Personals korreliert werden.
  • Die im Schritt 280 empfangenen Informationen werden sodann im Schritt 285 am MMI 145 des Endgeräts 140 im Einklang mit der ggf. vorausgehend festgelegten Konfiguration des MMI ausgegeben. Dies kann auf verschiedenste Weise erfolgen, beispielsweise mittels eines oder mehreren Symbolen, Grafik, numerisch oder schriftlich. Zusätzlich ist auch die Anzeige weiterer Informationen möglich, wie etwa vom Endgerät 140 selbst erzeugten Informationen oder weiteren vom Gerät 135a übermittelten Informationen.
  • Die empfangenen Informationen können zudem in einen weiteren Schritt 290 automatisch ausgewertet werden, was insbesondere mittels eines oder mehrerer, insbesondere auf Maschinenlernen beruhender Verfahren aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz erfolgen kann. So können insbesondere bestimmte Informationsmuster flexibel und auch fortlaufend verbessert erkannt werden, die auf ein Auftreten von potenziell kritischen Ereignissen oder Zuständen bezüglich des Geräts oder des Patienten oder seiner Betreuung schließen lassen. Wenn beispielsweise ein oder mehrere der vorgenannten medizinischen Werte (zum Beispiel Blutdruck, Puls) einen kritischen Bereich erreicht, kann die Ausgabe eines Alarms am Endgerät in der Regel zusätzlich am medizintechnischen Gerät 135h ausgelöst werden.
  • Auch lassen sich mittels einer solchen automatischen Auswertung möglicherweise Verbesserungspotenziale für den Einsatz des Geräts 135a oder die Betreuung des Patienten P1 insgesamt erschließen. Beispielsweise könnte im Falle einer Dialyse zuerkannt werden, dass ein Beutelaustausch zu oft erst spät kurz vor dessen Leerung erfolgt, sodass hier ein Verbesserungspotenzial erkannt wird, dem insbesondere durch eine entsprechende rechtzeitige Alarmierung am Endgerät 140 oder anderweitig begegnet werden kann. Zur Durchführung der Auswertung kann optional auch auf den Server 165 zugegriffen werden und die Auswertung zumindest anteilig an diesen ausgelagert werden, was es ermöglicht, dessen in der Regel gegenüber dem mobilen Endgerät höhere Rechenleistung zu nutzen und somit einen Geschwindigkeitsgewinn für die Auswertung zu erzielen. Auch lässt sich so zentral ein effektiveres und schnelleres maschinelles Lernen auf Basis der von mehreren Endgeräten erhaltenen Informationen realisieren.
  • Eine mögliche und insbesondere im intensivmedizinischen Kontext gelagerte Zielsetzung, die durch solche Auswertungen erreicht werden soll, dient primär der Personal- und Patientenunterstützung im klinischen Alltag. Als potenzielle Effekte der Erfindung sind in diesem Zusammenhang z.B. schnellere/bessere Reaktion auf kritische Situationen, höhere Patientensicherheit, höhere Hygiene, Arbeitsentlastung des Personals, Reduktion des Materialverbrauchs, weniger Bedienungsfehler, Reduktion der Unfallgefahr, u. a. zu nennen.
  • Werden im Rahmen der maschinellen Auswertung in Schritt 290 kein kritisches Ereignis und kein kritischer Zustand erkannt (295 - nein), so verzweigt das Verfahren vor den Schritt 255 oder optional (nicht dargestellt) vor den Schritt 280 zurück. Andernfalls (295 - ja) werden am MMI 145 des Endgeräts 140 dem bzw. den erkannten potenziell kritischen Ereignissen oder Zuständen entsprechende Warnmeldungen ausgegeben, beispielsweise akustisch und/oder mittels einer entsprechenden Anzeige. Im Regelfall werden entsprechende Warnmeldungen auch am medizintechnischen Gerät 135a selbst ausgegeben.
  • Das Endgerät 140 wartet sodann auf das Empfangen einer Benutzereingabe B4 zur Erfassung einer Benutzerreaktion auf die ausgegebene(n) Warnmeldung(en). Wenn und sobald in einem Schritt 305 eine entsprechende Benutzereingabe B4 am MMI 145 empfangen wurde (310 - ja), mit der beispielsweise eine Warnung quittiert oder ein anderer Steuerbefehl zur Ansteuerung des medizintechnischen Geräts 135a eingegeben wurde, erfolgt im Schritt 315 eine Ansteuerung des medizintechnischen Geräts 135a im Sinne einer Fernbedienung gemäß der erfassten Benutzereingaben B4. So kann insbesondere sowohl am Gerät 135a als auch am Endgerät 140 selbst das Warnsignal abgeschaltet oder beispielsweise stumm geschaltet werden oder die Funktion des Geräts 135A anderweitig gesteuert werden, um auf die Warnmeldung zu reagieren.
  • Selbstverständlich ist ein Ansteuern des medizintechnischen Geräts 135a auch unabhängig von einem vorausgehenden Empfang einer Warnmeldung durch eine entsprechende Steuereingabe am MMI 145 des Endgeräts möglich, solange die datentechnische Kopplung zwischen beiden Geräten besteht. Eine Durchführung der per Fernsteuerung oder Rekonfiguration über das Endgerät 140 am Gerät 135a vorgenommenen Änderungen kann insbesondere wieder durch eine entsprechende Signalausgabe am Gerät 135a und wahlweise auch am MMI 145 des Endgeräts 140 selbst quittiert werden.
  • Während vorausgehend wenigstens eine beispielhafte Ausführungsform beschrieben wurde, ist zu bemerken, dass eine große Anzahl von Variationen dazu existiert. Es ist dabei auch zu beachten, dass die beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen nur nichtlimitierende Beispiele darstellen, und es nicht beabsichtigt ist, dadurch den Umfang, die Anwendbarkeit oder die Konfiguration der hier beschriebenen Vorrichtungen und Verfahren zu beschränken. Vielmehr wird die vorausgehende Beschreibung dem Fachmann eine Anleitung zur Implementierung mindestens einer beispielhaften Ausführungsform liefern, wobei sich versteht, dass verschiedene Änderungen in der Funktionsweise und der Anordnung der in einer beispielhaften Ausführungsform beschriebenen Elemente vorgenommen werden können, ohne dass dabei von dem in den angehängten Ansprüchen jeweils festgelegten Gegenstand sowie seinen rechtlichen Äquivalenten abgewichen wird.
  • Bezugszeichenliste
  • 100
    Krankenstation mit Patientenbehandlungsraum nebst Vorraum und F ernü berwachu ngssystem
    105
    Patientenbehandlungsraum
    110
    Vorraum des Patientenbehandlungsraums
    111
    Außentür des Vorraums
    115
    Zwischentür mit Sichtscheibe
    120a, b
    Patientenliegen
    125a, b
    erste Kennungsbereitstellungseinrichtungen bzw. erste maschinenlesbare Patientenkennungen in Form von an den Patientenliegen angebrachten QR-Codes
    130 a, b
    zweite Kennungsbereitstellungseinrichtungen bzw. zweite maschinenlesbare Patientenkennungen in Form von im Vorraum angebrachten QR-Codes
    135a, b
    medizintechnische Geräte, insbesondere Dialysegeräte oder Blutreinigungsgeräte
    140
    mobiles Endgerät, insbesondere Tablett-Computer oder Smartphone
    141
    Bildsensor, insbesondere Kamera
    142
    Funkkommunikationseinrichtung
    143
    Prozessor
    144
    Speicher
    145
    Mensch-Maschine-Schnittstelle, MMI des Endgeräts 140
    150
    Wearable-Electronics-Vorrichtung in Form eines Patientenarmbands mit Funksender für Patientenkennung
    155
    drahtlose Kommunikationsverbindung zwischen der Wearable-Electronics-Vorrichtung 150 und dem Endgerät 140
    160
    drahtlose Kommunikationsverbindung zwischen Gerät 135a und Endgerät 140
    165
    Server
    200
    Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens
    205-315
    Verfahrensschritte des Verfahrens 200
    B1 - B4
    Benutzereingaben am MMI 145
    P1
    erster Patient
    P2
    zweiter Patient

Claims (22)

  1. Verfahren (200) zur Fernüberwachung eines zur medizinischen Überwachung oder Behandlung eines bestimmten Patienten (P1) eingesetzten medizintechnischen Geräts (135a), wobei das Verfahren (200) mittels eines von dem medizintechnischen Gerät (135a) separaten mobilen Endgeräts (140) ausgeführt wird und aufweist: sensorisches Erfassen (205) einer dem Patienten (P1) zugeordneten maschinenlesbaren Patientenkennung (125a, 130a); Initiieren (250) einer datentechnischen Kopplung zwischen dem medizintechnischen Gerät (135a) und dem Endgerät (140) auf Basis der erfassten Patientenkennung (125a, 130a), um eine drahtlose Kommunikationsverbindung (160) zum Datenaustausch von der Patientenkennung (125a, 130a) zugeordneten Daten zwischen dem medizintechnischen Gerät (135a) und dem Endgerät (140) herzustellen; Empfangen (280), über die hergestellte Kommunikationsverbindung (160), von durch das medizintechnische Gerät (135a) an das Endgerät (140) übermittelten Information bezüglich des anhand der Patientenkennung (125a, 130a) identifizierten Patienten (P1) oder bezüglich dessen Überwachung oder Behandlung durch das medizintechnische Gerät (135a); und Ausgeben (285) einer Repräsentation der empfangenen Information an einer Mensch-Maschine-Schnittstelle (145), MMI, des Endgeräts (140).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das sensorische Erfassen (205) der Patientenkennung (125a, 130a) zumindest einen der folgenden Prozesse aufweist: Erfassen einer bildlichen Repräsentation der Patientenkennung (125a, 130a) mittels eines dem Endgerät (140) zugeordneten Bildsensors (141) und maschinelles Auswerten der dabei durch den Bildsensor erfassten Bilddaten zur Bestimmung der Patientenkennung (125a, 130a) daraus; Erfassen eines die Patientenkennung (125a, 130a) repräsentierenden Funksignals (155) mittels eines dem Endgerät (140) zugeordneten Funkempfängers (142) und maschinelles Auswerten des dabei durch den Funkempfänger (142) erfassten Funksignals (155) zur Bestimmung der Patientenkennung (125a, 130a) daraus.
  3. Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche, des Weiteren aufweisend: zumindest ausschnittsweises bildsensorisches Erfassen (210) des Patienten (P1) und Darstellung (215) einer Repräsentation der dabei generierten Bilddaten auf dem MMI (145) des Endgeräts (140) so, dass in der Darstellung das zumindest ausschnittsweise Abbild des Patienten (P1) dargestellt und mittels einer Augmented-Reality-Einblendung als Auswahl markiert ist; Empfangen einer Benutzereingabe am MMI (145) des Endgeräts (140) zur Bestätigung der mittels der Markierung vorgeschlagenen Auswahl des Patienten; wobei das Initiieren (250) der datentechnischen Kopplung zwischen dem medizintechnischen Gerät (135a) und dem Endgerät (140) auf Basis der erfassten Patientenkennung (125a, 130a) nur dann erfolgt, wenn die Benutzereingabe (B1) zur Bestätigung der Patientenauswahl zuvor empfangen (220, 225) wurde.
  4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das sensorische Erfassen (205) einer dem Patienten (P1) zugeordneten maschinenlesbaren Patientenkennung (125a, 130a) des Weiteren ein sensorisches Erfassen zumindest einer weiteren, einem jeweils anderen im Behandlungsraum vorhandenen Patienten (P2) zugeordneten maschinenlesbaren Patientenkennung (125b, 130b) umfasst; und das Verfahren des Weiteren aufweist: jeweils zumindest ausschnittsweises bildsensorisches Erfassen (210) von zwei oder mehr der Patienten, deren Patientenkennung (125a,b 130a,b) sensorisch erfasst wurde; Darstellen (215) einer Repräsentation der bei der bildsensorischen Erfassung generierten Bilddaten auf dem MMI (145) des Endgeräts (140) so, dass in der Darstellung das jeweilige zumindest ausschnittsweise Abbild der bildsensorisch erfassten Patienten (P1; P2) enthalten und mittels einer jeweiligen Augmented-Reality-Einblendung markiert ist; und Empfangen (220) einer Benutzereingabe (B1) am MMI (145) des Endgeräts (140) zur Auswahl eines bestimmten der auf dem MMI (145) anhand der Bilddaten dargestellten Patienten (P1) anhand seines jeweiligen markierten Abbilds; wobei das Initiieren (250) der datentechnischen Kopplung zwischen dem medizintechnischen Gerät (135a) und dem Endgerät (140) auf Basis der erfassten Patientenkennung (125a, 130a) zu dem bestimmten gemäß der Benutzereingabe ausgewählten Patienten (P1) erfolgt.
  5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, wobei das zumindest ausschnittsweise bildsensorische Erfassen (210) des bzw. der Patienten (P1; P2) ein jeweiliges automatisches Erkennen des bzw. der Patienten (P1; P2) auf Basis der Bilddaten umfasst.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das automatische Erkennen (210) des bzw. der Patienten (P1; P2) auf Basis der Bilddaten auf zumindest einem der folgenden Wege erfolgt: automatische Mustererkennung zur Erkennung des jeweiligen Abbilds des Patienten (P1; P2) innerhalb der Bilddaten; automatische Identifikation des jeweiligen Patienten (P1; P2) anhand seiner zugeordneten und in den Bilddaten repräsentierten maschinenlesbaren Patientenkennung; automatische Objekterkennung von zumindest einem dem Patienten (P1; P2) eindeutig zugeordneten Objekt oder optischen Signal innerhalb der Bilddaten; automatische Erkennung zumindest eines dem Patienten (P1; P2) räumlich zugeordneten AR-Markers innerhalb der Bilddaten.
  7. Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei die am Endgerät (140) von dem medizintechnischen Gerät (135a) empfangenen und am MMI (145) des Endgeräts (140) ausgegebene Information zumindest eine der folgenden Informationen enthält: - Eine aktuell auf dem Endgerät (140) eingestellter Betriebsmodus des medizintechnischen Geräts (135a); - Eine aktuell auf dem Endgerät (140) ablaufende Patientenüberwachungs- oder Patientenbehandlungsfunktionalität; - Einen oder mehrere gemessene Ist-Parameter oder derzeit eingestellte Soll-Betriebsparameter des medizinischen Geräts; - Ein oder mehrere Messwerte bezüglich des physiologischen Zustands des von dem medizintechnischen Gerät (135a) überwachten bzw. behandelten Patienten (P1); - Ein oder mehrere Warnhinweise bezüglich des aktuellen Zustands oder Betriebs des medizintechnischen Geräts (135a) oder der laufenden Überwachung bzw. Behandlung des Patienten (P1) durch das medizintechnische Gerät.
  8. Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei die Ausgabe (285) der vom medizinischen Gerät (135a) empfangenen Information benutzerkonfigurierbar ausgestaltet ist und das Verfahren des Weiteren aufweist: Empfangen einer Benutzereingabe (B3) am MMI (145) des Endgeräts (140) zur Festlegung einer Konfiguration bezüglich der Auswahl oder Darstellungsart der am MMI (145) auszugebenden Information; und Konfigurieren des Endgeräts (140) so, dass am MMI (145) die fortan vom Endgerät (140) empfangene Information hinsichtlich ihrer Auswahl oder Darstellungsart oder beidem gemäß der mittels der Benutzereingabe festgelegten Konfiguration erfolgt.
  9. Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei das Initiieren der datentechnischen Kopplung (250) zwischen dem medizintechnischen Gerät (135a) und dem Endgerät (140) auf Basis der erfassten Patientenkennung (125a, 130a) ein Herstellen einer bidirektionalen drahtlosen Kommunikationsverbindung (160) zum bidirektionalen Datenaustausch von der Patientenkennung (125a, 130a) zugeordneten Daten zwischen dem medizintechnischen Gerät (135a) und dem Endgerät (140) umfasst und das Verfahren des Weiteren aufweist: Empfangen (305) einer Benutzereingabe (B4) am MMI (145) des Endgeräts (140) zur Fernbedienung des medizintechnischen Geräts (135a) mittels des Endgeräts (140); und Übermitteln (315) von Steuerungsdaten über die Kommunikationsverbindung (160) an das medizintechnische Gerät, (135a), welche die mittels der Benutzereingabe (B4) bestimmte Fernbedienung des medizintechnischen Geräts (135a) repräsentieren.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei, falls die Steuerdaten gemäß der Benutzereingabe (B4) eine Änderung einer Konfiguration oder Funktion des medizinischen Endgeräts (140) repräsentieren, das Übermitteln solcher Steuerungsdaten erst und nur dann erfolgt, wenn zuvor mittels des Endgeräts (140) eine oder mehrere der folgenden Aktionen nochmals erfolgreich durchgeführt wurden: Auswahl bzw. Bestätigung (220, 225) des mittels des medizintechnischen Geräts (135a) überwachten bzw. behandelten Patienten (P1); Autorisierung (265, 270) des die Benutzereingabe zur Änderung einer Konfiguration oder Funktion des medizinischen Endgeräts (140) vornehmenden Benutzers zur Vornahme der entsprechenden Fernbedienung des medizintechnischen Geräts (135a).
  11. Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche, des Weiteren aufweisend: Verarbeiten (290) der von dem medizintechnischen Gerät (135a) empfangenen Informationen zur automatischen Erkennung von einem oder mehreren der Folgenden: potentiell kritische Überwachungs- bzw. Behandlungssituationen bezüglich des von dem medizintechnischen Gerät (135a) überwachten bzw. behandelten Patienten (P1); potentiell kritische Zustände des medizintechnischen Geräts (135a); Optimierungspotential bezüglich der Bedienung des medizintechnischen Geräts (135a).
  12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei das Verarbeiten (290) der von dem medizintechnischen Gerät (135a) empfangenen Informationen zur automatischen Erkennung von potentiell kritischen Überwachungs- bzw. Behandlungssituationen bzw. Zuständen des medizintechnischen Geräts (135a) unter Verwendung von einem oder mehreren maschinelles Lernen nutzenden Datenanalyseverfahren erfolgt.
  13. Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei das Verfahren zur Fernüberwachung des zur medizinischen Überwachung oder Behandlung eines bestimmten Patienten (P1) eingesetzten medizintechnischen Geräts (135a) ausgeführt wird, während sich das medizintechnischen Geräts (135a) in einem geschlossenen Patientenbehandlungsraum befindet und sich zugleich das mobile Endgerät (140) außerhalb des Patientenbehandlungsraums befindet.
  14. Mobiles Endgerät (140) zur Fernüberwachung eines zur medizinischen Überwachung oder Behandlung eines bestimmten Patienten (P1) eingesetzten medizintechnischen Geräts (135a), wobei das Endgerät (140) von dem medizintechnischen Gerät (135a) separat ausgeführt ist und konfiguriert ist, das Verfahren (200) nach einem der vorausgehenden Ansprüche auszuführen.
  15. Mobiles Endgerät (140) nach Anspruch 14, aufweisend: eine Sensorvorrichtung (141) zum sensorischen Erfassen einer mittels einer Kennungsbereitstellungseinrichtung lokal bereitgestellten Patientenkennung; eine Kommunikationseinrichtung (142) zum Austausch von Daten mit dem medizintechnischen Gerät (135a); eine Mensch-Maschine-Schnittstelle (145), MMI, zur Erfassung von Benutzereingaben (B1,...,B4) und zur Ausgabe von Informationen an einen Benutzer des Endgeräts (140); und einer Datenverarbeitungseinheit (143, 144) zur Verarbeitung von über die MMI (145) erfassten Benutzereingaben, von über die Kommunikationseinrichtung (142) empfangenen Daten und von mittels der Sensoreinrichtung (141) erfassten Informationen.
  16. Mobiles Endgerät (140) nach Anspruch 15, wobei die Kommunikationseinrichtung (141) zum drahtlosen Datenaustausch über eine Distanz von regelmäßig nicht mehr als 15 m, bevorzugt von nicht mehr als 10m, konfiguriert ist.
  17. Computerprogramm, das konfiguriert ist, auf einer Datenverarbeitungseinheit (143) des Endgeräts (140) nach einem der Ansprüche 14 bis 16 abzulaufen und das Endgerät (140) dabei zu veranlassen, das Verfahren (200) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 auszuführen.
  18. System zur Überwachung oder Behandlung eines Patienten, wobei das System aufweist: Ein medizintechnisches Gerät (135a) zur Überwachung oder Behandlung des Patienten; Eine Kennungsbereitstellungseinrichtung (125a, 130a) zur Bereitstellung einer dem Patienten (P1) eindeutig zugeordneten maschinenlesbaren Patientenkennung im lokalen Umfeld des Patienten (P1) oder am Patienten (P1) selbst; und Ein mobiles Endgerät (140) gemäß einem der Ansprüche 14 bis 16; wobei das Endgerät (140) konfiguriert ist, das medizintechnische Gerät (135a) gemäß dem Verfahren (200) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 im Sinne einer Fernüberwachung zu kontrollieren und das medizintechnische Gerät (135a) konfiguriert ist, von dem Endgerät (140) entsprechend kontrolliert zu werden.
  19. System nach Anspruch 18, wobei das medizintechnische Gerät (135a) zumindest eine der folgenden medizintechnischen Funktionalitäten aufweist: eine Dialysefunktionalität; eine Blutbehandlungsfunktionalität; eine Infusionspumpenfunktionalität, eine Patientenüberwachungsfunktionalität.
  20. System nach Anspruch 18 oder 19, des Weiteren aufweisend eine Wearable-Electronics-Vorrichtung (150) zum Tragen durch den Patienten (P1), wobei die Wearable-Electronics-Vorrichtung (150) eine Speichereinrichtung zum Speichern von patientenbezogenen Daten sowie eine Kommunikationseinrichtung zur drahtlosen Kommunikation von in der Speichereinrichtung abgelegten Daten an das mobile Endgerät (140) oder das medizintechnischen Gerät (135a) aufweist.
  21. System nach Anspruch 20, wobei die Wearable-Electronics-Vorrichtung (150) des Weiteren eines oder mehrere der folgenden Elemente aufweist: Eine Sicherungseinrichtung zur Erschwerung einer nichtautorisierten Entfernung der Wearable-Electronics-Vorrichtung von einem sie tragenden Patienten; Eine Signalisierungseinrichtung zur Ausgabe eines optischen oder akustischen Signals in Reaktion auf den Empfang eines bestimmten Signals über die Kommunikationseinrichtung .
  22. System nach 20 oder 21, wobei die Wearable-Electronics-Vorrichtung (150) als eines der folgenden ausgebildet ist: Arm-, Fuß- oder Halsband oder -kette; Aufkleber zum Aufbringen auf die Körperoberfläche des Patienten (P1) oder seine Kleidung, Gürtel, Bestandteil einer Patientenbekleidung.
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