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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft einen Planetentrieb mit Planetenrädern, mit rohrförmigen Planetenbolzen, mit mindestens einem Planetenträger und mit wenigstens einem Zentralrad, wobei auf wenigstens einem der Planetenbolzen jeweils wenigstens eins der Planetenräder mit radialem Abstand zu einer Zentralachse um eine Rotationsachse drehbar gelagert ist und wobei wenigstens eins der Planetenräder des Planetentriebs mit dem um die Zentralachse rotierbar gelagerten Zentralrad im Zahneingriff steht, wobei mindestens einer der Planetenbolzen an zwei Lagerstellen in dem Planetenträger sitzt.
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Hintergrund der Erfindung
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Derartige Planetentriebe sind Kraftfahrzeugen beispielsweise in Automatik- oder Verteilergetrieben eingesetzt. Beispiele solcher Planetentriebe sind Stirnraddifferenziale. Ein Stirnraddifferenzial mit einem derartigen Planetentrieb ist in
DE 10 2007 004 709 A1 beschrieben. Der Planetentrieb weist einen zweiteiligen Planetenträger auf, in dem zwei Sätze Planetenräder auf Planetenbolzen drehbar gelagert sind. Jedes Planetenrad des einen Satzes steht im Zahneingriff mit einem Planetenrad des anderen Satzes. Darüber hinaus steht jedes Planetenrad des einen Satzes im Zahneingriff mit einem als Sonnenrad ausgebildeten Zentralrad und jedes Planetenrad des anderen Satzes im Zahneingriff mit einem als weiteres Sonnenrad ausgebildeten weiteren Zentralrad. Auf dem Planetenträger sitzt fest ein Antriebsrad, an welchem im Fahrbetrieb Antriebsmomente eines Fahrzeugantriebs anliegen. Die Momente werden in dem Differenzial auf die Sonnenräder verteilt, die Abtriebsräder des Differenzials sind.
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Beschreibung der Erfindung
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, die Herstellkosten eines gattungsgemäßen Planetentriebs bei gleichbleibender oder verbesserte Performance zu senken. Diese Aufgabe ist nach dem Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist die Wand des rohrförmig-hohlen, vorzugsweise hohlzylindrischen, Planetenbolzens einmal umfangsseitig von einem radial durchgängigen Schlitz unterbrochen. Radial durchgängig heißt, dass das Material der Wand des Planetenbolzens in Umfangsrichtung einmal von innen nach außen und von einem Ende zum anderen Ende vollständig unterbrochen ist. Wenn der Planetenbolzen hohlzylindrisch ist, entspricht dessen Symmetrieachse der Rotationsachse des Planetenrades.
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Erfindungsgemäß sind zumindest an den Lagerstellen sich an dem Schlitz gegenüberliegende erste Wandabschnitte der Wand des Planetenbolzens an dem Schlitz aneinander abgestützt und zwischen den Lagerstellen liegen sich andere zweite oder mehr Wandabschnitte der Wand berührungslos einander an dem Schlitz gegenüber. Die Wandabschnitte sind in der Regel Schnittflächen eines von einem Endlosband geschnittenen und hohlzylindrisch gebogenen Blechstreifens. Der Schlitz ist ein Spalt zwischen zwei sich in Umfangsrichtung und/oder tangential gegenüber liegenden Wandabschnitten der Wand dieses Planetenbolzens. Die Wandabschnitte liegen sich an der/den Lagerstelle(n), an denen er im/in (den) Planetenträger(n) sitzt, wahlweise mit einem Spaltmaß/Schlitzmaß gleich Null gegenüber und sind dementsprechend tangential bzw. umfangsseitig zumindest teilweise aneinander abgestützt. Ab der Lagerstelle bzw. zwischen den Lagerstellen größer Null ist das Spaltmaß mindestens an einem Abschnitt einmal größer Null, d.h. die Wandabschnitte liegen sich berührungslos einander tangential bzw. umfangsgerichtet gegenüber. Alternativ ist weist der Schlitz zwischen den Lagerstellen Bereiche auf, an denen Wandabschnitte sich mit Spaltmaß (Schlitzmaß) zueinander einander umfangsgerichtet bzw. tangential berührungslos gegenüber liegen und dazwischen Bereiche, an denen die umfangsgerichtet einander gegenüberliegenden Wandabschnitte an dem Schlitz mit einem Spaltmaß gleich Null umfangsseitig bzw. tangential zumindest teilweise aneinander abgestützt sind.
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Ausgestaltungen der Erfindungen betreffen den Verlauf des Schlitzes von einem Ende des Planetenbolzens zum anderen. Zum besseren Verständnis der Verläufe verschiedener Schlitze an verschiedenen Ausgestaltungen werden nachfolgend die Ausführungsbeispiele auch anhand einer gedachten Abwicklung des hohlen Planetenbolzens in einer Ebene betrachtet. Die Wand des Planetenbolzens ist dabei quer zur Rotationsachse des auf dem Planetenbolzen sitzenden Planetenrades abgewickelt und als Streifen mit vier Kanten abgebildet. Zwei der durch Kantenlinien beschriebene Kanten, sind die Schnittkanten, an denen der Streifen bei der Herstellung des Planetenbolzens auf Länge geschnitten wurde. Die zwischen den Kanten liegenden Flächen sind dementsprechend Schnittflächen. Sie weisen am Streifen voneinander weg und liegen sich am fertigen Planetenbolzen an dem Schlitz einander gegenüber. An den Lagerstellen, an denen der Planetenbolzen im Planetenträger sitzt, liegen diese Kanten bzw. Flächen teilweise oder vollständig aneinander an. Der Planetenbolzen ist in stirnseitiger Ansicht als Kreisringfläche abgebildet, die einmal umfangsseitig durch den Schlitz getrennt ist. Der Außenumfang des Planetenbolzens ist, vorbehaltlich eines Spaltmaßes an dem Schlitz, durch die quer zur Rotationsachse gerichtete Länge des in der Abwicklung abgebildeten Streifens bestimmt. Das Spaltmaß ist durch die Breite des Schlitzes bestimmt und kann dementsprechend auch als Schlitzmaß bezeichnet werden.
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Zwei weitere der Kantenlinien des Streifens verlaufen vorzugsweise parallel zueinander sowie quer zur Rotationsachse und begrenzen den Streifen seitlich. Im Planetentrieb begrenzen diese Kanten jeweils ein Ende des Planetenbolzens. Die zwischen diesen Kanten liegenden Flächen bilden die Stirnflächen (Stirnseiten) des Planetenbolzens. Die Breite des Streifens in der Abwicklung entspricht demnach der Breite des fertigen Planetenbolzens zwischen den Enden, vorbehaltlich eventueller Aufmaße für Nachbearbeitungen, die beispielsweise fürs Schleifen der Stirnseiten des Planetenbolzens vorgesehen sind.
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Wenigstens eine alternativ beide den Schlitz begrenzende Kanten sind durch Wandabschnitte charakterisiert, von denen wenigstens einer am Schlitz weiter aus der Wand hervorsteht als die restlichen. Pro Streifen müssen am Schlitz mindestens zwei der Wandabschnitte an den Lagerstellen so hervorstehen, dass der Schlitz an den Lagerstellen spätestens dann, wenn der Planetenbolzen in den Planetenträger montiert ist, erfindungsgemäß ein Spaltmaß der Größe Null und zwischen den Lagerstellen ein Spaltmaß größer Null aufweist. An den Lagerstellen ist das Material der Wand des jeweiligen Planetenbolzens zwar einmal radial vollständig durch den Schlitz unterbrochen, jedoch liegen die Wandabschnitte an den Lagerstellen tangential und/oder umfangsseitig abgestützt aneinander. Dieses gilt auch für die Abschnitte zwischen den Lagerstellen, an denen die Wandabschnitte tangential bzw. umfangsgerichtet aneinander abgestützt sind.
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Es ist kann sein, dass der Planetenbolzen als Einzelteil zunächst einen Schlitz aufweist, der durchgängig von einem Ende zum anderen und von innen nach außen ein Spaltmaß größer Null aufweist. Erst beim Einpressen in eine Lagerstelle wird sich dann das Spaltmaß so reduzieren, dass der Schlitz zumindest an den Lagerstellen ein Spaltmaß von Null aufweist. Alternativ ist vorgesehen, das die Wandabschnitte des Planetenbolzens schon vor der Montage in den Planetentrieb aneinander an liegen oder sogar miteinander formschlüssig oder sogar wieder stoffschlüssig miteinander verbunden sind.
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Mit Sicht auf die zuvor beschriebenen Merkmale der Erfindung ergeben sich folgende Ausgestaltungen für den Verlauf des Schlitzes:
- a.) Der Schlitz verläuft zwischen den Wandabschnitten parallel zur Rotationsachse der Planetenräder und geradlinig über die kürzeste Distanz zwischen den Wandabschnitten. In der Abwicklung in einer Ebene verlaufen die Kanten zueinander parallel und rechtwinklig zu den Begrenzungslinien.
- b.) Alternativ zu a.) lenkt der Schlitz in seinem Verlauf zwischen den Wandabschnitten gekrümmt verlaufend aus. In der Abwicklung verlaufen die Kantenlinien zur Rotationsachse degressiv oder progressiv in eine Richtung gekrümmt ansteigend.
- c.) Alternativ zu b.) kann die gekrümmt verlaufende Kantenlinie beliebig oft die Richtung des Anstiegs wechseln.
- d.) Alternativ zu vorherigen Varianten verlaufen am Streifen in der Abwicklung die Kantenlinien zwischen den Wandabschnitten zueinander geradlinig parallel aber zur Rotationsachse geneigt.
- e.) Alternativ zu vorherigen Varianten weisen die sich im Planetentrieb am Schlitz gegenüberliegenden Kanten zueinander spiegelbildliche Verläufe auf oder entfernen sich voneinander bzw. nähern sich im weiteren Verlauf wieder an – was nichts anderes bedeutet, als dass sich das Spaltmaß des Schlitzes im Verlauf zwischen den Wandabschnitten ändern kann.
- f.) Der Schlitz verläuft schraubenförmig mehrfach um die Symmetrieachse des Planetenbolzens, bzw. die Rotationsachse des Planetenrades.
- g.) Alternativ und in Kombination mit einem oder mehreren der vorstehenden Merkmale a.)–f.) ist das Spaltmaß des Schlitzes zwischen den Lagerstellen partiell gleich Null.
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Die Rotationsachse des auf dem Planetenbolzen sitzenden Planetenrades entspricht, da der Planetenbolzen vorzugsweise hohlzylindrisch ausgebildet ist, der Symmetrieachse des Planetenbolzens.
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Es ist auch denkbar, dass mehrere, vorzugsweise zwei Planetenräder auf einem oder mit einem Planetenbolzen gemeinsam drehbar um die Rotationsachse gelagert sind. Die Planetenräder auf den Planetenbolzen bzw. die Planetenbolzen in dem Planetenträger sind mittels Gleit- oder Wälzlagern gelagert.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Planetenbolzen mit einem Ende an einer Lagerstelle jedoch vorzugsweise mit zwei seiner Enden an zwei Lagerstellen in dem Planetenträger sitzt. Dabei ist es von Vorteil, wenn der Planetenbolzen an wenigstens einer Lagerstelle in einem Abschnitt eines Trägerelements des Planetenträgers sitzt. In diesem Fall ist der Planetenträger wenigstens aus zwei miteinander verbundenen oder voneinander unabhängigen Trägerelementen gebildet.
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Der Schlitz hat den Vorteil, dass der Planetenbolzen sich einfacher herstellen lässt. Material- und Fertigungskosten werden bei der Herstellung derartiger Planetenbolzen im Vergleich zur Herstellung der bisher bekannten Planetenbolzen eingespart. Damit werden auch die Herstellkosten für die Herstellung des erfindungsgemäßen Planetentriebs reduziert – und dies – weil einerseits die Herstellkosten des Planetenbolzens reduziert sind und andererseits die Montage des Planetentriebs vereinfacht werden kann. Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die Verwindungssteifigkeit, des Planetenbolzens, der Lager bzw. Lagerstellen des Planetentriebs, an denen der Planetenbolzen in dem Planetenträger gelagert ist, dadurch erhöht ist, dass der Schlitz an der/den Lagerstelle(n) ein Spaltmaß aufweist, das Null ist und die Wandabschnitte sich gegenseitig stützen.
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Üblicherweise werden Planetenbolzen durch Abstechen vom Rohr oder durch Fließpressen erzeugt und aufwändig spanabhebend durch Drehen und Schleifen bearbeitet. Die Sitze für die Lager der Planetenräder, insbesondere die Gleitflächen und bzw. Wälzlaufbahnen für Gleitlager, werden in der Regel abschließend spanabhebend feinstbearbeitet. Die Herstellkosten für die Planetenbolzen sind entsprechend hoch. Hinzu kommt das Einbringen von Querbohrungen, über welche die Planetenlagerungen im Planetentrieb Schmieröl zugeführt wird. Die Gestaltung des Planetentriebs gemäß der Erfindung macht es möglich, dass die Planetenbolzen einfacher und kostengünstiger herstellbar sind.
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Ein Verfahren zur Herstellung der Planetenbolzen sieht z.B. vor, dass die Planetenbolzen aus Flachmaterialien wie Blechen oder Bändern hergestellt werden. Ein aus Blechen geschnittener oder als Halbzeug gelieferter Rohling aus Blech- bzw. Band mit einer Breite, die der zukünftigen axialen Länge des Planetenbolzens von einem Ende zum anderen Ende entspricht, wird zu einem Streifen mit bestimmter Länge abgeschnitten. Die Länge an längster Stelle entspricht dem Umfang des fertigen Planetenbolzens an den Lagerstellen, an denen sich die Wandabschnitte der umfangsseitig durch den Schlitz getrennten Wand einander berühren. Die Schnittenden können, müssen aber nicht, beim Zuschneiden oder in Verfahrensschritten nach dem Schneiden nachgeschnitten oder geprägt werden. Anschließend wird der so entstandene Streifenrohling in die vorzugsweise kreisrunde Form gebogen, die der vorzugsweise hohlzylindrischen Kontur des fertigen Planetenbolzens entspricht. Dabei sind die Schnittenden die Biegeenden, die beim Biegen aufeinander zu geführt werden. Die Schnittenden bilden an dem fertigen Planetenbolzen die Wandabschnitte, durch die der Schlitz begrenzt ist. Die möglicherweise auch durch Prägen verformten Schnittflächen bilden dabei die Wandabschnitte, die sich an dem Schlitz berührend oder berührungslos einander gegenüberliegen.
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Die nach außen gewandte Oberfläche des fertigen Planetenbolzen weist eine Oberflächenqualität auf, die einer feinen Oberfläche des Flachmaterials am Rohling im Wesentlichen entspricht, so dass die Planetenbolzen nach dem Biegen nicht spanabhebend feinstbearbeitet werden müssen. Darüber hinaus können zur Herstellung der Planetenbolzen plattierte oder beschichtete Flachmaterialien eingesetzt werden, durch deren Eigenschaften die Oberflächen der Planetenbolzen bestimmt sind. Unter plattierten Materialien sind Bleche oder Bänder zu verstehen, die aus mindestens zwei stoffschlüssig aneinander haftenden Schichten bestehen, wobei jede der Schichten aus einem Metall gebildet ist, die sich hinsichtlich der Zusammensetzung oder hinsichtlich anderer Eigenschaften von der anderen Schicht unterscheidet.
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Der Schlitz, der bei der Herstellung des Planetenbolzens entsteht, ersetzt die Querbohrung, über die den Planetenlagerungen im Planetentrieb Schmieröl zugeführt wird. Somit kann bei der Herstellung derartiger Planetenbolzen das Einbringen der Querbohrungen entfallen. Die Gesamtkosten des Planetentriebs können, da in diesem Planetentrieb in der Regel mindestens drei der geschlitzten Planetenbolzen eingesetzt sind, erheblich gesenkt werden. Letzteres macht sich zum Beispiel bei den Herstellkosten für ein Stirnraddifferenzial besonders bemerkbar, in dem mindestens sechs Stück geschlitzte Planetenbolzen eingesetzt werden. Das Stirnraddifferenzial weist zwei Sätze Planetenräder auf, von denen jedes Planetenrad auf einem eigenen geschlitzten Planetenbolzen sitzt und mit einem Planetenrad des anderen Planetensatzes im Zahneingriff steht. Das Stirnraddifferenzial weist zwei Sonnenräder auf, von denen jedes im Zahneingriff mit den Planeten eines anderen dieser Planetensätze steht. Die Planetenbolzen sind beidseitig in dem Planetenträger gelagert. Dabei weist der Schlitz jedes Planetenbolzens an den Lagerstellen, an denen der Planetenbolzen in den Planetenträger gepresst ist, ein Spaltmaß von Null auf, da in diesem Abschnitt die aufeinander zu gebogenen Wandabschnitte der Wand des Planetenbolzens aneinander abgestützt sind.
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Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt einen Halbschnitt entlang einer Zentralachse 52 durch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Planetentriebs 51, der als Stirnraddifferenzial 53 ausgeführt ist.
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2 zeigt eine Gesamtansicht eines Ausführungsbeispiels eines geschlitzten Planetenbolzens 54, wie dieser auch in dem Planetentrieb 51 nach 1 verbaut ist.
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Die 3a, 3b und 3c zeigen schematisch die Schritte und Gegenstände eines Verfahrens zur Herstellung eines Planetenbolzens 54 aus dem Beispiel nach 2.
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1 zeigt den als Stirnraddifferenzial 53 ausgeführten Planetentrieb 51 mit zwei Sätzen Planetenrädern 55 und 56, wobei von jedem Satz in 1 nur jeweils eins vollständig dargestellt und jedoch das andere nahezu vollständig verdeckt ist. Jedes der ersten Planetenräder 55 sitzt mit radialem Abstand seiner Rotationsachse 55a zur Zentralachse 52 um diese rotierbar auf einem rohrförmig-hohlen Planetenbolzen 54 bzw. 80. Jedes der zweiten Planetenräder 56 sitzt mit Abstand seiner Rotationsachse zur Zentralachse auf einem in dieser Darstellung nicht sichtbaren Planetenbolzen. Der jeweilige Planetenbolzen 54 ist mit beiden Enden 65 und 66 jeweils in einer Hülse 57 aufgenommen und mit der jeweiligen Hülse 57 jeweils an einer Lagerstelle 61 bzw. 62 in ein Trägerelement 58a bzw. 58b eines Planetenträgers 58 eingepresst. Der jeweilige Planetenbolzen, auf dem das zweite Planetenrad 56 sitzt, ist genauso wie der Planetenbolzen 54 oder anders in dem Planetenträger 58 aufgenommen. Das Stirnraddifferenzial 53 weist zwei als Sonnenräder ausgebildete Zentralräder 59 und 60 auf, die wie der Planetenträger 58 um die Zentralachse 52 rotierbar sind. Die Planetenräder 55 des einen Satzes stehen im Zahneingriff mit dem Zentralrad 59 und die Planetenräder 56 mit dem Zentralrad 60.
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Wie aus 1 und insbesondere aus 2 hervorgeht, ist die den Planetenbolzen 54 bildende und dabei um die Rotationsachse 55a mit wenigstens einem Radius R umlaufende Wand 63 einmal umfangsseitig von einem radial durchgängigen Schlitz 64 unterbrochen. Der Schlitz 64 erstreckt sich von einem Ende 65 zu dem anderen Ende 66 des Planetenbolzens 54. An den Lagerstellen 61 und 62, an denen der Planetenbolzen 54 in dem Planetenträger 58 bzw. den Trägerelementen 58a und 58b sitzt, liegen Wandabschnitte 63a und 63b an einem geradlinigen Schnittende an. Das geradlinige Schnittende ist durch eine Schnittfläche gebildet, die zwischen den Lagerstellen 61 und 62 den Wandabschnitt 76 aufweist. Ein sich zwischen den Lagerstellen 61 und 62 erstreckender Abschnitt des Schlitzes 64 weist zwischen Wandabschnitten 75 und 76 zunächst eine konstante Schlitzbreite mit dem Spaltmaß S auf, an dem sich die Wandabschnitte 75 und 76 berührungslos einander gegenüber liegen. Das Spaltmaß verringert sich im jeweiligen letzten Drittel der axial gerichteten Länge L des Planetenbolzens 54 zu den Wandabschnitten 63a und 63b hin solange degressiv, bis es an den Lagerstellen 61 und 62 gleich Null ist.
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Das mit den 3a, 3b und 3c beschriebenen Verfahren zur Herstellung von Planetenbolzen 54 ist stark vereinfacht dargestellt. 3a: Ein Flachmaterial 67 wird in einem ersten Schritt von einem Coil 68 mit Bandmaterial abgewickelt und gemäß 3b in einem zweiten Schritt ein Streifenrohling 70 bzw. 70’ mit einer Länge L1 bzw. L2 von dem Bandmaterial getrennt. Dabei kann der Streifenrohling 70 bzw. 70’ je nach Ausgestaltung der Erfindung in unterschiedlichen Ausführungen vorliegen.
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Die Länge L des Streifenrohlings 70 wird von einem Schnittende 69 zu dem anderen Schnittende 71 gemessen. Die Schnittkanten 69 und 70 verlaufen in der Ebene parallel zueinander aber geneigt zur späteren Rotationsachse 55a und damit in dem Sinne geneigt zur Axialausrichtung der Breite B. Die gestrichelt dargestellten Schnittkanten 69’ und 71’ verlaufen zueinander parallel und in axiale Richtung. L ist am Streifenrohling 70’ der Abstand von einem Schnittende 69’ zu dem anderen Schnittende 71’ des Streifenrohlings 70’.
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Die Länge L entspricht dem Umfang des späteren fertigen Planetenbolzens 54, an den Stellen, an denen die Wandabschnitte 63a und 63b sich an dem Schlitz 64 einander umfangsseitig berühren. Die Dicke A des Streifenrohlings 70 bzw. 70’ entspricht vorbehaltlich eines Abstreckmaßes durch Biegen oder Walzen im Wesentlichen der radialen Wandstärke der Wand 63 am fertigen Planetenbolzen 54. Die Breite B des Streifenrohlings 70 bzw. 70’ entspricht der zukünftigen axialen Länge des Planetenbolzens 54 von einem Ende 65 zum anderen Ende 66. In das Schnittende 69 ist die Kontur eingebracht, die später an dem fertigen Planetenbolzen 54 im Wesentlichen das Spaltmaß S vorgibt. Dazu stehen ein Wandabschnitt 69a und ein Wandabschnitt 69b um das Spaltmaß S des Schlitzes 64 weiter aus der Kontur des Schnittendes 69 hervor als ein Wandabschnitt 63c zwischen den Wandabschnitten 63a und 63b. In einem weiteren Verfahrensschritt, dessen Abschluss in 3c gezeigt ist, wird der Streifenrohling 70 mittels zwei oder mehr Backen 72 und 73 so über einen zylindrischen Dorn 74 um die spätere Rotationsachse 55a gebogen, dass die Schnittenden 69 und 70 aufeinander zu geführt werden und sich an dem Schlitz 64 berührend oder berührungslos einander gegenüberliegen. Alternativ kann der Streifenrohling 70 auch zu dem Planetenbolzen 54 gerollt werden.
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4 ist die einen Planetenbolzen 80 bildende und dabei um die Rotationsachse 77 mit wenigstens einem Radius R umlaufende Wand 79 einmal umfangsseitig von einem radial durchgängigen Schlitz 78 unterbrochen. Der Schlitz 78 erstreckt sich von einem Ende 79a zu dem anderen Ende 79b des Planetenbolzens 80. An den Lagerstellen 61 und 62, an denen der Planetenbolzen 80 in dem Planetenträger 58 bzw. den Trägerelementen 58a und 58b der in 1 gezeigten Anordnung sitzen könnte, liegen Wandabschnitte 78a und 78b an einem geradlinigen Schnittende an. Alternativ sind beide Schnittenden zueinander spiegelbildlich verlaufend gestaltet und weisen Wandabschnitte 78a und 78b sowie vertiefungsartige Wandabschnitte 78c und 78d auf. Ein sich zwischen den Lagerstellen 61 und 62 erstreckender Abschnitt des Schlitzes 78 weist zwischen Wandabschnitten 78c und 78c bzw. 78d und 78d eine Schlitzbreite S2 auf, an dem sich die Wandabschnitte 78c und 78c bzw. 78d und 78d berührungslos einander gegenüber liegen. An den Lagerstellen 61 und 62 sind jeweils zwei Wandabschnitte 78a bzw. 78b mit einem Spaltmaß gleich Null des Schlitzes 78 zumindest tangential und/oder umfangsseitig aneinander abgestützt. Darüber hinaus sind auch die zwischen den Wandabschnitten 78a und 78b liegenden Wandabschnitte 78e an dem Schlitz 78 aneinander abgestützt.
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Der in
4 gezeigte Planetenbolzen
80 kann, genauso wie der in
2 gezeigte Planetenbolzen
54 mit einem in den
3a bis
3c gezeigten Verfahren hergestellt werden. Bezugszeichenliste
51 | Planetentrieb |
52 | Zentralachse |
53 | Stirnraddifferenzial |
54 | Planetenbolzen |
55 | Planetenrad |
55a | Rotationsachse |
56 | Planetenrad |
57 | Hülse |
58 | Planetenträger |
58a | Trägerelement des Planetenträgers |
58b | Trägerelement des Planetenträgers |
59 | Zentralrad |
60 | Zentralrad |
61 | Lagerstelle |
62 | Lagerstelle |
63 | Wand des Planetenbolzens |
63a | Wandabschnitt der Wand |
63b | Wandabschnitt der Wand |
63c | Wandabschnitt |
64 | Schlitz |
65 | Ende des Planetenbolzens |
66 | Ende des Planetenbolzens |
67 | Flachmaterial |
68 | Coil |
69 | Schnittende |
69’ | Schnittende |
70 | Streifenrohling |
70’ | Streifenrohling |
71 | Schnittende |
71’ | Schnittende |
72 | Backe |
73 | Backe |
74 | Dorn |
75 | Wandabschnitt der Wand |
76 | Wandabschnitt der Wand |
77 | Rotationsachse |
78 | Schlitz |
78a–78e | Wandabschnitte |
79 | Wand |
79a | Ende |
79b | Ende |
80 | Planetenbolzen |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007004709 A1 [0002]