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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Lageranordnung für ein Differentialgetriebe, umfassend ein an einem Gehäuse positioniertes Wälzlager mit einem inneren Lagerring und einem äußeren Lagerring, sowie eine Anzahl von zwischen den Lagerringen angeordneten Wälzkörpern zur Lagerung eines Planetenradträgers, wobei der Planetenradträger einen im Wesentlichen zylindrischen Lagersitz, eine Trägerwandung sowie einen Übergangsbereich umfasst.
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Weiterhin betrifft die Erfindung ein Differentialgetriebe mit einer entsprechenden Lageranordnung.
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Hintergrund der Erfindung
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Ein Differentialgetriebe dient grundsätzlich dem Ausgleich der Differenzgeschwindigkeiten unterschiedlich schnell laufender Räder, insbesondere bei einem Kraftfahrzeug. Es wird hierzu üblicherweise in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs zwischen den angetriebenen Rädern einer Achse eingesetzt. So ermöglicht ein Differenzialgetriebe den miteinander verbundenen Rädern den notwendigen Ausgleich bei unterschiedlich zurückgelegten Wegstrecken. Dies ist insbesondere bei Kurvenfahrten notwendig, bei denen das kurvenäußere Rad einen größeren Weg zurücklegt als das kurveninnere Rad.
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Aus der
DE 10 2009 058 543 A1 ist ein als Stirnraddifferential ausgebildetes Differentialgetriebe mit einem Planetenradträger und mit einem ersten und einem zweiten Planetensatz mit jeweils einer Anzahl von Planetenrädern bekannt. Hierbei stehen die Planetenräder des ersten und des zweiten Planetensatzes mit ihren Verzahnungsabschnitten jeweils paarweise in Eingriff. Das Differentialgetriebe umfasst weiterhin ein erstes und ein zweites Abtriebsrad, wobei das erste Abtriebsrad mit den Planetenrädern des ersten Planetensatzes und das zweite Abtriebsrad mit den Planetenrädern des zweiten Planetensatzes kämmt. Der Planetenradträger gemäß der
DE 10 2009 058 543 A1 ist mit zwei Planetenträgerelementen ausgebildet, wobei jedes Planetenradträgerelement einen zylindrischen Lagersitz zur Aufnahme eines Wälzlagers sowie eine scheibenförmige Trägerwandung umfasst.
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Zur Axialsicherung eines eingesetzten Wälzlagers kann dieses mit einem seiner Lagerringe beispielsweise an der Schulter oder einem Zapfen eines Gehäuses positioniert werden. Alternativ können Axialsicherungen in Form zusätzlicher Bauteile eingesetzt werden. Solche Anordnung bzw. Ausgestaltungen sind allerdings häufig mit einem erhöhten Herstellungs- und/oder Montageaufwand verbunden.
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Aufgabe der Erfindung
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Es ist demnach eine Aufgabe der Erfindung, eine Lageranordnung für ein Differentialgetriebe bereitzustellen, die bei geringem Herstellungsaufwand eine sichere axiale Positionierung eines eingesetzten Wälzlagers ermöglicht.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Differentialgetriebe anzugeben, welches sich die Vorteile einer entsprechenden Lageranordnung zunutze macht.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die erste Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Lageranordnung für ein Differentialgetriebe, umfassend ein an einem Gehäuse positioniertes Wälzlager mit einem inneren Lagerring und einem äußeren Lagerring, sowie mit einer Anzahl von zwischen den Lagerringen angeordneten Wälzkörpern zur Lagerung eines Planetenradträgers, wobei der Planetenradträger einen im Wesentlichen zylindrischen Lagersitz, eine Trägerwandung sowie einen Übergangsbereich umfasst. Hierbei ist im Übergangsbereich ein sich radial nach innen erstreckender Axialanschlag ausgebildet.
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Die Erfindung berücksichtigt, dass für einen störungsfreien Betrieb eines Differentialgetriebes eine sichere Positionierung der einzelnen Getriebekomponenten und insbesondere der eingesetzten Wälzlager notwendig ist. So kann beispielsweise eine Lageänderung wie ein axialer Versatz eines Lagerringes die Funktion eines Differentialgetriebes beeinträchtigen und gegebenfalls zu dessen Beschädigung führen.
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Unter Berücksichtigung dessen erkennt die Erfindung, dass eine unerwünschte axiale Verschiebung eines Lagerrings auf einfache Weise dann verhindert werden kann, wenn der Planetenradträger einen Übergangsbereich umfasst, in welchem ein sich radial nach innen erstreckender Axialanschlag ausgebildet ist. Der Axialanschlag dient der Axialsicherung des eingesetzten Wälzlagers bzw. eines Lagerrings des Wälzlagers. Durch den Axialanschlag im Übergangsbereich des Planetenträgers ist ein Verrutschen bzw. ein Verschieben des Lagerrings in axialer Richtung nicht möglich. Auf eine zusätzliche Axialsicherung am Gehäuse ebenso wie auf den Einsatz weitere Bauteile kann verzichtet werden.
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Insgesamt kann durch die Ausbildung des Planetenträgers mit einem Axialanschlag die gewünschte Axialsicherung eines zur Lagerung des Planetenträgers eingesetzten Wälzlagers mit geringem Herstellungs- und Montageaufwand der einzelnen Getriebekomponenten umgesetzt werden. Weiterhin dient der Axialanschlag zusätzlich der Erhöhung der Steifigkeit des Planetenträgers und trägt so zu dessen Stabilität bei.
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Der Axialanschlag erstreckt sich radial nach innen. Er kann beispielsweise in Form einer sogenannten Sicke, also einer rinnenförmige Vertiefung in dem zur Herstellung des Planetenradträgers eingesetzten Materials, eingebracht sein. Durch die Sicke entsteht eine axiale Anschlagsfläche für einen Lagerring des eingesetzten Wälzlagers in Form einer Stufe. Der Axialanschlag ist hinsichtlich seiner Abmessungen zweckmäßigerweise auf die Geometrie bzw. die Abmessungen des Lagerrings abgestimmt.
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Der Planetenradträger kann beispielsweise mehrteilig mit zueinander parallel angeordneten Trägerelementen ausgebildet sein, so dass im eingebauten Zustand in einem Differentialgetriebe weitere getriebliche Komponenten wie Planetenradsätze und/oder Abtriebselemente zwischen den Trägerelementen angeordnet werden können.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der innere Lagerring des Wälzlagers drehfest am Gehäuse angeordnet. Weiter bevorzugt ist der Planetenradträger drehfest am äußeren Lagerring des Wälzlagers angeordnet. Mit anderen Worten sitzt der Planetenträger bzw. das oder jedes Trägerelement des Planetenradträgers auf dem äußeren Lagerring des Wälzlagers, wobei der äußere Lagerring drehbar gegenüber dem gehäusefesten inneren Lagerring gelagert ist. Durch diese Ausgestaltung wird eine hohe Kippsteifigkeit des Systems erzielt. Der Axialanschlag im Übergangsbereich dient entsprechend der axial gesicherten Positionierung des äußeren Lagerrings des Wälzlagers. Die Bereitstellung der Axialsicherung gemeinsam mit dem Planetenträger kann insbesondere mit verringertem Herstellungs- und Montageaufwand der einzelnen Getriebekomponenten umgesetzt werden. Ein unerwünschtes Verschieben des äußeren Lagerrings in axialer Richtung wird verhindert. Zusätzlich erhöht der Axialanschlag die Struktursteifigkeit des Planetenradträgers bzw. der beiden Trägerelemente.
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In einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Planetenradträger als ein Umformteil aus einem Stahl ausgebildet. Auf diese Weise kann der Planetenradträger einfach und mit geringem Kostenaufwand beispielsweise Planetenradträger einfach und mit geringem Kostenaufwand beispielsweise aus einem konturierten Blechteil mittels eines Tiefziehverfahrens hergestellt werden.
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Weiter bevorzugt ist der Planetenradträger mehrteilig mit einer Anzahl von Trägerelementen ausgebildet. Der Planetenradträger kann beispielsweise zweiteilig ausgebildet sein, wobei eingebauten Zustand in einem Differentialgetriebe zweckmäßigerweise eine Anzahl von Planetenradsätzen zwischen den Trägerelementen angeordnet ist. Diese Anordnung der Planetenradsätze zwischen zwei Trägerelementen ermöglicht eine platzsparende Ausgestaltung des Differentialgetriebes bzw. eine platzsparende Anordnung der Planetenradsätze. Bei einer mehrteiligen Ausgestaltung des Planetenradträgers mit einer Anzahl von Trägerelementen ist vorzugsweise jedes Trägerelement des Planetenradträgers als ein Umformteil ausgebildet.
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In einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung ist der Axialanschlag in das oder jedes Trägerelement des Planetenradträgers eingeformt. Beispielsweise kann der sich radial nach innen erstreckende Axialanschlag in das oder jedes Trägerelement des Planetenradträgers bzw. in das zu dessen Herstellung verwendete Material einrolliert werden. Alternativ kann der Axialanschlag auch durch einen Hinterschnitt gebildet sein. In diesem Fall kann ein Trägerelement insbesondere mittels eines Gießverfahrens hergestellt werden, wobei zur Ausbildung des als Hinterschnitt ausgebildeten Teils des Trägerelements ein Bereich des Gussstücks durch ein Einlegeteil ausgespart wird. Auch bei einem Hinterschnitt entsteht eine Stufe in dem Trägerelement, die als Axialanschlag für den Lagerring des Wälzlagers dient. So kann der Axialanschlag mit geringem Herstellungsaufwand bei der Herstellung des Planetenträgers bzw. der Trägerelemente gleichzeitig in diesen eingebracht werden.
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Zweckmäßigerweise entspricht die Wandstärke des Axialanschlags im Übergangsbereich im Wesentlichen der Wandstärke des zylindrischen Lagersitzes. So können der Planetenträger bzw. die Trägerelemente und die jeweiligen Axialanschläge kostensparend aus einem gemeinsamen Blech mit gleichbleibender Materialstärke hergestellt werden.
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Besonders bevorzugt ist der Übergangsbereich zwischen dem zylindrischen Lagersitz und der Trägerwandung im Wesentlichen als Mantelfläche eines Kegels ausgebildet. Die Mantelfläche des hohlkegelförmigen Übergangsbereiches ist hierbei vorzugsweise nach innen geneigt. Durch die hohlkegelförmige Ausbildung kann eine Verbesserung der Kraftübertragung insbesondere im Hinblick die Materialbeanspruchung der Getriebekomponenten eines Differentialgetriebes erreicht werden.
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Hierbei entspricht der Neigungswinkel β der Mantelfläche des Übergangsbereiches gegenüber einer Drucklinie des Wälzlagers vorzugsweise im Wesentlichen dem Druckwinkel α des Wälzlagers. Die Drucklinie eines Wälzlagers ergibt sich grundsätzlich aus der theoretischen Betrachtung, dass ein einzelner Wälzkörper die jeweiligen Wälzkörperlaufbahnen am inneren Lagerring und am äußeren Lagerring in je genau einem Punkt berührt. Die Verbindungslinie der Berührungspunkte verläuft senkrecht zu den Wälzkörperlaufbahnen und geht durch den Wälzkörpermittelpunkt. In Richtung dieser Geraden wird die äußere Belastung von einem Lagerring auf den anderen übertragen. Man spricht daher von der Drucklinie des Wälzlagers. Der Winkel, den die Drucklinie mit der Radialebene des Wälzlagers einschließt, wird als Druckwinkel α bezeichnet.
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Der Übergang sowohl der Trägerwandung als auch des zylindrische Lagersitzes in den Übergangsbereich erfolgt über sogenannte Krümmungsbereiche. Der Axialanschlag des Planetenradträgers bzw. die Anschläge der jeweiligen Trägerelemente des Planetenradträgers sind hierbei insbesondere in dem Krümmungsbereich ausgebildet, über den der zylindrische Lagersitz in den Übergangsbereich übergeht.
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Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung des Wälzlagers als ein Schrägkugellager, dessen Druckwinkel α um ±10% vom Wert des Neigungswinkels β der Mantelfläche gegenüber der Drucklinie des Wälzlagers abweicht. Ein Schrägkugellager eignet sich insbesondere für Lagerungen, die kombinierten Belastungen, also gleichzeitig wirkenden Radial- und Axialbelastungen, standhalten müssen. Ein Schrägkugellager hat in Richtung der Lagerachse schräg versetzte Wälzkörperlaufbahnen im inneren Lagerring und äußeren Lagerring. Die axiale Tragfähigkeit eines Schrägkugellagers nimmt hierbei grundsätzlich mit zunehmendem Druckwinkel α zu.
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Die zweite Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Differentialgetriebe für ein Kraftfahrzeug, umfassend zumindest eine Lageranordnung der vorbeschriebenen Art, ein drehfest mit dem Planetenradträger verbundenes Antriebselement, sowie eine Anzahl von Abtriebselementen, wobei am Planetenradträger eine Anzahl von Planetenradsätzen mit jeweils einer Anzahl von Planetenrädern drehbar angeordnet sind, und wobei die Planetenräder jeweils eines Planetenradsatzes mit jeweils einem der Abtriebselemente kämmen.
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Das drehfest mit dem Planetenradträger verbundene Antriebselement kann insbesondere als ein außenverzahntes Zahnrad ausgebildet sein, wobei die Außenverzahnung zweckmäßigerweise über den gesamten Umfang verläuft. In axialer Richtung kann die Verzahnung des Antriebselements beispielsweise nur teilweise ausgebildet sein. Weiterhin kann die Verzahnung des Antriebselements als eine Schrägverzahnung ausgebildet sein.
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Der Planetenradträger ist insbesondere mit zwei zueinander parallel angeordneten Trägerelementen ausgebildet, wobei die Planetenräder der Planetenradsätze insbesondere zwischen Trägerelementen angeordnet sind. Ein Differentialgetriebe mit entsprechend angeordneten Planetenrädern bzw. Planetenradsätze benötigt nur einen geringen axialen Bauraum.
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Die Planetenräder sind jeweils Teil eines Planetenradsatzes, wobei zweckmäßigerweise die Planetenräder der verschiedenen Planetenradsätze immer paarweise an einer Planetenradaufnahme des Planetenradträgers angeordnet sind. Gängig sind beispielsweise Planetengetriebe mit zwei Planetenradsätzen, wobei jeder Planetenradsatz drei Planetenräder umfasst. Selbstverständlich sind jedoch auch Planetenradsätze mit mehr oder weniger Planentenrädern möglich.
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Die Planetenräder, die zweckmäßigerweise jeweils an einem Planetenradbolzen drehbar gelagert sind, können mit einer Schrägverzahnung an deren Außenumfang ausgebildet sein. Weiterhin können die Planetenräder neben einem verzahnten Abschnitt auch einen Abschnitt ohne Verzahnung an ihrem Außenumfang aufweisen.
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Die Abtriebselemente, mit denen die Planetenräder jeweils eines Planetenradsatzes kämmen, sind zweckmäßigerweise als außenverzahnte Zahnräder, beispielsweise als Sonnenräder, ausgebildet. Ein Abtriebselement dient der abtriebsseitigen Übertragung der Drehzahl aus dem Differentialgetriebe. Es kämmt hierzu mit jeweils einem Planetenradsatz und wird so selbst angetrieben. Die Außenverzahnung des Abtriebselements kann beispielsweise entsprechend der Ausgestaltung der kämmenden Planetenräder entweder als eine Schrägverzahnung oder gradverzahnt ausgebildet sein.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Differentialgetriebe als ein Stirnraddifferentialgetriebe ausgebildet. Ein Differentialgetriebe dient grundsätzlich dem Ausgleich der Differenzgeschwindigkeiten unterschiedlich schnell laufender Räder, insbesondere bei einem Kraftfahrzeug. Ein als Stirnraddifferentialgetriebe ausgebildetes Differentialgetriebe ermöglicht hierbei aufgrund der Anordnung der einzelnen Zahnräder insbesondere in axialer Richtung eine besonders kompakte Bauweise, die mit einem geringen Gewicht umsetzbar ist.
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Im Betrieb erfolgt die Einleitung des Drehmomentes in ein Stirnraddifferentialgetriebe über das als Stirnrad ausgebildete Antriebselement. Das Stirnrad ist mit dem Planetenradträger drehfest verbunden. Die am Planetenradträger paarweise angeordneten Planetenräder der jeweiligen Planetenradsätze kämmen über ihre Verzahnung jeweils miteinander und mit jeweils einem als Sonnenrad ausgebildeten Abtriebselement, dem Sonnenrad oder der sogenannten Achsabtriebssonne. Über die Achsabtriebssonnen wird dann das vom Motor eingeleitete Drehmoment auf zwei Achsen oder auf die Räder eines Fahrzeugs übertragen. Relativdrehungen der beiden Achsabtriebssonnen sind durch eine Drehung der entsprechenden Planetenräder ermöglicht.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen für das Differentialgetriebe ergeben sich aus den auf die Lageranordnung gerichteten Unteransprüchen. Die hierzu genannten Vorteile können sinngemäß auf die Lageranordnung übertragen werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 ein Differentialgetriebe für ein Kraftfahrzeig mit einer Lageranordnung in einem Querschnitt, sowie
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2 ein Trägerelement des Planetenradträgers gemäß 1 in einer dreidimensionalen Darstellung.
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Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine Lageranordnung 1 als Teil eines Differentialgetriebes 3 für ein Kraftfahrzeug in einem Querschnitt. Die Lageranordnung 1 umfasst zwei an einem Gehäuse 5 positionierte, als Schrägkugellager ausgebildete Wälzlager 7. Die Schrägkugellager 7 umfassen jeweils einen inneren Lagerring 9 und einen äußeren Lagerring 11, zwischen denen als Kugeln ausgebildete Wälzkörper 13 angeordnet sind. Die Kugeln 13 laufen in Wälzkörperlaufbahnen 15, 16 und werden durch einen Wälzlagerkäfig 17 geführt. Der innere Lagerring 9 ist drehfest am Gehäuse 5 angeordnet.
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Die Schrägkugellager 7 dienen der Lagerung eines Planetenradträgers 19 gegenüber dem Gehäuse 5, wozu der Planetenradträger 19 drehfest gegenüber dem inneren Lagerringen 9 und drehfest gegenüber den äußeren Lagerringen 11 der Schrägkugellager 7 angeordnet sind.
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Der Planetenradträger 19 ist zweiteilig mit zwei Trägerelementen 21, 23 ausgebildet, wobei beide Trägerelemente 21, 23 mittels jeweils eines Schrägkugellagers 7 gegenüber dem Gehäuse 5 gelagert sind. Beide Trägerelementen 21, 23 sitzen somit auf jeweils einem äußeren Lagerring 11 der beiden Schrägkugellager 7, wobei die äußeren Lagerringe 11 drehbar gegenüber den gehäusefesten inneren Lagerringen 9 gelagert sind.
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Zwischen den Trägerelementen 21, 23 sind zwei Planetenradsätze 25, 26 mit jeweils drei Planetenrädern 27, 28 paarweise angeordnet. Aufgrund der Darstellung ist vorliegend nur ein Planetenrad 27 zu sehen. Die Planetenräder 27 sind auf Planetenradbolzen 29 gelagert, die drehfest mit den Trägerelementen 21, 23 des Planetenradträgers 19 verbunden sind.
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Im Betrieb des Differentialgetriebes 3 erfolgt die Einleitung des Drehmomentes über ein Antriebselement, welches vorliegend nicht gezeigt ist. Das Antriebselement ist hierzu drehfest mit den Trägerelementen 21, 23 des Planetenradträgers 19 verbunden. Die an den Trägerelementen 21, 23 angeordneten Planetenräder 27 kämmen sowohl miteinander, als auch mit jeweils einem als außenverzahntes Sonnenrad ausgebildeten Abtriebselement 31. Über die beiden Abtriebselement 31 wird das vom Motor eingeleitete Drehmoment auf zwei Achsen übertragen.
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Die Trägerelemente 21, 23 des Planetenträgers sind als Umformteile aus einem konturierten Blech gefertigt und mit einem zylindrischen Lagersitz 33, einer Trägerwandung 35, sowie mit einem Übergangsbereich 37 ausgebildet. Der Übergang sowohl der Trägerwandung 35 als auch des zylindrischen Lagersitzes 33 in den Übergangsbereich 37 erfolgt über sogenannte Krümmungsbereiche 39.
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In einem der Krümmungsbereiche 39, in welchem der zylindrische Lagersitze 33 in den Übergangsbereich 37 übergeht, ist ein sich radial nach innen erstreckender Axialanschlag 41 durch ein Einrollieren in die Trägerelemente 21, 23 eingebracht. Hierbei entsteht eine sogenannte Sicke, eine rinnenförmige Vertiefung im Material des Planetenträgers 19 bzw. der Trägerelemente 21, 23. Der durch die Einbringung der Sicke entstehende Axialanschlag 41 dient der axial gesicherten Positionierung der äußeren Lagerringe 11 der eingesetzten Wälzlager 7. Die so gleichzeitig mit dem Planetenträger 19 bereitgestellte Axialsicherung kann mit verringertem Herstellungs- und Montageaufwand der einzelnen Getriebekomponenten umgesetzt werden. Ein unerwünschtes Verschieben der Lagerringe 11 in axialer Richtung wird verhindert. Zusätzlich erhöht der Axialanschlag 41 die Struktursteifigkeit des Planetenradträgers 19 bzw. der beiden Trägerelemente 21, 23.
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Der Übergangsbereich 37 selbst ist im Wesentlichen als Mantelfläche 42 eines Kegels ausgebildet und nach innen geneigt. Hierbei weicht der Druckwinkel α um ±10% vom Wert des Neigungswinkels β der Mantelfläche 42 gegenüber der Drucklinie des Wälzlagers 7 ab. Die Drucklinie, die vorliegend nicht eingezeichnet ist, ergibt sich aus der Verbindungslinie, die die beiden Punkte in einem Wälzlager 7 verbindet, an denen ein einzelner Wälzkörper 13 die jeweiligen Wälzkörperlaufbahnen 15, 16 am inneren Lagerring 9 und am äußeren Lagerring 11 in je genau einem Punkt berührt. Durch eine solche Ausgestaltung des Übergangsbereiches 37 kann eine Verbesserung der Kraftübertragung insbesondere im Hinblick die Materialbeanspruchung der Getriebekomponenten des Differentialgetriebes 3 erreicht werden.
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In 2 ist ein Trägerelement 21 des Planetenradträgers 19 gemäß 1 in einer dreidimensionalen Darstellung gezeigt. Das Trägerelement umfasst, wie bereits in 1 beschrieben, einen zylindrischen Lagersitz 33, eine Trägerwandung 35, sowie einen Übergangsbereich 37.
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Man erkennt den im Krümmungsbereich 39 ausgebildeten, sich radial nach innen erstreckenden Axialanschlag 41, der die sichere axiale Positionierung des äußeren Lagerrings 11 des Schrägkugellagers 7 im eingebauten Zustand des Trägerelements 21 ermöglicht. Die Wandstärke des Axialanschlags 41 entspricht hierbei im Wesentlichen der Wandstärke des zylindrischen Lagersitzes 33.
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Weiterhin umfasst das Trägerelement 21 drei Planetenradaufnahmen 43. Im Bereich dieser Planetenradaufnahmen 43 können im eingebauten Zustand des Trägerelements 21 die beiden Planetenradsätze 25, 26 mit jeweils drei Planetenrädern 27, 28 paarweise angeordnet werden. Die Planetenradsätze 25, 26 sind vorliegend nicht gezeigt. Es sind lediglich die die Positionen – in Form von in dem Trägerelement 21 eingebrachten Bohrungen – dargestellt, die die Anordnung der Planetenräder 27, 28 im montierten Zustand des Stirnraddifferentialgetriebes 3 gemäß 1 zeigen. Zur Kenntlichmachung sind diese Positionen mit den entsprechenden Bezugszeichen für die Planetenradsätze 25, 26 und die Planetenräder 27, 28 versehen.
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Die Befestigung eines Abtriebselements an dem Trägerelement 21 erfolgt über drei Befestigungsbereiche 45, in welchem das Trägerelement 21 und ein Abtriebselement beispielsweise miteinander vernietet werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lageranordnung
- 3
- Differentialgetriebe
- 5
- Gehäuse
- 7
- Wälzlager
- 9
- innerer Lagerring
- 11
- äußerer Lagerring
- 13
- Wälzkörper
- 15
- Wälzkörperlaufbahn
- 16
- Wälzkörperlaufbahn
- 17
- Wälzlagerkäfig
- 19
- Planetenradträger
- 21
- Trägerelement
- 23
- Trägerelement
- 25
- Planetenradsatz
- 26
- Planetenradsatz
- 27
- Planetenrad
- 28
- Planetenrad
- 29
- Planetenradbolzen
- 31
- Abtriebselement
- 33
- Lagersitz
- 35
- Trägerwandung
- 37
- Übergangsbereich
- 39
- Krümmungsbereich
- 41
- Axialanschlag
- 42
- Mantelfläche
- 43
- Planetenradaufnahme
- 45
- Befestigungsbereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009058543 A1 [0004, 0004]