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Die Erfindung betrifft einen Wäschetrockner mit einer in einem Gehäuse drehbar gelagerten Trommel zur Aufnahme von Trockengut, die mit einer verschließbaren Beschickungsöffnung versehen ist und die mit einem Luftführungskanal für einen Prozessluftstrom zum Durchströmen in Verbindung steht, wobei am Luftführungskanal im Bereich der Beschickungsöffnung eine Flusenfiltereinrichtung angeordnet ist.
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Bei Wärmepumpentrocknern muss der Verdampfer und der Verflüssiger vor Flusenansammlungen und anderen Luftbestandteilen geschützt werden, um eine einwandfreie Funktion der Wärmepumpeneinheit zu gewährleisten. Dies geschieht mit einem aufwendigen Luftfiltersystem, das aus mehreren, hintereinander geschalteten Vlies- und Siebfiltern umgesetzt wird. Die Vorfilter müssen in der Regel manuell vom Bediener nach jedem Trocknungsvorgang gereinigt werden. Dabei wird das Flusenagglomerat vom Filter mit den Händen und/oder den Fingernägeln abgekratzt und separat entsorgt.
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So ist aus dem Stand der Technik gemäß der
EP 1 788 142 beispielsweise für einen Wäschetrockner eine Vorrichtung bekannt, die einen Abschnitt aufweist, in welchem der Luftstrom in einer fallenden Richtung geführt ist und in welchem ein Sieb zum Auffangen von Flusen aus dem Luftstrom angeordnet ist. An dem Sieb ist ein Rakel zum Abstreifen aufgefangener Flusen angeordnet, wobei dieses Sieb eine horizontal angeordnete und in der fallenden Richtung gewölbte Rinne aufweist. Das Rakel weist hierbei eine federnd auf dem Sieb abstützbare und entsprechend der Rinne gebogene Folie auf. Somit wird ein automatisches Abstreifen aufgefangener Flusen von dem Sieb ermöglicht.
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Eine weitere Ausführung des Standes der Technik ist aus der
EP 2 496 756 bekannt, die ein Wäschetrocknungsgerät mit einem Flusenfilter und ein Verfahren zum Reinigen eines Flusenfilters beschreibt. In dem Prozessluftkanal ist ebenfalls ein Flusenfilter vorgesehen, der mindestens einen Bürstenfilter aufweist, welcher quer zum Prozessluftkanal und hierbei abströmseitig in einem ein Flusensieb haltenden Rahmen angeordnet ist. Der bekannte Bürstenfilter ist hierbei effektiver als die bisherigen Flusensiebe, weil der Bürstenbesatz insbesondere Haare zurückhält.
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Diese beiden aus dem Stand der Technik bekannten Flusenfiltereinrichtungen weisen dahingehend noch den wesentlichen Nachteil auf, weil die Flusen, die in der Filtereinrichtung gesammelt werden, nach wie vor manuell von den Sieben oder von der Bürste entfernt werden müssen. Der Bediener muss die Flusen manuell aufnehmen und entsorgen.
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, einen Wäschetrockner und hier insbesondere eine Flusenfiltereinrichtung für einen Wäschetrockner derart weiterzubilden, der hinsichtlich ihres Umganges mit Flusen einfacher und ergonomischer zu handhaben ist.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen darin, dass eine separat entnehmbare Reinigungsstation am Trockner vorhanden ist, die die Flusen sammelt und die Flusenrückstände können kontinuierlich zu jedem Trocknungsvorgang entfernt werden. Die Reinigungsstation signalisiert, dass der Behälter zu entleeren ist. Das Entleeren erfolgt durch Öffnen der Wartungsklappe. In der Regel fallen die gesammelten Flusenrückstände durch leichtes Schütteln des Behälters und durch Klopfen an den Behälter aus dem Stauraum direkt in einen Entsorgungsbehälter. Dabei kann auch ein bereits geleerter Entsorgungsbehälter im Austausch für einen schnellen Wechsel vorgehalten werden.
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Die Reinigungsstation besteht hierbei aus einer speziellen Kassette mit einem Flusenband, die in den Einfüllring des Trockners geschoben wird. Die Kassette hat dabei in vorteilhafter Weise die Form des nach dem Stand der Technik bekannten Doppelfilters. Das Filterband in der Kassette – vorteilhaft ein Metallfiltergewebe – wird über zwei Umlenkrollen im Kreis geführt, wobei eine der Umlenkrollen motorisch angetrieben wird. Der Motor ist dabei rückwärtig im Einfüllring stationär gelagert. Die Kassette wird beim Einfügen in den Einfüllring im Bereich der Rolle auf die Motorachse aufgesteckt.
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Das Metallfilterband hat elastische und/oder drehbewegliche Abstreifrippen, die den während des Trocknungsvorgangs aufgebauten Flusenflaum mit Rotation des Bandes abstreifen. Im unteren Behälterbereich ist eine Flusensperre in Form einer Abstreiferrolle mit einem Bürstensystem angeordnet. Die Bürstenrolle wird federbeaufschlagt gegen den Metallfilter gedrückt und streift feine, festhaltende Partikel vom Band ab. Dazu wird über ein Getriebe eine zum Band gegenläufige Bürstenbewegung automatisch erzeugt.
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Das Metallfilterband wird nach evtl. auch während der Trocknung elektronisch angesteuert und bewegt. Ein Sensor überwacht den Füllgrad des unteren Flusenstauraums und signalisiert entsprechend einen erforderlichen Entleerungsvorgang.
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Zur Entleerung wird die Kassette aus dem Schacht genommen und eine untere Entleerungsklappe kann über einem Behälter geöffnet werden. Die Flusen fallen heraus, die Kassette wird wieder geschlossen und in den Trockner eingesetzt.
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Die Prozessluft durchströmt das Band von der oberen Seite und wird z. B. im mittleren Bereich der Kassette zum Verflüssiger weitergeleitet. Ein fester Trennsteg zwischen der Filterbandrolle kann die Luftumlenkung umsetzen. Das Band wird seitlich durch enge Spalten abgedichtet.
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Besonders vorteilhaft ist bei dieser Kassettenlösung, dass der Wartungsaufwand hierbei sich wesentlich reduziert und angenehmer gestaltet werden kann. Wartungsintervalle werden durch die Motorautomatik mit dem Abstreifsystem dadurch wesentlich verlängert.
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Gemäß der Erfindung wird hierzu vorgeschlagen, dass die Flusenfiltereinrichtung aus einer am Einfüllring der Beschickungsöffnung herausnehmbaren Kassette besteht, in der die Flusen sich selbsttätig von einem Filter trennen und die zur Entsorgung in einem Auffangraum der Kassette sammelbar sind. Dabei besteht der Filter in der Kassette aus einem rotierenden Filterendlosband, das über zwei Umlenkrollen geführt wird. Eine der Umlenkrollen – wie bereits beschrieben – ist motorisch angetrieben. Das Filterendlosband wird beim Einsetzen bzw. beim Herausnehmen der Kassette an einem im Einfüllring angeordnetem Motor angekuppelt bzw. entkuppelt ausgebildet. Wird also beispielsweise die Tür von dem Wäschetrockner geöffnet, befindet sich die Kassette unmittelbar im Einfüllring. Diese kann dann wie ein Schub aus dem Bereich des Einfüllringes herausgenommen werden, um hier die Entsorgung der gesammelten Flusen über einem Abfallbehälter vorzunehmen.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wirkt die Abstreifeinrichtung für die Flusen mit einem Auffangraum zusammen. Dabei fallen die von der Abstreifeinrichtung anfallenden Flusen in einen Auffangraum, der mit einer Wartungsklappe ausgestaltet ist. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Kassette verfügt hierbei der Auffangraum über einen Sensor, der den Füllstandsgrad signalisiert. In Weiterbildung ist das Filterendlosband im Randbereich in seitlich angeordneten Dichtungen geführt, so dass es hier zu keinen Fehlströmen führen kann, sondern dass die Prozessluft hierüber in den Prozessluftkanal strömt. Die gefilterte Prozessluft wird zwischen dem Ober- und Untertrum des Filterendlosbandes abgeleitet und in den Luftführungskanal zurückgeführt. In Weiterbildung, insbesondere des Filterendlosbandes, besteht dieses aus einem Metallfiltergewebe.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Darstellung der als Kassette ausgebildeten Flusenfiltereinrichtung, die in den Einfüllring des Trockner einsetzbar ist;
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2 eine geschnittene Darstellung der Flusenfiltereinrichtung gemäß der Schnittlinie A-A in 1 und
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3 eine Detailansicht des ankoppelbaren Motors an eine der Umlenkrollen ebenfalls in der geschnittenen Darstellung.
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Die 1 zeigt in der perspektivischen Darstellung eine Flusenfiltereinrichtung 1 für einen Wäschetrockner mit einer in einem Gehäuse drehbar gelagerten Trommel zur Aufnahme von Trockengut, der hier nicht näher dargestellt ist. Die Trommel verfügt hierbei über eine verschließbare Beschickungsöffnung mit einem Einfüllring 2, in dem die Flusenfiltereinrichtung 1 untergebracht ist. Die anfallenden Flusen 16 werden hierbei aus dem Prozessluftstrom 18, angedeutet durch die Pfeile in der 1, mittels der Flusenfiltereinrichtung 1 aus dem Prozessluftstrom 18 herausgefiltert. Die Flusenfiltereinrichtung 1, wie in der 1 dargestellt, besteht hierbei aus einer am Einfüllring 2 der Beschickungsöffnung herausnehmbaren Kassette, in der die Flusen sich selbsttätig von einem Filter 3 trennen und die zur Entsorgung in einem Auffangraum 4 der Kassette sammeln.
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Wie in der 1 zu erkennen ist, besteht hierbei der Filter 3 in der Kassette aus einem Endlosband 5, welches über zwei Umlenkrollen 6 und 7 geführt ist. Aus der 3 wird auch ersichtlich, wie der angeordnete Motor 8 im Einfüllring 2 hierbei durch eine einfache Steckkupplung 9 angekuppelt wird, wobei die Einsteckritzel 10, welche auf der Motorwelle angeordnet sind, in eine der Umlenkrollen 6, 7 hineingreift. Dies gewährleistet, dass ein einfacher und leichter Andockvorgang vorgenommen werden kann, wobei die Steckkupplung das Herausnehmen der Kassette aus dem Einführring 2 nicht behindert.
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Aus der 1 ist deutlich zu erkennen, dass das Filterendlosband 5 mit einer Abstreifeinrichtung 11 für die Flusen am Untertrum die anfallenden Flusen in den Auffangraum 4 fallen lässt. Dreht sich das Filterendlosband 5 und wird hier angetrieben durch den Motor 8, so werden die Flusen auf dem Obertrum mitgenommen und an der Umlenkrolle 9 auf die Unterseite des Filterendlosbandes 8 zur Abstreifeinrichtung 11 gefördert, wo die Flusen von Filterendlosbandfläche 8 entfernt werden. Wie aus der 1 zu erkennen ist, umfasst hierbei die Abstreifeinrichtung 11 einen gegen eine Feder 12 wirkenden Abstreifer 13, der über die Gesamtbreite des Filterendlosbands 8 wirkt. Weiter ist aus der 1 der Öffnungsrand 14 zu erkennen, der durch eine Klappe 15 verschlossen wird.
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Wenn nun die Flusen 16 – wie sie in der 1 angedeutet sind –, sich in dem Auffangraum 4 sammeln und ein Füllstand signalisiert wird, kann die Kassette einfach herausgenommen werden, wobei die gesamte Kassette über einen Abfallbehälter, der nicht näher dargestellt ist, ausgeleert werden kann, indem in einfacher Weise einfach die Wartungsklappe 15 geöffnet wird, wie es in der 1 gezeigt ist. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung verfügt hierbei der Auffangraum 4 über eine Signaleinrichtung, die die Füllstände im Auffangraum 4 anzeigt.
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Wie insbesondere aus der 2 in der geschnittenen Ansicht zu erkennen ist, ist das Filterendlosband 5 im Randbereich mit seitlich angeordneten Dichtungen 17 geführt, wobei in Andeutung des Prozessluftstromes 18 dieser zwischen dem Ober- und dem Untertrum des Filterendlosbandes 5 die gefilterte Prozessluft 18 abgeleitet wird und wieder in den Luftführungskanal strömt. Daher ist es besonders wichtig, dass das Ober- und das Untertrum entsprechend dicht geführt werden, damit es hier nicht zu Fehlleitungen bei der Luftführung kommt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Flusenfiltereinrichtung
- 2
- Einfüllring
- 3
- Filter
- 4
- Auffangraum
- 5
- Filterendlosband
- 6
- Umlenkrollen
- 7
- Umlenkrolle
- 8
- Motor
- 9
- Steckkupplung
- 10
- Ritzel
- 11
- Abstreifeinrichtung
- 12
- Feder
- 13
- Abstreifer
- 14
- Öffnungsrand
- 15
- Klappe
- 16
- Flusen
- 17
- Dichtungen
- 18
- Prozessluftstrom
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1788142 [0003]
- EP 2496756 [0004]