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Die Erfindung betrifft eine Fluchtwegsicherungsvorrichtung nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 198 34 013 A1 ist eine Fluchtwegsicherungsvorrichtung mit einem zweiteiligen Gehäuse bekannt. Ein Gehäuseunterteil wird mit einer Wand verschraubt. Das Gehäuseoberteil wird nach der Montage der Fluchtwegsicherungsvorrichtung an dem Gehäuseunterteil verschraubt.
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Die
EP 2 518 747 A1 zeigt eine Fluchtwegsicherungsvorrichtung mit einem in einem Gehäuse verschiebbar gelagerten Display. Das Gehäuse ist rückseitig offen ausgeführt und wird in eine UP-Dose eingesetzt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fluchtwegsicherungseinrichtung zu schaffen, die einfach herzustellen und vor Ort einfach und zuverlässig montierbar ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Gegenstand nach den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Es wird eine Fluchtwegsicherungsvorrichtung zur Sicherung einer Tür in einem Fluchtweg mit einer von einer Nottaste schaltbaren und/oder betätigbaren Verriegelungsvorrichtung vorgeschlagen, wobei die Nottaste in oder an einem Gehäuse angeordnet ist, welches im Bereich eines Fluchtwegs an einer Wand montierbar ist, wobei
das Gehäuse mehrere miteinander durch Verklipsen oder Verrasten verbindbare Teile umfasst, wobei ein erstes Teil des Gehäuses als zur Wand gerichteter Gehäuseboden und ein zweites Teil des Gehäuses als Abdeckrahmen und ein drittes Teil des Gehäuses als zwischen Gehäuseboden und Abdeckrahmen angeordnetes Mittelteil ausgebildet ist.
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Von Vorteil ist, dass die Herstellung des Gehäuses einfach durch verrasten erfolgen kann. Es sind insbesondere keine zusätzlichen Verbindungsteile wie beispielsweise Schrauben oder Nieten zur Herstellung des Gehäuses der Fluchtwegsicherungsvorrichtung notwendig. Vorzugsweise kann zudem auf Klebstoffe verzichtet werden, so dass auch das Trennen der Gehäuseteile oder das Recycling der Teile ohne größere Probleme möglich ist.
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Die vorgeschlagene Fluchtwegsicherungseinrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Nottaste einfach montierbar ist, wobei keine zusätzlichen Verbindungselemente benötigt sind. Weiter weist die Nottaste einen modularen Aufbau auf, so dass bedarfsweise unterschiedliche Modifikationen auch vor Ort ausbildbar sind.
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Es sind auch Ausführungen vorgesehen, bei denen das Gehäuse neben Gehäuseboden als erstes Teil und dem Abdeckrahmen als zweites Teil und dem Mittelteil als drittes Teil des Gehäuses noch weitere Gehäuseteile umfassen kann.
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Es kann vorgesehen sein, dass die zwischen Gehäuseboden und Mittelteil wirkende Rastverbindung und/oder Klipsverbindung als mit normalem Werkzeug nicht lösbare Rastverbindung und/oder Klipsverbindung ausgebildet ist. Durch diese Ausbildung sind unbefugte Eingriffe in die Nottaste ausgeschlossen.
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In einer vorteilhaften Ausbildung kann vorgesehen sein, dass die zwischen Abdeckrahmen und Mittelteil wirkende Rastverbindung und/oder Klipsverbindung als lösbare Rastverbindung und/oder Klipsverbindung ausgebildet ist, sodass der Abdeckrahmen austauschbar ausgebildet ist. Der Abdeckrahmen ist an der Vorderseite des Gehäuses angeordnet und einem Benutzer zugewandt. Bei häufiger oder unsachgemäßer Bedienung kann daher der Abdeckrahmen zerkratzt oder beschädigt werden. Durch die einfache Tauschbarkeit des Abdeckrahmens kann dieser gegen ein Neuteil getauscht werden, um solche Beschädigungen zu vermeiden.
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In einer Ausgestaltung kann auch vorgesehen sein, dass mehrere optisch unterschiedlich gestaltete Abdeckrahmen vorgesehen sind. Insbesondere kann ein bestimmter Abdeckrahmen aus einem Set mehrerer Abdeckrahmen ausgewählt werden. So kann beispielsweise ein Set mehrere Abdeckrahmen mit jeweils unterschiedlichen Farben oder Dekoren beinhalten. Bei der Montage kann dann der passende Abdeckrahmen herausgesucht und mit dem Gehäuse verbunden werden.
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Eine universelle Verwendbarkeit bzw. eine Modularität kann in einer Ausgestaltung erzielt werden, indem vorgesehen ist, dass das Gehäuse zwei verschiedene Gehäuseböden umfasst, die wahlweise mit dem Mittelteil verbindbar sind. Ein erster Gehäuseboden kann als Unterputzgehäuseboden ausgebildet sein und ein zweiter Gehäuseboden kann als Aufputzgehäuseboden ausgebildet sein.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Mittelteil die Schmalseiten des Gehäuses bildet oder zumindest einen Bereich der Schmalseiten des Gehäuses bildet.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass das Mittelteil mehrere Teile umfasst, um beispielsweise die Tiefe des Gehäuses variabel zu gestalten.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass das Mittelteil eine Leuchtleiste oder Leuchtfläche aufweist, oder mit einer Leichtleiste oder einer Leuchtfläche verbindbar ist. Die Leuchtfläche ist vorzugsweise als optische Statusanzeige und/oder optischer Alarmgeber ausgebildet.
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In einer vorteilhaften Ausbildung kann vorgesehen sein, dass die Leuchtleiste oder Leuchtfläche um das Gehäuse zumindest teilweise umlaufend ausgebildet ist, vorzugsweise indem die Leuchtleiste oder Leuchtfläche an wenigstens zwei, vorzugsweise drei oder insbesondere an vier Schmalseiten des Gehäuses angeordnet ist.
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Die Leuchtleiste kann einstückig aus einem transparenten Material ausgebildet sein.
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Die Leuchtleiste kann als optische Statusanzeige und/oder als optischer Alarmgeber ausgebildet sein. Beispielsweise kann der Status der verriegelten Tür durch eine rot leuchtende Leuchtleiste angezeigt werden. Eine offene bzw. nicht verriegelte Tür kann durch eine grün leuchtende Leuchtleiste angezeigt werden. Ein Alarm kann durch eine hell leuchtende oder blinkende Leuchtleiste signalisiert werden.
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In einer Ausgestaltung kann die Leuchtleiste mittels heller, insbesondere weißer Leuchtmittel, vorzugsweise LED's (Leuchtdioden) beleuchtet sein und als Notbeleuchtung für den Fluchtweg dienen.
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Erfindungsgemäß weist das Gehäuse als Nottaste ein verschiebbares Display und eine mit diesem zusammenwirkende Steuereinrichtung auf, wobei die Nottaste auf dem Display als stilisierte Nottaste angezeigt wird. Bei Druck auf das Display bzw. die stilisierte Nottaste wird das Display verschoben. Durch das Verschieben des Displays wird ein elektrischer Schaltkontakt ausgelöst, der einen Alarm auslöst bzw. eine Verriegelungseinrichtung der Tür zum Entriegeln ansteuert. Alternativ kann die Steuerungsvorrichtung beispielsweise über Sensoren, vorzugsweise optische Sensoren oder Hallsensoren eine Verschiebung des Displays detektieren und daraufhin einen Alarm auslösen bzw. eine Verriegelungseinrichtung der Tür zum Entriegeln ansteuern. Somit ist das verschiebbare Display und die mit diesem zusammenwirkende Steuereinrichtung als Nottaste wirkend ausgebildet.
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Es kann weiter vorgesehen sein, dass eine Nottastenfunktion realisiert wird, indem vorgesehen ist, dass die Nottaste und/oder die Steuereinrichtung nach Berühren und/oder einer nur geringen Verschiebeweg des Displays ein Voralarmsignal generiert. Wenn die Berührung oder die geringe Verschiebung des Displays über eine bestimmte Zeit kontinuierlich andauert ist vorgesehen, dass die Steuerungseinrichtung einen Hauptalarm generiert und die Verriegelungsvorrichtung zum Entriegeln der Tür ansteuert. Mit dieser Ausbildung wird erreicht, dass im Panikfall eine alternative Möglichkeit bereitgestellt wird, um die Tür zu entriegeln.
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Erfindungsgemäß ist das verschiebbare Display als austauschbare Baugruppe ausgebildet.
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Es kann vorgesehen sein, dass das verschiebbare Display und die Steuereinrichtung auch als austauschbare Baugruppe ausgebildet sind.
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Das verschiebbare Display und die Steuereinrichtung können auf einem gemeinsamen Chassis angeordnet sein, wobei das Chassis in dem Gehäuse verschiebbar gelagert ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass das verschiebbare Display in dem Gehäuse über eine Feder in Neutralstellung beaufschlagt ist, wobei die Feder zwischen Bodenteil und verschiebbarem Display oder zwischen Bodenteil und Chassis angeordnet ist bzw. wird. Die Neutralstellung ist dabei die aus Sicht eines Bedieners vorderste Stellung des Displays. In Neutralstellung ist das Display vorzugsweise fluchtend mit dem Abdeckrahmen ausgebildet oder weist einen nur geringen Abstand zu dem Abdeckrahmen auf.
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Die Feder kann als Schraubenfeder oder als Blattfeder ausgebildet sein. Vorzugsweise kann mehr als eine Feder vorgesehen sein, um das Display auch bei einer großen Displayfläche stabil zu lagern.
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In einer vorteilhaften Ausbildung kann vorgesehen sein, dass das Gehäuse eine mit dem verschiebbaren Display zusammenwirkende Parallelführung aufweist, die ein Verkippen des verschiebbaren Displays verhindert. Durch die Parallelführung wird erreicht, dass das Display immer parallel zu der Ebene des Abdeckrahmens ausgerichtet bleibt und insbesondere nicht Verkantet, auch wenn ein Bediener das Display im Bereich einer Kante oder einer Ecke des Displays eindrückt.
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Die Parallelführung kann zumindest einen oder mehrere U-förmige und/oder C-förmige Bügel und/oder einen oder mehrere L-förmige Bügel aufweisen, die zwischen einerseits dem Chassis oder dem Display, und andererseits dem Gehäuse, vorzugsweise dem Bodenteil oder einem mit dem Gehäuse verbundenen Widerlager, angeordnet sind.
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Es kann vorgesehen sein, dass der U-förmige Bügel oder C-förmige oder L-förmige Bügel einerends drehbar und andererends parallel zu der Displayebene verschiebbar gelagert ist bzw. sind.
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Das Display kann als berührungsempfindliches Display, insbesondere Touchscreen ausgebildet sein, und die Steuereinrichtung kann als Steuer- und Auswerteeinrichtung zum Auswerten von über das Display getätigten Eingaben ausgebildet sein.
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Eine Anwendung der erfindungsgemäßen Fluchtwegsicherungseinrichtung kann zur Sicherung von Fluchtwegen mit einflügeligen oder zweiflügeligen Türen oder Schiebetüren in Gebäuden erfolgen. Die Türen können manuell offenbare Türflügel oder motorisch angetriebene Türflügel aufweisen. Als Verriegelungselemente für die Türen können mechanische Verriegelungselemente, bspw. Schlösser aber auch elektromechanische Verriegelungselemente, beispielsweise Türöffner oder Haltemagnete für RWS-(Rettungswegsicherungs) Systeme verwendet werden.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
- 1 ein Ausführungsbeispiel einer Nottaste einer erfindungsgemäßen Fluchtwegsicherungsvorrichtung in perspektivischer Darstellung;
- 2 die Nottaste in 1 in einer Schnittansicht;
- 3 einen Montagerahmen der Nottaste in 1 mit einem Display in einer perspektivischen Vorderansicht;
- 4 den Montagerahmen in 3 in einer perspektivischen Rückansicht;
- 5 einen Gehäuseboden der Nottaste in 1 in perspektivischer Darstellung;
- 6 ein Gehäusemittelteil der Nottaste in 1 in perspektivischer Darstellung;
- 7 einen Abdeckrahmen der Nottaste in 1;
- 8 die Nottaste in 1 in einer perspektivischen Ansicht von unten;
- 9 eine Adapterplatte der Nottaste in 1;
- 10 die Fluchtwegsicherungsvorrichtung in schematischer Darstellung.
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Die 1 bis 9 zeigen eine Nottaste 1, die in einer Fluchtwegsicherungsvorrichtung zur Sicherung einer Tür in einem Fluchtweg mit einer von einer Nottaste 1 schaltbaren und/oder betätigbaren Verriegelungsvorrichtung einsetzbar ist.
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Die Nottaste 1 weist ein Gehäuse 11 auf, das mehrere miteinander durch Verklipsen oder Verrasten verbindbare Teile umfasst, wobei ein Teil als zur Wand gerichteter Gehäuseboden 111 und ein Teil als Abdeckrahmen 112 und ein Teil als zwischen Gehäuseboden und Abdeckrahmen angeordnetes Mittelteil 113 ausgebildet ist.
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Zwischen dem Gehäuseboden 111 und dem Mittelteil 113 ist eine Rastverbindung ausgebildet, die mit normalem Werkzeug nicht lösbar ist. 6 zeigt das Gehäusemittelteil 113, das als ein Rahmen ausgebildet ist, an dessen Längsseiten leiterförmige Rastelemente 113r mit Rastausnehmungen angeordnet sind. Die Rastausnehmungen wirken mit hervorspringenden Rastelementen 111 r zusammen, die an der Innenwand des Gehäusebodens 111 angeordnet sind (5). Die Rastelemente 111 r greifen in die Rastausnehmungen der Rastelemente 113r ein, wenn das Gehäusemittelteil 113 auf den Gehäuseboden 111 aufgesetzt ist. Dabei wird gleichzeitig eine zwischen dem Gehäusemittelteil 113 und dem Gehäuseboden 111 angeordnete Leuchtleiste 114 fixiert. Die Leuchtleiste 114 ist aus einem optisch transparenten Kunststoff ausgebildet. Sie ist geschlossen um das Gehäuse 11 umlaufend ausgeführt. Die Leuchtleiste 114 wird über eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Mittelteil 113 und dem Gehäuseboden 111 gehaltert. Dazu weist die Leuchtleiste jeweils stirnseitig einen Steg auf, der in eine Ausnehmung des Gehäusebodens 111 bzw. des Mittelteils 113 eingreift, wie in 2 ersichtlich ist.
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Beim Zusammenbau des Gehäuses 11 wird die Leuchtleiste 114 zwischen dem Gehäuseboden 111 und dem Mittelteil 113 eingelagert. Nach dem anschließenden Verklipsen des Gehäusebodens 111 mit dem Mittelteil 113 wird die Leuchtleiste 114 sicher gehalten. Die Leuchtleiste 114 wird über LEDs (Leuchtdioden) beleuchtet, die auf einer Platine in dem Gehäuse 11 angeordnet sind. Es sind mehrfarbige LED's auf der Platine angeordnet, die von der Steuereinrichtung 14 angesteuert werden um eine mehrfarbige Statusanzeige zu realisieren.
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Die Rastverbindung zwischen dem Abdeckrahmen 112 und dem Gehäusemittelteil 113 ist lösbar durch Einführen eines nicht dargestellten Spezialwerkzeugs in Durchgangslöcher 114d, die in den Längsseiten der Leuchtleiste 114 angeordnet sind (siehe 8). So kann der Abdeckrahmen 112 einfach getauscht oder gewechselt werden.
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In dem in den 1 bis 9 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Gehäuseboden 111 als Unterputzgehäuseboden mit einem Unterputzeinsatz 116 ausgebildet, der in eine Unterputzdose einsetzbar ist. Zur Montage des Gehäuses 11 ist eine Adapterplatte 115 vorgesehen, die über Befestigungsmittel mit der Unterputzdose verbindbar ist und Aufnahmen 115a zur Befestigung des Gehäuses 11 aufweist (siehe 9). Als Befestigungsmittel können vorzugsweise Befestigungsschrauben mit einem im Querschnitt kreisförmigen Schraubenkopf vorgesehen sein, die in der Adapterplatte 115 kreisbogenförmige Befestigungsschlitze 115s durchgreifen und in Gewindelöcher einschraubbar sind, die in der Unterputzdose ausgebildet sind. Die Befestigungsschlitze 115s weisen jeweils einen als Durchgangsloch ausgebildeten Endabschnitt auf, dessen Innendurchmesser größer ist als der Außendurchmesser des Schraubenkopfes der Befestigungsschraube. Die Adapterplatte 115 weist eine zentrale Öffnung 115o auf, durch die der Unterputzeinsatz 116 des Gehäuses 11 (siehe 1) hindurch und in die Unterputzdose hineingreift.
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Die Adapterplatte 115 ist so ausgebildet, dass sie auch mit einer Hohlraumdose verbindbar ist.
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Weiter weist die Adapterplatte 115 Durchgangslöcher 115d zur Befestigung der Adapterplatte 115 auf einer Wand auf, wobei die Nottaste 1 in diesem Fall einen Aufputzgehäuseboden aufweist.
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In dem Gehäuse 11 ist ein Sabotageschalter angeordnet, der ein Abheben oder Entfernen des Gehäuses 11 von der Adapterplatte 115 detektiert. Der Sabotageschalter ist mit der Steuerungseinrichtung 14 verbunden, so dass diese einen Sabotagealarm generieren kann.
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In dem Gehäuse 11 ist ein Display 13 angeordnet, das mit weiteren Baugruppen an einem Chassis 117 montiert ist (siehe 3). Das Chassis 117 ist zusammen mit dem Display 13 als austauschbare Baueinheit ausgebildet und in dem Gehäuse 11 verschiebbar gelagert.
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Das Chassis 117 ist von Federn 117f in eine Neutralstellung beaufschlagt, in der es an der Innenseite des Gehäuses 11 anliegt. Das Chassis weist Anschläge 117an auf, die in der Neutralstellung an der Innenseite des Gehäuses 11 anliegen.
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Die Funktion der Nottaste 1 wird realisiert, indem durch Druck auf die Vorderseite des Displays 13 das Chassis 117 und damit auch das Display 13 entgegen der Kraft der Federn 117f in das Gehäuse 11 hinein schiebbar ist. Am Ende des Verschiebewegs wird ein elektrischer Schaltkontakt 12 betätigt, um eine Verriegelungseinrichtung zu lösen und/oder einen Alarm zu generieren, ähnlich wie bei einer herkömmlichen Nottaste 1.
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Die Verschiebung erfolgt gegen die Kraft von Federn um eine ergonomisch günstige Betätigung zu erzielen. Die als Blattfedern ausgebildeten Federn 117f sind an der Rückwand des Chassis 117 angeordnet. Die Federn 117f können altenativ auch als Schraubendruckfedern ausgebildet sein, wie in 8 dargestellt. Es ist auch möglich, Blattfedern und Schraubenfedern nebeneinander in einem Gehäuse zu verwenden.
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Das Chassis 117 ist an Bügeln 117b, die an der Rückwand des Chassis 117 angeordnet und an der Innenwand des Gehäusebodens 111 abgestützt sind, in dem Gehäuse 11 parallel geführt. Das Chassis 117 ist daher ohne zu verkanten in das Gehäuse 11 einschiebbar (siehe 3 und 4). Die Bügel 117b sind als Doppel-U-förmige Bügel ausgebildet, die an ihren Endabschnitten schwenkbar gelagert sind und deren Verbindungsabschnitt über die Innenwand des Gehäusebodens 111 gleitet, wenn das Chassis 117 verschoben wird. Das Display 13 wird durch an dem Abdeckrahmen 112 ausgebildete Einlaufschrägen 112s (siehe 2) in dem Abdeckrahmen zentriert, wobei die Vorderkanten des Chassis 117 mit den Einlaufschrägen 112s zusammenwirken.
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An dem Chassis 117 ist eine Steuereinrichtung 14 angeordnet. Diese umfasst eine Grafikplatine 117g zur Ansteuerung des Displays 13 und eine Steuerplatine 117s. Auf der Steuerplatine 117s sind elektrische Schnittstellen 117p mit Steckverbindern angeordnet, die als Ports für die Signalübertragung zwischen der Steuerplatine 171s und der Grafikplatine 117g sowie zwischen der Steuerplatine 171s und Sensoren und/oder Schaltern und/oder Aktoren dienen. Zudem weist die Steuereinrichtung 14 eine digitale Schnittstelle zum Anschluss an einem digitalen Bus auf. Über den Bus ist die Steuereinrichtung 14 mit weiteren Fluchtwegsicherungsvorrichtungen und/oder mit zentralen Steuer- oder Zutrittskontrollanlagen verbindbar. Das Display 13 ist als ein berührungsempfindliches Display bzw. Touchscreen ausgebildet, auf dem beispielsweise eine stilisierte Nottaste 1 und/oder ein Tastaturblock zur Eingabe eines Zutrittsberechtigungscodes darstellbar sind oder ist, wie weiter unten näher beschrieben.
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Weiter umfasst die Steuereinrichtung 14 ein optisches Anzeigemodul mit mehrfarbigen LEDs, die auf der Steuerplatine 117s angeordnet sind. Diese beleuchten die Leuchtleiste 114 und werden von der Steuereinrichtung 14 angesteuert, um eine Statusanzeige und/oder eine Alarmanzeige zu realisieren. So wird die Leuchtleiste beispielsweise bei freigegebener Tür grün beleuchtet und bei verriegelter Tür rot beleuchtet.
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In der 10 ist die Fluchtwegsicherungsvorrichtung in schematischer Darstellung gezeigt. Diese Fluchtwegsicherungsvorrichtung weist zwei Fluchtwege auf. In jedem Fluchtweg ist eine Tür angeordnet. Jede Tür weist einen Türflügel 21 auf, der über Bänder an einem Türrahmen 22 drehbar gelagert ist. Am oberen Ende des Türflügels ist eine zwischen Türrahmen und Türflügel wirkende Verriegelungseinrichtung in Form eines Haftmagneten 23 angeordnet. In bestromten Zustand verriegelt der Haftmagnet die Tür und verhindert ein Öffnen des Türflügels. Wird der Haftmagnet 23 stromlos geschaltet, so ist die Tür über ein herkömmliches Türschlöss begehbar.
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Im Bereich jedes Fluchtwegs ist die Nottaste 1 an einer Wand montiert. Die Nottaste 1 ist in etwa auf Höhe des Türschlosses im Bereich der Schließkante eines Türflügels angeordnet. Die Nottaste 1 weist jeweils ein Gehäuse auf, in dem die Steuerungseinrichtung 14 aufgenommen ist.
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Über eine elektrische Verbindungsleitung ist die Nottaste 1 bzw. die Steuerungseinrichtung mit dem Verriegelungselement 23 verbunden.
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Über einen digitalen CAN-Bus 4 sind die Nottasten 1 untereinander sowie mit einer Zutrittskontrollanlage 3 verbunden. An den Bus 4 ist außerdem noch ein Zeitgenerator 31 angeschlossen, der ein Zeitsignal auf den Bus 4 einspeist.
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Im Folgenden werden einzelne Funktionen der Steuereinrichtung 14 näher beschrieben.
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Die Steuereinrichtung 14 ist von einem Alarmmodus in einen Bedienmodus schaltbar. Im Alarmmodus zeigt die Steuereinrichtung 14 auf dem berührungsempfindlichen Display 13 einen stilisierten Nottaster sowie eine Bedienleiste oder einen Bedienknopf an. Bei Berührung der Bedienleiste oder des Bedienknopfes wird kein Alarm generiert, sondern die Steuereinrichtung 14 wird in den Bedienmodus geschaltet.
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Im Bereich der Leuchtleiste 114 bzw. des optischen Anzeigemoduls ist eine RFID-Empfangseinrichtung angeordnet und mit der Steuereinrichtung 14 verbunden. Über die RFID-Empfangseinrichtung können RFID-Transponder (RFID-Tags) ausgelesen und kann die Steuereinrichtung 14 gesteuert werden. So ist die Steuereinrichtung 14 durch einen gültigen RFID-Tag in einen Bedienmodus oder in einen Programmiermodus oder in einen Zutrittskontrollmodus schaltbar.
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Wie in 2 dargestellt ist, ist in dem Gehäuse 11 im Bereich der UP-Dose eine Anschlussplatine 117a angeordnet. Diese Anschlussplatine weist Klemmen auf, um die Steuereinrichtung 14 bzw. die Fluchtwegsicherungsvorrichtung elektrisch zu kontaktieren. Das Display 13 bzw. das Chassis 117 ist über ein beweglich geführtes Flachbandkabel 118 mit der Anschlussplatine 117a verbunden.
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Die Steuereinrichtung 14 generiert im Alarmmodus bei Berührung des Displays 13 außerhalb des Bereichs der Bedienleiste oder des Bedienknopfs einen Voralarm und generiert nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne sofern die Berührung fortdauert, einen Hauptalarm und steuert das Verriegelungselement zum Entriegeln der Tür an. Die Zeitspanne ist einstellbar.
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Der Voralarm kann auch als selektiver Voralarm vorgesehen sein, indem nur eine Berührung des Displays 13 im Bereich des von der Steuereinrichtung 14 auf dem Display 13 angezeigten Nottasters einen Voralarm auslöst. Nach Ablauf der einstellbaren Zeitspanne, sofern die Berührung fortdauert, wird durch die Steuereinrichtung 14 ein Hauptalarm auslöst. Parallel mit dem Auslösen des Hauptalarms steuert die Steuereinrichtung 14 ein Verriegelungselement zum Entriegeln der Tür an.
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Beim Verschieben des Displays 13 durch Druck auf die Vorderseite des Displays 13 wird ein elektrischer Schaltkontakt 12 betätigt, der auf der Steuerplatine 117s angeordnet ist. Die Steuereinrichtung 14 generiert im Alarmmodus beim Betätigen des elektrischen Schaltkontakts 12 einen Hauptalarm und steuert das Verriegelungselement zum Entriegeln der Tür an.
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Das Auslösen des Hauptalarms kann wahlweise über die Betätigung des elektrischen Schaltkontakts 12 oder über den Voralarm und andauerndem Berühren des Displays 13 erfolgen.
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Die Steuereinrichtung 14 ist in einem Bedienmodus programmierbar und/oder konfigurierbar. Im Rahmen einer Programmierung oder Konfiguration der Steuereinrichtung 14 können über ein auf dem Display 13 angezeigten Bedienprogramm Parameter eingegeben oder verändert werden bzw. einzelne Funktionen der Steuereinrichtung 14 aktiviert oder deaktiviert werden. Beispielsweise kann über Parameter eingestellt werden, dass der Voralarm als selektiver Voralarm geschaltet ist, oder es kann die Zeitspanne bis zum Auslösen des Hauptalarms eingestellt bzw. justiert werden.
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Der Bedienmodus der Steuereinrichtung 14 ist als Zutrittskontrollmodus ausgebildet und die Steuereinrichtung 14 zeigt im Zutrittskontrollmodus auf dem Display 13 einen Tastaturblock zur Eingabe eines Zutrittsberechtigungscodes an. Bei Eingabe eines berechtigten Zutrittsberechtigungscodes steuert die Steuereinrichtung 14 ein Verriegelungselement zum Entriegeln der Tür an, ohne dass ein Alarm ausgelöst wird.
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Die Steuereinrichtung 14 weist einen wiederbeschreibbaren Protokollspeicher auf, um Ereignisse abzuspeichern. Dazu versieht die Steuereinrichtung 14 Ereignisse, beispielsweise eine Alarmmeldung oder eine Öffnung der Tür oder eine Eingabe eines Zutrittsberechtigungscodes mit einer Zeitinformation und speichert dieses verbundene Datum in dem Protokollspeicher.
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Die Steuereinrichtung 14 weist einen Bedienzeitzähler auf, wobei die Steuereinrichtung 14 den Bedienzeitzähler beim Umschalten vom Alarmmodus in den Bedienmodus triggert. Der Bedienzeitzähler schaltet nach Ablauf einer bestimmten, insbesondere vorwählbaren Zeitspanne die Steuereinrichtung 14 von dem Bedienmodus in den Alarmmodus zurück.
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Die Steuereinrichtung 14 triggert im Bedienmodus den Bedienzeitzähler bei einer Eingabe neu bzw. setzt den Bedienzeitzähler zurück.
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Die Steuereinrichtung 14 weist einen Alarmzeitgeber und einen Türsensor zum Überwachen einer Öffnung der Tür auf, wobei die Steuereinrichtung 14 im Alarmmodus beim Generieren des Hauptalarms und/oder Lösen der Verriegelungseinrichtung den Alarmzeitgeber triggert und dieser die Steuereinrichtung 14 nach Ablauf einer bestimmten, insbesondere voreinstellbaren Alarmzeitspanne zum Rücksetzen des Hauptalarms und zur Verriegelung der Verriegelungsvorrichtung ansteuert, wenn während der Alarmzeitspanne keine Öffnung der Tür erfolgt ist.
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Die Steuereinrichtung 14 schaltet dauerhaft in einem Alarm-Offen-Modus, wenn innerhalb der Alarmzeitspanne eine Öffnung der Tür erfolgt ist.
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Die Steuereinrichtung 14 zeigt im Alarm-Offen-Modus auf dem Display 13 und/oder einer optischen Statusanzeige ein dauerhaftes Alarmöffnungssignal an. Als optische Statusanzeige ist in dem in 1 bis 9 dargestellten Ausführungsbeispiel die Leuchtleiste 114 vorgesehen.
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Die Steuereinrichtung ist so ausgebildet, dass sie nur nach Codeeingabe oder Betätigen eines Schlüsselschalters aus dem Alarm-Offen-Modus zurück in den Alarmmodus oder in einen Grundmodus schaltbar ist. Der Alarm-Offen-Modus simuliert somit die von einem herkömmlichen Bus-Terminal bekannte mechanische Verrastung der Nottaste 1.
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Im Alarmmodus zeigt die Steuereinrichtung 14 nach dem Auslösen eines Voralarms auf dem Display 13 die verbleibende Restzeit bis zum Auslösen des Hauptalarms an. Dies erfolgt, indem beispielsweise die Steuereinrichtung 14 einen mit der Restzeit synchron abnehmenden Balken oder einen abnehmenden Kreis auf dem Display 13 anzeigt. Es kann auch direkt die verbleibende Restzeit in Sekunden angezeigt werden.
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Die Steuereinrichtung 14 gibt im Alarmmodus die Verriegelungseinrichtung verzögert frei und zeigt auf dem Display die verbleibende Restzeit bis zum Freigeben der Verriegelungseinrichtung an.
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Die Steuereinrichtung 14 weist eine Bus-Schnittstelle auf, über die sie an einen digitalen Bus anschließbar ist. Über den digitalen Bus kann die Steuereinrichtung Statusmeldungen und/oder Alarmmeldungen versenden und/oder empfangen. Zudem kann die Steuereinrichtung 14 über den digitalen Bus eine Verriegelungseinrichtung und/oder einen optischen und/oder akustischen Alarmgeber ansteuern.
Die Steuereinrichtung 14 empfängt über den digitalen Bus ein Zeitsignal.
Dieses wird von der Steuereinrichtung 14 ausgewertet und mit Statusmeldungen oder Alarmmeldungen verknüpft, indem die Steuereinrichtung 14 Meldungen und/oder Ereignisse mit einer aus dem Zeitsignal gewonnenen Zeitinformation verbindet und diese als verbundenes Datum über die Bus-Schnittstelle versendet und/oder in einem lokalen Speicher abspeichert.
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Um die Zeiten zu überbrücken in denen über den digitalen Bus kein Zeitsignal empfangbar ist weist die Steuereinrichtung 14 einen Zeitzähler auf. Dieser Zeitzähler wird in kurzen Abständen mit dem über die Bus-Schnittstelle empfangenen Zeitsignal synchronisiert. Somit kann auf eine eigene Notstromversorgung durch Akkus oder Kondensatoren verzichtet werden.
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Die Steuereinrichtung 14 ist in einen Zutrittskontrollmodus schaltbar und verbindet in dem Zutrittskontrollmodus auftretende Meldungen und/oder Ereignisse mit einem Zeitstempel und sendet sie über die Bus-Schnittstelle und/oder speichert sie in einem lokalen Zutrittskontrollspeicher ab.
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An den Bus ist eine Steuerzentrale angeschlossen, die das Zeitsignal generiert und über die Bus-Schnittstelle auf den Bus sendet.
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Die Steuerzentrale ist an das Internet angeschlossen und generiert das Zeitsignal beispielsweise auf Basis eines im Internet verfügbaren Zeitservers.
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Sofern keine Verbindung zum Internet besteht ist ein Zeitzeichengenerator an den Bus angeschlossen. Der Zeitzeichengenerator weist einen Uhrenbaustein auf und generiert das Zeitsignal auf Basis der von dem Uhrenbaustein gelieferten Zeit. Der Zeitzeichengenerator sendet das Zeitsignal dann über eine Bus-Schnittstelle auf den Bus.
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Der Zeitzeichengenerator weist eine eigene Notstromversorgung auf. Die Notstromversorgung kann beispielsweise einen aufladbaren Akkumulator und/oder einen Kondensator aufweisen.
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Es können mehrere Nottasten mit jeweils einer eigenen Steuereinrichtung an den Bus angeschlossen sein und diese mehreren Steuereinrichtungen sich untereinander durch das Zeitsignal synchronisieren.
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Es ist auch vorgesehen, dass mehrere Nottasten sich untereinander durch ein Ereignis, beispielsweise ein Alarmsignal, einen Hauptalarm oder einen Sabotagealarm synchronisieren.
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Der Zeitgenerator kann in eine Nottaste integriert sein, insbesondere in einem Gehäuse einer Nottaste integriert angeordnet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Nottaste
- 11
- Gehäuse
- 12
- Schaltkontakt
- 13
- Display
- 14
- Steuereinrichtung
- 111
- Gehäuseboden
- 111r
- Rastelement
- 112
- Abdeckrahmen
- 112s
- Einlaufschräge
- 113
- Mittelteil
- 113r
- Rastelement
- 114
- Leuchtleiste
- 114d
- Durchgangsloch
- 115
- Adapterplatte
- 115a
- Aufnahme
- 115d
- Durchgangsloch
- 115o
- zentrale Öffnung
- 115s
- Befestigungsschlitz
- 116
- Unterputzeinsatz
- 117
- Chassis
- 117a
- Anschlussplatine
- 117an
- Anschlag
- 117b
- Bügel
- 117f
- Feder
- 117g
- Grafikplatine
- 117p
- Port
- 117s
- Steuerplatine
- 118
- Flachbandkabel
- 2
- Fluchtwegsicherungsvorrichtung
- 21
- Tür
- 22
- Türrahmen
- 23
- Verriegelungseinrichtung
- 3
- Zutrittskontrollzentrale
- 31
- Zeitserver
- 4
- CAN-Bus