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Die Erfindung betrifft eine Verschlussvorrichtung für einen Behälter, insbesondere für eine Getränkeflasche, wobei die Verschlussvorrichtung ein Deckelelement zum Verschließen eines Behälters, ein Innengehäuse und einen zwischen Deckelelement und Innengehäuse angeordneten Fluidbehälter aufweist, wobei der Fluidbehälter eine mit einem Verschlussmittel versehene Ablassöffnung aufweist, wobei das Innengehäuse Öffnungsmittel zur Öffnung der Ablassöffnung aufweist, und wobei das Deckelelement relativ zu dem Innengehäuse von einer Schließposition in eine Ablassposition bewegbar ist, wobei in der Ablassposition ein Ablasskanal zwischen dem Fluidbehälter und dem Behälter freigegeben ist, so dass ein in dem Fluidbehälter bevorratetes Medium in den Behälter austreten kann.
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Verschlussvorrichtungen der vorgenannten Art sind im Stand der Technik bekannt. Diese dienen dazu, einen Behälter, beispielsweise eine Getränkeflasche, zu verschließen, und gleichzeitig einen Fluidbehälter zur separaten Speicherung von flüssigen oder pulverförmigen Zutaten, beispielsweise Teeessenzen, bereitzustellen, so dass diese nicht unmittelbar beim Befüllen mit dem Inhalt des Behälters, d. h. beispielsweise Wasser, in Berührung kommen und/oder gemischt werden, sondern erst in dem Moment, in dem die Verschlussvorrichtung von dem Behälter entfernt wird. Dies ist regelmäßig der Moment, in welchem ein Benutzer das in dem Behälter befindliche Getränk konsumieren möchte.
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Die Patentschrift
EP 2 013 105 B9 betrifft beispielsweise eine Verschlussvorrichtung der vorgenannten Art, welche beim Öffnen eines damit verschlossenen Behälters eine in einem Fluidbehälter befindliche Zusatzflüssigkeit in einen Hauptflüssigkeitsraum des Behälters abgibt. Die Verschlussvorrichtung weist ein Deckelelement auf, eine unter Druck stehende, die Zusatzflüssigkeit enthaltende Fluidkammer (Fluidbehälter) und ein Innengehäuse. Dieses Innengehäuse weist eine Ablassöffnung auf, in welche ein mit dem Innengehäuse verbundenes Stöpselelement abdichtend eingreift. Das Deckelelement und das Innengehäuse sind durch Schraubgewinde miteinander verbunden, wobei das Deckelelement relativ zu dem Innengehäuse aus einer geschlossenen Position, in der das Stöpselelement die Ablassöffnung des Fluidbehälters verschließt, in eine Ablassposition, in der das Stöpselelement zumindest teilweise aus der Ablassöffnung zurückgezogen ist, anhebbar ist, um einen Verbindungsweg von dem Fluidbehälter zu dem Hauptflüssigkeitsraum des Behälters bereitzustellen. Dabei kann das in dem Fluidbehälter bevorratete Medium in den Behälter austreten, wo es mit dem in dem Behälter befindlichen Medium gemischt wird.
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Alternativ zu den Verschlussvorrichtungen mit einem in der Ablassöffnung beweglichen Stöpselelement existieren im Stand der Technik alternativ auch Verschlussvorrichtungen, bei welchen ein Dorn eine die Ablassöffnung verschließende Membran durchtrennt. Eine solche Ausführungsform zeigt beispielsweise die internationale Veröffentlichung
WO 2008/017890 A1 .
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Gemäß dem Stand der Technik ist der Fluidbehälter regelmäßig aus Polybutylenterephthalat (PBT) hergestellt. PBT wird aufgrund seiner guten Verarbeitsbarkeit, chemischen Widerstandsfähigkeit und Barriereeigenschaft gegenüber Gasen wie Sauerstoff und Kohlendioxid bevorzugt. Durch die Barriereeigenschaft werden die in dem Fluidbehälter gespeicherten Zutaten vor dem Verderben geschützt.
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Das Deckelelement ist, wie auch der Behälter selbst, regelmäßig aus einem weicheren Kunststoff, beispielsweise Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE), hergestellt.
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Bei dem Verbinden von Fluidbehälter und Deckelelement hat es sich im Stand der Technik aufgrund der unterschiedlichen Materialeigenschaften und der hohen Anforderungen an die Dichtheit der Verschlussvorrichtung als vorteilhaft herausgestellt, den Fluidbehälter mit dem Material des Deckelelementes zu umspritzen. Einen derartig umspritzten Fluidbehälter zeigt beispielsweise die
WO 2012/175934 A2 .
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Das Umspritzen des Fluidbehälters bedingt, dass weitere Elemente der Verschlussvorrichtung erst dann montiert werden können, wenn Fluidbehälter und Deckelelement miteinander verbunden sind. Die Herstellung ist folglich relativ zeitaufwändig.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verschlussvorrichtung für einen Behälter zu schaffen, welche besonders einfach und zeitsparend hergestellt werden kann. Des Weiteren ist es auch Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Set mit einem Fluidbehälter und einem Deckelelement zu schaffen, bei welchem Fluidbehälter und Deckelelement besonders zeitsparend miteinander verbindbar sind, gleichzeitig aber die Barriereeigenschaft des Fluidbehälters gegenüber Gasen wie Sauerstoff und/oder Kohlendioxid gewährleistet ist. Zusätzlich sollen auch entsprechende Verfahren zur Herstellung einer Verschlussvorrichtung und/oder eines Sets geschaffen werden.
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Zur Lösung der vorgenannten Aufgaben schlägt die Erfindung eine Verschlussvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 vor, wobei zwischen Fluidbehälter und Deckelelement ein eine Öffnung des Fluidbehälters fluiddicht verschließendes Folienelement angeordnet ist.
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Im Gegensatz zu den im Stand der Technik bekannten Vorrichtungen wird somit eine Verschlussvorrichtung geschaffen, bei welcher der Fluidbehälter nicht mehr mit dem Material des Deckelelementes umspritzt ist, sondern vielmehr als einseitig offenes Behältnis ausgebildet ist, dessen Öffnung in zusammengebautem Zustand der Verschlussvorrichtung in Richtung des Deckelelementes weist. Diese Öffnung kann nun dazu verwendet werden, den Fluidbehälter auf einfache Art und Weise mit weiteren Elementen der Verschlussvorrichtung zu bestücken, so dass vor der Verbindung von Fluidbehälter und Deckelelement ein fertig vorbereitetes Gesamtelement aus Fluidbehälter und weiteren Elementen, wie beispielsweise Dichtungen, geschaffen wird, das anschließend nur noch mit dem Deckelelement verbunden werden muss. Die Herstellung der Vorrichtung kann dadurch besonders schnell und kostengünstig erfolgen.
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Dadurch, dass zwischen dem Fluidbehälter und dem Deckelelement zusätzlich ein die Öffnung des Fluidbehälters fluiddicht verschließendes Folienelement angeordnet wird, erfüllt die erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung auch die Anforderungen an die Barriereeigenschaft gegenüber Gasen wie Sauerstoff oder Kohlendioxid.
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Durch den Entfall der zusätzlichen Umspritzung des Fluidbehälters wird gleichzeitig auch eine Verschlussvorrichtung geschaffen, die – bei gleichem Fassungsvermögen des Fluidbehälters – deutlich geringere Außenabmessungen aufweist. Insofern kann der Fluidbehälter bei konstanten Außenabmaßen einen größeren Inhalt aufnehmen. Alternativ kann das Fassungsvermögen des Fluidbehälters konstant gehalten werden, wodurch sich der Abstand zwischen dem Fluidbehälter und der Wandung des Behälters vergrößert. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn der Behälter ein schäumendes Getränk, beispielsweise ein kohlensäurehaltiges Getränk, beinhaltet. Durch den größeren Abstand wird die Blasenbildung beim Öffnen der Flasche reduziert.
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Die erfindungsgemäße Verbindung von Fluidbehälter und Deckelelement, hier vermittels des Folienelementes, nimmt signifikant weniger Zeit in Anspruch.
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Es ist darüber hinaus vorgesehen, dass das Folienelement mit zumindest einem Teilbereich des Fluidbehälters und zumindest einem Teilbereich des Deckelelementes verschweißt ist. Durch das Verschweißen kann eine besonders fluiddichte und dauerhafte Verbindung zwischen dem Folienelement und dem Fluidbehälter bzw. dem Folienelement und dem Deckelelement geschaffen werden. Das Verschweißen kann dabei auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen, beispielsweise mittels Ultraschall, Induktion oder auch Widerstandsheizung. Schweißvorgänge sind automatisiert zudem auch besonders schnell ausführbar.
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Vorteilhaft weist der Fluidbehälter einen kragenförmig ausgebildeten Verbindungsflansch auf, welcher parallel zu einer benachbarten Oberfläche des Deckelelementes angeordnet ist. Der kragenförmig ausgebildete Verbindungsflansch kann dabei insbesondere ein um 90° abgekanteter Bereich der Wandung des Fluidbehälters sein. Dadurch entsteht auf besonders einfache Art und Weise ein ringförmiger Bereich, welcher parallel zu der Oberfläche des Deckelelementes ausgerichtet ist. Dieser kann genutzt werden, um den Fluidbehälter rund um dessen Öffnung mit dem Folienelement bzw. dem Deckelelement zu verbinden. Bei dem Schweißvorgang wird vorteilhaft dieser ringförmige Bereich genutzt, um das Folienelement mit dem Fluidbehälter zu verschweißen. Ebenso kann dieser Bereich des Folienelementes dann auch genutzt werden, um das Folienelement mit dem Deckelelement zu verbinden, insbesondere zu verschweißen.
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In Bezug auf den Schweißvorgang kann vorgesehen sein, dass entweder alle drei Teile – Fluidbehälter, Folienelement, Deckelelement – im Wesentlichen an denselben Schweißpunkten, insbesondere auch zeitgleich, miteinander verschweißt werden, oder dass alternativ die Schweißpunkte örtlich abweichen. Letzteres bietet sich insbesondere an, wenn die Schmelzpunkte der Materialien von Deckelelement und Fluidbehälter so unterschiedlich sind, dass die Gefahr besteht, dass eines der Materialien über seinen Schmelzpunkt hinaus erhitzt wird. In diesem Fall empfiehlt es sich, die Schweißpunkte örtlich voneinander zu trennen. Beispielsweise können Deckelelement und Folienelement im Bereich der Öffnung des Fluidbehälters miteinander verschweißt werden, während Fluidbehälter und Folienelement im Bereich des kragenförmig ausgebildeten Verbindungsflansches miteinander verschweißt werden.
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Das Material des Deckelelementes ist regelmäßig PP. Dieses weist einen Schmelzpunkt von ca. 210°C auf. Hingegen weist das Material des Fluidbehälters, PBT, einen Schmelzpunkt von ca. 320°C auf. Somit ist die für das Verschweißen von Fluidbehälter und Folienelement erforderliche Temperatur höher als die für das Verschweißen von Deckelelement und Folienelement erforderliche Temperatur.
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Der Fluidbehälter und das Folienelement sollten somit vorteilhaft unabhängig von dem Deckelelement miteinander verschweißt werden, so dass das Material des Deckelelementes nicht beeinträchtigt wird. Das Deckelelement und das Folienelement können dann zeitlich und örtlich separat miteinander verschweißt werden. Der Ort der Schweißverbindung von Deckelelement und Folienelement ist dann nicht auf den Bereich des Verbindungsflansches festgelegt, sondern kann prinzipiell in dem gesamten Kontaktbereich von Deckelelement und Folienelement liegen, beispielsweise auch im Bereich der Öffnung des Fluidbehälters.
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Das Folienelement ist bevorzugt eine Aluminiumfolie. Aluminiumfolien sind gas- und luftdicht sowie nach Wärmebehandlung weich und biegsam. Daher bieten sie sich zur Verpackung von Lebensmitteln an.
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Um die Haftung zwischen der Aluminiumfolie und dem Fluidbehälter bzw. der Aluminiumfolie und dem Deckelelement zu erhöhen, empfiehlt es sich zudem, dass die Aluminiumfolie mit einem Lack beschichtet ist. Der Lack ist in seiner Zusammensetzung auf das jeweilige Material des Fluidbehälters bzw. des Deckelelementes abzustimmen.
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Alternativ kann das Folienelement auch eine Kunststoffe aufweisende Mehrschichtfolie sein, wobei die Kunststoffe auf die Materialien des Deckelelementes und des Fluidbehälters angepasst sind. Für den Fall, dass das Deckelelement beispielsweise aus PP und der Fluidbehälter aus PBT hergestellt sind, bietet sich eine Mehrschichtfolie an, welche nacheinander die Schichten PP, EVOH, PBT aufweist. EVOH (Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer) ist ein zur Verpackung von Nahrungsmitteln regelmäßig eingesetztes Copolymer.
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Insbesondere bietet dieses eine Barriere für Sauerstoff und Kohlendioxid. Zwischen den Schichten aus PP und EVOH bzw. EVOH und PBT kann zusätzlich ein Primer vorgesehen sein, welcher zusätzlich die Haftung zwischen den benachbarten Schichten erhöht.
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Neben der vorgenannten Verschlussvorrichtung wird mit der Erfindung auch ein Set, insbesondere für eine solche Verschlussvorrichtung, vorgeschlagen, welches Set einen Fluidbehälter mit einer Öffnung und ein Deckelelement aufweist, wobei das Deckelelement so an dem Fluidbehälter anordenbar ist, dass das Deckelelement die Öffnung bedeckt, wobei zwischen Fluidbehälter und Deckelelement ein die Öffnung fluiddicht verschließendes Folienelement angeordnet ist, wobei das Folienelement mit zumindest einem Teilbereich des Fluidbehälters verschweißt ist. Das Verschweißen von Folienelement und Fluidbehälter dient der Sicherstellung der Fluiddichtheit des Fluidbehälters. Das Deckelelement kann dabei auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Folienelement und/oder dem Deckelelement verbunden sein. Beispielsweise eignet sich eine Verschraubung, Verklebung oder ähnliches. Besonders vorteilhaft ist es im Sinne der Erfindung, wenn das Folienelement zusätzlich auch mit dem Deckelelement verschweißt ist. Dabei wird die Dichtheit des Fluidbehälters in erhöhtem Maße gewährleistet, da die Öffnung in dem Fall nicht nur durch das Folienelement, sondern zusätzlich auch durch das damit verschweißte Deckelelement gesichert, ist.
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Neben der zuvor beschriebenen Verschlussvorrichtung für einen Behälter wird mit der Erfindung ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung einer Verschlussvorrichtung und/oder eines zuvor beschriebenen Sets geschaffen. Dieses Verfahren sieht folgende Verfahrensschritte vor:
Bereitstellen eines Deckelelementes,
Bereitstellen eines Fluidbehälters,
Bereitstellen eines Folienelementes,
Anordnen des Folienelementes an dem Fluidbehälter, so dass das Folienelement eine Öffnung des Fluidbehälters verschließt,
Herstellen einer Schweißverbindung zwischen dem Folienelement und dem Fluidbehälter.
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Ebenso wird mit der Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung einer Verschlussvorrichtung mit den folgenden Verfahrensschritten vorgeschlagen:
Bereitstellen eines Deckelelementes,
Bereitstellen eines Fluidbehälters,
Bereitstellen eines Folienelementes,
Bereitstellen eines Dichtungsgummis,
Einlegen eines Dichtungsgummis in eine Ablassöffnung des Fluidbehälters, wobei das Dichtungsgummi durch eine von der Ablassöffnung verschiedene Öffnung des Fluidbehälters in den Fluidbehälter eingebracht wird,
Herstellen einer fluiddichten Verbindung zwischen Folienelement und Fluidbehälter.
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Bei dem vorgenannten erfindungsgemäßen Verfahren wird die Öffnung des Fluidbehälters besonders vorteilhaft genutzt, um ein Dichtungsgummi „von innen” in eine Ablassöffnung des Fluidbehälters einzubringen. Mit der Erfindung kann ein Dichtungsgummi nun auch von einer Position innerhalb des Fluidbehälters aus in die Ablassöffnung eingeschoben werden, so dass die breiteste Stelle des Dichtungsgummis – welche für eine optimale Dichtwirkung regelmäßig in Richtung des Innenraums der Fluidkammer zeigt – kein Problem beim Herstellen der Verschlussvorrichtung darstellt.
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Die weiteren Merkmale der erfindungsgemäßen Verfahren ergeben sich sinngemäß aus den Merkmalen der Verschlussvorrichtung.
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Die Schweißverbindung zwischen dem Folienelement und dem Fluidbehälter kann örtlich getrennt von der Schweißverbindung zwischen dem Folienelement und dem Deckelelement hergestellt werden. Insbesondere können das Deckelelement und das Folienelement im Bereich der Öffnung des Fluidbehälters miteinander verschweißt werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1: Eine erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung in einer Schließposition,
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2: Eine erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung in einer Ablassposition,
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3: Eine erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung in einer Endposition,
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4a–c: Ein erfindungsgemäßes Set während des Herstellens einer Schweißverbindung zwischen Folienelement und Fluidbehälter (a) bzw. des Herstellens einer Schweißverbindung zwischen Folienelement und Deckelelement (b und c),
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1 zeigt einen Behälter 2, hier eine Getränkeflasche, mit einer auf den Behälter 2 aufgeschraubten beispielhaften Verschlussvorrichtung 1.
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Die Verschlussvorrichtung 1 weist eine Vielzahl von einzelnen, lediglich beispielhaft dargestellten Elementen auf, nämlich ein Deckelelement 3, ein Innengehäuse 4, einen Fluidbehälter 5 mit einem Verschlussmittel 6, welches eine Ablassöffnung 7 verschließt, und ein Öffnungsmittel 8 zum Öffnen der Ablassöffnung 7. Das Verschlussmittel 6 weist beispielhaft einen Ablasskanal 9 auf. Der Fluidbehälter 5 weist an seiner in Richtung des Deckelelementes 3 weisenden Seite eine Öffnung 10 auf, welche von einem Folienelement 11 verschlossen ist. Der Randbereich des Fluidbehälters 5 ist besonders vorteilhaft nach Art eines Verbindungsflansches 12 abgekantet. Zwischen dem Fluidbehälter 5 und dem darin angeordneten Verschlussmittel 6 ist ein Dichtungsgummi 13 angeordnet. Das Dichtungsgummi 13 hat hier im Wesentlichen eine keilartige Grundform, wobei der breitere Endbereich in Richtung des Innenraums des Fluidbehälters 5 weist.
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Bei der Herstellung der gezeigten Verschlussvorrichtung 1 wird die Ablassöffnung 7 des Fluidbehälters 5 mit einem vorteilhaft formschlüssig korrespondierenden Dichtungsgummi 13 bestückt. Dafür wird das Dichtungsgummi 13 durch die Öffnung 10 des Fluidbehälters 5 in die Ablassöffnung 7 eingelegt. Das Dichtungsgummi 13 weist lediglich beispielhaft eine axiale Durchgangsöffnung auf, in welche ein Verschlussmittel 6, hier ein Stöpselelement, eingreifen kann. Auch andere Arten von Durchgangsöffnungen sind denkbar. Der so ausgestattete Fluidbehälter 5 wird nun im Bereich seiner Öffnung 10 mit einem Folienelement 11 verschlossen. Hierzu wird beispielsweise das Folienelement 11 mit dem Verbindungsflansch 12, d. h. dem kragenförmig abgekanteten Bereich des Fluidbehälters 5, verschweißt. Anschließend wird der mit dem Folienelement 11 verschlossene Fluidbehälter 5 in das Deckelelement 3 eingeführt bis das Folienelement 11 die Innenseite des Deckelelementes 3 berührt. Dann wird das Folienelement 11 mit dem Deckelelement 3 verbunden. Die Verbindung zwischen Folienelement 11 und Deckelelement 3 kann durch Verkleben, Pressen oder ähnliches hergestellt werden. Besonders bevorzugt ist eine Verbindung durch Schweißen.
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Des Weiteren wird zur Herstellung der Verschlussvorrichtung 1 das Innengehäuse 4 mit dem Behälter 2 verbunden. Das Innengehäuse 4 weist dazu beispielsweise einen u-förmigen Randbereich auf, welcher über den Rand des Behälters 2 greifen kann. Die Verbindung geschieht vorteilhaft über korrespondierende Gewinde an der Außenseite des Behälters 2 und dem Randbereich des Innengehäuses 4.
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Schließlich wird das Deckelelement 3 mit dem daran angeordneten Fluidbehälter 5 in das Innengehäuse 4, d. h. in den Behälter 2, eingeführt. Der Randbereich des Innengehäuses 4 weist vorteilhaft ein Gewinde auf, welches mit einem Gewinde des Deckelelementes 3 verschraubbar ist. Bei fortschreitender Verschraubung wird der Fluidbehälter 5 immer tiefer in das Innengehäuse 4 eingelassen bis schließlich das Verschlussmittel 6 maximal in die Ablassöffnung 7 des Fluidbehälters 5 eingreift. Damit ist die Schließposition der Verschlussvorrichtung 1 erreicht. Dies ist regelmäßig eine Position der Verschlussvorrichtung 1, welche bei der Lagerung des Behälters 2 vorliegt. Verschlussvorrichtung 1 und Behälter 2 sind dabei so miteinander verbunden, dass die in dem Behälter 2 und dem Fluidbehälter 5 gespeicherten Medien nicht miteinander in Berührung gelangen können und auch nicht aus dem Fluidbehälter 5 bzw. dem Behälter 2 in die Umgebung gelangen können.
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2 stellt eine beispielhafte Ablassposition der Verschlussvorrichtung 1 dar. Diese Position ergibt sich, wenn das Deckelelement 3 relativ zu dem Behälter 2 in Öffnungsrichtung gedreht wurde, was regelmäßig bei einer üblichen Öffnungsbewegung an einem Gewinde eines Behälters 2 geschieht.
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Durch die Öffnungsbewegung wird das Deckelelement 3 mit dem daran angeschweißten Folienelement 11 sowie dem Fluidbehälter 5 relativ zu dem Innengehäuse 4 bewegt. Dadurch wird gleichzeitig auch das Verschlussmittel 6 relativ zu der Ablassöffnung 7 des Fluidbehälters 5 verschoben, so dass ein Ablasskanal 9 freigegeben wird. Durch diesen Ablasskanal 9 kann nun das in dem Fluidbehälter 5 befindliche Medium in den Behälter 2 austreten.
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Bei einer weiteren Drehung des Deckelelementes 3 relativ zu dem Behälter 2 kann schließlich die gesamte Verschlussvorrichtung 1 von dem Behälter 2 entfernt werden. In dieser Endposition kann es besonders vorteilhaft vorgesehen sein, dass Deckelelement 3 und Innengehäuse 4 so weit zueinander verschoben sind, dass ein Teilbereich des Verschlussmittels 6 die Ablassöffnung 7 wieder verschließen kann. Hierdurch kann wirksam ein Nachtropfen aus dem Fluidbehälter 5 verhindert werden. Diese Endposition ist beispielhaft in 3 dargestellt.
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In 4 sind verschiedene beispielhafte Zwischenschritte bei der Herstellung eines erfindungsgemäßen Sets mit Fluidbehälter 5 und Deckelelement 3 – und damit auch bei der Herstellung einer Verschlussvorrichtung 1 – dargestellt.
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In einem beispielhaft dargestellten Verfahrensschritt nach 4a wird das Dichtungsgummi 13 durch die Öffnung 10 des Fluidbehälters 5 in die Ablassöffnung 7 des Fluidbehälters eingebracht. Dieses Dichtungsgummi 13 dient später zur Aufnahme des Verschlussmittels 6, welches an dem Innengehäuse 4 angeordnet ist. Das Deckelelement 3 wird vorbereitend mit dem Folienelement 11 verbunden. Dazu wird das Folienelement 11 von innen in das Deckelelement 3 eingelegt. Die Verbindung zwischen dem Folienelement 11 und dem Deckelelement 3 wird durch Schweißen hergestellt.
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Das Deckelelement 3, welches beispielsweise aus Polypropylen hergestellt ist, wird dabei vorteilhaft mit einem Folienelement 11 verbunden, welches auf der dem Deckelelement 3 zugewandten Seite ein Material aufweist, das mit Polypropylen eine dichtende Verbindung eingeht. Sofern das Folienelement 11 beispielsweise eine Aluminiumfolie ist, empfiehlt es sich, auf der entsprechenden Seite des Folienelementes 11 einen zu Polypropylen kompatiblen Lack aufzubringen. In dem Fall, dass das Folienelement 11 eine Kunststoff-Mehrschichtfolie ist, kann das Folienelement 11 beispielsweise auf der in Kontakt mit dem Deckelelement 3 stehenden Seite ebenfalls eine Polypropylen-Schicht aufweisen.
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Grundsätzlich kann das Verschweißen über den gesamten Bereich des Folienelementes 11 erfolgen. Alternativ können jedoch auch nur einzelne Schweißpunkte vorgesehen sein. Die für das Schweißen benötigte Temperatur bestimmt sich nach dem Material des Deckelelementes 3 bzw. dem Material derjenigen Schicht des Folienelementes 11, welche dem Deckelelement 3 zugewandt ist. Im vorgenannten Beispiel ist dies die Schmelztemperatur des Polypropylens.
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In 4b ist das Zusammenfügen von vorbereitetem Fluidbehälter 5 und vorbereitetem Deckelelement 3 dargestellt. Dabei wird der Fluidbehälter 5 von innen in das Deckelelement 3 eingeführt. Der Verbindungsflansch 12 des Fluidbehälters 5 gelangt dabei in Kontakt mit dem Folienelement 11.
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Gemäß 4c wird anschließend eine Schweißverbindung zwischen dem Verbindungsflansch 12 des Fluidbehälters 5 und dem Folienelement 11 hergestellt. Der Fluidbehälter 5 besteht regelmäßig aus PBT, so dass sich auf der dem Fluidbehälter 5 zugewandten Seite des Folienelementes 11 vorteilhaft ein kompatibles Material befindet. Die Schweißverbindung wird beispielhaft ringförmig um die Öffnung 10 des Fluidbehälters 5 hergestellt. Dies entspricht der ringförmigen Gestalt des Verbindungsflansches 12. Maßgebend für die Schweißtemperatur ist hier der Schmelzpunkt des Materials des Fluidbehälters 5 bzw. des entsprechenden auf dem Folienelement 11 aufgebrachten Materials.
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Obwohl die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert ist, bei welchem das Öffnungsmittel
8 und das Verschlussmittel
6 als einstückiges Stöpselelement ausgebildet sind, kann die Erfindung auch bei einer Verschlussvorrichtung
1 Anwendung finden, die als Verschlussmittel
6 eine Membran und als Öffnungsmittel
8 einen Dorn vorsieht (siehe beispielsweise
WO 2008/017890 A1 ).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verschlussvorrichtung
- 2
- Behälter
- 3
- Deckelelement
- 4
- Innengehäuse
- 5
- Fluidbehälter
- 6
- Verschlussmittel
- 7
- Ablassöffnung
- 8
- Öffnungsmittel
- 9
- Ablasskanal
- 10
- Öffnung
- 11
- Folienelement
- 12
- Verbindungsflansch
- 13
- Dichtungsgummi
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2013105 B9 [0003]
- WO 2008/017890 A1 [0004, 0049]
- WO 2012/175934 A2 [0007]