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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gargerät mit wenigstens einem Garraum, der mittels wenigstens einer Dampferzeugereinrichtung beheizbar ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betreiben eines derart ausgestalteten Gargerätes.
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Gargeräte mit einem Dampferzeuger, insbesondere Dampfgarer, bieten einem Benutzer die Möglichkeit, Gargut besonders schonend mittels Dampf zuzubereiten. Um Dampf in dem Garraum zur Verfügung zu stellen, sind mehrere Methoden zur Dampferzeugung bekannt geworden.
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Bei der internen Dampferzeugung wird Wasser in den Garraum eingeleitet und auf einer Verdampfungsfläche, meist auf dem Garraumboden, erhitzt und verdampft. Diese Methode ist energetisch vorteilhaft, bietet jedoch optische Nachteile. Durch das Erzeugen von Dampf im Garraum steht immer viel Wasser unten im Garraum, was optisch nicht besonders ansprechend ist. Zudem bilden sich durch das Wasser im Garraum Kalkablagerungen, welche das Erscheinungsbild des Gargerätes beeinträchtigen und zudem regelmäßig entfernt werden müssen.
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Externe Dampferzeugern hingegen produzieren außerhalb des Garraumes Dampf und leiten kein Wasser, sondern nur Dampf in den Garraum ein. Diese Art der Dampferzeugung ist energetisch nicht so effektiv wie die interne Dampferzeugung. Zudem kondensiert auch auf bei dieser Methode beim Garen Dampf an den Garraumwänden und den zu garenden Lebensmitteln und sammelt sich als Kondensat auf dem Garraumboden.
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Um dies zu vermeiden, sind Gargeräte bekannt geworden, welche die externe und die interne Dampferzeugung kombinieren. Dabei wird zwar ausschließlich Dampf in den Garraum eingeleitet, der kondensierte Dampf wird jedoch, sobald das Kondensat auf den Garraumboden gelaufen ist, auf diesem wieder verdampft. Dazu ist auch der Garraumboden beheizt, um das heruntergelaufene Kondensat zu verdampfen. Durch eine solche Ausgestaltung wird de Effektivität der Dampferzeugung gesteigert.
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Nachteilig bei solchen Ausgestaltungen ist jedoch der höhere konstruktive Aufwand, da sowohl dem Dampferzeuger als auch dem Garraumboden jeweils eine Heizquelle zugeordnet ist, was zu höheren Materialkosten in der Fertigung und zudem während des Betriebs des Gargerätes zu höheren Betriebskosten führt.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gargerät mit einer Dampferzeugereinrichtung zur Verfügung zu stellen, das eine energetisch vorteilhafte Dampferzeugung gewährleistet und einfacher aufgebaut ist. Es ist weiterhin die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Gargerätes zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Gargerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen.
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Das erfindungsgemäße Gargerät umfasst wenigstens einen Garraum, der über wenigstens eine dem Garraum zugeordnete Dampferzeugereinrichtung beheizbar ist. Dabei umfasst die Dampferzeugereinrichtung wenigstens eine Heizeinrichtung und wenigstens eine Rohreinrichtung mit wenigstens einer Wasserzufuhr und wenigstens einer Dampfabfuhr. Die Dampfabfuhr der Rohreinrichtung steht mit wenigstens einem Dampfeinlass des Garraumes in Wirkverbindung. Die Dampferzeugereinrichtung ist erfindungsgemäß außerhalb des Garraumes vorgesehen. Zudem ist die Dampferzeugereinrichtung derart ausgebildet und angeordnet, dass die Heizeinrichtung der Dampferzeugereinrichtung zur Erzeugung von Dampf wenigstens abschnittsweise mit wenigstens einer ersten Verdampfungsfläche der Rohreinrichtung der Dampferzeugereinrichtung in Wirkverbindung steht. Zudem steht die Heizeinrichtung der Dampferzeugereinrichtung mit wenigstens einem Abschnitt des Garraumbodens in Wirkverbindung, sodass der Garraumboden wenigstens abschnittsweise als zweite Verdampfungsfläche innerhalb des Garraumes nutzbar ist.
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Erfindungsgemäß ist die Rohreinrichtung vorzugsweise als Rohr oder als Rohrsystem ausgebildet, wobei die Rohreinrichtung als Wasserzufuhr bevorzugt einen Frischwasseranschluss umfasst oder mit einem Frischwassertank in Wirkverbindung steht. Insbesondere bei der Verwendung eines Frischwassertanks ist die Verwendung eines Ventils und/oder einer Pumpe zwischen Frischwassertank und Rohreinrichtung vorteilhaft.
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Der Abschnitt des Garraumbodens, der durch die Heizeinrichtung erhitzt wird, ist bevorzugt eine Bodenplatte in dem Garraum bzw. der Boden des Garraumes oder ein unterer Gehäuseabschnitt des Garraumes. Dabei ist bevorzugt eine Bodenplatte mit einer Garraumsenke vorgesehen, die durch die Heizeinrichtung der Dampferzeugereinrichtung erwärmt wird.
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Das erfindungsgemäße Gargerät bietet viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist, dass durch die spezielle Ausgestaltung der Dampferzeugereinrichtung zwei Verdampferflächen zur Verfügung gestellt werden, wobei sich die eine Verdampfungsfläche außerhalb des Garraumes im Rohrsystem der Dampferzeugereinrichtung befindet und die zweite Verdampfungsfläche innerhalb des Garraumes zur Verfügung gestellt wird. Dadurch wird erreicht, dass mit einer Heizeinrichtung zwei Verdampfungsflächen aufgeheizt werden können, wobei die zweite Verdampfungsfläche innerhalb des Garraumes zur Kondensatverdampfung genutzt werden kann.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung bietet energetische, wartungstechnische und optische Vorteile. Durch die zuvor beschriebene Wirkungsweise der Dampferzeugereinrichtung mit zwei Verdampfungsflächen wird zunächst ein Großteil des Dampfes außerhalb des Garraumes gebildet und in diesen eingeleitet. Dadurch wird vermieden, dass der Dampf vollständig im Garraum erzeugt werden muss, wodurch sich schnell Verkalkungen im Garraum bilden, die von einem Benutzer regelmäßig entfernt werden müssen und zudem optisch nicht ansprechend sind. Weiterhin kann sich kondensierter Dampf als Kondensat auf der Bodenplatte des Garraumes sammeln und wird dort durch die Heizeinrichtung des externen Dampferzeugers wieder verdampft.
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Dadurch können auch die energetischen Vorteile einer internen Dampferzeugung vorteilhaft eingesetzt werden.
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Zudem wird durch das erfindungsgemäße Gargerät ein Garraum mit einer Dampferzeugereinrichtung zur Verfügung gestellt, welches fertigungstechnisch einen Kostenvorteil birgt. Die Dampferzeugereinrichtung in dem erfindungsgemäßen Gargerät ist nämlich wie bei einer herkömmlichen Kaffeemaschine aufgebaut, bei welcher eine Heizeinrichtung das Wasser zur Zubereitung des Kaffees aufheizt und zudem die Warmhalteplatte der Kaffeemaschine betreibt.
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Dadurch, dass die Heizeinrichtung der externen Dampferzeugereinrichtung sowohl die erste als auch die zweite Verdampfungsfläche beheizt, kann zudem auf eine separate Heizeinrichtung für den Garraumboden verzichtet werden. Dadurch werden Herstellungskosten und auch Energiekosten beim Betreiben der Dampferzeugereinrichtung eingespart.
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Bevorzugt ist die Heizeinrichtung der Dampferzeugereinrichtung als Durchlauferhitzer ausgebildet. So wird eine effektive und kostengünstige Heizeinrichtung zur Dampferzeugung zur Verfügung gestellt.
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Besonders bevorzugt ist der Dampferzeugereinrichtung wenigstens eine Pumpeneinrichtung zugeordnet. Eine solche Pumpe kann dann eine vorteilhafte oder optimale Menge an Wasser in die Dampferzeugereinrichtung über die Wasserzufuhr einleiten, wo sie dann verdampft wird. Bevorzugt ist die Pumpeneinrichtung als Teil der Dampferzeugereinrichtung ausgebildet bzw. wird von dieser umfasst.
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In vorteilhaften Weiterbildungen ist die Heizeinrichtung der Dampferzeugereinrichtung in einem Thermoblock vorgesehen, der von außen an dem Garraumboden aufgenommen ist. Ein Thermoblock ist insbesondere als Heizblock mit wenigstens einer wärmeübertragenden Fläche zu verstehen, die an der Bodenplatte angebracht ist. Durch diesen Thermoblock kann dann die Rohreinrichtung der Dampferzeugereinrichtung linear oder auch in Schlangenlinien oder spiralförmig durchgeführt sein, sodass das durch das Rohrsystem geführte Wasser durch die Heizeinrichtung aufgeheizt wird. Die dem Thermoblock zugeordnete Heizeinrichtung erhitzt neben der ersten Verdampfungsfläche auch noch die zweite Verdampfungsfläche, nämlich den Garraumboden des Garraumes.
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In bevorzugten Ausgestaltungen ist der Heizeinrichtung und/oder dem Garraumboden wenigstens eine Sensoreinrichtung zugeordnet. So kann beispielsweise bei einer steigenden Temperatur der Heizeinrichtung und/oder der Bodenplatte darauf geschlossen werden, dass ein Dampfdefizit im Garraum vorliegt. Ist kein Kondensat mehr im Garraum und auch kein Wasser im Rohrsystem der Dampferzeugereinrichtung, steigt die Temperatur an der Bodenplatte bzw. an der Heizeinrichtung, als Sensor eignet sich insbesondere ein Temperatursensor, der beispielsweise als PT-1000 ausgebildet sein kann.
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Bevorzugt weist der Garraum einen Dampfauslass auf. Dadurch kann sichergestellt werden, dass überschüssiger Dampf bzw. Luft aus dem Garraum ausgeblasen wird, damit kein Druck im Garraum aufgebaut werden kann.
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Besonders bevorzugt ist dem Dampfauslass des Garraumes wenigstens eine Sensoreinrichtung zugeordnet. Dabei ist hier insbesondere ein Temperatursensor vorteilhaft einsetzbar, der als sogenannter Dampfüberschusssensor arbeitet. Ist genug Dampf im Garraum vorhanden, wird überschüssiger Dampf durch den Dampfauslass abgeführt und passiert dabei den Temperatursensor, wobei dieser erwärmt wird. Ist jedoch zu wenig Dampf im Garraum vorhanden, entsteht ein leichter Unterdruck, wodurch abgekühlte Luft durch den Dampfauslass wieder in den Garraum eingesogen wird. Dabei passiert die kalte Luft den Temperatursensor, der über eine Abkühlung ein Dampfdefizit erkennt.
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Vorzugsweise ist dem Dampfauslass wenigstens eine Lüftereinrichtung zugeordnet, die den Dampf insbesondere geregelt aus dem Garraum abführt.
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In zweckmäßigen Weiterbildungen ist wenigstens eine Steuereinrichtung vorgesehen. Eine solche Steuereinrichtung kann je nach Ausgestaltung in Wirkverbindung mit der Heizeinrichtung, der Pumpe, verschiedenen Sensoren oder auch einer Programmsteuerung des Gargerätes stehen. So kann über die Steuereinrichtung und ermittelte Werte die Frischwasserzufuhr und/oder die Heizleistung der Heizeinrichtung insbesondere stufenlos angepasst werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zum Betreiben eines Gargerätes, wie es zuvor beschrieben wurde und umfasst die folgenden Schritte. Zunächst wird in einem Schritt a) die Rohreinrichtung der Dampfeinrichtung mit Wasser befüllt und die Heizeinrichtung wird aktiviert, sodass das Wasser in der Rohreinrichtung verdampft wird und in den Garraum geleitet wird. Dabei erfolgt das Befüllen der Rohreinrichtung und das Aktivieren der Heizeinrichtung in geeigneter Reihenfolge. Je nach Situation kann die Rohreinrichtung zuerst befüllt und anschließend beheizt werden. Es kann aber auch eine umgekehrte Reihenfolge vorgesehen sein, wobei zunächst die Heizeinrichtung aktiviert wird und erst anschließend die Rohreinrichtung befüllt wird. Die Rohreinrichtung wird anschließend in einem Schritt b) weiter mit Wasser befüllt und dieses wird von der Heizeinrichtung verdampft, bis eine vorbestimmte Menge an Dampf in dem Garraum vorliegt. Sobald die vorbestimmte Menge an Dampf in dem Garraum vorliegt, wird kein weiteres Wasser mehr in die Rohreinrichtung zum Verdampfen eingeleitet, jedoch wird abschnitt c) die Heizeinrichtung weiter betrieben, sodass es zur Verdampfung des kondensierten Dampfanteils auf dem Garraumboden kommt. Die zuletzt genannten Schritte b) und c) werden während des Garvorganges immer dann wiederholt, wenn die Menge an Dampf in dem Garraum einen Schwellwert unterschreitet.
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Auch das erfindungsgemäße Verfahren bietet viele Vorteile. Durch die spezielle Ausgestaltung des Gargerätes mit einer Heizeinrichtung für die beiden Verdampfungsflächen innerhalb und außerhalb des Garraumes kann besonders vorteilhaft Dampf in den Garraum geleitet werden und in diesem erzeugt werden. Dabei wird erfindungsgemäß nur Dampf und kein Wasser in den Garraum geleitet, wobei kondensierter Dampf über die Bodenplatte des Garraumes erneut verdampft werden kann. Dadurch werden die Vorteile eines externen und eines internen Dampferzeugers vorteilhaft mit nur einer Heizeinrichtung kombiniert.
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Bevorzugt wird die Befüllung der Rohreinrichtung mit Wasser über die von wenigstens einer Sensoreinrichtung ermittelten Werte gesteuert. Dies ist insbesondere stufenlos möglich, wobei bevorzugt erneut Wasser in die Verdampfungseinrichtung eingeführt wird, wenn eine Temperaturerhöhung der Heizeinrichtung detektiert wird oder eine Abkühlung einer Sensoreinrichtung an einem Dampfauslass detektiert wird.
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Besonders bevorzugt wird die Leistung der Heizeinrichtung über die von wenigstens einer Sensoreinrichtung ermittelten Werte angepasst. Dabei kann diese Anpassung insbesondere stufenlos erfolgen und erfolgt insbesondere in Abhängigkeit der ermittelten Werte der Sensoren, die der Heizeinrichtung oder einem Dampfauslass zugeordnet sind.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen, welche im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert werden.
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In den Figuren zeigen:
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1 eine rein schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Gargerätes ohne Gehäuse; und
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2 eine rein schematische Ansicht von unten auf ein erfindungsgemäßes Gargerät.
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In 1 ist das erfindungsgemäße Gargerät 1 rein schematisch dargestellt, wobei zur besseren Übersicht nur das Innenleben des Gargerätes ohne Gehäuse dargestellt ist. Das Gargerät 1 ist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel als Dampfgarer 100 ausgebildet und umfasst einen Garraum 2 in dem Lebensmittel mittels Dampf schonend zubereitet werden können.
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Um Dampf in den Garraum einzuleiten, ist außerhalb des Garraumes 2 eine Dampferzeugereinrichtung 3 vorgesehen, welche mit einem Dampfeinlass 8 des Garraumes 2 in Wirkverbindung steht.
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Die Dampferzeugereinrichtung 3 umfasst eine Heizeinrichtung 4 und eine Rohreinrichtung 5, wobei die Heizeinrichtung 4 in Wirkverbindung mit der Rohreinrichtung 5 steht und dort eine erste Verdampfungsfläche 10 zur Verfügung stellt. Zum Erzeugen von Dampf 9 wird Wasser 22 aus einem Frischwassertank 23 mittels einer Pumpe 15 in die Dampferzeugereinrichtung 3 geführt. In alternativen Ausgestaltungen kann der Frischwassertank 23 auch durch einen Festwasseranschluss ersetzt werden, wobei dann auch eine Ventileinrichtung vorteilhaft einsetzbar ist, um das Zuleiten von Wasser 22 in die Dampferzeugereinrichtung 3 zu steuern.
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Die Dampferzeugereinrichtung 3 weist eine Wasserzufuhr 6 auf, durch welche das Wasser 22 in die Rohreinrichtung 5 gelangen kann. In der Rohreinrichtung 5 wird das Wasser 22 an der ersten Verdampfungsfläche 10 erhitz und der so erzeugte Dampf wird durch eine Dampfabfuhr 7 der Dampferzeugereinrichtung 3 über eine Leitung 24 in den Garraum 2 geführt.
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Erfindungsgemäß wird solange Dampf 9 erzeugt, bis eine vorbestimmte Menge an Dampf 9 im Garraum 2 vorliegt. Dann wird die Zufuhr von Wasser 22 in die Dampferzeugereinrichtung 3 unterbrochen, sodass kein weiterer Dampf 9 in den Garraum eingeleitet wird. Dass eine ausreichende Menge an Dampf 9 in dem Garraum 2 vorliegt, kann z. B. wie in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel mittels eines Sensors 19 an einem Dampfauslass 18 des Garraumes 2 überprüft werden. Über den Dampfauslass 19 wird unterstützt durch eine Lüfteinrichtung 20 überschüssiger Dampf 9 aus dem Garraum 9 abgeführt. Ist der Garraum 2 mit Dampf 9 gesättigt, steigt der Druck in dem Garraum 2 derart, dass überschüssiger Dampf 9 über den Dampfauslass 18 aus dem Garraum abgeführt wird. Durch den austretenden Dampf 9 steigt die Temperatur an den Dampfauslass 18, wobei diese Temperatursteigerung durch die Sensoreinrichtung 19 detektiert wird. Die Sensoreinrichtung 19 am Dampfauslass 18 arbeitet somit als Dampfüberschusssensor 25.
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Während des Garbetriebes kondensiert Dampf 9 an den Garraumwänden 33 und an dem Gargut, welches in Garraum 2 gegart wird. Der kondensierte Dampf 9 sammelt sich als Kondensat 33 auf dem Garraumboden 12. Dabei sammelt sich das Kondensat 26 insbesondere auf einer Bodenplatte 27, welche eine hier nicht näher dargestellte Garraumsenke 28 aufweisen kann, welche vorzugsweise in etwa mittig vorgesehen ist und in welcher sich das Kondensat 26 sammeln kann.
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Erfindungsgemäße steht die Dampferzeugereinrichtung 3 beziehungsweise die Heizeinrichtung 4 der Dampferzeugereinrichtung 3 in Wirkverbindung mit dem Garraumboden 12. Obwohl die Dampferzeugereinrichtung 3 außerhalb des Garraumes angeordnet ist, kann so über die Heizeinrichtung 4 der Dampferzeugereinrichtung 3 eine zweite Verdampfungsfläche 13 innerhalb des Garraumes 2 auf dem Garraumboden 12 zur Verfügung gestellt werden, über welche das Kondensat 26 erhitzt wird, wodurch wieder Dampf 9 im Garraum 2 entsteht.
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Dadurch, dass in dem Garraum 2 wenigstens ein Abschnitt 11 des Garraumbodens 12 als zweite Verdampfungsfläche 13 vorgesehen ist, wird die Effektivität des Gargerätes 1 deutlich erhöht. Zudem können bei der Konstruktion erheblich Kosten eingespart werden, da die erste Verdampfungsfläche 10 und die zweite Verdampfungsfläche 13 durch nur eine gemeinsame Heizeinrichtung 4 beheizt werden.
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Allgemein wir durch das erfindungsgemäße Gargerät 1 ein Dampfgarer 100 zur Verfügung gestellt, der die Vorteile einer externen und einer internen Dampferzeugereinrichtung 3 kombiniert, wobei insbesondere die Nachteile einer internen Dampferzeugereinrichtung 3 vermieden werden. Bei internen Dampferzeugereinrichtungen wird nämlich kein Dampf, sondern Wasser in den Garraum eingeleitet, wobei das Wasser dann ausschließlich beispielsweise über eine Bodenplatte verdampft wird. Dadurch steht immer sehr viel Wasser unten im Garraum 2 und zudem bildet sich eine nicht unerhebliche Menge an Kalk, die regelmäßig von einem Benutzer entfernt werden muss.
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Jedoch ist der Wirkungsgrad einer internen Verdampfungsanlage etwas besser als bei einer externen Dampferzeugereinrichtung. Durch das Vorsehen einer internen Verdampfungsfläche 13 zusätzlich zu dem externen Dampferzeuger 3 ist aber auch das erfindungsgemäße Gargerät äußerst effizient.
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In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist auch der Heizeinrichtung 4 beziehungsweise der Bodenplatte 27 eine Sensoreinrichtung 17 zugeordnet. Auch diese Sensoreinrichtung 17 ist als Temperatursensor 29 ausgebildet. Dabei stehen sowohl der Temperatursensor 29 als auch der Dampfüberschuss 25 in Verbindung mit einer hier nur schematisch dargestellten Steuereinrichtung 21.
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Ein vorteilhafter Betrieb des Dampfgarers 100 wird im Folgenden rein schematisch skizziert. Dabei wird zunächst Wasser 22 aus dem Frischwassertank 23 über die Pumpe 15 in die Dampferzeugereinrichtung 3 eingeleitet und mittels der Heizeinrichtung 4 verdampft. Dabei kann in einer vorteilhaften Betriebsart zunächst Wasser 22 in das Rohreinrichtung 5 eingefüllt werden, wobei die Heizeinrichtung 4 erst anschließend aktiviert wird, um das Wasser zu verdampfen. In einer anderen Betriebsarten kann die Heizeinrichtung 4 auch schon vor der Befüllung der Rohreinrichtung 5 aktiviert werden. Dann wird beispielsweise Wasser 22 erst in die Rohreinrichtung 5 eingefüllt, wenn der Sensor 29 eine vorbestimmte Temperatur detektiert.
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Der so erzeugte Dampf 9 wird über die Leitung 24 durch den Dampfeinlass 8 in den Garraum 2 eingeführt. Dabei wird der Dampferzeugereinrichtung 3 solange Wasser 22 über die Pumpe 15 zugeführt, bis der Dampfüberschusssensor 25 eine Temperaturänderung detektiert, die darauf schließen lässt, dass eine vorbestimmte Menge Dampf 9 im Garraum 2 vorlegt.
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In anderen Ausgestaltungen kann der Betrieb der Dampferzeugereinrichtung und/oder die Zufuhr von Wasser 22 in die Dampferzeugereinrichtung 3 und/oder die Zufuhr von Dampf 9 in den Garraum 2 auch zeitgesteuert erfolgen. Dabei kann beispielsweise auf empirische Werte zurückgegriffen werden, um festzulegen, wann eine vorbestimmte Menge an Dampf 9 im Garraum unterschritten wird bzw. wann das im Garraum entstehende Kondensat vollständig oder überwiegend verdampft ist.
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Die Steuereinrichtung 21 steht vorzugsweise auch in Wirkverbindung mit der Pumpe 15 und stoppt die Wasserzufuhr in die Dampferzeugereinrichtung 3, sobald sie einen entsprechenden Wert von dem Dampfüberschusssensor 25 übermittelt bekommt. Ab diesem Zeitpunkt wird nur noch Dampf 9 innerhalb des Garraumes 2 über die zweite Verdampfungsfläche 13 erzeugt. Dies erfolgt dadurch, dass zwar die Pumpe 15 kein weiteres Wasser 22 in die Dampferzeugereinrichtung 3 einleitet, die Heizeinrichtung 4 der Dampferzeugereinrichtung 3 jedoch weiter betrieben wird.
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Dadurch wird das Kondensat 26 auf der Bodenplatte 27 verdampft, bis kein weiteres Kondensat 26 mehr auf der Bodenplatte 27 vorhanden ist. Sobald kein Kondensat 26 mehr auf der Bodenplatte 27 verdampft werden kann, steigt die Temperatur der Heizeinrichtung 4 beziehungsweise der Bodenplatte 27 an. Dieser Temperaturanstieg wird durch den Sensor 17 detektiert und an die Steuereinrichtung 21 übermittelt.
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Je nach Garfortschritt kann die Dampferzeugereinrichtung 3 beziehungsweise die Heizeinrichtung 4 jetzt durch die Steuereinrichtung 21 abgestellte werden. Wird weiterer Dampf im Garraum 2 benötigt, aktiviert die Steuereinrichtung 21 wieder die Pumpe 15, welche erneut Wasser 22 aus dem Frischwassertank 23 in die Dampferzeugereinrichtung 3 einleitet und so neuen Dampf in den Garraum 2 einleitet.
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Dieses Zusammenspiel zwischen Dampferzeugereinrichtung 3, Steuereinrichtung 21, Pumpe 15 und den Sensoren 17, 19 und solange fortgesetzt, bis der Garvorgang abgeschlossen ist. Dabei kann die Heizeinrichtung z. B. getaktet betrieben werden, es ist aber auch möglich, dass die Heizeinrichtung 4 stufenlos in der Leistung angepasst werden kann, sodass kontinuierlich die nötige Menge Dampf 9 in den Garraum zugeleitet werden kann.
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In 2 ist rein schematisch eine Ansicht von unten auf die Dampferzeugereinrichtung 3 dargestellt, die außen an den Boden des Garraumes 2 angebracht ist. Dabei sieht man auf die Außenseite des Garraumbodens 12, der in der Mitte eine Garraum Senke 28 aufweist. An dieser Senke 28 ist die Verdampfungseinrichtung 3 derart aufgenommen, dass die Heizeinrichtung 4 in Wirkverbindung mit dem Garraumboden 12 steht und so eine zweite Verdampfungsfläche 13 zur Verfügung stellt. Dabei ist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel die Verdampfungseinrichtung 3 in einem Thermoblock 16 vorgesehen, der hier aus einem thermisch leiteten Material 30 gefertigt ist.
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In diesem Thermoblock 16 ist die Rohreinrichtung 5 der Dampferzeugereinrichtung verlegt und wird hier durch zwei Heizwendel 31 der Heizeinrichtung 4 beheizt. Da die Heizeinrichtung 4 den Thermoblock 16 erhitzt wird ein Abschnitt 11 der Bodenplatte 27 automatisch mit erhitzt, wodurch an dem Garraumboden 12 eine zweite Verdampfungsfläche 13 immer innerhalb des Garraumes 2 zur Verfügung gestellt wird.
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Zur Erzeugung von Dampf 9 wird Wasser 22 durch die Wasserzufuhr 6 in die Rohreinrichtung 5 beziehungsweise in das Rohrsystem 32 geleitet. Die Heizeinrichtung 4 ist dabei in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel als Durchlauferhitzer 14 ausgebildet, in dem aus dem Wasser 22 Dampf 9 erzeugt wird. Der in dem Durchlauferhitzer 14 erzeugte Dampf 9 dann über die Dampfabfuhr 7 zu dem Dampfeinlass 8 des Garraumes 2 geleitet werden.
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Die Rohreinrichtung 5 ist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel schlaufenförmig in dem Thermoblock 16 vorgesehen. In anderen Ausgestaltungen kann die Rohreinrichtung 5 aber auch linear durch den Thermoblock 16 durchgeführt sein oder auch in mehreren Schlaufen durch diesen geführt sein, um eine noch bessere Temperaturübertragung auf das Wasser 22 zu ermöglichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gargerät
- 2
- Garraum
- 3
- Dampferzeugereinrichtung
- 4
- Heizeinrichtung
- 5
- Rohreinrichtung
- 6
- Wasserzufuhr
- 7
- Dampfabfuhr
- 8
- Dampfeinlass
- 9
- Dampf
- 10
- erste Verdampfungsfläche
- 11
- Abschnitt
- 12
- Garraumboden
- 13
- zweite Verdampfungsfläche
- 14
- Durchlauferhitzer
- 15
- Pumpeneinrichtung
- 16
- Thermoblock
- 17
- Sensoreinrichtung
- 18
- Dampfauslass
- 19
- Sensoreinrichtung
- 20
- Lüftereinrichtung
- 21
- Steuereinrichtung
- 22
- Wasser
- 23
- Frischwassertank
- 24
- Leitung
- 25
- Dampfüberschusssensor
- 26
- Kondensat
- 27
- Bodenplatte
- 28
- Garraumsenke
- 29
- Temperatursensor
- 30
- thermisch leitendes Material
- 31
- Heizwendel
- 32
- Rohrsystem
- 33
- Garraumwand
- 100
- Dampfgarer