DE102014109416A1

DE102014109416A1 - Motor-Getriebe-Verbindung mittels Klebeband

Info

Publication number: DE102014109416A1
Application number: DE102014109416.6A
Authority: DE
Inventors: Matthias Kieninger; Heinz Gert Hagedorn
Original assignee: IMS Gear SE and Co KGaA
Current assignee: IMS Gear SE and Co KGaA
Priority date: 2014-07-04
Filing date: 2014-07-04
Publication date: 2016-01-07
Also published as: CN105245055A; US9623916B2; US20160001826A1; CN105245055B

Abstract

Vorrichtung (1) aufweisend ein erstes Gehäuse (2) mit einem ersten Flansch (4) zur Aufnahme eines Motors, ein zweites Gehäuse (8) mit einem zweiten Flansch (10) zur Aufnahme eines Getriebes sowie ein zwischen dem ersten Flansch (4) und dem zweiten Flansch (10) angeordnetes, als flächige Scheibe ausgebildetes Verbindungsmittel (16), das den ersten Flansch (4) mit dem zweiten Flansch (10) flächig verbindet, wobei das Verbindungsmittel (16) ein beidseitig klebendes Klebeband ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum mechanischen Verbinden eines ersten Gehäuses mit einem zweiten Gehäuse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Vorrichtungen dienen beispielsweise dazu, das Gehäuse eines Motors mit dem Gehäuse eines Getriebes zu verbinden. Das Motorgehäuse kann dabei beispielsweise mittels eines Flansches an das Getriebe angeflanscht sein.
Über den Flansch werden jedoch häufig Schwingungen sowohl vom Motor auf das Getriebe als auch von dem Getriebe auf den Motor übertragen, was oft unangenehme und laute Geräusche verursacht. Ein weiteres Problem ist die häufig kostenintensive und technisch aufwändige Verschraubung des Motors mit dem Motorflansch. In der Regel muss bislang der Motorflansch mit dem Motor erst verschraubt werden, bevor das Getriebe beispielsweise lasergeschweißt oder verstiftet werden kann. Das bedeutet, dass es nicht möglich ist, das Getriebe ohne den Motor zu montieren und zu versenden. Daraus ergeben sich gravierende Einschränkungen bei der weltweiten Logistik von Motoren und Motor-Getriebe-Einheiten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung bereit zu stellen, die diese Nachteile nicht aufweist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen offenbart.
Die erfinderische Vorrichtung weist ein erstes Gehäuse mit einem ersten Flansch zur Aufnahme eines Motors auf, ein zweites Gehäuse mit einem zweiten Flansch zur Aufnahme eines Getriebes sowie ein zwischen dem ersten Flansch und dem zweiten Flansch angeordnetes, als flächige Scheibe ausgebildetes Verbindungsmittel, das den ersten Flansch mit dem zweiten Flansch flächig verbindet. Dieses Verbindungsmittel ist erfindungsgemäß ein beidseitig klebendes Klebeband, beziehungsweise ein Doppelklebeband. Ein derartiges Klebeband ist elastisch und dämpft daher bereits die zwischen Motor und Getriebe übertragenen Schwingungen.
Das Verbindungsmittel kann dabei ringförmig ausgebildet sein oder als Scheibe ausgebildet sein, die zwischen den beiden Flanschen angeordnet ist. In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der erste Flansch mit dem ersten Gehäuse einstückig ausgebildet und/oder der zweite Flansch mit dem zweiten Gehäuse einstückig ausgebildet. Dadurch entfällt eine technisch aufwändige Verschraubung des Flansches mit dem Gehäuse.
Das Verbindungsmittel weist vorteilhafterweise wenigstens eine Ausnehmung zur Durchführung des Ritzels eines Motors auf, es ist dabei vorzugsweise ringförmig ausgebildet und weist eine Mittenausnehmung auf. Das Ritzel des Motors ist vorzugsweise auch durch eine Mittenausnehmung im ersten und/oder zweiten Flansch hindurchführbar.
Das Verbindungsmittel kann weiterhin wenigstens eine nicht zentrische Durchbohrung aufweisen, wobei in diesem Falle zumindest einer der beiden Flansche wenigstens eine, vorzugsweise stiftförmig ausgebildete, Anformung aufweist, die durch die wenigstens eine nicht zentrische Durchbohrung des Verbindungsmittels hindurchgreift und in eine mit der Anformung korrespondierende Ausnehmung des anderen der beiden Flansche formschlüssig eingreift. Durch eine derartige Anformung kann gewährleistet werden, dass, wenn in dem ersten Gehäuse ein Motor angeordnet ist, der in ein in dem zweiten Gehäuse angeordnetes Getriebe eingreift, die beiden Gehäuse sich bei Betrieb des Motors nicht gegeneinander verdrehen können.
Das erste Gehäuse kann mit dem zweiten Gehäuse radial verstiftet und/oder verschweißt und/oder verschraubt sein.
Um eine einfachere Montage eines Elektromotors an eine bereitgestellte Getriebeeinheit, die vorzugsweise bereits fertig verschweißt in dem zweiten Gehäuse angeordnet ist, zu ermöglichen, kann zwischen dem ersten Gehäuse, also dem Motorgehäuse, und dem Getriebegehäuse das Verbindungsmittel, hier das beidseitig klebende Klebeband, angeordnet und die zu verbindenden Teile durch Aufeinanderpressen miteinander verbunden werden.
Im Anschluss daran kann der Motorflansch, beispielsweise mit einem Niederhalter, flächig auf den Getriebeflansch, beispielsweise auf die Zahnkranzseite des Getriebes, gepresst werden und mit dem Getriebeflansch oder dem Getriebegehäuse fest verbunden werden. Dies kann mit beispielsweise einem Schweißvorgang, zum Beispiel einem Laserschweißvorgang, erfolgen oder auch dadurch, dass Getriebegehäuse und Motorgehäuse miteinander verstiftet werden.
Der Motor muss auf diese Weise nicht während des Verbindungsvorganges bereits mit dem Motorflansch verbunden sein oder in dem Motorgehäuse angeordnet sein. Er kann auch im Anschluss an obiges Verfahren in das erste Gehäuse, beispielsweise während der Endmontage, erst beim Kunden so eingebaut beziehungsweise eingesteckt werden, dass er mit der Getriebeeinheit in dem zweiten Gehäuse in Eingriff steht.
Dadurch wird einerseits die Montage einfacher, andererseits sorgt das zwischen Motoreinheit und Getriebeeinheit angeordnete Doppelklebeband dafür, dass Motorschwingungen und Getriebeschwingungen voneinander entkoppelt sind.
Eine derartig aufgebaute Motor-Getriebe-Einheit kann beispielsweise als Heckklappenantrieb zum Öffnen und/oder Schließen einer Heckklappe eines Fahrzeuges verwendet werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Beispieles näher erläutert. Es zeigt:
1 eine perspektivische Explosionsansicht einer erfinderischen Motor-Getriebe-Einheit.
1 zeigt die erfinderische Vorrichtung 1 in einer Explosionsdarstellung. In einem ersten Gehäuse 2, welches einen ersten Flansch 4 aufweist, ist ein Motor angeordnet, dessen Motorritzel 6 durch eine Öffnung in dem ersten Flansch 4 hindurchgeführt ist. In einem zweiten Gehäuse 8 ist ein Getriebe, im vorliegenden Fall ein Planetengetriebe, angeordnet. Das zweite Gehäuse 8 weist frontseitig einen zweiten Flansch 10 auf, der eine Öffnung 12 zur Aufnahme des Motorritzels 6 aufweist. Der zweite Flansch 10 weist zwei stiftförmige Anformungen 14, 14’ auf, die mit zwei im vorliegenden Beispiel nicht dargestellten Aufnehmungen in dem ersten Flansch 4 in Eingriff gebracht werden können. Zwischen dem ersten Gehäuse 2 und dem zweiten Gehäuse 8 ist ein Verbindungsmittel 16 angeordnet, welches als zweiseitiges Klebeband, beziehungsweise als Doppelklebeband, scheibenförmig ausgebildet ist und eine Mittenausnehmung 18 zur Durchführung des Motorritzels 6 aufweist. In dem Verbindungsmittel 16 sind zwei weitere Durchbohrungen 20, 20’ angeordnet, die der Durchführung der Anformungen 14, 14’ des zweiten Flansches 10 dienen. Wird nun das Motorgehäuse 2 mit dem Getriebegehäuse 8 verbunden, greift das Motorritzel 6 des im ersten Gehäuse 2 angeordneten Motors durch die Mittenausnehmung 18 des Verbindungsmittels 16 und durch die Öffnung 12 in dem zweiten Flansch 10 in das im zweiten Gehäuse 8 angeordnete Getriebe ein. Die Anformungen 14, 14’ an dem zweiten Flansch 10 greifen durch die beiden Durchbohrungen 20, 20’ des Verbindungsmittels 16 hindurch und formschlüssig in die nicht dargestellten im ersten Flansch 4 angeordneten Ausnehmungen ein. Dadurch, dass das Verbindungsmittel 16 ein zweiseitiges Klebeband ist, wird, wenn das erste Gehäuse 2 an das zweite Gehäuse 8 gepresst wird, eine klebende Verbindung zwischen dem ersten Gehäuse 2 und dem zweiten Gehäuse 8 geschaffen. Dadurch, dass die Anformungen 14, 14’ in entsprechende Ausnehmungen in dem ersten Flansch 4 des ersten Gehäuses 2 eingreifen, wird auf diese Weise eine drehfeste Verbindung zwischen dem ersten Gehäuse 2 und dem zweiten Gehäuse 8 geschaffen.
Die Erfindung wurde anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert, ohne auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt zu sein. So kann beispielsweise in dem zweiten Gehäuse ein Planetengetriebe angeordnet sein oder auch ein anderes Getriebe. Die Anformungen 14 können beispielsweise als zylinderförmige Stifte ausgebildet sein, sie können jedoch auch eine andere Form aufweisen. Das zweite Gehäuse 8 kann einstückig mit dem zweiten Flansch 10 ausgebildet sein, das erste Gehäuse 2 kann einstückig mit dem ersten Flansch 4 ausgebildet sein, es ist jedoch auch möglich, dass beispielsweise der erste Flansch 4 auch nicht einstückig mit dem ersten Gehäuse 2 ausgebildet ist. Dem Fachmann sind daher zahlreiche Abwandlungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich, ohne dass dadurch der Erfindungsgedanke verlassen wird.
Bezugszeichenliste

1: Vorrichtung
2: erstes Gehäuse
4: erster Flansch
6: Motorritzel
8: zweites Gehäuse
10: zweiter Flansch
12: Öffnung
14, 14’: Anformung
16: Verbindungsmittel
18: Mittenausnehmung
20, 20’: Durchbohrung

Claims

Vorrichtung (1) aufweisend ein erstes Gehäuse (2) mit einem ersten Flansch (4) zur Aufnahme eines Motors, ein zweites Gehäuse (8) mit einem zweiten Flansch (10) zur Aufnahme eines Getriebes, sowie ein zwischen dem ersten Flansch (4) und dem zweiten Flansch (10) angeordnetes, als flächige Scheibe ausgebildetes Verbindungsmittel (16), das den ersten Flansch (4) mit dem zweiten Flansch (10) flächig verbindet, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsmittel (16) ein beidseitig klebendes Klebeband ist.
Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Flansch (4) mit dem ersten Gehäuse (2) und/oder der zweite Flansch (10) mit dem zweiten Gehäuse (8) einstückig ausgebildet ist.
Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsmittel (16) und der erste und/oder zweite Flansch (4, 10) Mittenausnehmungen (18) zur Durchführung des Ritzels (6) eines Motors aufweisen.
Vorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsmittel (16) wenigstens eine nichtzentrische Durchbohrung (20, 20’) aufweist.
Vorrichtung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der eine der beiden Flansche (4, 10) wenigstens eine, vorzugsweise stiftförmig ausgebildete, Anformung (14, 14’) aufweist, die durch die wenigstens eine nichtzentrische Durchbohrung (20, 20’) des Verbindungsmittels (16) hindurch greift und in eine mit der Anformung korrespondierende Ausnehmung (18) des anderen der beiden Flansche (4, 10) formschlüssig eingreift.
Vorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Gehäuse (8) ein Getriebe, vorzugsweise ein Planetengetriebe, aufweist.
Vorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Gehäuse (2) mit dem zweiten Gehäuse (8) radial verstiftet und/oder verschweißt und/oder verschraubt ist.
Vorrichtung (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Gehäuse (2) einen Motor aufweist, der in das Getriebe eingreift.
Heckklappenantrieb zum Öffnen und/oder Schließen einer Heckklappe eines Fahrzeugs, aufweisend eine Vorrichtung (1) nach Anspruch 8.
Verfahren zum Herstellen einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, aufweisend folgende Schritte: a) Einbau eines Getriebes in das zweite Gehäuse (8), b) Verbinden des zweiten Flansches (10) mit dem ersten Flansch (4) mit einem zwischen dem ersten (4) und dem zweiten (10) Flansch angeordneten zweiseitigen Klebeband, c) Verschweißen des zweiten Gehäuses (8) oder des zweiten Flansches (10) mit dem ersten Gehäuse (2) oder dem ersten Flansch (10).