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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine hierfür geeignete Anlage zur Kommissionierung von Behältern mit Waren, wie z.B. Frischeprodukte oder Obst und Gemüse in Kunststoffbehältern, sowie ein Lagerbediengerät beziehungsweise Lagerversorgungsfahrzeug zur Durchführung der Kommissionierung.
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Das erfindungsgemäße Konzept sieht eine effiziente Einlagerung von sortenreinen Stapeln aus Behältern mit gleichen Waren in einem Lager vor, aus welchem zur Kommissionierung einzelne oder mehrere Behälter automatisiert entnommen werden, um zu einem kommissionierten Stapel mit mehreren übereinander angeordneten Behältern mit gleichen oder unterschiedlichen Waren zusammengestellt zu werden. Dabei erfolgt die Nachschubversorgung für das Lager, also die Einlagerung der sortenreinen Stapel, und die Kommissionierung der Behälter zu kommissionierten Stapeln getrennt voneinander, so dass eine effiziente Kommissionierung mit hoher Kommissionierleistung sowie ein effektiver Nachschubvorgang möglich ist.
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Durch die Einlagerung von Behälterstapeln in das Lager ohne Vereinzelung der in dem Stapel befindlichen Behälter wird zudem der Aufwand für die Einlagerung minimiert und damit eine hohe Einlagerleistung erreicht. Darüber hinaus erfolgt die Einlagerung der Stapel in das Lager mit einem Lagerversorgungsfahrzeug, welches gleichzeitig mehrere Stapel handhaben kann. Typischerweise entsprechen die Stapel in Menge und Orientierung dem der Wareneingangseinheit z.B. einer Palette.
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Eine große Effizienz der Kommissionierung bei hohem und schnellem Warenumschlag garantiert auch die Verwendung eines Lagerbediengeräts zur Entnahme einzelner oder mehrerer Behälter aus den im Lager gelagerten Behälterstapel, welches ein Stapelung der aus dem Lager entnommenen Behälter zu kommissionierten Stapeln auf dem Lagerbediengerät ermöglicht. Die entnommenen Behälter oder Behälterstapel werden somit durch die Technik am Lagerbediengerät zu Versandstapel am Legerbediengerät zusammengestellt Durch die Stapelung der verschiedenen zu kommissionierenden Behälter zu mindestens einem, vorzugsweise mehreren kommissionierten Stapel auf dem Lagerbediengerät ergeben sich für das Lagerbediengerät kurze Wege bei der Kommissionierung, was ebenfalls die Effizienz und die Kommissionierleistung erhöht.
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Zudem ist die gesamte Kommissionieranlage modular aufgebaut, so dass höchste Flexibilität und leichte Erweiterbarkeit gegeben ist.
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STAND DER TECHNIK
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Aus dem Stand der Technik sind Kommissioniersysteme und Verfahren bekannt, bei welchen aus Wareneingangseinheiten mit gleichen Waren (sortenreine Wareneingangseinheiten) Warenausgangseinheiten mit unterschiedlichen Waren gebildet werden. Die Warenausgangseinheiten mit unterschiedlichen Waren in kleineren Mengeneinheiten sind beispielsweise bei der Versorgung von Einzelhandelsgeschäften beziehungsweise Filialen von Lebensmitteleinzelhändlern erforderlich, bei denen in einem Zentrallager in großen Packungseinheiten angelieferte Waren in kleinere Verbrauchseinheiten geteilt und mit anderen Arten von Waren zur Auslieferung zusammengestellt werden müssen. Abhängig von der Anzahl der zu handhabenden unterschiedlichen Waren und der Umschlagsgeschwindigkeit der Waren können für eine optimale Effizienz der Kommissionierung unterschiedliche Kommissioniersysteme und Verfahren eingesetzt werden.
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Bei verderblichen Waren, wie beispielsweise frischem Obst und Gemüse, die einen schnellen Warenumschlag erfordern und bei denen üblicherweise nur eine beschränke Anzahl von unterschiedlichen Sorten gleichzeitig kommissioniert werden müssen, kommt es bei der Realisierung einer automatisierten Kommissionierung auf eine effiziente Handhabung der Waren mit hoher Kommissionierleistung in kurzen Zeiträumen an.
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Üblicherweise werden beispielsweise bei einem Umschlag von Obst und Gemüse die Waren in größeren Wareneingangseinheiten mit einer Vielzahl von Behältern mit gleichen Waren angeliefert. Die Behälter der Wareneingangseinheiten werden dann entsprechend vereinzelt, um mit Behältern, in denen andere Waren enthalten sind, zu einer Warenausgangseinheit zusammengestellt zu werden, wobei in der Warenausgangseinheit entsprechend einem Liefer- beziehungsweise Kommissionierauftrag eine bestimmte Menge unterschiedlicher Waren enthalten ist. Die Vereinzelung der Behälter aus der Wareneingangseinheit verursacht jedoch einen großen Aufwand sowie einen hohen Platzbedarf. Außerdem erfordert die Zusammenstellung einzelner Behälter einen hohen Transportbedarf für einzelne Behälter, was ungünstig für eine hohe Kommissionierleistung bei Spitzenbelastungen ist.
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Es ist deshalb bereits aus dem Stand der Technik bekannt, sogenannte Turmlager zu verwenden, bei denen Stapel von übereinander angeordneten Behältern mit gleichen Waren jeweils auf dem Boden eines Bodenlagers abgelegt werden, so dass die Wareneingangseinheiten nur noch in entsprechende Stapel aus übereinander angeordneten Behältern zerteilt werden müssen. Die Ablage der Stapel beziehungsweise Türme aus den Behältern erfolgt beispielsweise mittels eines Portalkrans, der sich mit einer Brücke (Portal) entlang beispielsweise der Breitenrichtung über den Lagerbereich erstreckt und entlang einer Richtung quer hierzu verfahren werden kann, so dass der Portalkran den gesamten Lagerbereich überdecken kann. An dem Portalkran ist zudem eine Laufkatze entlang der den Lagerbereich überspannenden Brücke verfahrbar, um an jeder beliebigen Stelle des Lagers mit dem Portalkran Behälter ablegen oder aufnehmen zu können. An der Laufkatze des Portalkrans sind hierfür Aufnahmemittel zu Aufnahme von Stapeln beziehungsweise von einzelnen Behältern vorgesehen. Ein derartiges System erfordert jedoch weiterhin einen großen Platzbedarf und außerdem muss der Portalkran bei der Kommissionierung immer noch große Wegstrecken zurücklegen, um aus den einzelnen Lagerbereichen Behälter zu holen und sie an einer vorgegebenen Stelle mit anderen Behältern zu gruppieren.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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AUFGBE DER ERFINDUNG
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Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Kommissionierung von Waren in Behältern beziehungsweise eine entsprechende Kommissionieranlage sowie geeignete Lagerbediengeräte und Lagerversorgungsfahrzeuge bereitzustellen, mit denen die Probleme des Standes der Technik vermieden beziehungsweise gemindert werden können. Insbesondere soll das Verfahren zur Kommissionierung beziehungsweise die Kommissionieranlage eine möglichst effiziente Kommissionierung mit einer hohen Kommissionierleistung bei Spietzenbelastungen ermöglichen, wobei gleichzeitig das Kommissionierverfahren einfach durchführbar und die Kommissionieranlage möglichst einfach und platzsparend aufgebaut sein sollen.
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TECHNISCHE LÖSUNG
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Kommissionierung von Waren in Behältern mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eine Kommissionieranlage mit den Merkmalen des Anspruchs 8 sowie ein Lagerbediengerät mit den Merkmalen des Anspruchs 14 und ein Lagerversorgungsfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 17. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Aspekte der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.
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Die vorliegende Erfindung geht nach einem ersten Aspekt der Erfindung davon aus, dass eine effiziente Kommissionierung mit hoher Kommissionierleistung dann möglich ist, wenn bei einem Lager, in welchem eine Vielzahl von Stapeln mit mehreren Behältern übereinander in einer Vielzahl von Lagerplätzen gelagert sind, ein Lagerbediengerät zur Entnahme beziehungsweise Kommissionierung der Waren vorgesehen wird, welches so ausgebildet ist, dass ein oder mehrere Behälter aus einem Stapel in einem Lagerplatz entnommen und die aus dem Lager entnommenen Behälter in einem Stapelbereich des Lagerbediengeräts zu mindestens einem Stapel gestapelt werden können. Auf diese Weise kann entsprechend einem Kommissionierauftrag ein kommissionierter Stapel auf dem Stapelbereich des Lagerbediengeräts gebildet werden, was unnötige Bewegungen des Lagerbediengeräts zur Zusammenstellung der Waren vermeidet, da das Lagerbediengerät bereits selbst eine Zusammenstellung der zu kommissionierenden Waren auf dem Lagerbediengerät vornimmt, so dass Transportwege zu einem Platz, an dem die Zusammenstellung der Waren erfolgt, wie im Stand der Technik, zumindest zu einem Teil entbehrlich sind. Dadurch kann die Effizienz und Kommissionierleistung gesteigert werden.
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Darüber hinaus wird nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, für den selbstständig und unabhängig sowie in Kombination mit anderen Aspekten der vorliegenden Erfindung Schutz begehrt wird, ein Lager vorgesehen, in das keine einzelnen Behälter in die Lagerplätze eingelagert werden, sondern Stapel aus mehreren übereinander angeordneten Behältern, so dass auf die Vereinzelung der Behälter verzichtet werden kann. Hierzu wird ein Lagerversorgungsfahrzeug bereitgestellt, mit dem mindestens ein, vorzugsweise gleichzeitig mehrere Stapel transportiert und in die Lagerplätze des Lagers ein- und/oder ausgelagert werden können.
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Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung für den selbstständig und unabhängig sowie in Kombination mit anderen Aspekten der vorliegenden Erfindung Schutz begehrt wird kann das Lager als Regallager und insbesondere als Hochregallager ausgebildet sein, so dass in den zumindest teilweise übereinander angeordneten Lagerplätzen des Lagers Stapel aus übereinander angeordneten Behältern mit Waren eingelagert werden können, was eine entsprechende Platzersparnis ermöglicht.
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Entsprechend kann das Lagerversorgungsfahrzeug nach einem weiteren Aspekt der Erfindung, für den wiederum selbstständig und in Kombination mit anderen Aspekten der Erfindung Schutz begehrt wird, so ausgebildet sein, dass mindestens ein Lastaufnahmemittel vorgesehen ist, auf dem mindestens ein, vorzugsweise mehrere in das Lager einzulagernde Stapel für den Transport in das Lager aufgenommen werden können und das in eine Richtung quer zu einer Bewegungsebene des Lagerversorgungsfahrzeugs bewegbar ist, um Stapel aus übereinander angeordneten Behältern in übereinander angeordneten Lagerplätze des Lagers ein- und/oder auslagern zu können.
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Das Lagerversorgungsfahrzeug kann weiterhin so ausgebildet sein, dass der eine oder die mehreren Stapel, die auf dem Lastaufnahmemittel aufgenommen werden können, in mindestens zwei unterschiedlichen, vorzugsweise entgegengesetzten Richtungen von dem Lagerversorgungsfahrzeug aufgenommen beziehungsweise abgegeben werden können, so dass mit einem Lagerversorgungsfahrzeug gleichzeitig zwei, eine Lagergasse gegenüberliegend begrenzende Regale mit Stapeln aus übereinander angeordneten Behältern versorgt werden können. Damit kann ein effizienter Nachschub in das Lager realisiert werden. Dadurch wird erreicht, dass Stapel gleicher Artikel, welche sich auf einer Wareneingangseinheit befinden, in einem Einlagerungszyklus auf zwei Regalbereiche verteilt werden können, um Zugriff von zwei unterschiedlichen Lagerbediengeräten für die Kommissionierung zu ermöglichen. Dies steigert erheblich die Einlagerleistung und ermöglicht gleichzeitig die Verteilung der Artikel auf zwei Module.
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Insbesondere können nach einem weiteren Aspekt der Erfindung bei dem Kommissionierverfahren beziehungsweise der Kommissionieranlage eine separate Einlagerung von sortenreinen Stapeln mit übereinander angeordneten Behältern mit gleichen Waren in das Lager und eine separate Entnahme von Behältern zum Kommissionieren von kommissionierten Stapel von übereinander angeordneten Behältern mit gleichen oder unterschiedlichen Waren erfolgen, so dass durch die separate und unabhängige Einlagerung und Auslagerung ebenfalls eine hohe Effizienz und große Kommissionierleistung erzielt werden kann.
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Die Kommissionieranlage kann weiterhin modulartig aufgebaut sein, so dass verschiedene Module miteinander kombinierbar sind und die Kommissionieranlage in einfacher Weise erweiterbar ist. Die Kommissionieranlage kann ein oder mehrere Lagermodule, ein oder mehrere Kommissioniermodule, ein oder mehrere Depalettiermodule und/oder ein oder mehrere Palettiermodul umfassen.
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Ein Lagermodul kann einen Lagerbereich mit mehreren Lagerplätzen sowie ein dem Lagerbereich zugeordnetes Lagerversorgungsfahrzeug umfassen, welches Stapel aus Behältern in die Lagerplätze ein- bzw. auslagern kann.
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Das Kommissioniermodul kann ebenfalls einen Lagerbereich sowie ein Lagerbediengerät umfassen, welches einzelne oder mehrere Behälter von den Stapeln aus dem Lagerbereich entnehmen kann, um kommissionierte Stapel aus Behältern mit gleichen oder verschiedenen Waren zu bilden. Ein Kommissioniermodul und ein Lagermodul können einen gemeinsamen Lagerbereich aufweisen.
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Ein Depalettiermodul kann eine Depalettiereinrichtung zum Depalettieren von Stapeln einer Wareneingangseinheit umfassen, während ein Palettiermodul mindestens eine Palettiereinrichtung zur Palettierung von kommissionierten Stapeln in einer Warenausgangseinheit umfassen kann.
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Darüber hinaus können mehrere Kommissioniereinheiten miteinander zu einer Kommissionieranlage kombiniert werden, wobei eine Kommissioniereinheit üblicherweise ein Lagermodul mit einem Lagerversorgungsfahrzeug, ein Kommissioniermodul mit vorzugsweise zwei Lagerbediengeräten, ein Depalettiermodul und/oder ein Palettiermodul umfassen kann.
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In den Modulen können auch mehrerer Lagerbediengeräte und/oder Lagerversorgungsfahrzeuge übereinander angeordnet sein.
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Ein Depalettiermodul und ein Palettiermodul können jeweils auch mehrerer – vorzugsweise zwei – Kommissioniereinheiten versorgen.
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Vorteilhaft ist, wenn die Kommissionieranlage oder eine Kommissioniereinheit so ausgelegt sind, dass ein Lagerbediengerät Zugriff auf alle in der Kommissionieranlage oder Kommissioniereinheit zu kommissionierenden Artikel besitzt, um einen Auftrag komplett fertig stellen zu können, so dass einzelne Kommissionieraufträge nicht zwischen mehreren Lagerbediengeräten aufgeteilt werden müssen. Das Nachschubfahrzeug, also ein Lagerversorgungsfahrzeug, das die Lagerbereiche mehrerer Lagerbediengeräte versorgt, hat hierbei die Aufgabe, die zu kommissionierenden Artikel effektiv auf die Lagerbereiche der Lagerbediengeräte zu verteilen.
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Die Kommissionieranlage kann so ausgebildet sein, dass Behälter unterschiedlicher Dimension handhabbar sind. Beispielsweise können Behälter, wie sie im Obst- und Gemüsehandel Verwendung finden, mit der Kommissionieranlage gehandhabt werden, also beispielsweise Behälter mit einer Grundfläche von 600 × 400 mm sowie 300 × 400 mm. Entsprechend der Größe der Behälter können die Wareneingangseinheit und die Warenausgangseinheit auf Euro-Paletten vier oder sechs Stapel umfassen. Alternativ zu den Behältern können auch Kartons in der beschriebenen Weise gehandhabt werden. Auch eine Kombination aus Behältern und Kartons ist denkbar.
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Das Lagerbediengerät kann im Stapelbereich Transportmittel zum Transport eines Stapels im Stapelbereich beziehungsweise auf und von dem Stapelbereich aufweisen und ein Lagerversorgungsfahrzeug kann im Bereich des Lastaufnahmemittels mindestens eine Transporteinrichtung zum Transport eines Stapels auf dem Lastaufnahmemittel und zur Aufnahme auf und Abgabe von dem Lastaufnahmemittel aufweisen.
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Sowohl das Lagerbediengerät als auch das Lagerversorgungsfahrzeug können als schienengebundene Fahrzeuge ausgebildet sein, die sich entlang einer Schiene, beispielsweise linear hin und her bewegen. Alternativ können das Lagerbediengerät und das Lagerversorgungsfahrzeug in anderer Weise bewegbar ausgebildet sein, wobei eine Bewegung mittels eines Fahrgestells entlang einer oder zweier Richtungen in einer Bewegungsebene erfolgt, um die Vielzahl der Lagerplätze eines Lagers zu erreichen. Quer zu der Bewegungsebene kann das Lastaufnahmemittel des Lagerversorgungsfahrzeugs oder eine Stapeleinrichtung des Lagerbediengeräts verfahrbar sein, um die in einem Regal in einer Richtung quer zur Bewegungsebene des Lagerbediengeräts oder des Lagerversorgungsfahrzeugs angeordneten Lagerplätze zu erreichen und Behälter bzw. Stapel von Behältern ein- und/oder auslagern zu können.
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Die Stapeleinrichtung des Lagerbediengeräts kann Greif- und/oder Klemmarme aufweisen, mit denen die Stapeleinrichtung Behälter greifen und halten kann. Dabei kann das Ergreifen und Halten durch Form- und/oder Kraftschluss zwischen den Greif- und/oder Klemmarmen einerseits und dem Behälter andererseits erfolgen.
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Weitere Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der beigefügten Figuren. Allerdings ist die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die beigefügten Zeichnungen zeigen in rein schematischer Weise in
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1 eine Draufsicht auf einen ersten Teilbereich einer erfindungsgemäßen Kommissionieranlage;
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2 eine seitliche Querschnittansicht durch einen Teil einer erfindungsgemäßen Kommissionieranlage;
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3 eine detaillierte Ansicht eines seitlichen Querschnitts durch einen Teil einer erfindungsgemäßen Kommissionieranlage;
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4 eine Draufsicht auf einen zweiten Bereich einer erfindungsgemäßen Kommissionieranlage; und in
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5 eine perspektivische Ansicht der Greifarme eines erfindungsgemäßen Lagerbediengeräts.
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AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Die 1 zeigt eine Draufsicht auf einen ersten Bereich einer erfindungsgemäßen Kommissionieranlage mit einem Teil eines Lagers 1, einer Depalettierstation 2 und Förderanlagen 3 zur Anlieferung von Wareneingangseinheiten 4, 5, 6. Die Wareneingangseinheiten 4, 5, 6 weisen in dem gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils vier Stapel aus übereinander angeordneten Behältern auf, die gleiche Waren enthalten. Beispielsweise kann es sich um Behälter mit Obst oder Gemüse handeln, wobei die Wareneingangseinheit 4 eine erste Gemüsesorte, die Wareneingangseinheit 5 eine zweite Gemüsesorte und die Wareneingangseinheit 6 eine bestimmte Obstsorte enthält.
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Die Depalettierstation 2 weist einen Folienentfernungsplatz 28 auf, bei dem eine Wareneingangseinheit 4, 5, 6 mit mehreren Stapeln von Behältern auf einer Palette, die mit einer Folie umwickelt ist, von der Folie befreit wird, so dass bei der Depalettiereinrichtung 29 die Stapel aus den übereinander angeordneten Behältern von der Palette entfernt werden können. Hierzu kann beispielsweise die Depalettiereinrichtung 29 die Behälterstapel entlang des Umfangs klemmen und anheben bzw. die Palette senken und abführen und die Behälterstapel 7 auf einer Fördereinrichtung absetzen, mit der die Behälterstapel 7 einzeln bzw. paarweise weitertransportiert werden können. Es besteht auch die Möglichkeit die Palette zu halbieren – z.B. bei hohen Stapelhöhen – so dass aus einer Einheit mit 4 Stapeln zwei Einheiten mit je 4 Stapeln gebildet werden.
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Wie in 1 weiter zu sehen ist, umfasst die Kommissionieranlage ein Lager 1 mit mehreren Regalen 9, 10, 11, 12, die insbesondere als Hochregale ausgebildet sind, wobei zwischen den einzelnen Regalen 9, 10, 11, 12 Regalgassen 13, 14, 15 vorgesehen sind. In den Regalgassen 13, 14 bewegen sich entlang den Regalen 9, 10 bzw. 11, 12 Lagerversorgungsfahrzeuge 8, die die von der Depalettierstation 2 bereitgestellten Behälterstapel aufnehmen und in die Lagerplätze 22 des Lagers 1 transportieren.
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Wie aus der 1 zu entnehmen ist, kann das Lagerversorgungsfahrzeug 8 in dem am Lagerversorgungsfahrzeug 8 vorgesehenen Lastaufnahmemittel 20 vier Behälterstapel 21 entsprechend der Anzahl der Behälterstapel 7 auf einer Palette aufnehmen, wobei in dem gezeigten Ausführungsbeispiel das Lastaufnahmemittel 20 des Lagerversorgungsfahrzeugs 8 mit zwei getrennten Transporteinrichtungen, wie beispielsweise Teleskopgabeln versehen ist, so dass zwei Stapel 21 paarweise auf das Lastaufnahmemittel 20 bewegt werden können.
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Das Lagerversorgungsfahrzeug 8 kann sich entlang der Regalgasse 13 linear hin und her bewegen, um die verschiedenen Lagerplätze 22 in den benachbarten Regalen 9, 10 mit Stapeln aus übereinander geordneten Behältern zu beladen.
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Die Tiefe der Regale 9, 10 ist so gewählt, dass jeweils zwei Stapel hintereinander in zwei hintereinander angeordnete Lagerplätze 22 eingebracht werden können. Das Lagerversorgungsfahrzeug 8 kann hierbei sowohl Lagerplätze des einen als auch des gegenüber liegenden Regals 9, 10 mit Behälterstapeln 21 bestücken, so dass beispielsweise bei geeigneter Wahl der Lagerplätze 22 gleichzeitig vier Behälterstapel 21 von dem Lagerversorgungsfahrzeug 8 entladen und in die Lagerplätze der Regale 9 und 10 eingelagert werden können. Damit werden Stapel gleicher Artikel, die von einer Wareneingangseinheit vom Depalettierer kommen, in einem Zyklus mit nur einem Transportvorgang auf die Regale 9 und 10 verteilt.
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In der Lagergasse 15 sind zwei Fahrschienen 16, 17 für Lagerbediengeräte angeordnet, während an den äußeren Regalen 9 und 12 ebenfalls Fahrschienen 18, 19 für weitere Lagerbediengeräte vorgesehen sind. Die Lagerbediengeräte 30, die in den 2 und 3 dargestellt sind, dienen zur Entnahme von einzelnen Behältern, Behälterstapeln oder Behälterteilstapeln aus den Lagerplätzen 22 des Lagers 1 zur Kommissionierung von Stapeln aus übereinander angeordneten Behältern mit gleichen oder unterschiedlichen Waren, so dass die Lagerbediengeräte 30 auch als sogenannte Pick-Fahrzeuge bezeichnet werden können.
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Die 2 und 3 zeigen seitliche Schnittansichten durch einen Teil des Lagers 1, wobei die Regale 9, 10 mit der dazwischen angeordneten Regalgasse 13 gezeigt sind. Die Ansicht der 2 zeigt, dass es sich bei den Regalen 9, 10 des Lagers 1 um Hochregale handelt, die eine Vielzahl von übereinander angeordneten Lagerplätzen 22, 23, 24 aufweisen, wobei in jedem Lagerplatz ein Stapel aus übereinander angeordneten Behältern angeordnet werden kann und jedes Regal 9, 10 zwei Lagerplätze 22, 23, 24 in der Tiefenrichtung des Regals 9, 10 also in einer Richtung quer zur Längserstreckung der Regalgasse 13 beziehungsweise der Bewegungsrichtung des Lagerversorgungsfahrzeugs 8 sowie quer zur Höhenrichtung mit den übereinander angeordneten Lagerplätzen 22, 23, 24 umfasst.
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Die 2 zeigt darüber hinaus, dass zwei Lagerbediengeräte 30 übereinander angeordnet sein können, wie dies bei den Lagerbediengeräten 30 im rechten Teil der 2 dargestellt ist. Folglich nutzt jedes Lagerbediengerät 30 lediglich einen Bereich des Regals 10, um für die Kommissionierung einzelne Behälter aus den Lagerplätzen des Regals 10 zu entnehmen. Für den Nachschub von Stapeln in die Lagerplätze des Regals 10 wird jedoch nur ein einziges Lagerversorgungsfahrzeug 8 verwendet, welches sich über die gesamte Höhe des Regals 10 erstreckt, wobei das Lagerversorgungsfahrzeug 8 ein unteres Fahrgestell 25 und ein oberes Fahrgestell 26 aufweist, mittels derer das Lagerversorgungsfahrzeug 8 entlang der Regalgasse 13 bewegt werden kann. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist somit ein einziges Lagerversorgungsfahrzeug 8 in der Regalgasse 13 für die Nachschubversorgung der Lagerplätze in den Regalen 9 und 10 verantwortlich, während an der der Lagergasse 13 gegenüberliegenden Entnahme- bzw. Pick-Seite des Regals 10 zwei Lagerbediengeräte 30 in verschiedenen Ebenen zur Entnahme und Kommissionierung von einzelnen Behältern vorgesehen sind.
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Beim Regal 9 ist lediglich ein Lagerbediengerät 30 im unteren Bereich des Hochregals 9 angeordnet, während der obere Bereich des Regals 9 nicht zur Kommissionierung verwendet wird, also keine Behälter einzeln zur Bildung von kommissionierten Stapeln entnommen werden, sondern lediglich als Lagerbereich dient, der von dem Lagerversorgungsfahrzeug 8 bedient wird, so dass das Lagerversorgungsfahrzeug 8 aus den Lagerplätzen 22, 23, 24 des oberen Bereichs des Regals 9 bei Bedarf komplette Stapel entnimmt und in andere Lagerplätze, aus denen kommissioniert werden kann, überführt.
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Jedes der Lagerbediengeräte 30 weist ebenfalls ein unteres Fahrgestell 31 und ein oberes Fahrgestell 32 auf, um in entsprechenden Schienenanordnungen entlang der Regale 9, 10 verfahren zu können. Darüber hinaus weist jedes Lagerbediengerät 30 einen Stapelbereich 33 auf, auf dem die kommissionierten Stapel 41 gebildet werden, wie in 3 zu sehen ist. Bei dem in 3 im linken Teil der 3 dargestellten Lagerbediengerät 30 ist ein kommissionierter Stapel 41 auf dem Stapelbereich 33 gebildet, der insgesamt fünf Behälter 40, 42, 43 umfasst, wobei die Behälter 40 gleiche Waren aufweisen, der Behälter 42 eine zweite Art von Waren umfasst und die Behälter 43 eine dritte Art von Waren enthalten.
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Wie ebenfalls in 3 zu erkennen ist wird auf dem Stapelbereich 33 ein zweiter kommissionierter Stapel gebildet, wobei sich bereits ein erster Behälter des kommissionierten Stapels auf dem Stapelbereich 33 befindet.
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Die Lagerbediengeräte 30 weisen eine Stapeleinrichtung 34 auf, die Greifarme umfasst, um einzelne oder mehrere Behälter aus den Lagerplätzen der Regale 9, 10 zu entnehmen und auf dem jeweiligen Stapelbereich zu stapeln. Hierzu ist die Stapeleinrichtung 34 entlang eines Masts 35, der sich senkrecht zur Bewegungsebene des Lagerbediengeräts 30 entlang der Transportschiene 19 bzw. 16 erstreckt, verfahrbar.
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Die Lagerbediengeräte 30 verfahren somit zur Kommissionierung eines kommissionierten Stapels aus übereinander geordneten Behältern mit gleichen oder unterschiedlichen Waren entlang der entsprechenden Regale 9, 10 bis sie im Bereich des entsprechenden Lagerplatzes sind, aus welchem ein Behälter oder Behälterteilstapel entnommen werden soll. Dann fährt die Stapeleinrichtung 34 entlang des Masts 35 in eine Höhe, in der der zu entnehmende Behälter in dem Lagerplatz gelagert ist. Die Stapeleinrichtung 34 weist, wie nachfolgend noch in 5 detailliert dargestellt ist, teleskopierbare Greifarme 60, 61 auf, die einen Behälter klemmen können, so dass ein Behälter aus einem Lagerplatz entnommen werden kann. Werden mehrere Behälter aus einem Lagerplatz benötigt, so können auch mehrere übereinander gestapelte Behälter gleichzeitig entnommen werden und mit der Stapeleinrichtung 34 entlang des Masts 35 zu dem Stapelbereich 33 abgesenkt werden, um dort einen kommissionierten Stapel aus übereinander geordneten Behältern mit gleichen oder unterschiedlichen Waren zu bilden. Bei der Entnahme mehrerer Behälter aus einem in einem Lagerplatz gelagerten Behälterstapel wird der lediglich der unterste der zu entnehmenden Behälter von den Greifarmen der Stapeleinrichtung 34 ergriffen, während die weiteren Behälter oberhalb des ergriffenen Behälters gestapelt bleiben.
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Da, wie im gezeigten Ausführungsbeispiel der 3 kommissionierte Stapel 41 nebeneinander im Stapelbereich 33 angeordnet werden können, ist die Stapeleinrichtung 34 so ausgebildet, dass die entnommenen Behälter in der richtigen Position auf dem Stapelbereich 33 abgelegt werden können, also beispielsweise in unterschiedlicher Tiefenposition quer zur Fahrrichtung des Lagerbediengeräts 30 entlang den Regalen 9, 10.
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Die eigentliche Stapelung am Lagerbediengerät findet dabei immer auf dem regalseitigen Stapel statt. Wenn dieser Stapel mit teilweise verschiedenen Artikeln fertiggestapelt ist, wird der Stapel auf den regalentfernten Stellplatz verschoben. Anschließend wird ein zweiter Stapel am regalseitigen Stellplatz gebildet.
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Die 3 zeigt bei dem Lagerbediengerät 30 im rechten Teil der 3 die Situation, dass die Stapeleinrichtung 34 zwei Behälter übereinander 40 aus einem Lagerplatz entnimmt, wobei der untere der Behälter 40 durch die Greifarme 60, 61 gehalten wird. Sobald ein Lagerbediengerät 30 die erforderlichen kommissionierten Stapel 41 gebildet hat, bewegt sich das Lagerbediengerät 30 entlang der zugehörigen Transportschienen 16, 17, 18, 19 in einen Abgabebereich des Lagers 1, in dem die kommissionierten Stapel 41 von dem Lagerbediengerät 30 entladen werden und der in 4 in einer Draufsicht dargestellt ist. In der 4 ist wiederum ein Teil des Lagers 1 mit den Regalen 9, 10, 11, 12 sowie den Regalgassen 13, 14, 15 sowie den Fahrschienen 16, 17, 18 und 19 der Lagerbediengeräte gezeigt.
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In 4 ist die Situation dargestellt, dass sich das Lagerbediengerät 30, welches sich entlang der Fahrschiene 16 bewegt, in der Abgabeposition befindet, in welcher die beiden kommissionierten Stapel 41 von dem Stapelbereich 33 des Lagerbediengeräts 30 auf eine Fördereinrichtung 51 abgegeben werden, wobei der Stapelbereich 33 Transportmittel in Form eines Rollenförderers aufweist, die es ermöglichen die kommissionierten Stapel 41 auf die Fördereinrichtung 51 zu transportieren.
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Von der Fördereinrichtung 51 gelangen die kommissionierten Stapel 41 zu einer Palettierstation 50, wobei zunächst zwei Paare von kommissionierten Stapeln 41 in einer Palettiereinrichtung 52 zu einer Palettenladung zusammengestellt werden, so dass wiederum vier Stapel auf einer Palette vorhanden sind. Eine derartige Warenausgangseinheit wird in einer Wickelstation 53 mit einer Folie umwickelt und über die Fördereinrichtung 54 zum Warenausgang abtransprtiert.
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Entsprechend dem gezeigten Ausführungsbeispiel der 1 bis 4 werden bei dem Kommissioniervorgang sortenreine Wareneingangseinheiten mit vier Stapel übereinander angeordneter Behälter auf einer Palette depalettiert und stapelweise in einem Lager eingelagert, um nach dem Kommissioniervorgang mittels des Lagerbediengeräts als kommissionierte Stapel, die wiederum in vier Stapeln auf einer Palette angeordnet werden, als Warenausgangseinheit abgegeben zu werden. Allerdings ist auch vorstellbar, dass eine unterschiedliche Anzahl von Stapeln auf einer Palette sowohl bei der Wareneingangseinheit als auch bei der Warenausgangseinheit gebildet wird, wobei zudem eine unterschiedliche Anzahl von Stapeln bei der Wareneingangseinheit und der Warenausgangseinheit möglich ist.
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Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen sind sowohl die Transportmittel des Stapelbereichs der Lagerbediengeräte als auch die Transporteinrichtungen des Lastaufnahmemittels des Lagerversorgungsfahrzeugs als Rollenförderer ausgebildet. Allerdings können hier auch unterschiedliche bzw. andersartige oder zusätzlicheTransportmittel oder Transporteinrichtungen vorgesehen werden, wie beispielsweise Schiebeeinrichtungen in Verbindung mit Gleitflächen, Transportbänder oder dergleichen.
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Die verschiedenen Fördereinrichtungen zum Transport der Stapel im Bereich der Depalettierstation beziehungsweise der Palettierstation können durch sämtliche geeignete Fördergeräte, wie beispielsweise Rollenförderer, Bandförderer und dergleichen gebildet sein.
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Die 5 zeigt in einer perspektivischen Detailansicht eine Ausführungsform einer Greifeinrichtung einer Stapeleinrichtung eines Lagerbediengeräts. Die Stapeleinrichtung der 5 weist zwei Greifarme 60, 61 auf, die teleskopierbar ausgestaltet sind, wobei die Greifarme 60, 61 an ihren Enden jeweils Klemmbereiche 62 aufweisen, mit denen ein Behälter 70 geklemmt werden kann, um so den Behälter 70 aufzunehmen. Hierzu können die Greifarme 60, 61 aufeinander zu und voneinander weg bewegbar sein, um eine entsprechende Klemmkraft auf den Behälter 70 ausüben zu können. Statt eines Klemmbereichs 62 können auch Formschlusselemente vorgesehen sein, die mit entsprechenden komplementären Formschlusselementen der Behälter 70 zusammenwirken können, um so die Behälter 70 greifen zu können. Dies kann beispielsweise vorteilhaft bei einem System angewandt werden, bei dem lediglich definierte Behälter eines geschlossenen Kreislaufsystems gehandhabt werden müssen.
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Der hintere Teilbereich der Greifarme 60 und 61 besitzt keine Klemmbereiche, so dass damit ermöglicht wird beim Stapeln des vorderen Behälterturms 70 an dem bereits gestapelten Turm im hinteren Bereich berührungslos vorbei zu kommen.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand der Ausführungsbeispiele detailliert beschrieben worden ist, ist für den Fachmann klar, dass die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern dass vielmehr Abwandlungen in der Weise möglich sind, dass einzelne Merkmale weggelassen oder andersartige Kombinationen von Merkmalen verwirklicht werden können, solange der Schutzbereich der beigefügten Ansprüche nicht verlassen wird. Die vorliegende Offenbarung schließt sämtliche Kombinationen der vorgestellten Einzelmerkmale mit ein.