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Die Erfindung geht aus von einem Kontaktträger nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1.
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Derartige Kontaktträger werden in der Anschluss- und Verbindungstechnik benötigt, um Kontakte in, vorzugsweise Steckverbindern aufzunehmen. Dabei dient der Kontaktträger zur Aufnahme von Kontaktelementen, wie elektrischen, pneumatischen oder optischen Kontakten.
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Der Kontaktträger verfügt über Kavitäten, in welchen die Kontaktelemente aufgenommen und befestigt werden. Die Kavitäten sind dabei meist als Bohrungen ausgelegt, die den Kontaktträger vollständig durchdringen. So kann an einer Seite des Kontaktträgers, der Anschlussseite ein Leiter mit dem in der Kavität aufgenommenen Kontaktelement leitend verbunden werden.
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Auf der, der Anschlussseite gegenüberliegenden, als Steckseite ausgebildeten Seite ist das in der Kavität aufgenommene Kontaktelement zur Kontaktierung mit einem zweiten Kontaktträger vorgesehen. Der zweite Kontaktträger ist dabei vorzugsweise ebenfalls in einem Steckverbinder aufgenommen, welcher mit dem Steckverbinder des ersten Kontaktträgers verbindbar ist.
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Je nach Ausführung des Steckverbinders und des Kontaktträgers ist es denkbar auch verschiedenartige Kontaktelemente in einem Kontaktträger anzuordnen. So kann die Kontaktierung und Übertragung von beispielsweise Leistungs- und Signalleitungen gleichzeitig realisiert werden.
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In einer besonderen Ausführungsform von Kontaktträgern werden diese als Modulare ausgebildet. Mehrere dieser Modulare können zusammengefasst in einen Steckverbinder eingesetzt werden. Diese Ausführung ermöglicht es, nicht für jede spezielle Anwendung einen speziellen Kontaktträger für einen Steckverbinder herzustellen, sondern verschiedene Module mit verschiedenen Kontaktelementen miteinander zu kombinieren.
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Die vorgeschlagene Erfindung bezieht sich auf eine weitere Ausführungsform derartiger, modularer Steckverbinder. In dieser speziellen Art von modularen Steckverbindern werden einzelne Kontaktträger (Modulare) in einem Rahmen eingesetzt und von diesem zusammen gehalten. Der sogenannte Modularrahmen wird mit eingesetzten Modulen in einem Steckverbindergehäuse aufgenommen und bildet so den modularen Steckverbinder.
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Stand der Technik
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Die
US 5,725,397 A zeigt einen Kunststoffrahmen zur Aufnahme von Steckverbindern, wobei der Kunststoffrahmen über eine Öffnung zur Aufnahme der Steckverbinder verfügt. Am Kunststoffrahmen ist eine Verschlussplatte vorgesehen, welche zum Verschluss der Öffnung dient.
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Aus der
US 5,660,555 ist ein wasserdichter Steckverbinder offenbart. Der Steckverbinder umfasst ein Dichtungsteil aus elastischem Material, welches im 2k-Spritzgussverfahren hergestellt ist und die Kabelöffnungen abdichtet.
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Die
DE 602 06 228 T2 offenbart einen modular anpassungsfähigen Kugelgittermatrixsteckverbinder mit wählbarer Stapelhöhe. Dabei weist der Kugelgittermatrixsteckverbinder eine Steckeranordnung und eine Buchsenanordnung auf, welche mittels eines Abstandshalters in unterschiedlichen Stapelhöhen miteinander versteckbar sind.
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Aus der
DE 197 07 120 C1 ist ein Halterahmen zur Halterung von Steckverbindermodulen und zum Einbau in Steckverbindergehäuse bzw. zum Anschrauben an Wandflächen bekannt. Dabei sind an den Steckverbindermodulen Halterungsmittel vorgesehen, welche mit in gegenüberliegenden Wandteilen des Halterahmens vorgesehenen Ausnehmungen zusammenwirken. Die im Halterahmen aufgenommen Steckverbindermodule sind zur Kontaktierung mit entsprechenden Steckverbindermodulen in einem Gegensteckverbinder vorgesehen.
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Dabei sind die Kontaktträger (Steckverbindermodule) im Wesentlichen aus einer quadratischen Form. Diese ermöglicht eine enge Aneinanderreihung mehrerer Module. Derartige Kontaktträger sind auch aus dem nicht-modularen Bereich von Steckverbindern bekannt. Hier wird jeweils ein dementsprechend größerer Kontaktträger in ein Steckverbindergehäuse eingesetzt und dient als Isolierkörper zur Aufnahme und Kontaktierung von Kontaktelementen.
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Nachteilig wirkt sich bei diesen aus dem Stand der Technik bekannten, modularen und nicht-modularen Isolierkörpern für Steckverbinder aus, das beim Kontaktieren des Steckverbinder mit einem Gegensteckverbinder ein Mindestmaß an Genauigkeit beim erforderlich ist. Eine fehlerfreie Kontaktierung ist nur möglich, wenn die Ausrichtung von Steckverbinder und Gegensteckerbinder nicht zu groß aufweicht.
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Dies ist jedoch gerade dann nicht immer gewährleistet, wenn die Kontaktierung von Steckverbindern nicht manuell, d. h. per Hand durch einen Anwender, sondern automatisch vorgenommen wird. Sehr oft werden Steckverbindungen von Robotern, zusammen mit Maschinenteilen oder anderen Maschinen hergestellt. Wenn beispielsweise bei großen Industrieanlagen ganze Maschinenmodule gewechselt werden, müssen beim Zusammenfügen der Maschinenbauteile die Steckverbinder mit sehr kleinen Toleranzen zueinander ausgerichtet sein.
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Ist dies nicht der Fall kommt es im schlimmsten Fall zur Zerstörung des Steckverbinders, wenn die Isolierkörper nicht richtig ineinander gleiten und stattdessen aufeinander aufsetzen. Ein solcher Fehler kann in einer großen Anlage nur schwer abgefangen werden.
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Umso relevanter wird dieses Problem dann, wenn es sich um modulare Steckverbindersysteme handelt. Da jedes einzelne Steckverbindermodul eine gewissen Toleranz und Spiel aufweist, addieren sich diese Toleranzen. Im schlimmsten Fall ist eine Kontaktierung mehrere modulare Steckverbinder gar nicht ohne menschliches Eingreifen möglich.
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Speziell treten derartige Fehlsteckungen auf, wenn die Toleranzen von rechteckigen oder quadratischen Kontaktträgern in zwei Raumdimensionen ausgereizt werden. Bei einem System zweier kontaktierbarer Kontaktträger welche in zwei Richtungen über eine Toleranz von jeweils 0,5 mm verfügen dürfen, ist bei maximaler Ausnutzung dieser Toleranz in beide Richtungen einen effektiven Versatz in diagonaler Richtung zwischen den beiden Richtungen von 0,71 mm
die Folge. Eine Fehlsteckung der Kontaktträger ist das Ergebnis.
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Aufgabenstellung
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Kontaktträger für Steckverbinder vorzustellen, welcher die Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten Kontaktträger und Steckverbinder eliminiert, oder zumindest minimiert. Dabei soll der Kontaktträger mit dem Kontaktträger eines zweien Steckverbinder einfach ineinander zusammengeführt werden können. Das Risiko des gegenseitigen Aufsetzens der Kontaktträger aufeinander soll auch bei ungenauer Kontaktierung minimiert werden.
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Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei dem Kontaktträger handelt es sich um einen im Wesentlichen rechteckigen oder quadratischen Grundkörper. Der Grundkörper ist in einen Haltebereich und einen Steckbereich unterteilt. Eine oder mehrere Kavitäten sich im Kontaktträger so vorgesehen, dass sie den Kontaktträger vollständig durchdringen und bereichsweise im Haltebereich sowie dem Steckbereich angeordnet sind.
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Die Kavitäten sind zur Aufnahme von Kontaktelementen vorgesehen, wobei die Kontaktelemente im Haltebereich des Kontaktträgers befestigt und gehalten sind. Bei den Kontaktelementen kann es sich wahlweise um elektrische, pneumatische oder optische Kontaktelemente handeln. Vorzugsweise sind die Kontaktelemente so ausgebildet, dass sie mit dem im Haltebereich angeordneten Teil mit einem anzuschließenden Leiter verbindbar sind. Der angeschlossene Leiter kann im Haltebereich des Kontaktträgers die Kavität verlassen.
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Bei der Verwendung von elektrischen Kontaktelementen ist zweckmäßig den Kontaktträger aus einem isolierenden Material herzustellen um eine elektrische Isolierung der Kontaktelemente zueinander sicherzustellen.
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Der Haltebereich des Kontaktträgers verfügt an seiner Außenseite zweckmäßig über Mittel welche zur Befestigung des Kontaktträgers in einem Steckverbinder geeignet sind. Die Mittel können als Befestigungsflansch ausgebildet sein, um den Kontaktträger mit Schrauben oder ähnlichen Hilfsmitteln in einem Steckverbindergehäuse zu befestigen.
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Eine weitere Ausführungsform wäre im Bereich der modularen Steckverbinder, am Kontaktträger Anformungen vorzusehen mittels welcher der Kontaktträger formschlüssig in z. B. einem Halterahmen aufgenommen werden kann.
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Die Steckseite des Kontaktträgers weißt zumindest vier Seitenflächen auf, welches sich vom Haltebereich weg erstrecken und von einer, die Steckseite abschließende Deckfläche abgeschlossen werden. In der Deckfläche sind Öffnungen der Kavitäten vorgesehen, welche sich durch den Kontaktträger erstrecken. Durch die Öffnungen sind der Zugang und die Kontaktierung der Kontaktelemente in den Kavitäten gewährleistet.
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Zwischen den Seitenflächen und der Deckfläche bildet der Kontaktträger eine umlaufende Kante. Erfindungsgemäß ist die Kante mit einer als Einführschräge dienenden Fase versehen. Durch die Einführschräge wird die Aufgabe der Erfindung gelöst, die Stecksicherheit zu erhöhen und Fehlsteckungen durch aufeinander aufsetzende Kontaktträger zu verhindern.
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In einer zweckmäßigen Ausführungsform weist die Einführschräge am Kontaktträger eine Dimensionierung quer zur Steckrichtung zwischen 0,2 mm und 2,5 mm auf. In einer an die Norm EN 175301-801:2006 angepassten Ausführungsform ist die Einführschräge zumindest 0,5 mm quer zur Steckrichtung breit. In einer bevorzugten Ausführung ist die Einführschräge zwischen 0,3 mm und 0,8 mm quer zur Steckrichtung breit.
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Die Auslegung der Einführschräge im 45° Winkel hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen. Aber auch sind Einführschrägen mit Winkeln zwischen 20° und 70° denkbar. Vorteilhaft sind Einführschrägen im Bereich zwischen 35° und 55°.
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Der Kontaktträger ist in einer weiteren Ausführungsform so ausgebildet, dass zwischen jeweils zwei aneinanderstoßenden Seitenflächen keine Kante, sondern ein Radius gebildet wird. In dieser Ausführung des Kontaktträges ist das Problem von Fehlsteckungen beim Zusammenführen mit einem weiteren Kontaktträger besonders groß.
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Durch die abgerundeten Kanten zwischen den Seitenflächen bildet die die Einführschräge ausbildende Fase an der Deckfläche ebenfalls einen Radius. Bei einer einheitlich umlaufenden Fase von beispielsweise 0,5 mm ergibt sich bei maximalem Versatz vom Kontaktträger zu einem korrespondierenden Kontaktträger in x- und in y-Richtung um jeweils 0,5 mm ein effektiver Versatz in diagonaler Richtung (in Richtung der abgerundeten Kante zwischen den Seitenflächen) von 0,71 mm (Versatz =
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Da die umlaufende Einführschräge jedoch nur 0,5 mm Versatz an jedem Punkt erlaubt, ist der Kontaktträger mit dem korrespondierenden Kontaktträger nicht steckbar. Um diesen Fehler zu eliminieren, verfügt der Kontaktträger erfindungsgemäß im Bereich der abgerundeten Kanten zwischen den Seitenflächen über eine stufenförmige Ausnehmung in der Deckfläche. So wird ein Aufsetzten des Kontaktträgers auf einen korrespondierenden Kontaktträger verhindert.
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Die stufenförmige Ausnehmung ist zweckmäßig in selber Dimension wie die Einführschräge am Kontaktträger ausgeführt. Dadurch wird sichergestellt, dass auch bei maximalem Versatz zweier Kontaktträger zueinander ein Aufsetzten im abgerundeten Eckbereich verhindert wird.
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Derartiger Versatz von Steckverbindern ist auch in der Normung gefordert. Somit müssen Steckverbinder nach der EN 175301-801:2006 einen Versatz von 0,5 mm in Längs- und Querrichtung ausgleichen können. Dies ist wie bereits beschrieben mit einer Einführschräge von 0,5 mm nicht möglich. Um die Einführschrägen nicht unnötig groß gestalten zu müssen erfüllt ein Steckverbinder nach der Lehre der vorliegenden Erfindung die Anforderungen der EN 175301-801:2006.
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Ausführungsbeispiel
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Kontaktträgers;
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2 einen Kontaktträger mit einem korrespondierenden Kontaktträger des Stands der Technik im Teilschnitt;
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3 einen weiteren Kontaktträger mit einem korrespondierenden Kontaktträger im Teilschnitt;
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4 einen weiteren, nicht zur Erfindung gehörenden Kontaktträger mit einem korrespondierenden Kontaktträger im Teilschnitt;
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5 einen vierten, nicht zur Erfindung gehörenden Kontaktträger mit einem korrespondierenden Kontaktträger im Teilschnitt; und
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6 einen fünften, nicht zur Erfindung gehörenden Kontaktträger mit einem korrespondierenden Kontaktträger im Teilschnitt.
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Die Figuren enthalten teilweise vereinfachte, schematische Darstellungen. Zum Teil werden für gleiche, aber gegebenenfalls nicht identische Elemente identische Bezugszeichen verwendet. Verschiedene Ansichten gleicher Elemente könnten unterschiedlich skaliert sein.
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Die 1 zeigt einen Kontaktträger 1 aus einer perspektivischen Ansicht. Der Kontaktträger 1 weist zwei Bereiche auf, wobei der hier unten dargestellte Bereich einen Haltebereich 3 bildet und der hier oben dargestellte Bereich ein Steckbereich 2 bildet.
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Im Kontaktträger 1 sind eine Vielzahl von Kavitäten 4 eingebracht. Die Kavitäten 4 erstrecken sich dabei von einer den Steckbereich 2 abschließenden Deckfläche 6 durch den gesamten Steckbereich 2, sowie den gesamten Haltebereich 3. Auf der hier nicht sichtbaren, abschließenden Fläche des Haltebereichs 3 treten die Kavitäten 4 – ebenso wie aus dem Steckbereich 2 – aus dem Haltebereich 3 des Kontaktträgers 1 aus.
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Die Kavitäten 4 sind zur Aufnahme von Kontaktelementen vorgesehen. Dabei werde Kontaktelemente im Haltebereich 3 in den Kavitäten 4 gehalten und ragen mit einem Steckende in den Steckbereich 2. Durch die Öffnungen der Kavitäten 4 im Haltebereich 3 können die Kontaktelemente mit einem anzuschließenden Kabel verbunden werden.
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Neben der Aufnahme und Befestigung von Kontaktelementen ist der Haltebereich 3 ebenfalls zur Befestigung des Kontaktträgers 1 selber vorgesehen. Dazu sind am Kontaktträger 1 im Haltebereich 3 Mittel 5 vorgesehen, welche zur Aufnahme und Befestigung des Kontaktträgers 1 in einem Steckverbinder vorgesehen sind.
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Die Mittel 5 können dabei verschiedene, aus dem Stand der Technik bekannte Ausgestaltungen annehmen. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind am Kontaktträger 1 quaderförmige Anformungen als Mittel 5 vorgesehen. Die quaderförmigen Mittel 5 können in einem modularen Rahmen in entsprechende Ausnehmungen eingefügt werden. Dadurch wird der Kontaktträger 1 in dem modularen Rahmen gehalten.
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Durch Einfügen mehrerer Kontaktträger 1 in einen solchen modularen Rahmen wird so ein modularer Steckverbinder zusammengestellt. Der fertig bestückte modulare Rahmen kann in einem Steckverbindergehäuse befestigt werden. Auch ist das Befestigen eines Kontaktträgers 1 direkt in einem Steckverbindergehäuse denkbar.
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Der Steckbereich 2 des Kontaktträgers 1 ist zum Zusammenfügen mit dem Steckbereich eines korrespondierenden Kontaktträgers 20 vorgesehen. Durch Stecken des Steckbereichs 2 in den Steckbereich des Kontaktträgers 20 werden die in den Kontaktträgern 1, 20 aufgenommenen Kontaktelemente miteinander verbunden und kontaktiert.
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Zweckmäßig ist der Steckbereich des Kontaktträgers 20 so ausgebildet, dass er den Steckbereich 2 des Kontaktträgers 1 im gesteckten Zustand umgibt. In den Steckbereich des Kontaktträgers 20 ragende Kontaktelemente können so in die Kavitäten 4 des Kontaktträgers 1 ragen und die darin aufgenommen Kontaktelemente kontaktieren.
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Der Steckbereich 2 des Kontaktträgers 1 weißt in der dargestellten Ausführung vier Seitenflächen 7, sowie eine abschließende Deckfläche 6 auf. Die Seitenflächen 7 sind dabei jeweils durch eine Radius 10 miteinander verbunden.
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Im Übergang zwischen den Seitenflächen 7 und der Deckfläche 6 ist am Kontaktträger 1 eine umlaufende Fase vorgesehen. Die umlaufende Fase dient als Einführschräge 8. Das Einfügen des Steckbereichs 2 des Kontaktträgers 1 in einen Steckbereich deines korrespondierenden Kontaktträgers 20 wird so vereinfacht. Je nach Größe der Einführschräge 8 können die Kontaktträger 1, 20 mit einer größeren Toleranz ineinander gefügt werden.
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Erfindungsgemäß sind in den Eckbereichen des Steckbereichs 2 Aussparungen 9 in den Kontaktträger 1 eingebracht. Die Aussparungen 9 sind so dimensioniert, dass sie den durch den Radius 10 abgerundeten Eckbereich der Einführschräge 8 aussparen. Dadurch wird das erfindungsgemäße Problem verhindert, dass bei Ausnutzen der Einführschräge 8 in zwei Richtungen (x, y) ein Zusammenfügen von Kontaktträgern 1, 20 verhindert wird. Das erfindungsgemäße Problem wir in der 2 noch einmal genauer veranschaulicht.
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Die 2 zeigt einen Ausschnitt eines Kontaktträgers 1 sowie eines darüber angeordneten korrespondierenden Kontaktträgers 20 wie aus dem Stand der Technik bekannt. Dabei ist der Kontaktträger 20 im Teilschnitt abgebildet, um einen Blick auf das Innere der Kontaktierung der Kontaktträger 1, 20 zu ermöglichen.
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Vom Kontaktträger 20 ist lediglich ein Teil des Steckbereichs dargestellt. Der restliche Teil des Kontaktträgers 20 wurde der Übersicht halber oberhalb des Steckbereichs nicht dargestellt. Im vorderen Bereich ist eine Seitenfläche 21 des Kontaktträgers 20 aufgeschnitten. Dadurch ist ein Blick auf die Einführschräge 8 des unten dargestellten Kontaktträgers 1 möglich. Auch der Kontaktträger 1 ist nur im Ausschnitt dargestellt.
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Auf Details wie die Kavitäten 4 wurde in dieser Ansicht verzichtet. Lediglich die für die Erläuterung relevanten Elemente sind dargestellt.
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Linkerhand ist der Radius 10 zwischen den Seitenflächen 7 des Kontaktträgers 1 erkennbar, welcher am oberen, dem Kontaktträger 20 zugewandten Ende, ebenfalls durch die Einführschräge 8 eine Fase bildet. Bedingt durch die Einführschräge 8 ist der Radius 10 an der Kante 11 zur Deckfläche 6 geringer.
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Zweckmäßig sind die Steckbereiche der Kontaktträger 1, 20 dimensioniert, dass der Steckbereich 2 des Kontaktträgers 1 formschlüssig in den Steckbereich des Kontaktträgers 20 eingeführt werden kann. Dazu ist es vorteilhaft den Radius 22 zwischen den Seitenflächen 21 des Kontaktträgers 20 leicht größer zu wählen, als den Radius 10 zwischen den Seitenflächen 7 des Kontaktträgers 1.
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Die
2 stellt einen Zustand dar, in welchem beim Zusammenführen der Kontaktträger
1,
20 die Einführschräge
8 sowohl in X-Richtung als auch in Y-Richtung vollständig ausgenutzt wird. Durch den Versetz des Kontaktträgers
1 zum Kontaktträger
20 um die Breite der Einführschräge
8 in X- und Y-Richtung, ergibt sich ein in diagonaler, auf den Radius
22 gerichteter Versatz von
Dieser Versatz ist jedoch größer als die Breite der Einführschräge
8 im Bereich F des Radius
22. Daher setzt der Kontaktträger
20 bei maximalem X- und Y-Versatz im Bereich F auf dem Kontaktträger
1 auf.
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Bei einer maschinellen, nicht manuellen Kontaktierung der Kontaktträger 1, 20 würde so ein unvermeidlicher Schaden an den Kontaktträgern 1, 20 auftreten.
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Die 3 zeigt einen Ausschnitt eines Kontaktträgers 1 sowie eines darüber angeordneten korrespondierenden Kontaktträgers 20, aus identischer Sicht wie die 2. In der 3 ist der Kontaktträger 1 jedoch in einer weiteren Ausführungsform dargestellt, in welcher eine Aussparung 9 im Eckbereich des Kontaktträgers 1 in die Einführschräge 8 eingebracht ist.
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Durch die Aussparung 9 im Eckbereich des Kontaktträgers 1 wird das erfindungsmäßige Problem, welches in der 2 näher erläutert ist, gelöst. Eine Überschneidung des Radius 22 des Kontaktträgers 20 mit dem kleineren Radius 11 an der Einführschräge 8 des Kontaktträgers 1 wird vermieden. Auch bei vollständiger Ausreizung der Einführschräge 8 in X-Richtung und in Y-Richtung ist kein Aufsetzen der Kontaktträgers 20 auf den Kontaktträger 1 mehr möglich.
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Vor allem im automatisierten Bereich, wenn Steckverbindungen maschi nell von Robotern oder beim Tausch von großen Maschinenmodulen gesteckt werden, ist so kein manuelles Eingreifen zur Sicherstellung einer vollständigen Kontaktierung mehr nötig. Das Risiko von Fehlsteckungen im Fehlkontaktbereich F (2) wird deutlich minimiert.
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Eine weitere Ausführungsform welche nicht zur Erfindung gehört ist in der 4 dargestellt. Diese zeigt wiederum einen Ausschnitt eines Kontaktträgers 1 sowie eines darüber angeordneten korrespondierenden Kontaktträgers 20 wie in 2, aus identischer Sicht. In der 4 ist der Kontaktträger 1 jedoch nicht mit einer Aussparung 9 im Eckbereich des Kontaktträgers 1 versehen.
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Die Funktion der Aussparung 9 ist in dieser Ausführungsform durch eine Vergrößerung des Radius 11 realisiert. Durch einen größeren Radius zwischen der Einführschräge 8 und der Deckfläche 6 im Bereich der Radien 10, passt sich die Kante mit dem Radius 11 dem Radius 22 des Kontaktträgers 20 an.
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Durch die Radiusvergrößerung wird der selber Effekt erzielt wie durch das Einbringen einer Aussparung 9. Der Kontaktträger 20 setzt auch bei vollständiger Ausreizung der Einführschräge 8 in X-Richtung und in Y-Richtung nicht mehr auf dem Kontaktträger 1 auf.
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Die 5 und 6 zeigen zwei weitere, nicht zur Erfindung gehörende, spezielle Ausführungsformen der Erfindung. Die Ausführungsformen sind in gleicher Ansicht wie die Ausführungsformen der 2, 3 und 4 dargestellt.
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In der Ausführungsform der 5 ist die Einführschräge 8 wie bereits aus den 1 bis 4 bekannt, am Kontaktträger 1 angeformt. Hingegen ist die Aussparung 9 am korrespondierenden Kontaktträger 20 vorgesehen.
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Dabei ist die Aussparung 9 dem Kontaktträger 1 zugewandt im Eckbereich zwischen den Seitenflächen 21 des Kontaktträgers 20 angeordnet. Dadurch wird der gleiche erfindungsgemäße Effekt wie in der zuerst gezeigten Ausführungsform (1 und 3) bezweckt.
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Ebenso bezweckt die in der 6 gezeigte Ausführungsform den gleichen Effekt. Hier ist die Einführschräge 8 am korrespondierenden Kontaktträger 20, zwischen der Seitenfläche 21 und der Deckfläche 6.1, angeformt. Die Aussparung 9 ist wie im Ausführungsbeispiel der 3 am Kontaktträger 1 angeformt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kontaktträger
- 2
- Steckbereich
- 3
- Haltebereich
- 4
- Kavität
- 5
- Mittel zur Befestigung
- 6/6.1
- Deckfläche
- 7
- Seitenfläche
- 8
- Einführschräge
- 9
- Aussparung
- 10
- Radius
- 11
- innerer Radius
- 20
- Kontaktträger
- 21
- Seitenfläche
- 22
- Radius
- X
- X-Richtung
- Y
- Y-Richtung
- F
- Fehlkontaktbereich