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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Montagehilfswerkzeug zum Montieren eines Schlepptürbeschlags, über den eine Gerätetür eines in einen Möbelkorpus eingebauten Einbaugeräts mit einer Möbeltür des Möbelkorpus gekoppelt wird.
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Um eine Küche mit einheitlichen Möbelfronten gestalten zu können, ist es bekannt, Einbaugeräte mit einer eigenen Gerätetür, beispielsweise Kühlgeräte, in einen Möbelkorpus mit einer eigenen Tür, der Möbeltür, einzubauen. Dabei haben beide Türen üblicherweise unterschiedliche Dreh- bzw. Schwenkachsen. Der bequemen Bedienung halber sind beide Türen miteinander gekoppelt, so dass ein Öffnen bzw. Schließen der Gerätetür durch Bewegung der Möbeltür erfolgt. Dazu ist, beispielsweise aus der Druckschrift
EP 0 565 900 A1 , ein Schlepptürbeschlag bekannt, über den die beiden Türen im Hinblick auf ihre Schwenkbewegung miteinander gekoppelt sind, und der eine Verschiebung der den Scharnieren gegenüberliegenden Stirnseiten der beiden Türen, die sich aus den unterschiedlichen Dreh- bzw. Schwenkachsen ergibt, ausgleicht. Der Schlepptürbeschlag wird auf der Innenseite der Möbeltür und auf der Außenseite der Gerätetür befestigt.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2012 103 629 A1 ist ein Schlepptürbeschlag bekannt, bei dem zusätzlich zur Funktion der Kopplung der beiden Türen eine Dämpfungs- und/oder Selbsteinzugsfunktion für die Türen integriert ist. Der Schlepptürbeschlag weist eine geringe Bauhöhe auf, so dass er in ähnlicher Weise wie der zuvor genannte Schlepptürbeschlag zwischen der Möbeltür und der Gerätetür angeordnet werden kann. Dazu weist der Schlepptürbeschlag ein plattenförmiges Grundgehäuse auf, sowie einen in diesem Grundgehäuse geführten und relativ zu ihm verschiebbaren Schieber. Das Grundgehäuse wird an der Innenseite der Möbeltür befestigt. Der Schieber ragt in Richtung der freien, den Scharnieren gegenüberliegenden Stirnseite der Möbeltür aus dem Grundgehäuse heraus und ist an seinem Ende abgewinkelt. Mit diesem abgewinkelten Ende greift der Schieber auf die Stirnseite der freien, d.h. wiederum den Scharnieren des Einbaugeräts gegenüberliegenden Seite der Gerätetür und ist an dieser festgelegt. Das Festlegen erfolgt über eine in der Stirnseite der Gerätetür bereits vormontierte Schraube. Die Position dieser Schraube, die u.a. im Rahmen des verfügbaren Einbauspielraums von der Positionierung des Einbaugeräts innerhalb des Möbelkorpus variieren kann, bestimmt die Befestigungsposition des Grundgehäuses des Schlepptürbeschlags an der Innenseite der Möbeltür. Diese Position lässt sich jedoch nur bei geschlossener Geräte- und geschlossener Möbeltür ermitteln. Aufgrund des verdeckten Einbaus des Schlepptürbeschlags ist daher ein einfaches Anhalten, Anzeichnen und Montieren desselben nicht möglich.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und ein Montagehilfswerkzeug zum Montieren eines derartigen Schlepptürbeschlags bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren bzw. eine Montagehilfe mit den jeweiligen Merkmalen des unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren der eingangs genannten Art weist die folgenden Schritte auf: Nachdem das Einbaugerät in den Möbelkorpus eingebaut wird, wird ein Montagehilfswerkzeug an der Gerätetür des Einbaugeräts festgelegt. Die Möbeltür wird daraufhin geschlossen und angedrückt, wodurch Markierungen durch Dorne des Montagehilfswerkzeugs auf einer Innenfläche der Möbeltür angebracht werden. Die Möbeltür wird geöffnet und das Montagehilfswerkzeug wird gelöst und entfernt. Ein Grundgehäuse des Schlepptürbeschlags wird dann anhand der Markierungen positioniert und an der Möbeltür befestigt. Schließlich wird ein Schieber des Schlepptürbeschlags an der Gerätetür festgelegt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit ein an der Gerätetür festgelegtes Montagehilfswerkzeug verwendet, um mittels mindestens eines Dorns eine oder mehrere Markierungen an der Innenfläche der geschlossenen Möbeltür anzubringen. Das Markieren erfolgt so in dem geschlossenen Zustand beider Türen, in dem die Türen die für die Positionierung des Schlepptürbeschlags korrekte Stellung zueinander aufweisen, in der die Innenfläche aber von außen nicht zugänglich ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens werden das Montagehilfswerkzeug und der Schieber mit ein und demselben Befestigungsmittel, insbesondere einer vormontierten Befestigungsschraube, an der Gerätetür festgelegt. Wenn dasselbe Befestigungsmittel für das Montagehilfswerkzeug verwendet wird, das später auch der Festlegung des Schiebers des Schlepptürbeschlags dient, ist die korrekte Positionierung des Montagehilfswerkzeug automatisch gegeben.
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Bevorzugt wird das Montagehilfswerkzeug – ebenso wie der Schieber des Schlepptürbeschlags – an einer Stirnseite der Gerätetür festgelegt. Es kann alternativ jedoch auch eine Befestigung an der vorderen Außenfläche, auch Frontseite genannt, des Einbaugeräts erfolgen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird vor dem Entfernen des Montagehilfswerkzeugs mithilfe einer verschiebbaren Lasche des Montagehilfswerkzeugs ein Abstandsmaß zwischen der Außenfläche der Gerätetür und der Innenfläche der Möbeltür bei geschlossener Gerätetür und geschlossener Möbeltür auf das Montagehilfswerkzeug übertragen. Auf diese Weise wird das nur bei geschlossenen Türen bestimmbare Abstandsmaß erfasst. Bevorzugt wird dann vor dem Festlegen des Schiebers des Schlepptürbeschlags dieses Abstandsmaß von dem Montagehilfswerkzeug während des Festlegens des Schiebers an der Gerätetür wieder auf den Abstand der Türen zueinander übertragen.
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Ein erfindungsgemäßes Montagehilfswerkzeug der eingangs genannten Art zeichnet sich dadurch aus, dass das Montagehilfswerkzeug winkelförmig mit einem ersten Schenkel und einem zweiten Schenkel ausgebildet ist, wobei der erste Schenkel mindestens einen Dorn zur Anbringung mindestens einer Markierung an der Möbeltür aufweist, und wobei der zweite Schenkel eine Befestigungsöffnung zur Festlegung des Montagehilfswerkzeugs an einer Stirnseite der Gerätetür aufweist. Es ergeben sich die im Zusammenhang mit dem Verfahren zuvor beschriebenen Vorteile.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Montagehilfswerkzeugs ist an dem zweiten Schenkel eine verschiebbare Lasche ausgebildet, mit der ein Abstandsmaß zwischen der Außenfläche der Gerätetür und der Innenfläche der Möbeltür bei geschlossener Gerätetür und geschlossener Möbeltür erfassbar ist. Mit Hilfe der Lasche kann das nur bei geschlossenen Türen bestimmbare Abstandsmaß zunächst erfasst und später wieder auf die Stellung der Türen zueinander während der Montage übertragen werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Montagehilfswerkzeugs ist der mindestens eine Dorn ein integraler Bestandteil des ersten Schenkels. Alternativ kann der erste Schenkel mindestens eine Dornaufnahme aufweisen, in der der mindestens eine Dorn entnehmbar festgelegt ist. In dem Fall kann beispielsweise ein Schraube, ggf. sogar die später zur Befestigung des Schlepptürbeschlags verwendete Schraube, als Dorn benutzt werden. Bevorzugt ist die mindestens eine Dornaufnahme federnd ausgebildet, so dass der mindestens eine Dorn einclipsbar ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines in einem Möbelkorpus eingesetzten Einbaugeräts;
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2 eine Detailansicht aus 1;
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3 ein an das Einbaugerät angesetztes Montagehilfswerkzeug in einer perspektivischen Ansicht;
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4 eine Ansicht analog zu 1 mit angesetztem Montagehilfswerkzeug;
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5 eine Seitenansicht auf das angesetzte Montagehilfswerkzeug der 4;
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6 eine perspektivische Ansicht eines Montagehilfswerkzeugs mit herausgezogener Lasche;
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7 eine teilgeschnittene Seitenansicht des an der Gerätetür festgelegten Montagewerkzeugs bei geschlossener Möbeltür zur Abstandsmaßbestimmung;
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8 eine Draufsicht auf eine Möbeltür mit festgelegtem Schlepptürbeschlag;
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9 eine Seitenansicht auf die Geräte- bzw. Möbeltür während des Festlegens des Schlepptürbeschlags an der Gerätetür; und
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10 eine Seitenansicht auf Möbel- und Gerätetür mit endmontiertem Schlepptürbeschlag.
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1 zeigt in einer perspektivischen schematischen Ansicht einen Möbelkorpus 10 mit einer geöffneten Möbeltür 11. Von der geöffneten Möbeltür 11 ist die Türinnenfläche 12 sowie die freie, bewegbare Stirnseite 13 sichtbar. Die Möbeltür 11 ist mit Scharnieren 14 schwenkbar am Möbelkorpus 10 festgelegt.
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In den Möbelkorpus 10 ist ein Einbaugerät 20, beispielsweise ein Kühlschrank oder eine Kühl-Gefrierkombination, eingebaut. Das Einbaugerät 20 weist eine ebenfalls schwenkbar angebrachte Gerätetür 21 auf, die in der Figur in einem leicht geöffneten Zustand dargestellt ist. Die Gerätetür 21 hat eine Außenfläche 22, auch Frontseite genannt, und eine freie, bewegbare Stirnseite 23, die den in dieser Figur nicht sichtbaren Scharnieren des Einbaugeräts 20 gegenüberliegt.
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Im Hinblick auf die Höhe ist etwa im mittleren Bereich der freien Stirnseite 23 der Gerätetür 21 eine vormontierte Befestigungsschraube 24 eingeschraubt. Die Befestigungsschraube dient der Festlegung eines Teils, beispielsweise eines Schiebers, eines zu montierenden Schlepptürbeschlags. Diese Schraube kann beispielsweise eine Fließformschraube sein, die beim Vormontieren ein Gewinde in die Gerätetür 21 eingeprägt hat. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, eine selbstschneidende Blechschraube als Befestigungsschraube 24 zu verwenden. Alternativ kann im Inneren der Gerätetür 21 eine mit der Gerätetür 21 fest verbundene, beispielsweise angeschweißte Mutter bzw. Gewindeplatte, angeordnet sein, so dass eine Schraube mit Maschinengewinde als Befestigungsschraube 24 verwendet werden kann. Es sind weiterhin nicht nur Befestigungen mithilfe eines zusätzlichen, separaten Befestigungsmittels wie der genannten Befestigungsschraube 24 möglich, sondern auch Befestigungen mithilfe von Ausnehmungen oder Ausstellungen aus der Gerätetür 21, die eine unmittelbare Befestigung, z.B. eine Schnappverbindung, eines entsprechend gestalteten Teils des Schlepptürbeschlags mit der Gerätetür 21 ermöglichen.
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Es ist sogar möglich, bei entsprechender konstruktiver Gestaltung des Schlepptürbeschlags, bzw. des mit der Gerätetür zu verbindenden Teils des Schlepptürbeschlags, die Befestigungsstelle auf die Außenfläche 22 (Frontseite) der Gerätetür 21 zu verlegen. Im Vergleich zu einer an der dem Benutzer zugewandten und damit sichtbaren Stirnseite 23 der Gerätetür 21 auf der Frontseite vorgesehene Befestigungsstelle kann die Reinigungsmöglichkeit der Stirnseite 23 erleichtern.
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Der Bereich der Befestigungsschraube 24 ist in der Vergrößerung in 2 nochmals dargestellt.
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Um eine Kopplung der Möbeltür 11 und der Gerätetür 21 zu erzielen, wird zwischen den beiden Türen 11, 21 ein Schlepptürbeschlag montiert, der bevorzugt nicht nur die Bewegung der beiden Türen 11, 21 koppelt, sondern auch eine Dämpfungs- und/oder Selbsteinzugsfunktion für die Türen 11, 21 bietet. Der Schlepptürbeschlag wird mit einem Grundgehäuse an der Innenfläche 12 der Möbeltür 11 befestigt und weist einen abgewinkelten Schieber auf, der mit einem abgewinkelten Abschnitt auf der Stirnseite 23 der Gerätetür 21 aufliegt und mittels der Befestigungsschraube 24 dort festgelegt wird. Im Zusammenhang mit den nachfolgenden Figuren wird ein Verfahren zur Montage eines derartigen Schlepptürbeschlags erläutert sowie ein im Rahmen dieses Verfahrens benutztes Montagehilfswerkzeug beschrieben.
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3 zeigt ein derartiges Montagehilfswerkzeug 30, das an die Gerätetür 21 angesetzt und mithilfe der Montageschraube 24 festgelegt ist. Das Montagehilfswerkzeug 30 ist von seiner Grundgestalt her winkelförmig ausgebildet mit einem ersten Schenkel 31, der in der dargestellten Position auf der Außenfläche 22 der Gerätetür 21 aufliegt. Dieser erste Schenkel wird daher nachfolgend als Flächenschenkel 31 bezeichnet. Das Montagehilfswerkzeug 30 weist einen senkrecht zum Flächenschenkel 31 ausgerichteten zweiten Schenkel 32 auf, der auf der freien Stirnseite 23 der Gerätetür 21 aufliegt. Dieser zweite Schenkel wird daher nachfolgend als Stirnseitenschenkel 32 bezeichnet.
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Der Flächenschenkel 31 ist in etwa trapezförmig ausgebildet, so dass nach außen – in der dargestellten Position nach oben und unten – weisende Ausleger gebildet sind. An den Enden der Ausleger sind Dornaufnahmen 311 angeformt, in die jeweils ein Dorn 312 eingesetzt ist. Die Dornaufnahmen 311 sind bevorzugt so ausgestaltet, dass der Dorn 312 leicht eingesetzbar und entnehmbar ist und gleichzeitig in der Dornaufnahme 311 möglichst spielfrei gehalten wird. Die Dornaufnahmen 311 sind beispielsweise c-förmig gestaltet, so dass der Dorn 312 seitlich eingeclipst werden kann.
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Im dargestellten Beispiel wird als Dorn 312 jeweils eine selbstschneidende Holzschraube mit ausgeprägter Spitze verwendet. Es kann jedoch auch alternativ ein speziell zu diesem Zweck gefertigter Dorn verwendet werden. In einer weiteren alternativen Ausgestaltung ist denkbar, anstelle einer Dornaufnahme einen mit dem Montagehilfswerkzeug 30 fest verbundenen Dorn vorzusehen. Das Montagehilfswerkzeug 30 ist bevorzugt aus Kunststoff in einem Spritzgussverfahren hergestellt. Wenn fest integrierte Dorne verwendet werden, kann ein Kunststoffkörper an entsprechende Dorne angespritzt werden.
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Es kann zudem vorgesehen sein, weitere Dornaufnahmen 313 am Flächenschenkel 31 anzuordnen, die für das hier dargestellte Beispiel nicht relevant sind, aber im Zusammenhang mit anderen Ausgestaltungen eines Schlepptürbeschlags verwendbar sind. So kann z.B. durch Ansetzen des Montagehilfswerkzeuges 30 in anderer Höhenposition an der Gerätetür 21 bei Einsatz eines Dornes 312 in die Dornaufnahme 313 eine Markierung für die Befestigung einer Schleppschiene mit mittiger Befestigungsstelle (in den Figuren nicht gezeigt) in der Höhe an der Möbeltür 11 erzeugt werden.
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Im Stirnseitenschenkel 32 ist ein Befestigungsschlitz 321 eingebracht, der zur freien Seite des Stirnseitenschenkels 32 hin offen ist. Mit dem Befestigungsschlitz 321 kann das Montagehilfswerkzeug 30 unter den Schraubenkopf der Befestigungsschraube 24 geschoben werden. Diese Bewegung ist in der 3 durch den Bewegungspfeil 1 dargestellt. Wenn der Flächenschenkel 31 plan auf der Gerätetür 21 aufliegt, wird das Montagehilfswerkzeug 30 durch Anziehen der Befestigungsschraube 24 an der Gerätetür 21 festgelegt. Die Dorne 312 sind dann an einer durch die Geometrie des Montagehilfswerkzeug 30 festgelegten und im Hinblick auf den verwendeten Schlepptürbeschlag spezifizierten Position auf der Außenfläche 22 der Gerätetür 21 positioniert, wobei sich diese Position relativ zur Position der Befestigungsschraube 24 bestimmt.
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Am Stirnseitenschenkel 32 des Montagehilfswerkzeugs 30 ist weiterhin eine Lasche 322 verschiebbar festgelegt. Die Lasche 322 kann parallel zur Oberfläche des Stirnseitenschenkels 32 und damit senkrecht zur Oberfläche des Flächenschenkels 31 verschoben werden. In der 3 ist die Lasche 322 in einer eingeschobenen Position dargestellt, in der ein auf der in der Figur rechts liegender Anschlag 323 der Lasche 322 nur geringfügig über den Flächenschenkel 31 hinaussteht.
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4 zeigt den Möbelkorpus 10 mit eingesetztem Gerät 20 und angesetztem Montagehilfswerkzeug 30 in gleicher Perspektive wie 1. Wie durch einen Bewegungspfeil 2 andeutet ist, wird als ein nächster Schritt im Montageprozess zunächst die Gerätetür 21 geschlossen und dann die Möbeltür 11 ebenfalls in eine geschlossene Position gebracht und soweit angedrückt, dass die Spitzen der Dorne 312 in die Innenfläche 12 der Möbeltür 11 eindringen. Nach einem Wiederöffnen der Möbeltür 11, das durch den Bewegungspfeil 3 symbolisiert wird, haben die Dorne 312 an der Innenfläche 12 der Möbeltür 11 mit ihren Spitzen Markierungen 121 hinterlassen.
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Der Prozess des Eindrückens der Dorne 312 in die Möbeltür 11 ist in 5 nochmals in einer Schnittdarstellung wiedergegeben, wobei die dargestellte Schnittebene parallel zur Stirnseite 23 der Gerätetür 21 verläuft.
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In einem nächsten Montageschritt werden die Dorne 312 aus den Dornaufnahmen 311 entnommen. Dann wird die Lasche 322 des Montagehilfswerkzeugs 30 herausgezogen, so dass sie bei geschlossener Gerätetür 21 über die Anschlagkante des Möbelkorpus 10, an den die Möbeltür 11 anschlägt, hinaussteht. Dieses ist in 6 in einer perspektivischen Darstellung wiedergegeben.
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Die Möbeltür 11 wird daraufhin geschlossen, so dass ihre Innenfläche 12 gegen den Anschlag 323 der herausgeschobenen Lasche 322 anschlägt und diesen bis zum Erreichen der vollständig geschlossenen Position der Möbeltür 11 in Richtung des Möbelkorpus 10 hineinschiebt.
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Die erreichte Endposition der Lasche 322 ist in der 7 dargestellt. Die Bewegung der Lasche 322 symbolisiert der Bewegungspfeil 4. Die Lasche 322 ist derart in dem Montagehilfswerkzeug 30 geführt, dass sie sich mit vertretbarem Kraftaufwand verschieben lässt, wobei sie jedoch ohne eine größere Krafteinwirkung ihre Verschiebestellung relativ zu den Schenkeln 31, 32 des Montagehilfswerkzeugs 30 beibehält. Von der Auflagefläche des Flächenschenkels 31 bis zur äußeren Kante des Anschlags 323 hat sich damit ein Abstandsmaß d eingestellt, das den korrekten Abstand zwischen der Außenfläche 22 der Gerätetür 21 und der Innenfläche 12 der Möbeltür 11 im geschlossenen Zustand der Möbeltür 11 und der Gerätetür 21 widerspiegelt. Das Montagehilfswerkzeug 30 wird nun nach Öffnen der Türen 11, 21 und nach einem Lösen bzw. Herausschrauben der Befestigungsschraube 24 entfernt, ohne dass das die Lasche 322 verschoben wird.
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In einem weiteren Montageschritt werden die Markierungen 121 verwendet, um einen Schlepptürbeschlag 40 an der Möbeltür 11 zu positionieren. Diese ist in 8 dargestellt. Der Schlepptürbeschlag 40 weist ein Grundgehäuse 41 auf, das im vorliegenden Fall vier Befestigungslöcher 42 für Schrauben 43 aufweist. Der Schlepptürbeschlag 40 umfasst weiterhin einen Schieber 44 mit einem als abgewinkelten Abschnitt ausgebildeten Kopfstück 45.
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Die Markierungen 121 kennzeichnen die Positionen der zur Befestigung des Grundgehäuses 41 verwendeten Schrauben 43 (in der 8 die beiden in der rechten Hälfte des Schlepptürbeschlags 40 liegenden Schrauben). Um die Position der anderen beiden Befestigungsschrauben zu finden, kann optional vorgesehen sein, senkrecht zur Stirnseite 13 verlaufende Hilfslinien 122 durch die Markierungen 121 zu ziehen und anhand des Abstands der Befestigungslöcher 42 Markierungen für die weiteren Schrauben 43 anzuzeichnen.
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Das Grundgehäuse 41 des Schlepptürbeschlags 40 wird dann mithilfe der Befestigungsschrauben 43 an der Möbeltür 11 festgeschraubt. Es können selbstschneidende Schrauben als Schrauben 43 Verwendung finden. Gegebenenfalls kann vorgesehen sein, Montagelöcher an den Markierungen 121 bzw. den weiteren markierten Positionen in die Möbeltür 11 vorzubohren. Zwei der verwendeten Schrauben 43 können die beiden als Dorne 312 bezeichneten verwendeten Schrauben sein.
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In einem weiteren Montageschritt wird in einer teils oder ganz geöffneten Stellung der Möbeltür 11 und der Gerätetür 21 sodann das Kopfstück 45 des Schiebers 44 des Schlepptürbeschlags 40 auf die freie Stirnseite 23 der Gerätetür 21 aufgelegt.
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Dabei wird das Montagehilfswerkzeug 30 teilweise zwischen die Gerätetür 21 und die Möbeltür 11 gehalten, derart, dass die Auflageseite eines Auslegers des Flächenschenkels 31 auf der Außenfläche 22 der Gerätetür 21 aufliegt und die Möbeltür 11 an dem Anschlag 323 des Montagehilfswerkzeugs 30 anliegt. Auf diese Weise wird das zuvor erfasste Abstandsmaß d auf die Stellung der Türen 11, 21 zueinander übertragen. In dieser Position der Türen 11, 21 wird sodann die Befestigungsschraube 24 durch ein im Kopfstück 45 vorgesehenes Langloch 46 geführt und wieder in die Gerätetür 21 eingeschraubt.
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Durch Anziehen der Befestigungsschraube 24 wird das Kopfstück 45 des Schlepptürbeschlags 40 auf der freien Stirnseite 23 der Gerätetür 21 festgelegt. Das zur Einstellung des Abstandsmaßes d zwischen die beiden Türen 11, 21 gehaltene Montagehilfswerkzeug 30 wird nun entfernt, woraufhin die Montage des Schlepptürbeschlags 40 fertiggestellt ist. 10 zeigt die beiden Türen 11, 21 mit dem endmontierten Schlepptürbeschlag 40 nochmals in einer Seitenansicht.
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Bezugszeichenliste
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- 1–4
- Bewegungspfeil
- 10
- Möbelkorpus
- 11
- Möbeltür
- 12
- Innenfläche der Möbeltür
- 121
- Markierung
- 122
- Hilfslinie
- 13
- freie Stirnseite der Möbeltür
- 14
- Scharnier
- 20
- Einbaugerät
- 21
- Gerätetür
- 22
- Außenfläche der Gerätetür
- 23
- freie Stirnseite der Gerätetür
- 24
- Befestigungsschraube
- 30
- Montagehilfswerkzeug
- 31
- erster Schenkel (Flächenschenkel)
- 311
- Dornaufnahme
- 312
- Dorn
- 313
- weitere Dornaufnahme
- 32
- zweiter Schenkel (Stirnseitenschenkel)
- 321
- Befestigungsschlitz
- 322
- Lasche
- 323
- Anschlag
- 40
- Schlepptürbeschlag
- 41
- Grundgehäuse
- 42
- Befestigungsloch
- 43
- Befestigungsschraube
- 44
- Schieber
- 45
- Kopfstück
- 46
- Langloch
- d
- Abstandsmaß
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0565900 A1 [0002]
- DE 102012103629 A1 [0003]