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Die Erfindung betrifft ein Luftfiltergehäuse für einen Kraftwagen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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1 zeigt in einer Perspektivansicht ein bereits bekanntes Luftfiltergehäuse 10. In 2 ist dieses bereits bekannte Luftfiltergehäuse 10 in einer schematischen Schnittansicht dargestellt. Das Luftfiltergehäuse 10 umfasst ein Gehäuseelement 12, an welchem ein Deckel 14 mittels einer Lagereinrichtung 16 zwischen einer Schließstellung und einer Wechselstellung verlagerbar gehalten ist, in welcher ein im Luftfiltergehäuse 10 aufgenommener Luftfilter 18 wechselbar ist. Die Lagereinrichtung 16 ist hier als Scharnier ausgebildet. Der Deckel 14 wird also zum Freigeben des Luftfilters 18 in der Wechselstellung um ein Gelenk dieses Scharniers verschwenkt. Der Deckel 14 kann in der Schließstellung an dem Gehäuseelement 12 mittels jeweiliger Schrauben 20 fixiert werden. Bei dem Luftfilter 18 handelt es sich beispielsweise um das Filterelement eines Motorluftfilters. Das Gehäuseelement 12 und der Deckel 14 können beispielsweise aus Plastik in einem Spritzgussverfahren hergestellt werden.
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Um den Deckel 14 in die Wechselstellung zu verlagern, sodass der Luftfilter 18 wechselbar ist, muss der Deckel 14 weit genug aufgeklappt werden, um eine Dichtung im Bereich der Lagereinrichtung 16 in der Nähe des Drehpunkts des Deckels 14 genügend zu entspannen. Erst dann kann der Luftfilter 18 aus dem Luftfiltergehäuse 10 entnommen und/oder in diesen eingesetzt werden. Dafür muss der Deckel 14 beispielsweise um 15 bis 20 Grad um die Lagereinrichtung 16 von dem Gehäuseelement 12 weg geschwenkt werden. Entsprechend benötigt das Luftfiltergehäuse 10 einen ausreichenden Freiraum über dem Deckel 14, um den Luftfilter 18 wechseln zu können. Wenn der Freiraum über dem Luftfiltergehäuse 10 nicht zur Verfügung steht, kann die Dichtung nicht genügend entspannt und eine richtige Positionierung des Luftfilters 18 ist nicht möglich. Entsprechend steht der benötigte Freiraum über dem Deckel 14 nicht als Bauraum für andere Komponenten des Kraftfahrzeugs zur Verfügung.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Luftfiltergehäuse für einen Kraftwagen zu schaffen, bei welchem ein im Luftfiltergehäuse aufgenommener Luftfilter wechselbar ist und das Luftfiltergehäuse besonders bauraumsparend ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Luftfiltergehäuse mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen angegeben.
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Um ein Luftfiltergehäuse für einen Kraftwagen zu schaffen, bei welchem ein darin aufgenommener Luftfilter wechselbar ist und das Luftfiltergehäuse besonders bauraumsparend ist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Lagereinrichtung eine Schiebeführung umfasst, entlang welcher der Deckel zwischen der Schließstellung und der Wechselstellung verschiebbar ist. Durch die Schiebeführung kann in dem Luftfiltergehäuse eine genügend große Öffnung freigegeben werden, sodass ein Austausch des Luftfilters problemlos möglich ist. Dafür muss der Deckel des Luftfiltergehäuses jedoch nicht wie bei dem bereits bekannten Luftfiltergehäuse um einen besonders großen Schwenkwinkel von beispielsweise circa 20 Grad verschwenkt werden. Vielmehr kann der Deckel durch ein Verschieben entlang der Schiebeführung eine genügend große Öffnung freigeben. Dabei wird der Deckel beispielsweise lediglich um die Höhe des Filterelements von dem Gehäuseelement weggeschoben. Dadurch muss wesentlich weniger Freiraum über dem erfindungsgemäßen Luftfiltergehäuse freigehalten werden, um den Deckel zwischen der Schließstellung und der Wechselstellung verlagern zu können und somit den Luftfilter austauschen zu können. Entsprechend ist das Luftfiltergehäuse besonders bauraumsparend.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Deckel entlang der Schiebeführung aus der Wechselstellung in eine Abnahmestellung verschiebbar ist, in welcher der Deckel von dem Gehäuseelement abnehmbar ist. Damit kann das Luftfiltergehäuse besonders einfach montiert und demontiert werden. Insbesondere ist es möglich, einen beschädigten Deckel auszutauschen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Deckel zwischen der Schließstellung und der Wechselstellung in einer anderen Richtung verschiebbar ist als zwischen der Wechselstellung und der Abnahmestellung. Dadurch kann verhindert werden, dass der Deckel versehentlich beim Verschieben zwischen der Schließstellung und der Wechselstellung in die Abnahmestellung verschoben wird. Der Deckel ist also so sicher an dem Gehäuseelement beim Verschieben zwischen der Schließstellung und der Wechselstellung gehalten. Dadurch ist auch ein Wechsel des Luftfilters besonders einfach möglich.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Schiebeführung zwischen der Schließstellung und der Wechselstellung durch eine Mehrzahl von bogenförmigen Nuten in entsprechenden Schienen gebildet ist, in welchen zugeordnete Zapfen geführt sind. Eine aus bogenförmigen Nuten und zugeordneten Zapfen bestehende Schiebeführung ist besonders simpel, robust und kostengünstig. Bogenförmige Nuten ermöglichen ein besonders gleichmäßiges Verschieben des Deckels. Insbesondere kann so ein gleichmäßiges Anpressen des Deckels an das Gehäuseelement sichergestellt werden. Dadurch ist der Luftfilter besonders sicher in seiner Lage fixiert und das Luftfiltergehäuse besonders gut abgedichtet.
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Insbesondere mit einer großen Anzahl von Nuten und zugeordneten Zapfen kann eine besonders stabile Führung geschaffen werden und ein besonders gleichmäßiges Anpressen des Deckels gut sichergestellt werden. Die zugeordneten Zapfen können beispielsweise einteilig mit dem Deckel als Spritzgussteil ausgeführt sein. Dadurch kann die Schiebeführung besonders kostengünstig sein.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Nuten an einem ihrer Enden offen sind, wodurch bei dem in Abnahmestellung befindlichen Deckel die Zapfen in die zugeordneten Nuten ein- und ausführbar sind. Damit ist der Deckel besonders einfach von dem Gehäuseelement abnehmbar. Außerdem kann die Öffnung zum Wechseln des Luftfilters weiter vergrößert werden, indem beispielsweise nur einzelne Zapfen aus den Nuten ausgeführt werden, sodass der Deckel weiter verdreht werden kann.
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Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn die Lagereinrichtung zwei Schiebeführungen umfasst, welche an zwei gegenüberliegenden Seiten des Gehäuseelements gehalten sind. Damit ist der Deckel beim Verschieben besonders gut gehalten und kann sich nicht ungewollt verdrehen oder verkanten. Insgesamt ist eine solche Lagereinrichtung besonders leichtgängig.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in den jeweils angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen:
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1 in einer Perspektivansicht ein Luftfiltergehäuse für einen Kraftwagen gemäß dem Stand der Technik;
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2 in einer schematischen Schnittansicht das Luftfiltergehäuse gemäß dem Stand der Technik nach 1;
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3 in einer schematischen Schnittansicht einen Vergleich zwischen dem Luftfiltergehäuse gemäß dem Stand der Technik nach 1 und dem erfindungsgemäßen Luftfiltergehäuse;
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4 in einer Perspektivansicht das erfindungsgemäße Luftfiltergehäuse gemäß 3; und
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5 in einer Detailansicht das Luftfiltergehäuse mit einer eine Schiebeführung umfassenden Lagereinrichtung gemäß 4.
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In 3 ist in einer schematischen Schnittansicht ein Vergleich zwischen dem Luftfiltergehäuse 10 gemäß dem Stand der Technik und dem erfindungsgemäßen Luftfiltergehäuse 30 gezeigt. Das erfindungsgemäße Luftfiltergehäuse 30 ist dabei auf der rechten Seite dargestellt, das bereits bekannte Luftfiltergehäuse 10 auf der linken Seite. Auch das erfindungsgemäße Luftfiltergehäuse 30 umfasst ein Gehäuseelement 34, an welchem ein Deckel 32 mittels einer Lagereinrichtung 36 – gezeigt in 4 – zwischen einer Schließstellung und einer Wechselstellung verlagerbar gehalten ist, in welcher ein im Luftfiltergehäuse 30 aufgenommener Luftfilter 38 wechselbar ist. Bei beiden Luftfiltergehäusen 10, 30 befindet sich der Deckel 14 beziehungsweise 32 in der Wechselstellung.
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Wie bereits erläutert, muss bei dem bereits bekannten Luftfiltergehäuse 10 der Deckel 14 um circa 20 Grad um die Lagereinrichtung 16 verschwenkt werden, um eine Öffnung zum Wechseln des Luftfilters 18 freizugeben. Diese Öffnung ist in 3 durch den Pfeil 40 markiert.
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Bei dem erfindungsgemäßen Luftfiltergehäuse 30 umfasst die Lagereinrichtung 36 eine Schiebeführung 42, entlang welcher der Deckel 32 zwischen der Schließstellung und der Wechselstellung verschiebbar ist. Diese Schiebeführung 42 ist besonders gut in der Perspektivansicht des Luftfiltergehäuses 30 in 4 zu erkennen. Entlang dieser Schiebeführung 42 kann der Deckel 32 vom Gehäuseelement 34 weggeschoben werden, wie dies durch die Pfeile 44 und 46 in 3 veranschaulicht ist. Dadurch ist in der Wechselstellung des Deckels 32 eine Öffnung in dem Luftfiltergehäuse 30 freigegeben, welche im Wesentlichen der Bauhöhe des Luftfilters 38 entspricht. Diese Öffnung ist ebenfalls durch den Pfeil 44 gekennzeichnet. Im Gegensatz zu dem bereits bekannten Luftfiltergehäuse 10 kann bei dem erfindungsgemäßen Luftfiltergehäuse 30 der Luftfilter 38 in dieser niedrigen Position des Deckels 32 – seiner Wechselstellung – bereits ausgetauscht werden. Durch das Verschieben des Deckels 32 gemäß Pfeil 46 wird eine Dichtung an einem hinteren Ende des Luftfiltergehäuses 30 bereits soweit entspannt, dass der Luftfilter 38 problemlos aus dem Luftfiltergehäuse 30 entnommen und/oder in dieses eingesetzt werden kann.
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Der Vorteil des erfindungsgemäßen Luftfiltergehäuses 30 gegenüber dem bekannten Luftfiltergehäuse 10 ist in 3 unmittelbar ersichtlich. In Wechselstellung benötigt das erfindungsgemäße Luftfiltergehäuse 30 wesentlich weniger Freiraum beziehungsweise Bauraum als das bereits bekannte Luftfiltergehäuse 10, um den Luftfilter 38 beziehungsweise 18 wechseln zu können. Eine entsprechende Höhendifferenz ist in 3 durch Pfeil 48 gekennzeichnet.
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Die in 4 dargestellte Schiebeführung 42 sollte in einer vorteilhaften Ausführungsform beidseitig des Deckels 32 angeordnet sein. Dadurch ist der Deckel 32 besonders leichtgängig verschiebbar, ungewollte Verdrehungen oder Verkantungen in der Schiebeführung 42 können so besonders sicher vermieden werden.
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Die Schiebeführung 42 ist zwischen der Schließstellung und der Wechselstellung durch eine Mehrzahl von bogenförmigen Nuten 50 in entsprechenden Schienen gebildet. In diesen bogenförmigen Nuten 50 sind zugeordneten Zapfen 52 geführt. Eine so gestaltete Schiebeführung 42 ist besonders robust und kostengünstig. Gleichzeitig kann so ein gleichmäßiges Andrücken des Deckels 32 an das Gehäuseelement 34 sichergestellt werden. Damit kann das Luftfiltergehäuse 30 besonders gut dicht verschlossen werden. Die Zapfen 52 können einstückig mit dem Deckel 32 in einem Spritzgussverfahren aus Plastik hergestellt werden, wodurch das erfindungsgemäße Luftfiltergehäuse 30 besonders kostengünstig ist.
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Der Deckel 32 ist entlang der Schiebeführung 42 aus der Wechselstellung in eine Abnahmestellung verschiebbar, in welcher der Deckel 32 von dem Gehäuseelement 34 abnehmbar ist. Zu diesem Zweck weisen die Nuten einen weiteren Bereich auf, welcher einen Winkel zu dem Bereich bildet, in welchem die Zapfen 52 zwischen der Schließstellung und der Wechselstellung verschiebbar sind. Dieser Winkel ist besonders gut in der Detailansicht des Luftfiltergehäuses 30 in 5 zu erkennen. Damit ist der Deckel 32 zwischen der Schließstellung und der Wechselstellung in einer anderen Richtung verschiebbar als zwischen der Wechselstellung und der Abnahmestellung. Damit kann ein ungewolltes Abnehmen des Deckels 32 von dem Gehäuseelement 34 zuverlässig verhindert werden.
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Weiterhin ist in 5 gezeigt, dass die Nuten 50 an einem ihrer Enden 54 offen sind, wodurch bei dem in Abnahmestellung befindlichen Deckel 32 die Zapfen 52 in die zugeordneten Nuten 50 ein- und ausführbar sind. Dadurch kann der Deckel 32 besonders einfach von dem Gehäuseelement 34 abgenommen werden und der Deckel 32, falls nötig, noch weiter geöffnet werden.