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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sortieren von Transportbehältern, die Wertgegenstände enthalten. Die Wertgegenstände sind insbesondere blattförmige Wertdokumente, z. B. Banknoten, Schecks, Tickets, etc. und ggf. auch Münzen.
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Als Transportbehälter werden z. B. Safebags verwendet. Diese sind in der Regel als rundum verschlossener, beutelförmiger Einwegbehälter ausgebildet, vorzugsweise aus einer Kunststofffolie. In solchen Transportbehältern werden Wertgegenstände, wie z. B. Banknoten oder andere blattförmige Wertdokumente, aber häufig auch Münzen, von einem Lieferanten oder Einzahler zu einer Bank oder einem Cashcenter transportiert.
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Das Öffnen eines solchen Safebags bei einer empfangenden Stelle wird derzeit in der Regel manuell durchgeführt, beispielsweise mittels einer Schere oder eines Messers. Nach dem Öffnen des Transportbehälters werden die darin befindlichen Wertgegenstände manuell entnommen. Alternativ können die Safebags aber auch automatisch geöffnet und entleert werden.
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Die Wertgegenstände werden aus dem Safebag entnommen und dann mittels einer Wertdokument-Bearbeitungsvorrichtung, beispielsweise einer Banknotenbearbeitungsmaschine, weiterverarbeitet, beispielsweise hinsichtlich ihrer Echtheit, Umlauffähigkeit und/oder Denomination geprüft.
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Manche Safebags enthalten jedoch nicht nur Wertdokumente, wie z. B. Banknoten, sondern auch Münzen oder andere metallische Fremdkörper, wie z. B. Büroklammern. Die Münzen können z. B. an einer Banknote befestigt sein, z. B. mittels einer Büroklammer oder aufgeklebt. Falls eine Banknote, die einen solchen metallischen Fremdkörper aufweist, in eine Banknotenbearbeitungsmaschine gelangt, kann sie dort Schäden am Vereinzeler und am weiteren Transportsystem verursachen. Daher ist es bisher üblich, dass die Safebags beim Öffnen genau inspiziert werden, um zu erkennen, ob darin metallische Fremdkörper wie z. B. Münzen enthalten sind. Dies ist zeitaufwändig und es kann auch vorkommen, dass dabei Fremdkörper übersehen werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demnach, ein Verfahren und eine Vorrichtung vorzuschlagen, bei dem das Bearbeiten solcher Transportbehälter beschleunigt wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren und eine Vorrichtung mit den Merkmalen der nebengeordneten Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den weiteren abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Transportbehälter mit den Wertgegenständen werden durch einen Bediener (oder auch automatisch) einer Vorrichtung zum Sortieren der Transportbehälters zugeführt. Das Zuführen des Transportbehälters zu der Vorrichtung erfolgt z. B. dadurch, dass der Transportbehälter seitens eines Bedieners in eine Eingabe der Vorrichtung eingeworfen wird oder auf eine Transporteinrichtung abgelegt wird, welche den Transportbehälter durch die Vorrichtung transportiert.
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Die Vorrichtung zum Sortieren weist einen Bewegungspfad auf, entlang dem die zugeführten Transportbehälter durch die Vorrichtung bewegt werden können. Die Bewegung kann aktiv, mit Hilfe einer Fördereinrichtung erfolgen oder aber auch eine passive Bewegung der Transportbehälter unter dem Einfluss der Schwerkraft sein (ohne eine Fördereinrichtung, die die Transportbehälter aktiv bewegt).
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In der Vorrichtung ist entlang des Bewegungspfads ein Metalldetektor angeordnet; der dazu ausgebildet ist, die entlang des Bewegungspfads bewegten Transportbehälter jeweils auf das Vorhandensein von metallischen Fremdkörpern zu prüfen. Die Vorrichtung weist eine Weiche auf, die entlang des Bewegungspfads nach dem Metalldetektor angeordnet ist, und an der sich der Bewegungspfad in mindestens zwei Zweige verzweigt. Außerdem weist die Vorrichtung eine Steuereinrichtung auf, die mit dem Metalldetektor und mit der Weiche kommunikativ (z. B. elektronisch) verbunden ist.
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Der Metalldetektor ist dazu ausgebildet, zu jedem der Transportbehälter eine Information darüber an die Steuereinrichtung zu senden, ob der jeweilige Transportbehälter (einen oder mehrere) metallische Fremdkörper aufweist oder nicht. Beispielsweise sendet der Metalldetektor zu jedem der Transportbehälter individuell ein Signal an die Steuereinrichtung, an dem die Steuereinrichtung erkennt, ob der jeweilige Transportbehälter (einen oder mehrere) metallische Fremdkörper aufweist oder nicht. Das Signal kann drahtgebunden oder drahtlos gesendet werden (z. B. Funksignal).
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Die Steuereinrichtung ist dazu ausgebildet, in Abhängigkeit davon, ob der jeweilige Transportbehälter (einen oder mehrere) metallische Fremdkörper enthält, die Weiche für den jeweiligen Transportbehälter so zu steuern, dass der jeweilige Transportbehälter, falls er keinen metallischen Fremdkörper enthält, in einen ersten der Zweige gelenkt wird und, falls er (einen oder mehrere) metallische Fremdkörper enthält, in einen zweiten der Zweige gelenkt wird.
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Der Bewegungspfad kann als Freifallstrecke ausgebildet sein, entlang der die Transportbehälter aufgrund ihrer Schwerkraft hindurchfallen (keine Fördereinrichtung benötigt). Damit die richtige (z. B. senkrechte) Orientierung der Transportbehälter beibehalten wird, in der die Transportbehälter der Vorrichtung zugeführt werden, können entlang der Freifallstrecke seitliche Führungselemente angebracht sein.
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Der Bewegungspfad kann aber auch als schiefe Ebene ausgebildet sein, entlang der sich die Transportbehälter durch ihre Schwerkraft entlang bewegen (keine Fördereinrichtung benötigt), z. B. gleiten oder rutschen. Um eine reibungsarme Bewegung zu erreichen, können auch Rollen in der schiefen Ebene enthalten sein, z. B. freilaufende Rollen oder auch gebremste Rollen, die von dem jeweiligen Transportbehälter in Rotation versetzt werden.
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Der Bewegungspfad kann aber auch als Förderstrecke ausgebildet sein, entlang der die Transportbehälter mit Hilfe einer (angetriebenen) Fördereinrichtung transportiert werden. Die Vorrichtung kann dazu eine oder mehrere Fördereinrichtungen aufweisen, z. B. eines oder mehrere Förderbände oder auch angetriebene Transportrollen.
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Die Vorrichtung zum Bearbeiten des Transportbehälters kann ein Gehäuse aufweisen, welches die wesentlichen Komponenten der Vorrichtung, insbesondere den Metalldetektor und die Weiche, ggf. auch die Transportbehälter-Fördereinrichtung ganz oder teilweise umgibt. Das Gehäuse kann mit einer Eingabe ausgestattet sein, an der die Transportbehälter der Vorrichtung zugeführt werden. Dies kann eine Eingabeöffnung sein, in die die Transportbehälter (manuell oder automatisch) eingelegt oder eingeworfen werden. Alternativ können die Transportbehälter auch direkt auf der Fördereinrichtung (manuell oder automatisch) abgelegt werden, falls kein Gehäuse vorhanden ist oder die Fördereinrichtung zumindest teilweise außerhalb des Gehäuses angeordnet ist. Das Gehäuse kann auch eine oder mehrere Ausgabeöffnungen umfassen, durch welche die Transportbehälter aus der Vorrichtung in die Ausgabeeinrichtung gelangen, z. B. durch die die Transportbehälter aus der Vorrichtung in die Ausgabeeinrichtungen fallen können.
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Die Vorrichtung kann eine oder mehrere Ausgabeeinrichtungen aufweisen, die jeweils am Ende eines der Zweige, in die sich der Bewegungspfad an der Weiche verzweigt, angeordnet sind. Die Ausgabeeinrichtungen können Teil der Vorrichtung sein oder auch Teil eines die Vorrichtung umgebenden Systems. In Abhängigkeit davon, ob der jeweilige Transportbehälter metallische Fremdkörper aufweisen, sortiert die Vorrichtung den jeweiligen Transportbehälter entweder in die eine oder in die andere Ausgabeeinrichtung. Vorzugsweise sind die Ausgabeeinrichtungen als Auffangbehälter für die Transportbehälter ausgebildet, die aus der Vorrichtung fallen. Die Transportbehälter werden automatisch durch einen der Auffangbehälter aufgefangen, der am Ende des jeweiligen Zweigs angeordnet ist. Der oder die Auffangbehälter können beispielsweise auf einer unter dem Gehäuse verlaufenden Auffangbehälter-Transporteinrichtung angeordnet sein, die die Auffangbehälter mit den darin enthaltenen (in den ersten Zweig sortierten, metallfreien) Transportbehältern zu einer Vorrichtung zum automatischen Öffnen der Transportbehälter transportiert.
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Die Vorrichtung kann eine mechanische Bremseinrichtung aufweisen, die vor dem Metalldetektor angeordnet ist, und die dazu ausgebildet ist, den Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Transportbehältern zu beeinflussen, z. B. auf mindestens einen vorgegebenen zeitlichen Mindestabstand zu erhöhen. Die Bremseinrichtung kann durch die Steuereinrichtung zum Bremsen des jeweiligen Transportbehälters (der einem vorausgehenden Transportbehälter nachfolgt) aktiviert werden, auf Basis der Anwesenheitsinformation des vorausgehenden Transportbehälters, die die Steuereinrichtung von einer Transport-Überwachungseinrichtung erhält.
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Die Bremseinrichtung kann eine Art Drehkreuz oder ein in den Bewegungspfad hineinbewegbarer Rechen sein, das/der den jeweiligen Transportbehälter zeitweise abstoppt und den jeweiligen Transportbehälter erst dann zum Weitertransportieren freigibt, wenn seit dem Weitertransportieren des vorausgehenden Transportbehälters mindestens eine vorbestimmte Mindestzeit vergangen ist (mindestens die Weichenschaltzeit).
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Die Bremseinrichtung kann auch ein beidseitig des Bewegungspfads angeordnetes Walzenpaar sein, das einem Transportbehälter, der zwischen den beiden Walzen des Walzenpaars geklemmt wird, eine reduzierte Bewegungsgeschwindigkeit aufzwingt, während dieser sich durch den Metalldetektor bewegt. Das Walzenpaar kann entlang der Bewegungsrichtung der Transportbehälter rotieren und einen Reibschluss zu dem jeweiligen Transportbehälter herstellen. Bei Bedarf kann die Rotation des Walzenpaars, während ein Transportbehälter dazwischen geklemmt wird, verlangsamt oder kurzzeitig gestoppt werden, z. B. um den Abstand zwischen dem jeweiligen Transportbehälter und dem vorausgehenden Transportbehälter zu erhöhen.
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Alternativ kann das Walzenpaar auch entgegen der Bewegungsrichtung der Transportbehälter rotieren, um den jeweiligen Transportbehälter entgegengesetzt zu seiner Bewegungsrichtung (mittels Gleitreibung zwischen Transportbehälter und dem Walzenpaar) abzubremsen. Die zum Abbremsen führende Rotation kann von der Steuereinrichtung z. B. eingeschaltet werden, sofern der jeweilige Transportbehälter einen zu geringen Abstand zum vorausgehenden Transportbehälter aufweist.
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Der Abstand zwischen dem Metalldetektor und der Weiche entlang des Bewegungspfads ist mindestens so groß gewählt, dass, unter Berücksichtigung der Geschwindigkeit, mit der sich der Transportbehälter entlang des Bewegungspfads bewegt, die Weiche für den jeweiligen Transportbehälter rechtzeitig umgeschaltet werden kann, damit dieser in einen anderen der zwei Zweige gelenkt werden kann als der dem jeweiligen Transportbehälter vorausgehende Transportbehälter, der der Vorrichtung vor dem jeweiligen Transportbehälter zugeführt wurde. Die Weiche ist soweit von dem Metalldetektor entfernt angeordnet, dass die Zeit, die ein Transportbehälter für die Bewegung entlang des Bewegungspfads für die Strecke zwischen dem Metalldetektor und der Weiche benötigt, mindestens die zum Umschalten der Weiche benötigte Weichenschaltzeit beträgt. Insbesondere beträgt der zeitliche Abstand zwischen dem Zeitpunkt, an dem die Rückkante des Transportbehälters den Metalldetektor verlässt und dem Zeitpunkt, an dem die Vorderkante des Behälters an der Weiche ankommt, mindestens die zum Umschalten der Weiche benötigte Weichenschaltzeit. Für den Fall, dass der Bewegungspfad zwischen dem Metalldetektor und der Weiche eine Freifallstrecke ist, beträgt der Abstand zwischen dem Metalldetektor und der Weiche vorzugsweise mindestens 50 cm. Im Fall einer geringeren Bewegungsgeschwindigkeit (z. B. bei einer Förderstrecke oder einer schiefen Ebene) kann der Abstand zwischen dem Metalldetektor und der Weiche entsprechend geringer gewählt werden.
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Vorzugsweise weist die Vorrichtung mindestens eine Transport-Überwachungseinrichtung (z. B. Lichtschranke oder Ultraschalldetektor) auf, die entlang des Bewegungspfads der Transportbehälter vor der Weiche angeordnet ist. Durch die Transport-Überwachungseinrichtung kann das Eintreffen der Vorder- und/oder Rückkante der Transportbehälter an der jeweiligen Transport-Überwachungseinrichtung überwacht werden. Die jeweilige Transport-Überwachungseinrichtung ist mit der Steuereinrichtung verbunden, und sendet für jeden der Transportbehälter an die Steuereinrichtung eine Anwesenheitsinformation, aus der die Steuereinrichtung entnehmen kann, wann die Vorder- und/oder Rückkante des jeweiligen Transportbehälters an der an der Transport-Überwachungseinrichtung eintrifft.
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Entlang des Bewegungspfads kann die Transport-Überwachungseinrichtung vor oder nach dem Metalldetektor angeordnet sein. Bevorzugt ist die Transport-Überwachungseinrichtung jedoch vor dem Metalldetektor angeordnet, damit die Steuereinrichtung frühzeitig erkennen kann, ob zwei aufeinanderfolgende Transportbehälter einen zu geringen Abstand voneinander haben. Durch eine zusätzliche Transport-Überwachungseinrichtung nach der Weiche, am Ende des jeweiligen Zweigs kann auch überwacht werden, ob und wann die Transportbehälter die Vorrichtung verlassen.
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Die Vorrichtung weist z. B. zwei Transport-Überwachungseinrichtungen auf, von denen eine vor und eine nach dem Metalldetektor angeordnet ist. Der Abstand zwischen den beiden Transport-Überwachungseinrichtungen entlang des Bewegungspfads ist vorzugsweise so gewählt, dass die Zeit, die der jeweilige Transportbehälter für die Strecke zwischen den beiden Transport-Überwachungseinrichtungen benötigt, größer ist als die Weichenschaltzeit der Weiche.
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Die Steuereinrichtung ist dazu ausgebildet, anhand der (von der/den Transport-Überwachungseinrichtung/en) gesendeten Anwesenheitsinformation des jeweiligen Transportbehälters zu prüfen, ob der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Transportbehältern (zwischen der Vorderkante des jeweiligen Transportbehälters und der Rückkante des vorausgehenden Transportbehälters) einen vorgegebenen Mindestabstand unterschreitet, der benötigt wird, der zum Umschalten der Weiche in der Zeit zwischen den beiden Transportbehältern benötigt wird. In dem Fall, wenn die zwei aufeinanderfolgenden Transportbehälter den Mindestabstand voneinander unterschreiten, steuert die Steuereinrichtung die Weiche so, dass beide Transportbehälter in den zweiten Zweig gelenkt werden, also in den Zweig für die Transportbehälter mit metallischen Fremdkörpern gelenkt werden, damit sie aussortiert werden. Dies ist besonders vorteilhaft, da so absolut ausgeschlossen wird, dass ein Transportbehälter mit metallischen Fremdkörper in den ersten Zweig gelangt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass kein Transportbehälter mit metallischen Fremdkörpern (auch im Fall eines zu geringen Abstands zum vorausgehenden Transportbehälter) in die Ausgabeeinrichtung für metallfreie Transportbehälter gelangt und damit ein Risiko für die Beschädigung einer Wertdokumentbearbeitungsvorrichtung verursacht, in der die metallfreien Transportbehälter weiterbearbeitet werden.
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Um den Abstand der beiden Transportbehälter mit dem Mindestabstand zu vergleichen, kann die Steuereinrichtung z. B. den zeitlichen Abstand der Anwesenheitsinformationen bestimmen, den die Transport-Überwachungseinrichtung von den beiden aufeinanderfolgenden Transportbehältern sendet, und diesen mit einem zeitlichen Mindestabstand vergleichen, der in der Steuereinrichtung hinterlegt ist. An Stelle des zeitlichen Mindestabstands kann auch ein räumlicher Mindestabstand verwendet werden, der aus dem zeitlichen Mindestabstand unter Berücksichtigung der Bewegungsgeschwindigkeit der Transportbehälter (sowie ggf. deren Beschleunigung) entlang des Bewegungspfads bestimmt werden kann.
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Falls der (zeitliche oder räumliche) Mindestabstand also unterschritten wird, wird unabhängig davon, ob der vorausgehende Transportbehälter einen metallischen Fremdkörper enthält oder nicht, dieser vorausgehende Transportbehälter in den zweiten Zweig gesteuert und zwischen den beiden Transportbehältern die Weiche nicht umgeschaltet, d. h. also beide Transportbehälter in den zweiten Zweig sortiert. Bei dieser Art der Sortierung kann es vorkommen, dass ein Transportbehälter ohne metallischen Fremdkörper in die den zweiten Zweig und damit in die falsche Ausgabeeinrichtung gelangt. Diese Art der Fehlsortierung ist allerdings unproblematisch, da die in die zweite Ausgabeeinrichtung sortierten Transportbehälter sowieso manuell nachbearbeitet werden, z. B. zum (üblicherweise manuellen) Separieren der metallischen Fremdkörper (z. B. Münzen) von den Wertdokumenten, sowie ggf. zum Zählen der Münzen. Der betreffende (fehlgeleitete) Transportbehälter, der lediglich Wertdokumente aber keine Münzen enthält, kann dann optional nachträglich zu ersten Ausgabeeinrichtung gebracht werden, um diese Wertdokumente auch der automatischen Wertdokumentbearbeitung zuzuführen.
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In dem Fall, wenn der jeweilige Transportbehälter den (zeitlichen oder räumlichen) Mindestabstand zum vorausgehenden Transportbehälter erreicht oder überschreitet, erfolgt eine „normale” Sortierung, bei der die Weiche so gesteuert wird, dass der Transportbehälter, falls er keinen metallischen Fremdkörper enthält, in den ersten Zweig gelenkt wird und, falls er (einen oder mehrere) metallische Fremdkörper enthält, in den zweiten Zweig gelenkt wird, unabhängig von der Sortierung des vorausgehenden Transportbehälters. Bei der normalen Sortierung erfolgt eine Weichenschaltung zwischen den beiden Transportbehältern, sofern der jeweilige Transportbehälter in Bezug auf das Vorhandensein metallischer Fremdkörper anders beurteilt wird als der vorausgehenden Transportbehälter.
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Um eine vollständig automatisierte Bearbeitung der Transportbehälter, z. B. in einem Cashcenter, durchführen zu können, ist es vorteilhaft, wenn die Transportbehälter von der Vorrichtung eindeutig identifiziert werden können. Dazu kann der Transportbehälter mit einer entsprechenden Transportbehälter-Kodierung versehen sein, beispielsweise einem Barcode oder einem kontaktlos auslesbaren Datenträger, z. B. einem Transponder oder einem RFID-Modul. Zum eindeutigen Identifizieren eines zu bearbeitenden Transportbehälters kann die Vorrichtung entlang des Bewegungspfads eine entsprechende Leseeinrichtung aufweisen, die eingerichtet ist, die Transportbehälter-Kodierung auszulesen. Die Leseeinrichtung ist z. B. in Form eines Barcodelesers oder eines Lesegeräts zum Auslesen eines kontaktlosen Datenträgers der beschriebenen Art ausgebildet. Aus der Transportbehälter-Kodierung können den Transportbehälter betreffende Informationen abgeleitet werden, beispielsweise über den Einzahler, von dem der Transportbehälter stammt, und ggf. auch über die in dem Transportbehälter enthaltenen Wertgegenstände.
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Nach der Sortierung durch die Vorrichtung werden die sortierten Transportbehälter schließlich zur Weiterverarbeitung abtransportiert, z. B. zu einer Vorrichtung zum automatischen Öffnen der Transportbehälter. Dieser Abtransport kann manuell durchgeführt werden, z. B. mittels eines Schiebewagens, der als Auffangbehälter verwendet wird, oder auch automatisch, mittels einer Auffangbehälter-Transporteinrichtung. Die Auffangbehälter-Transporteinrichtung ist z. B. Teil des die Vorrichtung umgebenden Systems.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Sortieren von Transportbehältern für Wertgegenstände mit Hilfe einer Vorrichtung, die zum Sortieren von Transportbehältern für Wertgegenstände ausgebildet ist,. Dabei werden die Transportbehälter der Vorrichtung zugeführt, in der sie entlang eines Bewegungspfads durch die Vorrichtung bewegt werden. Die Vorrichtung weist einen Metalldetektor auf, an dem sich die Transportbehälter vorbeibewegen, und eine Weiche, die entlang des Bewegungspfads nach dem Metalldetektor angeordnet ist und an der sich der Bewegungspfad in mindestens zwei Zweige verzweigt. Die entlang des Bewegungspfads bewegten Transportbehälter werden durch den Metalldetektor auf das Vorhandensein von metallischen Fremdkörpern geprüft. Dieser sendet zu den geprüften Transportbehältern eine Information darüber an eine Steuereinrichtung der Vorrichtung, ob der jeweilige Transportbehälter metallische Fremdkörper aufweist oder nicht. Die Steuereinrichtung, die mit dem Metalldetektor und mit der Weiche verbunden ist, steuert die Weiche in Abhängigkeit davon, ob der jeweilige Transportbehälter metallische Fremdkörper enthält. Die Steuerung der Weiche wird so durchgeführt, dass der jeweilige Transportbehälter, falls er keinen metallischen Fremdkörper enthält, in einen ersten der Zweige gelenkt wird und, falls er (einen oder mehrere) metallische Fremdkörper enthält, in einen zweiten der Zweige gelenkt wird. Am Ende des ersten Zweigs wird eine Ausgabeeinrichtung bereitgestellt, die anschließend mit den darin enthaltenen (metallfreien) Transportbehältern zu einer Vorrichtung zum automatischen Öffnen der Transportbehälter transportiert wird.
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Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beispielhaft beschrieben. Darin zeigen:
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1 eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung zum Sortieren von Transportbehältern mit Wertgegenständen,
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2a–b Steuerung der Weiche in Abhängigkeit des Abstands zweier aufeinanderfolgender Transportbehälter,
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3 zweite Ausführungsform einer Vorrichtung zum Sortieren von Transportbehältern mit Wertgegenständen,
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4 dritte Ausführungsform einer Vorrichtung zum Sortieren von Transportbehältern mit Wertgegenständen,
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5 vierte Ausführungsform einer Vorrichtung zum Sortieren von Transportbehältern mit Wertgegenständen.
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Die Transportbehälter können als beutelförmige Einwegbehälter ausgebildet sein, in denen Wertgegenstände transportierbar sind und die rundum geschlossen sind. Diese werden im Folgenden als Safebags bezeichnet.
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Bei der in 1 gezeigten Ausführungsform weist die Vorrichtung zum Sortieren von Safebags 8 ein Gehäuse 9 auf, in dem entlang des Bewegungspfads T eine Lichtschranke 6, ein Metalldetektor 4 und eine Weiche 3 mit Weichenflügel 13 angeordnet sind. Die Safebags 8, in denen sich Wertgegenstände 20 befinden, werden der Vorrichtung durch die Eingabeöffnung 5 des Gehäuses zugeführt und fallen anschließend aufgrund ihrer Schwerkraft entlang des Bewegungspfads T durch die Vorrichtung hindurch. Je nachdem, ob der Metalldetektor 4 metallische Fremdkörper in dem Safebag detektiert, wird der jeweilige Safebag 8 in den Auffangbehälter 1 oder in den Auffangbehälter 2 sortiert. Die Sortierung wird durch eine Steuereinrichtung 7 der Vorrichtung gesteuert, die von dem Metalldetektor 4 für die Safebags 8 entsprechende Signale erhält, ob der jeweilige Safebag metallische Fremdkörper aufweist oder nicht. Falls der Metalldetektor 4 der Steuereinrichtung 7 übermittelt hat, dass der Safebag 8 metallische Fremdkörper enthält, wird die Weiche 3 nach links umgeschaltet, um den Safebag 8 in den Zweig 22 zum rechten Auffangbehälter 2 zu lenken, der für die metallische Fremdkörper enthaltenden Safebags 8 vorgesehen ist. Falls der Metalldetektor 4 der Steuereinrichtung 7 übermittelt hat, dass der Safebag 8 keinen metallischen Fremdkörper enthält, bleibt die Weiche 3 nach rechts geschaltet, um den Safebag 8 in den Zweig 21 zum linken Auffangbehälter 2 zu lenken, der für die Safebags 8 ohne metallische Fremdkörper vorgesehen ist, die üblicherweise nur Banknoten enthalten.
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Aus den Signalen der Lichtschranke 6 kann die Steuereinrichtung ableiten, wie lang der jeweilige Safebag ist, wann der jeweilige Safebag die Weiche 3 erreicht und wie groß der Abstand zwischen nacheinander zugeführten Safebags 8 ist. Außerdem können die Safebags mit Hilfe des Lichtschrankensignals gezählt werden. Die Steuereinrichtung 7 kann so jeweils die Anzahl der in den Auffangbehälter 1 bzw. 2 sortierten Safebags bestimmen.
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Der Abstand a zwischen dem Metalldetektor 4 und der Weiche 3 ist so bemessen, dass nach der Detektion durch den Metalldetektor 4 genügend Zeit zum Umschalten der Weiche 3 bleibt. Wenn bei der Weiche 3 die Weichenschaltzeit etwa 0,05 s beträgt, sollte der Abstand im Fall des Freifall-Bewegungspfads aus 1 mindestens 50 cm sein. Als Weichenschaltzeit wird diejenige Zeit betrachtet, die für das Senden und Auswerten der Anwesenheitsinformation der Lichtschranke 6 durch die Steuereinrichtung 7 und für das Umschaltsignal der Steuereinrichtung 7 an die Weiche 3 bis zum tatsächlichen Umschalten des Weichenflügels 13 benötigt wird.
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Die in den Auffangbehälter 1 sortierten Safebags ohne metallische Fremdkörper werden anschließend geöffnet und die im Safebag enthaltenen Wertdokumente manuell oder automatisch entnommen. Diese Wertdokumente werden anschließend einer Wertdokumentbearbeitungsvorrichtung zu weiteren Bearbeitung (z. B. Prüfung und Sortierung nach Art und/oder Zustand und/oder Echtheit) zugeführt. Die in den Auffangbehälter 2 sortierten Safebags mit metallischen Fremdkörpern werden manuell weiter bearbeitet, wobei die metallischen Fremdkörper von den im Safebag enthaltenen Wertdokumenten getrennt werden.
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2a zeigt zwei Safebags 8a, 8b (enthaltene Wertdokumente 20 nicht gezeigt), die nacheinander in die Eingabeöffnung 5 eingeworfen wurden. In diesem Beispiel sind zwei Lichtschranken 6, 11 vorhanden, von denen eine vor und die andere nach dem Metalldetektor 4 angeordnet ist. Die Lichtschranken 6, 11 registrieren das Vorhandensein der eingeworfenen Safebags 8 und senden entsprechende Signale an die Steuereinrichtung 7. Die Steuereinrichtung 7 kann anhand des Zeitpunkts der Lichtschrankensignale ermitteln, wann der jeweilige Safebag 8a die Weiche 3 sicher passiert hat, um die Weiche 3 rechtzeitig vor dem nächsten Safebag 8b umschalten zu können.
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Der vorausgehende Safebag 8a enthält keinen metallischen Fremdkörper und wurde aus diesem Grund in den linken Zweig 21 sortiert. Zu dem in 2a dargestellten Zeitpunkt hat die Steuereinrichtung vom Metalldetektor 4 bereits übermittelt bekommen, dass der Safebag 8b metallische Fremdkörper (Münze 12) enthält und die Weiche 3 entsprechend umgeschaltet, um den Safebag 8b in den anderen Zweig 22 zu lenken. Das Sortieren des metallfreien Safebags 8a in den linken Zweig 21 (den für metallfreie Safebags) veranlasst die Steuereinrichtung 7 aber nur, falls der Abstand zwischen den beiden Safebags 8a und 8b groß genug ist. Ansonsten könnte es sein, dass versehentlich auch der Safebag 8b in den linken Zweig 21 gelangt.
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Die Überprüfung des Abstands der beiden Safebags 8a, 8b ist im vorliegenden Fall mit den beiden Lichtschranken besonders einfach. Denn als Abstand d der beiden Lichtschranken 6 und 11 wurde gerade der Mindestabstand gewählt, der zur Überprüfung des Abstands der beiden Safebags 8a, 8b verwendet wird, der z. B. bei Inbetriebnahme der Vorrichtung ermittelt wurde. Wenn zwischen den zwei aufeinanderfolgenden Safebags 8a, 8b die beiden Lichtschranken zumindest kurzzeitig keinen Safebag detektieren, so folgt daraus, dass der Abstand zwischen den beiden Safebags 8a, 8b größer ist als der Abstand d zwischen den beiden Lichtschranken 6, 11, also größer als der Mindestabstand, und damit groß genug ist, dass die Weiche 3 zwischen den beiden Safebags 8a und 8b sicher umgeschaltet werden kann.
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Andernfalls, wenn es zwischen zwei aufeinanderfolgenden Safebags 8a, 8b keinen Zeitpunkt gibt, zu dem beide Lichtschranken 6,11 keinen Safebag detektieren (d. h. dass immer entweder die eine oder die andere oder beide Lichtschranken 6, 11 einen Safebag detektieren), so folgt daraus, dass der Abstand zwischen den beiden Safebags 8a, 8b kleiner ist als der Abstand d zwischen den beiden Lichtschranken, also kleiner als der Mindestabstand, und damit zu gering ist, um die Weiche 3 zwischen den beiden Safebags 8a und 8b noch sicher umzuschalten. Denn bei einem zu geringem Abstand besteht das Risiko, dass die beiden aufeinanderfolgenden Safebags 8a, 8b nicht mehr sicher getrennt werden können, und dass die Weiche 3 durch einen frontal auf den Weichenflügel 13 auftreffenden Safebag 8b beschädigt wird.
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In 2b ist der Fall anders als in 2a. In 2b ist der Abstand des Safebags 8b vom Safebag 8a geringer als der Lichtschrankenabstand d. Daher hat die Steuereinrichtung entschieden, dass sie die Weiche 3 nicht mehr rechtzeitig in die rechte Stellung umschalten kann, sondern beide Safebags 8a, 8b in den rechten Zweig 22 sortiert, obwohl der Safebag 8a keinerlei metallische Fremdkörper enthält. So wird der Safebag 8a zwar falsch sortiert, der zusätzliche Aufwand, der durch das anschließende manuelle Überprüfen des Safebags 8a entsteht (obwohl dieser keine metallischen Fremdkörper hat), ist aber akzeptabel. Denn es ist unbedingt auszuschließen, dass einer Wertdokumentbearbeitungsvorrichtung, der die Wertdokumente aus den metallfreien Safebags zugeführt werden, mit diesen Wertdokumenten versehentlich metallische Fremdkörper zugeführt werden, die die Wertdokumentbearbeitungsvorrichtung beschädigen können.
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In 3 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der die Safebags 8 entlang einer Förderstrecke T transportiert werden 8b (enthaltene Wertdokumente 20 nicht gezeigt). Aus einem Eingangsbehälter 10 werden die Safebags automatisch einzeln nacheinander an ein Förderband 14 übergeben, das die Safebags 8 an ein zweites Förderband 15 übergibt. Alternativ können die Safebags 8 auch durch einen Bediener auf dem Transportband 15 einzeln nacheinander, mit entsprechendem Abstand zueinander, manuell abgelegt werden. Das Förderband 15 transportiert die Safebags an dem Metalldetektor 4 vorbei, der detektiert, ob der jeweilige Safebag metallische Fremdkörper aufweist oder nicht. Auf das entsprechende Signal des Metalldetektors 4 an die Steuereinrichtung 7 (nicht gezeigt) schaltet diese die Weiche 3, um den jeweiligen Safebag entweder in den Ausgabebehälter 1 (für metallfreie Safebags) oder in den Ausgabebehälter 2 (für metallhaltige Safebags) zu sortieren. Im gezeigten Beispiel hat der Metalldetektor beim Safebag 8a keine metallischen Fremdkörper detektiert, so dass die Weiche 3 in der oberen Stellung (gestrichelt dargestellt) geblieben ist, um den Safebag 8a mit Hilfe des Förderbands 16 in den Ausgabebehälter 1 zu leiten. Der Safebag 8b enthält Münzen und wird daher in den Ausgabebehälter 2 sortiert. Da die Förderbänder relativ langsam laufen, ist auch bei dem gezeigten (relativ geringen) Abstand zwischen den beiden Safebags 8a und 8b ein sicheres Umschalten der Weiche 3 möglich.
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4 zeigt eine Ausführungsform der Vorrichtung, bei der sich unmittelbar vor dem Metalldetektor 4 ein Walzenpaar 17a, 17b befindet. Sie rotieren beide entlang der Bewegungsrichtung der Safebags 8 (aber entgegengesetzt zueinander), um die Safebags 8 – im Vergleich zum freien Fall – abzubremsen.
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Die beiden Walzen können an ihrer Oberfläche mit einem elastischen Material, wie z. B. Schaumstoff oder Bürsten ausgestattet sein, und befinden sich so nah an dem Bewegungspfad T, dass der Safebag 8 beide elastischen Oberflächen eindrückt, um einen Reibschluss zwischen Safebag und Walzen zu erzeugen. Durch eine kontinuierliche Rotation der Walzen wird erreicht, dass sich die Safebags 8 mit konstanter, aber geringerer Geschwindigkeit durch den Metalldetektor 4 hindurch bewegen. Die Steuereinrichtung 7 (nicht gezeigt) kann anhand der Signale der Lichtschranke 6 feststellen, ob die Safebags 8 einen ausreichenden Abstand voneinander haben und, im Fall eines zu geringen Abstands eines Safebags 8, die Rotation des Walzenpaars 17a, 17b solange abbremsen oder abstoppen, bis ein ausreichender Abstand zur vorausgehenden Safebag hergestellt ist. Die Anlieferung der Eingangsbehälter 10 und das Einwerfen in die Vorrichtung findet hier auf einer oberen Ebene statt und der Abtransport der Ausgabebehälter 1, 2 auf einer unteren Ebene, z. B. in einem Cashcenter.
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In 5 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der die Safebags 8 von einem Bediener B einzeln in die Eingabeöffnung 5 der Vorrichtung eingeworfen werden. Der Bediener B, der die Safebags aus dem Eingangsbehälter 10 entnimmt, ist angewiesen, die Safebags 8 mit ausreichend Abstand einzuwerfen, z. B. den jeweiligen Safebag erst dann fallen zu lassen, wenn er hört, dass der vorausgehende Safebag in einen der Ausgabebehälter 1, 2 gefallen ist. Denn dann kann auf eine Überwachung des Safebagsabstands mit Hilfe von Transport-Überwachungseinrichtungen verzichtet werden. Bei Bedarf kann natürlich trotzdem eine Lichtschranke zum Zählen der sortierten Safebags eingesetzt werden.