-
Die Erfindung bezieht sich auf einen Liftbeschlag für insbesondere Schubkästen, Tablare, Auszüge und dergleichen Einrichtungsgegenstände von Möbeln wie z. B. Küchenschrankmöbeln mit einerseits an einem Möbelkorpus und andererseits an dem Einrichtungsgegenstand festgelegten Scharnierhebeln, die paarweise einer Außenseite des Einrichtungsgegenstandes zugeordnete Viergelenkhebelanordnungen bilden, wobei jeder Viergelenkhebelanordnung eine Längsführung mit Endanschlägen für den Einrichtungsgegenstand zugeordnet ist, so dass der Einrichtungsgegenstand innerhalb eines durch die Endanschläge begrenzten Verfahrweges relativ zu der Viergelenkhebelanordnung translatorisch bewegbar ist.
-
Liftbeschläge der vorgenannten Art sind bekannt und dienen beispielsweise zur schwenkbaren Halterung von Tablaren, auf denen technische Geräte wie beispielsweise Brotschneidemaschinen zu platzieren sind. Diese können aus einer in dem Innenraum eines Möbelkorpus von Möbeln gelegenen Verwahrstellung in eine hochgeschwenkte Öffnungsstellung überführt werden, die sich in etwa im Höhenbereich einer Arbeitsplatte einer Küchenmöbelfront gelegen ist.
-
Der Schwenkbereich und damit der Raum, der für den Schwenkvorgang eines derartigen Tablares zur Verfügung zu stellen ist, ist erheblich und kann für sonstige Aufbewahrungszwecke nicht genutzt werden. Deshalb sind derartige Liftbeschläge für sonstige Möbeleinrichtungsgegenstände wie beispielsweise Schubkästen, die im unteren Bereich eines Küchenschrankes, beispielsweise eines Küchenunterschrankes angeordnet sind, kaum sinnvoll zu nutzen. Deshalb sind derartige Schubkästen, die beispielsweise vielfach auch als Topfschränke genutzt werden, üblicherweise auf Teleskopschienen geführt und translatorisch aus ihrer Schließstellung in ihre Öffnungsbewegung zu überführen, so dass eine Bedienperson aus ihnen nur in dieser tiefgelegenen Stellung platzierte Gegenstände entnehmen kann. Dies erschwert die Handhabung derartiger Schubkästen.
-
Aus der
US 2 590 341 A ist ein Liftbeschlag der eingangs genannten Art bekannt, bei dem am Möbelkorpus und am Einrichtungsgegenstand festgelegte Scharnierhebel vorgesehen sind, die paarweise eine einer Außenseite des Einrichtungsgegenstandes zugeordnete Viergelenkhebelanordnung bilden. Der Viergelenkhebelanordnung ist eine Längsführung mit Endanschlägen für den Einrichtungsgegenstand zugeordnet. Die dortige Schublade ist nur auf einer Seite mit Scharnierhebeln versehen. Diese Anordnung ist jedoch in einer hochverschwenkten Lage nicht festzustellen.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Liftbeschlag für Einrichtungsgegenstände von Möbeln zur Verfügung zu stellen, mit dem sich Einrichtungsgegenstände aus einer in einem Möbelkorpus gelegenen Schließstellung in eine Öffnungsstellung überführen lassen, in der sich in ergonomisch verbesserter Weise der Einrichtungsgegenstand handhaben lässt.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich der Liftbeschlag der eingangs genannten Art dadurch aus, dass jeweils an einem der Scharnierhebel der Viergelenkhebelanordnung ein Widerlagerelement vorgesehen ist, das einen zweiten Endanschlag für die zugeordnete Längsführung ausbildet, dass an dem Einrichtungsgegenstand an seinen Außenseiten jeweils ein Kulissenstück angeordnet ist, hinter das ein zugeordnetes Widerlagerelement im Verlaufe der Schwenkbewegung der Viergelenkhebelanordnung aus der Öffnungszwischenstellung in die vor dem Möbelkorpus gelegene verschwenkte Öffnungshochstellung überführbar ist und in dieser vor dem Möbelkorpus gelegenen verschwenkten Öffnungshochstellung den zweiten Endanschlag bildet und den Einrichtungsgegenstand an einer relativen translatorischen Bewegung gegenüber der zugeordneten Viergelenkhebelanordnung hindert.
-
Damit ist ein Liftbeschlag zur Verfügung gestellt, der insbesondere auch geeignet ist, z. B. Schubkästen aus einer in einem Möbelkorpus gelegenen Schließstellung in eine erhöhte Öffnungsstellung zu überführen, wenn dieser Schubkasten eine den Schrankkorpus ausfüllende Tiefe aufweist und wenn oberhalb dieses Schubkastens weitere Schubkästen angeordnet sind. Durch die Möglichkeit, den Einrichtungsgegenstand, beispielsweise den Schubkasten, durch eine relative translatorische Bewegung zunächst um ein gewisses Maß auszuziehen und mithin gegenüber den Viergelenkhebelanordnungen relativ zu bewegen, ist der Schwenkweg vorbei an einem oberhalb des herauszuschwenkenden Einrichtungsgegenstandes angeordneten anderen Einrichtungsgegenstandes, beispielsweise auch eines Schubkastens, der in seiner Schließstellung verbleibt, derart versetzt, dass auch der in seine Öffnungsstellung zu überführende Schubkasten sicher an dem anderen Einrichtungsgegenstand vorbei geschwenkt werden kann.
-
Aufgrund der vorgesehenen Endanschläge kann der Einrichtungsgegenstand zunächst soweit herausgezogen werden, bis ein erster Endanschlag einen weiteren Auszugweg blockiert. In dieser Stellung hat der Einrichtungsgegenstand seine Öffnungszwischenstellung eingenommen. Durch einen zweiten Endanschlag, der als Widerlager an einem der Scharnierhebel der jeweiligen Viergelenkhebelanordnung vorgesehen ist, kann dieses Widerlager als zweiter Endanschlag derart in die Längsführung eintauchen, dass dieses Widerlager als zweiter Endanschlag während einer weiteren Hochschwenkbewegung aus der Öffnungszwischenstellung in eine verschwenkte Hochstellung die Möglichkeit blockiert, dass der Einrichtungsgegenstand relativ zu den Viergelenkhebelanordnungen verschoben, also translatorisch bewegt werden kann.
-
In der hochgeschwenkten Öffnungshochstellung kann ein derartiger Einrichtungsgegenstand so hochgeschwenkt werden, dass er vor dem Möbelkorpus bzw. einem anderen Einrichtungsgegenstand, beispielsweise einem höher angeordneten Schubkasten gelegen ist. Der Hochschwenkvorgang kann durch mechanische oder motorische Hilfsmittel unterstützt werden, beispielsweise durch Federn oder durch elektrische Antriebe.
-
Ebenfalls ist es möglich, dass die Viergelenkhebelanordnung automatisch arretiert wird, sobald sie die geöffnete Öffnungshochstellung erreicht hat. Es ist aber ebenfalls möglich, den zweiten Endanschlag so zu platzieren und mitbewegen zu lassen, dass er bei Einnahme der verschwenkten Öffnungshochstellung die Verriegelung der translatorischen Verfahrmöglichkeit des Einrichtungsgegenstandes auflöst, so dass z. B. durch eine translatorische Relativbewegung des Einrichtungsgegenstandes auf den Möbelkörper zu und damit durch eine translatorische Bewegung relativ zu der hochverschwenkten Viergelenkhebelanordnung die Verriegelung durchgeführt wird und durch eine gegensinnige Bewegung die Verriegelung wieder aufgehoben wird, wonach die Viergelenkhebelanordnungen wieder zurück in ihre Öffnungszwischenstellung und dann nach weiterer translatorischer Bewegung in ihre im Schrankkorpus gelegene Schließstellung bewegt werden.
-
Um den Einrichtungsgegenstand in der Schwenkbewegung aus der Öffnungszwischenstellung in die vor dem Schrankkorpus gelegene geschwenkte Hochstellung mittels der Widerlager zu arretieren, die als drehbare Rollenkörper ausgeführt sein können, ist an den Außenseiten des Einrichtungsgegenstandes ein Kulissenstück vorgesehen, z. B. mit einem abgerundeten Kulissenstückkopfbereich, an dem der Rollenkörper als Widerlager im Verlaufe von Bewegungen abrollen kann.
-
Weitere Erläuterungen ergeben sich aus weiteren Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
-
1 ein Ausführungsbeispiel eines Möbelkorpus mit einem Schubkasten als Einrichtungsgegenstand und ein Ausführungsbeispiel eines Liftbeschlages nach der Erfindung in der Schließstellung;
-
2 das Ausführungsbeispiel nach 1 nach translatorischer Relativbewegung des Einrichtungsgegenstandes in dessen Öffnungszwischenstellung;
-
3 das Ausführungsbeispiel nach den 1 und 2 mit arretiertem Einrichtungsgegenstand durch den zweiten Endanschlag im Verlaufe der Schwenkbewegung aus der Öffnungszwischenstellung (2) in die hochverschwenkte, vor dem Schrankkorpus gelegene Öffnungshochstellung;
-
4 das Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 3 nach Einnahme der verschwenkten Öffnungshochstellung, und
-
5 das Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 4 nach translatorischer Bewegung auf den Schrankkorpus zu in der hochverschwenkten Öffnungsstellung.
-
In der Zeichnung sind grundsätzlich übereinstimmende Teile mit übereinstimmenden Bezugsziffern versehen.
-
Allgemein mit 1 ist in der Zeichnung ein Möbel in Gestalt eines Küchenunterschrankmöbels beziffert mit einem Möbelkorpus 2, einem Boden 2.1, einer Rückwand 2.2, im Einzelnen nicht sichtbare Seitenwände 2.3 sowie einer Korpusabdeckung 2.4. Als Einrichtungsgegenstand hat dieses Möbel 1 einen unteren Schubkasten 3 mit einer Schubkastenfront 4 und einen weiteren, im Einzelnen nicht näher dargestellten oberen Schubkasten 5. Der Schubkasten 3 hat eine Viergelenkhebelanordnung 6 mit Scharnierhebeln 7 und 8, die einerseits gelenkig am Möbelkorpus 2 und andererseits gelenkig an dem Einrichtungsgegenstand 3 angeordnet sind. Die Scharnierhebel 7 und 8 sind noch gelenkig über einen Querverbinder 9 miteinander verbunden.
-
Der Schubkasten 3 ist translatorisch in zu beiden Außenseiten des Einrichtungsgegenstandes 3 vorgesehenen Längsführungen 10 bewegbar. Diese Längsführungen 10 haben Endanschläge, wobei ein erster Endanschlag innerhalb der jeweiligen Längsführung 10 gelegen ist und ein zweiter Endanschlag jeweils an dem Scharnierhebel 8 zu beiden Seiten des Einrichtungsgegenstandes 3 vorgesehen sind in Gestalt eines Widerlagers 11, das durch eine drehbare Rolle gebildet ist. Diese wirkt mit einem Kulissenstück 12 zusammen mit einem abgerundeten Kopfbereich 12.1, wobei das Widerlager 11 als zweiter Endanschlag in verschiedene Positionen zu bringen ist in Relation zur Lage des Einrichtungsgegenstandes 3, wie dies die 1 bis 5 verdeutlichen.
-
In 1 ist der Einrichtungsgegenstand 3 mitsamt der Frontplatte 4 in der Schließstellung gezeigt, in dem der Einrichtungsgegenstand 3, also der Schubkasten 3, innerhalb des Möbels 3, also innerhalb des Schrankkorpus 2 gelegen ist und die Frontplatte 4 den Schubkasten 3 nach vorne hin abschließt.
-
In 2 ist der Schubkasten 3 und mithin der Einrichtungsgegenstand 3 in eine Öffnungszwischenstellung translatorisch bewegt, entsprechend der Pfeilrichtung 13. Ersichtlich ist der Einrichtungsgegenstand 3 translatorisch relativ zu den Viergelenkhebelanordnungen 6 in der 2 nach rechts verschoben. Die Viergelenkhebelanordnungen 6 haben ihre Ausgangsstellung noch nicht verlassen. Jedoch ist aufgrund der relativen translatorischen Bewegung des Einrichtungsgegenstandes 3 in die Öffnungszwischenstellung das Widerlager 11, das sich in der Schließstellung gemäß 1 noch oberhalb des Kulissenstückes 12 befunden hat nunmehr lageversetzt, indem sich auch das Kulissenstück 12 mitsamt dem Einrichtungsgegenstand 3 von dem Widerlager 11 in 2 nach rechts wegbewegt hat.
-
In 3 ist die Hochschwenkbewegung aus der Öffnungszwischenstellung gemäß 2 eingeleitet worden gemäß einer Schwenkbewegung gegen den Uhrzeigersinn gemäß Pfeilrichtung 14 nach vorne und oben, wobei die Viergelenkhebelanordnungen 6 diese Schwenkbewegungen steuern. Das Widerlager 11 in Gestalt der drehbaren Rolle ist aufgrund der Schwenkbewegung hinter das Kulissenstück 12 verschwenkt, so dass es nunmehr als zweiter Endanschlag der Längsführungen 10 dient (zu beiden Seiten jeweils eine drehbare Rolle 11), so dass während dieser Hochschwenkbewegung der Einrichtungsgegenstand 3 gehindert ist, auch unbeabsichtigt nach innen translatorisch verschoben zu werden. Diese Hochschwenkbewegung kann im Übrigen über mechanische Elemente wie Federn, aber auch elektrische Antriebe unterstützt sein.
-
In 4 sind der Einrichtungsgegenstand 3 sowie die Viergelenkhebelanordnungen 6 weiter in Pfeilrichtung 14 gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt und haben die hochgeschwenkte Öffnungsstellung erreicht, in der sich der Schubkasten 3 (Einrichtungsgegenstand 3) vor dem Möbelkorpus 2 befindet, jedoch noch mit einem gewissen Abstand zu der Frontplatte 5 des oberen Schubkastens.
-
Das Widerlager 11 als zweiter Endanschlag der Längsführung 10 befindet sich nun in einer Hochebene unterhalb des Kulissenstückes 12, so dass es als Endanschlag die Längsführung 10 wieder freigegeben hat, so dass der Einrichtungsgegenstand 3 bis nahe an den Möbelkorpus 2 gemäß der Pfeilrichtung 15 wieder zurückgeschoben werden kann. Durch diese Bewegung kann auch eine mechanische Verriegelung eingeleitet werden für den Einrichtungsgegenstand 3. Der Schubkasten 3 und mithin der Einrichtungsgegenstand 3 ist nun von oben her in wesentlich ergonomisch freizügiger Weise zugänglich, ohne dass sich eine Bedienperson groß bücken muss. Der untere Schubkasten 3 ist mithin in etwa in einer Greifhöhe gelegen, in der auch ein teleskopierbarer Schubkasten 5 sich in seiner Öffnungsstellung befinden würde. Durch eine gegensinnige Rückstellbewegung gegenüber der Pfeilrichtung 15 gemäß 5 kann eine Entriegelung des Einrichtungsgegenstandes 3 erfolgen und der Schubkasten 3 wieder durch umgekehrte Bewegungsabfolgen in die untere Öffnungszwischenstellung überführt werden, wobei während dieser Schwenkbewegung der zweite Endanschlag 11 in Gestalt des Widerlagers 11 (drehbare Rolle) wiederum eine unbeabsichtigte translatorische Relativbewegung zwischen Einrichtungsgegenstand 3 und Viergelenkhebelanordnungen 6 verhindert, wonach nach Einnahme der Öffnungszwischenstellung (2) der Einrichtungsgegenstand 3 wieder durch eine translatorische Relativbewegung entlang der Längsführungen 1 bis zurück in die im Möbelkorpus 2 gelegene Schließstellung zurück bewegt werden kann.