-
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Stoßfänger und einer Abgasanlage, die eine Endrohrblende sowie ein in die Endrohrblende einmündendes Endrohr aufweist.
-
Das Kraftfahrzeug weist eine Antriebseinrichtung auf, welche über wenigstens ein abgaserzeugendes Antriebsaggregat verfügt. Das von dem Antriebsaggregat während seines Betriebs erzeugte Abgas wird mittels der Abgasanlage abgeführt, insbesondere in Richtung einer Außenumgebung des Kraftfahrzeugs. Zu diesem Zweck weist die Abgasanlage das Endrohr auf, durch welche das Abgas ausgebracht wird. Beispielsweise ist das Antriebsaggregat über wenigstens eine Abgasleitung mit dem Endrohr strömungsverbunden. In dieser Strömungsverbindung können selbstverständlich wenigstens eine Abgasreinigungseinrichtung und/oder wenigstens ein Schalldämpfer angeordnet sein. Ebenso können mehrere Endrohre und/oder mehrere Abgasleitungen der Abgasanlage zugeordnet sein, welche beispielsweise strömungstechnisch parallel zueinander verlaufen.
-
Um den optischen Eindruck des Kraftfahrzeugs zu verbessern, ist die Endrohrblende vorgesehen, in welche das Endrohr einmündet. Das bedeutet, dass die Endrohrblende das Endrohr vorzugsweise in Umfangsrichtung – bezüglich einer Hauptströmungsrichtung des Abgases und/oder einer Längsmittelachse des Endrohrs – wenigstens bereichsweise, insbesondere vollständig, umgreift. Beispielsweise ragt das Endrohr in die Endrohrblende hinein, wobei dies auf einer Seite der Endrohrblende vorgesehen ist, welche von der Außenumgebung des Kraftfahrzeugs abgewandt ist. Auf diese Art und Weise wird das Endrohr, welches Korrosion unterworfen sein kann, mit Hilfe der Endrohrblende zumindest teilweise verdeckt, sodass ein Betrachter aus der Außenumgebung des Kraftfahrzeugs hauptsächlich oder lediglich die Endrohrblende, jedoch weniger oder überhaupt nicht das Endrohr wahrnimmt.
-
Das Ausbringen des Abgases ist üblicherweise an einem Heck des Kraftfahrzeugs vorgesehen, also einem in Normalfahrtrichtung beziehungsweise Vorwärtsfahrtrichtung hinten liegenden Bereich des Kraftfahrzeugs. Dort liegt zumindest bereichsweise auch der Stoßfänger des Kraftfahrzeugs vor. Es kann nun vorgesehen sein, dass das Endrohr und/oder die Endrohrblende den Stoßfänger durchgreifen, insbesondere wenigstens teilweise oder vollständig durchgreifen. Alternativ können selbstverständlich das Endrohr und/oder die Endrohrblende geodätisch tiefer als der Stoßfänger angeordnet sein und insoweit beispielsweise unter diesem hervorragen.
-
Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise die Druckschrift
KR 10-2005-0050166 bekannt.
-
Es ist nun Aufgabe der Erfindung, ein Kraftfahrzeug vorzuschlagen, welches gegenüber dem bekannten Stand der Technik Vorteile aufweist, insbesondere eine deutliche optische Aufwertung des Kraftfahrzeugs ermöglicht.
-
Dies wird erfindungsgemäß mit einem Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Dabei ist vorgesehen, dass die Endrohrblende an dem Stoßfänger entlang einer Verlagerungsachse verlagerbar gelagert ist und eine Stellvorrichtung aufweist, welche die Endrohrblende bezüglich des Endrohrs und/oder des Stoßfängers temperaturabhängig verlagert.
-
Aus Designgründen kann die Endrohrblende, welche auch als Abgasblende bezeichnet werden kann, fest in dem Stoßfänger verbaut sein und durch die aus der Abgasanlage beziehungsweise dem Endrohr austretenden Abgasen durchströmt werden. Die Endrohrblende ist beispielsweise über angeschweißte Blechlaschen über ein Schließteil an dem Stoßfänger befestigt. Aus optischen Gründen kann nun eine oberflächenbündige Anordnung der Endrohrblende mit dem Stoßfänger gefordert sein. Aufgrund des Abgases treten im Bereich der Endrohrblende beziehungsweise einer Mündungsöffnung der Endrohrblende, welche dem Endrohr abgewandt ist, an dem Stoßfänger sehr hohe Temperaturen auf, welche nur durch einen deutlichen Überstand der Endrohrblende über den Stoßfänger reduziert werden können.
-
Aus diesem Grund soll nun die Endrohrblende verlagerbar bezüglich des Stoßfängers angeordnet werden. Die Verlagerung ist dabei insbesondere entlang der Verlagerungsachse vorgesehen. Die Verlagerungsachse ist vorzugsweise gerade und verläuft besonders bevorzugt zumindest näherungsweise in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs. Zumindest schließt sie jedoch mit der Längsachse einen Winkel von höchstens 30°, höchstens 20°, höchstens 10° oder höchstens 5° ein.
-
Der Endrohrblende ist nun die Stellvorrichtung zugeordnet. Diese bewirkt eine temperaturabhängige Verlagerung der Endrohrblende entlang der Verlagerungsachse, wobei die Verlagerung bezüglich des Endrohrs und/oder des Stoßfängers erfolgt. Beispielsweise ist die Stellvorrichtung derart ausgestaltet, dass sie die Endrohrblende bei einer ersten Temperatur derart anordnet, insbesondere in einer zweiten Stellung, dass die Endrohrblende bündig mit dem Stoßfänger abschließt, also nicht über eine von dem Stoßfänger definierte Hüllfläche übersteht.
-
Bei einer zweiten Temperatur, welche größer ist als die erste Temperatur, soll dagegen die Stellvorrichtung die Endrohrblende in eine zweite Stellung verlagern, in welcher die Endrohrblende über den Stoßfänger übersteht beziehungsweise die von dieser definierten Hüllfläche durchgreift. Entsprechend liegt die Mündungsöffnung der Endrohrblende in Hauptfahrrichtung beziehungsweise in Richtung der Langsachse des Kraftfahrzeugs gesehen hinter dem Stoßfänger, sodass dieser nicht oder zumindest in verringertem Umfang mit dem aus der Endrohrblende austretenden Abgas beaufschlagt wird.
-
Bei einer derartigen Ausgestaltung des Kraftfahrzeugs kann also eine zumindest zeitweise oberflächenbündig mit dem Stoßfänger angeordnete Endrohrblende ohne technische Einbußen beziehungsweise abgasbedingten Beschädigungen des Kraftfahrzeugs realisiert werden. Besonders bevorzugt soll die Stellvorrichtung die Endrohrblende in Abhängigkeit von der Abgastemperatur verlagern. Insoweit wird also die Abgastemperatur als die vorstehend genannte Temperatur verwendet. Besonders bevorzugt weisen das Endrohr und/oder die Endrohrblende einen zeitlich konstanten, also nicht variierbaren Durchströmungsquerschnitt auf.
-
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Stellvorrichtung ein Bimetallelement ist, welches einerseits an dem Stoßfänger und andererseits an der Endrohrblende angreift. Mit Hilfe des Bimetallelements kann das temperaturabhängige Verlagern auf besonders einfache und effektive Art und Weise umgesetzt werden. Insbesondere erfolgt die Verlagerung der Endrohrblende ohne zusätzlichen Antrieb beziehungsweise ohne zusätzliche Steuerung und ist mit nahezu identischem Bauraum im Vergleich mit einer nicht verlagerbaren Endrohrblende realisierbar.
-
Das Bimetallelement ist derart ausgestaltet, dass es sich in Abhängigkeit von der Temperatur, insbesondere in Abhängigkeit von der Abgastemperatur, verformt. Diese Verformung wird in die Verlagerung der Endrohrblende umgesetzt. Zu diesem Zweck ist das Bimetallelement sowohl an dem Stoßfänger als auch an der Endrohrblende angelenkt beziehungsweise befestigt. Beispielsweise ist das Bimetallelement mit seinem ersten Ende an dem Stoßfänger und mit seinem zweiten Ende, welches dem ersten Ende gegenüberliegt, an der Endrohrblende angeordnet.
-
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Endrohrblende mittels wenigstens eines Führungsstifts an dem Stoßfänger gelagert ist. Die Endrohrblende ist insoweit nicht lediglich über die Stellvorrichtung mit der Endrohrblende verbunden. Zusätzlich ist der Führungsstift vorgesehen, welcher die Verlagerung der Endrohrblende bezüglich des Stoßfängers zulässt, dabei jedoch eine zuverlässige Führung der Endrohrblende entlang der Verlagerungsachse realisiert. Vorzugsweise ist der Führungsstift starr an dem Stoßfänger befestigt. Besonders bevorzugt sind mehrere Führungsstifte vorgesehen.
-
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Bimetallelement in einen abgasführenden Bereich der Endrohrblende eingreift. Die Endrohrblende weist einen Innenraum auf, welcher von Abgas durchströmt wird. Beispielsweise mündet das Endrohr in diesen Innenraum ein beziehungsweise ragt in diesen hinein. Um eine möglichst rasche Verlagerung der Endrohrblende in Abhängigkeit von der Temperatur zu ermöglichen, ist das Bimetallelement wenigstens bereichsweise in diesem abgasführenden Bereich angeordnet, wird also von diesem angeströmt und/oder überströmt.
-
Beispielsweise ist dabei vorgesehen, dass das Bimetallelement durch eine in der Endrohrblende vorgesehene Führungsöffnung in den abgasführenden Bereich hineinragt, wobei die Führungsöffnung eine Entfernung von einem dem Endrohr zugewandten Ende der Endrohrblende aufweist, die bezogen auf eine Längserstreckung der Endrohrblende mindestens 25%, mindestens 40%, mindestens 50%, mindestens 60% oder mindestens 75% beträgt. Das Bimetallelement ist also lediglich teilweise in dem Innenraum angeordnet. Ein weiterer Bereich des Bimetallelements liegt außerhalb der Endrohrblende beziehungsweise des Innenraums vor. Entsprechend weist die Endrohrblende die Führungsöffnung auf, durch welche das Bimetallelement hindurchgreift.
-
Die Führungsöffnung kann grundsätzlich beliebig an der Endrohrblende vorgesehen sein. Besonders bevorzugt liegt sie in Richtung der Längserstreckung der Endrohrblende gesehen – in etwa mittig an dieser vor, um ein Verkippen aufgrund der von dem Bimetallelement auf die Endrohrblende aufgebrachten Kraft zu verhindern. Bezogen auf die Längserstreckung der Endrohrblende soll die Führungsöffnung von demjenigen Ende der Endrohrblende, welches dem Endrohr zugewandt ist, eine Entfernung aufweisen, welche einem der vorstehend genannten Werte entspricht.
-
Zusätzlich oder alternativ kann es in einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen sein, dass der Führungsstift auf einer ersten Seite an der Endrohrblende angreift und das Bimetallelement auf einer der ersten Seite abgewandten zweiten Seite. Auf diese Art und Weise wird eine zuverlässige Befestigung der Endrohrblende bezüglich des Stoßfängers erzielt. Beispielsweise greifen sowohl der Führungsstift als auch das Bimetallelement sowohl an der Endrohrblende als auch dem Stoßfänger an. Die erste Seite und die zweite Seite liegen vorzugsweise in Umfangsrichtung bezüglich der Längserstreckung der Endrohrblende versetzt, insbesondere gegenüber.
-
Eine besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Endrohr kontaktfrei in die Endrohrblende hineinragt. Das Endrohr liegt also wenigstens bereichsweise in dem Innenraum der Endrohrblende vor. Dabei soll es diese beziehungsweise eine den Innenraum einschließende Wandung der Endrohrblende jedoch nicht berühren, sondern in jeder Richtung einen gewissen Abstand von ihr beziehungsweise der Wandung aufweisen.
-
Schließlich kann in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Endrohrblende zwischen zwei Endanschlägen entlang der Verlagerungsachse verlagerbar ist. Die Endanschläge begrenzen den Verlagerungsweg der Endrohrblende bezüglich der Verlagerungsachse in entgegengesetzten Richtungen. Die Endrohrblende kann also nicht aus dem von den zwei Endanschlägen begrenzten Bereich herausgelangen. Besonders bevorzugt ist einer der Endanschläge derart gewählt, dass die Endrohrblende, sofern sie an ihm anliegt, bündig mit dem Stoßfänger abschließt. Ein zweiter der Endanschläge ist dagegen derart angeordnet, dass die Endrohrblende, sofern sie an ihm anliegt, derart angeordnet ist, dass das Abgas nicht oder zumindest lediglich in zulässigem Maß den Stoßfänger überströmt.
-
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Bimetallelement als abgewinkelter Bimetallstreifen ausgeführt ist. Das Bimetallelement ist insoweit streifenförmig, weist also einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf. Das Bimetallelement ist abgewinkelt, besteht also insoweit aus zwei Bereichen, welche jeweils vorzugsweise gerade sind, jedoch miteinander einen Winkel größer als 0° und kleiner als 180° miteinander einschließen. Beispielsweise liegt der Winkel zwischen 70° und 110°, zwischen 80° und 100°, zwischen 85° und 95° oder beträgt genau 90°.
-
Selbstverständlich betrifft die Erfindung weiterhin ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, wobei das Kraftfahrzeug über einen Stoßfänger und eine Abgasanlage verfügt, die eine Endrohrblende sowie ein in die Endrohrblende einmündendes Endrohr aufweist. Dabei ist vorgesehen, dass die Endrohrblende an dem Stoßfänger entlang einer Verlagerungsachse verlagerbar gelagert ist und eine Stellvorrichtung aufweist, mittels welcher die Endrohrblende bezüglich des Endrohrs und/oder des Stoßfängers temperaturabhängig verlagert wird. Die Vorteile einer derartigen Ausgestaltung des Kraftfahrzeugs beziehungsweise der entsprechenden Vorgehensweise wurden bereits dargelegt. Sowohl das Kraftfahrzeug als auch das Verfahren können gemäß den vorstehenden Ausführungen weitergebildet sein, sodass insoweit auf diese verwiesen wird.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert, ohne dass eine Beschränkung der Erfindung erfolgt. Dabei zeigt:
-
1 , eine schematische Darstellung eines Bereichs eines Kraftfahrzeugs mit einem Stoßfänger und einer Abgasanlage und
-
2 eine Längsschnittdarstellung des Bereichs des Kraftfahrzeugs.
-
Die 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Bereichs eines Kraftfahrzeugs 1, welches einen Stoßfänger 2 sowie eine Abgasanlage 3 aufweist. Der Stoßfänger 2 weist beispielsweise eine Stoßfängerwand 4 sowie wenigstens ein Tragelement 5 auf. An dem Tragelement 5 ist eine Endrohrblende 6 der Abgasanlage 3 entlang einer Verlagerungsachse verlagerbar gelagert. Zu diesem Zweck ist wenigstens ein Führungsstift 7 (hier: zwei Führungsstifte 7) vorgesehen. Der Führungsstift 7 ist an dem Stoßfänger 2, insbesondere dem Tragelement 5, starr befestigt. Er wird zum Führen der Endrohrblende 6 von wenigstens einer Führungslasche 8 der Endrohrblende 6 umgriffen.
-
Der Endrohrblende 6 ist eine Stellvorrichtung 9 zugeordnet, mittels welcher eine temperaturabhängige Verlagerung der Endrohrblende 6 entlang der Verlagerungsachse bezüglich des Stoßfängers 2 und/oder eines hier nicht dargestellten Endrohrs 10 realisiert wird. Die Stellvorrichtung 9 liegt in Form eines Bimetallelements 11 vor beziehungsweise weist dieses auf. Das Bimetallelement 11 ist einerseits an dem Stoßfänger 2 beziehungsweise dem Tragelement 5 und andererseits an der Endrohrblende 6 befestigt.
-
Die 2 zeigt eine Längsschnittdarstellung durch den vorstehend erläuterten Bereich des Kraftfahrzeugs 1. Zu erkennen ist nun, dass das Bimetallelement 11 durch eine Führungsöffnung 12 der Endrohrblende 6 in einen Innenraum 13 der Endrohrblende 6, welcher als abgasführender Bereich vorliegt, hineinragt. Entsprechend wird das Bimetallelement 11 von aus dem Endrohr 10 ausströmendem Abgas angeströmt beziehungsweise überströmt. Insoweit wird eine kurze Reaktionszeit des Bimetallelements 11 auf die Abgastemperatur realisiert. Bei der hier dargestellten Ausführungsform ist zudem vorgesehen, dass das Endrohr 10 kontaktfrei in die Endrohrblende 6 hineinragt. Dabei ist bevorzugt sichergestellt, dass das Endrohr 10 in jeder Stellung der Endrohrblende 6 bezüglich der Verlagerungsachse in die Endrohrblende 6 wenigstens bereichsweise eingreift.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- KR 10-2005-0050166 [0005]