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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem Kältemittelkreislauf, der einen Kompressor zur Förderung des Kältemittels aufweist, wobei der Kompressor ein Unterteil und ein Oberteil aufweist und wobei ein oder mehrere Schwingungsdämpfer vorgesehen sind, die zwischen dem Kompressor und einem Gegenstück angeordnet sind.
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Aus dem Stand der Technik bekannte Kühl- bzw. Gefriergeräte weisen einen Kältemittelkreislauf umfassend einen Kompressor, einen Verflüssiger, eine Kapillare und einen Verdampfer auf.
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Der Kompressor dient zur Verdichtung bzw. Förderung des Kältemittels durch den Kältemittelkreislauf.
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Der Kompressor verursacht bei seinem Betrieb Schwingungen sowie Geräusche, die bei aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungen dadurch verringert werden, dass der Kompressor auf einer Kompressorgrundplatte mit Gummipuffern gelagert ist. Diese Gummipuffer befinden sich zwischen der Kompressorgrundplatte und dem Kompressor und dämpfen die vom Kompressor ausgehenden Schwingungen sowie Geräusche.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde ein Kühl- bzw. Gefriergerät der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass eine gegenüber bekannten Geräten noch weitergehende Reduzierung von Schwingungen und/oder Geräuschen, die von dem Kompressor ausgehen, erfolgt.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Danach ist vorgesehen, dass zumindest ein Schwingungsdämpfer vorgesehen ist, der sich zwischen dem Oberteil des Kompressors und wenigstens einem Gegenstück, wie bspw. einer Wandung der Kompressornische, befindet.
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Die vorliegende Erfindung basiert somit darauf, ein Gegenlager am Kompressoroberteil bzw. zwischen dem Kompressoroberteil und einem Gegenstück vorzusehen.
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Bei dem Oberteil des Kompressors kann es sich bspw. um den Kompressordeckel bzw. um die Kompressorhaube handeln.
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Die Aufgabe wird des Weiteren durch ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit den Merkmalen des Anspruchs 2 gelöst. Danach ist vorgesehen, dass zumindest ein Schwingungsdämpfer vorgesehen ist, der sich zwischen zumindest einer Seite des Kompressors und wenigstens einem Gegenstück, wie beispielsweise einer Wandung der Kompressornische befindet. Unter der „Seite des Kompressors” ist jeder Punkt des Kompressors zu verstehen, der weder den höchsten noch den niedrigsten Punkt des Kompressors darstellt und vorzugsweise von diesem beabstandet ist. Vorzugsweise ist darunter der Teil des Kompressors zu verstehen, der die größte Erstreckung in seitliche Richtung aufweist.
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Gemäß diesem Aspekt der Erfindung ist somit vorgesehen, dass eine Schwingungsdämpfung dadurch erreicht wird, dass zwischen einem seitlichen Bereich des Kompressors und einem Gegenstück ein oder mehrere Schwingungsdämpfer vorgesehen sind.
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Auch eine Kombination der beiden erfindungsgemäßen Gedanken, nämlich die Anordnung wenigstens eines Schwingungsdämpfers zwischen dem Oberteil des Kompressors und einem Gegenstück sowie die Anordnung wenigstens eines Schwingungsdämpfers zwischen einem seitlichen Bereich des Kompressors und einem Gegenstück ist denkbar und von der Erfindung mitumfasst.
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Für einen im seitlichen Bereich des Kompressors angeordneten Schwingungsdämpfer können dieselben oder auch andere Materialien verwendet werden als für den Schwingungsdämpfer, der sich am Oberteil des Kompressors befindet.
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Durch eine geeignete schwingungstechnische Bedämpfung des Kompressorgehäuses gemäß der Erfindung kann eine Reduktion des Schalldruck- und Schwingpegels erreicht werden.
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Bei dem genannten Schwingungsdämpfer am Oberteil des Kompressors kann es sich um den einzigen Schwingungsdämpfer handeln. Es können aber auch mehrere Schwingungsdämpfer vorgesehen sein.
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Denkbar ist es, dass sich mindestens ein Schwingungsdämpfer auf der Oberseite des Oberteils, d. h. oben auf dem Kompressor befindet.
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Alternativ oder zusätzlich dazu ist es denkbar, den wenigstens einen Schwingungsdämpfer auf einer Seite des Oberteils oder auf mehreren seitlichen Bereichen des Oberteils des Kompressors anzuordnen.
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In diesem Fall befinden sich die Schwingungsdämpfer nicht oder nicht nur auf der Oberseite des Kompressoroberteils, sondern nur oder auch an den seitlichen Wandungen des Kompressoroberteils bzw. Kompressordeckels.
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Der erfindungsgemäße Schwingungsdämpfer zwischen dem Oberteil des Kompressors und einem Gegenstück wird vorzugsweise zusätzlich zu wenigstens einem Schwingungsdämpfer eingesetzt, der sich zwischen dem Unterteil des Kompressors und einem Gegenstück befindet. Denkbar ist es, dass es sich bei diesem Gegenstück um eine Grundplatte handelt, auf der der Kompressor gedämpft durch einen oder mehrere Schwingungsdämpfer steht.
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Somit besteht eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung darin, dass zusätzlich zu der bekannten Dämpfung des Kompressors an dessen Füßen bzw. an dessen Unterteil eine weitere Schwingungsdämpfung, d. h. ein zusätzliches Gegenlager am Kompressordeckel bzw. am Kompressoroberteil erfolgt.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Gerät eine Kompressornische aufweist, die sich bspw. im hinteren, unteren Bereich des Gerätes erstreckt und von hinten zugänglich ist.
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Bei dem Gegenstück, gegenüber dem die Schwingungsdämpfung erfolgt, kann es sich bspw. um eine Wandung der Kompressornische handeln. Alternativ oder zusätzlich dazu ist es denkbar, dass es sich bei dem Gegenstück um ein sonstiges, in der Kompressornische befindliches Bauteil handelt.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Schwingungsdämpfer aus Gummi besteht oder einen Sandwich-Aufbau aus mehreren Schichten aufweist oder allgemein aus mehreren Materialien aufgebaut ist.
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Ist der Schwingungsdämpfer mehrschichtig aufgebaut, ist es denkbar, dass wenigstens eine dieser Schichten Polyurethan (PUR) enthält oder aus PUR besteht.
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Denkbar ist es, dass im Falle mehrerer Schichten, diese eine unterschiedliche Härte aufweisen, um auf diese Weise eine möglichst gute schwingungstechnische Dämpfung zu erhalten.
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Auch ist es möglich, dass der Schwingungsdämpfer aus einem elektroaktiven Material besteht.
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Vorzugsweise handelt es sich bei dem elektroaktiven Material um ein elektroaktives Elastomer.
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Unter elektroaktiven Materialien sind Materialen zu verstehen, die dazu in der Lage sind, gegenphasige Schwingungen zu den Schwingungen des Kompressors zu erzeugen. Durch diese gegenphasigen Schwingungen können die auf die Anbindung und das Gehäuse übertragenen Kompressorschwingungen weitgehend oder vollständig unterdrückt werden.
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Der oder die Schwingungsdämpfer können bspw. durch eine Klemmverbindung oder durch eine Klebeverbindung oder auch durch beliebige andere Verbindungstechniken an dem Kompressor bzw. an dem genannten Gegenstück angeordnet sein.
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Der oder die Schwingungsdämpfer gemäß der Erfindung können auch gleichzeitig als Transportsicherung dienen, die den Kompressor während des Transportes des Gerätes sichern und als Schwingungsdämpfer an Ort und Stelle im Gerät verbleiben können.
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Somit können die Schwingungsdämpfer gemäß der Erfindung nicht nur die Aufgabe haben, eine Schwingungsdämpfung und/oder Geräuschreduktion herbeizuführen, sondern auch eine mechanische Kompressorstabilisierung bewirken.
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Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren ein Kühl- und/oder Gefriergerät, vorzugsweise gemäß der vorliegenden Erfindung, mit wenigstens einem Schwingungsdämpfer, der zur Dämpfung von Schwingungen zwischen einem ersten und einem zweiten Teil des Kühl- bzw. Gefriergerätes angeordnet ist. Bei diesen Teilen kann es sich um beliebige Elemente des Kühl- bzw. Gefriergerätes handeln, wie beispielsweise um Bestandteile des Kältemittelkreislaufes, Ablageböden, Schubladen etc.
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Erfindungsgemäß besteht der Schwingungsdämpfer aus wenigstens einem elektroaktiven Material oder weist ein solches Material auf. Bei diesem elektroaktiven Material kann es sich um ein elektroaktives Elastomer handeln.
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Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren die Verwendung von wenigstens einem elektroaktiven Material, insbesondere von wenigstens einem elektroaktiven Elastomer zur Schwingungsdämpfung in einem Kühl- bzw. Gefriergerät, das vorzugsweise gemäß der vorliegenden Erfindung ausgeführt ist.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen:
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1: Eine schematische Draufsicht auf einen Kompressor mit einem Schwingungsdämpfer auf der Oberseite des Kompressordeckels und
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2: Eine schematische Draufsicht auf den Kompressor mit Schwingungsdämpfern zwischen der Kompressornische und dem Kompressor.
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1 zeigt mit dem Bezugszeichen 10 einen Kompressor eines Kühl- bzw. Gefriergerätes gemäß der vorliegenden Erfindung. Der Kompressor 10 ist Bestandteil eines Kältemittelkreislaufes mit einem Verflüssiger, einer Kapillare, einem Verdampfer und dem Kompressor.
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Der Kompressor besteht aus einem Unterteil und einem Kompressordeckel 12, der das Oberteil des Kompressorgehäuses bildet.
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Auf dem Kompressordeckel 12 befindet sich oben eine Klemme 20, sowie ein Schwingungsabsorber 30. Das Bezugszeichen 40 kennzeichnet elektrische Anschlüsse des Kompressors.
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In der Ausführungsform gemäß 1 befindet sich der Schwingungsabsorber bzw. Schwingungsdämpfer 30 auf der Oberseite des Deckels, d. h. er befindet sich oben auf dem Kompressor. Das in der Figur nicht dargestellte Gegenstück könnte bspw. durch die Decke der Kompressornische gebildet werden.
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2 zeigt eine Ausführungsform, bei der der Kompressor 10 keinen Schwingungsdämpfer auf der Oberseite des Deckels aufweist, sondern nur Schwingungsdämpfer 50, die sich zwischen seitlichen Bereichen des Kompressoroberteils 12 und den Wandungen der Kompressornische befinden.
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Die Kompressornischenwandungen sind in 2 mit dem Bezugszeichen K gekennzeichnet.
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Die Schwingungsabsorber 50 gemäß 2 können grundsätzlich auch an dem Unterteil des Kompressors angeordnet sein. Sie können alternativ oder zusätzlich zu dem Schwingungsabsorber angeordnet sein, der gemäß 1 oben auf dem Kompressor angeordnet ist.
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Die Schwingungsdämpfer können grundsätzlich aus einem Elastomer bestehen, wie bspw. aus Gummi.
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Als besonders vorteilhaft hat sich eine Sandwich-Konstruktion mit Polymermaterialien, bspw. mit Polyurethan, bewährt. Diese kann zwischen die Kompressorhaube bzw. den Kompressordeckel oder Schale 12 und Nischenwand K der Kompressornische eingefügt werden.
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Die in 1 und 2 dargestellten Gegenlager bzw. Schwingungsdämpfer am Kompressoroberteil können ausschließlich verwendet werden.
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Eine besonders vorteilhafte Bedämpfung ergibt sich allerdings dann, wenn auch der Kompressor selbst bzw. das Kompressorunterteil gegenüber einem Gegenstück, wie bspw. gegenüber einer Grundplatte durch geeignete Schwingungsdämpfer gedämpft gelagert ist. Bei diesen Schwingungsdämpfern kann es sich bspw. um Gummipuffer oder auch um die genannte Sandwich-Konstruktion handeln.
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Bei einer derartigen Sandwich-Konstruktion, wie sie im Rahmen der vorliegenden Erfindung zum Einsatz kommen kann, kann eine der Schichten hart und die andere der Schichten im Vergleich dazu weniger hart ausgebildet sein. Die weniger harte Schicht kann mit dem Kompressor und die härtere Schicht mit einen Gegenstück, wie bspw. einer Wandung der Kompressornische in Verbindung stehen.
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Als weitere Anwendung als Haupt- und/oder Gegenlager können statt bisher verwendeten Gummi- oder auch statt PUR-Materialien auch elektroaktive Elastomere eingesetzt werden.
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Wie oben ausgeführt, können mittels gegenphasiger Schwingungen die auf die Anbindung bzw. das Gegenstück und auf das Gehäuse des Kompressors übertragenen Kompressorschwingungen unterdrückt werden.