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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kältegerät, insbesondere Haushaltskältegerät, wie z. B. einen Kühlschrank, einen Weinlagerschrank oder einen Gefrierschrank, mit wenigstens einem gekühlten Innenraum, der von einem Korpus umgeben ist, wobei an einem Strukturbauteil dieses Korpus wenigstens ein Lüfteraggregat befestigt ist.
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Das Vorsehen eines oder mehrerer Lüfteraggregate an einem betreffenden Kältegerät kann verschiedene Funktionen erfüllen, wie z. B. die Vermeidung von hohen Temperaturen im Kälteaggregatsbereich oder die Erzeugung einer homogenen Luft- und/oder Kälteverteilung im Innenraum des Kältegeräts durch Herbeiführen einer Luftströmung, wie z. B. in der
DE 10 2007 029 178 A1 beschrieben. Momentan ist es so, dass die Montage oder auch Demontage von Lüfteraggregaten am Korpus arbeitsintensiv ist.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie die Montage und Demontage eines Lüfteraggregats am Korpus eines betreffenden Kältegeräts vereinfacht werden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst von einem Kältegerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Zur Lösung der Aufgabe wird ein Kältegerät vorgeschlagen, das wenigstens einen gekühlten Innenraum aufweist, der von einem Korpus umgeben ist, wobei an einem Strukturbauteil dieses Korpus wenigstens ein Lüfteraggregat befestigt ist. Es ist vorgesehen, dass das Lüfteraggregat mittels nippelartiger Haltelemente (Befestigungselemente) am Korpus befestigt ist und diese nippelartigen Halteelemente korpusseitig und/oder aggregatsseitig in korrespondierenden Langlöchern fixiert sind, wodurch die Montage und/oder Demontage des Lüfteraggregats gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Befestigungen deutlich vereinfacht wird. Wenigstens ist ein nippelartiges Halteelement umfasst, dass in einem korrespondierenden Langloch fixiert ist.
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Unter einem Lüfteraggregat wird eine montagefertige Baueinheit verstanden, die wenigstens einen Antriebsmotor und wenigstens ein von diesem Antriebsmotor angetriebenes Lüfterrad aufweist, die insbesondere in einem gemeinsamen Rahmen oder dergleichen gehaltert sind.
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Unter einem nippelartigen Halteelement wird ein sich axial erstreckendes stutzenartiges Bauteil verstanden, das an wenigstens einem seiner axialen Enden mit einem vergrößerten Querschnitt und insbesondere mit einem quer zur axialen Erstreckung nach außen vorspringenden Kopf ausgebildet ist, um damit im Verbindungsbereich eine Hinterschneidung bewirken zu können. Unter einem Langloch wird eine längliche Bohrung oder ggf. auch Nut verstanden, mit zwei zueinander beabstandeten und parallel oder auch keilförmig ausgebildeten Längskanten, die insbesondere durch Kreisbogen, die die Schmalkanten ausbilden, miteinander verbunden sind. Unter einem Korpus wird das Gehäuse (bestehend aus Boden, Seitenteilen, Deckwand, Rückwand, Tür und dergleichen einschließlich Außenblechen und Innerliner) des Kältegeräts verstanden, einschließlich aller fest daran angebundenen Komponenten und/oder Strukturbauteile. Ein Strukturbauteil kann z. B. die Wand eines Kompressor- oder Verdampferraums im Kältegerät oder eine beliebige Innen-, Außen-, Trenn- oder Zwischenwand eines Kältegeräts sein. Bevorzugt ist das Strukturbauteil ein Blechbauteil.
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Die Erfindung ist nicht nur bei Kältegeräten anwendbar, sondern auch bei anderen Elektrogeräten und insbesondere Haushaltsstandgeräten wie z. B. Backöfen oder Wäschetrocknern.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die nippelartigen Haltelemente fest und insbesondere unlösbar am Lüfteraggregat angeordnet sind und die Langlöcher in einem zum Korpus gehörenden Blechbauteil ausgebildet sind. Unter einem Blechbauteil wird ein flächiges Bauteil mit verhältnismäßig geringer Dicke verstanden, wobei es sich nicht zwangsläufig um ein Metallbauteil handeln muss. Zum Befestigen des Lüfteraggregats am Korpus des Kältegeräts müssen die am Lüfteraggregat befindlichen nippelartigen Halteelemente in den entsprechenden Langlöchern derart fixiert werden, dass die vom Lüfteraggregat wegweisenden axialen Enden die Längskanten der Langlöcher hinterschneiden, wodurch die Befestigung herbeigeführt wird. Damit wird bei der Montage und auch Demontage des Lüfteraggregats gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Befestigungen eine deutliche Reduzierung des Arbeits- und Zeitaufwands erreicht. Die Langlöcher können im übrigen auch am Lüfteraggregat ausgebildet sein.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass wenigstens ein Langloch eine Bohrung (Kreisbohrung) aufweist, deren Durchmesser größer als der Abstand zwischen den Längskanten des Langlochs ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass diese Bohrung an einem axialen Ende des Langlochs und bezüglich einer bevorzugten Ausrichtung des Langlochs insbesondere am oberen axialen Ende ausgebildet ist. Hierdurch wird eine besonders einfache Montage und Demontage des Lüfteraggregats ermöglicht, indem die axialen Enden der nippelartigen Halteelemente bequem durch diese Bohrungen geführt werden können. Hierbei werden die nippelartigen Halteelemente nicht gequetscht und daher auch nicht beschädigt. Insbesondere erübrigt sich auch ein aufwändiges Herausdrücken der nippelartigen Halteelemente von der Gegenseite, wenn das Lüfteraggregat demontiert werden soll. Bevorzugt ist ferner vorgesehen, dass wenigstens eine Längskante und bevorzugt beide Längskanten wenigstens eines Langlochs mit einer Rastverengung ausgebildet ist/sind.
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Ferner kann bevorzugt vorgesehen sein, dass sich alle Langlöcher in einer gemeinsamen vertikalen Ebene erstrecken, die als Befestigungsebene bezeichnet werden kann. Bei dieser Ebene handelt es sich insbesondere um eine horizontal oder vertikal augegerichtete Ebene. Es ist bevorzugt vorgesehen, dass die Langlöcher innerhalb dieser gemeinsamen Ebene identisch ausgebildet und in einem definierten Muster angeordnet sind. Ein solches Muster kann z. B. aus drei oder vier Langlöchern bestehen, die insbesondere mit gleicher Orientierung angeordnet sind.
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Bevorzugt ist zudem vorgesehen, dass die nippelartigen Halteelemente aus einem elastischen und insbesondere weichelastischen Material, wie z. B. Gummi, gebildet sind. Hierdurch kann eine Schwingungs- und Geräuschdämpfung erzielt werden. Ferner wird das Untergreifen von Rastverengungen in den Langlöchern begünstigt.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Lüfteraggregat im Innenraum des Kältegeräts und insbesondere an einer zum Korpus gehörenden Rückwand oder Trennwand (ggf. auch an der Deckwand oder einer Seitenwand) befestigt ist, wie nachfolgend im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden, beispielhaften Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen schematisch:
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1 ein Kältegerät in einer Schnittansicht;
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2 die Befestigung eines Lüfteraggregats am Korpus des Kältegeräts aus 1 in einer Seitenansicht;
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3 eine bevorzugte Langlochform in einer Draufsicht; und
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4 eine alternative Langlochform in einer Draufsicht.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Kältegerät 100, wobei es sich bspw. um einen als Standgerät ausgebildeten Kühlschrank oder Weinlagerschrank handeln kann. Das Kältegerät 100 weist einen Korpus 110 auf, der einen gekühlten oder klimatisierten Innenraum 120 umschließt. Im Innenraum 120 befinden sich mehrere Abstell- oder Trennböden 121, zur Unterteilung in einzelne Fächer. Mit 111 und 112 sind eine Kältegerätetür und eine entfernbare Rückwand bezeichnet, die zum Korpus 110 gehören. Mit 130 ist ein ebenfalls im Korpus 110 ausgebildeter und vom Innenraum 120 getrennter Kälteaggregatsbereich (Verdampferraum) bezeichnet.
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Das gezeigte Kältegerät 100 weist beispielhaft zwei Lüfteraggregate 140 und 150 auf. Das erste Lüfteraggregat 140 ist im gekühlten Innenraum 120 des Kältegeräts 100 an einer fest mit dem Korpus 110 verbundenen Trennwand 114 befestigt, wobei diese Trennwand 114 eine zum Korpus 110 gehörende Komponente darstellt. Ferner ist das Lüfteraggregat 140 durch eine ebenfalls fest mit dem Korpus 110 verbundene Verkleidung 115 abgedeckt. Das erste Lüfteraggregat 140 dient der Erzeugung einer Luftströmung im Innenraum 120. Ebenso kann es sich bei dem Lüfteraggregat 140 um einen Fachventilator handeln, wie diese insbesondere in Weinlagerschränken zum Einsatz kommen. Das zweite Lüfteraggregat 150 ist im Kälteaggregatsbereich 130 angeordnet und dient dem Ausbringen von erwärmter Luft aus diesem Bereich (sog. Maschinenraumlüfter). Mit 131 ist ein Kälteaggregat bezeichnet. Das zweite Lüfteraggregat 150 ist an einer fest mit dem Korpus 110 verbundenen rückseitigen Abdeckung 113 befestigt, wobei auch diese Abdeckung 113 eine zum Korpus 110 gehörende Komponente darstellt.
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Bei den Lüfteraggregaten 140 und 150 handelt es sich um montagefertige Baueinheiten, die wenigstens einen Antriebsmotor und wenigstens ein von diesem Antriebsmotor angetriebenes Lüfterrad aufweisen. Die Befestigung der Lüfteraggregate 140 und 150 wird nachfolgend anhand der 2 bis 4 beispielhaft für das erste Lüfteraggregat 140 näher erläutert.
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In 2 ist das Lüfteraggregat 140 nur schematisch dargestellt. Am Lüfteraggregat 140 sind mehrere (bspw. vier) nippelartige Haltelemente 160 fest angeordnet, die an ihren vom Lüfteraggregat 140 abgewandten axialen Enden mit halbrund ausgebildeten und quer zur axialen Richtung vorspringenden Köpfen 161 ausgebildet sind. Zur Befestigung des Lüfteraggregats 140 an der als Blechbauteil ausgebildeten Trennwand 114 sind die nippelartigen Halteelemente 160 in korrespondierenden Langlöchern 170 in der Trennwand 114 fixiert. Hierbei hinterschneiden die Köpfe 161 der nippelartigen Halteelemente 160 die Längskanten 171 der Langlöcher 170, wodurch die dauerhafte Befestigung des Lüfteraggregats 140 herbeigeführt wird.
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3 zeigt eine bevorzugte Form eines Langlochs 170 mit einer geschlossenen Umrisskontur. Die Längsachse ist mit L angegeben. Das Langloch 170 weist zwei zueinander beabstandete und parallel ausgebildete Längskanten 171 auf, die gemäß der Darstellung im unteren Bereich (Schmalkante) durch einen Halbkreis 172 verbunden sind. Der Durchmesser des Halbkreises entspricht dem Abstand zwischen den Längskanten 171. Im oberen Bereich sind die beiden Längskanten 171 durch eine größere Bohrung 173 miteinander verbunden, wobei der Durchmesser dieser Bohrung 173 größer als der Abstand zwischen den Längskanten 171 ist. Das Langloch 170 weist somit eine schlüssellochförmige Kontur auf. Mit 174 sind von den Längskanten 171 nach innen vorstehende Rastverengungen bezeichnet. 4 zeigt eine alternative Form eines Langlochs 170 bei der aufgrund unterschiedlicher Halbkreisdurchmesser an den Schmalkanten die Längskanten 171 nach unten keilförmig zulaufen.
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Zum Befestigen des Lüfteraggregats 140 an der Trennwand 114 werden zunächst die Köpfe 161 an den axialen Enden der nippelartigen Halteelemente 160 durch die Bohrungen 173 in den Langlöchern 170 gesteckt. Hiernach wird das Lüfteraggregat 140 parallel zur Ebene der Langlöcher 170 (Befestigungsebene) bewegt, bis die Köpfe 161 der nippelartigen Haltelemente 160 die Längskanten 171 der Langlöcher 170 hinterschneiden. Auf diese Art und Weise werden die nippelartigen Halteelemente 160 quasi in die Langlöcher 170 eingehängt. Die Bewegungsabfolge beim Montieren ist in 2 durch den abgewinkelten Pfeil A-B verdeutlicht. Die Bewegung B ist beendet, wenn die nippelartigen Halteelemente 160 an den Schmalkanten bzw. Halbkreisen 172 der Langlöcher 170 anstoßen und/oder die Rastverengungen 174 untergreifen. Die Demontage des Lüfteraggregats 140 erfolgt mit umgekehrter Bewegungsabfolge B-A. In vorteilhafter Weise wird auch in schlecht zugänglichen Bereichen des Kältegeräts 100 eine sehr einfache Montage und Demontage des Lüfteraggregats 140 mit wenigen Arbeitsabfolgen ermöglicht. Da insbesondere im Kundendienstfall die Demontage und Montage auch blind vorgenommen werden kann, ist ein aufwändiges Zerlegen des Kältegeräts für die Zugänglichmachung (bspw. ein Entfernen der Rückwand 112 oder das Herausnehmen der Trennwand 114) nicht erforderlich.
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Die Befestigung des zweiten Lüfteraggregats 150 im Maschinenraum 130 erfolgt in gleicher Weise. Anstelle der in den Figuren gezeigten vertikalen Befestigungsausrichtung der Lüfteraggregate sind auch andere Befestigungsausrichtungen möglich, wobei die nippelartigen Halteelemente in gleicher Weise in korrespondierende Langlöcher eingehängt werden. Abweichend zu der in den Figuren gezeigten Ausführung können die nippelartigen Halteelemente auch anders ausgestaltet sein. Es ist vorgesehen, dass die nippelartigen Halteelemente und die Langlöcher aufeinander abgestimmt sind. Im Übrigen können die Langlöcher ebenso an den zu befestigenden Lüfteraggregaten ausgebildet sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007029178 A1 [0002]