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Die Erfindung betrifft ein Scharnier und eine Tür mit Scharnier, wobei das Scharnier zumindest ein Scharnierteil, das wenigstens einen Schenkel aufweist, und ein Gegenscharnierteil, das wenigstens ein hervorstehendes Segment aufweist, hat, wobei das Scharnierteil und das Gegenscharnierteil am wenigstens einen Schenkel und am hervorstehenden Segment gelenkig miteinander verbunden sind und einen Hebe-Senk-Mechanismus ausbilden, durch welchen das Scharnierteil und das Gegenscharnierteil bei einer Öffnungsbewegung relativ zueinander längs einer Gelenkachse bewegbar sind, wodurch eine Spaltbreite eines Spaltes veränderbar ist.
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Scharniere der eingangs erwähnten Art sind in einer Vielzahl an Ausführungen bekannt. Derartige Scharniere werden häufig im Sanitärbereich eingesetzt, insbesondere zur Ausbildung von Duschkabinen. Eine Türe, die mit einem, einen Hebe-Senk-Mechanismus ausbildenden Scharnier ausgestattet ist, wird beim Öffnen durch das Scharnier leicht angehoben, so dass zwischen der Türe und dem Boden ein Abstand entsteht. Damit lassen sich derartig ausgestattete Türen sehr leicht aufschwingen, da die Unterkante der Tür, welche häufig eine Dichtung aufweist, nicht am Boden entlang schleift. Dadurch kann beispielsweise auch eine Abnutzung durch die Reibung einer an der Tür vorgesehenen Dichtung auf einer Duschwanne oder dem Boden vermieden werden.
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In der
DE 10 2012 002 092 A1 ist ein Flächenelement zur Abtrennung eines sanitären Raumbereichs mit wenigstens zwei Scharniervorrichtungen zur drehbaren Lagerung um eine vertikale Drehachse und zur Halterung des Flächenelements beschrieben. Dabei ist vorgesehen, dass die horizontale Dichtung als Lückendichtung ausgebildet ist, wodurch beim Öffnen und Schließen der Tür, wenn die Lippendichtung über den Boden streicht, eine Dichtwirkung am Boden erfolgen soll und die Dichtung möglichst wenig abgenutzt wird, wobei sich die Lippe entgegen der Bewegungsrichtung biegen kann.
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Ein Nachteil aller vorbekannten Scharniere besteht insbesondere darin, dass durch den Hebe-Senk-Mechanismus des Scharniers ein Spalt ausgebildet ist, wobei der Spalt in der Regel in Schließstellung am größten ist. Ein derartiger Spalt ist bei Scharnieren mit Hebe-Senk-Mechanismus erforderlich, damit beim Öffnen des Scharniers ein Scharnierteil und/oder ein Gegenscharnierteil genügend Spiel haben, um längs zu einer Gelenkachse relativ zueinander verschoben werden zu können. Solch ein Spalt, welcher durch einen Hebe-Senk-Mechanismus ausgebildet ist, hat den Nachteil, dass durch diesen Spalt in Schließstellung des Scharniers beziehungsweise der Türe beispielsweise Spritzwasser austreten kann. Bei einer Duschtüre, die mit einem vorbekannten Scharnier der eingangs erwähnten Art ausgestattet ist, kann es daher vorkommen, dass in Schließstellung der Duschtüre, während des Duschvorgangs Wasser durch den Spalt austreten kann.
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Daher besteht die Aufgabe, ein Scharnier mit einem Hebe-Senk-Mechanismus und eine Tür mit einem solchen Scharnier zu schaffen, welches einen verbesserten Spritzwasserschutz aufweist.
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Die dieser Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann durch die Merkmale aus Anspruch 1 und aus Anspruch 10 gelöst werden. Dabei wird somit bei dem eingangs beschriebenen Scharnier erfindungsgemäß zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagen, dass zwischen dem Scharnierteil und dem Gegenscharnierteil wenigstens ein längs der Gelenkachse bewegliches Dichtelement angeordnet ist, welches den Spalt in Schließstellung des Scharniers verschließt.
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Das erfindungsgemäße Scharnier definiert dabei die Ruhestellung einer vom Scharnier gehaltenen Tür, wobei das Scharnier vorzugsweise ein Auslenken der Tür aus der Ruhestellung in zwei Richtungen erlaubt, wobei die ausgelenkte Tür beim Auslenken angehoben wird.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Scharnierteil wenigstens zwei Schenkel aufweist, zwischen welchen Schenkeln das hervorstehende Segment des Gegenscharnierteils angeordnet ist und/oder dass das wenigstens eine Dichtelement zwischen einem Schenkel des Scharnierteils und dem hervorstehenden Segment des Gegenscharnierteils angeordnet ist.
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Das erfindungsgemäße Scharnier kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die Spaltbreite des Spalts, welcher durch den Hebe-Senk-Mechanismus ausgebildet ist, in Schließstellung des Scharniers am größten ist.
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Es kann zweckmäßig sein, wenn das Dichtelement durch zumindest ein Rückstellelement, insbesondere zumindest eine Feder, beaufschlagt ist. Dies hat den Vorteil, dass das wenigstens eine Dichtelement in Schließstellung des Scharniers durch das zumindest eine Rückstellelement in einer den Spalt verschließende Position angeordnet ist.
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Ein geeignetes Rückstellelement kann beispielsweise eine, eine Vorspannung aufweisende Feder sein, insbesondere eine die das wenigstens eine Dichtelement beaufschlagt und durch die das wenigstens eine Dichtelement in Verschlussstellung des Scharniers in einer, einen oder den zumindest einen Spalt verschließenden Position, insbesondere in einer, das Scharnierteil und/oder das Gegenscharnierteil beaufschlagenden Position, gehalten wird. Es kann weiter vorgesehen sein, dass die zumindest eine Feder mit einem ihrer freien Enden das Gegenscharnierteil und mit dem anderen freien Ende das zumindest eine Dichtelement beaufschlagt und dadurch das wenigstens eine Dichtelement durch die zumindest eine Feder in Schließstellung des Scharniers in einer, das Scharnierteil, insbesondere eine Auflagenfläche am Scharnierteil, beaufschlagenden Position gehalten wird.
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Scharniere mit Hebe-Senk-Mechanismus sind durch den Stand der Technik bereits einschlägig bekannt. Bei dem erfindungsgemäßen Scharnier kann es vorgesehen sein, dass der Hebe-Senk-Mechanismus zwei miteinander zusammenwirkende Schrägflächen aufweist, welche bei einer Öffnungsbewegung des Scharniers eine Relativbewegung des Scharnierteils und des Gegenscharnierteils gegeneinander längs der Gelenkachse bewirken. Vorzugsweise ist der Hebe-Senk-Mechanismus als Pendelmechanismus ausgeführt. Ein Pendelmechanismus ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Scharnier beziehungsweise eine Tür nach innen und nach außen öffenbar ist.
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Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass das Scharnierteil ein hülsenförmiges Formteil und das Gegenscharnierteil ein dazu passendes hülsenförmiges Gegenformteil aufweist oder ausbildet, wobei das Formteil und das Gegenformteil jeweils am Umfang eines ihrer freien Enden wenigstens eine Einkerbung, vorzugsweise zwei Einkerbungen, und wenigstens einen Zahn, vorzugsweise zwei Zähne, aufweisen, wobei in Schließstellung des Scharniers der am Formteil ausgeformte wenigstens eine Zahn in die wenigstens eine Einkerbung am Gegenformteil und der am Gegenformteil ausgeformte wenigstens eine Zahn in die wenigstens eine Einkerbung am Formteil eingreift, und wobei in Öffnungsstellung des Scharniers, der wenigstens eine Zahn des Formteils durch den wenigstens einen Zahn des Gegenformteils in axialer Richtung entlang der Gelenkachse relativ zur Schließstellung verschoben, insbesondere angehoben angeordnet ist.
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Damit es durch das erfindungsgemäße Scharnier möglich ist, eine dadurch gehaltene Tür nach innen und/oder nach außen zu öffnen, kann vorgesehen sein, dass das Scharnierteil um die Gelenkachse schwenkbar und längs der Gelenkachse relativ zum Gegenscharnierteil beweglich angeordnet ist, insbesondere derart dass eine Anschlagsrichtung des Scharniers in Öffnungsstellung nach innen und/oder nach außen verläuft.
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Außerdem zweckmäßig kann es sein, wenn das erfindungsgemäße Scharnier einen Arretierungsmechanismus aufweist, durch welchen das Scharnier zumindest in seiner Öffnungsstellung arretierbar ist. Ein solcher Arretierungsmechanismus kann beispielsweise als Rast- und Gegenrastelement ausgebildet sein. Dabei kann es zweckmäßig sein, wenn jeweils eines der Elemente durch Scharnierteil- und Gegenscharnierteil, insbesondere durch Formteil und Gegenformteil, ausgebildet ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Scharnier kann weiter vorgesehen sein, dass das Scharnierteil und/oder das Gegenscharnierteil, vorzugsweise das hervorstehende Segment des Gegenscharnierteils wenigstens eine Ausnehmung aufweist, in welche wenigstens eine Ausnehmung in Öffnungsstellung des Scharniers das zumindest eine Dichtelement teilweise oder vollständig versenkt angeordnet ist.
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Um den einen Spalt möglichst dicht verschließen zu können, kann bei dem erfindungsgemäßen Scharnier vorgesehen sein, dass das wenigstens eine Dichtelement im längsseitigen Querschnitt zumindest eine Form ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Quader-, Keil- und L-Form, vorzugsweise eine Quader- oder L-Form, aufweist. Insbesondere kann es zweckmäßig sein, wenn am wenigstens einen Dichtelement zumindest ein Seitenarm, vorzugsweise zumindest ein senkrecht vom Dichtelement vorstehender Seitenarm, ausgebildet ist, wobei vorzugsweise in Schließstellung des Scharniers das wenigstens eine Dichtelement die Innenseite eines Schenkels des Scharnierteils, insbesondere eine Auflagefläche an der Innenseite eines Schenkels des Schanierteils, beaufschlagt und/oder der zumindest eine Seitenarm an der Stirnseite eines oder des Schenkels des Scharnierteils angrenzt, insbesondere kontaktierend anliegt. Vorzugsweise sind die Ecken des wenigstens einen Dichtelements des erfindungsgemäßen Scharniers abgerundet.
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Um den Verschleiß des wenigstens einen Dichtelements durch Reibung am wenigstens einen Schenkel, insbesondere durch Reibung an der Innenseite des einen Schenkels, des Scharnierteils zu vermindern, kann es zweckmäßig sein, wenn der wenigstens eine Schenkel eine Auflagefläche für das wenigstens eine Dichtelement bereitstellt. Die Auflagefläche kann dabei beispielsweise als ebene und/oder reibungsarme Oberfläche ausgebildet sein. Ein weiterer Vorteil einer derartigen Auflagefläche des erfindungsgemäßen Scharniers kann darin bestehen, dass das wenigstens eine Dichtelement in Schließstellung des Scharniers formschlüssig die Innenseite eines Schenkels des Scharnierteils beaufschlägt und so den Spalt verschließt. Besonders günstig ist es, wenn die Auflagefläche so dimensioniert ist, dass das Dichtelement in der Schließstellung und in der Öffnungsstellung, insbesondere in allen Stellungen des Scharniers an der Auflagefläche anliegt.
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Es kann weiter vorgesehen sein, dass das Scharnierteil und/oder das Gegenscharnierteil jeweils wenigstens ein Haltemittel aufweisen, welches wenigstens eine Haltemittel zum Befestigen des Scharniers an einer oder der Tür und/oder an einer Wandung vorgesehen ist, wobei vorzugsweise das wenigstens eine Haltemittel des Scharnierteils zur Befestigung an einer oder der Tür und das wenigstens eine Haltemittel des Gegenscharnierteils zur Befestigung an einer Wand vorgesehen ist.
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Eine weitere Erfindung betrifft eine Tür, insbesondere eine Duschkabinentür oder Sanitärtür, mit wenigstens einem Scharnier, dadurch gekennzeichnet, dass die erfindungsgemäße Tür durch wenigstens ein erfindungsgemäßes Scharnier wie hierin zuvor beschrieben und hierin beansprucht in Gebrauchsstellung gehalten ist. Weitere Anwendungen der Erfindung betreffen Türen, die pendelnd nach beiden Seiten öffnen und erfindungsgemäße Scharniere aufweisen, beispielsweise Kühlraumtüren, Fluchttüren, Türen auf Schiffen, Balkontüren, Fahrzeugtüren oder sonstige Türen, die abgedichtet sind.
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Es kann vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäße Tür zumindest eine Dichtungsvorrichtung, insbesondere zumindest eine Ballondichtung, aufweist, welche durch das wenigstens eine Scharnier unterbrochen ist, wobei durch die zumindest eine Dichtungsvorrichtung und das zumindest eine Scharnier ein Zwischenraum zwischen Tür und einer angrenzenden Wandung, an welcher das zumindest eine Scharnier befestigbar ist, in Schließstellung der Tür verschließbar ist.
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Bisher bestand ein wesentliches Problem vorbekannter Türen darin, dass eine Dichtungsvorrichtung einer Türe, vorzugsweise einer Duschkabinentür, welche vorzugsweise an einer ihrer längsseitigen Kanten angeordnet ist, durch die einen Hebe-Senk-Mechanismus aufweisenden Scharniere vorbekannter Art unterbrochen wurde, und dass ein Zwischenraum zwischen einer solchen Tür und einer angrenzenden Wandung nicht komplett durch die Dichtungsvorrichtung und ein vorbekanntes Scharnier abschließbar war, da Wasser durch den für den Hebe-Senk-Mechanismus erforderlichen Spalt des Scharniers austreten konnte.
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Die erfindungsgemäße Tür beziehungsweise das erfindungsgemäße Scharnier ermöglicht es daher erstmals, dass sie/es mit einem Hebe-Senk-Mechanismus ausgestattet ist und der in Schließstellung der Tür beziehungsweise des Scharniers ausgebildete Spalt zwischen Scharnierteil und Gegenscharnierteil durch das wenigstens eine Dichtelement des erfindungsgemäßen Scharniers verschlossen ist.
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Es kann ferner zweckmäßig sein, wenn die Tür wenigstens zwei Scharniere aufweist, wobei die wenigstens zwei Scharniere nicht an den Ecken der Tür angeordnet sind, und/oder wobei die wenigstens zwei Scharniere jeweils über eine dreiseitige Aussparung an einer der Seiten der Tür in die Tür eingesetzt und befestigt sind. Dies hat den Vorteil, dass eine erhöhte Stabilität und Haltwertszeit der Türe, insbesondere der Duschkabinentüre oder Sanitärtür, erreicht wird, da im Vergleich zu an den Ecken der Türe angeordneten Scharnieren beim Öffnen und Schließen auftretende Schwingungen reduziert werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäße Tür als Glastür und/oder als Kunststofftür ausgebildet ist. Die Tür ist somit transparent oder lichtdurchlässig ausbildbar.
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Das erfindungsgemäße Scharnier wie hierin beschrieben und beansprucht oder die erfindungsgemäße Tür wie hierin beschrieben und beansprucht eignet sich insbesondere zur Verwendung in der Herstellung einer Duschkabine, einer Sanitärtür, einer Sauna, eines Hallenbads und/oder eines Dampfbads.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen, den nachfolgenden Figuren und der dazugehörigen Figurenbeschreibung offenbart, die durch Inbezugnahme in die Beschreibung aufgenommen sind.
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Nachstehend sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt in schematischer Darstellung:
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1 eine im Querschnitt dargestellte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Scharniers, welches eine erfindungsgemäße Tür hält, wobei das Dichtelement quaderförmig ausgebildet ist,
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2 eine weitere im Querschnitt dargestellte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Scharniers, welches eine erfindungsgemäße Tür hält, wobei das Dichtelement in L-Form ausgebildet ist,
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3 die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Scharniers gemäß 1 in perspektivischer Darstellung, wobei das Scharnier in Schließstellung dargestellt ist,
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4 die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Scharniers gemäß 1 in perspektivischer Darstellung, wobei das Scharnier in Öffnungsstellung dargestellt ist,
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5 die einzelnen Bauteile der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Scharniers gemäß 1 dargestellt als Explosionszeichnung,
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6 die einzelnen Bauteile einer Ausführungsform eines Teils des Hebe-Senk-Mechanismuses aus einem Formteil und einem Gegenformteil mit miteinander zusammenwirkenden Schrägflächen dargestellt als Explosionszeichnung,
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7 die Wirkungsweise des Hebe-Senk-Mechanismus nach 6, wobei die linke Abbildung den Hebe-Senk-Mechanismus in Ruhestellung und die rechte Abbildung den angehobenen Hebe-Senk-Mechanismus zeigt, wobei Formteil und Gegenformteil relativ zueinander verschoben sind.
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In den 1, 3 und 5 ist eine im Ganzen jeweils als 1 bezeichnete Ausführungsform des erfindungsgemäßen Scharniers dargestellt, wobei das Dichtelement 4 des erfindungsgemäßen Scharniers 1 quaderförmig ausgebildet ist.
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In 2 ist eine weitere, im Ganzen als 20 bezeichnete Ausführungsform des erfindungsgemäßen Scharniers dargestellt, wobei das Dichtelement 40 des erfindungsgemäßen Scharniers 20 in L-Form ausgebildet ist.
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Das erfindungsgemäße Scharnier 1, 20 weist ein Scharnierteil 2 mit zwei vorstehenden Schenkeln 5 auf, zwischen welchen Schenkeln 5 ein hervorstehendes Segment 6 eines Gegenscharnierteils 3 eingreift. Die beiden Schenkel 5 sind mit dem hervorstehenden Segment 6 gelenkig über einen Haltebolzen 21 miteinander verbunden und bilden einen Hebe-Senk-Mechanismus 11 aus. Bei einer Öffnungsbewegung des Scharniers 1, 20 bewegen sich das Scharnierteil 2 und das Gegenscharnierteil 3 relativ zueinander entlang einer Gelenkachse 7 auseinander, so dass in Öffnungsstellung des Scharniers 1, 20 insbesondere das Scharnierteil 2 im Vergleich zur Schließstellung längs der Gelenkachse 7 nach oben angehoben ist. Damit das Scharnierteil 2 genügend Spiel hat, um diese Bewegung längs der Gelenkachse 7 auszuführen, ist es erforderlich, dass das Scharnier 1, 20 zwischen dem Scharnierteil 2 und dem Gegenscharnierteil 3 einen Spalt 8 ausbildet. In Schließstellung des Scharniers 1, 20 ist vorgesehen, dass das zwischen dem Scharnierteil 2 und dem Gegenscharnierteil 3 und längs der Gelenkachse 7 beweglich angeordnete Dichtelement 4, 40 den Spalt 8 verschließt. Die Spaltbreite des Spalts 8 ist dabei in Schließstellung des Scharniers am größten.
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Damit das Dichtelement 4, 40 den einen Schenkel 5, insbesondere eine Auflagefläche 16, des Scharnierteils 2 in Schließstellung des Scharniers 1, 20 beaufschlagt, umfasst das Scharnier 1, 20 ein als vorgespannte Feder ausgebildetes Rückstellelement 9. Mit einem ihrer freien Enden beaufschlagt die Feder das Dichtelement 4, 40 und mit ihrem zweiten freien Ende das Gegenscharnierteil 3. In Schließstellung des Scharniers 1, 20 ist das Dichtelement 4, 40 so in einer, das Scharnierteil 2, insbesondere die Auflagefläche 16 an der Innenseite 14 des einen Schenkels 5 des Scharnierteils 2, beaufschlagenden Position gehalten.
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Die Auflagefläche 16 ist so dimensioniert, dass das Dichtelement 40 in allen Stellungen auf der Auflagefläche 16 aufliegt. Die Auflagefläche 16 überragt somit das Dichtelement 40.
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Der Unterschied zur Ausführungsform des erfindungsgemäßen Scharniers 20 gemäß 2 besteht darin, dass das Dichtelement 40 einen senkrecht vorstehenden Seitenarm 13 aufweist, welcher in Schließstellung des Scharniers 20 beziehungsweise der erfindungsgemäßen Tür 100 einen weiteren, entlang der Gelenkachse verlaufenden Spalt zwischen der Stirnseite 15 des einen Schenkels 5 des Scharnierteils 2 und einer Wandung 26 verschließt. Dabei ist vorgesehen, dass in Schließstellung des Scharniers 1, 20 das wenigstens eine Dichtelement 40 die Innenseite 14, insbesondere eine Auflagefläche 16 des Schenkels 5 des Scharnierteils 2 beaufschlagt und der Seitenarm 13 an der Stirnseite 15 des Schenkels 5 des Scharnierteils 2 angrenzt, insbesondere kontaktierend anliegt.
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Am hervorstehenden Segment 6 des Gegenscharnierteils 3 ist eine Ausnehmung 17 vorgesehen, in welche Ausnehmung 17 in Öffnungsstellung des Scharniers 1, 20 das zumindest eine Dichtelement 4, 40 teilweise oder vollständig versenkt angeordnet ist.
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Des Weiteren sind in den 1 bis 4 mehrere Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Tür 100 abgebildet, wobei die Tür 100 durch wenigstens ein erfindungsgemäßes Scharnier 1, 20 in Gebrauchsstellung gehalten ist.
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Die Tür 100 weist zumindest eine Dichtungsvorrichtung 19 auf, welche als eine Ballondichtung ausgebildet ist und durch das wenigstens eine Scharnier 1, 20 unterbrochen ist. Durch die zumindest eine Dichtungsvorrichtung 19 und das zumindest eine Scharnier 1, 20 ist ein Zwischenraum 28 zwischen der Tür 100 und einer angrenzenden Wandung 26, an welcher das zumindest eine Scharnier 1, 20 befestigbar ist, in Schließstellung der Tür 100 verschließbar.
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Vorzugsweise umfasst die Tür 100 zwei Scharniere 1, 20, wobei die zwei Scharniere 1, 20 nicht an den Ecken der Tür 100 angeordnet sind, und wobei die zwei Scharniere 1, 20 jeweils über eine dreiseitige Aussparung 18 an einer der Seiten der Tür 100 in die Tür 100 eingesetzt und befestigt sind.
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Als besonders geeignete Materialien für die erfindungsgemäße Tür 100, insbesondere für das Türblatt, haben sich Glas und/oder Kunststoff herausgestellt.
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In den 6 und 7 ist ein beispielhaft ausgebildeter Teil eines an sich vorbekannten Hebe-Senk-Mechanismus 11 dargestellt. Der Hebe-Senk-Mechanismus 11 umfasst ein Formteil 22 und ein Gegenformteil 23, welche mehrere miteinander zusammenwirkende Schrägflächen 10 aufweisen. Das Formteil 22 kann als Teil des Scharnierteils 2 ausgebildet sein oder als separates Bauteil, welches im Scharnierteil 2, insbesondere in zumindest einem der Schenkel 5, angeordnet ist. Das Gegenformteil 23 kann als Teil des Gegenscharnierteils 3 ausgebildet sein oder als separates Bauteil, welches im Gegenscharnierteil 3, insbesondere im hervorstehenden Segment 6, angeordnet ist. Der Hebe-Senk-Mechanismus 11 wird durch einen mit einer Madenschraube 25 feststellbaren, längs zur Gelenkachse 7 angeordneten Haltebolzen 21 fixiert.
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In 7 ist der Hebe-Senk-Mechanismus 11 in Schließstellung (linke Zeichnung) und in Öffnungsstellung (rechte Zeichnung) abgebildet. Der Hebe-Senk-Mechanismus 11 ist als Pendelmechanismus ausgeführt, wodurch das Scharnierteil 2 um die Gelenkachse 7 schwenkbar und längs der Gelenkachse 7 relativ zum Gegenscharnierteil 3 beweglich angeordnet ist, insbesondere derart dass eine Anschlagsrichtung des Scharniers 1, 20 in Öffnungsstellung nach innen und nach außen verläuft. Bei einer Öffnungsbewegung des Scharniers 1, 20 werden die Schrägflächen 10 des Scharnierteils 2 durch die Schrägflächen 10 des Gegenscharnierteils 3 relativ zueinander längs der Gelenkachse 7 verschoben, insbesondere nach oben angehoben. Der Hebe-Senk-Mechanismus 11 weist einen Arretierungsmechanismus 12 auf, welcher als Rast- und Gegenrastelement ausgebildet ist, wobei in Öffnungsstellung das Rastelement in das Gegenrastelement einrastet. Zum Schließen des Scharniers 1, 20 bzw. der Tür 100 ist ein gewisser Kraftaufwand zum Entrasten des Arretierungsmechanismus 12 vorgesehen, wobei dadurch das Rastelement aus dem Gegenrastelement gedrückt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 20
- Scharnier
- 2
- Scharnierteil
- 3
- Gegenscharnierteil
- 4, 40
- Dichtelement
- 5
- Schenkel des Scharnierteils 2
- 6
- Hervorstehendes Segment des Gegenscharnierteils 3
- 7
- Verlauf der Gelenkachse
- 8
- Spalt des Hebe-Senk-Mechanismus
- 9
- Rückstellelement
- 10
- Schrägflächen
- 11
- Hebe-Senk-Mechanismus
- 12
- Arretierungsmechanismus
- 13
- Seitenarm des Dichtelements 40
- 14
- Innenseite des Schenkels 5
- 15
- Stirnseite des Schenkels 5
- 16
- Auflagefläche des Dichtelements 4, 40
- 17
- Ausnehmung für das Dichtelement 4, 40
- 18
- Dreiseitige Aussparung
- 19
- Dichtungsvorrichtung
- 21
- Haltebolzen
- 22
- Formteil
- 23
- Gegenformteil
- 24
- Aussparung für Haltebolzen 21 am Dichtelement 4, 40
- 25
- Madenschraube
- 26
- Wandung
- 27
- Aussparung für Rückstellelement 9
- 28
- Zwischenraum