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Die Erfindung betrifft ein Molchsystem zum Transport von flüssigen oder pastösen Substanzen, insbesondere von Lacken, mit
- a) einer ersten Molchstation, die einen Molchkanal besitzt, der einen Molch in einer Parkposition aufnehmen kann, in der er an einem ersten Anschlag anliegt;
- b) einer zweiten Molchstation, die ebenfalls einen Molchkanal besitzt, der einen Molch in einer Parkposition aufnehmen kann, in der er an einem zweiten Anschlag anliegt;
- c) einer Molchleitung, die den Molchkanal der ersten Molchstation mit dem Molchkanal der zweiten Molchstation verbindet;
- d) einer Molchwechseleinrichtung, mit welcher ein in dem Molchsystem befindlicher Molch gegen einen anderen Molch ausgetauscht werden kann.
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Molchsysteme zum Transport flüssiger oder pastöser Substanzen sind in der Technik weit verbreitet, insbesondere jedoch in der Lackiertechnik, wo sie vornehmlich in Versorgungseinheiten für Applikationseinrichtungen Verwendung finden. Dort werden sie u. a. zum Transport von Lack zwischen lackführenden Ringleitungen der Spritzkabine und der Applikationseinrichtung eingesetzt.
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Molche unterliegen einem natürlichen Verschleiss, so dass sie nach einer gewissen Betriebszeit undicht werden und an ihnen entlang Leckagen eintreten. Sie müssen dann ersetzt werden. Dies sollte in möglichst kurzer Zeit und ggf. auch automatisch erfolgen können, damit teure Stillstandszeiten der Anlage möglichst vermieden werden. Bei dem Molchsystem, das in der
DE 10 2004 037 247 B4 beschrieben ist und der eingangs genannten Art entspricht, ist eine Molchwechselstation vorgesehen, die außerhalb des Bewegungsweges des Molches zwischen den beiden Anschlägen in den beiden Molchstationen angeordnet ist und eine Vielzahl von Positionen enthält, in denen Molche, neu oder defekt, aufbewahrt werden können. Diese externe Molchwechselstation ist über eine Leitung oder einen Schlauch mit der Molchstation verbunden. Normalerweise ist der Molchkanal in dieser Molchstation durch einen Verschlussstopfen verschlossen, an dem der sich im Molchsystem bewegende Molch einen Anschlag findet. Dieser Verschlussstopfen ist also einer der beiden Anschläge des Molchsystemes. Zum Austausch dieses Molches wird durch einen entsprechenden Mechanismus dieser Verschlussstopfen entfernt und der zur Molchwechselstation führende Schlauch wird in Verbindung mit dem Molchkanal gebracht, so dass nunmehr der defekte Molch herausgefahren und in eine Position der Molchwechselstation befördert werden kann. Ein neuer, funktionstüchtiger Molch wird daraufhin in umgekehrter Richtung in den Molchkanal der Molchstation eingebracht und der Molchkanal wird erneut durch den Verschlussstopfen verschlossen. Auf diese Weise können sehr viele Molche in das Molchsystem eingebracht werden, was sehr hohe Betriebsdauern gewährleistet. Allerdings ist dieser Mechanismus recht kompliziert und die Zeiten, die zum Molchwechseln benötigt werden, sind nicht ganz unerheblich.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Molchsystem der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem ein verschlissener oder in sonstiger Weise defekter Molch in sehr kurzer Zeit und mit geringem apparativem Aufwand durch einen anderen Molch ersetzt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
- e) die Molchwechselstation
ea) innerhalb des Bewegungsweges des Molches zwischen den beiden Anschlägen angeordnet ist;
eb) ein bewegliches Element aufweist, das mindestens zwei Aufnahmen für einen Molch aufweist, die wahlweise in den Bewegungsweg des Molches zwischen den beiden Anschlägen oder in einem Bewegungsweg des Molches gebracht werden können, über den der Molch aus dem Molchsystem entfernbar ist.
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Erfindungsgemäß wird also die Molchwechseleinrichtung nicht außerhalb des ”normalen” Bewegungsweges des Molches zwischen den beiden Anschlägen vorgesehen, wie dies in der eingangs erwähnten
DE 10 2004 037 247 B4 der Fall ist und wo zum Austauschen des Molches ein Verschlussstopfen zunächst entfernt und sodann wieder angebracht werden muss. Stattdessen geschieht der Austausch des Molches innerhalb des Bewegungsweges zwischen den beiden Anschlägen, so dass ein Entfernen eines Anschlages nicht erforderlich ist. Durch die Ausbildung des beweglichen Elementes der Molchwechseleinrichtung mit zwei Molchaufnahmen ist es möglich, einen Molch aus dem zwischen den beiden Anschlägen liegenden, dem Transport der flüssigen oder pastösen Substanz dienenden Bewegungsweg zu entfernen und stattdessen in einen anderen Bewegungsweg einzubringen, über welchen der Molch entfernt werden kann. Bei dieser Bewegung tauschen also zwei Molchaufnahmen ihren Platz. Dabei ist es möglich, gleichzeitig mit dem Entfernen eines defekten Molches einen neuen Molch in den ”normalen” Bewegungsweg einzubringen. Diese Vorgänge können sehr schnell und automatisiert abgewickelt werden. Der apparative Aufwand ist vergleichsweise gering.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Molchwechseleinrichtung innerhalb der Molchleitung angeordnet und weist mindestens einen die Anwesenheit eines Molches signalisierenden Sensor auf, derart, dass der Molch in der Molchwechseleinrichtung angehalten werden kann. Die Funktion dieses Ausführungsbeispieles ist also so, dass die zentrale Steuerung des Molchsystemes die Zufuhr des Schiebemediums, welches den Molch durch die Molchleitung befördert, beendet und den Molch in der Molchstation anhält, wenn der entsprechende Sensor ein Signal abgibt. Dann kann das bewegliche Element der Molchstation in Funktion treten. Diese Ausführungsform der Erfindung ist besonders auch zur Nachrüstung bereits existierender Molchsysteme geeignet.
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Alternativ kann die Molchwechseleinrichtung auch in einer Molchstation untergebracht sein. Dies erleichtert den Molchwechselvorgang, weil in der Molchstation der Molch ohnehin am Ende seines Bewegungsweges zum Halt kommt. Dieser Halt kann dann bei Bedarf zum Wechsel des Molches durch Aktivieren der Molchwechseleinrichtung genutzt werden. Die Aufnahme der Molchwechseleinrichtung, die im ”normalen” Bewegungsweg des Molches liegt, stellt dabei einen Teil des Molchkanales der fraglichen Molchstation dar.
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Dabei ist es zweckmäßig, wenn der der fraglichen Molchstation zugeordnete Anschlag für den Molch am Ende der Aufnahme der Molchwechseleinrichtung angeordnet ist. Der Molch tritt also an diesem Ende seines Bewegungsweges gar nicht mehr aus der Aufnahme der Molchwechseleinrichtung aus.
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Das bewegliche Element der Molchwechseleinrichtung kann linear verschiebbar sein.
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In vielen Fällen ist es jedoch günstiger, wenn das bewegliche Element der Molchwechseleinrichtung ähnlich der Trommel eines Trommelrevolvers ausgebildet und um eine Achse verdrehbar ist, die parallel zur Achse der Aufnahme verläuft. Auf diese Weise kann eine größere Anzahl von Aufnahmen für Molche in der Molchwechseleinrichtung untergebracht werden, ohne dass der Platzbedarf zu stark anwächst. Außerdem lassen sich Drehbewgungen einfacher erzielen als Linearbewegungen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert; es zeigen
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1 schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel eines Molchsystemes mit einer Molchwechseleinrichtung;
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2 ebenso schematisch im Schnitt einen Ausschnitt aus einem zweiten Ausführungsbeispiel eines Molchsystemes mit Molchwechseleinrichtung;
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3 die Seitenansicht eines eines trommelähnlichen beweglichen Elementes, wie es in der Molchwechseleinrichtung der 2 verwendet werden kann;
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4 eine Seitenansicht, ähnlich der 3, eines alternativen Ausführungsbeispieles eines beweglichen Elementes für die Molchwechseleinrichtung der 2.
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Zunächst wird auf 1 Bezug genommen, in welcher – zum Teil schematisch – ein gesamtes Molchsystem dargestellt wird, wie es zur Lackversorgung eines Hochrotationszerstäubers eingesetzt werden kann. Das Molchsystem ist insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnet. Es umfasst in an und für sich bekannter Weise eine erste Molchstation 3, eine zweite Molchstation 4 und eine die beiden Molchstationen 3, 4 miteinander verbindende Molchleitung 2, die aus weiter unten deutlich werdenden Gründen in zwei Abschnitte 2a und 2b unterteilt ist.
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Der in 1 linken Molchstation 3 ist ein Farbwechsler 5 vorgeschaltet, der verschiedene Medien, insbesondere unterschiedliche Farben, aus Ringleitungen, die der Spritzkabin 3 zugeführt werden können. Von dort aus kann das gewählte Medium dann mit Hilfe eines Molches 13 über die Molchleitung 2 zur in 1 rechten Molchstation 4 befördert werden. Aus der Molchstation 4 gelangt das geförderte Medium zunächst in eine Dosiereinrichtung 6 und von dort zu einem den Lack auf ein Werkstück abgebenden Hochrotationszerstäuber 7. Die beiden Molchstation 3 und 4, der Farbwechsler 5, die Dosiereinrichtung 6 und der Hochrotationszerstäuber 7 können beliebige, bekannte Bauweisen besitzen. Dies gilt auch für die Molchleitung 2, abgesehen davon, dass diese in zwei Abschnitte 2a und 2b unterteilt ist.
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Der Grund für die Unterteilung der Molchleitung 2 in die genannten Abschnitte 2a, 2b liegt darin, dass zwischen den Abschnitten 2a und 2b eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 8 versehene Molchwechseleinrichtung eingefügt ist, die nachfolgend näher beschrieben wird.
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Die Molchwechseleinrichtung 8 ähnelt in ihrer Bauweise der Trommel eines Trommelrevolvers. Sie umfasst ein bewegliches Element 31 mit einem Nabenteil 9, welches um eine strichpunktiert angedeutete Achse 10 motorisch verdrehbar ist. Das Nabenteil 9 steht über radial verlaufende Verbindungsstücke 11 mit kurzen, parallel zueinander und zur Achse 10 verlaufenden Rohrabschnitten 12 in Verbindung, deren Innendurchmesser dem Innendurchmesser der Molchleitung 2 entspricht und die jeweils als Aufnahme für einen Molch 13 dienen können. Mindestens zwei derartige Rohrabschnitte 12 sind vorgesehen.
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Im Normalbetrieb des Molchsystemes 1 liegen die Enden der Abschnitte 2a, 2b der Molchleitung 2 an den gegenüberliegenden Enden von einem der Rohrabschnitte 12 an, wie dies in 1 gezeigt ist. In dieser Figur ist auch ein Molch 13 dargestellt, der gerade dabei ist, einen Rohrabschnitt 12 auf dem Wege zwischen den beiden Molchstationen 3, 4, beispielsweise von links nach rechts, zu passieren. Im schon angesprochenen ”Normalbetrieb” durchläuft dieser Molch 13 also auf dem Weg von links nach rechts in 1 den Abschnitt 2a der Molchleitung 2, den Rohrabschnitt 12 und sodann den Abschnitt 2b der Molchleitung 2, auf dem Rückweg zunächst den Abschnitt 2b der Molchleitung 2, den Rohrabschnitt 12 und den Abschnitt 2a der Molchleitung 2. Die Funktion des in 1 gezeigten Molchssystemes 1 unterscheidet sich also insoweit in keiner Weise von derjenigen bekannter Molchsysteme.
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Der untere Rohrabschnitt 12 der Molchwechseleinrichtung 8 lässt sich von einer Seite her, in 1 von links, über eine Düse 32 mit einem Schiebemedium beaufschlagen, so dass ein in diesem Rohrabschnitt 12 befindlicher Molch 13 aus dem Rohrabschnitt 12 zum anderen Ende, im Beispiel rechts, ausgetrieben werden kann.
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Der Molch 13 besitzt eine bekannte Bauweise. Er ist in der Mitte tailliert, so dass sich in beiden Endbereichen jeweils an der Innenmantelfläche der Molchleitung 2 bzw. des Rohrabschnittes 12 anliegende Dichtlippen ergeben. An einer Stirnseite ist der Molch 13 mit einem Vorsprung 13a versehen, dessen Funktion hier zunächst ohne Bedeutung ist.
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Im Bereich der Molchwechseleinrichtung 8 und zwar in der Nähe des oberen Rohrabschnittes 12 befinden sich zwei Sensoren 30, welche in der Lage sind, die Anwesenheit eines Molches 13 im oberen Rohrabschnitt 12 zu signalisieren.
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Die beschriebene Molchwechseleinrichtung 8 arbeitet wie folgt:
Sind die Dichtlippen des Molches 13 nach einiger Zeit des ”Normalbetriebes” verschlissen, so dass entlang des Molches 13 Leckagen auftreten, wird dieser gegen einen neuen Molch 13 ausgetauscht. Hierzu wird zunächst der neue Molch 13 über eine Molchleitung 33 in den unteren Rohrabschnitt 12 eingefahren. Der auszutauschende Molch 13 wird in den oberen Rohrabschnitt 12 gebracht. Sobald seine Anwesenheit dort von einem der Sensoren 30 festgestellt wird, wird die Zufuhr von Schiebemedium eingestellt, sodass der Molch 13 in dem oberen Rohrabschnitt 12 anhält.
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Nun wird das bewegliche Element 31 der Molchwechseleinrichtung 8 um die Achse 10 um einen solchen Winkel verdreht, dass der mit dem neuen Molch 13 versehene Rohrabschnitt 12 zwischen die beiden Molchleitungsabschnitte 2a und 2b eingeführt und der den verschlissenen Molch 13 enthaltende Rohrabschnitt 12 zwischen der Düse 32 und dem Ende der Molchleitung 33 zu liegen kommt. Wenn nur zwei Rohrabschnitte 12 eingesetzt werden, die sich diametral gegenüberliegen, beträgt dieser Winkel 180°. Numehr kann der ”Normalbetrieb” des Molchsystems 1 wieder aufgenommen werden. Hierzu wird der neue Molch 13 aus der Molchwechseleinrichtung 8 in die Molchstation 3 gefahren, wo er dann zum Transport des jeweils gewünschten Mediums wieder eingesetzt werden kann.
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Der sich im unteren Rohrabschnitt 12 befindliche verschlissene Molch 13 dagegen wird in die Molchleitung 33 ”ausgeschossen” und von dort entsorgt oder in ein Magazin eingebracht.
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Der beschriebene Molchwechsel ist nicht nur auf Fälle beschränkt, in denen der Molch 13 verschlissen ist und durch einen neuen ausgetauscht werden muss. Ein Molchwechsel ist auch dann denkbar, wenn ein Farbwechsel stattgefunden hat. Dann kann für jede Farbe in einem angeschlossenen Molchmagazin ein Molch vorgesehen werden, der bei Bedarf mithilfe der Molchwechseleinrichtung 8 in die Molchleitung 2 eingebracht wird.
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2 zeigt einen Ausschnitt aus einem alternativen Molchsystem. Teile, die solchen des Ausführungsbeispiels der 1 entsprechen, sind mit demselben Bezugszeichen zuzüglich 100 gekennzeichnet.
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In 2 sind der Farbwechsler 105, die Molchstation 103, das linke Ende der Molchleitung 102 und eine Molchwechseleinrichtung 108 zu erkennen. Während beim Ausführungsbeispiel der 1 die Molchwechseleinrichtung 8 an einer beliebigen Stelle in der Molchleitung 2 angeordnet war, befindet sich die Molchwechseleinrichtung 108 beim Ausführungsbeispiel der 2 innerhalb eines entsprechenden Hohlraumes im Gehäuse 103a der Molchstation 103. Das bewegliche Element 131 der Molchwechselstation 108 ist als Scheibe ausgestaltet, die um eine Achse 110 motorisch verdrehbar ist. Die Achse 110 ist wieder nur schematisch durch eine strichpunktierte Linie dargestellt.
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Auch die Molchwechseleinrichtung 108 ist dadurch ähnlich einer Trommel eines Trommelrevolvers ausgebildet, dass sie mehrere zu einander und zur Drehachse 110 parallele kreiszylindrische Bohrungen 112 besitzt, welche in ihrer Funktion den Innenräumen der Rohrabschnitte 12 beim Ausführungsbeispiel der 1 ähneln, also als Aufnahmen für Molche 113 dienen können. Die Drehposition des scheibenförmigen beweglichen Elementes 131 ist dabei so, dass im ”Normalbetrieb” eine der Bohrungen 112 koaxial zum in das Gehäuse 103a der Molchstation 103 eingeführten Ende der Molchleitung 102 ist und mit diesem Ende über einen Hohlraum 125 im Gehäuses 103a der Molchstation 103 kommuniziert. Auf diese Weise kann ein Molch 113, der über die Molchleitung 102 in die Molchstation 103 einläuft, in den Innenraum der Bohrung 112 gelangen, wie dies in 2 dargestellt ist. Der Hohlraum 125 dient auf diese Weise zusammen mit der oberen Bohrung 112 als Molchkanal der Molchstation 103.
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Die Bohrungen 112 sind keine Durchgangsbohrungen. Vielmehr weisen sie an dem Ende, welches der Molchleitung 102 abgewandt ist, einen radial nach innen ragenden Anschlag 112a auf, wie dies insbesondere auch der 3 zu entnehmen ist. Dieser Anschlag 112a sorgt dafür, dass die Bewegung des Molches 113 in 2 nach links, also von der Molchleitung 102 weg, durch Anstoßen des Vorsprunges 113a des Molches 113 an diesem Anschlag 112a ihr Ende findet.
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Der Anschlag 112a weist, wie sich auch der 3 entnehmen lässt, eine kleine Durchgangsbohrung 112b auf, die koaxial zur Bohrung 112 ist.
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Eine verhältnismäßig enge Düse 120 ist nahe an die Durchgangsbohrung 112b des Anschlages 112a herangeführt. Sie kommuniziert an ihrem von der Molchwechseleinrichtung 108 abgewandten Ende mit einem Medienkanal 121 des Farbwechslers 105. Eine Durchgangsbohrung 122 mit etwas größerem Querschnitt als derjenige der Bohrung der Düse 120 durchsetzt den Körper der Düse 120 parallel zur Achse des Medienkanales 121 und damit auch der Bohrung der Düse 120.
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Die in 2 untenliegende Bohrung 112 der Molchwechseleinrichtung 108 kommuniziert an ihrer in 2 rechten Seite mit einem Kanal 123 im Gehäuse 103a der Molchstation 103, an den eine weitere, zu einem Molchwechselmagazin oder dergleichen führende Molchleitung angeschlossen werden kann.
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Ein weiterer, zur in 2 unteren Bohrung 112 und zum Kanal 123 koaxialer, enger Kanal 124 im Gehäuse 103a dient der Zufuhr eines Schiebemediums, wie nachfolgend noch deutlicher wird.
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Schließlich ist im in 2 oberen Bereich der Molchstation 103 ein steuerbarer Anschluss 124 zu erkennen, über den ein Medium bei Bedarf in den Hohlraum 125 innerhalb des Gehäuses 103a der Molchstation 103 eingegeben werden kann. Dieser Hohlraum 125 überbrückt, wie der 2 zu entnehmen ist, im oberen Bereich das bewegliche Element 131 der Molchwechseleinrichtung 108.
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Die Funktion des in 2 dargestellten Molchsystemes 101 ist wie folgt, wobei beispielhaft angenommen wird, dass der Molch 113 von der Farbe geschoben wird, die Farbe also selbst als Schiebemedium dient und kein gesondertes Schiebemedium eingesetzt wird:
Im Normalbetrieb, in dem Farbe aus dem Farbwechsler 105 zu der nicht dargesstellten, der Applikationseinrichtung benachbarten Molchstation befördert werden soll, befindet sich der Molch 113 zunächst, wie dies in 2 gezeigt ist, in der oberen Bohrung 112 der Molchwechseleinrichtung 108 in Anlage an dem Anschlag 112a. Diese Position stellt ein Ende des Bewegungsweges des Molches 113 dar.
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Jetzt kann der Molch 113 dadurch in Bewegung gesetzt werden, dass über den Medienkanal 121 des Farbwechslers 105, den Düsenkanal der Düse 120 und die Durchgangsbohrung 122 Farbe unter Druck auf die in 2 linke Stirnfläche des Molches 113 gegeben wird. Durch geeeignete Abstimmung der Querschnitte des Düsenkanals der Düse 120 und der Durchgangsbohrung 120 wird erreicht, dass zuerst der Molch 113 aus der Bohrung 112 der Molchwechseleinrichtung 108 heraus in die Molchleitung 102 geschoben wird, bevor dann die Farbe auch über die Durchgangsbohrung 122 nachfolgt. Die Farbe schiebt nunmehr den Molch 113 durch die Molchleitung zu der nicht dargestellten weiteren Molchstation am anderen Ende der Molchleitung 102.
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Die zweite Molchstation ist in konventioneller Weise ausgebildet. Die Entnahme des Lackes geschieht also dort, wie dies aus dem Stande der Technik bekannt ist. Gleiches gilt für das Rückschießen des Molches 113 von der zweiten Molchstation in Gegenrichtung durch die Molchleitung 102, bis der Molch 113 wieder in der in 2 dargestellten Position innerhalb der oberen Bohrung 112 der Molchwechseleinrichtung 108 angelangt ist.
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Ist der Molch 113 nach einer gewissen Betriebsdauer verschlissen und daher undicht geworden, wird er auf folgende Weise ausgetauscht:
Wie der 2 zu entnehmen ist, befindet sich in der unteren Bohrung 112 bereits ein neuer, funktionstüchtiger Molch 113, der dieser Bohrung 112 über die an den Kanal 123 angeschlossene Molchleitung zugeführt wurde. Nunmehr wird das bewegliche Element 131 der Molchwechseleinrichtung 108 um die Achse 110 verdreht. Nimmt man an, dass die Molchwechseleinrichtung 108 in der Seitenansicht so aussieht, wie dies in 3 dargestellt ist, die Molchwechseleinrichtung 108 also nur zwei diametral gegenüberliegende Bohrungen 112 besitzt, so findet eine Drehung der Molchwechseleinrichtung 108 um 180° statt. Bei dieser Drehung gelangt der zunächst untere, neue Molch 113 in Fluchtung mit der Molchleitung 102, während der verbrauchte, auszutauschende Molch 113 in Fluchtung mit dem Molchkanal 123 kommt. Nunmehr kann bereits der ”Normalbetrieb” unter Verwendung des ausgetauschten Molches 113 erfolgen.
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Der defekte Molch in der in 2 unteren Bohrung 112 wird über Schiebemedium, welches dem Kanal 124 im Gehäuse 103a der Molchstation 103 zugeführt wird, in den Kanal 123 und von dort über die angeschlossene Molchleitung in das nicht dargestellte Molchmagazin ausgeschossen.
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In ähnlicher Weise kann der Molch 113 ausgetauscht werden, wenn ein Farbwechsel vorgenommen werden soll, ohne dass der Molch 113 deshalb verschlissen zu sein braucht.
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Die Zahl der Aufnahmen für Molche im jeweiligen beweglichen Element 31 oder 131 der Molchwechselstation 8 bzw. 108 kann selbstverständlich auch größer als zwei sein. In 4 ist ein Beispiel in der Seitenansicht gezeigt, bei dem vier Aufnahmen 212 für Molche vorgehehen sind.
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Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform kann auf den gesonderten Anschlag 112a im beweglichen Element 131 verzichtet werden. Die Stirnfläche der Düse 120 wirkt in diesem Falle als Anschlag für den Molch 113, dessen Vorsprung 113a vorteilhafterweise mit einer ebenen Stirnfläche versehen wird.
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Mit dem Molchwechsel muss nicht unbedingt bis zur Feststellung eines Molchdefektes zugewartet werden. Ein Molchwechsel kann auch vorsorglich nach einer bestimmten Anzahl von Molchbewegungszyklen vorgenommen werden.
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Schließlich kann bei Bedarf über die Molchwechseleinrichtung statt eines Molches auch ein Inspektionsintrument in das Molchsystem eingebracht werden, welches bestimmte Detektionseinrichtungen, z. B. eine Kamera, zur Prüfung des Leitungssystemes mit sich führt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004037247 B4 [0003, 0006]