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Die Erfindung betrifft ein Verkleidungselement für ein zu kühlendes Aggregat eines Kraftfahrzeugs mit mindestens einer Ein- oder Auslassöffnung für einen Kühlluftstrom, die mittels einer von einer Klappenbetätigungseinrichtung betätigbaren, am Verkleidungselement gelenkig angebrachten Verschlussklappe verschließbar ist.
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Kraftfahrzeuge weisen Aggregate auf, für die beim Betrieb des Kraftfahrzeugs gegebenenfalls eine Kühlung benötigt wird. Insbesondere wenn es sich bei diesen Aggregaten um Verbrennungsmotoren handelt, kann in Abhängigkeit von der Leistungsabgabe des Aggregats und/oder den Außentemperaturen eine Kühlung erforderlich sein. Üblicherweise wird eine derartige Kühlung eine Zwangsbelüftung des Aggregats über den Kühlergrill und den Fahrzeugunterboden, und/oder über zuschaltbare Kühlventilatoren erzielt. Allerdings besteht ein Konflikt zwischen einerseits einer ausreichenden Kühlung des Aggregats und andererseits einem für die Kühlung abzuzweigenden Luftstrom, der naturgemäß die Aerodynamik des Kraftfahrzeugs verschlechtert. Die thermischen Zustände gerade im Fahrzeugmotorraum können sich stark zwischen einzelnen Fahrzuständen unterscheiden. So ist bei Hochgeschwindigkeitsfahrt der Kühlluftstrom in der Regel ausreichend, und die Aerodynamik relevant für den Kraftstoffverbrauch. Bei Bergfahrt mit Anhängelast und niedriger Geschwindigkeit hingegen muss das Antriebssystem trotz geringen Kühlluftmassenstromes ausreichend gekühlt werden, wohingegen die Aerodynamik vernachlässigbar ist. Die Offenlegungsschrift
DE 10 2007 022 298 A1 beschreibt nun eine Unterbodenverkleidung für ein Kraftfahrzeug, die eine Einlassöffnung für einen unterhalb der Unterbodenverkleidung strömenden Luftstrom aufweist, wobei die Einlassöffnung sich in Abhängigkeit eines Betriebszustandes des Aggregats und/oder einer Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeug verschließt oder zumindest teilweise öffnet. Der Öffnungsgrad der Einlassöffnung wird beispielsweise über eine Steuereinrichtung kontrolliert, die einen Sensor umfasst.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verkleidungselement gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 bereitzustellen, bei dem eine automatische Verstellung Kühlungsöffnungen mit möglichst geringem baulichem Aufwand erfolgt.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Aufgabe ist in einem ersten Aspekt gelöst durch ein Verkleidungselement für ein zu kühlendes Aggregat eines Kraftfahrzeugs mit mindestens einer Ein- oder Auslassöffnung für einen Kühlluftstrom, die mittels einer von einer Klappenbetätigungseinrichtung betätigbaren, am Verkleidungselement gelenkig angebrachten Verschlussklappe verschließbar ist, wobei die Klappenbetätigungseinrichtung ein Stellelement aus einer Formgedächtnislegierung (nachfolgend auch als FGL bezeichnet) aufweist, die in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur des Stellelements aus einer Formgedächtnislegierung (nachfolgend auch als FGL-Stellelement bezeichnet) die Verschlussklappe öffnet beziehungsweise verschließt. Vorteilhaft werden somit zusätzliche, aufwändige Sensoren zur Ermittlung einer Temperatur, auf deren Grundlage ein erforderlicher Kühlluftstrom bestimmt wird, sowie Steuereinrichtungen, welche die Temperaturdaten verarbeiten und dementsprechend Einlassöffnungen zur Beeinflussung eines Luftstroms steuern, überflüssig. Vielmehr kann das Stellelement aus einer Formgedächtnislegierung als vergleichsweise einfaches Bauteil in das Verkleidungselement integriert werden und dient vorteilhaft in einer Doppelfunktion sowohl als Sensor für die Erfassung der Umgebungstemperatur als auch als Aktuator für die in Abhängigkeit von der erfassten Umgebungstemperatur für das Öffnen bzw. das Verschließen der gelenkig angebrachten Verschlussklappe. Das Öffnen beziehungsweise Verschließen erfolgt, bezogen auf eine Verschlussklappe, gemäß einer Weiterbildung zwischen zwei ausschließlichen Endpositionen, in denen die Verschlussklappe vollständig geschlossen ist, also keinen Kühlluftstrom ermöglicht, beziehungsweise vollständig geöffnet ist, als einen maximalen ermöglicht. Gemäß einer anderen Weiterbildung sind, bezogen auf eine Verschlussklappe, auch eine oder mehrere Zwischenstellungen möglich, bei der oder denen ein Kühlluftstrom, jedoch kein maximaler Kühlluftstrom ermöglicht wird. In der letztgenannten Weiterbildung sind bei Bezugnahme auf eine geöffnete Ein- oder Auslassöffnung oder eine geöffnete Verschlussklappe sowohl die vollständig geöffnete als auch die teilweise geöffnete oder teilweise geöffneten Stellungen umfasst.
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Das Verkleidungselement kann an verschieden Stellen des Kraftfahrzeugs verwendet werden, beispielsweise im Fahrzeugunterboden oder an einer anderen Fahrzeugfläche, wie etwa einer Seitenfläche. Gemäß einer Ausführungsform liegt das Verkleidungselement an einem Fahrzeugunterboden vor, wobei in einer Weiterbildung das Verkleidungselement ein eigenständiges Bauteil darstellt, welches als separates Teil in eine dafür vorgesehene Ausnehmung des ein größeres Fahrzeugteil darstellenden Fahrzeugunterbodens eingesetzt wird. In einer anderen Weiterbildung weist der Fahrzeugunterboden als größeres Fahrzeugteil das Verkleidungselement bereits als integralen Bestandteil auf.
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Die gelenkige Anbringung der Verschlussklappe kann auf verschiedenartige Weise erfolgen, beispielsweise durch ein Scharnier, wie etwa ein Filmscharnier oder Federstahl, oder durch ein zumindest im gelenkigen Bereich flexibles Material der Verschlussklappe.
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Beispiele für zu kühlendes Aggregate sind insbesondere Antriebsaggregate, wie etwa Verbrennungsmotoren, jedoch auch andere Aggregate, bei denen eine thermische Belastung auftreten kann und daher eine Kühlung erforderlich ist, beispielsweise Abgasstränge, etwa im Bereich von Abgaskatalysatoren, oder Bremsaggregate, wie etwa Bremsscheiben.
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Formgedächtnislegierungen, die oftmals auch als Memory-Metalle bezeichnet werden, sind dem Fachmann bekannt, und besitzen die Eigenschaft, oberhalb von bestimmten Temperaturen, so genannten Schalttemperaturen, eine vorgeprägte Form wieder anzunehmen. Der Fachmann kann, in Abhängigkeit von dem gewünschten Formänderungsverhalten, geeignete Formgedächtnislegierungen und Dimensionierungen für das FGL-Stellelement bereitstellen. Nicht beschränkende Beispiele für Formgedächtnislegierungen sind Nickel-Titan-Legierungen (z. B. Nitinol), Nickel-Titan-Kupfer-Legierungen, Kupfer-Zink-Legierungen, Kupfer-Aluminium-Legierungen, Kupfer-Aluminium-Nickel-Legierungen, Eisen-Nickel-Aluminium-Legierungen, Eisen-Mangan-Silizium-Legierungen und Zink-Gold-Kupfer-Legierungen. Einsetzbar sind FGL-Stellelement mit Einweg-Gedächtnis-Effekt, die oberhalb einer bestimmten Schalttemperatur die vorgeprägte Form einnehmen, jedoch nicht aktiv in die andere Form wechseln können. In diesem Fall wird das FGL-Stellelement vorzugsweise mit einem Rückstellelement kombiniert. In einer anderen Weiterbildung handelt es sich bei der Formgedächtnislegierung um eine Legierung mit Zweiweg-Gedächtnis-Effekt, die dementsprechend in Abhängigkeit von der Temperatur wiederholt zwischen zwei Formen hin- und herwechseln kann, optional jedoch ebenfalls mit einem Rückstellelement kombiniert werden kann.
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Gemäß einer Weiterbildung handelt es sich bei dem FGL-Stellelement um eine FGL-Druckfeder, bei der die vorgeprägte Form oberhalb der bestimmten Schalttemperatur die expandierte Form ist, gemäß einer anderen Weiterbildung um eine FGL-Zugfeder, bei der die die vorgeprägte Form oberhalb der bestimmten Schalttemperatur die kontrahierte Form ist.
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Der Grad des Öffnens und dementsprechend auch des Schließens einer Verschlussklappe in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur kann durch die Wahl der Formgedächtnislegierung, gegebenenfalls im Zusammenwirken mit der mechanischen Ausgestaltung der Klappenbetätigungseinrichtung beeinflusst werden. Beispielsweise kann eine starke Änderung einer Verschlussklappenstellung in Abhängigkeit von einer gegebenen Temperaturänderung durch die Wahl einer Formgedächtnislegierung mit starker Formänderung bei dieser Temperaturänderung erreicht werden, jedoch auch durch eine Formgedächtnislegierung mit geringer Formänderung, wobei die geringe Formänderung durch die Ausgestaltung der Klappenbetätigungseinrichtung in eine starke Änderung der Verschlussklappenstellung umgesetzt wird. Sinnvollerweise wird das Verkleidungselement so ausgelegt, dass mit zunehmender Umgebungstemperatur die Ein- oder Auslassöffnung durch die Verschlussklappe geöffnet wird, so dass ein Kühlluftstrom zu dem zu kühlenden Aggregats gelangen kann, und mit abnehmender Umgebungstemperatur entsprechend geschlossen wird. Bei der Umgebungstemperatur kann es sich um die Temperatur einer Umgebung handeln, die von dem zu kühlenden Aggregat thermisch isoliert ist. Beispielsweise kann die Temperatur erfasst werden von einem Bereich eines Unterbodens eines Fahrzeugs, der von einem zu kühlenden Verbrennungsmotor nicht aufgeheizt wird. Vorzugsweise wird die Temperatur der betreffenden Umgebung jedoch durchaus von dem zu kühlenden Aggregats beeinflusst. Gemäß einer entsprechenden Weiterbildung ist das FGL-Stellelement Teil eines Verkleidungselements, welches sich in einem Bereich befindet, der von einem zu kühlenden Aggregat, etwa einem Verbrennungsmotor, aufgeheizt wird. Dadurch wird vorteilhaft eine Steuerung des Kühlluftstroms ohne aufwändige Sensorik und Elektronik, jedoch in Abhängigkeit von der Temperatur des Aggregats, die einen direkten Einfluss auf das FGL-Stellelement hat, ermöglicht.
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In einer anderen Weiterbildung ist vorgesehen, dass das FGL-Stellelement so positioniert ist, dass es sich in einem Bereich mit relativ homogener Temperatur befindet. Dieser Bereich wird von der Temperatur des zu kühlenden Aggregats beeinflusst, jedoch deutlich weniger von der sehr inhomogenen Temperaturverteilung, die sich einstellt, wenn die Verschlussklappen oder die Verschlussklappen geöffnet wird/werden. Somit wird in diesem Bereich eine gemittelte Temperatur als Messgröße erfasst, welche über das FGL-Stellelement den Öffnungszustand der Verschlussklappe(n) beeinflusst, die mehr oder weniger weit von der/den Verschlussklappe(n) entfernt sein können. Vorteilhaft erfordern somit die Verschlussklappen kein jeweils eigenes, in unmittelbarer Nähe befindliches FGL-Stellelement, dass angesichts der im Bereich der jeweiligen Verschlussklappe sich je nach deren Öffnungszustand stark und schnell ändernden Temperatur aufwändig abgestimmt sein müsste.
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Die mindestens eine Verschlussklappe ist der mindestens einen Einlassöffnung oder Auslassöffnung des Verkleidungselements zugeordnet. Unter einer Einlassöffnung wird verstanden, dass durch diese bei geöffnetem Zustand den Zustrom von Kühlluft von einer Außenumgebung des Kraftfahrzeugs in den von dem Verkleidungselement verkleideten Bereich des Kraftfahrzeugs ermöglicht, wodurch die Kühlung des zu kühlenden Aggregats bewirkt wird. Unter einer Auslassöffnung wird verstanden, dass diese bei geöffnetem Zustand den Ausstrom von über andere Öffnungen eingetretener Luft aus dem von dem Verkleidungselement verkleideten Bereich des Kraftfahrzeugs, beispielsweise dem Motorraum, ermöglicht, so dass ein Kühlluftstrom einsetzen kann.
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Das Verkleidungselement enthält mindestens eine Ein- oder Auslassöffnung, gemäß einer Ausführungsform also genau eine Ein- oder Auslassöffnung, gemäß einer anderen Ausführungsform zwei oder mehrere Ein- oder Auslassöffnungen. Sind zwei oder mehrere Ein- oder Auslassöffnungen vorgesehen, so weisen diese gemäß einer Ausführungsform zugehörige Verschlussklappen auf, die einer gemeinsamen Klappenbetätigungseinrichtung zugeordnet ist.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform liegt mindestens eine Auslassöffnung vor, wobei der auszuleitende Kühlluftstrom nach außen geleitet wird und auf den im Wesentlichen in gleicher Richtung verlaufenden, außerhalb des Fahrzeugs befindlichen und auf eine Vorwärtsfahrt bezogenen Fahrtwind trifft. Vorzugsweise wird der Kühlluftstrom nicht quer zum Fahrtwind ausgeleitet, um den Kühlluftstrom nicht abreißen zu lassen und unnötige, die Aerodynamik des Kraftfahrzeugs verschlechternde Verwirbelungen zu minimieren. In einer Weiterbildung ist ein Verschlussklappe am Verkleidungselement so angeordnet, dass aus einer geöffneten Stellung durch den außerhalb des Fahrzeugs befindlichen Fahrtwind oder durch den innerhalb des Fahrzeugs, beispielsweise im Bereich von dessen Motorraum, entlangstreichenden Fahrtwind die Einnahme der geschlossenen Stellung eingestellt oder unterstützt wird, wenn das FGL-Stellelement angesichts der Umgebungstemperatur die Verschlussklappe nicht aktiv öffnet. Somit wird durch den Fahrwind eine Rückstellkraft bereitgestellt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind bei dem Verkleidungselement mehrere Ein- oder Auslassöffnungen mit einer entsprechenden Anzahl an Verschlussklappen vorgesehen, die von einer gemeinsamen Klappenbetätigungseinrichtung betätigbar sind. Vorteilhaft lassen sich dadurch mechanische Bauteile einsparen. Gemäß einer Weiterbildung wirkt die Klappenbetätigungseinrichtung in jeweils gleicher Weise auf die von ihr betätigten Verschlussklappen.
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Gemäß einer alternativen Weiterbildung ist die Klappenbetätigungseinrichtung derart ausgebildet, dass die verschiedenen Verschlussklappen unterschiedlich zu öffnen beziehungsweise zu verschließen sind. Vorteilhaft lässt sich dadurch in Abhängigkeit von der Dimensionierung des zu kühlenden Aggregats und/oder von unterschiedlichen Wärmespitzen des zu kühlenden Aggregats an unterschiedlichen Stellen ein optimierter Kühlluftstrom einstellen und/oder durch das unterschiedliche Öffnen der Verschlussklappen eine Störung der Aerodynamik des Kraftfahrzeugs minimieren.
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Gemäß einer noch weiteren Weiterbildung ist die Klappenbetätigungseinrichtung derart ausgebildet, die in Strömungsrichtung hinteren Verschlussklappen gegenüber den vorderen Verschlussklappen progressiver zu öffnen. Da in den entsprechenden hinteren Bereichen ein Luftdruckabfall und/oder eine Störung des Kühlluftstroms durch bereits aufgetretene Verwirbelungen eher zu erwarten ist, wird dadurch vorteilhaft ein Aufrechterhalten eines effektiven Kühlluftstroms unterstützt.
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Gemäß einer alternativen Weiterbildung ist dagegen die Klappenbetätigungseinrichtung derart ausgebildet, die in Strömungsrichtung hinteren Verschlussklappen gegenüber den vorderen Verschlussklappen degressiver zu öffnen. Dieser Weiterbildung wird insbesondere dann vorteilhaft angewendet, wenn der über die vorderen Verschlussklappen eingeleitete Kühlluftstrom ausreichend stark ist, um selbst bei degressiv geöffneten hinteren Verschlussklappen nicht abzureißen, und oder wenn dadurch Verwirbelungen bezweckt werden, die eine besonders effektive Kühlung des zu kühlenden Aggregats bewirken.
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In den bisher beschriebenen Ausführungsformen und Weiterbildungen ist das Verkleidungselement passiv ausgelegt, so dass ohne weitere technische Maßnahmen allein in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur auf die Klappenbetätigungseinrichtung einwirkt und das Verkleidungselement vorteilhaft einfach gestaltet werden kann.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Formgedächtnis-Stellelement mit einer Heizeinrichtung versehen. Vorteilhaft kann somit auch aktiv in das Ansprechverhalten des FGL-Stellelements eingegriffen werden, beispielsweise um die Stellkraft des FGL-Stellelements zu verstärken oder dieses in vorausschauender Weise zu öffen, etwa vor einer Bergauffahrt, bei der ein Wärmestau im Motorraum zu befürchten ist. Durch entsprechende Wärmezufuhr lässt sich mittels der Heizeinrichtung eine Formänderung der Formgedächtnis-Legierung erzwingen, so dass vorteilhaft ohne Notwendigkeit weiterer Aktuatoren, insbesondere ohne weiterer komplexerer oder im Vergleich mit einer Formgedächtnislegierung störungsanfälligerer Aktuatoren, der Öffnungsgrad der Verschlussklappen oder Verschlussklappen aktiv beeinflussbar ist. Die Heizeinrichtung ist gemäß einer Weiterbildung eingerichtet, erwärmte Luft von anderen Wärmequellen zum FGL-Stellelement zu leiten.
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Gemäß einer anderen Weiterbildung ist die Heizeinrichtung jedoch ausgebildet, elektrischen Strom durch das Formgedächtnislegierung-Stellelement zu leiten und dieses dadurch zu erwärmen.
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In einer Ausführungsform umfasst die Klappenbetätigungseinrichtung einen verschiebbaren Rahmen, an dem die Verschlussklappen über Kulissenführungen angelenkt sind. Vorteilhaft wird dadurch eine effektive und einfache mechanische Ausgestaltung des Verkleidungselements erreicht, über die der Öffnungsgrad der Verschlussklappen veränderbar ist. Durch unterschiedliche Ausgestaltung der Kulissenführungen, die jeweils bestimmten Verschlussklappen zugeordnet sind, lässt sich in Weiterbildungen erreichen, dass das FGL-Stellelement bei unterschiedlichen Verschlussklappen ein unterschiedliches Öffnungs- beziehungsweise Schließverhalten bedingt. Der Fachmann kann geeignete Kulissenführungen bereitstellen, Beispiele dafür sind Ausnehmungen, in die Führungszapfen eingreifen, oder Rampen, auf denen Führungszapfen aufliegen.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die Verschlussklappen gelenkig an einer Koppelstange angebracht, die entweder direkt oder indirekt über Zwischenelemente mit einem Ende des Formgedächtnislegierung-Stellelements gekoppelt ist. Ändert sich die Form oder Ausdehnung des FGL-Stellelements, so überträgt sich dies vorteilhaft über die damit gekoppelte Koppelstange auf die Klappenbetätigungseinrichtung.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Formgedächtnislegierung-Stellelements als Druckfeder ausgebildet, die konzentrisch zu einer Zugfeder angeordnet ist, wobei beide Federn beidendig miteinander verbunden sind. Die beidendige Verbindung erfolgt gemäß einer Weiterbildung durch direkte Verbindung der Federn selbst, gemäß einer anderen Weiterbildung indirekt, etwa durch Verbindung der Zugfeder mit der Druckfeder über ein oder mehrere gemeinsame Zwischenteile. Durch die Zugfeder lässt sich vorteilhaft zwangsweise eine Rückstellkraft aufbauen, so dass eine zuverlässige Rückstellung auch dann erfolgt, wenn das FGL-Stellelement über einen Einweg-Gedächtnis-Effekt verfügt und anderweitig keine ausreichende Rückstellkraft erzeugbar ist, etwa über den Fahrtwind, der die Verschlussklappe in die geschlossene Stellung drückt. In alternativen Ausführungsformen können auch FGL-Stellelemente als Zugfedern in Kombination mit Druckfedern verwendet werden. Bei der konzentrischen Anordnung ist gemäß einer Weiterbildung das FGL-Stellelement von der weiteren Druck- oder Zugfeder umgeben, gemäß einer alternativen Weiterbildung die weitere Druck- oder Zugfeder vom FGL-Stellelement.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigt:
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1 eine schematische räumliche Darstellung eines Verkleidungselements mit geöffneten Verschlussklappen;
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2 eine schematische räumliche Ausschnittsdarstellung des Verkleidungselements mit geschlossenen Verschlussklappen;
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3 eine schematische räumliche Ausschnittsdarstellung eines weiteren Verkleidungselements;
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4 eine schematische räumliche Ausschnittsdarstellung eines noch weiteren Verkleidungselements;
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5 eine schematische räumliche Ausschnittsdarstellung eines angrenzenden Bereichs des Verkleidungselements.
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1 zeigt eine schematische räumliche Darstellung eines Verkleidungselements 10, dass vier Ein- oder Auslassöffnungen 12a–d aufweist. Eine Klappenbetätigungseinrichtung 14 umfasst ein FGL-Stellelement 16 aus einer Formgedächtnislegierung. Die Klappenbetätigungseinrichtung 14 beeinflusst den Öffnungszustand von vier Verschlussklappen 18a–d, die den vier Ein- oder Auslassöffnungen 12a–d zugeordnet sind und diese verschließen können. In der gezeigten Ausführungsform umfasst die Klappenbetätigungseinrichtung 14 einen verschiebbaren Rahmen 20, der mehrere Kulissenführungen 22 aufweist, in die jeweils Führungszapfen 24 der Verschlussklappen 18a–d eingreifen. Der besseren Übersichtlichkeit halber sind nicht alle Kulissenführungen 22 und Führungszapfen 24 mit Bezugszeichen versehen. Das FGL-Stellelement 16 ist ausgebildet als Druckfeder, wobei die in 1 zugrunde gelegte Umgebungstemperatur oberhalb einer Schalttemperatur liegt und die Druckfeder sich dadurch im expandierten Zustand befindet. Beim Übergang vom kontrahierten in den expandierten Zustand wurde der verschiebbare Rahmen in Richtung der X-Achse verschoben, wodurch die mittels Scharnierelementen 26 gelenkig am Verkleidungselement 10 angebrachten Verschlussklappen 18a–d durch deren Führungszapfen 24 mittels der Kulissenführungen 22 in den geöffneten Zustand überführt wurden.
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2 zeigt in einem Teilausschnitt das Verkleidungselement 10 aus 1 in geschlossenem Zustand. Zugrundegelegt wird nun eine Umgebungstemperatur, die unterhalb einer Schalttemperatur liegt, wodurch die Druckfeder des FGL-Stellelements 16 sich im kontrahierten Zustand befindet. Der Rahmen 20 ist daher in negativer X-Richtung verlagert, weswegen die Führungszapfen 24 in ihren zugehörigen Kulissenführungen 22 so geführt sind, dass die Verschlussklappen 18a–d die Ein- oder Auslassöffnungen 12a–d verschließen, wobei im Bildausschnitt nur die Verschlussklappen 18a und 18b sowie die Ein- oder Auslassöffnungen 12a und 12b sichtbar sind. Ebenfalls gezeigten 2 sind eine Führungsstange 28, die zur Führung des FGL-Stellelements 16 und eines Führungsrings 30 des Rahmens 20 dient, sowie ein Anschlag 32, der in positiver X-Richtung die Verlagerbarkeit des Rahmens 20 begrenzt.
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3 zeigt eine räumliche Ausschnittsdarstellung einer weiteren Ausführungsform eines Verkleidungselements 10, dessen Klappenbetätigungseinrichtung 14 wiederum einen Rahmen 20 umfasst. Im Gegensatz zu der in 2 gezeigten Ausführungsform werden die Kulissenführungen 22 nun nicht mehr von Durchbrüchen gebildet, sondern von Rampen, auf welchen der entsprechende Führungszapfen 24 aufliegt. In 3 gezeigt ist eine Situation, in der – bedingt durch die Position des Rahmens 20 – die Führungszapfen 24 in Gipfelpositionen der Rampen der Kulissenführungen 22 aufliegen und somit eine geöffnete Position der gezeigten Verschlussklappen 18a und 18b erzwingen. Würde der Rahmen 20 in negativer X-Richtung verlagert, so kämen die Führungszapfen 24 in mehr talwärts gelegenen Bereichen der Rampen der Kulissenführungen 22 zu liegen und würden eine geschlossene Position der Verschlussklappen 18a und 18b bedingen.
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4 zeigt eine alternative Ausführungsform, bei der die Verschlussklappen 18a und 18b gelenkig an einer Koppelstange 34 angebracht sind, die mit einem Ende des bereits außerhalb des Bildausschnitts befindlichen (und daher erst in der nachfolgenden 5 gezeigten) FGL-Stellelements 16 gekoppelt ist.
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In 5 wird die alternative Ausführungsform aus 4 aus einer leicht veränderten Perspektive gezeigt, wobei das als Druckfeder ausgebildete FGL-Stellelement 16 nun teilweise sichtbar ist. Dem FGL-Stellelement 16 zugeordnet ist eine Zugfeder 36, welche das FGL-Stellelement 16 konzentrisch umgibt. Zur Sichtbarmachung des FGL-Stellelements 16 ist die Zugfeder 36 im oberen rechten Bereich transparent dargestellt (symbolisiert durch Punktlinien). Durch die Kombination eines als Druckfeder ausgebildeten FGL-Stellelements 16 und der Zugfeder 36 lässt sich automatisch eine Rückstellkraft bereitstellen. Alternativ ist selbstverständlich auch eine inverse Anordnung möglich, bei der das FGL-Stellelement 16 außen angeordnet ist und die Zugfeder 36 konzentrisch umgibt.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten sowie Kombinationsmöglichkeiten von Elementen der hierin beschriebenen Ausführungsformen und Weiterbildungen existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen, beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente, vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007022298 A1 [0002]