DE102014011802A1 - Sichere Aktivierung einer teilautonomen Funktion eines Kraftfahrzeugs über ein tragbares Kommunikationsgerät - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Initiieren einer zumindest teilautonomen Funktion eines Kraffahrzeugs (4), mit einem Übermitteln (10) einer für die jeweilige individuelle Funktion spezifischen Autorisierungsanfrage von dem Kraftfahrzeug (4) an ein tragbares Kommunikationsgerät (2), einem Anzeigen (11) der übermittelten Autorisierungsanfrage auf dem Kommunikationsgerät (2) und Bereitstellen einer Eingabemöglichkeit (12) durch das Kommunikationsgerät (2), einem Generieren einer Autorisierungsantwort auf dem Kommunikationsgerät (2) aus einer Eingabe über die bereitgestellte Eingabemöglichkeit (12), einem Rückübermitteln (13) der generierten Autorisierungsantwort von dem Kommunikationsgerät (2) an das Kraftfahrzeug (4), und einem Initiieren (16) der teilautonomen Funktion durch das Kraftfahrzeug (4), falls die rückübermittelte Autorisierungsantwort die der Autorisierungsanfrage entsprechende Autorisierungsantwort ist, um eine sichere und komfortable Aktivierung einer zumindest teilautonomen Funktionalität eines Kraftfahrzeugs zu ermöglichen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Initiieren einer zumindest teilautonomen Funktion eines Kraftfahrzeugs sowie ein Fahrerassistenzsystem für ein Kraftfahrzeug, welches zum Durchführen einer zumindest teilautonomen Funktion geeignet ist.
- In zunehmendem Maße sind die Kraftfahrzeuge zu zumindest teilautonomen Funktionen wie bspw. einem pilotierten, also von einem Fahrer überwachten automatisierten Fahr- oder Parkvorgang in der Lage. Im Rahmen einer zumindest teilautonomen Funktion eines Kraftfahrzeugs trifft ein Fahrer oder Nutzer bewusst die Entscheidung diese Funktion zu starten. Um ein selbstständiges, vom Fahrer nicht gewolltes Aktivieren der Funktion zu verhindern, muss das Initiieren gemäß der ISO 26262 gegen technische Fehler abgesichert werden. Damit kann ein Gefährden der Umgebung des Kraftfahrzeugs beispielsweise durch eine Fahrfunktion oder ein ungewolltes Betreiben einer Standheizung in einem geschlossenen Raum, vermieden werden.
- Die
DE 10 2012 212 260 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern eines Fahrerassistenzsystems eines Kraftfahrzeugs, bei welchem die Eingabe einer Persönlichen Identifikationsnummer an einem mobilen Endgerät (PIN) erforderlich ist, um einen automatischen Einparkvorgang zu initiieren. DieDE 10 2013 008 858 A1 sieht vor, einen autonomen Parkvorgang eines Kraftfahrzeugs durch betätigen einer Tastenkombination auf einer Kommunikationseinrichtung zu starten. DieDE 10 2012 007 986 A1 offenbart ein Verfahren zu einem ferngesteuerten Rangieren eines Kraftfahrzeugs. Zum Freischalten des Rangiervorgangs über ein mobiles Kommunikationsgerät ist hier eine Eingabe eines fahrzeugspezifischen Codes erforderlich. - Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine sichere und komfortable Aktivierung einer zumindest teilautonomen Funktionalität eines Kraftfahrzeugs zu ermöglichen.
- Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung.
- Das erfindungsgemäße Verfahren zum Initiieren einer zumindest teilautonomen Funktion eines Kraftfahrzeugs umfasst mehrere Schritte, um eine sichere und komfortable Aktivierung zu ermöglichen. Bei der Funktion kann es sich insbesondere um eine gemäß ISO 26262 gegen technische Fehler abzusichernde Funktion oder Funktionalität mit einer Sicherheitsanforderungsstufe von „A” bis „D” handeln. Zunächst erfolgt hier ein Übermitteln einer für die jeweilige individuelle Funktion, also einer der aktuellen Instanz der zu initiierenden Funktion, eigenen spezifischen Autorisierungsanfrage von dem Kraftfahrzeug an ein tragbares Kommunikationsgerät. Wird die zumindest teilautonome Funktion also mehrmals initiiert, so wird jeweils eine spezifische, von den zuvor übermittelten Autorisierungsanfragen verschiedene Autorisierungsanfrage an das Kommunikationsgerät übermittelt. Die Autorisierungsanfrage ist also dynamisch. In einem nächsten Schritt erfolgt ein visuelles Anzeigen der übermittelten Autorisierungsanfrage auf dem Kommunikationsgerät und ein Bereitstellen einer Eingabemöglichkeit durch das Kommunikationsgerät.
- Ein weiterer Schritt betrifft das Generieren einer Autorisierungsantwort auf dem Kommunikationsgerät aus einer Eingabe über die bereitgestellte Eingabemöglichkeit. Es folgt ein Rückübermitteln der generierten Autorisierungsantwort von dem Kommunikationsgerät an das Kraftfahrzeug. Durch das Kraftfahrzeug erfolgt dann ein Initiieren der teilautonomen Funktion, falls die rückübermittelte Autorisierungsantwort die der Autorisierungsanfrage entsprechende korrekte Autorisierungsantwort ist. Es wird also durch ein Handshakeverfahren zwischen dem Kraftfahrzeug und dem tragbaren Kommunikationsgerät sichergestellt, dass der Fahrer selbst die entsprechende Funktion initiiert hat und nicht etwa eine technische Fehlfunktion. Unterbleibt die Eingabe der korrekten, der Autorisierungsanfrage entsprechenden Autorisierungsantwort über die bereitgestellte Eingabemöglichkeit, so wird die teilautonome Funktion nicht durchgeführt.
- Das hat den Vorteil, dass so das Aktivieren einer zumindest teilautonomen Funktion des Kraftfahrzeugs abgesichert wird, ohne dass das tragbare Kommunikationsgerät in der im Kraftfahrzeugbau üblichen aufwändigen Weise, beispielweise nach ISO 26262, gegen technische Fehler abgesichert werden muss. Entsprechend können handelsübliche tragbare Kommunikationsgeräte verwendet werden, da die Sicherheitsstrategie sich gemäß dem vorliegenden Verfahren auf die Fahrzeugebene beschränkt. Das Sicherheitskonzept ist damit nachhaltig und nicht auf konkrete Typen oder konkrete Soft- und Firmwareversionen von tragbaren Kommunikationsgeräten beschränkt. Eine entsprechende Qualifizierung von einer Hardware oder einer Software des tragbaren Kommunikationsgeräts kann ebenfalls unterbleiben. Dadurch dass für jede Instanz der Funktion, also bei jedem Abrufen der Funktion, jedem individuellen teilautonomen Vorgang eine eigene, also individuelle Autorisierungsanfrage verwendet wird, kann auch eine in einem vorherigen Vorgang erfolgte Eingabe eines Nutzers nicht durch einen technischen Defekt des Kommunikationsgerätes zu einem irrtümlichen Initiieren der Funktion oder des Vorgangs führen. Ein besonders großes Maß an Sicherheit wird also erreicht.
- Besonders vorteilhafter Weise befindet sich das tragbare Kommunikationsgerät hierbei außerhalb des Kraftfahrzeugs, insbesondere in einer Sichtweite des Kraftfahrzeugs. Das hat den Vorteil, dass selbst für teilautonome oder autonome Funktionen des Kraftfahrzeugs, in denen der Fahrer nicht unmittelbar in die Funktion eingreifen kann, eine erhöhte Sicherheit erreicht wird und ein ungewolltes Aktivieren der Funktion, beispielsweise einer Standheizfunktion, verhindert wird. Befindet sich das tragbare Kommunikationsgerät in Sichtweite des Kraftfahrzeugs, so können durch die Bedienperson des Kommunikationsgerätes auch Fahrvorgänge, beispielsweise ein Parkvorgang, überwacht werden.
- In einer weiteren vorteilshaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass es sich bei der Funktion um einen Fahrvorgang, insbesondere einen Parkvorgang, des Kraftfahrzeugs handelt. Bei einem teilautonomen Fahr- oder Parkvorgang ist das Kraftfahrzeug nicht in der Lage, sämtliche für den Vorgang erforderlichen Bedienhandlungen selbstständig durchzuführen. Insbesondere kann es sich um einen autonomen Fahrvorgang oder Parkvorgang handeln. Ein autonomer Fahrvorgang ist soweit automatisiert, dass alle für den Fahrvorgang erforderlichen Bedienhandlungen selbstständig von dem Kraftfahrzeug vorgenommen werden können, muss allerdings von einer Bedienperson überwacht werden. Das hat den Vorteil, dass eine Bedienperson einen Fahrvorgang auslösen kann, ohne sich dabei selbst in dem Kraftfahrzeug zu befinden. Beispielsweise kann die Bedienperson ein Kraftfahrzeug zu sich beordern, wobei ein irrtümliches Initiieren dieser Funktion ausgeschlossen ist. Gerade bei einem Parkvorgang ist das besonders vorteilhaft, da oft aufgrund der räumlichen Begrenzungen ein Aus- beziehungsweise Einsteigen vor einem Beginnen und/oder nach einem Beenden des Parkvorgangs günstiger ist.
- In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Inhalt der jeweiligen spezifischen Autorisierungsanfrage durch das Kraftfahrzeug generiert wird. Das hat den Vorteil, dass der Inhalt der Autorisierungsanfrage vor dem Übermitteln allgemein unbekannt ist, sodass die Gefahr eines technischen Defekts mit Folge eines fehlerhaften, ungewollten Initiierens der teilautonomen Funktion weiter reduziert werden kann. Alternativ oder ergänzend kann das Kraftfahrzeug hier auf eine Datenbank zurückgreifen, insbesondere unter Verwendung des Internet oder eines sonstigen Netzwerks. Das hat den Vorteil, dass eine Vielzahl von verschiedenen Autorisierungsanfragen zugänglich ist beziehungsweise generiert werden kann, sodass die Sicherheit nochmals erhöht wird.
- In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Funktionalität nur initiiert wird, falls zusätzlich das Rückübermitteln der Autorisierungsantwort innerhalb einer vorgegebenen Zeit nach dem Übermitteln der Autorisierungsanfrage erfolgt. Das bringt den Vorteil, dass ein irrtümliches Initiieren der Funktionalität, beispielsweise nachdem eine Bedienperson eine Eingabe getätigt hat, sich jedoch nach dem Eingeben gegen ein Initiieren der Funktion entschieden hat, verhindert wird. Durch einen technischen Defekt oder ein unbeabsichtigtes Bedienen könnte nämlich sonst durch die im Kommunikationsgerät abgespeicherte Eingabe die Funktion irrtümlich initiiert, also aktiviert werden. Somit wird die Sicherheit nochmals erhöht.
- In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Übermitteln an ein Mobiltelefon als tragbares Kommunikationsgerät erfolgt. Insbesondere kann es sich hier um ein Smartphone mit einem berührungsempfindlichen Bildschirm handeln. Das hat den Vorteil, dass kein zusätzliches Bediengerät erforderlich ist, und dennoch eine Sicherheitskette gemäß ISO 26262 besteht, da das Mobiltelefon als solches aus der Sicherheitskette extrahiert ist. Somit ist es auch möglich kraftfahrzeugseitig das erfindungsgemäße Verfahren vorzusehen, ohne sich auf spezifische Typen von Kommunikationsgeräten oder Mobiltelefonen im Vorhinein beschränken zu müssen.
- In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Autorisierungsanfrage einen vollautomatischen öffentlichen Turing-Test zur Unterscheidung von Menschen und Computern bildet. Derartige Tests werden typischerweise als „Captcha” bezeichnet. Das Kraftfahrzeug sendet also ein Captcha an das Kommunikationsgerät. Zur Lösung des Captcha, dem Generieren der korrekten Autorisierungsantwort, ist dann eine menschliche Eingabe zwingend erforderlich. Das hat den Vorteil, dass die Autorisierungsanfrage beziehungsweise der Inhalt der Autorisierungsanfrage von dem tragbaren Kommunikationsgerät nicht interpretiert werden kann, und somit ein Generieren einer korrekten, der Autorisierungsanfrage entsprechenden Autorisierungsantwort durch das tragbare Kommunikationsgerät alleine, also ohne Einbeziehung einer Bedienperson, ausgeschlossen ist. Entsprechend liegt eine besonders gute Absicherung gegen technische Fehlfunktionen vor.
- Insbesondere kann es sich bei dem Turing-Test um einen Aufgabe-Lösungs-Test, einen sogenannten „Challenge-Response-Test”, handeln. Das hat den Vorteil, dass die Autorisierungsanfrage besonders einfach auf der Seite des Kraftfahrzeugs generiert werden kann und auch auf der Seite des Kommunikationsgerätes nur eine geringe Rechenkapazität erforderlich ist.
- In einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Inhalt der Autorisierungsanfrage eine Grafik und/oder ein Video umfasst und insbesondere die Eingabe einen Klartext umfasst. Die Eingabe kann dann insbesondere auch als Klartext rückübermittelt werden. Das hat den Vorteil, dass die Autorisierungsanfrage besonders schlecht ohne Einbeziehung einer Bedienperson interpretiert werden kann und somit die Sicherheit besonders hoch ist. Ein Klartext als Eingabe kann besonders leicht weiter verarbeitet werden und erfordert besonders wenige Ressourcen.
- In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Übermitteln und Rückübermitteln drahtlos erfolgt, insbesondere über eine Bluetooth-Verbindung oder ein lokales drahtloses Netzwerk oder eine Mobilfunkverbindung. Das hat den Vorteil, dass eine Bedienperson sich an nahezu beliebigen Orten befinden kann, um die Funktion sicher zu initiieren. Bei Verwendung einer Bluetooth-Verbindung wird dabei sichergestellt, dass die Bedienperson in unmittelbarer Nähe des Kraftfahrzeugs ist und somit höchstwahrscheinlich eine Sichtverbindung vorliegt, sodass die Bedienperson das Kraftfahrzeug bei der Funktion überwachen kann. Langreichweitige Verbindungen wie beispielsweise die Mobilfunkverbindung ermöglichen ein Initialisieren von beispielsweise eine Standheizungsfunktion des Kraftfahrzeugs, selbst wenn die Bedienperson sich noch außer Sichtweite des Kraftfahrzeugs befindet.
- Die Erfindung betrifft ferner ein Fahrerassistenzsystem für ein Kraftfahrzeug, welches zum Durchführen einer zumindest teilautonomen Funktion geeignet ist. Dabei zeichnet sich das Fahrerassistenzsystem dadurch aus, dass mittels des Fahrerassistenzsystems eine für die jeweilige individuelle Funktion spezifische Autorisierungsanfrage von dem Kraftfahrzeug an ein tragbares Kommunikationsgerät übermittelbar und eine Autorisierungsantwort von dem Kommunikationsgerät an das Kraftfahrzeug empfangbar ist, sowie das Fahrerassistenzsystem ausgelegt ist, die teilautonome Funktion zu initiieren, falls die Autorisierungsantwort die der Autorisierungsanfrage entsprechende, also korrekte Autorisierungsantwort ist.
- Die Vorteile und weiteren Merkmale des Verfahrens gelten entsprechend auch für das Fahrerassistenzsystem.
- Alle vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweiligen angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder aber in Alleinstellung verwendbar ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt und erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die Fig. eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
- Die zumindest teilautonome Funktion eines Kraftfahrzeugs ist in diesem Beispiel als ein pilotierter Parkvorgang, also automatisierter, von einem Menschen überwachter Parkvorgang, realisiert. Der Fahrer trifft hier bewusst die Entscheidung den Parkvorgang auszulösen. Das Auslösen des automatisierten Parkvorgangs kann durch den Fahrer dann innerhalb oder außerhalb des Kraftfahrzeugs erfolgen. Vorliegend befindet sich eine Bedienperson
1 mit einem tragbaren Kommunikationsgerät2 , welches in diesem Beispiel als Mobiltelefon mit einem berührungsempfindlichen Bildschirm ausgeführt ist, in einer Umgebung3 eines Kraftfahrzeugs4 . Das Kommunikationsgerät2 kann hier über eine drahtlose Verbindung5 , die beispielsweise als Bluetooth-Verbindung ausgeführt ist, mit einem Fahrerassistenzsystem6 des Kraftfahrzeugs4 kommunizieren. Vorliegend erfüllt das Kommunikationsgerät2 nicht die Anforderungen gemäß einer der ASIL-Sicherheitsstufen der ISO 26262 und ist entsprechend mit einem „QM” gekennzeichnet. Dies wäre mit entsprechend großen Aufwand grundsätzlich möglich, jedoch kann im Vorliegenden Verfahren vorteilhafterweise darauf verzichtet werden, da hier das Kommunikationsgerät, also die Bedienstelle, aus der Sicherheitskette extrahiert ist. - Gemäß dem Ausführungsbeispiel des Verfahrens erfolgt zunächst ein Auslösen
7 des automatisierten Parkvorgangs. Dies kann über das Kommunikationsgerät2 oder aber über sonstige Schnitt- oder Bedienstellen in oder außerhalb des Kraftfahrzeugs4 erfolgen und ist hier nicht im Detail dargestellt. Infolge des Auslösens1 wird durch das Fahrerassistenzsystem6 ein Generieren8 von beispielsweise einem Aktivierungscode als Inhalt der Aktivierungsanfrage durchgeführt. Dieser Prozess ist im gezeigten Beispiel nach ISO 26262 entsprechend der Sicherheitsanforderungsstufe X, beispielsweise B, eingestuft und genügt somit einer Absicherung gegen technische Fehler. Das Generieren8 ist folglich in der Fig. mit einem „ASIL-X” gekennzeichnet, welches je nach gewählter Ausführungsform beispielsweise ein „ASIL-B” sein kann. In dem hier gezeigten Beispiel besteht der Aktivierungscode aus Ziffern, z. B. einer vierziffrigen Zahl. Diese vierziffrige Zahl zunächst als Zeichenkette, hier beispielsweise „3819”, in dem Fahrerassistenzsystem6 hinterlegt, wird in einem nächsten Schritt einem Umwandeln9 unterworfen, welches die Zeichenkette in eine bedeutungsgleiche Grafik umwandelt. Das Umwandeln9 muss keine Sicherheitsanforderungen erfüllen und ist ebenfalls mit einem „QM” gekennzeichnet. Die Grafik ist dann für eine menschliche Zielperson ohne Weiteres als der besagte Aktivierungscode, im vorliegenden Beispiel die Ziffernfolge 3819, erkennbar. Das Kommunikationsgerät2 kann die Grafik jedoch nicht interpretieren. Es folgt ein Übermitteln10 einer Autorisierungsanfrage, welche in dem vorliegenden Beispiel die in eine Grafik umgewandelte Zeichenkette beinhaltet, von dem Kraftfahrzeug4 an das Kommunikationsgerät2 . - Dort erfolgt ein Anzeigen
11 der übermittelten Autorisierungsanfrage, vorliegend dessen Bildes, beispielsweise auf einen berührungsempfindlichen Bildschirm. Gleichzeitig erfolgt ein Bereitstellen einer Eingabemöglichkeit12 durch das Kommunikationsgerät2 . Aus der Eingabe über die bereitgestellte Eingabemöglichkeit12 generiert sodann das Kommunikationsgerät2 eine Autorisierungsantwort, welche anschließend über die drahtlose Verbindung5 durch ein Rückübermitteln13 in das Kraftfahrzeug4 gelangt. Dieses Rückübermitteln kann beispielsweise als Klartext, im vorliegenden Fall der Zeichenkette beziehungsweise Ziffernfolge „3819”, erfolgen. Es folgt sodann ein Plausibilisieren14 , hier über einen Soll-Ist-Vergleich des Aktivierungscodes aus dem Generieren8 mit der rückübermittelten Eingabe aus dem Kommunikationsgerät2 . Das Plausibilisieren14 wird vorliegend wieder durch das Fahrerassistenzsystem6 durchgeführt und entspricht hier ebenfalls einer Sicherheitsanforderungsstufe X von ISO 26262 („ASIL-X”), beispielsweise der Sicherheitsanforderungsstufe B. Entsprechend ist dies für das Plausibilisieren14 wie für das Generieren8 in der Fig. vermerkt. Nach dem Plausibilisieren14 erfolgt ein Entscheiden15 . Dort wird bei vorliegender Plausibilität, also einer dem Aktivierungscode des Generierens8 entsprechenden bei dem Rückübermitteln13 an das Fahrzeug4 geleiteten Ziffernfolge der automatisierte Parkvorgang gegebenenfalls unter Berücksichtigung weiterer Parameter freigeben. Es folgt ein Initiieren16 des Parkvorgangs. - Da insgesamt für ein Initiieren
16 des automatisierten Parkvorgangs in diesem Beispiel mit dem Generieren8 , dem Plausibilisieren14 und dem Entscheiden15 eine geschlossene, einer Sicherheitsanforderungsstufe X („ASIL-X”), beispielsweise B, entsprechende Sicherheitskette vorhanden ist und durchlaufen werden muss, genügt somit auch der gesamte Prozess einer Sicherheitsanforderungsstufe „ASIL-X” der ISO 26262, beispielsweise der ASIL-B. Das Umwandeln9 sowie die in dem Kommunikationsgerät2 stattfindenden Schritte des Verfahrens sind nicht sicherheitsrelevant, da in der von diesen gebildeten Kette eine menschliche Bedienperson zwingend eingebunden ist. Sie werden gemäß ISO 26262 nur noch im Rahmen des Qualitätsmanagements („QM”) eingestuft. Damit muss das tragbare Kommunikationsgerät2 keinen besonderen sicherheitsrelevanten Anforderungen entsprechen und kann frei gewählt und, beispielsweise durch Soft- oder Firmwareupdates, modifiziert werden. - Erfolgt beispielsweise aufgrund eines technischen Defektes ein Auslösen
7 des automatisierten Parkvorgangs, so zieht dies ein Generieren8 eines Codes nach sich, welcher nach dem Umwandeln9 im vorliegenden Fall als Grafik oder Bild an das Kommunikationsgerät2 übermittelt wird. Da bei einem technischen Defekt jedoch die Bedienperson1 nicht auf die Aktivierungsanfrage reagieren wird, unterbleibt das Rückübermitteln13 der Autorisierungsantwort, wodurch ein Plausibilisieren14 in dem Fahrerassistenzsystem6 unterbleibt. Entsprechend kommt es nicht zu dem Initiieren16 des Parkvorgangs. Es kann das Plausibilisieren14 oder das Entscheiden15 auch noch ein Zeitfenster mitberücksichtigen, sodass der gesamte Vorgang automatisch abgebrochen wird, wenn nach dem Übermitteln10 der Autorisierungsanfrage nach einer vorgegebenen Zeit, beispielsweise nach einer Minute, noch kein Rückübermitteln13 einer Autorisierungsantwort oder noch kein Rückübermitteln13 einer korrekten Autorisierungsantwort erfolgt ist. Dadurch, dass das Kommunikationsgerät2 nicht selbstständig die Autorisierungsanfrage interpretieren kann, sondern eine Aktivität einer Bedienperson1 erfordert, können auch Fehlfunktionen in Hard- oder Software des Kommunikationsgeräts2 nicht zu einem ungewollten Durchführen eines Parkvorgangs führen. Da nämlich das Rückübermitteln13 einer korrekten Autorisierungsantwort eine Interpretation der übermittelten Autorisierungsanfrage erfordert, zu welcher das Kommunikationsgerät2 nicht in der Lage ist, kann beispielsweise ein automatisches Bejahen der Autorisierungsanfrage durch das Kommunikationsgerät2 unbemerkt von einer Bedienperson nicht erfolgen. Eine sichere Aktivierung im Sinne der ISO 26262 des automatisierten oder pilotierten Parkvorgangs ist somit gewährleistet. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012212260 A1 [0003]
- DE 102013008858 A1 [0003]
- DE 102012007986 A1 [0003]
- Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- ISO 26262 [0002]
- ISO 26262 [0006]
- ISO 26262 [0008]
- ISO 26262 [0013]
- ISO 26262 [0022]
- ISO 26262 [0023]
- ISO 26262 [0024]
- ISO 26262 [0025]
- ISO 26262 [0026]
Claims (10)
- Verfahren zum Initiieren einer zumindest teilautonomen Funktion eines Kraftfahrzeugs (
4 ), mit den Schritten – Übermitteln (10 ) einer für die jeweilige individuelle Funktion spezifischen Autorisierungsanfrage von dem Kraftfahrzeug (4 ) an ein tragbares Kommunikationsgerät (2 ); – Anzeigen (11 ) der übermittelten Autorisierungsanfrage auf dem Kommunikationsgerät (2 ) und Bereitstellen einer Eingabemöglichkeit (12 ) durch das Kommunikationsgerät (2 ); – Generieren einer Autorisierungsantwort auf dem Kommunikationsgerät (2 ) aus einer Eingabe über die bereitgestellte Eingabemöglichkeit (12 ); und – Rückübermitteln (13 ) der generierten Autorisierungsantwort von dem Kommunikationsgerät (2 ) an das Kraftfahrzeug (4 ); und – Initiieren (16 ) der teilautonomen Funktion durch das Kraftfahrzeug (4 ), falls die rückübermittelte Autorisierungsantwort die der Autorisierungsanfrage entsprechende Autorisierungsantwort ist. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Funktion um einen, insbesondere autonomen, Fahrvorgang, insbesondere einen Parkvorgang, handelt.
- Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Inhalt der jeweiligen spezifischen Autorisierungsanfrage durch das Kraftfahrzeug (
4 ) generiert wird. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionalität nur initiiert wird, falls das Rückübermitteln (
13 ) der Autorisierungsantwort innerhalb einer vorgegebenen Zeit nach dem Übermitteln (10 ) der Autorisierungsanfrage erfolgt. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Übermitteln (
10 ) an ein Mobiltelefon als tragbares Kommunikationsgerät (2 ) erfolgt. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Autorisierungsanfrage einen vollautomatischen öffentlichen Turing-Test zur Unterscheidung von Computern und Menschen bildet.
- Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Turing-Test um einen Aufgabe-Lösungs-Test handelt.
- Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Inhalt der Autorisierungsanfrage eine Grafik und/oder ein Video umfasst und insbesondere die Eingabe einen Klartext umfasst.
- Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Übermitteln (
10 ) und Rückübermitteln (13 ) drahtlos erfolgt, insbesondere über eine Bluetooth-Verbindung oder ein lokales drahtloses Netzwerk oder eine Mobilfunkverbindung. - Fahrerassistenzsystem (
6 ) für ein Kraftfahrzeug (4 ), welches zum Durchführen einer zumindest teilautonomen Funktion geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Fahrerassistenzsystems (6 ) eine für die jeweilige individuelle Funktion spezifische Autorisierungsanfrage von dem Kraftfahrzeug (4 ) an ein tragbares Kommunikationsgerät (2 ) übermittelbar und eine Autorisierungsantwort von dem Kommunikationsgerät (2 ) an das Kraftfahrzeug empfangbar ist, sowie das Fahrerassistenzsystem (6 ) ausgelegt ist, die teilautonome Funktion zu initiieren, falls die Autorisierungsantwort die der Autorisierungsanfrage entsprechende Autorisierungsantwort ist.
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