DE102014010727A1 - Verfahren zur Funktionsüberwachung eines Schwingungsdämpfers eines Fahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Funktionsüberwachung zumindest eines Schwingungsdämpfers eines Fahrzeugs, wobei ein Belastungszustand (B) des Schwingungsdämpfers zumindest aus einer fahrzeugspezifischen Größe und/oder einer eine Umgebung des Fahrzeugs betreffenden Größe ermittelt wird und bei Überschreitung eines vorgegebenen Grenzwerts (G) des Belastungszustands (B) ein erster Hinweis (H1) an einen Fahrer des Fahrzeugs ausgegeben wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Funktionsüberwachung zumindest eines Schwingungsdämpfers eines Fahrzeugs.
- Aus der
DE 10 2011 087 594 A1 ist ein Verfahren zur Funktionsüberwachung an einem mehrrädrigen Fahrzeug verbauter Rad-Schwingungsdämpfer durch Analyse eines Nachschwingverhaltens eines Fahrzeug-Aufbaus als Folge eines Überfahrens einer Fahrbahn-Unebenheit bekannt. Dabei wird im realen Fahrbetrieb unter Berücksichtigung aktueller Randbedingungen ein sensorisch ermittelte Vertikalbeschleunigung des Fahrzeugs mit einem zeitlichen Sollverlauf verglichen und unter Berücksichtigung aktueller Randbedingungen festgestellte signifikante Abweichungen zwischen dem sensorisch ermittelten zeitlichen Vertikalbeschleunigungsverlauf und einem Sollverlauf werden einer statistischen Auswertung zugeführt, anhand welcher entweder auf eine korrekte Funktion aller Schwingungsdämpfer oder eine fehlerhafte Funktion zumindest eines Schwingungsdämpfers geschlossen wird, wobei eine solchermaßen erkannte fehlerhafte Funktion zur Anzeige gebracht wird. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zur Funktionsüberwachung zumindest eines Schwingungsdämpfers eines Fahrzeugs anzugeben. Insbesondere kann das Verfahren zur Funktionsüberwachung bei allen in einem Fahrzeug verwendeten Schwingungsdämpfern, wie beispielsweise an zumindest einem Rad-Stoßdämpfer, einer Fahrerhauslagerung eines Nutzfahrzeuges, eines Sitzes und/oder einer Motorlagerrung angewendet werden.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren gelöst, welches die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- In einem Verfahren zur Funktionsüberwachung zumindest eines Schwingungsdämpfers eines Fahrzeugs wird erfindungsgemäß ein Belastungszustand des Schwingungsdämpfers zumindest aus einer fahrzeugspezifischen Größe und/oder einer eine Umgebung des Fahrzeugs betreffenden Größe ermittelt und bei Überschreitung eines vorgegebenen Grenzwerts des Belastungszustands wird ein erster Hinweis an einen Fahrer des Fahrzeugs ausgegeben.
- Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht in besonders vorteilhafter Weise, dass der Fahrer auf eine hohe Belastung der Schwingungsdämpfer, insbesondere eines Rad-Stoßdämpfers des Fahrzeugs, beispielsweise bei hohen Umgebungstemperaturen und schlechten Straßenzuständen, hingewiesen wird. Hierdurch kann eine insbesondere thermisch hervorgerufene Zerstörung der Rad-Stoßdämpfer durch entsprechend vom Fahrer eingeleitete Maßnahmen, beispielsweise eine Abkühlung der Rad-Stoßdämpfer durch Einlegen einer Fahrtunterbrechung, vermieden werden. Daraus folgend kann eine Lebensdauer von hinsichtlich Kosten und Nutzen optimierten Rad-Stoßdämpfern von Fahrzeugen signifikant erhöht und ein Reparaturaufwand minimiert werden.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
- Dabei zeigt:
-
1 schematisch ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens. - In der einzigen
1 ist in einem Flussdiagramm ein Ablauf eines möglichen Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. - Beim Einsatz von Fahrzeugen bei hohen Umgebungstemperaturen auf schlecht ausgebauten, beispielsweise ungefestigten Fahrwegen kann es innerhalb kurzer Zeit zu einer solch starken Belastung von Rad-Stoßdämpfern kommen, dass diese thermisch zerstört werden.
- Um dies zu vermeiden, ist es vorgesehen, einen Belastungszustand B der Rad-Stoßdämpfer zu ermitteln und bei Überschreitung eines vorgegebenen Grenzwerts G des Belastungszustands B einen beispielsweise als Warnmeldung ausgebildeten ersten Hinweis H1 an einen Fahrer des Fahrzeugs auszugeben. Die Ausgabe des ersten Hinweises H1 erfolgt dabei optisch, akustisch und/oder haptisch.
- Als Belastungszustand B wird im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Temperatur des jeweiligen Rad-Stoßdämpfers ermittelt, wobei die Ermittlung mittels nicht näher dargestellter, im Fahrzeug integrierter Erfassungseinheiten und -systeme zur Erfassung von fahrzeugspezifischen Größen und eine Umgebung des Fahrzeugs betreffenden Größen erfolgt.
- Zunächst werden hierzu beispielsweise mittels einer Fahrdynamikregelung und/oder zumindest eines an einer oder mehreren Achsen des Fahrzeugs angeordneten Beladungssensors eine Beschleunigung az des Fahrzeugs entlang einer Hochachse des Fahrzeugs, eine Fahrzeugmasse m und in nicht näher dargestellter Weise eine Schwerpunktverteilung des Fahrzeugs ermittelt, insbesondere geschätzt, wobei aus der Beschleunigung az und der Fahrzeugmasse m ein Energieeintrag E in den jeweiligen Rad-Stoßdämpfer ermittelt wird.
- Weiterhin wird anhand einer Umgebungstemperatur T eine erste Kompensation K1 ermittelt. Hierbei wird ermittelt, ob und in welcher Höhe eine Wärmeabgabe des Rad-Stoßdämpfers an die Umgebung erfolgen kann, um die durch den Energieeintrag im Rad-Stoßdämpfer erzeugte Wärme abzuführen.
- Zusätzlich wird anhand einer Geschwindigkeit v des Fahrzeugs eine auf einen Fahrtwind und/oder eine Standzeit des Fahrzeugs bezogene zweite Kompensation K2 ermittelt, wobei hierbei ermittelt wird, ob und in welcher Höhe eine vom Fahrtwind und/oder der Standzeit begünstigte Wärmeabgabe des Rad-Stoßdämpfers an die Umgebung erfolgen kann, um die durch den Energieeintrag im Rad-Stoßdämpfer erzeugte Wärme abzuführen.
- Ferner wird in Abhängigkeit einer Fahrzeit t sowie des Energieeintrags E und der Kompensationen K1 und/oder K2 die Temperatur des jeweiligen Rad-Stoßdämpfers als Belastungszustand B ermittelt.
- Unterschreitet der Belastungszustand B den Grenzwert G, was durch den mit dem Bezugszeichen N gekennzeichneten ”Nein-Zweig” dargestellt ist, beginnt die Ermittlung des Belastungszustands B erneut.
- Bei Überschreitung des Grenzwerts G, was durch den mit dem Bezugszeichen J gekennzeichneten ”Ja-Zweig” dargestellt ist, wird als erster Hinweis H1 eine Warnmeldung an den Fahrer ausgegeben, wobei der erste Hinweis H1 beispielsweise eine optische, akustische und/oder haptische Mitteilung umfasst, dass Schäden an zumindest einem der Rad-Stoßdämpfer zu erwarten sind. Vorzugsweise kann der Hinweis H1 für jeden einzlenen Rad-Stoßdämpfer erfolgen. Alternativ kann der Hinweis H1 pauschal für alle Rad-Stoßdämpfer erfolgen, auch wenn lediglich bei einem Rad-Stoßdämpfer eine Überschreitung des Grenzwets G festgestellt wurde. Dessen ungeachtet werden dem Fahrer in einer möglichen Ausgestaltung zusätzliche Anweisungen ausgegeben, welche Maßnahmen dieser zur Verringerung des Belastungszustandes B, das heißt zur Verringerung der Temperatur, ergreifen kann.
- Wird der Grenzwert G nach Ausgabe des ersten Hinweises H1 wieder unterschritten, kann in nicht näher dargestellter Weise ein zweiter Hinweis an den Fahrer des Fahrzeugs ausgegeben werden, welcher beinhaltet, dass und/oder in welcher Art und Weise eine Weiterfahrt möglich ist.
- Bezugszeichenliste
-
- az
- Beschleunigung
- B
- Belastungszustand
- E
- Energieeintrag
- G
- Grenzwert
- H1
- erster Hinweis
- J
- ”Ja-Zweig”
- K1
- erste Kompensation
- K2
- zweite Kompensation
- m
- Fahrzeugmasse
- N
- ”Nein-Zweig”
- t
- Fahrzeit
- T
- Umgebungstemperatur
- v
- Geschwindigkeit
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102011087594 A1 [0002]
Claims (5)
- Verfahren zur Funktionsüberwachung zumindest eines Schwingungsdämpfers eines Fahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass ein Belastungszustand (B) des Schwingungsdämpfers zumindest aus einer fahrzeugspezifischen Größe und/oder einer eine Umgebung des Fahrzeugs betreffenden Größe ermittelt wird und bei Überschreitung eines vorgegebenen Grenzwerts (G) des Belastungszustands (B) ein erster Hinweis (H1) an einen Fahrer des Fahrzeugs ausgegeben wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als fahrzeugspezifische Größe eine Querbeschleunigung, eine Längsbeschleunigung, eine Beschleunigung (az) entlang einer Hochachse des Fahrzeugs, eine Fahrzeugmasse (m) und/oder eine Geschwindigkeit (v) des Fahrzeugs verwendet werden bzw. wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als die Umgebung des Fahrzeugs betreffende Größe eine Umgebungstemperatur (T) und/oder eine Windstärke verwendet werden bzw. wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach Unterschreitung des vorgegebenen Grenzwerts (G) des Belastungszustands (B) ein zweiter Hinweis an einen Fahrer des Fahrzeugs ausgegeben wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Ermittlung des Belastungszustands (B) eine Fahrzeit (t) des Fahrzeugs berücksichtigt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE201410010727 DE102014010727A1 (de) | 2014-07-19 | 2014-07-19 | Verfahren zur Funktionsüberwachung eines Schwingungsdämpfers eines Fahrzeugs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE201410010727 DE102014010727A1 (de) | 2014-07-19 | 2014-07-19 | Verfahren zur Funktionsüberwachung eines Schwingungsdämpfers eines Fahrzeugs |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102014010727A1 true DE102014010727A1 (de) | 2015-01-15 |
Family
ID=52107437
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE201410010727 Withdrawn DE102014010727A1 (de) | 2014-07-19 | 2014-07-19 | Verfahren zur Funktionsüberwachung eines Schwingungsdämpfers eines Fahrzeugs |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102014010727A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102018104158B3 (de) | 2018-02-23 | 2019-04-25 | Dr. Ing. H.C. F. Porsche Aktiengesellschaft | Verfahren und Vorrichtung zum Anpassen eines Luftfedersystems |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102011087594A1 (de) | 2011-12-01 | 2013-06-06 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Verfahren zur Funktionsüberwachung von Rad-Schwingungsdämpfern |
-
2014
- 2014-07-19 DE DE201410010727 patent/DE102014010727A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102011087594A1 (de) | 2011-12-01 | 2013-06-06 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Verfahren zur Funktionsüberwachung von Rad-Schwingungsdämpfern |
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DE102018104158B3 (de) | 2018-02-23 | 2019-04-25 | Dr. Ing. H.C. F. Porsche Aktiengesellschaft | Verfahren und Vorrichtung zum Anpassen eines Luftfedersystems |
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