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Die Erfindung betrifft einen Grubberzinken mit einem Grubberstiel, einem daran angebrachten Scharträger, einem Mittelschar und einem auswechselbaren Flügelschar, wobei das Flügelschar mittels einer Formschlussverbindung an der Unterseite des Scharträgers montierbar ist. Das Mittelschar kann aus Scharspitze und Leitblech oder auch als Wendeschar ausgebildet sein. Ein Wendeschar besteht dabei aus einem Leitblech mit an beiden Enden angeordneten Scharspitzen, so daß das Schar nach Verschleiß einer Scharspitze umgedreht werden kann.
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Grubberzinken der eingangs genannten Art sind Teile eines Bodengrubbers, der mit ein- oder mehrteiligen Scharen ausgerüstet sein kann. Bei Grubberzinken mit einteiligen Flügelscharen ist das Schar durch ein entsprechend geformtes einteiliges Scharblatt gebildet, das am Scharhalter des Haltestils montiert ist. Bei mehrteiligen Scharen sind Mittelschar und Scharflügel als gesonderte Scharteile ausgebildet und am Scharhalter montiert.
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Die unter besonderem Verschleiß stehenden Flügelscharen haben aber den Nachteil, daß die bei der Bodenbearbeitung erreichte Durchmischung des Erdreichs gegenüber mehrteiligen Scharen mit vorauslaufender Scharspitze nicht zufriedenstellend ist und die unter Verschleiß stehenden Scharteile nicht einzeln austauschbar sind.
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Mehrteilige Schare ergeben eine bessere Durchmischung des Erdreichs und damit ein besseres Arbeitsergebnis. Mehrteilige Scharen haben nicht nur den Vorteil, daß die viel schneller verschleißende vorauslaufende Scharspitze der Mittelschar einzeln austauschbar ist, sondern auch den Vorteil, daß die Grubberzinken wahlweise in der kompletten Ausstattung mit Mittelschar und Scharflügeln oder nach Demontieren der Scharflügel nur mit dem Mittelschar allein benutzt werden können. Der Einsatz des Bodengrubbers mit Mittelschar und Scharflügeln erfolgt dabei für die flache Bodenbearbeitung, während bei der tieferen Bodenbearbeitung die Scharflügel demontiert (oder durch eine andere Scharform ersetzt) werden, weil sonst ein zu hoher Kraftbedarf notwendig wäre.
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In
EP 1 723 840 B1 wird ein Grubberzinken mit einem Grubberstiel offenbart, der mit einem lösbar befestigten Flügelschar versehen ist, wobei der Grubberstiel und das Flügelschar mit einander zugeordneten Kupplungselementen ausgebildet sind. Zusätzlich ist am Grubberstiel ein federbelastetes Stellelement vorgesehen, das das mit dem Grubberstiel gekuppelte Flügelschar in seiner gekuppelten Stellung verrastbar ist. Dabei sind die am Grubberstiel und an dem Flügelschar vorgesehenen Kupplungselemente durch einander zugeordnete Haken und Ausnehmungen gebildet, durch die das Flügelschar mit dem Grubberstiel gekuppelt wird. Das Flügelschar lässt sich mittels des Stellelements gegenüber dem Grubberstiel verstellen, beispielsweise verschieben. Aufwendig an dieser Ausführungsform des Grubberzinkens ist, dass zusätzlich zur Anordnung von Haltehaken am Scharträger und zugeordneten Ausnehmungen am Flügelschar ein Kupplungselement vorhanden sein muss, das seinerseits einen komplexen Aufbau hat.
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Aus
EP 1 504 639 B1 ist bereits ein Grubberzinken nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt.
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Ein weiteres Problem bei der Herstellung von Grubberzinken besteht darin, auch besonders schmal bauende Mittelschare zu realisieren.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Grubberzinken mit einem schmalen Mittelschar zu bauen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst, wie in Patentanspruch 1 angegeben. Hierbei wurde eine Lösung gefunden, die zur Befestigung des Leitblechs ohne eine Schraubverbindung auskommt. Vielmehr wird das Leitblech lediglich durch Formschluss mit der Scharspitze gegenüber dem Scharträger festgehalten. Dies bedeutet, dass sich das Leitblech nur nach Entfernen der Scharspitze von dem Grubberzinken abziehen oder abschwenken lässt, ohne dass weitere Befestigungsmittel notwendig sind. Weil das Leitblech ohne eine Schraube und nur mittels einer rückseitigen Lasche gegenüber einer sich zwischen den beiden Seitenwangen erstreckenden Befestigungsplatte des Scharträgers befestigt ist, lässt sich das Leitblech auch an einer sehr schmalen Befestigungsplatte befestigen und anschließend durch das Aufschieben und Einrasten der Scharspitze auf dem Scharträger sicher festhalten. Ein solcher schmaler Grubberzinken ist optimal für die Auflockerung tieferer Bodenschichten geeignet und erfordert aufgrund seiner geringen Breite nur einen geringen Krafteinsatz. Ebenso lassen sich jedoch auch ein Leitblech und eine Scharspitze üblicher, größerer Breite einsetzen, wenn dies gewünscht wird, wobei sich der Wechsel und Austausch der gewünschten Leitblech-Scharspitze-Paarungen leicht vollziehen lässt, ohne dass es dazu – außer dem Einsatz eines Kunststoffhammers zum Einschlagen auf eine senkrecht nach oben von der Scharspitze abstehende Platte – noch eines weiteren komplexen Werkzeugs bedarf. Dadurch lässt sich der Wechsel auch auf dem Acker in Kürze vollziehen, wenn die Beschaffenheit des Bodens oder der Verschleiß der Scharspitze dies erfordern.
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Durch die Erfindung wird somit eine Schnellwechseleinrichtung für einen Grubberzinken geschaffen, die das Auswechseln des Leitblechs und der Scharspitze ohne das Lösen einer Schraubverbindung ermöglicht.
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Ebenso ist es auch die Aufgabe der Erfindung, einen Grubberzinken mit mehrteiligem Scharsystem zu schaffen, das in seinem Aufbau noch weiter vereinfacht ist und das daher ein schnelles Auswechseln oder Abnehmen des Flügelschars ermöglicht, wenn dieses für die Bearbeitung des Bodens in der Tiefe nicht erforderlich ist. Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Grubberzinkens besteht nämlich darin, dass es sich sowohl für flache als auch für tiefe Bodenbearbeitung mit gutem Bodendurchmischungsergebnis eignet und mit wenig Aufwand umzurüsten ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 4 angegebene Anordnung gelöst.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung ist ein kostengünstiger Wechsel der einzelnen Scharkomponenten für verschiedene Anwendungsfälle und zum Austausch der Verschleißteile gewährleistet, insbesondere der Flügelscharen. Bei der flachen Bodenbearbeitung ist es nämlich sehr wichtig, daß ein ebener und durchgehender Bearbeitungshorizont entsteht, damit Unkrautsamen und Ausfallgetreide nicht zu tief in den Boden eingemischt werden und somit schnell und nahezu vollständig zum Keimen gelangen.
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Ein ebener Bearbeitungshorizont ist jedoch für die tiefere Bodenlockerung nicht erforderlich und wirkt sich eher nachteilig aus, denn die breiten Flügelscharen, die bei der flachen Bodenbearbeitung zum ganzflächigen Durchschneiden erforderlich sind, würden im Untergrund zur Bildung einer glatten und festen Schicht tendieren, die für die Wurzeln der nachfolgenden Kulturpflanzen schädlich wäre. Ein weiterer Nachteil der breiten Flügelscharen bei der tiefen Bodenbearbeitung ist der erhebliche Kraftbedarf bei tieferer Durchdringung des Bodens. Bei einer tieferen Bodenlockerung ist vielmehr eine streifenweise Lockerung von unterschiedlicher Bearbeitungstiefe wünschenswert, so dass es sinnvoll ist, hier ohne Flügelscharen zu arbeiten. Für die flache Saatbeetbereitung kann anstatt eines flachen Flügelschars auch ein gezackter Flügel oder ein aus einzelnen Streifen, Profilstäben oder Federstäben zusammengesetzter Flügel montiert werden. Durch das schnell zu wechselnde Flügelschar kann der Anwender für jede Arbeitstiefe die richtige und optimale Scharform wählen, wenn mehrere Flügelscharformen zur Auswahl stehen, oder bei der Tiefenlockerung des Unterbodens nach Abnehmen der Flügelscharen ganz ohne diese Arbeiten. Das Mittelschar kann bei allen Bearbeitungsarten immer in der gleichen Lage mit dem optimalen Schnittwinkel verbleiben.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass sich beliebige Kombinationen von Scharspitze-Leitblech-Paarungen auf der einen Seite und Flügelscharen auf der anderen Seite je nach Bodenart und je nach gewünschter Bearbeitungstiefe kombinieren lassen.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Eine einfache Ausgestaltung eines Sicherungselements lässt sich durch einen Bolzen in Verbindung mit einem Splint verwirklichen.
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Vorzugsweise ist der Scharträger so ausgestaltet, dass er auf der Unterseite seiner Seitenwände oder einer Bodenplatte Vorsprünge trägt, die mit zugeordneten Ausnehmungen des Flügelschars zusammenwirken. Dadurch lässt sich eine schnelle und gleichzeitig einfach lösbare Verbindung zwischen dem Scharträger und dem Flügelschar herstellen.
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Mit Vorteil sind die am Scharträger angebrachten Vorsprünge L-förmig ausgebildet. Hierbei wird das Flügelschar auf die waagrechten Schenkel der L-förmigen Vorsprünge aufgeschoben.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist im Einzelnen vorgesehen, dass das Flügelschar Ausnehmungen aufweist, aus denen wenigstens im Wesentlichen parallel zur Unterseite des Scharträgers fluchtenden Schenkel der L-förmigen Vorsprünge auf der Unterseite des Flügelschars herausragen oder dass die Unterseite des Flügelschars mit den Unterseiten der Vorsprünge im verbundenen Zustand bündig abschließt.
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Wenn der Scharträger auf seiner Unterseite eine Bodenplatte mit einer Öffnung aufweist und wenn in dem Flügelschar ebenfalls eine Öffnung vorgesehen ist, die im mit dem Scharträger verbundenen Zustand unter der Öffnung der Bodenplatte liegt, lässt sich durch die Öffnungen ein Bolzen hindurchstecken, der durch den Splint gesichert ist. Damit ist einfache Form der Sicherung der Verbindung zwischen dem Scharträger und dem Flügelschar realisiert.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Mittelschar einen federnden Vorsprung umfasst, durch den es mit dem Scharträger verbunden ist. Hierdurch lässt sich auch das Mittelschar schnell mit dem Scharträger verbinden und von diesem wieder lösen.
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Ebenso wird in vorteilhafter Weise die Scharspitze durch Formschluss und die Rastverbindung auf dem Scharträger gehalten oder in seitliche Zapfen des Scharträgers eingehängt wird, ohne dass es auch hier einer Schraubverbindung bedarf. Dadurch lässt sich die Scharspitze schnell auswechseln. Anderseits ist die Scharspitze, auch wenn das Flügelschar von dem Grubberzinken entfernt ist, sicher mit dem Scharträger verbunden, ohne dass es des Einsatzes einer zusätzlichen Befestigungsplatte als Ersatz für das fehlende Flügelschar bedarf.
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Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Grubberzinkens mit einem Haltestiel, einem ein Leitblech und eine Scharspitze umfassenden Mittelschar, einem Scharträger und einem Flügelschar,
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2 einen Längsschnitt des Grubberzinkens gemäß einer Schnittlinie I-I aus 1,
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3 eine Ansicht des Grubberzinkens von der Unterseite,
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4 eine weitere, zusätzlich perspektivisch dargestellte Schnittansicht des Grubberzinkens gemäß der Schnittlinie I-I, und
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5 eine perspektivische Ansicht des Scharträgers.
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Ein Grubberzinken umfasst einen Haltestiel 1 (1 bis 5). Am dargestellten unteren Teil des Haltestiels 1 ist ein Scharträger 2 angebracht.
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Ein Mittelschar besteht aus einer Scharspitze 3 und einem Leitblech 4, die als gesonderte Teile ausgebildet und auf einander abgestimmt sind, wobei nach der Darstellung die Scharspitze 3 etwas breiter sein kann als das Leitblech 4. Beide Elemente liegen an der Vorderseite des unteren Endes des Stiels 1 bzw. des Scharträgers 2 an. Der Scharträger 2 ist lediglich durch zwei Schrauben 5, 6 gegenüber dem Stiel 1 befestigt.
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Da der Scharträger 2 durch die ihn umgebenden Bestandteile des Grubberzinkens, nämlich die Scharspitze 3, das Leitblech 4 und ein Flügelschar 7 auf der Unterseite, gegen Verschleiß gesichert ist, sind diese beiden Schraubverbindungen im Alltagseinsatz des Grubberzinkens unproblematisch, da der Scharträger 2 im Regelfall nicht ausgetauscht werden muss. Andererseits sind die austauschbaren Teile des Grubberzinkens nach dem Konzept der Erfindung gerade ohne den Einsatz von Schrauben mit dem Scharträger 2 verbunden.
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Die Scharspitze 3 weist eine hintere Lasche 8 auf, die in eine entsprechende Aussparung des Leitblechs 4 eingreift und dadurch eine Formschlussverbindung mit diesem im Bereich eines unteren Endes 4' des Leitblechs 4 bildet. In ähnlicher Weise greift eine an dem Leitblech 4 angebrachte Lasche 9 durch eine Ausnehmung unter eine zwischen Seitenwangen 10, 11 des Scharträgers 2 angeordnete Verbindungsplatte 12 ein. Andererseits liegt die Lasche 8 der Scharspitze 3 auf einem unteren Teil 12' der Verbindungsplatte 12 auf.
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Die Scharspitze 3 umfasst zusätzlich eine ihrer Mitte angeordnete keilförmig nach oben aus ihr herausragende Platte 13. Unterhalb der Platte 13 weist die Scharspitze 3 eine federnde Lasche 13' auf, die im an dem Grubberzinken befestigten Zustand unter Federkraft an einer Achse 14 des Scharträgers 2 anliegt und mit dieser eine Rastverbindung bildet. Die Achse 14 kann beispielsweise auch von einem auswechselbaren Bolzen gebildet werden, der seinerseits beispielsweise über einen Splint gegenüber Herausfallen aus dem Scharträger 2 gesichert ist.
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Mittels eines Hammerschlags in Richtung eines Pfeils A (4) auf die Platte 13 lässt sich die Scharspitze 3 leicht von dem Scharträger 2 lösen. Gleichzeitig wird nach dem Entfernen der Scharspitze 3 auch das untere Ende des Leitblechs 4 freigegeben, so dass dieses sich auch leicht ohne ein Werkzeug von dem Scharträger 2 abziehen lässt.
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Das häufig an- und abzumontierende Flügelschar 7 ist mit einer Schnellbefestigung am Scharträger 2 montierbar. Hierzu weisen die beiden Seitenwangen 10, 11 des Scharträgers 2 auf ihrer Unterseite jeweils L-förmige Haken 15 bis 18 auf. Jeder der Haken 15 bis 18 weist einen sich wenigstens im Wesentlichen parallel zur Unterkante der Seitenwangen 10, 11 erstreckenden Schenkel 19 auf.
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Die Schenkel 19 durchgreifen in dem Flügelschar 7 angebrachte Ausnehmungen 20 und ragen auf der Unterseite des Flügelschars 7 heraus. Die Ausnehmungen 20 können jedoch auch so ausgebildet sein, dass sie auch noch die Schenkel 19 aufnehmen, so dass diese voll innerhalb der Dicke der von dem Flügelschar 7 gebildeten Platte aufgenommen werden.
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Eine zu dem Scharträger 2 gehörende Bodenplatte 21 verbindet die beiden Seitenwangen 10, 11 des Scharträgers 2. An ihrem hinteren Ende weist die Bodenplatte 21 eine Lasche 22 mit einer Bohrung 23 auf. Das Flügelschar 7 weist eine entsprechende Bohrung 24 auf, die, wenn das Flügelschar 7 auf den Scharträger 3 aufgeschoben ist, mit der Bohrung 23 fluchtet.
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Im aufgeschobenen Zustand lässt sich ein Bolzen 25 durch die beiden Bohrungen 23, 24 hindurchschieben, der anschließend durch einen Splint 26, beispielsweise einen Klappspint, gesichert wird. Nach Entfernen des Splints 26 lässt sich das Flügelschar 7 ohne den Einsatz weiterer Hilfsmittel von dem Grubberzinken abziehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1723840 B1 [0005]
- EP 1504639 B1 [0006]