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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugkarosserieelement zur Befestigung einer Heckleuchte, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Kraftfahrzeugkarosserieelements, eine Kraftfahrzeugkarosserie mit einem solchen Kraftfahrzeugkarosserieelement sowie ein Verfahren zur Befestigung einer Heckleuchte an einer solchen Kraftfahrzeugkarosserie.
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Aus der
DE 195 11 165 A1 ist eine Heckleuchte mit einem Reflektorgehäuse bekannt, das einteilig im Mehrkomponentenspritzguß aus gleich- oder verschiedenartigen Kunststoffen hergestellt und mit einer nicht näher erläuterten Karosserie verschraubt wird.
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Nach betriebsinterner Praxis wird die Karosserie bisher aus mehreren Blechelementen zusammengesetzt, um die komplexe Kontur der Heckleuchte aufnehmen zu können. Eine einteilige Herstellung einer solchen Aufnahme in der Karosserie durch Tiefziehen eines Blechelements oder dergleichen ist aufgrund der komplexen Geometrie produktionstechnisch nicht möglich oder jedenfalls nachteilig, insbesondere aufwändig.
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Eine Aufgabe einer Ausführung der vorliegenden Erfindung ist es, die Befestigung einer Heckleuchte an einer Kraftfahrzeugkarosserie zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kraftfahrzeugkarosserieelement zur Befestigung einer Heckleuchte mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ansprüche 9, 10 und 14 stellen ein Verfahren zur Herstellung eines Kraftfahrzeugkarosserieelements, eine Kraftfahrzeugkarosserie mit einem Kraftfahrzeugkarosserieelement bzw. ein Verfahren zur Befestigung einer Heckleuchte an einer Kraftfahrzeugkarosserie unter Schutz. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist ein Kraftfahrzeugkarosserieelement zur Befestigung einer Heckleuchte eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftwagens, einen Rahmen zur Befestigung an einem oder mehreren weiteren Kraftfahrzeugkarosserieelementen und ein Formteil auf, welches stoffschlüssig mit dem Rahmen verbunden ist bzw. wird.
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Der Rahmen weist in einer Ausführung Metall, insbesondere eine Stahl- oder Leichtmetall-, insbesondere Aluminium- oder Magnesiumlegierung, auf, in einer Weiterbildung besteht der Rahmen hieraus. Dadurch kann in einer Ausführung zum Einen vorteilhaft eine stabile Basis bzw. Struktur ausgebildet werden bzw. sein. Zusätzlich oder alternativ kann ein solcher Rahmen in einer Ausführung vorteilhaft mit dem bzw. den weiteren Kraftfahrzeugkarosserieelementen verbunden werden, insbesondere, wenn diese in einer Ausführung aus demselben Metall bestehen.
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Das Formteil weist in einer Ausführung einen Kunststoff, insbesondere ein Thermoplast insbesondere Polyoxymethylen (POM), Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamid (PA), Polyethylenterephthalat (PET), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polystyrol (PS), Polyvinylchlorid (PVC) und/oder Polycarbonat (PC), oder ein Duroplast auf, in einer Weiterbildung besteht das Formteil hieraus. Dadurch kann in einer Ausführung zum Einen vorteilhaft eine leichtes Kraftfahrzeugkarosserieelement ausgebildet werden bzw. sein. Zusätzlich oder alternativ kann ein solches Formteil in einer Ausführung vorteilhaft auch in sehr komplexen Geometrien und/oder mit vorgegebenen Wandstärken hergestellt werden bzw. sein.
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In einer Weiterbildung ist der Kunststoff ein faserverstärkter Kunststoff, insbesondere mit Glas- und/oder Kohlefasern, insbesondere, um in einer Ausführung die Stabilität des Formteils vorteilhaft zu erhöhen.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist bzw. wird das Formteil an den Rahmen angeformt. Insbesondere kann der Rahmen in eine Form eingelegt werden, mit der anschließend das Formteil urgeformt wird. Entsprechend ist bzw. wird das Formteil in einer Ausführung mit dem hierzu in eine Form eingelegten Rahmen urgeformt. In einer Weiterbildung ist bzw. wird das Formteil an den Rahmen angespritzt oder -gossen.
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Hierdurch kann in einer Ausführung das Kraftfahrzeugkarosserieelement einfach, kostengünstig, mit geringem Gewicht und/oder hoher Verbindungsfestigkeit zwischen Rahmen und Formteil hergestellt werden bzw. sein.
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In einer Ausführung weist der Rahmen eine oder mehrere Hinterschneidungen, insbesondere einen oder mehrere, insbesondere hakenartige, Absätze, und/oder einen oder mehrere Durchgangsöffnungen, auf, die von dem Formteil hintergriffen, insbesondere umschlossen, sind bzw. werden. Hierdurch kann das Formteil zusätzlich formschlüssig an dem Rahmen gesichert werden. Insbesondere können solche Absätze und Durchgangsöffnungen bei einem Anformen des Formteils an den Rahmen hintergriffen, insbesondere umschlossen, werden, beispielsweise beim Anspritzen oder -gießen.
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In einer Ausführung ist der Rahmen ringartig ausgebildet bzw. in Umfangsrichtung geschlossen. Dadurch kann in einer Ausführung vorteilhaft die Stabilität erhöht werden bzw. sein.
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Zusätzlich oder alternativ weist der Rahmen in einer Ausführung einen ein- oder mehrteiligen, abgewinkelten Befestigungsflansch auf. Dadurch kann in einer Ausführung vorteilhaft die Verbindung mit weiteren Kraftfahrzeugkarosserieelementen verbessert werden bzw. sein.
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In einer Ausführung weist das Formteil zwei oder mehr offene oder geschlossene Wände auf, die jeweils paarweise gegeneinander, vorzugsweise um jeweils wenigstens 45°, insbesondere wenigstens 75°, abgewinkelt sind. Hierdurch kann in einer Ausführung eine vorteilhafte Aufnahme für die Heckleuchte geschaffen werden bzw. sein. Gleichermaßen erlaubt insbesondere ein aus Kunststoff urgeformtes Formteil eine vorteilhafte Herstellung einer solchen komplexeren Geometrie. Zusätzlich oder alternativ weist das Formteil eine minimale Wandstärke auf, die vorzugsweise wenigstens oder höchstens die Hälfte einer maximalen Wandstärke beträgt. Insbesondere ein aus Kunststoff urgeformtes Formteil erlaubt vorteilhaft solche homogenen oder heterogenen Wandstärken.
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In einer Ausführung weist das Formteil ein ein- oder mehrteiliges Befestigungsmittel zur Befestigung der Heckleuchte und/oder einer Dichtung auf. Das Befestigungsmittel ist bzw. wird in einer Weiterbildung mit dem restlichen Formteil urgeformt. Es kann beispielsweise eine oder mehrere Nuten, insbesondere Rastnuten, Durchgangs- oder Sacklochbohrungen, insbesondere mit Innengewinde, und/oder einen oder mehrere Zapfen, insbesondere mit Außengewinde, aufweisen. Hierdurch kann in einer Ausführung die Befestigung der Heckleuchte verbessert werden, insbesondere bei einem aus Kunststoff urgeformten Formteil.
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In einer Ausführung weist das Kraftfahrzeugkarosserieelement ein ein- oder mehrteiliges Verstärkungselement auf, welches stoffschlüssig mit dem Formteil verbunden ist bzw. wird und aus einem von dem Formteil verschiedenen Material, insbesondere aus Metall, besteht, was hier als materialfremd bezeichnet wird. Das Verstärkungselement kann insbesondere eine oder mehrere Blechrippen aufweisen.
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In einer Weiterbildung ist bzw. wird das Verstärkungselement vollständig oder teilweise in das Formteil eingeformt, insbesondere bei dessen Urformen. Es kann insbesondere zusammen mit dem Rahmen in eine Form eingelegt werden, mit der anschließend das Formteil urgeformt wird. Entsprechend kann das Verstärkungselement insbesondere wenigstens teilweise in das Formteil eingespritzt oder -gossen sein bzw. werden.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist bzw. wird ein Teil einer Abdeckung und/oder eines Gehäuses der Heckleuchte integral mit dem Formteil ausgebildet. Eine Abdeckung der Heckleuchte ist insbesondere ein Teil der Heckleuchte, der von außen sichtbar und/oder zugänglich ist. Ein Gehäuse der Heckleuchte ist insbesondere ein Teil der Heckleuchte, an dem ein optisches Element, insbesondere ein Reflektor, ein Leuchtmittel oder dergleichen, befestigt ist bzw. wird, und/oder der durch eine Abdeckung gegen die Fahrzeugumgebung abgeschlossen ist.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist eine Kraftfahrzeugkarosserie, insbesondere eines Personenkraftwagens, wenigstens eines der hier beschriebenen Kraftfahrzeugkarosserieelemente auf, das zur Unterscheidung auch als erstes Kraftfahrzeugkarosserieelement bezeichnet wird.
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Die Kraftfahrzeugkarosserie weist in einer Ausführung wenigstens eine Heckleuchte auf, die an diesem ersten Kraftfahrzeugkarosserieelement, insbesondere dessen Formteil, befestigt ist bzw. wird. Die Heckleuchte wird bzw. ist in einer Ausführung lösbar an dem ersten Kraftfahrzeugkarosserieelement, insbesondere dessen Formteil, befestigt, insbesondere durch Verschrauben und/oder Verrasten. In einer anderen Ausführung wird bzw. ist die Heckleuchte unlösbar an dem ersten Kraftfahrzeugkarosserieelement, insbesondere dessen Formteil, befestigt, insbesondere durch Verkleben und/oder Verschweißen.
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Die Kraftfahrzeugkarosserie weist in einer Ausführung ein oder mehrere weitere Kraftfahrzeugkarosserieelemente auf, die mit dem Rahmen des ersten Kraftfahrzeugkarosserieelements verbunden sind bzw. werden. Der Rahmen wird bzw. ist in einer Ausführung lösbar mit dem bzw. den weiteren Kraftfahrzeugkarosserieelementen verbunden, insbesondere durch Verschrauben und/oder Verrasten. In einer anderen Ausführung wird bzw. ist der Rahmen unlösbar mit dem bzw. den weiteren Kraftfahrzeugkarosserieelementen verbunden, insbesondere durch Verkleben, Verlöten, Vernieten und/oder Verschweißen.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird bzw. ist zur Befestigung einer Heckleuchte an einer Kraftfahrzeugkarosserie der Rahmen eines hier beschriebenen Kraftfahrzeugkarosserieelements mit einem oder mehreren weiteren Kraftfahrzeugkarosserieelementen, insbesondere lösbar oder unlösbar, verbunden, und, insbesondere anschließend oder vorab, die Heckleuchte an diesem hier beschriebenen Kraftfahrzeugkarosserieelement, insbesondere dessen Formteil, befestigt, insbesondere lösbar oder unlösbar.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert:
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1 die Kraftfahrzeugkarosserie der 2 ohne Heckleuchte;
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2 eine Kraftfahrzeugkarosserie mit einer Heckleuchte und einem Kraftfahrzeugkarosserieelement nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung;
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3 einen Schnitt längs der Linie III-III in 2;
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4 eine Karosseriedarstellung der 3;
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5 ein Detail V der 4; und
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6 ein Detail VI der 4.
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2 zeigt einen Teil einer Kraftfahrzeugkarosserie eines Personenkraftwagens nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung mit einer Heckleuchte 3, die an einem Formteil 2 (vgl. 1, 3, 4) aus Kunststoff eines ersten Kraftfahrzeugkarosserieelements nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung befestigt ist.
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Das erste Kraftfahrzeugkarosserieelement weist einen Rahmen 1 aus Metall auf, der an weiteren Kraftfahrzeugkarosserieelementen 4A–4E befestigt und mit dem Formteil 2 stoffschlüssig verbunden ist.
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Hierzu ist das Formteil 2 an den Rahmen 1 angeformt. Wie insbesondere in den Details V, VI aus 4, die in 5, 6 vergrößert dargestellt sind, erkennbar, weist der Rahmen 1 wenigstens eine Durchgangsöffnung 1.1 sowie wenigstens einen Absatz 1.2 auf, die von dem Formteil 2 umschlossen sind.
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Der Rahmen 1 ist, wie insbesondere in 1 erkennbar, in Umfangsrichtung geschlossen und weist einen mehrteiligen abgewinkelten Befestigungsflansch 1.3 auf, mit dem er an den weiteren Kraftfahrzeugkarosserieelementen 4A–4E befestigt ist.
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Das Formteil 2 weist, wie insbesondere in 1, 4 erkennbar, wenigstens zwei gegeneinander abgewinkelte Wände auf.
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Des Weiteren weist das Formteil 2 ein urgeformtes Befestigungsmittel zur Befestigung der Heckleuchte 3 und einer Dichtung auf (nicht dargestellt).
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Ein materialfremdes Verstärkungselement in Form einer Blechrippe ist teilweise in das Formteil 2 eingeformt (nicht dargestellt).
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Obwohl in der vorhergehenden Beschreibung exemplarische Ausführungen erläutert wurden, sei darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl von Abwandlungen möglich ist. So kann beispielsweise ein Teil einer Abdeckung 3A und/oder eines Gehäuses 3B der Heckleuchte 3 integral mit dem Formteil 2 ausgebildet sein.
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Außerdem sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den exemplarischen Ausführungen lediglich um Beispiele handelt, die den Schutzbereich, die Anwendungen und den Aufbau in keiner Weise einschränken sollen. Vielmehr wird dem Fachmann durch die vorausgehende Beschreibung ein Leitfaden für die Umsetzung von mindestens einer exemplarischen Ausführung gegeben, wobei diverse Änderungen, insbesondere in Hinblick auf die Funktion und Anordnung der beschriebenen Bestandteile, vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich zu verlassen, wie er sich aus den Ansprüchen und diesen äquivalenten Merkmalskombinationen ergibt. Bezugszeichenliste
1 | Rahmen |
1.1 | Durchgangsöffnung (Hinterschneidung) |
1.2 | hackenartiger Absatz (Hinterschneidung) |
1.3 | Befestigungsflansch |
2 | Formteil |
3 | Heckleuchte |
3A | Abdeckung |
3B | Gehäuse |
4A–4E | weiteres Kraftfahrzeugkarosserieelement |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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