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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Dämpfen von Stößen, umfassend
mindestens einen Träger
und mindestens einen verformbaren Querbalken. Der Träger ist
mit dem Querbalken an mindestens einer Stelle verbunden und der
mindestens eine Träger
und der mindestens eine verformbare Querbalken sind aus einem ersten
Material gefertigt. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Verwendung
der Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung der Vorrichtung.
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Vorrichtungen
zum Dämpfen
von Stößen finden
zum Beispiel Einsatz als untere Stoßfängerversteifung in Kraftfahrzeugen.
Die untere Stoßfängerversteifung
wird dabei hinter dem vorderen Stoßfänger des Kraftfahrzeuges positioniert.
Die untere Stoßfängerversteifung
wird eingesetzt, um die seitens des Gesetzgebers geförderten
Grenzwerte beim so genannten „Lower
Leg Test" einzuhalten. Üblicherweise
handelt es sich bei den unteren Stoßfängerversteifungen um balkenartige
Konstruktionen, die sich hinter dem vorderen Stoßfänger, angepasst an die jeweilige
Form des Kraftfahrzeuges, unten quer von links nach rechts erstrecken.
Die Befestigung erfolgt üblicherweise
an zwei symmetrisch zur Fahrzeugmitte befindlichen Punkten unterhalb
des vorderen Hauptquerträgers
im Stoßfänger.
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Die
untere Stoßfängerversteifung
wird im Allgemeinen aus einem nachgiebigen Material gefertigt, so
dass sich dieses beim Aufprall verformt. Aufgrund der Konstruktion
mit den notwendigen Trägern
zur Befestigung der unteren Stoßfängerversteifung
am Kraftfahrzeug ergibt sich beim Aufprall in der Fahrzeugmitte
eine relativ weiche Strukturantwort und damit sehr kleine Steifigkeit
in Fahrtrichtung. Wenn sich jedoch der Auftreffpunkt in Querrichtung
in Richtung der Träger,
mit denen die untere Stoßfängerversteifung
an einem Kraftfahrzeug befestigt ist, verschiebt, nimmt die Steifigkeit
aufgrund des abnehmenden Hebelarmes zu. Die höchste Steifigkeit ergibt sich
direkt im Bereich des Trägers,
mit dem die untere Stoßfängerversteifung
am Fahrzeug montiert ist. Hier tritt nahezu keine Biegung mehr auf,
sondern die Kraft wird direkt in die vergleichsweise starre Anbindung
an das Fahrzeug übertragen.
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Derzeit
wird die Steifigkeit der unteren Stoßfängerversteifung durch unterschiedliche
Querschnittsverläufe
eingestellt. Hierdurch lässt
sich jedoch nicht vermeiden, dass die untere Stoßfängerversteifung im Bereich
der Befestigungspunkte im Wesentlichen keine Biegung mehr erfährt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Dämpfen von
Stößen bereitzustellen, die
auch im Bereich der Befestigungspunkte eine hinreichende Nachgiebigkeit
aufweist, um auch in diesem Bereich die Stöße ausreichend dämpfen zu
können.
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Gelöst wird
die Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Dämpfen von Stößen, umfassend
mindestens einen verformbaren Balken, wobei ein Grundkörper des
mindestens einen verformbaren Balkens aus einem ersten Material
gefertigt ist. Der Grundkörper
des mindestens einen Balkens ist in Bereichen höherer Steifigkeit mit einem
zweiten Material verbunden, das eine geringere Steifigkeit aufweist
als das erste Material.
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Dies
bedeutet erfindungsgemäß, dass
im unverformten Zustand das Verhältnis
der Steifigkeit des zweiten Materials mit der geringen Steifigkeit
zur Steifigkeit des ersten Materials im Bereich von 1:1,5 bis 1:100,
bevorzugt im Bereich von 1:10 bis 1:100 liegt.
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Durch
das Material geringerer Steifigkeit in den Bereichen des Balkens,
in denen dieser eine höhere
Steifigkeit aufweist, wird die Nachgiebigkeit des Balkens erhöht, so dass
auch in den Bereichen, die bei nach dem Stand der Technik gefertigten
Vorrichtungen eine höhere
Steifigkeit aufweisen, eine verbesserte Dämpfung von Stößen erzielt
wird. Insbesondere lässt
sich eine Vergleichmäßigung der Dämpfungswirkung
des Balkens erzielen.
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Bereiche
höherer
Steifigkeit sind solche Bereiche, in denen eine geringere Verformung
des Balkens bei einem Stoß auftritt.
Diese Bereiche höherer Steifigkeit
können
zum Beispiel dadurch entstehen, dass der Balken an mindestens einer
Stelle mit einem starren Träger
verbunden ist. Der starre Träger gibt
bei einem Stoß nicht
nach, was dazu führt,
dass bei einem Stoß im
Bereich des starren Trägers
auch der Balken nur eine sehr geringe Verformung aufweist. Durch
das zweite Material mit geringerer Steifigkeit kann die Verformung
im Bereich des Trägers vergrößert und
damit die Dämpfung
verbessert werden. In größerer Entfernung
vom starren Träger
tritt am Balken eine Hebelwirkung auf, so dass dieser flexibler
ist und auch ohne Einsatz eines zweiten Materials mit geringerer
Steifigkeit eine größere Nachgiebigkeit
aufweist. In diesen Bereichen ist es nicht erforderlich, das zweite
Material mit der geringeren Steifigkeit einzusetzen, da bereits
eine hinreichende Dämpfung
gegenüber
Stößen aufgrund
der Hebelwirkung des Balkens gegeben ist.
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In
einer ersten Ausführungsform
ist das zweite Material als Schicht über die gesamte Breite des Grundkörpers des
mindestens einen Balkens mit dem ersten Material verbunden. Die
Schichtdicke ist dabei in Bereichen höherer Steifigkeit größer als
in den übrigen
Bereichen. Durch die höhere
Schichtdicke des zweiten Materials, das die ge ringere Steifigkeit
aufweist, wird eine verbesserte Dämpfung erzielt. Dadurch dass
das zweite Material mit der geringeren Steifigkeit über die
gesamte Breite des Grundkörpers
des mindestens einen Balkens mit dem Grundkörper des Balkens verbunden
ist, wird die Dämpfungswirkung
des Balkens gegenüber
Stößen über die
gesamte Breite entsprechend der Dicke des zweiten Materials verbessert,
da neben der Nachgiebigkeit des Balkens auch das Material nachgibt
und so einen Stoß dämpfen kann.
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In
einer zweiten Ausführungsform
wird das zweite Material in Form von Pass-Stücken in Bereichen höherer Steifigkeit
an der Oberfläche
des Grundkörpers
des mindestens einen Balkens eingelagert. Das zweite Material liegt
dabei zur Oberfläche hin
frei. In dieser Ausführungsform
wird die Dämpfung
durch das zweite Material mit der geringeren Steifigkeit nur in
den Bereichen verbessert, in denen dieses eingelagert ist. In den übrigen Bereichen
erfolgt keine zusätzliche
Verbesserung der Dämpfung durch
das Aufbringen eines zusätzlichen
Materials. Dadurch, dass das zweite Material nur in den Bereichen
höherer
Steifigkeit angebracht ist und nicht über die gesamte Breite des
Querbalkens, kann gegebenenfalls gegenüber der Bauform, bei der das
zweite Material über
die gesamte Breite des mindestens einen Balkens mit dem Grundkörper des
Balkens verbunden ist, Bauraum eingespart werden, da das zweite
Material mit geringerer Steifigkeit nur in sehr geringem Maße zur Stabilität des Balkens
beiträgt und
so unabhängig
davon, ob das zweite Material nur in den Bereichen mit höherer Steifigkeit
in den Grundkörper
des Balkens eingelagert wird oder über die Breite des gesamten
Balkens mit dem Grundkörper
verbunden wird, eine vergleichbare Dicke des ersten Materials mit
höherer
Steifigkeit erforderlich ist.
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In
einer dritten alternativen Ausführungsform ist
das zweite Material in Bereichen höherer Steifigkeit umschlossen
vom ersten Material in den mindestens einen Balken eingelagert.
Durch das Einlagern des zweiten Materials in den Grundkörper des
mindestens einen Balkens, wobei dieses vom ersten Material umschlossen
ist, wird die Dämpfung
von Stößen ebenfalls
verbessert. Hierbei kann das zweite Material vom ersten Material
derart umschlossen sein, dass es an seiner Ober- und/oder Unterseite nach
außen
hin frei liegt. Weiterhin ist es auch möglich, dass das zweite Material
vom ersten Material an allen Seiten voll umschlossen ist. Zusätzlich wird
eine gleichmäßige Oberfläche erzielt,
da im Allgemeinen keine sichtbaren Bereiche des zweiten Materials nach
außen
hin freiliegen. Dies kann zum Beispiel dann, wenn der mindestens
eine Balken sichtbar ist, bevorzugt sein, da auf diese Weise eine
gleichmäßige Oberfläche erzielt
werden kann.
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Das
erste Material, das eine größere Steifigkeit
aufweist als das zweite Material, wird vorzugsweise so ausgewählt, dass
mit der vorgegebenen Geometrie eine ausreichen de Stabilität erzielt
wird. Bevorzugt als erstes Material wird ein Polymer oder ein Metall
verwendet.
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Als
Metall eignet sich jedes beliebige Metall. Bevorzugt werden jedoch
eisenhaltige Metalle, beispielsweise Stähle, oder Aluminium eingesetzt.
Besonders bevorzugt wird jedoch ein Polymer verwendet. Geeignete
Polymere sind zum Beispiel Thermoplaste oder Duroplaste. Diese können gefüllt oder
ungefüllt
eingesetzt werden. Bevorzugt werden jedoch gefüllte Polymere verwendet.
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Als
Polymere eignen sich zum Beispiel natürliche und synthetische Polymere
und deren Derivate, Naturharze sowie synthetische Harze und deren
Derivate, Proteine, Cellulosederivate und dergleichen. Diese können – müssen jedoch
nicht – chemisch oder
physikalisch härtend,
beispielsweise luftaushärtend,
strahlungshärtend
oder temperaturhärtend, sein.
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Neben
Homopolymeren können
auch Copolymere oder Polymergemische eingesetzt werden.
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Bevorzugte
Polymere sind ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol); ASA (Acrylnitril-Styrol-Acrylat); acrylierte
Acrylate; Alkydharze; Alkylenvinylacetate; Alkylenvinylacetat-Copolymere, insbesondere
Methylenvinylacetat, Ethylenvinylacetat, Butylenvinylacetat; Alkylenvinylchlorid-Copolymere;
Aminoharze; Aldehyd- und Ketonharze; Cellulose und Cellulosederivate,
insbesondere Hydroxyalkylcellulose, Celluloseester, wie -Acetate,
-Propionate, -Butyrate, Carboxyalkylcellulosen, Cellulosenitrat;
Epoxyacrylate; Epoxidharze; modifizierte Epoxidharze, zum Beispiel bifunktionelle
oder polyfunktionelle Bisphenol A oder Bisphenol F-Harze, Epoxy-Novolak-Harze,
bromierte Epoxidharze, cycloaliphatische Epoxidharze; aliphatische
Epoxidharze, Glycidether, Vinylether, Ethylenacrylsäurecopolymere;
Kohlenwasserstoffharze; MABS (transparentes ABS mit Acrylat-Einheiten
enthaltend); Melaminharze; Maleinsäureanhydridcopolymerisate;
Methacrylate; Naturharze; Kolophoniumharze; Schellack; Phenolharze;
Polyester; Polyesterharze wie Phenylesterharze; Polysulphone (PSU); Polyethersulphone
(PESU); Polyphenylensulfon (PPSU); Polyamide; Polyimide; Polyaniline;
Polypyrrole; Polybutylenterephthalat (PBT); Polycarbonate (zum Beispiel
Makrolon® der
Bayer AG); Polyesteracrylate; Polyetheracrylate; Polyethylen; Polyethylenthiophene;
Polyethylennaphthalate; Polyethylenterephthalat (PET); Polyethylenterephthalat-Glykol
(PETG); Polypropylen; Polymethylmethacrylat (PMMA); Polyphenylenoxid
(PPO); Polyoxymethylen (POM); Polystyrole (PS), Polytetrafluorethylen
(PTFE); Polytetrahydrofuran; Polyether (zum Beispiel Polyethylenglykol, Polypropylenglykol);
Polyvinylverbindungen, insbesondere Polyvinylchlorid (PVC), PVC-Copolymere, PVdC,
Polyvinylacetat sowie deren Copolymere, gegebenenfalls teilhydrolysierter
Polyvinylalkohol, Polyvinylacetale, Poly vinylacetate, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylether,
Polyvinylacrylate und -methacrylate in Lösung und als Dispersion sowie
deren Copolymere, Polyacrylsäureester
und Polystyrolcopolymere; Polystyrol (schlagfest oder nicht-schlagfest
modifiziert); Polyurethane, unvernetzte bzw. mit Isocyanaten vernetzt;
Polyurethanacrylate; Styrol-Acrylnitril; Styrol-Acryl-Copolymere;
Styrol-Butadien-Blockcopolymere (zum Beispiel Styrofex® oder
Styrolux® der BASF
SE, K-ResinTM der TPC); Proteine, wie zum Beispiel
Casein; SIS; Triacin-Harz, Bismaleimid-Triacin-Harz (BT), Cyanatester-Harz
(CE), allylierter Polyphenylen-Ether (APPE). Weiterhin können Mischungen
zweier oder mehrerer Polymere eingesetzt werden.
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Besonders
bevorzugte Polymere als erstes Material mit höherer Steifigkeit sind Acrylate,
Acrylatharze, Cellulosederivate, Methacrylate, Methacrylatharze,
Melamin und Aminoharze, Polyalkylene, Polyimide, Epoxidharze, modifizierte
Epoxidharze, zum Beispiel bifunktionelle oder polyfunktionelle Bisphenol
A- oder Bisphenol F-Harze, Epoxy-Novolak-Harze,
bromierte Epoxidharze, cycloaliphatische Epoxidharze; aliphatische
Epoxidharze, Glycidether, Cyanatester, Vinylether, Phenolharze,
Polyimide, Melaminharze und Aminoharze, Polyurethane, Polyester,
Polyvinylacetale, Polyvinylacetate, Polystyrole, Polystyrol-Copolymere,
Polystyrolacrylate, Styrol-Butadien-Blockcopolymere, Styrol-Acrylnitrl-Copolymere, Acrylnitril-Butadien-Styrol,
Acrylnitril-Styrol-Acrylat, Polyoxymethylen,
Polysulfone, Polyethersulfone, Polyphenylensulfon, Polybutylenterephthalat,
Polycarbonate, Alkylenvinylacetate und Vinylchlorid-Copolymere, Polyamide,
Cellulosederivate sowie deren Copolymere und Mischungen zweier oder
mehrerer dieser Polymere.
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Insbesondere
bevorzugte Polymere sind Polyamide, beispielsweise Polyamid 46,
Polyamid 6, Polyamid 11, Polyamid 66, Polyamid 6/6, Polyamid 6/10
oder Polyamid 6/12, Polypropylen, Polyethylen, Styrol-Arcylnitril,
Acrylnitril-Butadien-Styrol, Acrylnitril-Styrol-Acrylat, Polyoxymethylen, Polysulfone,
Polyethersulfone, Polyphenylensulfone, Polybutylenterephthalat,
Polycarbonate sowie deren Mischungen.
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Um
die erforderliche Festigkeit des Balkens zu erhalten, ist das verwendete
Polymermaterial vorzugsweise faserverstärkt. Zur Verstärkung kann
jede beliebige, dem Fachmann bekannte, zur Verstärkung übliche Faser verwendet werden.
Geeignete Fasern sind zum Beispiel Glasfasern, Kohlenstofffasern, Aramidfasern,
Borfasern, Metallfasern oder Kaliumtitanatfasern. In Abhängigkeit
von der Belastung des Balkens können
die Fasern in Form von Kurzfasern oder Langfasern eingesetzt werden.
Auch können die
Fasern geordnet oder ungeordnet im Polymermaterial enthalten sein.
Insbesondere bei Einsatz von Langfasern ist jedoch eine geordnete
Anordnung üblich.
Die Fasern können
dabei zum Beispiel in Form von Einzelfasern, Fasersträngen, Matten,
Geweben, Gestricken oder Rovings eingesetzt werden.
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Wenn
die Fasern in Form von Langfasern, als Rovings, oder als Fasermatte
eingesetzt werden, so werden die Fasern üblicherweise in eine Form eingelegt
und anschließend
mit dem Polymermaterial umgossen. Der so hergestellte Balken kann
einlagig oder mehrlagig aufgebaut sein. Bei einem mehrlagigen Aufbau
können
die Fasern der einzelnen Lagen jeweils gleichgerichtet sein oder
die Fasern der einzelnen Lagen sind in einem Winkel von –90° bis +90° zueinander
verdreht.
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Neben
dem Einlegen der Fasern in eine Form und dem Umgießen oder
Umspritzen mit der Polymermasse ist es alternativ jedoch auch möglich, insbesondere
bei Einsatz von gerichteten Langfasern, diese durch ein Extrusionswerkzeug
zu leiten und mit der Kunststoffmasse während der Extrusion zu ummanteln.
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Bei
Einsatz von Kurzfasern werden diese üblicherweise der Polymermasse
vor dem Aushärten zugemischt.
Der Grundkörper
des Balkens kann zum Beispiel durch Extrusion, Spritzgießen oder
Gießen gefertigt
werden. Bevorzugt wird der Grundkörper des Balkens durch Spritzgießen oder
Gießen
gefertigt. Im Allgemeinen sind die Kurzfasern im Einsatz ungerichtet
enthalten. Wenn der Grundkörper
des Balkens durch ein Spritzgussverfahren hergestellt wird, kann
sich eine Ausrichtung der Kurzfasern durch das Pressen der die Fasern
enthaltenden Polymermasse durch eine Anspritzdüse in das Werkzeug ergeben.
Ebenso kann sich bei einer Extrusion der Polymermasse eine Ausrichtung
der Kurzfasern aufgrund des Pressens durch das Extrusionswerkzeug
ergeben.
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Als
Verstärkungsmittel
eignen sich neben Fasern auch beliebige andere Füllstoffe, die dem Fachmann
bekannt sind und die steifigkeits- und/oder festigkeitserhöhend wirken.
Hierzu zählen unter
anderem auch beliebige Partikel ohne Vorzugsrichtung. Derartige
Partikel sind im Allgemeinen kugelförmig, plättchenförmig oder zylindrisch. Die
tatsächliche
Form der Partikel kann dabei von der idealisierten Form abweichen.
So können
insbesondere kugelförmige
Partikel in der Realität
zum Beispiel auch tropfenförmig
oder abgeflacht sein.
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Neben
Fasern eingesetzte Verstärkungsmaterialien
sind zum Beispiel Graphit, Kreide, Talkum und nanoskalige Füllstoffe.
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Besonders
bevorzugt zur Verstärkung
werden jedoch Glasfasern eingesetzt. Insbesondere bevorzugt als
erstes Material zur Herstellung des Grundkörpers des Balkens sind glasfaserverstärkte Polyamide.
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Welches
Material als zweites Material, das eine geringe Steifigkeit aufweist
als das erste Material, eingesetzt wird ist davon abhängig, wie
stark die Dämpfung
sein soll und wie steif das erste Material ist. Bevorzugt als zweites
Material sind Polymerschäume,
Elastomere oder Wabenstrukturen aus einer Metallfolie.
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Wenn
das zweite Material, das eine geringere Steifigkeit aufweist als
das erste Material, eine Wabenstruktur aus einer Metallfolie ist,
so wird als Metall vorzugsweise ebenfalls ein eisenhaltiges Metall,
beispielsweise Stahl, oder Aluminium eingesetzt. Bevorzugt als zweites
Material wird jedoch ein Polymerschaum oder ein Elastomer verwendet.
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Wenn
das zweite Material ein Polymerschaum ist, so kann dieser ein geschäumter Thermoplast
oder ein geschäumter
Duroplast sein. Wenn das zweite Material ein geschäumter Thermoplast
ist, so eignen sich zum Beispiel Polyolefine, beispielsweise Polyethylen
oder Polypropylen, Polyvinylverbindungen wie Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyvinylester,
beispielsweise Polyvinylacetat, Polyvinylacetale, Polyvinylether,
Polyvinyllactame oder Polyvinylamine; Styrolpolymere, beispielsweise
Polystyrol, Styrol-Acrylnitril-Copolymere, kautschukmodifiziertes
Polystyrol oder kautschukmodifizierte Styrolcopolymere; Polymere
der (Meth)acrylsäure
und ihre Derivate, beispielsweise Polyacrylsäure, Poly(meth)acrylsäureester
wie Polyacrylate oder Polymethacrylat, oder Polyacrylamid; Polycarbonate;
Polyoxymethylen; Polyphenylenether; Fluorpolymere, beispielsweise
Polytetrafluorethylen, fluorierte Polyethylene; Polyaromaten, wie
Polyphenylensulfid, Polyethersulfon, Polysufon, Polyetheretherketon,
Polyetherimid, Polyarylat, Polyimide, Polyamide, Polychinoxaline,
Polyamidimide, Polychinoline, Polybenzimidazole; Polyester, beispielsweise
Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat, Polyacrylnitril; Polyurethane
wie Polyisocyanate; Polyole, beispielsweise Polyetherpolyole, Polyesterpolyole.
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Geeignete
duroplastische Polymerschäume sind
zum Beispiel Polyurethanschäume.
Neben Polyurethanen können
jedoch auch alle anderen schäumbaren
Duroplaste eingesetzt werden. So ist es zum Beispiel möglich, Melaminharzschäume, Phenolharzschäume, Epoxidharzschäume, Schäume aus ungesättigten
Polyesterharzen zu verwenden.
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Zur
Herstellung thermoplastischer Schäume werden üblicherweise fertige Polymere
mit Treibmittel versetzt und nachträglich verschäumt. Hierzu kann
das Treibmittel entweder dem geschmolzenen Polymeren unter Druck
zugemischt werden und dann unter Abkühlen entspannen, oder das feste
Polymere wird bei tiefer Temperatur mit dem Treibmittel imprägniert und
die Masse danach durch Temperaturerhöhung aufgeschäumt. Weiterhin
ist es auch möglich, permanente
Gase direkt in fluides Polymer einzuschlagen und den gewonnenen
Schaum zu stabilisieren. Polymere, die sich nicht schmelzen lassen,
können
durch Sinterprozesse oder durch Extraktion einer löslichen,
fein verteilten zweiten Phase in Schaumstoffe überführt werden. Weiterhin ist es auch
möglich,
insbesondere bei duroplastischen Schäumen, dass diese bei der Synthese
entstehen, wenn dabei gasförmige
Bestandteile abgespalten werden.
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Bevorzugt
für Schäume eingesetzte
Polymere sind Polypropylen, Polyethylen, Polyamide, Polyester, Polyether,
Polyurethane, Polystyrole, thermoplastische Polyester, thermoplastische
Polyurethane sowie Mischungen daraus.
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Besonders
bevorzugt werden Schäume
aus Polyproplyen oder Polystyrol eingesetzt.
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Neben
Polymerschäumen
eignen sich auch Elastomere, die eine geringere Steifigkeit aufweisen als
das erste Material, aus dem der Balken gefertigt ist. Unter Elastomere
sind erfindungsgemäß auch thermoplastische
Elastomere zu verstehen. Geeignete Elastomere sind zum Beispiel
synthetische Kautschuke und Naturkautschuke sowie thermoplastische
Polyurethane und thermoplastische Polyester. Geeignete Kautschuke
sind beispielsweise Polyolefinkautschuke, wie Ethylen-Propylen-Kautschuke (EPM/EPDM),
Polyisobutylen und Butylkautschuk, Ethylen-Vinylacetatkautschuk;
Polydiene, beispielsweise Styrol-Butadien-Kautschuk, Polybutadien,
Polyisopren, Polychloropren, Nitrilkautschuk, Silikonkautschuk sowie
Naturkautschuk.
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Die
Verbindung des ersten Materials mit dem zweiten Material mit geringerer
Steifigkeit kann kraftschlüssig
oder formschlüssig
erfolgen. So kann die Verbindung des zweiten Materials mit dem ersten Material
zum Beispiel durch Hinterclipsen von Elementen aus dem zweiten Material
hinter Hinterschneidungen im ersten Material des Grundkörpers des
mindestens einen Balkens, durch Schnappverschlüsse, durch Kleben, durch Hinterspritzen,
durch Umspritzen, durch Clipsen auf Zapfen, durch Verschrauben,
Nieten oder durch Steckverbindungen erfolgen. Weiterhin ist es zum
Beispiel auch möglich, wenn
das erste Material und das zweite Material ein Metall oder beide
Materialien thermoplastische Polymere sind, die Materialien durch
Schweißen
oder bei Metallen durch Löten
zu verbinden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist der mindestens eine Balken an mindestens einer Stelle
mit mindestens einem Träger
verbunden. Der Träger
dient dazu, den Balken zum Beispiel an einer Haltevorrichtung zu
befestigen. Der Träger
kann dabei an jeder beliebigen Stelle des Balkens angeordnet sein.
Um eine stabile Befestigung des Balkens zu erzielen ist es bevorzugt,
mindestens zwei Träger vorzusehen.
Der mindestens eine Träger
kann an jeder beliebigen Stelle des Balkens positioniert sein. Bevorzugt
werden zwei Träger
eingesetzt, die an den Enden des Balkens angeordnet sind.
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Dabei
ist es einerseits möglich,
dass die Träger
bündig
am Balkenende angeordnet sind oder dass der Balken in die Träger ausläuft, alternativ
ist es auch möglich,
dass der Balken über
die Träger
hinausragt.
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Zum
Erzielen einer hinreichenden Stabilität, ist es bevorzugt, dass der
mindestens eine Träger aus
dem ersten Material gefertigt ist, aus dem auch der Querbalken gefertigt
ist.
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Der
mindestens eine Träger
kann als separates Bauteil gefertigt werden und anschließend mit dem
Balken verbunden werden. Hierzu eignet sich ebenfalls jedes beliebige
kraft- oder formschlüssige Verfahren.
So ist es zum Beispiel möglich,
den Träger an
dem Balken durch Verschrauben, Nieten, Kleben, Clipsen auf Zapfen,
Umspritzen, Hinterspritzen, Schweißen oder Löten oder durch eine Steckverbindung
anzubringen. Insbesondere wenn der Balken und der mindestens eine
Träger
aus einem Polymer gefertigt sind, ist es jedoch bevorzugt, wenn
der mindestens eine Balken und der mindestens eine Träger einstückig ausgebildet
sind. Hierdurch wird eine stabile Verbindung des mindestens einen
Balkens mit dem mindestens einen Träger gewährleistet.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird die erfindungsgemäße Vorrichtung als
untere Stoßfängerverstärkung in
einem Personenkraftwagen verwendet. Die untere Stoßfängerverstärkung in
einem Personenkraftwagen dient insbesondere dazu, die Grenzwerte
einzuhalten, die vom Gesetzgeber in der EU-Richtlinie zum Fußgängerschutz
gefordert sind. Die untere Stoßfängerverstärkung wird
dabei üblicherweise
an den Längsträgern des
Kraftfahrzeuges hinter dem vorderen Stoßfänger angebracht, wobei sich
die untere Stoßfängerverstärkung von
links nach rechts unten quer am Fahrzeug erstreckt. Die Befestigung
der Vorrichtung erfolgt dabei üblicherweise
an zwei symmetrisch zur Fahrzeugmitte angeordneten Punkten unterhalb
des vorderen Hauptquerträgers
im Stoßfänger.
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Insbesondere
beim so genannten „Lower Leg
Test” lassen
sich die vom Gesetzgeber geforderten Grenzwerte für Biegewinkel
und Beschleunigung nur einhalten, wenn das aus Stoßfänger, oberem Querträger und
unterer Stoßfängerverstärkung gebildete
System über
die gesamte im Test nachzuweisende Breite eine genau aufeinander
abgestimmte Steifigkeit aufweist. Da die Steifigkeit zu den Befestigungsstellen
des Balkens zunimmt, wird die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den Bereichen
aus dem zweiten Material eingesetzt. Anders als bei den aus dem
Stand der Technik bekannten unteren Stoßfängerverstärkungen, bei denen sich direkt
an der Lagerung die höchste
Steifigkeit ergibt, da die untere Stoßfängerverstärkung aufgrund des fehlenden
Hebelarms zur Lagerung praktisch keine Biegung mehr erfährt sondern
die Kraft in die vergleichsweise starre Anbindung an das Fahrzeug
direkt überträgt, gibt
das zweite Material mit der geringeren Steifigkeit nach und führt so zu
einer zusätzlichen
Dämpfung.
Durch die Anordnung des ersten Materials und des zweiten Materials
wirken die mechanischen Steifigkeiten in Aufprallrichtung analog
einer Reihenschaltung von Federn.
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Der
Einfluss des ersten Materials und des zweiten Materials auf die
Gesamtsteifigkeit lässt
sich für
jedes verwendete Material durch die Eigensteifigkeit des Materials
selbst sowie durch seine jeweilige geometrische Gestaltung festlegen.
Durch eine geeignete Auswahl der Materialkombination und der geometrischen
Gestalt lässt
sich der Steifigkeitsverlauf über
der Querrichtung in weiten Grenzen variieren.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Hierbei
wird ein Grundkörper
des mindestens einen Balkens aus einem ersten Material geformt und
mit einem zweiten Material, das eine geringere Steifigkeit aufweist
als das erste Material, zur Bildung eines vollständigen Balkens verbunden. Die
Form des Grundkörpers
aus dem ersten Material und der Bereiche aus dem zweiten Material
wird durch mathematische Modellierung und Anpassung der Form an
die Modellierung mit mathematischen Optimierungsverfahren bestimmt.
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Übliche Verfahren
zur mathematischen Modellierung sind Finite-Differenzen-Verfahren,
Finite-Elemente-Verfahren und Finite-Volumen-Verfahren. Bevorzugt
werden zur mathematischen Modellierung jedoch Finite-Elemente-Verfahren
eingesetzt. Die zur Berechnung erforderlichen Randbedingungen sind
von der Form des Balkens und der Art des zu dämpfenden Stoßes abhängig. Geeignete
Randbedingungen und Parameter zur Durchführung der mathematischen Modellierung
sind dem Fachmann bekannt. Mathematische Optimierungsverfahren,
mit denen die Form an die Modellierung angepasst wird, sind Gestaltoptimierungsverfahren
und Parameteroptimierungsverfahren. Diese sind dem Fachmann ebenfalls
bekannt.
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Über eine
parametrisierte Darstellung der Konturtrennverläufe der beiden Materialien
unterschiedlicher Steifigkeit lassen sich herkömmliche Parameteroptimierungsverfahren
zur optimalen Gestaltung verwenden.
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Wenn
das zweite Material mit der geringeren Steifigkeit über die
gesamte Breite des Grundkörpers des
mindestens einen Balkens mit dem ersten Material verbunden ist,
wobei die Schichtdicke in Bereichen höherer Steifigkeit größer ist
als in den übrigen Bereichen,
bzw. wenn das zweite Material in Form von Pass-Stücken in
Bereichen höherer
Steifigkeit an der Oberfläche
des Grundkörpers
des mindestens einen Balkens eingelagert ist und zur Oberfläche hin freiliegt,
ist es üblich,
dass zunächst
der Grundkörper aus
dem ersten Material geformt wird und anschließend die Bereiche aus dem zweiten
Material damit verbunden werden. Die Bereiche aus dem zweiten Material
können
dabei zunächst
geformt und anschließend
mit dem ersten Material verbunden werden. In diesem Fall erfolgt
die Verbindung zum Beispiel durch Verschrauben, Vernieten, Kleben, Schweißen, Hinterclipsen
oder Clipsen auf Zapfen. Alternativ ist es jedoch zum Beispiel auch
möglich, zunächst den
Grundkörper
aus dem ersten Material zu formen, das so entstandene Bauteil in
eine Form einzulegen und anschließend zum Beispiel durch ein Spritzgussverfahren
oder ein Gießverfahren
die Bereiche aus dem zweiten Material direkt an den Stellen zu formen,
an denen diese positioniert werden, wobei durch das Formen der Bereiche
aus dem zweiten Material die Verbindung mit dem ersten Material
entsteht.
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Wenn
die Bereiche aus dem zweiten Material voll umschlossen sind vom
Grundkörper
aus dem ersten Material, so ist es üblich, dass zunächst die Formteile
aus dem zweiten Material gebildet werden und diese anschließend zum
Beispiel durch ein Gießverfahren
oder Spritzgussverfahren mit dem ersten Material umschlossen werden.
Hierdurch lässt
sich eine vollständige
Ummantelung der Bereiche aus dem zweiten Material erzielen. Alternativ
ist es jedoch zum Beispiel auch möglich, zunächst ein Bauteil aus dem ersten
Material zu formen, Formteile aus dem zweiten Material in das Bauteil
einzulegen und anschließend
eine Abdeckung aufzubringen, um die Formteile aus dem zweiten Material
vollständig
zu umschließen.
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Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 einen
Frontbereich eines Kraftfahrzeugs mit unterer Stoßfängerverstärkung,
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2 eine
schematische Darstellung einer unteren Stoßfängerverstärkung,
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3 eine
linke Hälfte
einer unteren Stoßfängerverstärkung in
einer ersten Ausführungsform,
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4 eine
linke Hälfte
einer unteren Stoßfängerverstärkung in
einer zweiten Ausführungsform,
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5 eine
linke Hälfte
einer unteren Stoßfängervorrichtung
in einer dritten Ausführungsform.
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In 1 ist
ein Frontbereich eines Kraftfahrzeugs mit unterer Stoßfängerverstärkung dargestellt.
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Ein
Frontbereich 1 eines Kraftfahrzeuges umfasst üblicherweise
eine Motorhaube 3, die hier geschnitten dargestellt ist,
um die Struktur des Kraftfahrzeuges im Frontbereich darstellen zu
können. Unterhalb
der Motorhaube 3 befindet sich üblicherweise ein Stoßfänger 5.
Insbesondere um bei Unfällen
mit Fußgängern das
Verletzungsrisiko für
den Fußgänger zu
reduzieren ist es erforderlich, dass der Stoßfänger 5 hinreichend
nachgiebig gestaltet ist, um den Aufprall bei einem Unfall zu dämpfen. Eine
weitere Reduzierung des Verletzungsrisikos für Fußgänger wird dadurch erreicht,
dass hinter dem Stoßfänger 5 eine
untere Stoßfängerverstärkung 7 angeordnet
ist. Durch die untere Stoßfängerverstärkung 7 wird
vermieden, dass zum Beispiel ein Bein eines Fußgängers unter das Kraftfahrzeug
gerät und
so auch schon bei geringen Geschwindigkeiten des Kraftfahrzeuges
einen Beinbruch zur Folge hat. Die untere Stoßfängerverstärkung 7 wirkt hierbei
mit dem Stoßfänger 5 zusammen.
Ein Stoß gegen
den Stoßfänger 5 führt dazu,
dass der Stoßfänger 5 zusammen
mit der unteren Stoßfängerverstärkung 7 verformt
wird. Durch die Verformung von Stoßfänger 5 und unterer
Stoßfängerverstärkung 7 wird
der Stoß gedämpft.
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Die
Einbauposition der unteren Stoßfängerverstärkung 7 im
Kraftfahrzeug ist üblicherweise
unterhalb eines oberen Querträgers 9. Üblicherweise
ist die untere Stoßfängerverstärkung 7 am
Rahmen 11 des Kraftfahrzeuges befestigt. Die Befestigung
erfolgt dabei im Allgemeinen symmetrisch von der Fahrzeugmitte aus
gesehen links und rechts. Insbesondere bei einer unteren Stoßfängerverstärkung 7 aus
einem Polymermaterial ist es üblich,
dass die untere Stoßfängerverstärkung 7 durch
Schrauben oder Nieten mit dem Rahmen 11 des Fahrzeuges
verbunden wird. Im Allgemeinen umfasst die untere Stoßfängerverstärkung 7 hierzu
Befestigungsbereiche 13.
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In 2 ist
eine untere Stoßfängerverstärkung 7 schematisch
dargestellt. Die untere Stoßfängerverstärkung 7 ist
bezüglich
einer mittig liegenden Symmetrieachse 15 symmetrisch. In
der hier dargestellten Ausführungsform
umfasst die untere Stoßfängerverstärkung 7 einen
Balken 17 und zwei Träger 19.
Die Träger 19 sind
dabei links und rechts der Symmetrieachse 15 am äußeren Bereich
des Balkens 17 angeordnet. Die Träger 19 dienen als
Befestigungsbereich 13, um die untere Stoßfängerverstärkung 7 am
Fahrzeug zu befestigen. In der hier dargestellten Ausführungsform
sind die Träger 19 mit
einem Grundkörper 21 des
Balkens 17 einteilig ausgebildet. Der Grundkörper 21 und
die Träger 19 sind
dabei aus einem ersten Material gefertigt, das eine hinreichend
große
Steifigkeit aufweist, um die Stabilität der unteren Stoßfängerverstärkung 7 zu
gewährleisten.
Alternativ ist es jedoch auch möglich,
dass die Träger 19 als
getrennte Bauteile gefertigt werden und zum Beispiel durch Schrauben,
Nieten, Schweißen, Kleben
oder jede beliebige andere, dem Fachmann bekannte Befestigungsart
am Grundkörper 21 des Balkens 17 zu
befestigen.
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Im
Bereich der Symmetrieachse 15 ergibt sich eine Dämpfung eines
Aufpralls durch Verformung des Grundkörpers 21. Die Möglichkeit
des Grundkörpers 21 sich
zu verformen, nimmt jedoch in Richtung zum Träger 19 ab. Hierdurch
werden Stöße, die
auf den Grundkörper 21 auftreffen,
schwächer
gedämpft.
Erfindungsgemäß ist der
Grundkörper 21 des
Balkens 17 daher mit einer Schicht 23 aus einem
zweiten Material versehen. Die Schicht 23 ist dabei mit
dem Grundkörper 21 verbunden.
Um eine verbesserte Dämpfung
im Bereich der Träger 19 zu erzielen,
ist die Schichtdicke in diesem Bereich größer als in Bereichen, in denen
eine Verformung des Balkens 17 möglich ist. Um eine hinreichend
große Dämpfung zu
erzielen, weist das zweite Material, aus dem die Schicht 23 gefertigt
ist, eine geringere Steifigkeit auf als das erste Material des Grundkörpers 21 und
der Träger 19.
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Alternativ
zu der in 2 dargestellten Ausführungsform
können
die Träger 19 auch
ganz am Rande des Balkens 17 angeordnet sein. Auch können die
Träger 19 in
jedem beliebigen anderen Winkel angeordnet sein. Die Geometrie der
Träger 19 ist dabei
abhängig
vom Aufbau des Kraftfahrzeuges, in dem der Balken 17 eingesetzt
wird. Gegebenenfalls kann sogar vollständig auf die Träger 19 verzichtet werden
und der Balken 17 wird direkt am Kraftfahrzeug befestigt.
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In 3 ist
eine linke Hälfte
einer unteren Stoßfängerverstärkung in
einer ersten Ausführungsform
dargestellt.
-
In
der in 3 dargestellten Ausführungsform umfasst der Balken 17 einen
Grundkörper 21 aus
einem ersten Material und eine Schicht 23 aus einem zweiten
Material, das eine geringere Steifigkeit aufweist als das erste
Material. Im Bereich des Trägers 19 ist
die Dicke der Schicht 23 aus dem zweiten Material größer, als
im Randbereich 25 und der Mitte des Balkens im Bereich
der Symmetrieachse 15. Die größere Schichtdicke im Bereich
des Trägers 19 ergibt
sich aus der in diesem Bereich größeren Steifigkeit des Grundkörpers 21.
Die Form der Trennlinie 27 zwischen dem Grundkörper 21 und
der Schicht 23 kann zum Beispiel durch mathematische Modellierung
mit einem Finit-Element-Verfahren und einem mathematischen Optimierungsverfahren
zur Anpassung der Geometrie und der Prozessparameter, optimiert
werden. So ergibt sich in Bereichen höherer Steifigkeit eine größere Dicke
der Schicht 23 und in Bereichen geringerer Steifigkeit
eine kleinere Dicke der Schicht 23.
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In 4 ist
eine linke Hälfte
einer unteren Stoßfängerverstärkung in
einer zweiten Ausführungsform
dargestellt.
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Im
Unterschied zu der in 3 dargestellten Ausführungsform
ist bei der in 4 dargestellten Ausführungsform
keine Schicht 23 über
die gesamte Breite des Grund körpers 21 aufgetragen
sondern in Bereichen höherer
Steifigkeit, wie sie sich zum Beispiel durch den Träger 19 ergeben,
ist ein Formteil 29 in den Grundkörper 21 eingebracht.
Die Befestigung des Formteils 29, das aus dem zweiten Material
mit geringerer Steifigkeit gefertigt ist, kann auf die gleiche Weise
erfolgen wie die Befestigung der Schicht 23. Alternativ
ist es zum Beispiel auch möglich,
dass der Grundkörper 21 mit
Hinterschneidungen ausgeführt
wird und das Formteil 29 hinter die Hinterschneidungen
geclipst wird. Weitere Befestigungsmöglichkeiten sind zum Beispiel
das Anclipsen des Formteiles 29 auf Zapfen am Grundkörper 21,
Kleben, Schrauben, Nieten, oder das Einspritzen des Materials 29 in
den Bereich, in dem das Formteil 29 aufgenommen wird und
das Aufschäumen
direkt in diesem Bereich.
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Eine
dritte Ausführungsform
einer linken Hälfte
einer unteren Stoßfängerverstärkung ist
in 5 dargestellt. Diese unterscheidet sich von den Ausführungsformen
in den 3 und 4 dadurch, dass Formteile 31 aus
dem zweiten Material mit geringerer Steifigkeit in den Grundkörper 21 eingebettet sind
und vom ersten Material vollkommen umschlossen sind. Die Form und
Position der Formteil 31 ergibt sich vorzugsweise ebenfalls
durch mathematische Modellierung und ein mathematisches Optimierungsverfahren.
Das Einbetten der Formteile 31 kann zum Beispiel dadurch
erfolgen, dass zunächst
die Formteile 31 gefertigt werden, diese in eine Form eingelegt
werden und anschließend
mit dem Material für den
Grundkörper 21 umgossen
oder umspritzt werden. Alternativ ist es auch möglich, den Grundkörper 21 zu
formen, Öffnungen
für die
Formteile 31 freizulassen, anschließend die Formteile 31 einzulegen und
abschließend
mit einem Deckel abzudecken. Hierdurch lässt sich eine gleichmäßige Oberfläche der
gesamten unteren Stoßfängerverstärkung 7 erzielen,
da im Allgemeinen keine sichtbaren Bereiche von Formteilen 29 oder
der Schicht 23 aus dem zweiten Material mit geringerer
Steifigkeit freiliegen.
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- 1
- Frontbereich
- 3
- Motorhaube
- 5
- Stoßfänger
- 7
- untere
Stoßfängerverstärkung
- 9
- oberer
Querträger
- 11
- Rahmen
- 13
- Befestigungsbereich
- 15
- Symmetrieachse
- 17
- Balken
- 19
- Träger
- 21
- Grundkörper
- 23
- Schicht
- 25
- Randbereich
- 27
- Trennlinie
- 29
- Formteil
- 31
- Formteil