DE102014008461A1

DE102014008461A1 - Steuergerät sowie Verfahren für ein Steuergerät zur Gefährdungsvermeidung

Info

Publication number: DE102014008461A1
Application number: DE102014008461.2A
Authority: DE
Inventors: Anmelder Gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2014-06-06
Filing date: 2014-06-06
Publication date: 2015-12-17

Abstract

Die objektive Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Fahrzeugverhalten herzustellen, mittels diesen im Falle einer Fehlererkennung am Fahrwerk bzw. an dessen Komponenten, eine wirkungsvolle Verminderung der damit eventuell verbundenen/resultierenden Gefährdung erzielt werden kann. Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, indem bei erkanntem Fehlerfall des aktiven Fahrwerks, dennoch ein sicherer Fahrbetrieb gewährleistet wird, indem systemseitig automatisch eine Fahrzeuggeschwindigkeitslimitierung vorgenommen wird, damit wieder sicher gestellt wird, dass das Fahrzeug im Fehlerfall nicht im Grenzbereich (der fehlerbedingt sinkt) betrieben werden kann.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Steuergerät/Steuergerätesystem, zur Sicherstellung eines gefährdungsfreien Fahrbetriebs bei Erkennung eines Fehlers am Fahrwerk, insbesondere Stoßdämpfer/Federbein.
Viele Fahrzeuge werden mit einem aktiven Fahrwerk ausgestattet, um das Fahrzeug an die aktuellen Straßengegebenheiten anzupassen.
Letzteres dient insbesondere dem Komfort, sowie auch einem sicheren Fahrverhalten (wie allgemein bekannt, führen defekte Stoßdämpfer zu Stabilitätsproblemen).
Bei der vorliegenden Erfindung wird die Überwachung eines Stoßdämpfers/des Fahrwerks als beherrschbarer Stand der Technik angesehen.
Aus der Schrift DE 10 2012 219 762 A1 ist beispielsweise ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bewerten des Zustands mindestens eines Stoßdämpfers eines Fahrzeugs bekannt, bei diesem eine durch eine Fahrbahnunebenheit erzeugte Karosseriebewegung mittels mindestens eines Sensors erfasst wird, und diese erzeugte Karosseriebewegung mit der weiteren Karosseriebewegung verglichen wird, wenn das Fahrzeug mit der zweiten Achse die Fahrbahnunebenheit überfährt.
Das aktive Fahrwerk mit all seinen Einzelkomponenten, insbesondere die Stoßdämpfer, Federbeine, Regeleinheiten, Pneumatik, ... können jedoch auch Fehler aufweisen, bzw. während der Lebendauer an Funktion verlieren/defekt werden.
Als Nachteil der oben angeführten Schrift kann betrachtet werden, dass die Lösung dieser Schrift im Falle einer Fehlererkennung es offen lässt, wie eine Verminderung der damit verbundenen/resultierenden Gefährdung erzielt werden kann.
Die objektive Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Fahrzeugverhalten herzustellen, mittels diesen im Falle einer Fehlererkennung am Fahrwerk bzw. an dessen Komponenten, eine wirkungsvolle Verminderung der damit eventuell verbundenen/resultierenden Gefährdung erzielt werden kann.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß dem Anspruch 1, welches auch über dessen Merkmale verfügt, sowie durch ein Steuergerät, bzw. Steuergerätesystem gemäß Anspruch 6 mit dessen Merkmalen.
Damit auch im Fehlerfall des aktiven Fahrwerks der von der Eigendiagnose-Vorrichtung als solches auch erkannt wird, dennoch ein sicherer Fahrbetrieb gewährleistet wird, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass in diesem Fall systemseitig automatisch eine Fahrzeuggeschwindigkeitslimitierung vorgenommen wird, damit sicher gestellt wird, dass das Fahrzeug im Fehlerfall nicht im Grenzbereich (der fehlerbedingt sinkt) betrieben werden kann.
Wie Eingangs bereits erwähnt, ist ein funktionierendes Fahrwerk mit dessen auf das Fahrzeug abgestimmten Dämpfungsverhalten maßgeblich entscheidend, dass in der Praxis ein sicherer Fahrbetrieb gewährleistet werden kann, da einer fehlerhafte Dämpfung sich beispielsweise negativ auf die Bodenhaftung bzw. auf die Fahrstabilität auswirkt und somit die Fahrsicherheit insbesondere bei Kurvenfahrten negativ beeinflusst.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, ist die Fahrzeuggeschwindigkeitslimitierung abhängig von der Schwere des Fehlers, bzw. von der diagnostizierten Beeinträchtigung.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, ist die Fahrzeuggeschwindigkeitslimitierung abhängig von der Fahrbahnbeschaffenheit und/oder dem Verlauf der zu befahrenen Fahrbahn.
Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens:
Verfahren zur Erhöhung der Fahrsicherheit eines Fahrzeugs mit folgenden Schritten:

a. Bewerten eines Zustands mindestens eines Stoßdämpfers eines Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, wobei der Stoßdämpfer zwischen einer Karosserie und mindestens einem Rad des Fahrzeugs wirkt,
b. Austausch und/oder Weiterleitung der Bewertungsergebnisse hinsichtlich des Zustandes des Stoßdämpfers an ein Steuergerät, welches eine Einflussnahme auf die zulässige Fahrzeuggeschwindigkeit hat, wobei
c. im Falle einer Zustandsbeeinträchtigung eines Stoßdämpfers,
d. eine Limitierung der zulässigen Fahrzeughöchstgeschwindigkeit vorgenommen wird, wobei
e. die zulässige Fahrzeughöchstgeschwindigkeit auf einen Geschwindigkeitswert limitiert wird, welcher geringer ist als die mögliche Fahrzeughöchstgeschwindigkeit

Ferner zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Erhöhung der Fahrsicherheit dadurch aus, dass die Limitierung der zulässigen Fahrzeughöchstgeschwindigkeit einer Funktion folgt, bei dieser die Schwere der Zustandsbeeinträchtigung als Parameter berücksichtigt wird.
Ferner zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Erhöhung der Fahrsicherheit dadurch aus, dass die Limitierung der zulässigen Fahrzeughöchstgeschwindigkeit einer Funktion folgt, bei dieser die Fahrbahnbeschaffenheit und/oder der Verlauf der zu befahrenen Fahrbahn berücksichtigt wird.
Ferner zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Erhöhung der Fahrsicherheit dadurch aus, dass die Limitierung der zulässigen Fahrzeughöchstgeschwindigkeit auf einen umso geringeren zulässigen Geschwindigkeitswert erfolgt, je größer die Schwere der Zustandsbeeinträchtigung diagnostiziert wurde.
Ferner zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Erhöhung der Fahrsicherheit dadurch aus, dass die Limitierung der zulässigen Fahrzeughöchstgeschwindigkeit auf einen umso geringeren zulässigen Geschwindigkeitswert erfolgt, je schlechter die Fahrbahnbeschaffenheit und/oder kurvenreicher der Verlauf der zu befahrenen Fahrbahn ist.
Beschreibung des erfindungsgemäßen Steuergerätesystems:
Steuergerätesystem zur Erhöhung der Fahrsicherheit eines Fahrzeugs aufweisend mindestens folgende Komponenten

a. eine Bewertungseinrichtung zur Bewertung eines Zustands mindestens eines Stoßdämpfers eines Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, wobei der Stoßdämpfer zwischen einer Karosserie und mindestens einem Rad des Fahrzeugs wirkt,
b. ein Steuergerät welches eine Einflussnahme auf die zulässige Fahrzeuggeschwindigkeit hat,
c. eine Schnittstelle zum Austausch und/oder Weiterleitung der Bewertungsergebnisse hinsichtlich des Zustandes des Stoßdämpfers an ein Steuergerät, welches eine Einflussnahme auf die zulässige Fahrzeuggeschwindigkeit hat, wobei
d. im Falle einer Zustandsbeeinträchtigung eines Stoßdämpfers,
e. eine Limitierung der zulässigen Fahrzeughöchstgeschwindigkeit vorgenommen wird, wobei die zulässige Fahrzeughöchstgeschwindigkeit auf einen Geschwindigkeitswert limitiert wird, welcher geringer ist als die mögliche Fahrzeughöchstgeschwindigkeit.

Ferner zeichnet sich das erfindungsgemäße Steuergerätesystem zur Erhöhung der Fahrsicherheit dadurch aus, das eine oder mehrere Komponenten des Steuergerätesystems in bereits im Fahrzeug vorhandenen Steuergeräten implementiert ist/sind.
Ferner umfasst die Erfindung ein Fahrzeug mit einem Steuergerätesystem und/oder mit einem Steuergerätesystem beinhaltend ein Verfahren zur Erhöhung der Fahrsicherheit.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den dargestellten Ausführungsbeispielen (1 und 2). Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand bzw. das Verfahren der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbezüge.
Die Erfindung wird nun nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Zuhilfenahme der 1 und 2 näher erläutert. Im Folgenden können für funktional gleiche und/oder gleiche Elemente mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet sein.
Es zeigen:
1: Eine Prinzip-Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens hinsichtlich der Limitierung der zulässigen Fahrzeughöchstgeschwindigkeit.
2: Eine Prinzip-Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens hinsichtlich der Limitierung der zulässigen Fahrzeughöchstgeschwindigkeit.
Die 1 zeigt eine Prinzip-Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens hinsichtlich der Limitierung der Fahrzeughöchstgeschwindigkeit. Wie aus der 1 ersichtlich ist, verringert sich die zulässige Fahrzeughöchstgeschwindigkeit (ausgehend von der möglichen Fahrzeughöchstgeschwindigkeit) auf einen umso geringeren zulässigen Geschwindigkeitswert erfolgt, je größer die Schwere der Zustandsbeeinträchtigung/des vorliegenden Fehlers diagnostiziert wurde.
Die 2 zeigt eine Prinzip-Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens hinsichtlich der Limitierung der Fahrzeughöchstgeschwindigkeit. Wie aus der 2 ersichtlich ist, verringert sich die zulässige Fahrzeughöchstgeschwindigkeit (ausgehend von der möglichen Fahrzeughöchstgeschwindigkeit) auf einen umso geringeren zulässigen Geschwindigkeitswert erfolgt, je schlechter die Fahrbahnbeschaffenheit und/oder kurvenreicher der Verlauf der zu befahrenen Fahrbahn ist.
Unter dem Begriff kurvenreich ist der Radius implementiert, d. h. je enger der Kurvenverlauf ist, desto mehr verringert sich die zulässige Fahrzeughöchstgeschwindigkeit (ausgehend von der möglichen Fahrzeughöchstgeschwindigkeit) auf einen umso geringeren zulässigen Geschwindigkeitswert.
Anzumerken ist, dass die dargestellten Verläufe in den 1 und 2 nur beispielhaft sind, und stellvertretend für weitere Varianten stehen, wie z. B. einem nichtlinearem Verlauf, einem stufenförmigem Verlauf, ...
Der Verlauf der Fahrbahn kann beispielsweise mit einer in Fahrtrichtung wirkenden Fahrwahnüberwachungssystem, insbesondere einer Kamera, und/oder mittels eines elektronischen Horizonts (z. B. Navigationsdaten) erfasst und entsprechend berücksichtigt werden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102012219762 A1 [0005]

Claims

Verfahren zur Erhöhung der Fahrsicherheit eines Fahrzeugs mit folgenden Schritten: a. Bewerten eines Zustands mindestens eines Stoßdämpfers eines Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, wobei der Stoßdämpfer zwischen einer Karosserie und mindestens einem Rad des Fahrzeugs wirkt, b. Austausch und/oder Weiterleitung der Bewertungsergebnisse hinsichtlich des Zustandes des Stoßdämpfers an ein Steuergerät, welches eine Einflussnahme auf die zulässige Fahrzeuggeschwindigkeit hat, dadurch gekennzeichnet, dass c. im Falle einer Zustandsbeeinträchtigung eines Stoßdämpfers, d. eine Limitierung der zulässigen Fahrzeughöchstgeschwindigkeit vorgenommen wird, wobei e. die zulässige Fahrzeughöchstgeschwindigkeit auf einen Geschwindigkeitswert limitiert wird, welcher geringer ist als die mögliche Fahrzeughöchstgeschwindigkeit.
Verfahren zur Erhöhung der Fahrsicherheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Limitierung der zulässigen Fahrzeughöchstgeschwindigkeit einer Funktion folgt, bei dieser die Schwere der Zustandsbeeinträchtigung als Parameter berücksichtigt wird.
Verfahren zur Erhöhung der Fahrsicherheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Limitierung der zulässigen Fahrzeughöchstgeschwindigkeit einer Funktion folgt, bei dieser die Fahrbahnbeschaffenheit und/oder der Verlauf der zu befahrenen Fahrbahn berücksichtigt wird.
Verfahren zur Erhöhung der Fahrsicherheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Limitierung der zulässigen Fahrzeughöchstgeschwindigkeit auf einen umso geringeren zulässigen Geschwindigkeitswert erfolgt, je größer die Schwere der Zustandsbeeinträchtigung diagnostiziert wurde.
Verfahren zur Erhöhung der Fahrsicherheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Limitierung der zulässigen Fahrzeughöchstgeschwindigkeit auf einen umso geringeren zulässigen Geschwindigkeitswert erfolgt, je schlechter die Fahrbahnbeschaffenheit und/oder kurvenreicher der Verlauf der zu befahrenen Fahrbahn ist.
Steuergerätesystem zur Erhöhung der Fahrsicherheit eines Fahrzeugs aufweisend mindestens folgende Komponenten a. eine Bewertungseinrichtung zur Bewertung eines Zustands mindestens eines Stoßdämpfers eines Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, wobei der Stoßdämpfer zwischen einer Karosserie und mindestens einem Rad des Fahrzeugs wirkt, b. ein Steuergerät welches eine Einflussnahme auf die zulässige Fahrzeuggeschwindigkeit hat, c. eine Schnittstelle zum Austausch und/oder Weiterleitung der Bewertungsergebnisse hinsichtlich des Zustandes des Stoßdämpfers an ein Steuergerät, welches eine Einflussnahme auf die zulässige Fahrzeuggeschwindigkeit hat, dadurch gekennzeichnet, dass d. im Falle einer Zustandsbeeinträchtigung eines Stoßdämpfers, e. eine Limitierung der zulässigen Fahrzeughöchstgeschwindigkeit vorgenommen wird, wobei die zulässige Fahrzeughöchstgeschwindigkeit auf einen Geschwindigkeitswert limitiert wird, welcher geringer ist als die mögliche Fahrzeughöchstgeschwindigkeit.
Steuergerätesystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Komponenten des Steuergerätesystems in bereits im Fahrzeug vorhandenen Steuergeräten implementiert ist/sind.
Fahrzeug mit einem Steuergerätesystem nach einem der Ansprüche 6 und 7, und/oder mit einem Steuergerätesystem beinhaltend ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5.