-
Die Erfindung betrifft eine Bedieneinheit für ein elektronisches Schloss für einen Tresor.
-
Derartige Tresorschlösser werden geöffnet, indem über eine in eine sogenannte Oberplatte integrierte Tastatur ein Freischaltcode eingegeben wird, woraufhin dann das Riegelwerk des Tresors bedient werden kann, beispielsweise über einen drehbar gelagerten separaten Griff neben der Oberplatte mit der Eingabetastatur.
-
Ausgehend von diesem Stand der Technik stellt sich der Erfindung die Aufgabe, eine besonders kompakt bauende und leicht handhabbare Bedieneinheit für ein elektronisches Schloss für einen Tresor zu schaffen.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Bedieneinheit mit einer zwischen einer an der Tresortür zu befestigenden Basisplatte und der Tastatur der Bedieneinheit angeordneten Riegelplatte, welche zum Entriegeln und/oder Verriegeln der Tresortür parallel zur Ebene der Tresortür zu verdrehen ist, gelöst.
-
Die Bedieneinheit weist zunächst an ihrer der Tresortür zugewandten Seite eine fest auf dieser Tresortür installierte Basisplatte und an ihrer der Tresortür abgewandten Seite eine Tastatur zur Eingabe des Codes auf. Zwischen Basisplatte und Tastatur befindet sich eine Riegelplatte, gegebenenfalls auch mindestens eine weitere Platte. Die Riegelplatte dient zum eigentlichen Ent- und Verriegeln der Tresortür, wobei sie vorteilhafterweise in die kompakt bauende Bedieneinheit integriert ist. Damit bildet die erfindungsgemäße Baueinheit als einzige Baugruppe zum Ent- und Verriegeln der Tresortür, sodass kein separater Mechanismus zum Ent- und Verriegeln der Tresortür notwendig ist. Indem sich die Riegelplatte parallel zur Türebene verdrehen lässt, nimmt sie nur ein Minimum an Platz in Anspruch.
-
Die Basisplatte dient dabei zumindest als wesentlicher Teil der Lagerung für die Riegelplatte, indem nämlich die Riegelplatte drehbar mit der Basisplatte verbunden ist. Die Verbindung zwischen der Basis- und der Riegelplatte ermöglicht also ausschließlich eine Verdrehung der Riegelplatte gegenüber der fest auf der Tresortür installierten Basisplatte in der Ebene der Tresortür und damit auch parallel zur Basisplatte.
-
Wie bereits angesprochen, wird über die erfindungsgemäße, drehbar gelagerte Riegelplatte und einen dieser zugeordneten Vierkant das Ent- und Verriegeln der Tresortür bewerkstelligt. Dazu empfiehlt es sich, dass die Riegelplatte um einen Winkel von ca. 90° drehbar mit der Basisplatte verbunden ist, also um maximal 90° gedreht werden kann bzw. muss, um maximal zwischen ihrer Ent- und Verriegelungsstellung verstellt zu werden.
-
Diese Drehbarkeit um zumindest annähernd 90° wird erreicht, wenn zwischen der Riegelplatte und der Basisplatte mindestens eine die Verdrehung der Riegelplatte ermöglichende und begrenzende Führungskulisse vorgesehen ist. Verantwortlich für die Verstellbarkeit der Riegel- gegenüber der Basisplatte ist also eine ein- oder mehrteilige Führungskulisse, die eine der beiden Platten aufweist, während die andere mindestens ein im Einbauzustand in der anderen Platte geführtes Bauteil aufweist. Diese Kulisse gibt damit den Rahmen vor, in welchem die Riegel- gegenüber der Basisplatte verdreht werden kann.
-
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist daran gedacht, dass die Riegelplatte eine zweiteilige Führungskulisse aufweist, welche jeweils mit einem der Basisplatte zugeordneten, auch als Anschlag dienenden Stützkörper korrespondiert. Die Riegelplatte samt Führungskulisse kann sich also zwischen ihrer Ent- und ihrer Verriegelungsposition so hin- und herbewegen, bis sie jeweils gegen einen basisplattenseitigen Anschlag fährt. Der Kontur der Riegelplatte angepasst, empfiehlt es sich, wenn die beiden Führungskulissen zumindest annähernd bogenförmig ausgebildet sind.
-
Zur Handhabung der Riegelplatte ist vorgesehen, dass diese über einen gelenkig gelagerten Schwenkgriff verfügt. Dieser Schwenkgriff ist im eingeklappten, geschlossenen Zustand in die erfindungsgemäße Bedieneinheit integriert und schließt mit dieser in kompakt bauender Weise ab. Zum Ent- und Verriegeln der Tresortür wird der Schwenkgriff dann in eine Öffnungs- bzw. Bedienposition geschwenkt.
-
Konkret ist daran gedacht, dass der Schwenkgriff zwischen einer geschlossenen Position, in welcher dieser parallel zur Ebene der Tresortür angeordnet ist, und einer Öffnungsposition, in welcher der Schwenkgriff zumindest annähernd senkrecht zur Ebene der Tresortür angeordnet ist, schwenkbar gelagert ist. In letzt genannter Position steht der Schwenkgriff dann senkrecht zur Ebene der Tür und bietet eine optimale Handhabung beim Ent- bzw. Verriegeln der Tresortür. So kann dieser Griff leicht in Art eines Bügels vom Bediener ergriffen werden, zumal dann leicht Kraft über diesen vorstehenden bügelartigen Griff ausgeübt werden kann.
-
Vorgesehen ist weiterhin, dass der Schwenkgriff an gegenüber liegenden Punkten der Riegelplatte gelenkig gelagert ist. Der bügelartige Schwenkgriff erstreckt sich damit um 180° und zwar in seiner geschlossenen Position zweckmäßigerweise an der Unterseite von der Bedieneinheit bzw. Riegelplatte, sodass dieser zum Öffnen nach oben geschwenkt wird, um dann das entsprechende Drehmoment auf den Schwenkgriff auszuüben.
-
Es wurde bereits angesprochen, dass zwischen der Riegelplatte und der Tastatur weitere Platten angeordnet sein können. Gedacht ist insbesondere daran, dass zwischen der Riegelplatte und der Tastatur eine fest mit der Basisplatte oder deren Einbauten, vorzugsweise mit den Anschlägen auf der Basisplatte verbundene Zwischenplatte angeordnet ist, die zugleich als rückseitige Lagerung der Riegelplatte in Ergänzung zur Basisplatte dient. Der Zwischenplatte kommt also die Doppelfunktion als zumindest ergänzende Lagerung für die Riegelplatte und zur Installation der Tastatur bzw. der dieser zugeordneten Tasturplatte zu.
-
In Hinblick auf diese Lagerung gegenüber der Riegelplatte wird vorgeschlagen, dass die Zwischenplatte eine zentrale Öffnung aufweist, in welcher ein der Riegelplatte zugeordneter Vorsprung drehbar geführt ist – oder umgekehrt. Die Riegelplatte lässt sich also zwischen der fest an der Tresortür installierten Basisplatte einerseits und der Zwischenplatte andererseits um bis zu 90° verdrehen.
-
Es wurde ebenfalls bereits angesprochen, dass es zweckmäßig ist, wenn die Tastatur einer mit der Zwischenplatte verbundenen Tastaturplatte zugeordnet ist, wobei die Tastaturplatte neben den Eingabetasten weitere, im Folgenden noch näher zu erläuternde Einrichtungen aufweisen kann.
-
Dabei handelt es sich etwa um eine Einrichtung, bei der in die Tastatur eine Anschlussstelle zur Versorgung des Schlosses mit Ersatzstrom integriert ist, welche von der Tastatur aus zugänglich ist und sich zweckmäßigerweise oberhalb der diversen Tasten befindet.
-
Dass die Tastatur an ihrer Unterseite eine Ausnehmung oder einen Rücksprung aufweist, ist dahingehend von Vorteil, dass der dort in seiner geschlossenen Position mit seinem unteren Abschnitt lagernde Schwenkgriff hintergriffen werden kann. Außerdem bietet diese Ausnehmung eine optimale Möglichkeit zur Unterbringung eines Aufklebers z. B. mit dem Logo des Herstellers.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Zwischenplatte, die Riegelplatte und/oder die Basisplatte jeweils eine Öffnung zur Durchführung mindestens eines Versorgungs- und Steueranschlusses und/oder -kabels aufweisen. Ein oder mehrere Versorgungskabel durchlaufen also die entsprechenden Platten, wobei naturgemäß insbesondere in der drehbar gelagerten Riegelplatte eine entsprechend große Öffnung vorzusehen ist, welche die Verdrehung der Riegelplatte ermöglicht, ohne dass dies die durchlaufenden Kabel beeinträchtigen könnte.
-
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass eine Bedieneinheit für ein elektronisches Tresorschloss geschaffen ist, die besonders kompakt baut, indem der Mechanismus zum Ent- und Verriegeln der Tresortür in die Bedieneinheit integriert ist. Dies in Form einer drehbar gelagerten Riegelplatte, die an ihrer der Tresortür zugewandten Seite einen Mehrkant und an ihrer der Tresortür abgewandten einen Schwenkgriff aufweist, der im Bedarfsfall aufgestellt wird und dann besonders einfach bedient werden kann. Die Riegelplatte ist unmittelbar zwischen einer fest an der Tresortür installierten Basisplatte und einer Zwischenplatte positioniert und zwischen diesen beiden miteinander fest verbundenen Platten drehbar gelagert. An die Zwischenplatte schließt sich die Tastaturplatte samt Tastatur an. Die erfindungsgemäße Bedieneinheit ist dank ihrer besonderen Kompaktheit kompatibel zu unterschiedlichsten Schlosstypen, z. B. zu Antriebsschlössern, bei denen der Drehgriff des Geräts das Riegelwerk durch die versperrbaren mechanischen Komponenten des Schlosses antreibt oder für Blockschlösser, bei denen der Drehgriff des Gerätes das Riegelwerk der Tresortür direkt antreibt. Zudem existieren mehrere Möglichkeiten für die Befestigung an der Tresortür, unter anderem die Befestigung auf der Oberseite der Aufstellfläche der Tresortür mit einer teilweisen Demontage während der Befestigung oder die Fixierung auf der Innenseite der Aufstellfläche der Tresortür ohne die Demontage des Gerätes während der Befestigung.
-
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
-
1 eine Bedieneinheit mit Schwenkgriff in geschlossener Position,
-
2 eine Bedieneinheit mit Schwenkgriff in Öffnungsposition,
-
3 eine Bedieneinheit mit Darstellung der Anschlüsse,
-
4 eine Bedieneinheit in Explosionsdarstellung,
-
5 eine Basisplatte in Vorderansicht,
-
6 eine Basisplatte in Rückansicht,
-
7 eine Zwischenplatte in Vorderansicht,
-
8 eine Zwischenplatte in Rückansicht,
-
9 eine Riegelplatte in Vorderansicht und
-
10 eine Riegelplatte in Rückansicht.
-
1 zeigt eine Bedieneinheit 1 für ein elektronisches Schloss in Draufsicht mit der Tastatur 6, von denen hier die Tasten „2” mit 28 und „7” mit 29 beispielhaft bezeichnet sind. An der Oberseite der Tastatur befindet sich die Anschlussstelle für die Ersatzstromversorgung, etwa zum temporären Anschluss einer Batterie, verdeckt durch die Abdeckung 33. An der Unterseite 24 der Tastatur 6 befindet sich die Möglichkeit, im Bereich der Ausnehmung 29 z. B. einen Firmensticker anzubringen. Außerdem ist dort der Schwenkgriff 7 erkennbar, hier in seiner Schließposition parallel zur Ebene der Tür.
-
Der Schwenkgriff 7 ist im Bereich der Gelenke 25, 26 so gelagert, dass dieser maximal bis in eine senkrecht zur Tür verlaufende Ebene geschwenkt werden kann. Die Handhabung des Schwenkgriffs 7 wird dabei durch das Vorsehen der Ausnehmung 19 vereinfacht. Verschwenkt ist dann in der Darstellung gemäß 2 der Schwenkgriff 7, wobei dieser zum Entriegeln des Schlosses zusätzlich um 90° im Uhrzeigersinn geschwenkt wurde.
-
Schließlich zeigt 3 die Bedieneinheit 1 mit geöffneter Abdeckung 33 und damit mit freiem Blick auf die Anschlussstelle 18.
-
In 4 ist nun die Bedieneinheit 1 in Explosionsdarstellung gezeigt. Erkennbar ist zunächst die Tastatur 6 mit den beispielhaft mit den Bezugszeichen 28 und 29 versehenen Tasten. Mit 33 ist wiederum die Abdeckung veranschaulicht. Die Tastatur 6 wird in die Tastaturplatte 5 eingesetzt, wozu diese eine entsprechende Öffnung 20 aufweist. Die Tastaturplatte 5 wiederum wird mit der Zwischenplatte 4 verbunden, die über eine Öffnung 21 zum Durchführen von Versorgungskabeln verfügt. Gleiches gilt dann für die Riegelplatte 3 mit der gleichzeitig eine Öffnung bildenden Führungskulisse 22, wobei die Riegelplatte 3 einen Vorsprung 17 aufweist, der wiederum mit der Öffnung 16 in der Zwischenplatte 4 korrespondiert. Der Schwenkgriff ist mit dem Bezugszeichen 7 versehen, der an seinen Enden jeweils ein Gelenk 25, 26 aufweist und insofern mit den Gelenken 25', 26', an der Riegelplatte 3 korrespondiert. Mit 36 ist der Träger für den Feststeller bezeichnet und mit 34 die Gleitnabe zwischen Basisplatte 2 und Riegelplatte 3. Die Basisplatte 2 verfügt ebenfalls über eine Öffnung zur Durchführung von Kabeln, die hier mit dem Bezugszeichen 23 versehen ist. Schließlich ist mit 35 noch eine Klemmscheibe für die bewegliche Verbindung der Riegelplatte 3, der Basisplatte 2 und der Gleitnabe 34 bezeichnet. Mit dem Bezugszeichen 19 ist die Ausnehmung an der Unterseite 24 der Tastatur 6 veranschaulicht.
-
5 zeigt eine Basisplatte in Vorderansicht, erkennbar die Öffnung 23 und der Kranz 32, auf welchen die Riegelplatte aufgesetzt wird. Mit 12 und 13 sind die beiden auch als Anschläge dienenden Stützkörper bezeichnet, welche in Zusammenspiel mit den riegelplattenseitigen Führungskulissen deren Verdrehmöglichkeit beschränken.
-
Hierzu zeigt 6 die Rückansicht auf die Basisplatte 2 mit Blick auf die Öffnung 23.
-
Die Zwischenplatte 4 gemäß 7 und 8 verfügt über zwei Öffnungen 16 und 21. Eine Öffnung 16, die mit dem Zapfen auf der Riegelplatte korrespondiert und eine weitere Öffnung 21 zum Durchführen von Kabeln. Diese Zwischenplatte 4 ist fest mit der Basisplatte verbunden.
-
9 zeigt die Riegelplatte 3 mit demontiertem Schwenkgriff, der im Bereich der Gelenke 25, 26 ansonsten an den einander gegenüberliegenden Punkten 14, 15 der Riegelplatte 3 befestigt ist, welche zum Entriegeln im Uhrzeigersinn um ca. 90° zu drehen ist. Hierzu dienen die Führungskulisse 11, 22 in Zusammenspiel mit den basisplattenseitigen Anschlägen, gegen welche die Riegelplatte 3 im Bereich der Endpunkte 30, 31 der Führungskulisse 11 bzw. die Endpunkte 38, 39 der Führungskulisse 22 schlägt. Die Öffnung 22 in der Riegelplatte 3 ist vergleichsweise groß ausgebildet, weil hier trotz Verdrehung um bis zu 90° ausreichend Platz zur ungestörten Durchführung der Kabel vorhanden sein muss.
-
Schließlich zeigt 10 die Riegelplatte 3 in Rückansicht mit besonderem Vermerk auf den Vierkant 27 zur Entriegelung der Tür bei entsprechender Freigabe der Riegelplatte 3 nach Eingabe des Freischaltcodes über die Tastatur.