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Die Erfindung betrifft eine Giebellehre zum Bauen von angeschrägten Wänden insbesondere im Giebelbereich.
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Insbesondere im Hochbau müssen Wände mit abgeschrägter Oberkante gebaut werden. Probleme ergeben sich hier beispielsweise wenn Giebelwände oder auch Zwischenwände im Dachbereich aufgemauert werden müssen. Bei vorbestimmter Höhe des Kniestocks und bei vorgegebener Dachneigung muss die Linie der abgeschrägten Oberkante genau eingehalten werden.
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Hierzu werden heute verschiedene Verfahren praktiziert. So wird bei einer Variante die Wand mit Stufen grob vorgemauert. Alle Punkte dieser gestuften Wand müssen dabei unterhalb der angestrebten schrägen Abschlusslinie bleiben. Überragen Teile der Wand diese Abschlusslinie, müssen sie wieder abgetragen werden. Ist die gestufte Wand fertiggestellt, wird vom Zimmermann der Dachstuhl aufgesetzt. Dabei muss üblicherweise ein Sparren ausgespart werden, um Platz für die zu vermauernden Steine und die benötigte Schneidemaschine zu schaffen. Danach wird eine auf diesen Anwendungsfall speziell abgestimmte Lehre – meist aus Holz – gebaut, die auch berücksichtigen muss, dass zwischen der schrägen Oberkante der Wand und dem Sparren beispielsweise ein 3 cm starker Spalt für eine Kopfdämmung verbleibt. Erst dann kann die Wand unter beengten Platzverhältnissen fertig gestellt werden. Hierzu sind die fehlenden Steine an der Lehre anzureißen, mit der Schneidemaschine in die richtige Form zu bringen und durch Mörtel oder Kleber mit der bereits bestehenden Wandbasis zu verbinden. Zum Abschluss muss nun noch der fehlende Sparren eingesetzt werden. Durch diese Vorgehensweise lässt sich zwar eine Wand mit einem sehr exakten oberen Abschluss erstellen, das Verfahren ist jedoch aufwendig und deshalb teuer.
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Bei einer weiteren heute üblichen Variante wird von vorn herein eine Lehre gebaut und die gesamte Wand mit Hilfe dieser Lehre aufgemauert, noch bevor der Dachstuhl aufgesetzt wird. Hierzu wird z. B. ein stabiles Brettergerüst gezimmert, welches, bei einer entsprechenden Höhe der Giebelwand von beispielsweise 5 m, relativ aufwendig zu erstellen ist. Dieses Brettergerüst muss anschließend wieder demontiert und entsorgt werden, da es für eine andere Giebelwand üblicherweise nicht zu verwenden ist. Eine andere Möglichkeit besteht darin, ein Brett so aufzustellen, dass sein eines Ende bis zur Spitze der Giebelwand reicht. Dieses Brett wird dann mit Schnüren bis zur Kniestockhöhe an den beiden äußeren Enden der zu errichtenden Giebelwand abgespannt. Auch hier muss das Gerüst für jeden Giebel neu geplant und aufgebaut, aber auch wieder abgebaut und entsorgt werden. Sowohl mit dem Bretter- als auch mit dem Schnurgerüst ergeben sich jedoch Probleme mit der Maßhaltigkeit, da das Einmessen und Befestigen einen hohen Aufwand erfordert und vielen wechselnden Einflüssen unterworfen ist.
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Beim Stand der Technik sind immer zumindest zwei Mann notwendig, um diesen einigermaßen effizient zu bewerkstelligen.
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Aufgabe der Erfindung ist es den Stand der Technik zu verbessern und insbesondere eine Giebellehre zur Verfügung zu stellen, die genau ist und aus möglichst wenigen Bauteilen besteht und von einem einzigen Mann bedienbar ist und soweit möglich auf Baustellen sowieso verfügbare Bauteile verwendet.
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Die Aufgabe wird durch eine Giebellehre mit den Merkmalen der Ansprüche gelöst.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Giebellehre, die eine am Boden befestigbare Vorrichtung aufweist, die eine horizontal verschiebbare Aufnahmevorrichtung für ein senkrechtes Längselement aufweist, das vorzugsweise eine Abweichung vom Lot in der Senkrechte von Boden bis zum Mauerfirst von weniger als 2 cm, bevorzugt 1 cm aufweist, und eine Schnurbefestigungsvorrichtung, die an dem senkrechte Längselement anbringbar ist und mit einer auf einem darunterliegende Niveau liegenden Gegenschnurbefestigungsvorrichtung über eine Schnur verbindbar ist.
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Die erfindungsgemäße Giebellehre weist eine am Boden befestigbare Vorrichtung auf, bei der es sich vorzugsweise um zumindest ein, vorzugsweise zwei L-förmige Flacheisen handelt, die Vorrichtungen aufweisen, um am Boden befestigbar zu sein und am kürzeren abgewinkelten Teil des L-förmigen Flacheisen auch eine Vorrichtung zum Anbringen einer horizontalen Schiene aufweisen. Bei den Vorrichtungen, um am Boden befestigbar zu sein, handelt es sich vorzugsweise um einen Dübel, der beim Betonieren der Decke bereits einbetoniert wurde oder der in die bereits betonierte Decke durch Bohren eines Bohrlochs in dieses eingeführt werden kann. An diesem Dübel kann dann das L-förmige Flacheisen oder die vorzugsweise zwei L-förmigen Flacheisen, die jeweils eine passende Bohrung aufweisen und an einem weiteren Dübel vorzugsweise durch Schrauben festgeschraubt werden. Diese Befestigung ist bevorzugt. Das oder die L-förmigen Flacheisen können auch durch Nieten oder Einbetonieren befestigt werden.
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Der kürzere abgewinkelte Teil des L-förmigen Flacheisen weist auch eine Vorrichtung zum Anbringen einer horizontalen Schiene auf. Vorzugsweise wird die Schiene an dem kürzeren abgewinkelten Teil des L-förmigen Flacheisen angeschraubt, vorzugsweise an zwei von einander beabstandeten L-förmigen Flacheisen, dabei weist jeweils der kürzere abgewinkelte Teil des L-förmigen Flacheisens eine Bohrung auf, durch die jeweils mit einer Schraube an den beiden L-förmigen Flacheisen eine Schiene anschraubbar ist.
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Diese Schiene setzt sich aus zwei U-förmigen Längsprofilen zusammen, die an ihren Enden zusammengeschraubt werden, in der Art, dass sich die U-förmigen Längsprofile mit ihrer offen Profilseite gegenüberliegen, wobei sie durch vorzugsweise zwei Abstandshalter in Form einer Hülse von einander beabstandet sind, durch die jeweils eine Schraube geführt wird, die die Beiden U-förmigen Längsprofile zusammenhält.
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In dieser Schiene, die durch die U-förmigen Längsprofilen gebildet wird, ist die horizontal verschiebbare Aufnahmevorrichtung in der Schiene verschiebbar angebracht, in der Form, dass vorzugsweise ein Schraubenkopf in der Schiene liegt, der in der Schiene verschiebbar ist und am Gewinde der Schrauben ist die horizontal verschiebbare Aufnahmevorrichtung angebracht, die mit vorzugsweise zwei Muttern festgestellt werden kann.
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In diese horizontal verschiebbare Aufnahmevorrichtung, die aus Stahl oder Aluminium gefertigt ist, kann ein senkrechtes Längselement formschlüssig eingeführt werden, dass eine Klemmvorrichtung, vorzugsweise ein oder zwei Schrauben, bevorzugt ein Innenflacheisen, das parallel innen zum senkrechten Längselement liegt und über eine oder zwei Schrauben das Längselement über die gesamte Fläche des Innenflacheisens festklemmt und so auf einer größeren Länge festgeklemmt wird und nicht nur punktförmig, wie mit einer Schraube, so dass das Längselement nicht beschädigt werden kann, wenn es über das Inneflacheisen festgeklemmt wird. Diese Aufnahmevorrichtung ist auch vorzugsweise nicht nur nach oben offen, sondern vorzugsweise auch nach unten offen, so dass ein Längselement, wenn die Giebellehre an einer Deckenkante angebracht ist, auch nach unten verschoben werden kann. Dabei sind die L-förmigen Flacheisen so angeordnet, dass der kürzere abgewinkelte Teil des L-förmigen Flacheisens nach unten parallel zur Deckenkante ausgerichtet ist. Wird jedoch die Befestigungsvorrichtung in der Mitte eines Hauses gebraucht, wie zwischen zwei Doppelhaushälften, die eine Giebelwand zwischen den zwei Doppelhaushälften aufweisen, sind die L-förmigen Flacheisen so angeordnet, dass der kürzere abgewinkelte Teil des L-förmigen Flacheisens nach oben ausgerichtet ist. In diesem Fall kann das Längselement in der Aufnahmevorrichtung nicht mehr verstellt werde, dann muß die Schnurbefestigungsvorrichtung am Längselement längsverschiebbar sein.
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Bei dem Längselement handelt es sich um eine rechteckige Latte, Stab oder eine runde Stange ist, die vorzugsweise eine Abweichung vom Lot in der Senkrechte von Boden bis zum Mauerfirst von weniger als 2 cm, bevorzugt 1 cm aufweist. Das Längselement könnte auch teleskopierbar sein, allerdings ist es dann nur mit hohem Aufwand möglich eine Abweichung vom Lot in der Senkrechte von Boden bis zum Mauerfirst von weniger als 2 cm, bevorzugt 1 cm einzuhalten.
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Bevorzugt als Längselement werden Latten aus vorzugsweise Aluminium verwendet, die häufig bereits auf Baustellen verwendet werden. Diese Längselemente, vorzugsweise Aluminiumlatten oder Latten aus Carbon können verlängert werden, indem zwei Längselemente in einem Verbindungselement angeordnet sind, das so gestaltet ist, dass das Verbindungselement einen größeren Innendurchmesser aufweist, so dass die zwei Längselemente vorzugsweise formschlüssig jeweils in die zwei sich gegenüberliegenden Öffnungen des Verbindungselements passen und dort jeweils über eine Klemmvorrichtung festgeklemmt werden. Das hat zur Folge, dass auch Längselemente verwendet werden können, die noch in einen handelsüblichen PKW oder Transporter passen.
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An dem senkrechten Längselement ist eine Schnurbefestigungsvorrichtung anbringbar, die vorzugsweise verschiebbar ist, um sie der Höhe anzupassen. Diese Schnurbefestigungsvorrichtung weist vorzugsweise eine Öffnung auf, um ein Schnur abzuspannen, dies ist vorzugsweise eine nach außen offen Bohrung, in die eine Schnur von oben eingeführt wird. Zusätzlich weist die Schnurbefestigungsvorrichtung unter dieser nach außen offen Bohrung noch vorzugsweise mehrere Schlitze untereinander auf, um die Schnur parallel abzuspannen, wenn ein Ringanker vorzugsweise aus Beton auf die abgeschrägte Mauer kommt.
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Diese Schnurbefestigungsvorrichtung wird über das Längselement, das sich in der Aufnahmevorrichtung befindet, die an der Schiene verschiebbar angeordnet ist, so verschoben, dass sich die Schnurbefestigungsvorrichtung mit der Schnur genau im vorgesehenen Dachfirst befindet.
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Eine genauso gestaltete Gegenschnurbefestigungsvorrichtung wird am Boden befestigt, so dass die Schnur so gespannt werden kann, das es der Neigung der zu mauernden Wand und falls vorhanden, dem Ringanker entspricht. Diese Gegenschnurbefestigungsvorrichtung kann allerdings auch durch Nägel gebildet werden, die in eine Latte genagelt werden.
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Ein weiterer Gegenstand ist ein Giebellehrenachrüstsatz, der alle Merkmal der oben beschriebenen erfindungsgemäße Giebellehre aufweisen kann, wobei der Giebellehrenachrüstsatz eine am Boden befestigbare Vorrichtung 1 aufweist, die eine horizontal verschiebbare Aufnahmevorrichtung 6 für ein senkrechtes Längselement 16 aufweist, das vorzugsweise eine Abweichung vom Lot in der Senkrechte von Boden bis zum vorgesehenen Mauerfirst von weniger als 2 cm, bevorzugt 1 cm aufweist, und eine Schnurbefestigungsvorrichtung 10 aufweist, die an dem senkrechten Längselement anbringbar ist und mit einer auf einem darunterliegende Niveau liegenden Gegenschnurbefestigungsvorrichtung 14 über ein Schnur 17 verbindbar ist.
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Fig. 1–Fig. 5
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1 bis 5 zeigt die wesentlichen Einzelteile der erfindungsgemäßen Giebellehre.
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Fig. 6
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6 zeigt die gesamte erfindungsgemäße Giebellehre. 1
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1 zeigt die am Boden befestigbare Vorrichtung, die zumindest ein, vorzugsweise zwei L-förmige Flacheisen 1 aufweist, die Vorrichtungen in Form von Bohrungen 2, in die Schrauben einführbar sind, aufweisen, um am Boden in einem Dübel befestigbar zu sein und am kürzeren abgewinkelten Teil des L-förmigen Flacheisen auch eine Vorrichtung in Form von Bohrungen 2, in die Schrauben zum Anbringen einer horizontalen Schiene einführbar sind.
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Fig. 2
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2 zeigt die Schiene zum Anbringen der horizontal verschiebbaren Aufnahmevorrichtung, die in der Schiene verschiebbar ist, wobei die Schiene sich aus zwei U-förmigen Längsprofilen 3 zusammen setzt, die an ihren Enden zusammengeschraubt werden, in der Art, dass sich die U-förmigen Längsprofilen 3 mit ihrer offen Profilseite gegenüberliegen, wobei sie durch vorzugsweise zwei Abstandshalter 4 in Form einer Hülse von einander beabstandet sind, durch die jeweils eine Schraube 5 geführt wird, die die beiden U-förmigen Längsprofile zusammenhält
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Fig. 3
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3 zeigt die horizontal verschiebbare Aufnahmevorrichtung 6, die über einen Schraubenkopf in der Schiene 3 liegt, der in der Schiene verschiebbar ist und am Gewinde der Schrauben ist die horizontal verschiebbare Aufnahmevorrichtung angebracht, die mit zwei Muttern 8 festgestellt werden kann.
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In die horizontal verschiebbare Aufnahmevorrichtung kann ein senkrechtes Längselement (nicht zu sehen) formschlüssig eingeführt werden, dass eine Klemmvorrichtung ein Innenflacheisen (nicht zu sehen), das parallel zum senkrechten Längselement liegt und über zwei Schrauben 7 das Längselement über die gesamte Fläche des Innenflacheisens festgeklemmt. Diese Aufnahmevorrichtung 6 ist nicht nur nach oben offen 9, sondern vorzugsweise auch nach unten, so dass ein Längselement, wenn die Giebellehre an einer Deckenkante angebracht ist, auch nach unten verschoben werden kann.
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Fig. 4
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4 zeigt eine Schnurbefestigungsvorrichtung 10. An einem senkrechten Längselement ist eine Schnurbefestigungsvorrichtung 10 anbringbar, die verschiebbar ist und mit der Schraube 11 festklemmbar ist, um sie der Höhe anzupassen. Diese Schnurbefestigungsvorrichtung 10 weist eine Öffnung 12 auf, um ein Schnur abzuspannen. Dies ist eine nach außen offen Bohrung 12, in die eine Schnur von oben eingeführt wird. Zusätzlich weist die Schnurbefestigungsvorrichtung unter dieser nach außen offen Bohrung 12 noch mehrere Schlitze 13 untereinander auf, um die Schnur parallel abzuspannen, wenn ein Ringanker auf die abgeschrägte Mauer kommt.
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Fig. 5
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5 zeigt eine Gegenschnurbefestigungsvorrichtung 14 die an eine Latte 15 befestigt ist. Die Gegenschnurbefestigungsvorrichtung 14 weist eine Öffnung 12 auf, um eine Schnur abzuspannen. Dies ist eine nach außen offen Bohrung 12, in die eine Schnur von oben eingeführt wird. Zusätzlich weist die Schnurbefestigungsvorrichtung unter dieser nach außen offen Bohrung noch mehrere Schlitze 13 untereinander auf, um die Schnur parallel abzuspannen, wenn ein Ringanker auf die abgeschrägte Mauer kommt.
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Fig. 6
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6 zeigt die gesamte erfindungsgemäße Giebellehre. An der am Boden befestigbare Vorrichtung in Form von zwei L-förmige Flacheisen 1 ist eine Schiene 3 befestigt, an der die horizontal verschiebbare Aufnahmevorrichtung 6 angebracht ist, in der wiederum das senkrechte Längselement 16 eingebracht ist und mit der Klemmvorrichtung 7 festgeklemmt ist. Am senkrechten Längselement 16 ist die Seilbefestigungsvorrichtung 10 angebracht. An der Schnurbefestigungsvorrichtung 10, an der Öffnung 12, ist eine Schnur 17 zur Gegenschnurbefestigungsvorrichtung 14 abgespannt.