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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum gerichteten Leiten von Bienenstockluft, insbesondere aus mindestens einem Bienenstock, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Weiter betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum gerichteten Leiten von Bienenstockluft, insbesondere aus mindestens einem Bienenstock, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
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Zudem betrifft die Erfindung eine Verwendung der Vorrichtung als Bienenstockklimatisierungsgerät bzw. zur Verbesserung der Honigproduktion und/oder Inhalatoreinrichtung, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
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Das Inhalieren von Bienenluft zu therapeutischen Zwecken ist bekannt. Die bekannten Verfahren und Vorrichtungen sind jedoch entweder nicht flexibel oder der Rückstrom der abgesaugten Luft in das Bienenstock ist nicht zufriedenstellend verhindert. Ein Rückstrom der abgesaugten Luft kann vor allem beim Inhalieren der Bienenstockluft beim Ausatmen vorkommen, der die Bienen stört und aggressiv macht.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren, eine Vorrichtung, sowie eine Verwendung einer Vorrichtung zu schaffen, bei welchen ein flexibles Leiten von Bienenluft realisiert ist, ohne eine Bienenluftqualität zu reduzieren und gleichzeitig den Rückstrom der abgesaugten Luft zu verhindern. Durch Verhinderung des Luftrückstromes in das Bienenstock der vor allem während der Ausatmungsphase einer Inhalation vorkommen kann, kann verhindert werden, dass die Bienen bei Verwendung der Vorrichtung in ihrem Lebensrum gestört und dadurch aggressiv werden.
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Diese und weitere Aufgaben werden gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch 1, eine Vorrichtung nach Anspruch 5 und eine Verwendung nach Anspruch 10.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben oder werden nachstehend im Zusammenhang mit der Beschreibung der Figuren angegeben.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass bei einem Verfahren zum Leiten von Bienenstockluft, insbesondere aus mindestens einem Bienenstock, wobei die Bienenstockluft über mindestens eine Ansaugeinrichtung angesaugt wird, durch mindestens eine Durchströmeinrichtung durchgeleitet wird und über mindestens eine Abgabeeinrichtung abgegeben wird, wobei die Luftstromrichtung in einer Richtung, nämlich abwärts vom Bienenstock sichergestellt wird. Bei dem Verfahren wird eine fluidische Verbindung mit einem Bienenstockluftreservoir hergestellt. Die Bienenstockluft oder kürzer Bienenluft ist beispielsweise in einem Bienenstock bevorratet. In einer anderen Ausführungsform ist die Bienenluft in einem anderen Gefäß bevorratet. Die Verbindung wird beispielsweise über einen Aufsatz realisiert, der auf eine Öffnung eines Bienenstocks gesetzt wird. Nach dem Realisieren einer fluidischen Verbindung mit dem Bienenluftreservoir wird die Lebewesen durchs Einatmen, beispielsweise auch über einen Ventilator, eine Pumpe oder ein anderes Fluidfördermittel. Die angesaugte Luft wird durch eine Durchströmeinrichtung durchgeleitet. Die Durchströmeinrichtung verfügt über mindestens ein Rückstromventil oder dergleichen. Dabei ist die Durchströmeinrichtung fluidisch mit der Ansaugvorrichtung verbunden und die Luftstromrichtung abwärts vom Bienenstock gerichtet. Die durch die Durchströmeinrichtung durchgeleitete Bienenluft wird weiter über eine Abgabeeinrichtung abgegeben. Die Abgabe wird vorzugsweise an ein an die Abgabeeinrichtung angeschlossenes Objekt oder ein Lebewesen durchgeführt, kann aber beispielsweise frei in eine Umwelt durchgeführt werden. Hierzu weist die Abgabeeinrichtung einen Anschlussabschnitt auf. Über den Anschlussabschnitt wird die Abgabeeinrichtung mit dem Objekt oder Lebewesen verbunden, insbesondere lösbar verbunden. Das Leiten, das heißt das Ansaugen, das Durchleiten und das Abgeben, wird in seiner Stromrichtung geregelt. Dabei kann in einer Ausführungsform das Ansaugen, das Durchleiten und/oder das Abgeben zweifach geregelt werden: die Luftstrommenge und die Luftstromrichtung wird geregelt. In einer anderen Ausführungsform wird ausschließlich die Luftstromrichtung geregelt. Bei der Luftstromrichtungregelung bevorzugt wird das Regeln durch mindestens ein Rückstromventil oder dergleichen. Bei der Luftstrommengenregelung bevorzugt wird das Regeln durch ein Ansteuern der Fluidfördereinrichtung, das heißt, des Ventilators oder der Pumpe, durchgeführt. Das Regeln wird in einer Ausführung manuell, halbautomatisch und/oder automatisch durchgeführt. In einer anderen Ausführungsform wird das Regeln zentral ausgeführt. Das Verfahren ist in einer Ausführung gleichzeitig mit mehreren Bienenluftreservoirs und/oder Objekten ausführbar. Beispielsweise wird Bienenluft aus mehreren Bienenluftreservoirs angesaugt, entweder mit einer Ansaugeinrichtung oder mit mehreren Ansaugeinrichtungen. Die angesaugte Bienenluft wird durch eine Durchströmeinrichtung oder mehrere Durchströmeinrichtungen durchgeleitet. Die durchgeleitete Bienenluft wird über eine Abgabeeinrichtung oder mehrere Abgabeeinrichtungen an ein Objekt oder mehrere Objekte abgegeben. Das Bienenluftreservoir ist beispielsweise ein von Bienen bewohnter Bienenstock. Um die Bienen nicht negativ zu beeinträchtigen, wird das Regeln entsprechend durchgeführt.
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Es ist in einer Ausführungsform vorgesehen, dass die Bienenstockluft über mindestens eine Filtereinrichtung gefiltert wird. Insbesondere bei der Abgabe an ein Objekt oder Lebewesen ist vorgesehen, dass nur bestimmte Anteile der Bienenluft an das Objekt abgegeben werden. Insbesondere wird das Filtern derart vorgenommen, dass keine Bienen beim Leiten zu dem Objekt gelangen. Hierfür wird die Bienenluft in einer Ausführungsform an der Ansaugeinrichtung gefiltert, bevorzugt an deren Anfangsabschnitt und/oder an deren Endabschnitt. In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Filtern, ergänzend oder alternativ, in bzw. an der Durchströmeinrichtung und/oder in bzw. an der Abgabeeinrichtung durchgeführt wird. Das Filtern sieht ein Grobfiltern und/oder ein Feinfiltern durch. Das Grobfiltern ist insbesondere vorgesehen, um Bienen nicht in den Bienenluftstrom gelangen zu lassen. Das Feinfiltern sieht vor, ungewollte Anteile der Bienenluft zu leiten. Insbesondere werden Blütenpollen mit dem Feinfilter gefiltert. Insbesondere ist ein mehrstufiges Filtern vorgesehen. Das Filtern wird in einer Ausführungsform als statisches Filtern mit einem unveränderbaren Filter durchgeführt. In einer anderen Ausführungsform wird das Filtern als dynamisches Filtern durchgeführt, das heißt mit einem veränderbaren Filter.
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Die technische Lehre der Erfindung sieht weiter vor, dass bei einer Vorrichtung zum Leiten von Bienenstockluft, insbesondere aus mindestens einem Bienenstock, vorgesehen ist, dass Mittel zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sind. Die Mittel sehen entsprechend Ansaugeinrichtungen, Durchströmeinrichtungen, Abgabeeinrichtungen, Filtereinrichtungen und Rückstromverhindernde Einrichtungen vor.
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In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist entsprechend vorgesehen, dass die Mittel mindestens eine Ansaugeinrichtung umfassen, mit welcher die Bienenstockluft ansaugbar ist. Die Ansaugeinrichtung ist in einer Ausführungsform als separate Einrichtung vorgesehen. In einer anderen Ausführungsform ist die Ansaugeinrichtung als integrierte Einrichtung ausgebildet, beispielsweise als in die Durchströmeinrichtung und/oder die Abgabeeinrichtung integrierte Einrichtung ausgebildet. Dabei ist die Ansaugeinrichtung in einer Ausführungsform einteilig ausgeführt. In einer anderen Ausführungsform ist die Ansaugeinrichtung mehrteilig ausgeführt. Weiter sieht eine Ausführungsform vor, dass die Ansaugeinrichtung als passive Ansaugeinrichtung ausgeführt ist, in welcher die Bienenluft durch eine Atmung des mit der Vorrichtung verbundenen Lebewesens geleitet und vorzugsweise noch in oder direkt nach der Ansaugeinrichtung gleichgerichtet wird. In einer anderen Ausführungsform ist die Ansaugeinrichtung als aktive Ansaugeinrichtung ausgeführt, bei der beispielsweise die Bienenluft durch einen Aktuator wie eine Pumpe, einen Ventilator, eine Fluidfördereinheit oder dergleichen angesaugt wird. Die Ansaugeinrichtung umfasst in einer Ausführungsform ein Schlauch- oder Rohrelement oder mehrere Schlauch- oder Rohrelemente, durch welches bzw. welche die Bienenluft strömen kann. In einer Ausführungsform ist das Schlauchelement als flexibles Schlauchelement ausgebildet. In einer anderen Ausführungsform ist das Schlauchelement als starres Schlauchelement ausgebildet. Mit dem Schlauchelement ragt die Vorrichtung bei einem Zusammenwirken mit einem Bienenstock beispielsweise in den Bienenstock hinein. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Ansaugeinrichtung als Aufsatz für einen Bienenstock ausgebildet. Der Aufsatz weist den Vorteil auf, dass ein Hineinragen in den Bienenstock entfällt, sodass die Bienen in dem Bienenstock nicht beeinflusst werden. Insbesondere ist der Aufsatz an eine Öffnung des Bienenstocks angepasst. Der Aufsatz ist hier bevorzugt als auf die Bienenstocköffnung aufsetzbare Adapter- oder Aufsatzplatte ausgebildet. Die Aufsatzplatte ist an die Bienenstocköffnung angepasst, sodass diese in die Bienenstocköffnung zumindest teilweise hineinragt. Seitlich umfasst die Aufsatzplatte mindestens einen Absatz, mit welchem die Aufsatzplatte an einem die Bienenstocköffnung umgebenden Bereich aufliegt. Der Absatz ist in einer Ausführungsform als Rahmen ausgebildet, welcher die Aufsatzplatte zumindest teilweise, bevorzugt komplett, seitlich umgibt. Bevorzugt ist so die Bienenstocköffnung mittels der Aufsatzplatte verschließbar. Dabei ist die Aufsatzplatte lösbar mit der Bienenstocköffnung verbindbar. Die Aufsatzplatte ist bevorzugt aus einem Naturstoff, insbesonders aus Holz, ausgebildet. In die Aufsatzplatte bzw. den Aufsatz ist eine Durchgangsöffnung integriert, durch welche die Bienenluft von dem Bienenstock oder einem Zwischenspeicher zu der Durchströmeinrichtung strömen kann.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Mittel mindestens eine Durchströmeinrichtung umfassen, welche fluidisch mit der Ansaugeinrichtung verbunden ist und durch welche die angesaugte Bienenstockluft durchleitbar ist. Die Durchströmeinrichtung umfasst in einer Ausführungsform ein Gehäuse, durch welches mindestens ein Durchströmungskanal zum Leiten der Bienenluft führt. Der Durchströmungskanal beinhaltet bevorzugt das Rückstromventil oder dergleichen. Der Durchströmungskanal schließt bevorzugt an die Absaugeinrichtung an. Die Durchströmeinrichtung ist bevorzugt mit der Absaugeinrichtung, insbesondere dem Aufsatz bzw. der Aufsatzplatte trennbar verbunden. Das Gehäuse ist bevorzugt aus einem Naturstoff, insbesondere aus Holz ausgebildet. Der das Gehäuse durchdringenden Durchströmkanal mündet in einer Ausführungsform in einen Anschluss für weitere Bauteile, insbesondere an einen Stutzen oder dergleichen.
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Insbesondere ist in der Durchströmeinrichtung mindestens eine Filtereinrichtung angeordnet. Hierzu weist das Gehäuse der Durchströmeinrichtung eine Aufnahme für die Filtereinrichtung auf. Die Filtereinrichtung ist herausnehmbar in der Aufnahme angeordnet, damit ein leichtes Wechseln des Filters realisierbar ist. Die Filtereinrichtung umfasst mindestens ein Filtermaterial zum Filtern der Bienenluft. Weiter umfasst die Filtereinrichtung eine das Filtermaterial aufnehmende Halterung. Das Filtermaterial bedeckt die fluidische Verbindung zwischen Durchströmeinrichtung und Absaugeinrichtung, sodass die gesamte in die Durchströmeinrichtung strömende Bienenluft durch das Filtermaterial geleitet wird und so die Bienenluft gefiltert wird.
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In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist zudem vorgesehen, dass die Mittel mindestens eine Abgabeeinrichtung umfassen, welche fluidisch mit der Durchströmeinrichtung verbunden ist und über welche die durchgeleitete Bienenstockluft abgebbar ist. Um die Bienenluft gezielt abzugeben, ist eine Abgabeeinrichtung vorgesehen. Die Abgabeeinrichtung ist in einer Ausführungsform als separate Einrichtung vorgesehen. In einer anderen Ausführungsform ist die Abgabeeinrichtung als integrierte Einrichtung ausgebildet, beispielsweise als in die Durchströmeinrichtung und/oder die Ansaugeinrichtung integrierte Einrichtung ausgebildet. Dabei ist die Abgabeeinrichtung in einer Ausführungsform einteilig ausgeführt. In einer anderen Ausführungsform ist die Abgabeeinrichtung mehrteilig ausgeführt. Weiter sieht eine Ausführungsform vor, dass die Abgabeeinrichtung als aktive Abgabeeinrichtung ausgeführt ist, in welcher die Bienenluft über eine Aktuator wie eine Pumpe, einen Ventilator, eine Fluidfördereinheit oder dergleichen aktiv abgegeben wird. In einer anderen Ausführungsform ist die Abgabeeinrichtung als passive Abgabeeinrichtung ausgeführt, bei der beispielsweise die Bienenluft durch eine Atmung des mit der Vorrichtung verbundenen Lebewesens geleitet bzw. angesaugt wird. Um zu fördern, dass durch die Abgabeeinrichtung die Bienenstockluft durch ein Lebewesen gesaugt werden und die Luft in die Umwelt ausgeatmet werden kann enthält die Abgabeeinrichtung bevorzugt ein der Aufgabe entsprechend gerichtetes Rückstromventil. Die Abgabeeinrichtung umfasst in einer Ausführungsform ein Schlauch- oder Rohrelement oder mehrere Schlauch- oder Rohrelemente, durch welches bzw. welche die Bienenluft strömen kann. In einer Ausführungsform ist das Schlauchelement als flexibles Schlauchelement ausgebildet. In einer anderen Ausführungsform ist das Schlauchelement als starres Schlauchelement ausgebildet. Zur Anbindung an die Durchströmeinrichtung und/oder die Ansaugeinrichtung weist das Schlauchelement einen entsprechenden Verbindungsabschnitt auf. Bevorzugt ist das Schlauchelement mit dem Verbindungsabschnitt auf einen Stutzen der Durchströmeinrichtung aufgesetzt, sodass eine lösbare Verbindung realisiert ist. Zur gezielten Abgabe von angesaugter und durchgeleiteter Bienenluft an ein Objekt, beispielsweise ein Lebewesen wie einen Menschen, insbesondere zu Inhalationszwecken ist vorgesehen, dass die Abgabeeinrichtung, insbesondere das Schlauchelement, ein entsprechendes Mundstück, Nasenstück und/oder eine Maske aufweist. Bevorzugt ist eine Maske vorgesehen, welche in einer Ausführung den Mund und/oder die Nase bedeckt. Die Maske weist eine fluidische Verbindung zu dem Schlauchelement auf. Weiter weist die Maske eine Auslasseinheit zum Auslassen bereits inhalierter Luft, das heißt von verbrauchter Atemluft, auf. Die Auslasseinheit funktioniert bevorzugt gleichzeitig als Rückstromventil. Zur komfortablen Anbringung der Maske an dem Menschen, ist die Maske bevorzugt aus einem verträglichen, nachgiebigen Material hergestellt. Weiter umfasst die Maske in einer Ausführungsform einen Gummizug, einen oder mehrere Bügel, und/oder andere Halterungselemente, sodass die Maske nicht manuell von dem Menschen gehalten werden muss, sondern an beispielsweise dem Kopf des Menschen befestigbar ist.
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In noch einer weiteren Ausfuhrung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Mittel mindestens eine Regeleinrichtung umfassen, mit welcher das Leiten der Bienenstockluft regelbar, insbesondere stufenlos regelbar, ist. Um eine Verhinderung des schädlichen Abführens von Bienenluft aus dem Bienenstock zu gewährleisten, ist eine Regeleinrichtung vorgesehen, die den Luftstrom reduzieren oder absperren kann. Über die Regeleinrichtung ist insbesondere ein Stromfluss der Bienenluft regelbar.
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In einer weiteren Ausführung ist eine Sensoreinheit zum Erfassen von Indikatoren ausgebildet, mit denen ein Rückschluss auf den Zustand der Bienenluft gezogen werden kann. Beispielsweise erfasst in einer Ausführungsform eine Sensoreinheit eine Aktivität der in dem Bienenstock befindlichen Bienen, beispielsweise deren Bewegung. Aufgrund einer Veränderung der Bewegung bzw. der Aktivität der Bienen ist ein Rückschluss auf den Zustand der Bienenluft ableitbar, sodass bei Bedarf eine entsprechende Reduzierung der Abgesaugten Bienenstockluftmenge realisierbar ist. In einer anderen Ausführungsform ist die Sensoreinheit als Temperatursensor, als Strömungsgeschwindigkeitssensor und/oder als Drucksensor ausgebildet. Über diese Sensoreinheiten lässt sich ein Zustand der Bienenluft, wie Druck, Temperatur, Strömungsgeschwindigkeit und dergleichen erfassen. Erreicht eine der Zustandsgrößen einen kritischen Bereich, so reagiert die Regeleinrichtung und reduziert den Luftstrom. In einer anderen Ausführungsform umfasst die Regeleinrichtung ein Zeitschaltglied, mit welchem das Leiten der Bienenluft zeitgesteuert durchführbar ist. Zum Beispiel ist das Zeitschaltglied als Count-Down-Timer ausgeführt, welcher beispielsweise nach einer bestimmten Zeitdauer, beispielsweise nach 30 Minuten, ein Leiten abschaltet.
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Entsprechend schließt die technische Lehre der vorliegenden Erfindung weiter ein, dass eine Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Leiten von Bienenstockluft, insbesondere aus mindestens einem Bienenstock, als Bienenstockklimatisierungsgerät bzw. zur Verbesserung der Honigproduktion und/oder Inhalatoreinrichtung, bei welcher Bienenstockluft einem Lebewesen zur Inhalation geregelt zugeführt wird, vorgesehen ist.
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Das Absaugen der Bienenluft hat zum einen den Vorteil und Zweck, dass in einem Bienenstock eine vorbestimmte Temperatur und/oder Umgebungsbedingung herrscht, welche beispielsweise eine optimale Honigproduktion gewährleistet. Gerade bei hohen Temperaturen herrschen im Inneren eines Bienenstocks, die 35°C und sogar 40°C überschreiten. Um eine geeignete Klimatisierung im Inneren des Bienenstocks zu realisieren, ist eine erhöhte Bienenaktivität der Bienen erforderlich, insbesondere durch Flügelschlagen, um beispielsweise einen Temperaturanstieg in einem günstigen Bereich zu halten. Durch die Ansaugeinrichtung wird beispielsweise warme Bienenluft abgeführt, sodass im Inneren eine optimale Bienenlufttemperatur gewährleistet ist. Mit der Vorrichtung werden neben Wärme auch Feuchtigkeit sowie weitere Bestandteile aus dem Bienenstock abtransportiert. Diese Arbeit muss ohne die Vorrichtung von den Bienen übernommen werden. Durch die Verwendung als Klimatisierungsgerät wird eine Verbesserung der Honigproduktion erreicht. Beispielsweise wird bei einer Menge von ca. 3 kg Nektar ca. 1 kg Honig gewonnen. 2 kg an Wasser und/oder sonstigen Bestandteilen müssen entfernt werden bzw. können nicht für den Honig verwendet werden. Das Entfernen der sonstigen Bestandteile einschließlich des Wassers bzw. der Feuchtigkeit wird ohne Vorrichtung durch die Bienen durchgeführt. Mit der Vorrichtung wird diese Arbeit im Wesentlichen von der Vorrichtung übernommen, sodass die Bienen nicht im Stock mit Klimatisierungsaufgaben beschäftigt sind, sondern statt dessen weiteren Nektar sammeln können. Entsprechend ist eine größere Menge an Honig herstellbar, da mehr Nektar gesammelt wird. Zudem wird durch die Vorrichtung das Entfernen der sonstigen Bestandteile einschließlich Wasser verbessert, sodass die Qualität des Honigs verbessert ist. Somit ist auch ein Verfahren zum Verbessern einer Honigproduktion realisiert.
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Die Bienenluft wird vorzugsweise nicht einfach an die Umgebung abgeführt, sondern wird vielmehr zu Inhalationszwecken verwendet. Dabei werden die positiven Effekte der Bienenluft ausgenutzt. Durch Inhalation von Bienenluft lassen sich diverse Krankheiten bei Menschen behandeln.
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Somit lassen sich sowohl die Honigproduktion verbessern als auch Krankheiten bei Benutzern behandeln.
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Insbesondere bei der Verwendung als Inhalator sind drei Filter vorgesehen. Ein Filter ist als Feinfilter ausgebildet, insbesondere als Pollenfilter. Dieser verhindert, dass beispielsweise bei der Behandlung von Allergikern, Blütenpollen mit der Bienenluft zu dem Benutzer gelangen. Zudem ist ein Grobfilter vorgesehen. Dieser verhindert, dass Bienen oder grobe Anteile in die Vorrichtung gelangen. Zudem ist ein Sicherheitsfilter vorgesehen. Dieses ist beispielsweise in dem Schlauchelement und/oder vor der Maske angeordnet. Dieser verhindert, dass versehentlich in die Vorrichtung gelangte Bienen zu dem Benutzer gelangen.
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Die Vorrichtung ist bevorzugt als mobile Vorrichtung ausgebildet, die ohne äußere Energiezufuhr seine Aufgaben erfüllt. Der Aufsatz ist in einer Ausführungsform veränderbar bzw. austauschbar ausgebildet, sodass dieser sich auf verschiedenste Bienenstöcke aufsetzen lässt.
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Die Bienenstockluft wird mit einem Schlauch zur Inhalationsmaske des Benutzers geleitet. Ein Rückstromventil oder dergleichen verhindert den Rückstrom der ausgeatmeten Luft und damit die Störung der Bienen oder Ansteckung des Bienenstockes durch Viren, Bakterien oder andere Mikroorganismen. Der Benutzer hat keinen direkten Kontakt zu den Bienen. Die Vorrichtung kann zur Behandlung von Atemwegserkrankungen verwendet werden. Insbesondere kann die Vorrichtung verwendet werden, um Allergien, Pseudokrupp, Asthma und Erkältungskrankheiten zu lindern und/oder zu heilen. Auch gegen Bronchitis, COPD, Infektanfälligkeit, Immunschwäche, chronische Kopfschmerzen und Migräne kann die Vorrichtung verwendet werden.
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben oder ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von mindestens einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, welches in den Figuren schematisch dargestellt ist. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumliche Anordnung und Verfahrensschritte können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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In den Figuren ist Folgendes dargestellt:
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1 zeigt in einer schematischen Perspektivansicht eine Ausführungsform einer Vorrichtung zum Leiten von Bienenluft,
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2 zeigt in einer Querschnittansicht schematisch eine Ansaugeinrichtung der Vorrichtung nach 1,
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3 zeigt in einer anderen Perspektivansicht schematisch eine Durchströmeinrichtung der Vorrichtung nach 1 und
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4 zeigt in einer anderen Perspektivansicht schematisch ein Rückstromventil der Vorrichtung nach 1 und
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Die 1 bis 4 zeigen in verschiedenen Ansichten und in verschiedenen Ausschnitts- und Detaillierungsgraden eine Vorrichtung 100 zum Leiten von Bienenluft bzw. deren Komponenten. Die Vorrichtung 100 umfasst eine Ansaugeinrichtung 120, eine Durchströmeinrichtung 140 und eine Abgabeeinrichtung 160.
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Die Vorrichtung 100 umfasst einen Ansaugeinrichtung 120. Die Ansaugeinrichtung 120 ist fluidisch mit dem Inneren des hier nicht abgebildeten Bienenstocks verbunden. Hierzu weist die Ansaugeinrichtung 120 eine Durchgangsöffnung 121a auf (siehe 3). Die Durchgangsöffnung 121a ist in einen Aufsatz 122 der Ansaugeinrichtung 120 ausgebildet. Der Aufsatz 122 ist als Aufsatzring 122a ausgebildet. An dem Rand des Aufsatzringes 122a ist diese lateral umgebend ein als Absatz dienender Rahmen ausgebildet und medial wird ein Dichtungsring 124 inkorporiert der in die entsprechende Öffnung der Adapterplatte 123 passt und das Entweichen der Bienenstockluft verhindert. Mit diesem Rahmen liegt der Aufsatzring 122a an einem Rand der Adapterplatte auf, sodass diese von dem Aufsatz 122 abgedeckt ist. Dabei sind die Adapterplatte und die Aufsatzplatte 122a hinsichtlich ihrer Ebenen versetzt zueinander angeordnet, sodass beim Aufliegen des Aufsatzes 122 an dem Rand der Adapterplatte der Aufsatz 122 in Richtung Bienenstocköffnung hervorragt. Die zum Teil dargestellte Adapterplatte zur Aufsatzplatte ist rechteckig ausgebildet, sodass diese an die ebenfalls rechteckige Form der Bienenstocköffnung angepasst ist. Das Verhältnis zwischen dem Bienenstock und der Adapterplatte ist aus technischer Hinsicht gleich wie zwischen der Adapterplatte und der Aufsatzplatte.
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Weiter umfasst die Vorrichtung 100 die Durchströmeinrichtung 140. Die Durchströmeinrichtung 140 ist fluidisch mit der Ansaugeinrichtung 120 verbunden, sodass von der Ansaugeinrichtung 120 angesaugte Bienenluft durch die Durchströmeinrichtung 140 durchleitbar ist. Hierzu weist die Durchströmeinrichtung 140 einen Durchströmungskanal 143 auf. Im Durchströmungskanal 143 findet das Rückstromventil 145 Platz. Der Hohlraum des zum Rückstromventil 144 montierten Zylinders 145 mündet in die an einem Ende in einen als Anschlussstutzen 141a ausgebildeten Anschluss 141 für die Abgabeeinrichtung 160. Die Durchströmeinrichtung 140 weist ein Gehäuse 142 auf. Das Gehäuse 142 weist mehrere Abschnitte 142a–142c auf. Mit einem Abschnitt 142a berührt liegt das Gehäuse 142 auf den Aufsatzring 122b, nachdem es in den für ihn vorgesehenen zylindrischen Behälter 146 geschoben wurde. Dabei ist das Gehäuse 142 so mit dem Aufsatzring 122b verbunden, dass die Durchgangsöffnung 122b mit einem Eingang des Durchströmungskanals 143 fluidisch verbunden ist. Weiter bildet der Abschnitt 142a und der Aufsatzring 122b eine Aufnahme (hier nicht dargestellt) für das Filtermaterial 192 auf. Der Durchströmungskanal erstreckt sich über die drei Abschnitte 142a–142c und mündet in den Anschlussstutzen 141a. Der Anschlussstutzen 141a ist an einer der dem ersten Abschnitt 142a gegenüberliegenden Seite angeordnet.
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Um die angesaugte und durchgeleitete Bienenluft nun gezielt abzugeben, ist die Abgabeeinrichtung 160 vorgesehen. Die Abgabeeinrichtung 160 umfasst ein Schlauchelement 161, welches hier als flexibler Schlauch 161a ausgebildet ist. Das Schlauchelement 161 weist einen geeigneten Anschluss für den Anschlussstutzen 141a auf. Insbesondere ist das Schlauchelement 161 auf den Anschlussstutzen 141a aufsteckbar. An dem anderen Ende des Schlauchelements 161 ist eine Maske 162 nach Art einer Atemmaske oder Beatmungsmaske angeordnet. Die Maske enthält ein integriertes Rückstromventil 164. Die Maske 162 ist auf Nase und Mund des Benutzers aufsetzbar und über einen einstellbaren und/oder elastischen Gummizug 163 oder dergleichen entsprechend an dem Kopf des Benutzers festlegbar, sodass die Maske 162 nicht verrutscht. Die Maske 162 weist eine fluidische Verbindung zu dem Schlauchelement 161 auf, sodass die Bienenluft zuführbar ist. Zudem weist die Maske 162 einen Auslass zum Auslassen verbrauchter Atemluft auf.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Vorrichtung
- 120
- Ansaugeinrichtung
- 121a
- Durchgangsöffnung
- 121b
- Durchgangsöffnung
- 122
- Aufsatz
- 122a
- Aufsatzring
- 122b
- Aufsatzring
- 123
- Adapterplatte
- 124
- Dichtungsring
- 140
- Durchströmeinrichtung
- 141
- Anschluss
- 141a
- Anschlussstutzen
- 142
- Gehäuse
- 142a
- (Gehäuse-)Abschnitte
- 143
- Durchströmungskanal
- 144
- Rückstromventil
- 145
- Zylilnder
- 146
- Zylindrischer Behälter
- 150
- Fluidfördereinrichtung
- 155
- Energieversorgungseinrichtung
- 156
- Stecker
- 157
- Steckeranschluss
- 158
- Sicherungskasten
- 159
- Stromkabel
- 160
- Abgabeeinrichtung
- 161
- Schlauchelement
- 161a
- flexibler Schlauch
- 162
- Maske
- 163
- Gummizug
- 164
- Rückstromventil der Atemmaske
- 192
- Filtermaterial