DE102014005743A1

DE102014005743A1 - Verfahren zur Ermittlung eines Grades einer Schwere einer Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit eines Fahrers eines Fahrzeuges

Info

Publication number: DE102014005743A1
Application number: DE201410005743
Authority: DE
Inventors: Werner Bernzen; Frauke Driewer; Wiebke Müller
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Bernzen Werner Dr-Ing De; Driewer Frauke Dr-Ing De; Mueller Wiebke Dipl-Ing De
Priority date: 2014-04-17
Filing date: 2014-04-17
Publication date: 2014-11-06

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung eines Grades einer Schwere einer Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit eines Fahrers eines Fahrzeuges (1), wobei eine Empfindlichkeit der Ermittlung in Abhängigkeit einer erfassten Regenintensität eingestellt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung eines Grades einer Schwere einer Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit eines Fahrers eines Fahrzeuges.
Aus der DE 10 2009 004 487 A1 ist ein Verfahren zur Müdigkeitserkennung eines Fahrers, bei dem aus sensoriellen Daten ein Maß für die Schwere der Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit des Fahrers berechnet wird, bekannt. Das Maß für die Schwere der Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit wird aus den Daten eines Lenkradwinkelsensors in Abhängigkeit von einer Lenkruhephase und einer anschließenden Lenkaktion ermittelt, wobei ein Lenkfehler bestimmt wird. Jeder Lenkfehler wird mit einem zugeordneten Gewichtsfaktor verknüpft und durch Mittelwertbildung der gewonnenen Verknüpfungsergebnisse ein gemitteltes Verknüpfungsergebnis als Maß für die Schwere der Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit des Fahrers berechnet. Bei der Mittelwertbildung wird die Summation der gewichteten Lenkfehler laufend fortgeschrieben, indem der aktuelle Messwert für den gewichteten Lenkfehler zum bisherigen, um λ < 1 verkleinerten gemittelten Verknüpfungsergebnis hinzuaddiert wird.
Darüber hinaus beschreibt die DE 100 52 081 A1 ein Verfahren zur Durchführung eines automatischen Bremsvorganges zur Sicherstellung der Bremswirkung der Radbremseinrichtung bei Nässe. Dabei wird die Anzahl der Wischzyklen des Frontscheibenwischers als Erfassungswert ermittelt, um auf das Vorhandensein von Nässe zu schließen. Ein automatischer Bremsvorgang mit einer für den Fahrer im Wesentlichen unmerklichen Fahrzeugverzögerung wird dann durchgeführt, wenn der Erfassungswert einen Auslöseschwellwert erreicht hat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zur Ermittlung eines Grades einer Schwere einer Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit eines Fahrers eines Fahrzeuges anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein Verfahren zur Ermittlung eines Grades einer Schwere einer Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit eines Fahrers eines Fahrzeuges sieht erfindungsgemäß vor, dass eine Empfindlichkeit der Ermittlung in Abhängigkeit einer erfassten Regenintensität eingestellt wird.
Die Empfindlichkeit der Ermittlung des Grades der Schwere der Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit wird in Abhängigkeit der erfassten Regenintensität ermittelt, wodurch eine Zuverlässigkeit im Hinblick auf die Ermittlung erhöht ist. Insbesondere ist die Zuverlässigkeit erhöht, da sich bei Regen eine Komplexität einer Fahraufgabe des Fahrzeuges erhöht.
Mittels des Verfahrens ist eine Erkennungsrate von Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit des Fahrers verbessert, wodurch eine Akzeptanz zumindest des Fahrers des Fahrzeuges gegenüber der Ermittlung des Grades der Schwere der Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit verbessert wird. Die Empfindlichkeit der Ermittlung der Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit des Fahrers wird also in Abhängigkeit des vorherrschenden Wetters eingestellt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt die:
1 schematisch ein Fahrzeug mit einer Vorrichtung zur Ermittlung eines Grades der Schwere einer Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit eines Fahrers des Fahrzeuges.
In der einzigen Figur ist ein Fahrzeug 1 mit einer Vorrichtung zur Ermittlung eines Grades der Schwere einer Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit eines Fahrers des Fahrzeuges dargestellt.
Die Vorrichtung umfasst eine Erfassungseinheit 2 zur Erfassung von durch den Fahrer durchgeführten Lenkbewegungen, eine Steuereinheit 3 mit einer Auswerteeinheit, eine Scheibenwischersteuereinheit 4 und eine Ausgabeeinheit 5.
Mittels der Erfassungseinheit 2, bei welcher es sich insbesondere um einen Lenkwinkelsensor handelt, werden im Fahrbetrieb des Fahrzeuges 1 fortlaufend Signale S erfasst. Die fortlaufend erfassten Signale S werden der Steuereinheit 3 zugeführt und in der Auswerteeinheit wird ein Grad der Schwere der Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit des Fahrers ermittelt.
Zusätzlich oder alternativ kann der Grad der Schwere der Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit des Fahrers des Fahrzeuges 1 mittels weiterer Erfassungseinheiten, beispielsweise einer Bilderfassungseinheit, deren Erfassungsbereich auf das Gesicht des Fahrers gerichtet ist, ermittelt werden. Beispielsweise werden mittels der Bilderfassungseinheiten Bilddaten in Bezug auf Augen- und/oder Lidbewegungen des Fahrers als Indikator der Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit erfasst und ausgewertet.
Um eine Empfindlichkeit der Ermittlung des Grades der Schwere der Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit des Fahrers in Abhängigkeit von einem vorherrschenden Wetter anzupassen, insbesondere da sich eine Komplexität einer Fahraufgabe bei Regen erhöht, werden die Wischzyklen W zumindest eines Frontscheibenwischers des Fahrzeuges 1 ermittelt.
Dazu ist die Steuereinheit 3 mit der Scheibenwischersteuereinheit 4 verbunden. Mittels der Scheibenwischersteuereinheit 4 wird eine Anzahl der ab einem Einschalten der Frontscheibenwischer erfolgten Wischzyklen W erfasst.
Unter einem Wischzyklus W ist ein einmaliges Wischen aus einer Ausgangsposition des Frontscheibenwischers bis zu einer Umkehrposition und wieder zurück bis zu der Ausgangsposition zu verstehen.
Anhand der erfassten Anzahl der Wischzyklen W, insbesondere in Bezug auf eine vorgegebene Zeitdauer, kann eine Regenintensität ermittelt werden.
Die Empfindlichkeit der Ermittlung des Grades der Schwere der Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit wird entsprechend der ermittelten Regenintensität eingestellt. Dabei wird die Empfindlichkeit bei sich ändernder Regenintensität, also bei zunehmender oder abnehmender Anzahl der Wischzyklen W pro Zeiteinheit, erhöht oder verringert.
In Abhängigkeit der eingestellten Empfindlichkeit der Ermittlung des Grades der Schwere der Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit ist ein Schwellwert vorgegeben, der entsprechend der eingestellten Empfindlichkeit und der damit verbundenen Komplexität der Fahraufgabe variiert.
Wird der Schwellwert durch den ermittelten Grad der Schwere der Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit überschritten, wird mittels der Steuereinheit 4 ein Steuersignal SS erzeugt und der Ausgabeeinheit 5 zugeführt.
Bei Überschreiten des vorgegebenen Schwellwertes wird ein akustischer, optischer und/oder haptischer Hinweis H an den Fahrer des Fahrzeuges 1 ausgegeben.
Mittels des ausgegebenen Hinweises H wird dem Fahrer beispielsweise empfohlen, eine Pause einzulegen.
Dadurch, dass die Empfindlichkeit der Ermittlung des Grades der Schwere der Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit in Abhängigkeit der Regenintensität eingestellt wird, ist eine Erkennungsrate in Bezug auf den Grad der Schwere verbessert, wodurch wiederum eine Akzeptanz dieser Ermittlung durch eine zusätzliche Empfindlichkeitsbeeinflussung in Abhängigkeit vom Wetter verbessert ist.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102009004487 A1 [0002]
DE 10052081 A1 [0003]

Claims

Verfahren zur Ermittlung eines Grades einer Schwere einer Unaufmerksamkeit und/oder Müdigkeit eines Fahrers eines Fahrzeuges (1), dadurch gekennzeichnet, dass eine Empfindlichkeit der Ermittlung in Abhängigkeit einer erfassten Regenintensität eingestellt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfindlichkeit der Ermittlung bei sich ändernder Regenintensität erhöht oder verringert wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Regenintensität anhand einer ermittelten Anzahl von Wischzyklen (W) zumindest eines Frontscheibenwischers des Fahrzeuges (1) ermittelt wird.
Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Wischzyklen (W) zur Einstellung der Empfindlichkeit über eine vorgegebene Zeitdauer erfasst wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Überschreiten eines in Abhängigkeit der eingestellten Empfindlichkeit vorgegebenen Schwellwertes ein optischer, akustischer und/oder haptischer Hinweis (H) als Empfehlung an den Fahrer ausgegeben wird.