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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung für die Behandlung von harten Oberflächen, beispielsweise Spiegeln, Fliesen, und Duschwänden. Die Zusammensetzung zielt darauf ab, diesen Oberflächen hydrophile Eigenschaften zu verleihen.
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Insbesondere betrifft die Erfindung eine Zusammensetzung, die Reinigungssubstanzen in Kombination mit speziellen Polymeren enthält, die harten Oberflächen hydrophilisierende Eigenschaften verleihen. Diese hydrophilisierenden Eigenschaften führen dazu, dass das Auftreten von Rückstandsspuren, beispielsweise durch das Trocknen abgelagerter Wassertropfen, vermieden werden kann.
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Die kommerziellen Reinigungsmittelformulierungen ermöglichen es, harte Oberflächen, beispielsweise in Industrie, Haushalt oder Gemeinschaftseinrichtungen wirksam zu reinigen. Sie bestehen im Allgemeinen aus einer wässrigen Lösung von Tensiden, insbesondere nicht ionischen und anionischen Tensiden. Gegebenenfalls sind Alkohole) hinzugefügt, die das Trocknen erleichtern, und es können sequestrierende Mittel und Basen zur Einstellung des pH-Werts eingesetzt werden.
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Ein wesentlicher Nachteil dieser Reinigungsmittelformulierungen ist, dass sie die Oberflächenspannung der behandelten Flächen nicht langanhaltend verändern. Bei Kontakt der harten Oberfläche mit Wasser, beispielsweise Regenwasser im Fall von Scheiben, oder Leitungswasser auf Badezimmerfliesen, können beim Trocknen Rückstandsspuren bzw. Flecken auftreten. Diese Rückstandsspuren kommen dadurch zu Stande, dass Wassertropfen in Kontakt mit harten Oberflächen kontrahieren und Tropfen ausbilden. Diese Tropfen hinterlassen beim Trocknen auf der Oberfläche Spuren, die die ursprüngliche Form der Tropfen wiedergeben.
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Um dieses Problem zu lösen, werden Reinigungslösungen angeboten, mit denen die Hydrophilie der Oberfläche erhöht wird, um einen geringstmöglichen Kontaktwinkel zwischen der zu behandelnden harten Oberfläche und den Wassertropfen zu erzielen.
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So beschreibt beispielsweise die
WO 2009/023209 eine Reinigungszusammensetzung umfassend
- a) etwa 0.05 bis etwa 1 Gewichtsprozent eines hydrophilen Polymers umfassend
(1) ein saures anionisches Monomer;
(2) ein kationisches Monomer, das eine permanente kationische Ladung aufweist und/oder das dazu in der Lage ist bei Protonierung eine solche Ladung auszubilden und
(3) optional, ein Monomer mit neutraler Ladung;
- b) etwa 1.5 bis etwa 5 Gewichtsprozent mindestens einer oberflächenaktiven Substanz, die zumindest einen alkoxylierten Alkohol umfasst;
- c) etwa 1 bis etwa 4 Gewichtsprozent mindestens eines Lösungsmittels;
- d) als Rest Wasser.
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Wesentlich für die Zusammensetzung ist, dass sie frei von anionischen, kationischen oder amphoteren oberflächenaktiven Substanzen ist.
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Die beschriebene Reinigungslösung ermöglicht eine Reinigung harter Oberflächen und gleichzeitig die Ausbildung einer hydrophilen Beschichtung, die ein schnelles Abtrocknen der Oberfläche ermöglicht. Nachteilig an der Zusammensetzung ist jedoch, dass die relativ hohe Tensidkonzentration bei der Applikation viel Schaum entwickelt. Hierdurch wird eine gleichmäßige Verteilung der Zusammensetzung auf der behandelten Oberfläche erschwert und es können sich Streifen oder Blasen auf der Oberfläche ausbilden. Dazu kommt, dass der hohe Schaumanteil dazu führt, dass eine vergleichsweise hohe Menge an Reinigungsmittel nötig ist, um die Oberfläche gleichmäßig zu behandeln.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde eine Zusammensetzung bereitzustellen, die die vorgenannten Nachteile des Stands der Technik nicht aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Zusammensetzung umfassend:
- a) 0,05–1 Gew.-% mindestens eines hydrophilisierenden Copolymers umfassend in Form von polymerisierten Einheiten;
– mindestens ein Amino funktionales Monomer, das eine permanente kationische Ladung aufweist oder dazu in der Lage ist eine kationische Ladung durch Protonierung auszubilden;
– mindestens ein saures Monomer, das eine permanente anionische Ladung aufweist oder dazu in der Lage ist eine anionische Ladung auszubilden;
- b) 0,5 bis 1,4 Gew.-% mindestens eines nicht ionischen Tensids;
- c) 1 bis 10 Gew.-% mindestens eines Lösungsmittels;
- d) als Rest Wasser.
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Ein wesentliches Merkmal der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ist, dass sie einen vergleichsweise geringen Anteil an Tensiden aufweist. Hierdurch entwickelt die Zusammensetzung bei der Applikation nur wenig Schaum, wodurch eine gleichmäßige, flächendeckende Verteilung der Zusammensetzung auf der zu behandelnden Oberfläche erzielt und die Bildung von Streifen oder Blasen vermieden werden kann. Mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung können somit Oberflächen mit einer homogenen, durchgehenden Beschichtung versehen werden, die sich zudem durch eine gute Haltbarkeit auszeichnet. Dazu kommt, dass die behandelten Oberflächen nur eine äußerst geringe Trocknungsdauer zeigen. Gleichzeitig zeigt die erfindungsgemäße Zusammensetzung, trotz der geringen Menge an Tensiden, eine zufrieden stellende Reinigungsleistung.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung ermöglicht es mithin die verschiedensten harten Oberflächen, wie beispielsweise Glas, Keramik, Chrom, Stahl, effizient zu reinigen und gleichzeitig mit einer gleichmäßigen hydrophilen Oberflächenbeschichtung zu versehen. Darüber hinaus ermöglicht es die Beschichtung das Auftreten von Rückstandsspuren, insbesondere durch das Trocknen von auf besagter Oberfläche abgelagerten Wassertropfen, zu vermeiden und die Trocknungszeit zu verringern.
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Eine weitere besondere Eigenschaft der von der erfindungsgemäßen Zusammensetzung gebildeten Beschichtung ist, dass sie zusätzlich ein Beschlagen von Oberflächen wirkungsvoll verhindern kann. In Kombination mit der geringen Tensidkonzentration eignet sich die erfindungsgemäße Zusammensetzung somit hervorragend für die streifenfreie Behandlung von Oberflächen in Feuchträumen, beispielsweise Spiegeln.
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Überraschend wurde ferner gefunden, dass auch verschiedene Kunststoffe mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung behandelt werden können.
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Ohne sich auf einen Mechanismus festzulegen, wird vermutet, dass die verbesserten Eigenschaften der erfindungsgemäßen Zusammensetzung zumindest teilweise auf den verringerten Anteil an Tensiden, verglichen mit der aus der
WO 2009/023209 bekannten Zusammensetzung, zurückzuführen sind, die mit einer verringerten Schaumbildung bei der Applikation einhergeht. Diese verringerte Schaumbildung ermöglicht eine gleichmäßigere, streifenlose Verteilung der Zusammensetzung.
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Erfindungsgemäß enthält die Zusammensetzung 0,5 bis 1,4 Gew.-% mindestens eines nicht ionischen Tensids. Dieses kann ein einziges Tensid oder Mischungen verschiedener nichtionischer Tenside umfassen. Als geeignet haben sich beispielsweise Kondensationsprodukte von Alkylenoxid, insbesondere Ethylenoxid, mit Alkoholen, Polyolen, Alkylphenolen, Fettsäureestern, Fettsäureamiden und Fettaminen; die Aminoxide, die Zuckerderivate, wie die Alkylpolyglycoside oder die Ester von Fettsäuren und Zuckern, insbesondere Saccharose-monopalmitat; die tertiären Phosphinoxide mit langer Kette; die Dialkylsulfoxide; die Blockcopolymere von Polyoxyethylen und Polyoxypropylen; die Polyalkoxyester von Sorbitan; die Sorbitanfettsäureester, die Poly(ethylenoxid)e und Fettsäureamide, die so modifiziert sind, dass ihnen ein hydrophober Charakter verliehen wird (beispielsweise die Mono- und Diethanolamide von Fettsäuren mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen), erwiesen.
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Ebenfalls geeignet sind die Polyoxyalkylen-, (Polyethoxyethylen-, Polyethoxypropylen-, Polyoxybutylen-)alkylphenole mit C6-C12-Alkylsubstituent und 5 bis 25 Oxyalkyleneinheiten; die Glucosamide, Glucamide, Glycerinamide; die aliphatischen C8-C22-Polyoxyalkylenalkohole mit 1 bis 25 Oxyalkyleneinheiten (Oxyethylen, Oxypropylen), die Aminoxide, wie die C10-C18-Alkyl-dimethylaminoxide, die C8-C22-Alkoxyethyldihydroxyethylaminoxide; die Alkylpolyglycoside, beschrieben in
US-A-4 565 647 ; die C8-C20-Fettsäureamide; die Ethoxyfettsäuren; die Ethoxyamine.
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Ebenfalls geeignet sind Alkylpolyglykoside. Dies sind Tenside, die durch die Reaktion von Zuckern und Alkoholen nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten werden können, wobei es je nach Art der Herstellung zu einem Gemisch monoalkylierter, oligomerer oder polymerer Zucker kommt. Bevorzugte Alkylpolyglykoside sind die Alkylpolyglucoside, wobei besonders bevorzugt der Alkohol ein langkettiger Fettalkohol oder ein Gemisch langkettiger Fettalkohole mit verzweigten oder unverzweigten C8- bis C18-Alkylketten ist und der Oligomerisierungsgrad (DP) der Zucker zwischen 1 und 10, vorzugsweise 1 bis 6, insbesondere 1,1 bis 3, äußerst bevorzugt 1,1 bis 1,7, beträgt, beispielsweise C8-10-Alkyl-1.5-glucosid (DP von 1,5).
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Weitere nichtionische Tenside im Rahmen der Erfindung können Alkoxylate sein wie Polyglycolether, Fettalkoholpolyglycolether (Fettalkoholalkoxylate), Alkylphenolpolyglycolether, endgruppenverschlossene Polyglycolether, Mischether und Hydroxymischether und Fettsäurepolyglycolester. Ebenfalls verwendbar sind Ethylenoxid, Propylenoxid, Blockpolymere und Fettsäurealkanolamide und Fettsäurepolyglycolether. Auch weitere Zuckertenside (Polyol-Tenside), etwa Fettsäureglucamide, können eingesetzt werden.
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Bevorzugte Fettalkoholpolyglycolether sind mit Ethylenoxid (EO) und/oder Propylenoxid (PO) alkoxylierte, unverzweigte oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte C8-22-Alkohole mit einem Alkoxylierungsgrad bis zu 30, vorzugsweise ethoxylierte C10-18-Fettalkohole mit einem Ethoxylierungsgrad von weniger 30, bevorzugt 1 bis 20, insbesondere 1 bis 12, besonders bevorzugt 1 bis 8, beispielsweise C12-14-Fettalkoholethoxylate mit 8 EO.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Tensid so ausgewählt, dass es in Form eines einzigen Tensids oder Mischungen verschiedener Tenside, ein Schaumvolumen unter 400 ml, vorzugsweise weniger als 300 ml, gemäß EN 12728 (1 g/L, 20°C, 30 s, demin. Wasser) aufweist.
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Wie bereits oben erwähnt, ist die Entwicklung eines geringen Schaumvolumens vorteilhaft, da hierdurch eine sehr gleichmäßige Verteilung der Zusammensetzung auf der zu behandelnden Oberfläche erzielt und die Bildung von Streifen oder Blasen vermieden werden kann. Darüber hinaus kann mit Zusammensetzungen, mit einem geringeren Schaumvolumen in kürzerer Zeit eine homogene Oberflächenschicht ausgebildet werden. Dies ist beispielsweise deshalb vorteilhaft, da so gegebenenfalls vorgesehene weitere Behandlungsschritte der Oberfläche bereits früher erfolgen können.
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Erfindungsgemäß besonders geeignete schaumarme nichtionische Tenside bzw. schaumarme Mischungen nichtionischer Tenside der oben beschriebenen Art sind Alkoholalkoxylate, beispielsweise erhältlich unter dem Namen Dehypon, Synperonic, Dowfax, Plurafac LF und Alkoholethoxylate, vorzugsweise umfassend 8-15 Kohlenstoffatome, noch bevorzugter 8-12 Kohlenstoffatome, beispielsweise erhältlich unter dem Namen Lutensol; Ethylen/propylenoxid Block-Copolymere, beispielsweise erhältlich unter dem Namen Pluronic von der BASF; Dehypon, beispielsweise erhältlich von der BASF, Synperonic, beispielsweise erhältlich von der Fa. Croda, Dowfax, beispielsweise erhältlich von der Fa. Dow Chemical, Plurafac, beispielsweise erhältlich von der Fa. BASF. Ein besonders bevorzugtes schaumarmes nichtionisches Tensid ist Lutensol XL 70 erhältlich von der Fa. BASF.
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Besonders bevorzugte Mischungen nichtionischer Tenside enthalten eines oder mehrere der oben genannten schaumarmen Tenside und ein Alkylpolyglycosid, beispielsweise ein Alkylpolyglycosid, das unter dem Namen Glucopon von der BASF vertrieben wird. Bevorzugte Mischungsverhältnisse sind 3:1 bis 1:2 (schaumarmes Tensid:Alkylpolyglycosid), besonders bevorzugt sind Mischungsverhältnisse von 2:1 bis 1:1 (schaumarmes Tensid:Alkylpolyglycosid) wobei die schaumarmen Tenside und Mischungsverhältnisse vorzugsweise so gewählt werden, dass das Schaumvolumen unter 400 ml (wie oben beschrieben, 1 g als Summe aus beiden Tenside) bleibt. Ein besonders bevorzugtes Alkylpolyglycosid ist Glucopon 215 UP von der BASF. Eine besonders bevorzugte Tensidkombination besteht aus Lutensol XL 70 und Glucopon 215 UP im Verhältnis von 2:1 bis 1:1, wobei die Gesamtmenge an Tensid 1,2% in der Gesamtformulierung nicht übersteigt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Tensid alkoxylierten Alkohol auf. Dieser umfasst vorzugsweise 8-15 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 8-12 Kohlenstoffatome. Erfindungsgemäß bevorzugt ist die Verwendung eines ethoxylierten Alkohols. Erfindungsgemäß besonders geeignete, kommerziell erhältliche Tenside werden z. B. unter dem Markennamen LUTENSOL XL70® oder Lutensol XL80® vertrieben.
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Praktische Versuche haben ergeben, dass der Anteil des Tensids in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung vorteilhafter Weise auf Werte von 0,1 bis 1,3%, vorzugsweise von 0,5 bis 1,3 und insbesondere von 0,5 bis 0,8% eingestellt wird.
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Eine weitere wesentliche Komponente der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ist das hydrophilisierende Copolymer, das folgende Monomere in Form von polymerisierten Einheiten umfasst:
- – mindestens ein Amino funktionales Monomer
- – mindestens ein, vorzugsweise hydrophiles, saures Monomer.
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Unter einem hydrophilisierenden Copolymer wird erfindungsgemäß ein Polymer verstanden, das üblichen Oberflächen, beispielsweise Glas, Keramik, Chrom, Stahl, hydrophile Eigenschaften verleiht.
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Erfindungsgemäß geeignete hydrophilisierende Copolymere sind beispielsweise Copolymere aus Acryl- oder Methacrylsäure und MAPTAC (Methacryloyl aminopropyl trimethyl ammonium chlorid, 3-Trimethylammoniumpropylmethacrylamidchlorid), DADMAC (Diallyldimethyl ammonium chlorid) oder einer anderen polymerisierbaren quaternären Ammoniumverbindung. Weiterhin können auch Copolymere mit AMPS (2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure) verwendet werden. Aminofunktionalisierte Polyethersiloxane, also Copolymere von Polymethylsiloxanen mit Ethylenoxid- oder Propylenoxidsegmenten sind weitere geeignete Polymere.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Amino funktionale Monomer Methacryl-amido(propyl)-trimethylammoniumchlorid. Gute Ergebnisse werden ferner mit dem Einsatz von Acrylsäure und/oder Methacrylsäure als hydrophilem sauren Monomer erzielt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das hydrophilisierende Copolymer ein quaternisiertes Ammonium/Acrylamid/Acrylsäure-Copolymer und insbesondere ein Diallyldimethylammoniumchlorid/Acrylamid/Acrylsäure Copolymer.
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Das hydrophilisierende Copolymer kann auch weitere Monomere, beispielsweise ungeladene hydrophile Monomere, in Form von polymerisierten Einheiten enthalten.
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Beispielhafte erfindungsgemäß geeignete hydrophilisierende Copolymere werden in den Druckschriften
US 6,569,261 ,
US 6,593,288 ,
US 6,703,358 und
US 6,767,410 beschrieben.
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Erfindungsgemäß besonders geeignete Polymere sind beispielsweise unter den Handelsnamen Mirapol Surf-S 100, 110, 200, 210, 400, 410, A 300, A 400 (Rhodia) erhältlich. Ebenfalls geeignete Polymere sind beispielsweise unter dem Handelsnamen Polyquart Ampho 149 (Cognis) kommerziell erhältlich.
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Der Anteil des hydrophilisierenden Copolymers in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung beträgt vorzugsweise von 0,05 bis 0,50 Gew.-%, noch bevorzugter von 0,10 bis 0,30 und insbesondere von 0,15 bis 0,20.
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Vorteilhafterweise liegt das Gewichtsverhältnis von hydrophilem Copolymer zu Tensid zwischen 1 zu 2 und 1 zu 50, vorteilhafterweise zwischen 1 zu 2 und 1 zu 10 und insbesondere zwischen 1 zu 2 und 1 zu 7.
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Als Lösungsmittel für die erfindungsgemäße Zusammensetzung können die üblicherweise für die Reinigung von harten Oberflächen verwendeten Lösungsmittel eingesetzt werden. Als geeignet haben sich beispielsweise Mono-, Di- und/oder Trialkylenglycolether und -diether insbesondere Mono-, Di- und/oder Triethylenglycolether und -diether und Mono-, Di- und/oder Tripropylenglycolether und -diether erwiesen. Dabei können die Alkylketten verschiedene Kettenlängen haben. Geeignet sind beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Hexyl.
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Als ebenfalls geeignet haben sich Glycole (z. B. Dodecanglycol und Propandiol), alkoxylierte Glycole (z. B. Methoxyoctandecanol und Ethoxyethoxyethanol), Benzylalkohol, aliphatische verzweigte Alkohole (z. B. 2-Methylbutanol und 2-Ethylbutanol), alkoxylierte aliphatische verzweigte Alkohole (z. B. 1-Methylpropoxyethanol und 2-Methoxybutoxyethanol), alkoxylierte lineare C1-C5 Alkohole (z. B. n-BPP oder Butoxypropoxypropanol, Butoxyethanol, Butoxypropanol, Ethoxyethanol oder Gemische hiervon), lineare C1-C5 Alkohole (z. B. Ethanol, Propanol oder Gemische hiervon), Dibutylglycolether und Butyltriglycolether erwiesen.
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Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Lösungsmittel sind Ethanol und Iso-Propanol. Der Anteil des Lösungsmittels in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung beträgt 1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 3 bis 7 Gew.-%, und insbesondere von 4 bis 6 Gew.-%.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die erfindungsgemäße Zusammensetzung ferner eine Säure zur Einstellung des pH-Werts auf Werte von 2 bis 5 auf. Vorzugsweise liegt der pH-Wert im Bereich von 2,3 bis 4 und noch bevorzugter von 2,8 bis 3,5.
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Geeignete Säuren sind beispielsweise Mono-, Di und Tricarbonsäuren und/oder Gemische hiervon. Diese Säuren können auch mit anorganischen Säuren vermischt werden. Beispiele für geeignete organische Säuren sind Essigsäure, Ameisensäure, Milchsäure, Hydroxyessigsäure, Propionsäure, Zitronensäure, Adipinsäure, Glutarsäure, Succinsäure und Gemische hiervon, sowie Weinsäure, Fumarsäure, Gluconsäure und Glutaminsäure.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann außerdem weitere übliche Zusätze, insbesondere weitere Tenside enthalten, wie: – nicht ionische Tenside, wie die Aminoxide, die Alkylglucamide, die Oxyalkylenderivate von Fettalkoholen, die Alkylamide, die Alkanolamide, amphotere oder zwitterionische Tenside, nicht kationische Bakterizide oder Desinfektionsmittel, wie Triclosan, synthetische kationische Polymere, Polymere zur Kontrolle der Viskosität des Gemischs und/oder der Stabilität, der bei der Verwendung gebildeten Schäume, hydrotrope Mittel, hydratisierende oder Feuchtigkeit spendende Mittel oder Hautschutzmittel, Farbstoffe, Duftstoffe, Konservierungsmittel.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung besteht in der Verwendung einer wie oben definierten Zusammensetzung zur Behandlung, insbesondere der Hydrophilisierung und/oder äußerlichen Reinigung harter Oberflächen, wie insbesondere Glas, Keramik, Chrom, Stahl und/oder Kunststoff, beispielsweise von Spiegeln, Fliesen und/oder Duschwänden.
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Praktische Versuche haben gezeigt, dass eine besonders gute Reinigungsleistung bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung erzielt werden kann, wenn sie mit einem Mikrofasertuch aufgebracht wird. Durch die feinen Mikrofasern besitzt das Tuch eine extrem große Oberfläche mit feinen Poren und Kapillaren, die zu einer besonders guten Schmutzaufnahme führen. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Kit, umfassend eine erfindungsgemäße Zusammensetzung und ein Mikrofasertuch.
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Gleichzeitig kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung mit Hilfe des Mikrofasertuchs besonders gleichmäßig auf die zu behandelnde Oberfläche aufgetragen und verteilt werden. Es wird davon ausgegangen, dass die guten Resultate darauf zurückzuführen sind, dass Mikrofasertücher eine sehr fein strukturierte Oberfläche kombiniert mit einer Vielzahl an kleinen Poren aufweisen. Dieser Aufbau ermöglicht es, dass die Reinigungsflüssigkeit einen Film aus Mikrotröpfchen bildet, der sehr gleichmäßig in einer homogenen Schicht an die Oberfläche abgegeben werden kann.
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Vorzugsweise umfasst das Mikrofasertuch schmelzgesponnene, aerodynamisch verstreckte und unmittelbar zu einem Vlies abgelegte Verbundfilamente mit einem Titer von 1,5 bis 3 dtex, wobei die Verbundfilamente zumindest zu 80% zu Elementarfilamenten mit einem Titer von 0,05 bis 1,0 dtex gesplittet und verfestigt sind. Ein derartiges Mikrofasertuch weist eine besonders günstige fein strukturierte Oberfläche kombiniert mit einer Vielzahl an kleinen Poren auf.
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Praktische Versuche haben gezeigt, dass das Mikrofasertuch vorteilhafter Weise relativ dünn ist, da so sichergestellt werden kann, dass nicht zu viel Flüssigkeit im Tuch ungenutzt zurückbleibt. Vor diesem Hintergrund weist das Mikrofasertuch zweckmäßigerweise eine mittlere Dicke, gemessen nach DIN EN 964-1, von 0,1 bis 1,0 mm, bevorzugt zwischen 0,3 und 0,7 mm und besonders bevorzugt zwischen 0,4 und 0,6 mm auf. Das Flächengewicht, gemessen nach DIN EN 965 liegt vorteilhafter Weise zwischen 50 und 150 g/m2, vorzugsweise zwischen 70 und 130 g/m2 und besonders bevorzugt zwischen 90 und 110 g/m2.
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Besonders gute Ergebnisse werden erhalten, wenn die Verbundfilamente einen Titer von 1,6 bis 2,4 dtex, aufweisen und/oder wenn die Verbundfilamente zumindest zu 85%, insbesondere zumindest zu 90%, noch bevorzugter zumindest zu 95% zu Elementarfilamenten gesplittet und verfestigt sind, wobei der Titer der Elementarfilamente vorzugsweise von 0,05 bis 0,3 dtex oder von 0,05 bis 0,2 dtex oder von 0,05 bis 0,15 dtex, beträgt.
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Vorzugsweise ist das Mikrofasertuch eines, bei dem das Mehrkomponenten-Endlosfilament ein Bikomponenten-Endlosfilament aus mindestens zwei inkompatiblen Polymeren ist. Ein solches Bikomponenten-Endlosfilament weist eine gute Spaltbarkeit in Elementarfilamente auf und bewirkt ein günstiges Verhältnis von Festigkeit zu Flächengewicht. Gleichzeitig ist das erfindungsgemäße Reinigungstuch aufgrund der verwendeten Polymere und deren Filamentstruktur knitterarm, gut waschbar und schnell trocknend, d. h., pflegeleicht.
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Vorzugsweise ist das Mikrofasertuch eines, bei dem die Verbundfilamente einen Querschnitt mit orangenartiger oder auch „Pie” genannten Multisegment-Struktur aufweisen, wobei die Segmente verschiedene, alternierend inkompatible Polymere, enthalten. Ebenfalls geeignet sind Hollow-Pie Strukturen, die auch einen asymmetrisch axial verlaufenden Hohlraum aufweisen können.
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Die Orangenspalten- bzw. Kuchenstück-Anordnung (Pie-Anordnung) weist vorteilhafterweise 2, 4, 8, 16, 24, 32 oder 64 Segmente, besonders bevorzugt 16, 24 oder 32 Segmente, auf.
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Als Polymere werden bevorzugt thermoplastische Polymere, insbesondere sogenannte inkompatible Polymerpaare oder -blends, aus verschiedenen Polyolefinen, Polyestern, Polyamiden und/oder Polyurethanen in beliebiger Kombination eingesetzt, die vorzugsweise nicht, nur bedingt bzw. schwer klebende Paarungen ergeben.
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Die verwendeten Polymerpaare werden besonders bevorzugt ausgewählt aus Polymerpaaren mit mindestens einem Polyolefin, bevorzugt mit Polyethylen, wie Polypropylen/Polyethylen, Polyamido/Polyethylen oder Polyethylenterepthalat/Polyethylen, oder mit Polypropylen, wie Polypropylen/Polyethylen, Polyamido/Polypropylen oder Polyethylenterepthalat/Polypropylen. Vorteilhaft an den vorgenannten synthetischen Materialien ist, dass diese Materialien an sich hydrophob und somit gut für die Entfernung von fetthaltigem Schmutz geeignet sind. Aufgrund seiner hohen Kapillarität kann das Mikrofasertuch zusätzlich Wasser aufnehmen und abgeben, so dass es insgesamt eine sehr hohe Reinigungsleistung für die verschiedensten Arten von Schmutz zeigt.
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Als besonders bevorzugte Komponenten des Mehrkomponenten-Endlosfilaments haben sich Polyester, vorzugsweise Polyethylenterephthalat, und/oder Polybutylenterephthalat einerseits, Polyamid, vorzugsweise Polyamid 6 Polyamid 66, Polyamid 46, andererseits ggf. in Kombination mit einem oder mehreren weiteren zu den oben genannten Komponenten inkompatiblen Polymeren, vorzugsweise ausgewählt aus Polyolefinen als besonders zweckmäßig erwiesen.
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Vorzugsweise ist das Reinigungstuch weiterhin eines, bei dem mindestens eines der das Mehrkomponenten-Endlosfilament bildenden inkompatiblen Polymeren, Polyethylentherephthalat einerseits und ein Polyamid, vorzugsweise Polyamid 6 umfasst. Diese Kombination weist eine hervorragende Spaltbarkeit auf.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Reinigungstuch eingesetzt, das unter dem Markennamen EVOLON vertrieben wird.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Kit umfassend die erfindungsgemäße Reinigungslösung und ein Mikrofasertuch, das vorzugsweise die oben genannten Ausgestaltungen aufweist.
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Das folgende Beispiel soll die Erfindung veranschaulichen.
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Beispiel:
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Herstellung dreier erfindungsgemäßer Zusammensetzungen Es wurden drei Zusammensetzungen mit den folgenden Zusammensetzungen hergestellt.
| Zusammensetzung
1
% | Zusammensetzung
2
% | Zusammensetzung
3
% |
Mirapol S 500 | 0,7 | | |
Mirapol S 110 | | 0,3 | |
Mirapol S 210 | | | 1,3 |
Lutensol XL70 | 1,0 | | |
Lutensol XL80 | | 0,5 | |
Glucopon 215 UP | 0,3 | | 0,6 |
Glucopon 425 N/HH | | 0,5 | |
Dehypon WET | | | 0,2 |
Ethanol | 5,00 | 25,00 | 5,00 |
Milchsäure | 0,5 | 1,0 | 3,5 |
Parfüm | 0,10 | 0,10 | 0,10 |
Vollentsalztes Wasser | Ad 100% | Add 100% | Ad 100% |
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Die Zusammensetzungen wurden auf glatte Oberflächen aufgetragen und bewertet. Alle Zusammensetzungen entwickelten bei der Applikation nur wenig Schaum, wodurch eine gleichmäßige Verteilung der Zusammensetzung auf der zu behandelnden Oberfläche erzielt und die Bildung von Streifen oder Blasen vermieden werden konnte. Mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen konnten die behandelten Oberflächen mit einer homogenen, durchgehenden Beschichtung versehen werden, die sich zudem durch eine gute Haltbarkeit auszeichnete. Zusätzlich zeigten die behandelten Oberflächen nur eine äußerst geringe Trocknungsdauer.
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Im Vergleich zeigte sich, dass die Zusammensetzung 1 der behandelten Oberfläche einen besonders lang anhaltenden hydrophilisierender Effekt verlieh und zudem sehr schaumarm war. Vorteilhaft an der Zusammensetzung 2 war, dass sie ebenfalls eine gute Hydrophylisierung bewirkte und sehr schaumarm war. Zudem konnte sie besonders streifenfrei auf glänzende Oberflächen aufgetragen werden. Die Zusammensetzung 3 war ebenfalls schaumarm und verlieh vielen verschiedenen Oberflächen, z. T. auch Kunststoffen einen besonders langanhaltender hydrophlierenden Effekt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009/023209 [0006, 0015]
- US 4565647 A [0017]
- US 6569261 [0033]
- US 6593288 [0033]
- US 6703358 [0033]
- US 6767410 [0033]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN 964-1 [0047]
- DIN EN 965 [0047]