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Die nachfolgende Erfindung bezieht sich auf eine Stehleuchte, die einen bifunktionalen Kopf aufweist.
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Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Stehleuchten bekannt, sowohl für den Bürobereich, in dem die Stehleuchten meist zweckmäßig ausgestaltet sind und eine optimale Arbeitsplatzbeleuchtung bereitstellen sollen, als auch für den privaten Wohnbereich, in dem derartige Stehleuchten meist weniger auf ideale Ausleuchtung denn auf Schaffung eines gewünschten Raumambientes ausgerichtet sind.
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Ältere Stehleuchtenmodelle für den Arbeitsplatz sind oft so gestaltet, dass Lampenschirme, oft halbkugelförmige Lampenschirme, von einem Tragarm gehalten, der sich aus einer Standsäule erstreckt, über den Schreibtisch geschwenkt sind, so dass Licht, meist diffus, nach unten auf den Arbeitsplatz abgestrahlt wird.
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Andere Wohnraumstehleuchten zeigen Lampenschirme verschiedenster Form, die Lichtabstrahlung aus einer einzigen Quelle nach oben und unten erlauben, wobei das Licht üblicher Weise diffus ist. Die Lichtausbeute, die sich dabei für einen bestimmten Arbeits- oder Leseplatz ergibt, ist vergleichsweise gering, was bei Ambienteleuchten nicht als nachteilig angesehen wird, aber bei Arbeitsplatzleuchten. Jüngere Stehleuchten verfügen oft über flächige Leuchtenköpfe, die nach oben abstrahlen und durch Reflexion an der Decke eine indirekte Beleuchtung des Raumes schaffen. So kann insbesondere mit modernen Leuchtmitteln eine insgesamt gute Raumerhellung geschaffen werden; punktuell höherer Lichtbedarf wird aber nicht befriedigt.
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Aufgrund dieses Erfordernisses sind kombinierte Lampen entwickelt worden, bei denen eine Standsäule oder eine Standsäulenvorrichtung quasi zwei Leuchten trägt: Eine für die indirekte Beleuchtung des Raumes und eine weitere kleine Leuchte, die durchaus gerichtetes Arbeitslicht bereitstellt. Meist steht dabei von der Standsäule der Stehleuchte ein zusätzlicher Arm ab, der den zweiten Leuchtenkopf trägt. Die zweiten kleineren Leuchten sind an einem begrenzt langen Arm angebracht und es ist daher schwierig, eine ideale Arbeitsplatzausleuchtung gerade auch für größere Arbeitsplätze zu erreichen. Ferner sind für die Herstellung einer solchen Leuchte zusätzliche Bauteile erforderlich, die den Bau und die Montage teurer oder komplexer gestalten und die gesamte Anordnung ist sperrig und erfordert Platz.
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Eine solche Stehleuchte ist aus
DE 20 2010 011 239 U1 bekannt. Diese hat einen Leuchtenkopf, in dem erste Leuchtmittel, die zur indirekten Beleuchtung nach oben zur Decke strahlen, und zweite Leuchtmittel, die gerichtetes Licht senkrecht oder in einem anderen Winkel nach unten abstrahlen, angeordnet sind. Die zweiten Leuchtmittel weisen Gelenke auf, die es ermöglichen, den Abstrahlwinkel zu verändern.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ergibt sich die Aufgabe, eine Stehleuchte zu schaffen, die sowohl die Funktion der idealen Raumerleuchtung über indirektes Licht, als auch die optimierte Arbeitsplatzbeleuchtung bereitstellt, ohne ein erhöhtes Platzerfordernis mit sich zu bringen.
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Diese Aufgabe wird durch die Stehleuchte mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Ein erstes Ausführungsbeispiel bezieht sich auf eine Stehleuchte zur Beleuchtung eines Arbeitsplatzes. Natürlich kann die Stehleuchte grundsätzlich auch an einem anderen Platz als einem Arbeitsplatz gestellt werden, sie kann selbstverständlich auch zur Beleuchtung eines Wohnraumes dienen. Aufgrund ihrer Bifunktionalität ist die erfindungsgemäße Stehleuchte für die ideale Raumbeleuchtung durch indirektes Licht und die optimierte Arbeitsplatzbeleuchtung durch direktes Licht geeignet.
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Die erfindungsgemäße Stehleuchte hat einen flachen Leuchtenkopf, der das Gehäuse für zumindest zwei Leuchtmittel bildet. Der Leuchtenkopf ist an einer Standsäule angeordnet, die wiederum an einem Standfuß angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß ist der Leuchtenkopf in zwei Gehäuseteile aufgeteilt, die in einer Grundanordnung des Leuchtenkopfes in einer Ebene parallel zu einer Standebene des Standfußes angeordnet sind. Dabei ist der erste Teil des Leuchtenkopfes an der Flanke, die zu der Standsäule weist, fest mit dieser verbunden. Der erste Gehäuseteil enthält zumindest eines der Leuchtmittel und stellt indirektes Licht bereit. Unter „indirektem Licht” wird hierin verstanden, dass das Licht in Bezug auf einen Arbeitsplatz nicht zum Arbeitsplatz, sondern von diesem weg, üblicherweise in Richtung Decke, abgestrahlt wird. Durch die Reflexion des Lichtes an der Decke wird der Raum weich und eben indirekt beleuchtet. Der zweite Teil des Leuchtenkopfes ist über ein Gelenk an der Seite, die zum ersten Teil weist, mit diesem schwenkbar verbunden. Auch der zweite Teil, respektive Gehäuseteil, weist wenigstens eines der Leuchtmittel auf. Er strahlt direktes Licht ab. Durch die Schwenkbarkeit ist es möglich, das Licht gerichtet abzustrahlen. Die erfindungsgemäße Stehleuchte hat so optisch quasi einen Leuchtenkopf, dessen einer Teil in Richtung Decke abstrahlt und indirekt beleuchtet und dessen anderer Teil in Richtung des Arbeitsplatzes abstrahlt und insofern direktes Licht bereitstellt, wobei die Gesamtanordnung bezüglich des Raumbedarfs optimiert ist.
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„Grundanordnung des Leuchtenkopfes” meint hierin, dass die beiden Gehäuseteile miteinander fluchtend angeordnet sind; der zweite Gehäuseteil also nicht geschwenkt ist. Unter „Standebene” versteht der Fachmann die ebene Fläche, auf der die Stehleuchte steht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Leuchtenkopf entlang seiner Längsachse in die beiden Gehäuseteile geteilt, wobei die beiden Gehäuseteile bevorzugt jeweils eine längliche, rechteckige Grundform aufweisen. Besonders bevorzugt ist der Leuchtenkopf insgesamt nicht quadratisch, sondern rechteckig mit einem ersten Teil, der breiter ist als der zweite Teil. Denkbar sind Breitenverhältnisse von 1:2 oder 2:3.
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Generell ist es möglich, dass der Leuchtenkopf eine eckige oder polygonale Grundform hat, die mehr Ecken aufweist als ein Rechteck. Auch ein elliptischer Gehäuseteil könnte erfindungsgemäß realisiert werden. In einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Stehleuchte fluchtet eine Achse des Gelenks mit einer Querachse des Leuchtenkopfes. Das Gelenk ist bevorzugt eines, das wenigstens einen Drehfreiheitsgrad hat, bevorzugt ein Kipp- oder auch ein Kugelgelenk. In einer einfachen Ausführungsform kann das Gelenk beispielsweise durch eine Wellen-Buchsen-Paarung ausgebildet werden.
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In noch einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den Leuchtmitteln um LEDs. Dann kann bevorzugt auch eine Vielzahl an LEDs eingesetzt werden, die insbesondere auf einer oder mehreren Platinen angeordnet sein können. Mit LEDs lässt sich gerade ein Leuchtenkopf realisieren, der kaum dicker ist als die addierten Höhen/Stärken einer LED der Platine, auf der diese sitzt, der Gehäusewandung und einer eventuellen transparenten Abdeckung, die die Lichtaustrittsöffnung, die das Gehäuse naturgemäß hat, abdeckt.
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Weiter bevorzugt ist, dass die beiden Gehäuseteile, respektive der erste und der zweite Teil, aus einem Leichtmetall, bevorzugt aus Aluminium, bestehen. Die Verwendung eines Leichtmetalls wie Aluminium ermöglicht, dass die Platine oder die Platinen, die die LEDs tragen, an einer Innenwandung des Leichtmetallgehäuses, respektive in dem/den Gehäuseteile(n) wärmeabführend angeordnet sein können.
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Die beiden Gehäuseteile, die den ersten und den zweiten Teil bilden, können an der jeweiligen Lichtaustrittsseite eine transparente Abdeckung aufweisen. Bevorzugt handelt es sich hierbei um eine entblendende Mikroprismenoptik, die geprägt sein kann, um die Entblendung noch zu verbessern.
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Diese und weitere Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung unter Bezug auf die begleitenden Figuren dargelegt. Der Bezug auf die Figuren in der Beschreibung dient der Unterstützung der Beschreibung und dem erleichterten Verständnis des Gegenstands. Gegenstände oder Teile von Gegenständen, die im Wesentlichen gleich oder ähnlich sind, können mit denselben Bezugszeichen versehen sein. Die Figuren sind lediglich schematische Darstellungen von Ausführungsbeispielen der Erfindung. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Seitenansicht der Stehleuchte,
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2 eine perspektivische Frontansicht des Leuchtenkopfes mit verschwenktem zweiten Teil,
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3 eine perspektivische Frontansicht des Leuchtenkopfes in einer Grundanordnung,
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4 eine Seitenansicht des Leuchtenkopfes mit dem Abschnitt der Standsäule mit verschwenktem zweiten Teil.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Stehleuchte 1, die den flachen Leuchtenkopf 2 aufweist, der hier ein Gehäuse für eine Vielzahl an LEDs ist. Der Leuchtenkopf 2 ist an einer Standsäule 10 angeordnet, die als elegantes Rechteckrohr ausgebildet ist. Es ist zu sehen, dass die rückwärtige Flanke 222 des hier gezeigten rechteckigen Gehäuseteils 22 des Leuchtenkopfes 2 an der Standsäule 10 anliegt und mit dieser verbunden ist. Die Verbindung wird hier durch eine technische Verschraubung erreicht, um die drei Teile Leuchtenkopf 2, Standsäule 10 und Standfuß 3 auf geeignete Weise transportieren zu können; generell ist aber auch eine Schweißnaht als Verbindung denkbar.
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Auf gleiche Weise ist die Standsäule 10 mit dem Standfuß 3 über dessen rückwärtige Flanke verbunden. Wie hier zu sehen ist, überstreicht die Fläche des Standfußes 3 auch ein Rechteck; seine Gesamtfläche ist fast gleich groß wie die Fläche des Leuchtenkopfes 2; genauer: Hier ist die der Standfuß 3 20 mm kürzer und 15 mm schmaler als der Leuchtenkopf 2. Dies muss nicht so sein und kann in anderen Ausführungsformen anders gewählt werden, bildet jedoch eine optisch besonders ansprechende Ausführungsform, insbesondere weil der Standfuß 3 eine Ausnehmung hat, die ihm eine U-Form verleiht, wobei der eine Schenkel breiter ist als der andere. Dies spiegelt die Ausgestaltung des Leuchtenkopfes 2 im Fuße wieder: Der Leuchtenkopf 2, der hier in zwei längliche, rechteckige Gehäuseteile 21, 22 entlang einer Längsachse A-A des Gehäusekopfes 2 aufgeteilt ist, verfügt über einen ersten Gehäuseteil 22, der an seiner zu der Standsäule 10 weisenden Flanke 222 fest mit dieser verbunden ist. Dieser erste Teil 22 bildet quasi die Basis des Leuchtenkopfes 2; an ihm ist der zweite Teil 21 über ein Gelenk 23, zu sehen in 3, angeordnet. 3 zeigt auch die Anordnung der beiden rechteckigen Gehäuseteile 21, 22 in einer sogenannten Grundanordnung, in der beide Teile miteinander fluchten. Die beiden Gehäuseabschnitte 21, 22 sind jeweils vollwertig ausgestattet.
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2 macht deutlich, dass der zweite Abschnitt 21 schwenkbar an dem ersten, fest angeordneten Abschnitt 22 angelenkt ist; der Abschnitt der Anlenkung wird durch den strichelierten Kreis 23' angedeutet. Die Schwenkbarkeit ergibt sich hier entlang einer Querachse B-B des Leuchtenkopfes 2, die einer Achse des Gelenkes 23 entspricht.
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Generell ist es selbstverständlich möglich, ein Gelenk 23 mit mehr als einem Freiheitsgrad zu wählen, dann könnte der schwenkbare Abschnitt 21 auch entlang einer Achse, die im Trennungsspalt zwischen den beiden Abschnitten 21, 22 längs gedacht ist, nach oben und unten verschwenkt werden.
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Die Schwenkbarkeit ermöglicht, dass die erfindungsgemäße Stehleuchte 1 besonders geeignet ist, einen Arbeitsplatz ideal auszuleuchten: Der erste Teil 22 stellt indirektes Licht, angezeigt durch den Blockpfeil I, nach oben in Richtung einer nicht zeichnerisch dargestellten Zimmerdecke bereit, während der zweite Teil 21 eine direkte Beleuchtung, angezeigt über den Blockpfeil D, nach unten auf einen Arbeitsplatz gerichtet erlaubt.
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Da die Gesamtkonstruktion des Leuchtenkopfes 2 äußerst platzsparend ist und mit wenigen Bauteilen realisiert werden kann, ist so eine ideale Arbeitsplatzausleuchtung gegeben, in dem nämlich der zweite Abschnitt 21 des Leuchtenkopfes, wie auch in 4 durch den Drehpfeil angedeutet, geschwenkt werden kann. Damit kann der Arbeitsplatznutzer individuell bestimmen, wie sein Arbeitsplatz ausgeleuchtet werden soll.
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Generell sind zur Anlenkung des zweiten am ersten Teil verschiedene Arten von Gelenken möglich; Voraussetzung ist jedoch, dass ein solches Gelenk wenigstens einen Drehfreiheitsgrad hat. Das kann ein Kipp- oder ein Kugelgelenk oder ein anderes geeignetes Gelenk sein.
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Eine geeignete Ausführungsform kann über eine einfache Welle 23, wie in 3 skizziert, die in einer Buchse gelagert ist, realisiert werden. Die erfindungsgemäße Stehleuchte kann, was figurativ nicht darstellbar ist, Gehäuseteile 2 aus Leichtmetall haben. Dies bietet den Vorteil, dass mit einer Ausstattung mit LEDs, die auf Platinen angeordnet sind, die Wärmeabführung bereits über das Gehäuse 2 geleistet wird, wenn die Platinen entsprechend wärmeleitend an der Innenwandung des Leichtmetallgehäuses angeordnet sind. Die Lichtabstrahlflächen, in 2 als untere Fläche des Abschnitts 21 zu erkennen und durch die räumliche Darstellung des Abschnittes 22 nicht zu sehen, sind durch eine lichtdurchlässige Abdeckung geschützt. Bei der Abdeckung kann es sich um eine Mikroprismenoptik handeln, die gerade für die Benutzung am Arbeitsplatz, bevorzugt auch geprägt und somit entblendend, gestaltet sein kann.
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Weiter ist denkbar, dass das Verschwenken des zweiten Abschnitts 21 ferngesteuert erfolgt; in diesem Fall kommuniziert der zweite Abschnitt 21 des Leuchtenkopfes mit einer entsprechenden Steuerungselektronik. Diese kann über konventionelle Leitungslegung, die in der Standsäule 10 vorgenommen werden kann, oder über entsprechende Sensorik vorgenommen werden. Weiter kann in der Standsäule 10 oder im Leuchtenkopf 2 auch ein Sensor, etwa ein optischer Sensor, zum automatischen Ein- und Ausschalten der Stehleuchte 1 vorgesehen sein. Auch die Lichtstärke kann auf der von einem Fachmann bekannten Weise sensorisch betätigt werden.
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Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Stehleuchte ergeben sich dadurch, dass das Betriebsgerätegehäuse 4 (mit Netzkabel 41) an der Standsäule 10 angeordnet werden kann. Vorteilhaft verfügen Standsäule 10 und Betriebsgerätegehäuse 4 über paarige Kopplungsmittel, so dass, beispielsweise über zwei Ausnehmungen, die an der Standsäule 10 vorliegen, das Betriebsgerätegehäuse 4 mit zwei an entsprechender Stelle am Gehäuse des Betriebsgerätegehäuse 4 vorgesehenen Stiften an die Standsäule 1 angesteckt werden kann. Damit ergibt sich vorteilhaft, dass das Betriebsgerätegehäuse 4 nicht wie bei anderen, aus dem Stand der Technik bekannten Lampen störend am Fußboden unter dem Schreibtisch am Arbeitsplatz herumliegt.
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Vorteilhaft kann das Betriebsgerätegehäuse 4 von der Standsäule 10 entkoppelt und an einer separaten Haltevorrichtung, etwa unter einem Regalbrett oder auch unter der Arbeitsplatte des Schreibtischs, neben dem die Stehleuchte 1 steht, befestigt werden, sofern diese die entsprechend korrespondierenden Befestigungsmittel; beispielsweise die Befestigungsstifte, Rastnasen oder auch einfaches Klettband aufweisen. Der Fachmann weiß, welche Befestigungsmittel er als korrespondierende, geeignete Haltevorrichtungen einsetzen kann.