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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sitzanordnung mit einer Sitzreihe für ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ein Verfahren zur Montage einer Fahrzeug-Sitzreihe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 12 sowie einen Bausatz für die Montage einer Sitzanordnung.
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Mit einer Sitzreihe für ein Fahrzeug werden wenigstens zwei nebeneinander angeordnete Sitzflächen für je einen Sitzbenutzer bereitgestellt. Die Fixierung der Sitzreihe erfolgt an einem Fahrzeugboden über an Bodenadaptern der Sitzreihe vorgesehene Befestigungsabschnitte, z. B. in Form von Befestigungslaschen oder Bodenhaltewinkeln. Bekannt ist es hierbei, die Sitzreihe komplett mit Sitzreihenuntergestell und Rückenlehnen vorzumontieren und dann die komplette Sitzreihe an dem Fahrzeugboden zu fixieren. Vormontierte Sitzreihen sind aber während des Montageprozesses schwer handhabbar, da beispielsweise wegen des hohen Gewichts Hilfswerkzeuge notwendig sind, um diese zu transportieren und an dem Fahrzeugboden auszurichten. Darüber hinaus erfordern sie einen erhöhten Platzbedarf beim Transport vom Zulieferer zum Fahrzeughersteller sowie an der Fertigungsstraße.
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Für hintere Fahrzeug-Sitzreihen kommen daher auch Einzelsitze zum Einsatz. Hierbei ist häufig vorgesehen, dass die Einzelsitze entlang der Fahrzeuglängsachse längs verschieblich sind. Diese Einzelsitze werden dann bei dem Fahrzeughersteller einzeln in das Fahrzeug montiert und separat voneinander an dem Fahrzeugboden fixiert. Regelmäßig ist hierdurch aber der Montageaufwand erhöht, da die Sitze einzeln an dem Fahrzeugboden über eine Vielzahl von Befestigungselemente, wie z. B. Schrauben, nacheinander zu fixieren sind.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt daher der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit bereitzustellen, die Montage einer Sitzanordnung mit einer Sitzreihe für ein Fahrzeug zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird sowohl mit der Sitzanordnung des Anspruchs 1 als auch mit dem Bausatz des Anspruchs 11 und dem Montageverfahren des Anspruchs 12 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist unter anderem eine Sitzanordnung vorgeschlagen, bei der zur Bildung der Sitzreihe wenigstens zwei separat voneinander vormontierbare Einzelsitze vorgesehen sind und diese Einzelsitze jeweils Befestigungsabschnitte zur Fixierung an dem Fahrzeugboden aufweisen und an wenigstens einem Paar sich überlappender Befestigungsabschnitten miteinander verbunden sind. Folglich überlappen sich wenigstens ein Befestigungsabschnitt eines Einzelsitzes und ein Befestigungsabschnitt eines anderen Einzelsitzes, um die beiden Einzelsitzes miteinander zu verbinden.
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Durch die Verwendung von Einzelsitzen zur Bildung der Sitzreihe können die Einzelsitze in der Fertigung und beim Transport zunächst unabhängig voneinander gehandhabt werden, so dass keine Zusatzwerkzeuge oder ein zusätzlicher Monteur notwendig sind, um die Einzelsitze während der Produktion zu verlagern und zu transportieren. Die Einzelsitze können zudem einfacher versandt werden als eine komplette Sitzreihe. Es ergeben sich dichte Packmöglichkeiten. Vorzugsweise sind die Einzelsitze so ausgeführt, dass sie jeweils ein Gesamtgewicht von 12 kg nicht überschreiten.
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Indem die Einzelsitze erst nachträglich zur Bildung der Sitzreihe – vorzugsweise nach dem Bepolstern der Einzelsitze – untereinander an wenigstens einem Paar von sich überlappenden Befestigungsabschnitten untereinander verbunden werden, ist die Montage der Sitzreihe im Fahrzeug vereinfacht und schneller möglich als bei unabhängig voneinander an dem Fahrzeugboden fixierten Einzelsitzen. Da zudem die Verbindung der Einzelsitze untereinander an wenigstens einem Paar von Befestigungsabschnitten erfolgt, die jeweils ohnehin für die Fixierung an dem Fahrzeugboden vorgesehen sind, muss kein zusätzliches Bauteil an dem jeweiligen Einzelsitz vorgesehen werden, um ihn für eine Sitzreihe verwenden zu können. Es ist allenfalls eine Modifikation eines Befestigungsabschnitts notwendig, um diesen erfindungsgemäß mit dem Befestigungsabschnitt eines anderen Einzelsitzes überlappen zu können. In dem Bereich der sich überlappenden Befestigungsabschnitte ist zudem die Struktur der Sitzreihe versteift, indem der Befestigungsabschnitt eines Einzelsitzes durch den Befestigungsabschnitt des anderen Einzelsitzes unterstützt wird.
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In einer Variante ist vorgesehen, dass einander benachbarte (innere oder tunnelseitige) Befestigungsabschnitte von wenigstens zwei in einer Sitzreihe nebeneinander zu montierenden Einzelsitzen so ausgebildet sind, dass sich diese Befestigungsabschnitte für die Bildung der Sitzreihe überlappen können, die Einzelsitze hierüber aber auch unabhängig von einem anderen Einzelsitz an einem Fahrzeugboden fixiert werden können. Die Einzelsitze können somit wahlweise zur Bildung einer Sitzreihe an sich überlappenden Befestigungsabschnitten miteinander verbunden werden oder als Einzelsitze ohne Verbindung zu einem anderen Einzelsitz verbaut und an ihren Befestigungsabschnitten nur mit dem Fahrzeugboden verbunden und hieran fixiert werden.
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Die Befestigungsabschnitte der untereinander verbundenen Einzelsitze, die eine (hintere) Sitzreihe des Fahrzeugs bilden, sind bevorzugt laschenartig durch Bodenadapter des Sitzuntergestells des jeweiligen Einzelsitzes ausgebildet. Bei einem Bodenadapter kann es sich beispielsweise um einen Bodenhaltewinkel an einem Seitenteil des Sitzuntergestells handeln.
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In einer Ausführungsvariante sind die Einzelsitze vor ihrer Fixierung an dem Fahrzeugboden an den sich überlappenden Befestigungsabschnitten miteinander verbindbar. So können die Einzelsitze erst kurz vor ihrer Fixierung untereinander verbunden und dann gemeinsam am Fahrzeugboden festgelegt werden.
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Grundsätzlich ist es aber auch möglich, dass die Einzelsitze an den sich überlappenden Befestigungsabschnitten erst miteinander verbunden und aneinander fixiert werden, wenn auch die Fixierung am Fahrzeugboden erfolgt. Hier wird dann ein Befestigungselement zur Fixierung der Sitzreihe durch die sich überlappenden Befestigungsabschnitte hindurch geführt, so dass die Einzelsitze letztlich erst bei Anbringung dieses Befestigungselements auch bestimmungsgemäß miteinander verbunden sind.
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Die wenigstens zwei sich überlappenden Befestigungsabschnitte können so ausgebildet sein, dass ein Befestigungsabschnitt eines Einzelsitzes an einem Befestigungsabschnitt des anderen Einzelsitzes zumindest teilweise formschlüssig aufgenommen ist. So kann ein Befestigungsabschnitt beispielsweise eine Aufnahme bilden, die zumindest abschnittsweise durch vorstehende Seitenwände eingefasst ist und in die dann ein Befestigungsabschnitt des anderen Einzelsitzes teilweise eingesetzt wird, um die beiden Einzelsitze miteinander zu verbinden.
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Hierbei können die wenigstens zwei sich überlappenden Befestigungsabschnitte auch so ausgebildet sein, dass der zumindest teilweise formschlüssig aufgenommene Befestigungsabschnitt noch relativ zu dem Befestigungsabschnitt des anderen Einzelsitzes verlagerbar ist, bevor die Fixierung an dem Fahrzeugboden erfolgt. Hierdurch sind die beiden Einzelsitze zwar bereits vor ihrer Fixierung miteinander verbunden, können aber noch relativ zueinander ausgerichtet werden, bevor die Einzelsitze und die Sitzreihe an dem Fahrzeugboden fixiert werden.
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Ein Paar sich überlappender Befestigungsabschnitte liegt vorzugsweise flächig aneinander an und ist über einen Formschluss und/oder einen Reibschluss miteinander verbunden. Eine formschlüssige Verbindung kann dabei beispielsweise über zusätzliche Befestigungsmittel, wie z. B. Schrauben oder Niete, erfolgen. Ebenso ist eine Steckverbindung möglich, bei der Bereiche der beiden sich überlappenden Befestigungsabschnitte ineinander gesteckt werden. Bei einer reibschlüssigen Verbindung kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die sich überlappenden Befestigungsabschnitte klemmend aneinander anliegen.
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In einer Ausführungsvariante sind wenigstens zwei Paare sich überlappender Befestigungsabschnitte zur Verbindung zweier Einzelsitze vorgesehen. Hierdurch ist nicht nur eine zusätzliche Versteifung der Sitzstruktur im Bereich der sich überlappenden Befestigungsabschnitte erreicht, sondern auch die Verbindung zweier Einzelsitze untereinander verstärkt. Die wenigstens zwei Paare sich überlappender Befestigungsabschnitte können dabei – bezogen auf eine Fahrtrichtung des Fahrzeugs oder eine Sitzlängsachse – hintereinander angeordnet sein. Während also die beiden Einzelsitze entlang einer Querachse nebeneinander angeordnet sind, befinden sich voneinander räumlich getrennte Paare sich überlappender Befestigungsabschnitte entlang einer hierzu senkrecht verlaufender Sitzlängsachse. Beispielsweise sind ein Paar sich überlappender vorderer Bodenadapter und ein Paar sich überlappender hinterer Bodenadapter bei einer aus wenigstens zwei Einzelsitzen gebildeten Sitzreihe vorgesehen.
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In einer Ausführungsvariante ist an einem der sich überlappenden Befestigungsabschnitte wenigstens eine Positionierhilfe vorgesehen, mittels derer die miteinander verbundenen Einzelsitze an dem Fahrzeugboden bestimmungsgemäß positionierbar sind, bevor sie an dem Fahrzeugboden fixiert werden. Die Positionierhilfe kann hierbei beispielsweise einen Positionierbolzen umfassen, der an einem der Befestigungsabschnitte vorsteht und in ein Loch an dem Fahrzeugboden einsteckbar ist, um die beiden bereits miteinander verbundenen Einzelsitze gemeinsam bestimmungsgemäß an dem Fahrzeugboden vorzupositionieren, bevor an den Befestigungsabschnitten der aus den Einzelsitzen gebildeten Sitzreihe die endgültige Fixierung an dem Fahrzeugboden erfolgt.
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In einem Ausführungsbeispiel ist ein vorstehender Positionierbolzen oder -stift an einem Befestigungsabschnitt eines Einzelsitzes durch eine Öffnung in dem Befestigungsabschnitt des anderen Einzelsitzes hindurchgeführt, so dass dieser Positionierbolzen oder -stift aus der Öffnung hervorsteht und nach der Verbindung der beiden Einzelsitze miteinander zur Positionierung der Sitzreihe genutzt werden kann.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass wenigstens einer der Befestigungsabschnitte so ausgebildet ist, dass er gegenüber dem Befestigungsabschnitt des anderen Einzelsitzes, mit dem er sich überlappt, erhöht ist und/oder in Richtung auf den anderen Einzelsitz vorsteht. Derart kann mit dem erhöhten und/oder vorstehenden Befestigungsabschnitt eine Höhendifferenz und/oder ein Querabstand zwischen den Befestigungsabschnitten oder den Einzelsitzen überbrückt werden, wenn die Einzelsitze bestimmungsgemäß nebeneinander positioniert wurden. Die Sitzflächen der Einzelsitze liegen somit nicht in unterschiedlichen Ebenen, wenn hiermit die Sitzreihe gebildet ist, und die Verbindung an den Befestigungsabschnitten ist ohne weiteres möglich, auch wenn die Einzelsitze separate Sitzuntergestelle aufweisen.
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So kann ein erster Befestigungsabschnitt beispielsweise dadurch gegenüber einem zweiten Befestigungsabschnitt eines anderen Einzelsitzes erhöht sein, indem der erste Befestigungsabschnitt an einem Fuß des Sitzuntergestells vorgesehen ist, der im Vergleich zu einem Fuß des Sitzuntergestells des anderen Einzelsitzes kürzer ausgeführt ist. Damit ist sichergestellt, dass die Befestigungsabschnitte einander überlappen können, aber die von ihnen jeweils definierten Sitzflächen in einer Ebene liegen.
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Ferner kann ein Bausatz für die Montage einer Sitzanordnung bereitgestellt sein, mit dem Einzelsitze wahlweise so vormontierbar sind, dass sie als Teil einer Sitzreihe, bei der mindestens zwei Einzelsitze an sich überlappenden Befestigungsabschnitten miteinander verbunden sind, oder als separate Einzelsitze in ein Fahrzeug einbaubar sind. Der Bausatz kann hierbei wenigstens zwei zueinander unterschiedliche Komponenten für das Sitzuntergestell des jeweiligen Einzelsitzes mit zwei verschiedenen Befestigungsabschnitten umfassen, so dass der Einzelsitz – mit der ersten Komponente – separat an einem Fahrzeugboden fixierbar ist oder – mit der anderen Komponente – als Teil einer Sitzreihe einbaubar ist, wobei der an der anderen Komponente vorgesehene Befestigungsabschnitt für die Überlappung mit einem Befestigungsabschnitt eines weiteren Einzelsitzes ausgebildet und vorgesehen ist.
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Beispielsweise können wenigstens zwei unterschiedliche Füße und/oder Bodenadapter für eine Seite des Einzelsitzes in dem Bausatz vorgehalten sein, so dass der Einzelsitz wahlweise an seiner linken oder rechten Längsseite mit einem Fuß oder Bodenadapter eines ersten Typs oder mit einem Fuß oder Bodenadapter eines zweiten Typs vormontiert werden kann. Der Fuß oder Bodenadapter des ersten Typs ist dabei zur unmittelbaren Fixierung des Einzelsitzes an einem Fahrzeug ohne Verbindung zu einem anderen Einzelsitz vorgesehen und der Fuß oder Bodenadapter des zweiten Typs für die Bildung einer Sitzreihe mit wenigstens zwei untereinander verbundenen Einzelsitzen. Ein Einzelsitz kann somit insbesondere leicht und schnell für die Verwendung in unterschiedlichen Fahrzeugtypen angepasst werden.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Montageverfahren gemäß dem Anspruch 12.
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Hierbei ist zur Bildung einer Sitzreihe für ein Fahrzeug erfindungsgemäß vorgesehen, dass wenigstens zwei separat voneinander vormontierbare Einzelsitze mit jeweils einem Sitzuntergestell und gegebenenfalls einer hieran bereits festgelegten Rückenlehne bereitgestellt werden, die jeweils Befestigungsabschnitte zur Fixierung an einem Fahrzeugboden aufweisen. Die Einzelsitze werden dann so zueinander positioniert, dass sich wenigstens ein Paar von Befestigungsabschnitten überlappt und anschließend die Einzelsitze an den sich überlappenden Befestigungsabschnitten miteinander verbunden werden, wenn oder bevor die Einzelsitze an dem Fahrzeugboden fixiert werden.
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Die Einzelsitze können somit an den sich überlappenden Befestigungsabschnitten beispielsweise erst miteinander verbunden werden, wenn sie bestimmungsgemäß zueinander an dem Fahrzeugboden positioniert und hieran fixiert werden. Eine alternative Möglichkeit ist die Verbindung der Einzelsitze an den sich überlappenden Befestigungsabschnitten vor der Positionierung an dem Fahrzeug und dann die Fixierung der derart zusammengebauten Sitzreihe an dem Fahrzeugboden. In beiden Fällen werden die Einzelsitze zunächst in einem unverbundenen Zustand an das Fahrzeug transportiert und erst bei oder kurz vor der Fixierung der aus den Einzelsitzen aufgebauten Sitzreihe miteinander verbunden.
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Um die Einzelsitze an einem der sich überlappenden Befestigungsabschnitte aneinander zu fixieren, kann wenigstens ein Befestigungselement, beispielsweise ein Verbindungsbolzen, vorgesehen sein. Die Einzelsitze sind dann nach ihrer Fixierung aneinander nicht mehr relativ zueinander verlagerbar.
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Die Fixierung der aus den Einzelsitzen aufgebauten Sitzreihe kann über wenigstens ein Befestigungselement erfolgen, das auch zur Fixierung der Einzelsitze aneinander genutzt ist. Alternativ erfolgt die Fixierung der Einzelsitze aneinander zur Bildung der Sitzreihe mit einem ersten Satz an Befestigungselementen und die anschließende Fixierung der Sitzreihe an dem Fahrzeugboden über einen zweiten, hierzu verschiedenen Satz an Befestigungselementen, jedoch insbesondere an den sich überlappenden Befestigungsabschnitten.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Figuren deutlich werden.
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Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer aus zwei Einzelsitzen aufgebauten Sitzreihe, wobei lediglich die miteinander verbundenen Sitzuntergestelle dargestellt sind;
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2 eine Schnittansicht gemäß der Schnittebene A-A aus der 1;
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3 schematisch in perspektivischer Ansicht eine Sitzanordnung mit einer aus zwei Einzelsitzen aufgebauten Sitzreihe.
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Die 3 zeigt schematisch eine Sitzanordnung A, die zwei Einzelsitze 1 und 2 umfasst. Jeder der Einzelsitze 1 und 2 weist ein Sitzteil 10 oder 20 auf, relativ zu dem eine Rückenlehne 11 oder 21 um eine Schwenkachse S in eine Schwenkrichtung R auf die von dem jeweiligen Sitzteil 10 oder 20 definierte Sitzfläche vorklappbar ist. Die Sitzanordnung A mit den beiden Einzelsitzen 1 und 2 bildet bezogen auf eine in Fahrtrichtung weisende Sitzlängsrichtung L eine hintere Sitzreihen eines Fahrzeugs.
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Um diese Sitzreihe leichter und effektiver montieren zu können, sind vorliegend die Einzelsitze 1 und 2 separat voneinander vormontierbar, sodass sie jeweils bereits bepolstert an eine Fertigungsstraße zum Einbau in ein Fahrzeug geliefert werden können. Um die beiden Einzelsitze 1 und 2 dabei jedoch nicht separat voneinander an einem Fahrzeugboden zu fixieren sind diese erfindungsgemäß tunnelseitig miteinander verbunden und können somit gemeinsam als eine Sitzreihenbaugruppe an dem Fahrzeugboden fixiert werden. Die Verbindung der beiden Einzelsitze 1 und 2 erfolgt dabei an einander zugewandten Innenseiten 11b und 21b der Einzelsitze 1 und 2. Die jeweils hiervon abgewandten und beispielsweise einer Fahrzeugtür zugewandten Seiten stellen die Außenseiten 11a und 21a der Einzelsitze 1 und 2 dar.
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Die Verbindung der beiden Einzelsitze 1 und 2 untereinander ist in den 2 und 3 näher dargestellt. Hierbei zeigt die 1 miteinander verbundene Sitzuntergestelle 100 und 200 der beiden Einzelsitze 1 und 2 ohne die hieran jeweils verschwenkbar gelagerten Rückenlehnen 11 und 21. In der 2 ist eine Schnittansicht gemäß der in der 1 dargestellten Schnittebene A-A gezeigt.
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Jedes Sitzuntergestell 100 und 200 definiert einen Sitzrahmen 101 oder 102 für eine Sitzwanne des jeweiligen Einzelsitzes 1 oder 2 und/oder für die Halterung einer Federmatte, oberhalb derer ein Sitzpolster für die Sitzfläche des jeweiligen Einzelsitzes 1 oder 2 angebracht ist (in der 1 nicht dargestellt). Jedes Sitzuntergestell 100 oder 200 umfasst ferner zwei sich im Wesentlichen entlang der Sitzlängsrichtung L erstreckende und einander gegenüberliegende Seitenteile 100A, 100B oder 200A, 200B. Ein Seitenteil bildet dabei jeweils ein äußeres Seitenteil 100A oder 200A, während das andere, dem jeweiligen anderen Sitz 2 oder 1 benachbarte Seitenteil ein inneres Seitenteil 100B oder 200B gebildet.
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An jedem der Seitenteile 100A, 100B, 200A und 200B sind jeweils in Sitzlängsrichtung L zueinander beabstandete Bodenadapter mit Befestigungsabschnitten in Form von Bodenhaltewinkeln 102A/103A, 102B/103B, 202B/203B, 202A/203A vorgesehen. Über diese Befestigungsabschnitte 102A, 103A, 102B, 103B, 202B, 203B, 202A, 203A sind die beiden Einzelsitze 1 und 2 an dem Fahrzeugboden zu fixieren. Die einzelnen Bodenhaltewinkel 102A, 103A, 102B, 103B, 202B, 203B, 202A, 203A können hierbei an den Seitenteilen 100A, 100B, 200A, 200B ausgeformt oder fixiert sein. Jeder Bodenhaltewinkel 102A, 103A, 102B, 103B, 202B, 203B, 202A, 203A weist hierfür Anschraubpunkte zur Fixierung an dem Fahrzeugboden auf, z.B. in Form von Löchern, Durchbrüchen oder Bohrungen auf.
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Während die vorderen äußeren Bodenhaltewinkel 102A und 202A wie auch die hinteren äußeren Bodenhaltewinkel 103A und 203A der beiden äußeren Seitenteile 100A und 200A jeweils allein der Fixierung an dem Fahrzeugboden dienen, sind sowohl die vorderen inneren Bodenhaltewinkel 102B und 202B als auch die hinteren inneren Bodenhaltewinkel 103B und 203B der inneren (tunnelseitigen) Seitenteile 100B und 200B auch zur Verbindung der beiden Einzelsitze 1 und 2 miteinander ausgebildet und vorgesehen.
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Bei bestimmungsgemäßer Positionierung der beiden Einzelsitze 1 und 2 überlappen sich sowohl die vorderen inneren Bodenhaltewinkel 102B und 202B als auch die hinteren inneren Bodenhaltewinkel 103B und 203B. Bei jedem Paar sich überlappender Bodenhaltewinkel 102B/202B oder 103B/203B liegen die Bodenhaltewinkel 102B/202B oder 103B/203B flächig aneinander an und sind formschlüssig aneinander gehalten. Die Bodenhaltewinkel 202B und 203B des einen Einzelsitzes 2 sind zum Beispiel verkürzt (bezogen auf die Fahrzeughochachse) ausgeführt, so dass sie gegenüber dem jeweiligen zugeordneten Bodenhaltewinkel 102B oder 103B des anderen Einzelsitzes 1 erhöht sind. Derart können sich die Bodenhaltewinkel 102B/202B und 103B/203B problemlos überlappen und liegen die Sitzteile 10 und 20 der beiden Einzelsitze 1 und 2 in einer Ebene, wenn die Sitzreihe bestimmungsgemäß zusammengebaut ist.
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Darüber hinaus stehen die zu Überlappung vorgesehenen Bodenhaltewinkel 102B/202B und 103B/203B auch jeweils teilweise in Richtung auf den benachbarten Einzelsitz 2 oder 1 vor, um einen Querabstand zwischen den beiden Einzelsitzen 1 und 2 zu überbrücken und im verbundenen Zustand etwa mittig zwischen den beiden Einzelsitzen 1 und 2 eine Fixierung an dem Fahrzeugboden vornehmen zu können.
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Wie insbesondere in der 2 gut ersichtlich ist sind vorliegend die beiden inneren Bodenhaltewinkel 202B und 203B des zweiten Einzelsitzes 2 formschlüssig in die inneren Bodenhaltewinkel 102B und 103B des ersten Einzelsitzes 1 eingelegt. Dabei definiert der in Sitzlängsrichtung L gesehene hintere innere Bodenhaltewinkel 103B im Überlappungsbereich der beiden Bodenhaltewinkel 103B und 203B eine Auflagefläche 1030B, die in einem vorderen und hinteren Bereich abgewinkelt und somit entlang der Sitzlängsrichtung L durch zwei von der Auflagefläche 1030B vorstehende Einfassungen 1031B und 1032B begrenzt ist. Durch diese vordere und hintere Einfassung 1031B und 1032B ist der hintere Bodenhaltewinkel 203B des zweiten Einzelsitzes 2 formschlüssig an dem hinteren inneren Bodenhaltewinkel 103B des ersten Einzelsitzes 1 aufgenommen und der zweite Einzelsitz 2 relativ zu dem ersten Einzelsitz 1 nur noch um ein maximales Spiel a + b entlang der Sitzlängsrichtung L verschieblich, wenn die beiden Einzelsitze 1 und 2 bestimmungsgemäß zueinander positioniert sind.
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Über einen weiteren abgewinkelten Bereich 1020B an dem vorderen inneren Bodenhaltewinkel 102B des ersten Einzelsitzes 1 ist eine Verlagerung der beiden Einzelsitzes 1 und 2 relativ zueinander zusätzlich begrenzt, wenn dieser bereits miteinander verbunden, jedoch noch nicht endgültig aneinander fixiert sind. Der in Sitzlängsrichtung L liegende, abgewinkelte Bereich 1020B des vorderen inneren Bodenhaltewinkels 102B des ersten Einzelsitzes 1 dient somit als (zusätzliches) Begrenzungselement, um bei bestimmungsgemäßer Anordnung der beiden Einzelsitze 1 und 2 aneinander deren Verlagerbarkeit relativ zueinander entlang der Sitzlängsrichtung L zu begrenzen. So können die Einzelsitze 1 und 2 noch abschließend zueinander ausgerichtet werden, bevor sie an den sich überlappenden inneren Bodenhaltewinkeln über Befestigungselemente in Form von Verbindungsbolzen 3 an unterschiedlichen Stellen aneinander fixiert werden.
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Die Verbindungsbolzen 3 dienen vorliegend ausschließlich der Fixierung der beiden sich überlappenden Bodenhaltewinkel 102B/202B oder 103B/203B und damit der beiden Einzelsitze 1 und 2 aneinander. Eine Fixierung der aus den beiden Einzelsitzen 1 und 2 aufgebauten und zusammengebauten Sitzreihe an einem Fahrzeugboden erfolgt den inneren und äußeren Bodenhaltewinkeln 102A, 103A, 102B, 103B, 202B, 203B, 202A, 203A über weitere Befestigungselemente, z.B. in Form von Schrauben, die in den 1 und 2 nicht dargestellt sind.
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Alternativ wäre es aber selbstverständlich möglich, zumindest an einer Stelle der sich überlappenden Bodenhaltewinkeln 102B/202B oder 103B/203B ein Befestigungselement vorzusehen, das nicht nur ein Paar von Bodenhaltewinkeln 102B/202B oder 103B/203B miteinander verbindet, sondern auch gleichzeitig eine Fixierung an dem Fahrzeugboden übernimmt. So könnte sich beispielsweise eine Befestigungsschraube durch ein Paar sich überlappender Bodenhaltewinkel 102B/202B oder 103B/203B hindurch in eine (Gewinde-)Bohrung an dem Fahrzeugboden erstrecken.
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In der vorliegend dargestellten Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Sitzanordnung A ist ferner eine Positionierhilfe an dem durch die beiden Sitzuntergestelle 100 und 200 gebildeten Untergestell der Sitzreihe vorgesehen. Mithilfe der Positionierhilfe kann die zusammengebaute Sitzreihe mit den bereits aneinander fixierten Einzelsitzen 1 und 2 an dem Fahrzeugboden vorpositioniert werden, bevor die Sitzreihe an den vier äußeren Bodenhaltewinkeln 102A, 103A, 202A und 202A sowie den mittig vorgesehenen, sich paarweise überlappenden inneren Bodenhaltewinkeln 102B, 202B und 103B, 203B an dem Fahrzeugboden fixiert wird. Diese Positionierhilfe umfasst vorliegend wenigstens einen Positionierbolzen 4, der an einer Unterseite des Untergestells der Sitzreihe hervorsteht und in eine korrespondierende Öffnung an dem Fahrzeugboden eingesteckt werden kann. Der Positionierbolzen 4 kann separat an einen der Bodenhaltewinkel 102A, 103A, 102B, 103B, 202B, 203B, 202A, 203A montiert oder hieran ausgeformt sein.
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Vorliegend ist ein Positionierbolzen 4 an dem hinteren inneren Bodenhaltewinkel 203B des zweiten Einzelsitzes 2 vorgesehen. Bei Verbindung der beiden Einzelsitze 1 und 2 miteinander wird dieser Positionierbolzen 4 durch eine Öffnung an dem hinteren inneren Bodenhaltewinkel 103B des ersten Einzelsitzes 1 hindurchgesteckt, sodass der Positionierbolzen 4 an dessen Unterseite hervorsteht, wenn die beiden Einzelsitze 1 und 2 bestimmungsgemäß miteinander verbunden sind und der eine hintere innere Bodenhaltewinkel 203B flächig auf dem anderen hinteren inneren Bodenhaltewinkel 103B aufliegt.
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Bei der dargestellten Sitzanordnung A kann eine hintere Sitzreihe für ein Fahrzeug durch zwei Einzelsitze 1 und 2 gebildet werden, die getrennt voneinander vormontiert und insbesondere bepolstert sowie getrennt voneinander an das Fahrzeug geliefert werden können, in das die Sitzreihe einzubauen ist. Über die zwei Paare sich überlappender und hintereinander entlang der Sitzlängsrichtung L angeordneter innerer Bodenhaltewinkel 102B, 202B und 103B, 203B werden die beiden Einzelsitze 1 und 2 tunnelseitig aneinander fixiert. Die derart zusammengebaute Sitzreihe wird dann über die Positionierhilfe mit dem wenigstens einen Positionierbolzen 4 an dem Fahrzeugboden vorpositioniert und insbesondere an den zwei Paaren sich überlappender Bodenhaltewinkel 102B/202B oder 103B/203B an dem Fahrzeugboden fixiert.
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Gegenüber komplett mit einem einzelnen Sitzrahmen ausgebildeten Sitzreihen zeichnete sich die vorliegende Konstruktion durch eine einfachere und schnellere Montage und eine bessere Handhabbarkeit aus. Zudem können die beiden Einzelsitze 1 und 2 im zusammengebauten Zustand der Sitzreihe an den sich überlappenden Bodenhaltewinkeln 102B/202B oder 103B/203B über jeweils ein Befestigungselement jeweils gemeinsam an dem Fahrzeugboden fixiert werden. Des Weiteren ist die sich ergebende Struktur der Sitzreihe an den sich tunnelseitig überlappenden Bodenhaltewinkeln 102B/202B oder 103B/203B deutlich versteift, was insbesondere im Hinblick auf die Crashsicherheit von Vorteil sein kann.
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In einer Weiterbildung kann ein Bausatz zur Montage einer Sitzreihe bereitgestellt sein, mit dem Einzelsitze wahlweise so vormontierbar sind, dass sie als Teil einer Sitzreihe, bei der die mindestens zwei Einzelsitze 1, 2 an den sich überlappenden Bodenhaltewinkeln 102B/202B und 103B/203B miteinander verbunden sind, oder als separate Einzelsitze 1, 2 in ein Fahrzeug einbaubar sind. Der Bausatz umfasst hierbei zum Beispiels wenigstens zwei zueinander unterschiedliche innere Seitenteile oder innere Bodenadapter mit verschiedenen Befestigungsabschnitten, so dass ein Einzelsitz 1 oder 2 entweder – z.B. mit inneren Bodenhaltewinkeln eines ersten Typs – separat an einem Fahrzeugboden fixierbar ist oder – mit anderen inneren Bodenhaltewinkeln 102B/103B, 202B/203B eines zweiten Typs – als Teil einer Sitzreihe einbaubar ist. Im zuletzt genannten Fall befinden sich dann an dem für die Sitzreihe vorgesehenen inneren Seitenteil 100B, 200B die inneren Bodenhaltewinkel 102B, 103B oder 202B, 203B, die für die Überlappung mit einem Befestigungsabschnitt eines weiteren Einzelsitzes ausgebildet und vorgesehen sind. An dem anderen Seitenteil sind die Bodenhaltewinkel demgegenüber mit üblichen Anschraubpunkten vorgesehen, so dass sie sich per se nicht dafür eignen, mit einem anderen Bodenhaltewinkel eines anderen Einzelsitzes verbunden zu werden. In den 1 und 2 für einen linken und rechten Einzelsitz 1, 2 sind dementsprechend auch nur die Seitenteile 100B, 200B und inneren Bodenhaltewinkel 102B, 103B und 202B, 203B für ein Sitzuntergestell 100 oder 200 gezeigt, die für die Montage einer Sitzreihe vorgehalten sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- 1. Sitz
- 10, 20
- Sitzteil
- 100, 200
- Sitzuntergestell
- 100A, 200A
- Äußeres Seitenteil
- 100B, 200B
- Inneres Seitenteil
- 101, 201
- Sitzrahmen
- 1020B
- Abgewinkelter Bereich (Begrenzungselement)
- 102A, 202A
- Vorderer äußerer Bodenhaltewinkel (Befestigungsabschnitt)
- 102B, 202B
- Vorderer innerer Bodenhaltewinkel (Befestigungsabschnitt)
- 1030B
- Auflagefläche
- 1031B
- Vordere Einfassung
- 1032B
- Hintere Einfassung
- 103A, 203A
- Hinterer äußerer Bodenhaltewinkel (Befestigungsabschnitt)
- 103B, 203B
- Hinterer innerer Bodenhaltewinkel (Befestigungsabschnitt)
- 11, 21
- Rückenlehne
- 11A, 21A
- Außenseite
- 11B, 21B
- Innenseite
- 2
- 2. Sitz
- 3
- Verbindungsbolzen (Befestigungselement)
- 4
- Positionierbolzen (Positionierhilfe)
- A
- Sitzanordnung
- a, b
- Spiel
- L
- Sitzlängsrichtung
- R
- Schwenkrichtung
- S
- Schwenkachse