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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren, Vorrichtungen und Computerprogramme zur Steuerung eines Betriebs einer drahtlosen Vorrichtung.
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Hintergrund
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Die folgenden Abkürzungen, die in der Beschreibung und/oder den Zeichnungsfiguren zu finden sind, sind wie folgt definiert:
- 3GPP
- Third Generation Partnership Project
- BCCH
- Rundsendungssteuerkanal
(”Broadcast Control Channel”)
- CBS
- Zellrundsendungsdienst
(”Cell Broadcast Service”)
- DSAC
- domainspezifische Zugangssteuerung
(„Domain Specific Access Control”)
- ETWS
- Erdbeben- und Tsunami-Warnsystem
(„Earthquake and Tsunami Warning System”)
- LTE
- Long Term Evolution
- PPAC
- Pagingerlaubnis mit Zugangssteuerung
(”Paging Permission with Access Control”)
- RRC
- Funkressourcensteuerung
(”Radio Resource Control”)
- SI
- Systeminformation
(”System Information”)
- SIM
- Teilnehmeridentitätsmodul
(”Subscriber Identity Modul”)
- UE
- Nutzerendgerät
(”User Equipment”)
- UMTS
- Universal Mobile Telecommunications System
- URA
- UTRAN-Registrierungsbereich
(”UTRAN Registration Area”)
- UTRA
- Terrestrischer UMTS-Funkzugang
(”UMTS Terrestrial Radio Access”)
- UTRAN
- Terrestrisches UMTS-Funkzugangsnetz
(”UMTS Terrestrial Radio Access Network”)
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In einem drahtlosen Netz bzw. Drahtlosnetz wird es typischerweise Gelegenheiten bzw. Anlässe geben, bei denen ein Netzbetreiber Zugang zu dem Netz durch drahtlose Vorrichtungen bzw. Drahtlosvorrichtungen einschränken oder steuern muss. Es kann zum Beispiel sein, dass das Netz überlastet wird und daher ein Zugang zu dem Netz durch die drahtlosen Vorrichtungen gesteuert werden muss, um eine Blockierung und dergleichen zu verhindern. Wahlweise oder zusätzlich wird es typischerweise einen gewissen Zugang zu dem Netz geben, den das Netz priorisieren möchte, zum Beispiel, um zu ermöglichen, dass Sprachrufe zu und von Notfalldiensten vorgenommen werden, oder um zu gewährleisten, dass bestimmte Nachrichten wahrscheinlich durch die drahtlosen Vorrichtungen empfangen werden.
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Kurzfassung
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Steuerung eines Betriebs von drahtlosen Vorrichtungen bereitgestellt, die unter Netzsteuerung arbeiten, wobei das Verfahren aufweist:
das Netz sendet Zugangssteuerinformationen zum Empfang durch drahtlose Vorrichtungen, die in einem suspendierten Verbindungsmodus oder Ruhemodus unter Steuerung des Netzes arbeiten, wobei die Zugangssteuerinformationen zur Steuerung eines Zugangs zu dem Netz durch die drahtlosen Vorrichtungen ungeachtet dessen dienen, ob die drahtlosen Vorrichtung in einem suspendierten Verbindungsmodus oder Ruhemodus arbeiten.
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Beispiele von Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ermöglichen eine Steuerung eines Zugangs zu dem Netz durch drahtlose Vorrichtungen ungeachtet dessen, ob die drahtlosen Vorrichtungen in einem suspendierten Verbindungsmodus (wie etwa zum Beispiel einem Pagingkanalzustand, der zum Beispiel CELL_PCH und URA_PCH umfasst) oder einem Ruhemodus arbeiten. Größere Änderungen an der durch das Netz verwendeten Signalisierung werden vermieden, was diese Lösung relativ einfach zur Implementierung in der Praxis macht.
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Bei einem Ausführungsbeispiel sind die Zugangssteuerinformationen so, dass sie einschränken, dass eine drahtlose Vorrichtung zumindest eine einer RRC-Verbindungsanforderung, einer Zellaktualisierung und einer UTRAN-Registrierungsbereich-/URA-Aktualisierung einleitet.
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Bei einem Ausführungsbeispiel sind die Zugangssteuerinformationen so, dass sie verhindern, dass eine drahtlose Vorrichtung zumindest eine einer RRC-Verbindungsanforderung, einer UTRAN-Registrierungsbereich-/URA-Aktualisierung und einer Zellaktualisierung einleitet, wenn der Aktualisierungsgrund entweder auf ”Uplinkdatenübertragung” oder ”Pagingantwort” eingestellt ist.
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Bei einem Ausführungsbeispiel sind die Zugangssteuerinformationen so, dass sie verhindern, dass eine drahtlose Vorrichtung zumindest eine einer RRC-Verbindungsanforderung, einer Zellaktualisierung und einer UTRAN-Registrierungsbereich-/URA-Aktualisierung folgend auf einen Empfang einer Primärbenachrichtigung eines Erdbeben- und Tsunami-Warnsystems ETWS durch die drahtlose Vorrichtung einleitet.
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Bei einem Ausführungsbeispiel werden die Zugangssteuerinformationen als Teil von Informationen gesendet, die sich auf zumindest eine einer Zugangsklassensperrliste, einer Pagingerlaubnis mit Zugangssteuerung PPAC und einer domainspezifischen Zugangssteuerung DSAC beziehen. Eine Zugangsklassensperrliste, eine Pagingerlaubnis mit Zugangssteuerung PPAC und eine domainspezifische Zugangssteuerung DSAC ist jeweils eine Technik, die an sich bekannt ist, aber bislang nur auf drahtlose Vorrichtungen angewandt wurde, die in einem Ruhemodus arbeiten.
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Bei einem Ausführungsbeispiel umfassen die Zugangssteuerinformationen einen Hinweis, dass die Informationen für eine drahtlose Vorrichtung gelten, die in einem suspendierten Verbindungsmodus arbeitet.
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist der suspendierte Verbindungsmodus CELL_PCH oder URA_PCH.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Steuerung eines Betriebs einer drahtlosen Vorrichtung bereitgestellt, die unter Netzsteuerung arbeitet, wobei das Verfahren aufweist:
die drahtlose Vorrichtung empfängt Zugangssteuerinformationen von dem Netz, während sie in einem suspendierten Verbindungsmodus oder Ruhemodus unter Steuerung des Netzes arbeitet, wobei die Zugangssteuerinformationen zur Steuerung eines Zugangs zu dem Netz die drahtlose Vorrichtung ungeachtet dessen dienen, ob die drahtlose Vorrichtung in einem suspendierten Verbindungsmodus oder Ruhemodus arbeitet.
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Bei einem Ausführungsbeispiel sind die Zugangssteuerinformationen so, dass sie einschränken, dass die drahtlose Vorrichtung zumindest eine einer RRC-Verbindungsanforderung, einer Zellaktualisierung und einer UTRAN-Registrierungsbereich-/URA-Aktualisierung einleitet.
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Bei einem Ausführungsbeispiel sind die Zugangssteuerinformationen so, dass sie verhindern, dass die drahtlose Vorrichtung zumindest eine einer RRC-Verbindungsanforderung, einer UTRAN-Registrierungsbereich-/URA-Aktualisierung und einer Zellaktualisierung einleitet, wenn der Aktualisierungsgrund auf ”Uplinkdatenübertragung” oder ”Pagingantwort” eingestellt ist.
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Bei einem Ausführungsbeispiel sind die Zugangssteuerinformationen so, dass sie verhindern, dass die drahtlose Vorrichtung zumindest eine einer RRC-Verbindungsanforderung, einer Zellaktualisierung und einer UTRAN-Registrierungsbereich-/URA-Aktualisierung folgend auf einen Empfang einer Primärbenachrichtigung eines Erdbeben- und Tsunami-Warnsystems ETWS durch die drahtlose Vorrichtung einleitet.
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Bei einem Ausführungsbeispiel startet die drahtlose Vorrichtung auf Empfang der ETWS-Primärbenachrichtigung hin einen Zeitgeber. Der Wert des Zeitgebers kann durch das Netz signalisiert oder einer vorab gespeicherten Form durch die drahtlose Vorrichtung gehalten werden.
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Bei einem Ausführungsbeispiel kehrt die drahtlose Vorrichtung bei Ablauf des Zeitgebers oder auf Empfang einer ETWS-Sekundärbenachrichtigung hin zu einem normalen Betriebs-/Verhalten zurück. Hier kann ”normales Betriebs-/Verhalten” das Betriebs-/Verhalten sein, dass durch die Zugangssteuerinformationen in dem Fall festgelegt wird, dass die drahtlose Vorrichtung in einem Ruhemodus arbeitet, oder das Betriebs-/Verhalten sein, das die drahtlose Vorrichtung normalerweise aufweist, wenn sie in einem suspendierten Verbindungsmodus arbeitet, falls die drahtlose Vorrichtung in einem suspendierten Verbindungsmodus arbeitet.
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Bei einem Ausführungsbeispiel betreibt die drahtlose Vorrichtung einen Zeitgeber so, dass dieser verhindert, dass die drahtlose Vorrichtung zumindest eine einer RRC-Verbindungsanforderung, einer Zellaktualisierung und einer UTRAN-Registrierungsbereich-/URA-Aktualisierung einleitet, solange der Zeitgeber läuft. Dieses Ausführungsbeispiel ist insbesondere für den Fall geeignet, dass das Netz überlastet ist oder überlastet wird. Der Wert des Zeitgebers kann durch das Netz signalisiert oder in einer vorab gespeicherten Form durch die drahtlose Vorrichtung gehalten werden.
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Bei einem Ausführungsbeispiel werden die Zugangsteuerinformationen als Teil von Informationen empfangen, die sich auf zumindest eine einer Zugangsklassensperrliste, einer Pagingerlaubnis mit Zugangssteuerung PPAC und einer domainspezifischen Zugangssteuerung DSAC beziehen. Bei einem Ausführungsbeispiel umfassen die Zugangssteuerinformationen einen Hinweis, dass die Informationen für eine drahtlose Vorrichtung gelten, die in einem suspendierten Verbindungsmodus arbeitet.
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Bei einem Ausführungsbeispiel arbeitet die drahtlose Vorrichtung so, dass sie einen Zugang zu dem Netz unterbindet, während das Netz die Zugangssteuerinformationen aktualisiert. Typischerweise ist es in einem speziellen Beispiel der drahtlosen Vorrichtung verboten, Zugang zu dem Netz zu erlangen, bis die drahtlose Vorrichtung die aktualisierten Zugangssteuerinformationen erhalten hat.
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist der suspendierte Verbindungsmodus CELL_PCH oder URA_PCH.
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Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zur Steuerung eines Betriebs von drahtlosen Vorrichtungen bereitgestellt, die unter Netzsteuerung arbeiten, wobei die Vorrichtung ein Verarbeitungssystem aufweist, das aufgebaut und eingerichtet ist zum:
Senden von Zugangssteuerinformationen zum Empfang durch drahtlose Vorrichtungen, die in einem suspendierten Verbindungsmodus oder Ruhemodus unter Steuerung des Netzes arbeiten, wobei die Zugangssteuerinformationen zur Steuerung eines Zugangs zu dem Netz durch die drahtlosen Vorrichtungen ungeachtet dessen dienen, ob die drahtlosen Vorrichtungen in einem suspendierten Verbindungsmodus oder Ruhemodus arbeiten.
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Gemäß einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung für eine drahtlose Vorrichtung bereitgestellt, die unter Netzsteuerung arbeitet, wobei die Vorrichtung ein Verarbeitungssystem aufweist, das aufgebaut und eingerichtet zum:
Steuern eines Zugangs zu dem Netz durch die drahtlose Vorrichtung gemäß Zugangssteuerinformationen, die von dem Netz empfangen werden, während die drahtlose Vorrichtung in einem suspendierten Verbindungsmodus oder Ruhemodus unter Steuerung des Netzes arbeitet, wobei die Zugangssteuerinformationen zur Steuerung eines Zugangs zu dem Netz durch die drahtlose Vorrichtung ungeachtet dessen dienen, ob die drahtlose Vorrichtung in einem suspendierten Verbindungsmodus oder Ruhemodus arbeitet.
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Es kann ein Computerprogramm bereitgestellt sein, das derartige Anweisungen aufweist, dass, wenn das Computerprogramm durch ein Verarbeitungssystem einer drahtlosen Vorrichtung ausgeführt wird, die drahtlose Vorrichtung eingerichtet ist zum Durchführen von einem der Verfahren, wie sie vorstehend beschrieben sind.
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Die vorstehend beschriebenen Verarbeitungssysteme können zumindest einen Prozessor und zumindest einen Speicher mit Computerprogrammanweisungen aufweisen, wobei der zumindest eine Speicher und die Computerprogrammanweisungen dazu konfiguriert sind, zusammen mit dem zumindest einen Prozessor, die Vorrichtung zu veranlassen, zumindest so zu funktionieren, wie es vorstehend beschrieben ist.
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Gemäß einem fünften Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Computerprogramm bereitgestellt, das Anweisungen aufweist, die so sind, dass, wenn das Computerprogramm auf einer Vorrichtung zur Steuerung eines Betriebs von drahtlosen Vorrichtungen ausgeführt wird, die unter Netzsteuerung arbeiten, die Vorrichtung eingerichtet ist zum:
Senden von Zugangssteuerinformationen zum Empfang durch drahtlose Vorrichtungen, die in einem suspendierten Verbindungsmodus oder Ruhemodus unter Steuerung des Netzes arbeiten, wobei die Zugangssteuerinformationen zur Steuerung eines Zugangs zu dem Netz durch die drahtlosen Vorrichtungen ungeachtet dessen dienen, ob die drahtlosen Vorrichtungen in einem suspendierten Verbindungsmodus oder Ruhemodus arbeiten.
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Gemäß einem sechsten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Computerprogramm bereitgestellt, das Anweisungen aufweist, die so sind, dass, wenn das Computerprogramm auf einem Verarbeitungssystem einer drahtlosen Vorrichtung ausgeführt wird, die unter Netzsteuerung arbeitet, die drahtlose Vorrichtung eingerichtet ist zum:
Steuern eines Zugangs zu dem Netz durch die drahtlose Vorrichtung gemäß Zugangssteuerinformation, die von dem Netz empfangen werden, während die drahtlose Vorrichtung in einem suspendierten Verbindungsmodus oder Ruhemodus unter Steuerung des Netzes arbeitet, wobei die Zugangssteuerinformationen zur Steuerung eines Zugangs zu dem Netz durch die drahtlose Vorrichtung ungeachtet dessen dienen, ob die drahtlose Vorrichtung in einem suspendierten Verbindungsmodus oder Ruhemodus arbeitet.
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Es kann ein nicht-vorübergehendes computerlesbares Speichermedium bereitgestellt sein, das einen Satz von computerlesbaren Anweisungen gespeichert hat, die, wenn sie durch ein Verarbeitungssystem ausgeführt werden, das Verarbeitungssystem zum Durchführen von einem der Verfahren veranlassen, wie sie vorstehend beschrieben sind.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung deutlich, die lediglich beispielhaft angegeben sind, wobei diese unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnung vorgenommen wird.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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1 zeigt schematisch eine drahtlose Vorrichtung und eine Netzanordnung;
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2 zeigt schematisch ein Beispiel eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung; und
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3 zeigt schematisch ein weiteres Beispiel eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.
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Ausführliche Beschreibung
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Eine ”drahtlose Vorrichtung” umfasst im Allgemeinen jede beliebige Vorrichtung, die zum drahtlosen Verbinden mit einem Netz im Stande ist, und sie umfasst insbesondere mobile Vorrichtungen einschließlich Mobil- oder Funktelefone (die sogenannte ”Smartphones” umfassen), persönliche digitale Assistenten bzw. Organizer/Minicomputer, Pager bzw. Funkrufempfänger, Tablet- und Laptopcomputer, Inhaltskonsum- oder -erzeugungsvorrichtungen (zum Beispiel für Musik und/oder Video), Datenkarten, USB-Dongles, usw., ebenso wie feste oder statischere Vorrichtungen, wie etwa Arbeitsplatzrechner, Spielekonsolen und andere im Allgemeinen statische Unterhaltungsvorrichtungen, verschiedene andere häusliche und nicht-häusliche Maschinen bzw. Geräte und Vorrichtungen, usw. Der Ausdruck ”Nutzerendgerät” oder UE wird oft verwendet, um auf drahtlose Vorrichtungen im Allgemeinen, und insbesondere auf mobile drahtlose Vorrichtungen, Bezug zu nehmen.
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1 zeigt schematisch ein Nutzerendgerät oder eine drahtlose Vorrichtung bzw. Drahtlosvorrichtung, in diesem Fall in Form eines Mobiltelefons/Smartphones 1. Das Nutzerendgerät 1 umfasst das notwendige Funkmodul 2, einen oder mehrere Prozessoren und einen oder mehrere Speicher 3, eine Antenne 4, usw., um eine drahtlose Kommunikation mit dem Netz zu ermöglichen. Das Nutzerendgerät 1 in Benutzung steht in Kommunikation mit einem Funkmast 5. Als ein spezielles Beispiel im Kontext von UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) kann eine Netzsteuervorrichtung 6 (die zum Beispiel durch eine sogenannte Funknetzsteuerung gebildet sein kann) vorhanden sein, die in Verbindung mit einem oder mehreren „Node Bs” (die in vielerlei Hinsicht als ”Basisstationen” betrachtet werden können) arbeitet. Als ein weiteres Beispiel macht LTE (Long Term Evolution) Gebrauch von einem sogenannten „evolved Node B” (eNB), bei dem der RF-Sendeempfänger und Ressourcenmanagement-/Steuerfunktionen in einer einzigen Instanz kombiniert sind. Der Ausdruck ”Basisstation” wird in dieser Schrift so verwendet, dass er eine ”traditionelle” Basisstation, einen „Node B”, einen „evolved Node B” (eNB) oder jeden anderen Zugangspunkt zu einem Netz umfasst, sofern es der Kontext nicht anderweitig erfordert. Außerdem werden, um der Einfachheit willen und per Konvention, die Ausdrücke ”Netz”, ”Netzsteuervorrichtung” und ”Basisstation” abhängig vom Kontext häufig abwechselnd bzw. austauschbar verwendet. Die Netzsteuervorrichtung 6 (egal von welchem Typ) kann ihre eigenen ein oder mehreren Prozessoren 7 und ein oder mehreren Speicher 8, usw. aufweisen.
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Ein Großteil der vorliegenden Beschreibung, und insbesondere die Beschreibung der vorliegenden speziellen Beispiele, wird im Hinblick auf das zellulare 3GPP-Drahtlossystem (3GPP: 3rd Generation Partnership Project), und insbesondere auf die UMTS-(Universal Mobile Telecommunications System) und LTE-(Long Term Evolution)Systeme gegeben. Es wird jedoch selbstverständlich sein, dass die hierin offenbarten Prinzipien auf andere Drahtlossysteme angewandt werden können.
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Das System, das momentan bei UMTS in Benutzung ist, sieht eine Anzahl von definierten Aktivitätszuständen für das Nutzerendgerät vor, die einen Ruhezustand, einen CELL_PCH/URA_PCH-(Pagingkanal-)Zustand, einen CELL_FACH-(Vorwärtszugangskanal-)Zustand und einen CELL_DCH-(dedizierter Kanal-)Zustand umfassen. Für andere Drahtlossysteme gelten ähnliche oder analoge Zustände für alle oder einige dieser Zustände. In dem Ruhezustand hat das Nutzerendgerät keine RRC-(Funkressourcensteuerung-)Verbindung, und dies ist der Zustand mit dem niedrigsten Energieverbrauch. In dem CELL_PCH/URA_PCH-Zustand befindet sich das Nutzerendgerät wiederum in einem Zustand niedrigen Energieverbrauchs, da es nur periodisch nach Pagingnachrichten sucht, und in diesem Zustand hat es eine RRC-Verbindung. Das Nutzerendgerät muss jedoch in dem CELL_FACH- oder CELL_DCH-Zustand sein, um in der Lage zu sein, sowohl ein Senden als auch ein Empfangen von Daten (die insbesondere ”Nutzerdaten” umfassen, im Gegensatz zum Beispiel zu Daten mit Bezug auf Steuerung oder Management der Vorrichtung und deren Netzverbindung, usw.) durchzuführen. In dem CELL_DCH-Zustand ist dem Nutzerendgerät ein dedizierter physikalischer Kanal zugewiesen. In dem CELL_FACH-Zustand teilt sich das Nutzerendgerät den physikalischen Kanal mit anderen Nutzerendgeräten, obgleich es nichtsdestotrotz einen dedizierten logischen Kanal haben kann. Wie es gut zu versehen sein wird, ist ein logischer Kanal in diesem Kontext ein Informationsstrom, der für die Übermittlung von Informationen eines speziellen Typs über die Funkschnittstelle zweckbestimmt ist und einem individuellen Signal entspricht, das von einer Ansammlung von Signalen getrennt oder isoliert werden kann, die die gleiche physikalische Bandbreite oder den gleichen physikalischen Kanal belegen. CELL_FACH kann als ein Übergangszustand zwischen dem Ruhe-/CELL_PCH/URA_PCH- und dem CELL_DCH-Zustand betrachtet werden. Ein Halten des Nutzerendgeräts in dem CELL_FACH-Zustand verbessert den Energieverbrauch für das Nutzerendgerät im Vergleich zu dem CELL_DCH-Zustand (da der Sender und/oder der Empfänger für längere Zeiträume ausgeschaltet werden kann, während keine Uplinkdaten vorhanden sind, und während eines diskontinuierlichen Empfangs oder ”DRX”), und dies verringert auch die Netzsignalisierungslast (durch Vermeidung einer Funkressourcensteuerung- oder ”RRC”-Signalisierung, um einen Zustandsübergang von dem PCH- oder dem Ruhezustand in den CELL_FACH-Zustand durchzuführen, wenn sowohl ein Senden als auch ein Empfangen erforderlich sind). Nichtsdestotrotz hat der CELL_FACH-Zustand noch einen höheren Energieverbrauch für das Nutzerendgerät als der PCH- oder der Ruhezustand.
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In Benutzung wird es in einem Drahtlosnetz typischerweise Gelegenheiten bzw. Anlässe geben, bei denen ein Netzbetreiber Zugang zu dem Netz durch drahtlose Vorrichtungen oder UEs einschränken oder steuern muss. Es kann zum Beispiel sein, dass das Netz überlastet wird und daher ein Zugang zu dem Netz durch die drahtlosen Vorrichtungen gesteuert werden muss, um eine Blockierung und dergleichen zu verhindern. Wahlweise oder zusätzlich wird es typischerweise einen gewissen Zugang zu dem Netz geben, den das Netz priorisieren möchte, zum Beispiel, um zu ermöglichen, dass Sprachrufe zu oder von Notfalldiensten vorgenommen werden, oder um zu gewährleisten, dass bestimmte Nachrichten wahrscheinlich durch die drahtlosen Vorrichtungen empfangen werden.
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Als einige spezielle Beispiele gibt es Gelegenheiten bzw. Anlässe, bei denen viele UEs versuchen, eine aktive Verbindung zu dem Netz ungefähr zu der gleichen Zeit herzustellen, was Blockierungsprobleme für das Netz verursachen kann. Dies kann zu Zeiten großer öffentlicher Ereignisse sein, die zum Beispiel die Neujahrsfeierlichkeiten oder dergleichen umfassen, wenn viele Nutzer versuchen, das Netz zu mehr oder weniger der gleichen Zeit zu nutzen, um Sprachrufe vorzunehmen, Textnachrichten zu senden, auf Sozialnetzwerkkonten zuzugreifen, und dergleichen. Ein weiteres Beispiel besteht in dem Fall eines Notfalls, wobei wiederum viele Nutzer zu ungefähr der gleichen Zeit versuchen können, Sprachrufe vorzunehmen oder Nachrichten zu senden oder Sozialnetzwerkkonten zu aktualisieren und dergleichen.
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Als ein weiteres spezielles Beispiel gibt es das ETWS-System (Erdbeben- und Tsunami-Warnsystem), das in 3GPP-Release 8 als ein öffentliches Warnsystem eingeführt wurde, siehe zum Beispiel 3GPP TR 23.828, dessen gesamter Inhalt hiermit mittels Bezugnahme eingebunden ist. In diesem System wird das Netz, wenn ein Erdbeben oder ein Tsunami erfasst wird, zum Senden einer sogenannten Primärbenachrichtigung an alle UEs verwendet, um Nutzer bezüglich der Tatsache zu alarmieren, dass ein Erdbeben aufgetreten ist. (Die ETWS-Primärbenachrichtigung kann zum Beispiel innerhalb von Sekunden von dem Auftreten des Erdbebens gesendet werden, so dass sie an vielen UEs sogar empfangen wird, bevor Erdbebenerschütterungen von den Nutzern gespürt werden.) Es wurde jedoch beobachtet, dass praktisch unmittelbar nach Empfang der ETWS-Primärbenachrichtigung viele der UEs versuchen, Signale über das Netz zu senden. Es wurde herausgefunden, dass dies nicht daran liegt, dass die Nutzer versuchen, Sprachrufe vorzunehmen oder Textnachrichten zu senden, usw. Vielmehr liegt dies daran, dass es auf den UEs laufende Anwendungen gibt, die Daten Puffern oder Echtzeitinformationen aussetzen, wenn das UE nicht aktiv ist, wie es zum Beispiel angezeigt wird, indem eine Hintergrundbeleuchtung des Anzeigebildschirms von dem UE ausgeschaltet wird. Wenn die ETWS-Primärbenachrichtigung durch das UE empfangen wird, wird das UE aktiv, wie es dadurch angezeigt wird, dass die Hintergrundbeleuchtung von dem UE eingeschaltet wird. Zu diesem Zeitpunkt versucht das UE, die gepufferten Daten zu senden, oder Echtzeitinformationen zu aktualisieren. Dies erfolgt für sehr viele der UEs praktisch zu der gleichen Zeit, was einen sehr großen Anstieg in der Signalisierung verursacht. Siehe zum Beispiel das
Dokument R2-125594 mit dem Titel "UTRAN issue about the burst traffic caused by ETWS" von NTT DoCoMo, Inc. Dies verursacht eine Blockierung in dem Netz und kann auch verhindern, dass die UEs eine ETWS-Sekundärbenachrichtigung empfangen, die als eine CBS- oder Zellrundsendungsdienst-Nachricht kurz nach der ETWS-Primärbenachrichtigung gesendet wird, um die Nutzer über den Ort des Epizentrums des Erdbebens, die Stärke des Erdbebens, den Ort von Schutzbereichen und Nahrung und Zufluchtsorten, usw. zu informieren. Außerdem kann die ETWS-Sekundärbenachrichtigung in einem UTRA-Netz, zumindest nach derzeitiger Spezifikation, normalerweise oder meistens nur dann empfangen werden, wenn sich das UE in einem Ruhemodus oder CELL/URA_PCH-Modus befindet. In dem
Dokument R2-125596 schlägt DoCoMo einige Lösungen dafür vor, aber diese beruhen darauf, dass das UE eine ETWS-Sekundärbenachrichtigung immer empfängt, wohingegen in der Praxis eine ETWS-Sekundärbenachrichtigung durch das UE nicht empfangen werden kann und sogar von dem Netz von vornherein nicht gesendet werden kann, oder sie gelten, wenn ein gewisser Ruf ”hoher Priorität” vorzunehmen ist, obgleich es keine ausführliche Erörterung darüber gibt, was einen Ruf ”hoher Priorität” darstellt bzw. ausmacht, oder wie diese Information an oder durch das Netz weitergeleitet werden könnte.
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Bezug nehmend auf 2 arbeitet ein Beispiel eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung im Allgemeinen wie folgt. Bei S10 sendet ein Netz Zugangssteuerinformationen zum Empfang durch drahtlose Vorrichtungen, die in einem suspendierten bzw. ausgesetzten Verbindungsmodus oder Ruhemodus unter Steuerung des Netzes arbeiten. Wie es bei S20 angegeben ist, dienen die Zugangssteuerinformationen bzw. sind die Zugangssteuerinformationen wirksam/funktional zur Steuerung eines Zugangs zu dem Netz durch die drahtlosen Vorrichtungen ungeachtet dessen, ob die drahtlosen Vorrichtungen in einem suspendierten bzw. ausgesetzten Verbindungsmodus oder Ruhemodus arbeiten.
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Bezug nehmend auf 3 arbeitet ein weiteres Beispiel eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung im Allgemeinen wie folgt. Bei S50 empfängt eine drahtlose Vorrichtung Zugangssteuerinformationen von dem Netz, während sie in einem suspendierten bzw. ausgesetzten Verbindungsmodus oder Ruhemodus unter Steuerung des Netzes arbeitet. Wie es bei S60 angegeben ist, dienen die Zugangssteuerinformationen bzw. sind die Zugangssteuerinformationen wirksam/funktional zur Steuerung eines Zugangs zu dem Netz durch die drahtlose Vorrichtung ungeachtet dessen, ob die drahtlose Vorrichtung in einem suspendierten bzw. ausgesetzten Verbindungsmodus oder Ruhemodus arbeitet.
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Beispiele von Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ermöglichen dem Netz, den Zugang zu dem Netz durch UEs ungeachtet dessen einzuschränken, ob die UEs in einem Ruhemodus („idle mode”) oder irgendeinem suspendierten bzw. ausgesetzten Verbindungsmodus („suspended connected mode”) arbeiten, wie etwa einem Pagingkanalzustand wie zum Beispiel CELL_PCH oder URA_PCH. In diesem Zusammenhang, falls sich ein UE in einem aktiven Verbindungszustand befindet (der zum Beispiel einen CELL_FACH-(Vorwärtszugangskanal-)Zustand oder einen CELL_DCH-(dedizierter Kanal-)Zustand umfasst), ist es dann typischerweise relativ einfach für das Netz, Signalisierungsverbindungen je nach Bedarf freizugeben bzw. zu lösen und/oder die RRC-Verbindung in einen suspendierten bzw. ausgesetzten Verbindungsmodus wie etwa einen Pagingkanalzustand zu überführen. Mit aktuellen Vorschlägen (des Standes der Technik) ist jedoch eine Einschränkung des Zugangs zu dem Netz durch UEs, die sich in einem Ruhemodus oder irgendeinem suspendierten bzw. ausgesetzten Verbindungsmodus wie etwa einem Pagingkanalzustand befinden, nicht ohne weiteres erreichbar.
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In einem speziellen Beispiel, das insbesondere für den Fall von dem ETWS (Erdbeben- und Tsunami-Warnsystem) relevant ist, kann der Betrieb wie folgt sein. Das Netz sendet eine ETWS-Primärbenachrichtigung zum Empfang durch UEs, die unter Steuerung des Netzes arbeiten. In einem Beispiel kann, wenn das Netz die ETWS-Primärbenachrichtigung sendet, diese auch das Informationselement ”BCCH Modification Info” mit dem Informationselement ”ETWS Info” oder einem anderen ähnlichen Hinweis in der gleichen RRC-Nachricht (die zum Beispiel entweder die Nachricht „Paging Type 1” oder „System Information Change Indication” sein kann) umfassen, um darauf hinzuweisen, dass eine neue Systeminformation (SI) verfügbar ist bzw. gerade gesendet wird. Zusätzlich wird ein Zugangssteuermechanismus verwendet, um einzuschränken, dass die UEs einen Zellaktualisierungs- oder einen URA-Aktualisierungsvorgang einleiten. Dies kann nur für einige Fälle erfolgen, wie etwa dann, wenn der Zellaktualisierungsgrund entweder auf ”Uplinkdatenübertragung” oder ”Pagingantwort” eingestellt bzw. gesetzt ist, und/oder zum Beispiel dann, wenn das UE die ETWS-Primärbenachrichtigung empfängt, solange es in einem Ruhemodus oder einen suspendierten bzw. ausgesetzten Verbindungszustand arbeitet, wie etwa dem CELL_PCH-Zustand oder dem URA_PCH-Zustand. Der Zugangssteuermechanismus kann zum Beispiel eines (oder mehreres) von einer Zugangsklassensperrliste, einer DSAC (domainspezifischen Zugangssteuerung) und einer PPAC (Pagingerlaubnis mit Zugangssteuerung) darstellen.
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Eine Zugangsklassensperrliste, eine DSAC und eine PPAC ist jeweils eine Technik, die an sich wohl bekannt ist und daher hierin nicht ausführlich erörtert wird. Kurz gesagt ist die Zugangsklasse eines bestimmten Nutzers typischerweise in der drahtlosen Vorrichtung des Nutzers gespeichert, wie etwa auf einer SIM-Karte der Vorrichtung. ”Normale” oder gewöhnliche Nutzer können zum Beispiel mit einem eingeschränkten Zugang versehen werden, wenn zum Beispiel ein Netz blockiert bzw. überlastet ist, wohingegen zum Beispiel mit Polizei- oder Notfalldiensten oder dergleichen in Zusammenhang stehende Nutzer durch das Netz priorisiert werden können. DSAC wurde ursprünglich eingeführt, um Netzbetreibern zu ermöglichen, ein Fortsetzung von paketvermittelten Verbindungen selbst dann zu ermöglichen, wenn schaltungsvermittelte Verbindungen blockiert bzw. überlastet waren, oder umgekehrt (da zum Beispiel viel Sprachverkehr vorliegt, möglicherweise zum Beispiel infolge eines Notfalls). PPAC wurde eingeführt, so dass selbst in einer Notfallsituation, in der das Netz blockiert bzw. überlastet werden kann, und als ein Folge hiervon der gesamte Zugang mit Ausnahme von Notfalldiensten gesperrt wird, ein Nutzer weiterhin gepaged bzw. per Funkruf angesprochen werden kann und dadurch durch die Notfalldienste gerufen werden kann. Jedoch war es bislang nicht möglich, dass diese Zugangssteuermechanismen für UEs verwendet werden, die sich in einem Zustand befinden, der als ”suspendierter Verbindungszustand” bezeichnet werden kann, wobei dieser zum Beispiel die Pagingkanal-CELL_PCH- und URA_PCH-Zustände oder -modi umfasst, und daher gab es bisher keinen Mechanismus für das Netz, um UEs zu steuern, die sich in einem suspendierten Verbindungszustand befinden.
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In diesem Beispiel wird jedoch ungeachtet dessen, ob sich das empfangende UE in dem Ruhezustand oder einem Pagingkanalzustand oder einem anderen suspendierten bzw. ausgesetzten Verbindungszustand befindet, die Übertragung von RRC-Verbindungsanforderungen (falls sich das UE in dem Ruhezustand befindet) und von Zellaktualisierungs-/URA-Aktualisierungsnachrichten (falls sich das UE in einem suspendierten bzw. ausgesetzten Verbindungszustand wie etwa einem Pagingkanalzustand befindet) durch das UE blockiert oder unterbunden bzw. gehemmt. Insbesondere wird dem UE, nachdem es einen Hinweis empfangen hat, dass eine neue Systeminformation (SI) verfügbar ist bzw. gerade gesendet wird, das Senden einer RRC-Verbindungsanforderung, einer Zellaktualisierungsnachricht oder einer URA-Aktualisierungsnachricht verboten, bis das UE die aktualisierte Systeminformation oder SI erhalten hat. Somit wird effektiv blockiert, dass das UE versucht, den Ruhemodus oder den CELL_PCH- oder URA_PCH-Modus zu verlassen, bevor die neue SI gelesen wurde, und zwar in dem Fall, dass die ETWS-Primärbenachrichtigung empfangen wurde. Dies bedeutet, dass neue Signalisierungsverbindungen oder eine Wiederaufnahme des Sendens von Zell-/URA-Aktualisierungsnachrichten bis zur Erfassung der neuen SI in dem Fall blockiert sind/ist, dass das UE die ETWS-Primärbenachrichtigung und, in diesem Beispiel, eine BCCH-Modifikation, wie sie vorstehend erörtert ist, die gleichzeitig ausgelöst wird, empfangen hat. Dies dient an sich dazu, den Netzverkehr niedrig zu halten, den UEs in der Vergangenheit auf Empfang einer ETWS-Primärbenachrichtigung hin ausgelöst haben, wie es vorstehend ausführlicher erörtert ist.
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Die Erörterung dieses Beispiels fortsetzend erfasst dann das UE die durch das Netz gesendete SI und liest es diese erneut, und bewertet es die Zugangssteuerinformationen (d. h. in den hierin erörterten speziellen Beispielen, je nachdem, die Zugangsklassensperrliste, die DSAC und die PPAC), die in der aktualisierten SI enthalten sind. Das UE kann die gesperrten Dienste gemäß den empfangenen Zugangssteuerinformationen einschränken, wie es an sich bekannt ist.
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In einem Beispiel hiervon wird ein Schutz- bzw. Sicherheitszeitgeber an dem UE verwendet. Der Wert des Schutzzeitgebers kann durch das Netz signalisiert werden, aber vorzugsweise ist der Wert des Schutzzeitgebers durch die UEs vorab gespeichert. In diesem Beispiel wird der Zeitgeber durch das UE auf Empfang der ETWS-Primärbenachrichtigung hin gestartet. Solange der Zeitgeber läuft, wendet das UE die normalen Zugangsklassensperrliste-/PPAC-/DSAC-Regeln auch auf eine Zell-/URA-Aktualisierung für Trigger bzw. Auslöser in der PS-(paketvermittelten)Domäne an, was im Ergebnis verhindert, dass das UE neue Verbindungen zu dem Netz herstellt oder Verbindungen zu dem Netz wiederaufnimmt, und somit verhindert, dass das Netz blockiert bzw. überlastet wird. Falls die ETWS-Sekundärbenachrichtigung empfangen wird, wird der Zeitgeber dann angehalten, was als akzeptabel erachtet wird, da der Zweck erreicht wurde, zu ermöglichen, dass die ETWS-Sekundärbenachrichtigung empfangen wird. Falls der Zeitgeber abläuft, kehrt das UE dann zu einem normalen Zugangsklassensperrliste-/PPAC-/DSAC-Betriebs-/Verhalten zurück, was als akzeptabel erachtet wird, da nach einer gewissen Zeitdauer angenommen werden kann, dass zum Beispiel keine ETWS-Sekundärbenachrichtung durch das Netz gesendet wird oder zumindest nicht innerhalb einer angemessenen Zeit durch das UE empfangen werden kann, und das UE daher ein ”normales” Betriebs-/Verhalten wiederaufnehmen kann.
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In einem weiteren speziellen Beispiel, das insbesondere für den Fall relevant ist, dass das Netz überlastet wird und es gewünscht ist, den Zugang zu dem Netz durch die UEs zu steuern, kann ein Betrieb wie folgt sein. Das Netz signalisiert zunächst, dass das Netz die vorliegende Verbesserung bzw. Erweiterung unterstützt, in der Systeminformation (SI) (zum Beispiel durch Verwendung von einem neuen Flag #1). Wenn das Netz erfasst, dass das Netz überlastet wird, signalisiert das Netz ein neues Flag (zum Beispiel durch Verwendung von einem neuen Flag #2) in der SI, und in einem Beispiel wird das UE bezüglich der SI-Modifikation über eine BCCH-Modifikation informiert. Das UE erfasst auf die BCCH-Modifikation hin erneut die SI, und als Folge hiervon blockiert es ein Verlassen der Ruhemodus-/CELL_PCH-/URA_PCH-Zustände bis zum Abschluss der SI-Erfassung, falls das neue Flag #1 vorher in der SI vorhanden war.
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Zusätzlich wird, ähnlich zu dem vorstehenden ersten Beispiel für den ETWS-Fall, ein Zugangssteuermechanismus verwendet, um einzuschränken, dass die UEs einen Zellaktualisierungs- oder URA-Aktualisierungsvorgang einleiten, wenn das zweite Flag #2 gesetzt war und durch die UEs empfangen wurde. Dies kann nur für bestimmte Fälle erfolgen, wie etwa dann, wenn der Zellaktualisierungsgrund entweder auf ”Uplinkdatenübertragung” oder ”Pagingantwort” eingestellt bzw. gesetzt ist, und gilt, egal ob das UE in dem Ruhemodus oder einem suspendierten bzw. ausgesetzten Verbindungszustand wie etwa dem CELL_PCH-Zustand oder dem URA_PCH-Zustand arbeitet. Der Zugangssteuermechanismus kann zum Beispiel eines (oder mehreres) von einer Zugangsklassensperrliste, einer DSAC (domainspezifischen Zugangssteuerung) und einer PPAC (Pagingerlaubnis mit Zugangssteuerung) darstellen, wie es vorstehend ausführlicher erörtert ist. Nach der Erfassung der neuen SI bewertet das UE die durch die erneut erfasste SI angegebenen Zugangssteuerparameter, und wendet es die Zugangsbeschränkung für Zellaktualisierungs- und URA-Aktualisierungsfälle in dem Fall an, dass das zweite Flag #2 gesetzt war.
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In einem Beispiel hiervon wird ein Schutz- bzw. Sicherheitszeitgeber an dem UE verwendet. Das UE kann den Schutzzeitgeber starten, wenn es zum Beispiel die SI erneut erfasst oder die Zugangssteuerparameter bewertet hat. In diesem Fall wendet das UE die Zugangssteuerung für Zellaktualisierung bzw. URA-Aktualisierung an, solange der Zeitgeber läuft. Das UE kehrt zurück zu einem normalen Betrieb (d. h. die Zugangssteuerung wird für Zellaktualisierung bzw. URA-Aktualisierung nicht länger angewandt), wenn der Schutzzeitgeber abläuft.
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In beiden der zwei Hauptbeispiele, die vorstehend erörtert sind, verhindert die Verwendung eines Schutzzeitgebers, dass das UE ständig die anschließende RRC-Verbindungsherstellung einschränkt oder verhindert und einen Zellaktualisierungs-/URA-Aktualisierungsvorgang einleitet. Das UE kann zu einem normalen Betrieb zurückkehren, wenn der Zeitgeber abläuft.
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In beiden der zwei Hauptbeispiele, die vorstehend erörtert sind, gibt der Zugangssteuermechanismus deutliche Priorisierungsinformationen an das UE: das UE weiß, welcher Typ von Ruf einzuschränken ist, und welcher Typ von Ruf aufgebaut werden kann. Dies ist ungeachtet dessen der Fall, ob das UE in einem Ruhemodus oder einem suspendierten bzw. ausgesetzten Verbindungszustand war, wie etwa einem Pagingkanalzustand, wie zum Beispiel dem CELL_PCH- oder dem URA_PCH-Zustand.
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Außerdem erfordern Beispiel von Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung keinerlei Aktualisierung an der RRC-Schnittstelle, und sind sie insofern für/bei UEs einer alten 3GPP-Release einfach implementierbar.
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Obwohl zumindest einige Aspekte der Ausführungsbeispiele, die hierin unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben sind, Computerprozesse umfassen, die in Verarbeitungssystemen oder Prozessoren durchgeführt werden, erstreckt sich die Erfindung auch auf Computerprogramme, insbesondere auf Computerprogramme auf oder in einem Träger, die zur Realisierung der Erfindung angepasst sind. Das Programm kann vorliegen in Form eines nicht-vorübergehenden Sourcecodes, Objektcodes oder einer Zwischensourcecodes und -objektcodes, wie etwa in einer teilweise kompilierten Form, oder in jeder anderen nicht-vorübergehenden Form, die zur Verwendung bei der Implementierung von Prozessen gemäß der Erfindung geeignet ist. Der Träger kann jede beliebige Instanz oder jede beliebige Vorrichtung sein, die zum Tragen des Programms im Stande ist. Zum Beispiel kann der Träger ein Speichermedium umfassen, wie etwa einen Festkörperspeicher (SSD: ”Solid-State Drive”) oder einen anderen halbleiterbasierten RAM; einen ROM, zum Beispiel eine CD-ROM oder einen Halbleiter-ROM; ein magnetisches Aufzeichnungsmedium, zum Beispiel eine Diskette oder eine Festplatte; optische Speichervorrichtungen im Allgemeinen; usw.
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Es wird selbstverständlich sein, dass der Prozessor oder das Verarbeitungssystem oder die Schaltung, auf die hierin Bezug genommen wird, in der Praxis durch einen einzelnen Chip oder eine einzelne integrierte Schaltung oder mehrere Chips oder mehrere integrierte Schaltungen, die optional als ein Chipsatz bereitgestellt sind, eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC), ein Field-Programmable Gate Array (FPGA), einen digitalen Signalprozessor (DSP), usw. bereitgestellt sein kann. Der Chip oder die Chips kann oder können Schaltungen bzw. Schaltkreise (ebenso wie möglicherweise Firmware) zur Verwirklichung von zumindest einem oder mehreren eines Datenprozessors oder Datenprozessoren, eines Digitalsignalprozessors oder -prozessoren, einer Basisbandschaltung und einer Funkfrequenzschaltung aufweisen, die konfigurierbar sind, um gemäß dem beispielhaften Ausführungsbeispielen zu arbeiten. In diesem Zusammenhang können die beispielhaften Ausführungsbeispiele zumindest teilweise durch Computersoftware, die in einem (nicht-vorübergehenden) Speicher gespeichert und durch den Prozessor ausführbar ist, oder durch Hardware, oder durch eine Kombination von dinglich gespeicherter Software und Hardware (und dinglich gespeicherter Firmware) implementiert werden.
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Die vorstehenden Ausführungsbeispiele sind als veranschaulichende Beispiele der Erfindung zu verstehen. Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind vorgesehen. Es ist zu verstehen, dass jedes Merkmal, das in Bezug auf ein beliebiges Ausführungsbeispiel beschrieben ist, alleine oder in Kombination mit anderen beschriebenen Merkmalen verwendet werden kann, und auch in Kombination mit einem oder mehreren Merkmalen von einem beliebigen anderen Ausführungsbeispielen oder eine beliebige Kombination von beliebigen anderen Ausführungsbeispielen verwendet werden kann. Außerdem können Äquivalente und Modifikationen, die vorstehend nicht beschrieben sind, ebenfalls angewandt werden, ohne von dem Umfang der Erfindung abzuweichen, der in den begleitenden Patentansprüchen definiert ist.
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Drahtlose Vorrichtungen arbeiten unter Netzsteuerung. Das Netz sendet Zugangssteuerinformationen zum Empfang durch drahtlose Vorrichtungen, die in einem suspendierten Verbindungsmodus oder Ruhemodus unter Steuerung des Netzes arbeiten (S10). Die Zugangssteuerinformationen dienen zur Steuerung eines Zugangs zu dem Netz durch die drahtlosen Vorrichtungen ungeachtet dessen, ob die drahtlosen Vorrichtungen in einem suspendierten Verbindungsmodus oder Ruhemodus arbeiten (S20).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Dokument R2-125594 mit dem Titel ”UTRAN issue about the burst traffic caused by ETWS” von NTT DoCoMo, Inc. [0039]
- Dokument R2-125596 [0039]