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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrzeugs. Die Erfindung betrifft ferner ein Computerprogramm.
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Stand der Technik
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Es ist bekannt, dass ein Fahrzeug innerhalb einer bestimmten Zone, beispielsweise einem Parkhaus, zumindest teilweise automatisiert fahren kann. Hierfür muss in der Regel ein Fahrer mit dem Fahrzeug eine oder mehrere Trainingsfahrten in der Zone durchführen. Ohne eine solche Trainingsfahrt ist eine zumindest teilweise automatisierte Fahrzeugführung in der Regel nicht möglich.
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Es besteht also ein Bedarf, dass ein Fahrzeug auch ohne solche Trainingsfahrten zumindest teilweise automatisiert in einer vorbestimmten Zone fahren kann.
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Offenbarung der Erfindung
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann daher darin gesehen werden, ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs bereitzustellen, das die bekannten Nachteile überwindet und eine zumindest teilweise automatisierte Fahrzeugführung in einer vorbestimmten Zone ermöglicht, auch ohne dass dafür das Fahrzeug vorher eine Trainingsfahrt in der Zone absolviert haben muss.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann auch darin gesehen werden, ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs umfassend eine Sensoreinrichtung zum Erfassen eines Fahrzeugumfelds bereitzustellen, das die bekannten Nachteile überwindet und es anderen Fahrzeugen ermöglicht, zumindest teilautomatisiert innerhalb der Zone zu fahren, ohne dass dafür diese anderen Fahrzeuge vorher eine Trainingsfahrt in der Zone absolviert haben müssen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann ferner darin gesehen werden, eine entsprechende Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrzeugs bereitzustellen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann auch darin gesehen werden, ein entsprechendes Computerprogramm bereitzustellen.
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Diese Aufgaben werden mittels des jeweiligen Gegenstands der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von jeweils abhängigen Unteransprüchen.
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Nach einem Aspekt wird ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs bereitgestellt, wobei von dem Fahrzeug an einen externen Server ein einer Fahrtroute des Fahrzeugs zugeordneter Ort gesendet wird, wobei der Server prüft, ob dem gesendeten Ort eine Zone zugeordnet ist, zu welcher Navigationsdaten für eine zumindest teilautomatisierte Fahrzeugführung innerhalb der Zone vorhanden sind, wobei, wenn dem gesendeten Ort eine solche Zone zugeordnet ist, die Navigationsdaten vom Server an das Fahrzeug gesendet werden. Im Folgenden kann dieses Fahrzeug als das zweite Fahrzeug bezeichnet werden.
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Nach einem anderen Aspekt wird ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs umfassend eine Sensoreinrichtung zum Erfassen eines Fahrzeugumfelds bereitgestellt, wobei während einer Fahrt des Fahrzeugs in einer einem Ort zugeordneten Zone das Fahrzeugumfeld mittels der Sensoreinrichtung erfasst wird, wobei nach der Fahrt des Fahrzeugs innerhalb der Zone basierend auf dem erfassten Fahrzeugumfeld Navigationsdaten für eine zumindest teilautomatisierte Fahrzeugführung innerhalb der Zone gebildet und vom Fahrzeug an einen externen Server gesendet werden. Im Folgenden kann dieses Fahrzeug als das erste Fahrzeug bezeichnet werden.
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Nach noch einem Aspekt können die beiden vorgenannten Verfahren in einem gemeinsamen Verfahren zusammengefasst werden. Zur besseren Unterscheidung kann das Fahrzeug, welches die Zone mittels der Sensoreinrichtung erfasst und die Navigationsdaten an den externen Server sendet, als das erste Fahrzeug bezeichnet werden, wie vorstehend bereits definiert. Das Fahrzeug, welches Navigationsdaten vom Server erhält, kann als das zweite Fahrzeug bezeichnet werden, wie vorstehend bereits definiert.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrzeugs bereitgestellt, wobei die Vorrichtung eingerichtet ist, das Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs auszuführen.
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Nach noch einem Aspekt wird ein Computerprogramm bereitgestellt, das Programmcode zur Durchführung des Verfahrens zum Betreiben eines Fahrzeugs umfasst, wenn das Computerprogramm in einem Computer ausgeführt wird.
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Die Erfindung umfasst also insbesondere den Gedanken, Navigationsdaten von einem externen Server an ein Fahrzeug zu senden, wobei diese Navigationsdaten so gebildet sind, dass basierend auf diesen eine zumindest teilautomatisierte Fahrzeugführung innerhalb der Zone möglich ist. Insbesondere umfasst die Erfindung den Gedanken, nach einer Fahrt eines Fahrzeugs in einer Zone, wobei während dieser Fahrt das Fahrzeug mittels einer Sensoreinrichtung das Umfeld des Fahrzeugs erfasst, basierend auf dem erfassten Fahrzeugumfeld Navigationsdaten zu bilden und diese an einen externen Server zu senden. Dadurch können in vorteilhafter Weise diese Navigationsdaten auch weiteren Fahrzeugen durch den externen Server zur Verfügung gestellt werden, die noch nicht die Zone befahren haben.
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Dadurch also, dass einem Fahrzeug von einem externen Server Navigationsdaten für eine zumindest teilautomatisierte Fahrzeugführung gesendet werden, kann dieses die Zone zumindest teilautomatisiert befahren. Dies insbesondere auch dann, wenn das Fahrzeug vorher noch nie die Zone selbst befahren hat, also noch keine Kenntnis über die Infrastruktur und/oder die Topografie der Zone hat. Es kann somit basierend auf den gesendeten Navigationsdaten eine zumindest teilautomatisierte Führung des Fahrzeugs innerhalb der Zone durchgeführt werden.
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Somit umfasst also die Erfindung insbesondere den Gedanken, dass eine aufgezeichnete Trainingsfahrt eines Fahrzeugs (Fahrt des Fahrzeugs innerhalb der Zone) innerhalb einer Zone an den externen Server gesendet wird. Dieser kann dann die Trainingsfahrt an weitere Fahrzeuge senden, so dass diese Kenntnis über die Zone erlangen und selbst eine zumindest teilweise automatisierte Fahrzeugführung innerhalb der Zone durchführen können.
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Die Formulierung „zumindest teilautomatisierte Fahrzeugführung“ umfasst insbesondere eine vollautomatisierte Fahrzeugführung. In einer teilautomatisierten Fahrzeugführung ist in der Regel noch ein Eingriff eines Fahrers in eine Fahrzeugführung erforderlich. Bei einer vollautomatisierten Fahrzeugführung ist in der Regel kein solcher Eingriff mehr notwendig.
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Während der Fahrt des Fahrzeugs innerhalb der Zone, erfasst die Sensoreinrichtung das Fahrzeugumfeld. Hier kann insbesondere vorgesehen sein, dass eine Fahrzeugführung während der Fahrt aufgezeichnet wird. Das heißt also insbesondere, dass Fahrzeugmanöver aufgezeichnet werden. Zusammen mit der Fahrzeugführung kann beispielsweise eine Positionsbestimmung einer momentanen Fahrzeugposition innerhalb der Zone durchgeführt werden, so dass dadurch mitaufgezeichnet werden kann, welches Fahrzeugmanöver an welcher Stelle oder an welcher Position in der Zone durchgeführt wurde.
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Nach einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass vom Server ein Sensorbild eines Umfelds des Orts an das Fahrzeug gesendet wird, wobei ein mittels einer Sensoreinrichtung des Fahrzeugs aufgenommenes Sensorbild eines Fahrzeugumfelds mit dem gesendeten Sensorbild verglichen wird, um abhängig von dem Vergleich erkennen zu können, wenn sich das Fahrzeug im Umfeld des Orts befindet.
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Nach einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Sensoreinrichtung des Fahrzeugs ein Sensorbild eines Umfelds des Orts aufnimmt und das Sensorbild vom Fahrzeug an den Server gesendet wird.
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Dadurch kann also in vorteilhafter Weise ein Fahrzeug, welches selbst noch nicht am Umfeld des Orts war, in die Lage versetzt werden, zu erkennen, ob es sich im Umfeld des Orts aufhält oder nicht.
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Dadurch kann ferner in vorteilhafter Weise eine Genauigkeit und eine Zuverlässigkeit bei der Bestimmung des Ortes verbessert werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn keine oder nur schwache GPS-Signale vorhanden sind, zum Beispiel in einem Tunnel.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das gesendete Sensorbild eine Information darüber umfasst, aus welcher Richtung relativ zum Ort das gesendete Sensorbild aufgenommen wurde, wobei die Information beim Vergleich verwendet wird.
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Nach noch einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass eine Aufnahmerichtung der Sensoreinrichtung relativ zum Ort bestimmt und dem Sensorbild hinzugefügt wird, so dass das Sensorbild die Information darüber umfasst, aus welcher Richtung relativ zum Ort das Sensorbild aufgenommen wurde.
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Dadurch kann in vorteilhafter Weise eine unterschiedliche Aufnahmerichtung der jeweiligen Sensorbilder berücksichtigt werden. Insbesondere können beispielsweise in vorteilhafter Weise perspektivische Verzerrungen ausgeglichen werden. Dies kann in vorteilhafter Weise eine Erkennungsrate erhöhen. Insbesondere kann in vorteilhafter Weise eine Falscherkennungsrate oder eine Falschpositiverkennungsrate reduziert werden.
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Nach einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass der Server eine Position eines Elements im Umfeld des Orts an das Fahrzeug sendet, wobei das Element einen Einfahrtsort in die Zone kennzeichnet.
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Nach einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass vor einem Einfahren des Fahrzeugs in die Zone ein Element im Umfeld des Orts mittels der Sensoreinrichtung des Fahrzeugs erfasst wird, wobei das Element einen Einfahrtsort in die Zone kennzeichnet, wobei eine Position des Elements mittels einer Positionsbestimmungseinrichtung des Fahrzeugs erfasst und vom Fahrzeug an den Server gesendet wird.
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Dadurch ist also in vorteilhafter Weise dem Fahrzeug bekannt, wo genau die Zone beginnt, also ab welcher Fahrzeugposition das Fahrzeug basierend auf den Navigationsdaten zumindest teilautomatisiert geführt werden kann. Es kann zusätzlich zu den Positionsdaten noch das Element selbst im Fahrzeugumfeld gesucht werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn GPS-Signale schwach oder gar nicht vorhanden sind.
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In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass eine momentane Fahrzeugposition an den Server gesendet wird, der nur dann an das Fahrzeug sendet, wenn die momentane Fahrzeugposition in einem vorbestimmten Abstand zum Ort liegt.
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Das heißt also insbesondere, dass erst, wenn sich das Fahrzeug nahe genug am Ort befindet, Daten an das Fahrzeug gesendet werden. Dies also insbesondere vorher nicht. Eine Wahrscheinlichkeit, dass das Fahrzeug auch wirklich zum Ort hinfährt und nicht vorher spontan seine Fahrtroute ändert, steigt in der Regel mit abnehmendem Abstand zum Ort selbst. Dadurch kann also in vorteilhafter Weise sichergestellt werden, dass nicht überflüssigerweise an das Fahrzeug Daten gesendet werden. Dies kann insbesondere in vorteilhafter Weise eine Übertragungszeit, eine Übertragungsbandbreite, eine Übertragungskapazität und/oder eine Übertragungsenergie einsparen. Ressourcen des externen Servers können somit in vorteilhafter Weise eingespart werden und bei Bedarf weiteren Fahrzeugen zur Verfügung gestellt werden, die diese auch wirklich nutzen.
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Mit der Formulierung „externer Server“ ist ein Server bezeichnet, der nicht von den Fahrzeugen umfasst ist, sondern getrennt von diesen gebildet ist. Eine Kommunikation zwischen den Fahrzeugen und dem Server kann insbesondere mittels drahtloser Kommunikationsverfahren durchgeführt werden. Beispielsweise können solche drahtlosen Kommunikationsverfahren beispielsweise Mobilfunkkommunikationsverfahren und/oder WLAN-Kommunikationsverfahren umfassen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass der Ort einem Zielort der Fahrtroute entspricht.
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So kann ein Fahrer bereits vor der Fahrt, also beim Planen seiner Fahrtroute, Kenntnis darüber erlangen, ob an seinem geplanten Ziel, also dem Zielort, eine solche Zone vorhanden ist oder nicht. Gegebenenfalls kann er somit seinen Zielort rechtzeitig ändern. Dies kann in vorteilhafter Weise Zeit sparen und unnötige Umwege vermeiden. Das kann in vorteilhafter Weise bei einem Verbrennungsmotor Kraftstoff oder bei einem Elektromotor elektrische Energie einsparen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Zone eine Parkfläche und/oder eine elektrische Ladestation umfasst.
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Dadurch ist also in vorteilhafter Weise ein zumindest teilautomatisiertes Parken und/oder teilautomatisiertes Führen des Fahrzeugs zu einer Ladestation ermöglicht.
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Ein Ort, der einer Fahrtroute des Fahrzeugs zugeordnet ist, bezeichnet insbesondere einen Ort, der auf oder an dieser Fahrtroute liegt. Es kann sich hierbei insbesondere um den Zielort oder um einen Zwischenort handeln. Die Fahrtroute des Fahrzeugs bezeichnet insbesondere die Route des Fahrzeugs, die das Fahrzeug nehmen wird. Beispielsweise kann eine solche Fahrtroute mittels eines Navigationssystems geplant und/oder bereitgestellt werden.
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Eine Vorrichtung, die eingerichtet ist, die erfindungsgemäßen Verfahren auszuführen, umfasst insbesondere eine Sensoreinrichtung zum Erfassen eines Fahrzeugumfelds und/oder eine Positionsbestimmungseinrichtung zum Bestimmen einer momentanen Fahrzeugposition und/oder zum Bestimmen einer Position eines Elements in dem Fahrzeugumfeld und/oder eine Kommunikationseinrichtung zum Kommunizieren mit einem externen Server. Eine solche Kommunikationseinrichtung umfasst insbesondere einen Sender und einen Empfänger zum Senden und Empfangen von Daten, insbesondere Navigationsdaten und/oder Sensorbildern und/oder Positionsdaten.
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Nach einer Ausführungsform kann eine Sensoreinrichtung beispielsweise einen oder mehrere Sensoren umfassen. Die Sensoren können insbesondere gleich oder vorzugsweise unterschiedlich gebildet sein. Bei den Sensoren kann es sich beispielsweise um einen Ultraschallsensor, einen Radarsensor, einen Videosensor oder um einen Lidarsensor handeln. Insbesondere kann die Sensoreinrichtung einen Laserscanner umfassen. Insbesondere kann die Sensoreinrichtung eine Videokamera mit einem Videosensor oder mehreren Videosensoren umfassen. Insbesondere kann die Videokamera als eine Stereovideokamera ausgebildet sein.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Hierbei zeigen
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1 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Fahrzeugs,
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2 ein Ablaufdiagramm eines weiteren Verfahrens zum Betreiben eines Fahrzeugs,
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3 eine Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrzeugs und
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4 eine Kreuzung.
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Im Folgenden können für gleiche Merkmale gleiche Bezugszeichen verwendet werden.
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1 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Fahrzeugs.
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Gemäß einem Schritt 101 wird von dem Fahrzeug an einen externen Server ein einer Fahrtroute des Fahrzeugs zugeordneter Ort gesendet. In einem Schritt 103 prüft der Server, ob dem gesendeten Ort eine Zone zugeordnet ist, zu welcher Navigationsdaten für eine zumindest teilautomatisierte Fahrzeugführung innerhalb der Zone vorhanden sind. Wenn dies der Fall ist, also wenn dem gesendeten Ort eine solche Zone zugeordnet ist, werden die Navigationsdaten in einem Schritt 105 vom Server an das Fahrzeug gesendet. Sofern eine solche Zone nicht vorhanden ist, wird in einem Schritt 107 eine Meldung oder eine Nachricht an das Fahrzeug gesendet, dass keine solche Zone vorhanden ist und/oder dass keine entsprechenden Navigationsdaten für den Ort vorliegen.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Fahrzeugs, wobei das Fahrzeug eine Sensoreinrichtung zum Erfassen eines Fahrzeugumfelds umfasst.
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In einem Schritt 201 wird während einer Fahrt des Fahrzeugs in einer einem Ort zugeordneten Zone das Fahrzeugumfeld mittels der Sensoreinrichtung erfasst.
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Nach der Fahrt des Fahrzeugs innerhalb der Zone werden basierend auf dem erfassten Fahrzeugumfeld Navigationsdaten für eine zumindest teilautomatisierte Fahrzeugführung innerhalb der Zone gemäß einem Schritt 203 gebildet. Diese Navigationsdaten werden vom Fahrzeug an einen externen Server gemäß einem Schritt 205 gesendet.
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3 zeigt eine Vorrichtung 301 zum Betreiben eines Fahrzeugs. Die Vorrichtung 301 ist insbesondere dafür eingerichtet, das Verfahren gemäß 1 und/oder gemäß 2 auszuführen oder durchzuführen.
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Die Vorrichtung 301 umfasst eine Sensoreinrichtung 303 zum Erfassen eines Fahrzeugumfelds. Ferner umfasst die Vorrichtung 301 eine Positionsbestimmungseinrichtung 305. Die Positionsbestimmungseinrichtung 305 ist insbesondere ausgebildet, eine momentane Fahrzeugposition zu bestimmen. Die Positionsbestimmungseinrichtung 305 kann zusätzlich oder alternativ insbesondere dafür ausgebildet sein, eine Position eines Elements im Fahrzeugumfeld zu bestimmen, wobei das Element beispielsweise mittels der Sensoreinrichtung 303 erfasst werden kann.
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Des Weiteren umfasst die Vorrichtung 301 eine Datenverarbeitungseinrichtung 307, beispielsweise einen Computer. Die Datenverarbeitungseinrichtung 307 ist insbesondere dafür ausgebildet, basierend auf dem erfassten Fahrzeugumfeld und/oder auf den bestimmten Positionen Navigationsdaten für eine zumindest teilautomatisierte Fahrzeugführung zu bilden. Insbesondere ist die Datenverarbeitungseinrichtung 307 dafür ausgebildet, Sensorbilder miteinander zu vergleichen.
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Ferner umfasst die Vorrichtung 301 eine Kommunikationseinrichtung 309 zum Kommunizieren mit einem nicht gezeigten externen Server. Die Kommunikationseinrichtung 309 kann hierfür insbesondere einen Sender (nicht gezeigt) und einen Empfänger (nicht gezeigt) umfassen.
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4 zeigt eine Kreuzung 401.
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Im Folgenden beziehen sich Richtungsangaben auf die Papierebene.
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Die Kreuzung 401 umfasst drei Straßen 403, 405 und 407, die sich kreuzen. Hierbei kommt die Straße 403 von links, die Straße 405 kommt von unten und die Straße 407 kommt von rechts.
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Gezeigt sind ferner drei Fahrzeuge 409, 411 und 413. Das Fahrzeug 409 fährt auf der Straße 403 von links nach rechts. Das Fahrzeug 411 fährt auf der Straße 405 von unten nach oben. Das Fahrzeug 413 fährt auf der Straße 407 von rechts nach links.
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Eine jeweilige Fahrtrichtung der Fahrzeuge 409, 411 und 413 ist mit einem Pfeil mit dem Bezugszeichen 417 gekennzeichnet.
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Das Bezugszeichen 415 kennzeichnet eine Parkfläche, beispielsweise eine Parkfläche innerhalb eines Parkhauses. Die Parkfläche 415 ist ein Beispiel einer Zone, die im Folgenden auch als Homezone bezeichnet werden kann. Dies deshalb, da sich der englische Begriff „Homezone“ für dieses technische Gebiet eingebürgert hat.
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Das Fahrzeug 411 umfasst eine Sensoreinrichtung 419, die ausgebildet ist, ein Fahrzeugumfeld zu erfassen. Ein Erfassungswinkel der Sensoreinrichtung 419 ist mit einem Doppelpfeil mit dem Bezugszeichen 421 gekennzeichnet.
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Obwohl nicht explizit gezeigt, umfassen die Fahrzeuge 409 und 413 ebenfalls jeweils eine Sensoreinrichtung zum Erfassen eines Fahrzeugumfelds. Ebenfalls nicht gezeigt umfasst jedes Fahrzeug eine Kommunikationseinrichtung zur Kommunikation mit einem externen Server.
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Das Bezugszeichen 423 kennzeichnet eine Position (auch Anfangsposition oder Einfahrtsort genannt), die den Anfang der Parkfläche 415 markiert.
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Das Bezugszeichen 425 kennzeichnet eine Position, von welcher sich das Fahrzeug 411 der Position 423 nähert. Entsprechend kennzeichnet das Bezugszeichen 427 eine Position, von welcher sich das Fahrzeug 413 der Anfangsposition 423 der Zone 415 nähert. Entsprechend kennzeichnet das Bezugszeichen 429 eine Position, von welcher sich das Fahrzeug 409 der Anfangsposition 423 nähert.
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Im Folgenden kann die Position 425 auch wie folgt abgekürzt oder bezeichnet werden: Pos 1. Die Position 427 kann im Folgenden als Pos 2 abgekürzt oder bezeichnet werden. Die Position 429 kann im Folgenden auch als Pos 3 bezeichnet oder abgekürzt werden. Die Position 423 kann im Folgenden auch als Pos 4 bezeichnet oder abgekürzt werden.
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Ferner sind in dem Umfeld der Kreuzung 401 mehrere Elemente oder Objekte eingezeichnet, die jeweils mit einer Zahl von 1 bis 10 durchnummeriert sind, wobei die Zahlen jeweils in einem Kreis stehen. Bei diesen Elementen kann es sich beispielsweise um einen Mülleimer, einen Hydranten, einen Briefkasten oder beliebige andere Objekte handeln, die sich üblicherweise in einem Kreuzungsumfeld befinden.
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Hierbei kennzeichnen die Elemente 4 und 5 respektive 6 und 7 jeweils eine Schranke, die eine Ein (Elemente 4 und 5) – respektive Ausfahrt (Elemente 6 und 7) der Zone 415 versperren oder freigeben kann.
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Im Folgenden können die einzelnen Elemente 1 bis 10 auch als Landmarks bezeichnet werden. Dies deshalb, da sich dieser englische Begriff auf diesem technischen Gebiet eingebürgert hat.
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Im Folgenden wird anhand der in der 4 dargestellten Kreuzung 401 mit den drei Fahrzeugen 409, 411 und 413 eine Ausführungsform des Verfahrens näher erläutert werden.
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Das Fahrzeug 411 erkennt mit Hilfe der Sensoreinrichtung 419 und deren Erfassungsbereich respektive Erfassungswinkel 421 eine Homezone 415. Homezones werden in der Regel durch die sogenannten Landmarks erkannt. Die in 4 gezeigten Landmarks 1 bis 10 ergeben ein charakteristisches Muster/Bild (Sensorbild) und kennzeichnen den Beginn der anschließenden Homezone 415. Als Platzhalter kann für die Nummerierung der Landmarks ein „X“ verwendet werden.
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Das Verfahren umfasst insbesondere die folgenden Schritte:
- 1. Die Landmarks der Homezone 415 werden in Kombination mit der aktuellen oder momentanen Fahrzeugposition über eine Datenverbindung an einen externen Server und/oder einen sozialen Netzwerk-Dienst (der externe Server kann beispielsweise einen solchen sozialen Netzwerk-Dienst bereitstellen)
- 2. Die bestimmte GPS-Position (momentane Fahrzeugposition) wird zum Zeitpunkt der Erfassung einer Landmark X (mittels der Sensoreinrichtung) gespeichert.
- 3. Je nach Annäherung an eine Landmark X können dies unterschiedliche Positionsinformationen sein. Entsprechend ist auch die Perspektive auf die Landmark X unterschiedlich (4: Pos 1 bis Pos 3).
- 4. Die Endposition (4, Pos 4) an einer Landmark X wird ebenfalls gespeichert und an den externen Server und/oder an den sozialen Netzwerk-Dienst (, der beispielsweise ein soziales Netzwerk bereitstellen kann,) übergeben oder gesendet. Das heißt also insbesondere, dass die Pos 4 die letzte GPS-Position ist, bevor die Homezone 415 beginnt (also die gemäß einer Trainingsfahrt trainierten Abläufe hinsichtlich eine Fahrzeugführung automatisiert starten).
- 5. Damit wird eine Korrelation zwischen Landmark X aus unterschiedlichen Startpositionen mit einer Zielposition der Landmark X erstellt, das heißt egal aus welchen Richtungen ein Fahrzeug in 4 an die Landmarks 1–10 heranfährt, die Homezone startet immer kurz vor den Schranken 4, 5 und 6, 7. Kommt ein Fahrzeug aus der gegenüberliegenden Straße, werden alle Landmarks 1–10 in der Position Pos 1 erfasst (symbolisch dargestellt durch das Fahrzeug 411). Kommt das Fahrzeug über Position Pos 2 (symbolisch dargestellt durch das Fahrzeug 413), dann werden nur unmittelbar die Landmarks 8, 9, 1, 2, 4 und 5 erfasst. Kommt das Fahrzeug aus Position Pos 3, dann nur unmittelbar die Landmarks 10, 3, 2, 4 (symbolisch dargestellt durch das Fahrzeug 409). Die entsprechend der verschiedenen Positionen erfassten Landmarks hängen jeweils entsprechend der möglichen Erfassungswinkel 421 der Fahrzeuge ab. Jedes Mal endet die Annäherung in Position Pos 4 vor der Schranke 4, 5 und 6, 7, wo dann die Homezone 415 beginnt.
- 6. Nutzer des Sozialen Netzwerks und/oder des externen Servers haben Zugang zu den gespeicherten Landmarks X (Anfangs- und Endpositionen inklusive).
- 7. Ein Fahrzeug kann mehrere solcher Landmarks zu weiteren Homezones erfassen und speichern – Landmarks X1 bis Xn (n = Anzahl der Landmarks). Jeweils in Kombination mit der GPS-Position des Fahrzeugs (momentane Fahrzeugposition) zum Zeitpunkt der Landmark-Erfassung und der Endposition am Beginn der Homezone 415.
- 8. All diese Landmarks werden über den externen Server und/oder über das soziale Netzwerk versendet und gespeichert und anderen Nutzern oder Fahrern eines Fahrzeugs zur Verfügung gestellt.
- 9. Ein Fahrzeug gemäß diesem Verfahren transferiert nach erfolgreicher Speicherung einer Landmark X ebenfalls die komplette Fahrt (insbesondere die Fahrt innerhalb der Homezone 415, also insbesondere die Navigationsdaten) an den externen Server und/oder an das soziale Netzwerk, so dass diese Informationen zugängig für andere Teilnehmer dieses Dienstes und/oder des externen Servers sind.
- 10. Ein zweites Fahrzeug (in 4 nicht gezeigt) mit derselben Technik und Teilnahme am externen Server bzw. Sozialem Netzwerk nähert sich nun der Homezone 415, gekennzeichnet durch die Positionen Pos 1 bis Pos 3 und der Endposition Pos 4.
- 11. Das zweite Fahrzeug hat die Homezone 415 noch nie selbst durchfahren oder trainiert – kennt also die Verhältnisse in der Homezone 415 nicht.
- 12. Ab einem der Zeitpunkte Pos 1 bis Pos 3 wird über den externen Server und/oder das soziale Netzwerk die Homezone 415 des ersten Fahrzeugs erkannt/abgeglichen (also werden die Navigationsdaten an das zweite Fahrzeug gesendet) und in das zweite Fahrzeug geladen.
- 13. Ab Pos 4 kann nun das zweite Fahrzeug die geladene Homezone 415 vom ersten Fahrzeug umsetzen, das heißt nun selbst automatisiert die Homezone 415 durchfahren.
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Über die Fahrzeugpopulation und wachsende Bedeutung der Technologien wird sich die Verfügbarkeit von Homezones mit deren Landmarks im Datendienst sehr schnell vervielfachen und die Abdeckung von Homezones für diesen Dienst nimmt zu. Damit vergrößern sich eine Attraktivität und eine Verfügbarkeit der Anwendung und der Endkundennutzen auf beliebige Orte.
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Die Anwendbarkeit auf Mietwagenflotten oder Car2Go-Konzepten bringt dort weitere Vorteile und kann im Geschäftsmodell einen hohen Mehrwert bieten – Valet Parking (automatisiertes Parken) auf beliebigen Parkflächen wird realisiert, die durch Landmarks gekennzeichnet sind.
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Für die genannten Fahrzeugflotten (Mietwagenflotten, aber nicht nur auf Mietwagenflotten beschränkt, sondern auch auf beliebige Fahrzeugflotten anwendbar) ist dies bedeutend, insbesondere wenn die Fahrzeugflotte Elektrofahrzeuge umfasst. Denn das Verfahren kann den Betrieb rund um eine Ladestation für Elektrofahrzeuge stark vereinfachen. Denn ein solches Elektrofahrzeug kann über das erfindungsgemäße Verfahren beliebige Ladestationen in einem fixierten Bereich oder in einer Zone (Homezone) anfahren, sobald es durch eine Landmark gekennzeichnet ist – und mindestens ein Fahrzeug dieser Flotte die Homezone mit dem Verfahren vorher antrainiert und gespeichert hat und an den externen Server gesendet hat.