DE102013221924A1

DE102013221924A1 - Fahrzeugsitz mit einem Beschlag mit Easy-Entry-Funktion

Info

Publication number: DE102013221924A1
Application number: DE201310221924
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Pluta; Heinrich Hammann; Thomas Dill; Christian Wolf
Original assignee: Johnson Controls Components GmbH and Co KG
Current assignee: Adient US LLC
Priority date: 2013-09-27
Filing date: 2013-10-29
Publication date: 2015-04-23

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz (1), umfassend zumindest eine Sitzlehne (1.1) und ein Sitzkissen (1.2), mit einem Easy-Entry-System (EE) mit zumindest einem Beschlag (2), welcher wenigstens ein Beschlagoberteil (2.1) und ein Beschlagunterteil (2.2) aufweist, an welchem eine vorgespannte Easy-Entry-Klinke (4) drehbar angeordnet ist, die mittels eines Zugelements (5) mit dem Beschlagoberteil (2.1) verriegelbar oder entriegelbar ist, wobei das Zugelement (5) mit einem Ende (5.1) sitzteilfest an der Easy-Entry-Klinke (4) und mit dem andere Ende (5.2) ortsfest am Boden oder unterschienenfest gelagert ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einem Beschlag mit Easy-Entry-Funktion.
Im Stand der Technik sind verschiedene Easy-Entry-Systeme bekannt, welche einen erleichterten Einstieg in eine zweite Sitzreihe eines Fahrzeuges ermöglichen. Das Easy-Entry-System ist durch einen Entriegelungshebel, welcher üblicherweise an einer Sitzlehne des Fahrzeugsitzes angeordnet ist, betätigbar, wodurch die Sitzlehne des Fahrzeugsitzes aus einem Einstiegsbereich schwenkt. Ist der Fahrzeugsitz auf Schienen angeordnet, kann der Fahrzeugsitz bei Betätigung des Entriegelungshebels zusätzlich oder alternativ in Fahrtrichtung aus dem Einstiegsbereich heraus verschiebbar sein.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Fahrzeugsitz mit einem Easy-Entry-System und mit erweiterter Komfortfunktion anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst und betrifft einen Fahrzeugsitz mit einem integrierten Easy-Entry-System und einer erweiterten Komfortfunktion.
Insbesondere besteht der Beschlag des Fahrzeugsitzes zumindest aus einem Beschlagoberteil, welches an der Sitzlehne angeordnet ist, und einem an einem Unterbau befestigten Beschlagunterteil, wobei an jeweils einer Seite des Fahrzeugsitzes ein solcher Beschlag angeordnet sein kann, welche insbesondere mittels eines Übertragungselementes miteinander verbunden sind. Dabei ist im Bereich des Beschlagunterteiles eine Easy-Entry-Klinke für eine Easy-Entry-Bewegung drehbar angeordnet. Die Sperr- oder Easy-Entry-Klinke ist am Beschlagunterteil mittels eines Zugelements, insbesondere eines Seils, wie eines Stahlseils, federbelastet angeordnet. Das Zugelement ist mit einem Ende an der Sperr- oder Easy-Entry-Klinke angelenkt, insbesondere eingehängt und damit insbesondere sitzteilfest, insbesondere oberschienenfest, angeordnet. Das andere Ende des Zugelements ist ortsfest am Boden oder am Fahrzeugsitz, insbesondere unterschienenfest befestigt.
Die Sperr- oder Easy-Entry-Klinke oder eine andere Klinke oder Komponente des Beschlags weist mindestens einen vorderen und hinteren Anschlag zur Integration einer Softlock-Funktion in die Easy-Entry-Klinke auf, wobei die Anschläge in der Höhe oder seitlich zueinander versetzt sind und somit unterschiedliche Höhen aufweisen bzw. seitlich voneinander beabstandet sind. Dies ermöglicht in einfacher Art und Weise die Integration einer toleranz-, benutzer- und bedienabhängigen Softlock-Entriegelungsfunktion in die Easy-Entry-Klinke zur Betätigung der Easy-Entry-Bewegung. Dabei ist die Softlock-Entriegelungsfunktion mittels der Sperr- oder Easy-Entry-Klinke mit dem vorderen Anschlag nach vorne entriegelbar und somit „wegschaltbar“.
Insbesondere der vordere Anschlag kann dabei unabhängig an einer zweiten Klinke oder an einer anderen Komponente des Beschlags angeordnet sein. Der hintere Anschlag ist bevorzugt in die Easy-Entry-Klinke integriert, so dass ein frühzeitiges Wiederaufrichten der Sitzlehne verhindert wird, wenn die Sitzlehne in der Easy-Entry-Position ist.
Anstelle des Höhenversatzes der Anschläge können diese auch seitlich versetzt sein, so dass der vordere Anschlag auch dann greift, wenn die Easy-Entry-Klinke den Weg nach hinten bereits freigibt, um die Sitzlehne wieder aufzurichten.
Mit anderen Worten: Die vorgespannte Easy-Entry-Klinke ist am Beschlagunterteil drehbar angeordnet und mittels des Zugelements mit dem Beschlagoberteil verriegelbar oder entriegelbar, wobei das Zugelement mit einem Ende sitzteilfest an der Easy-Entry-Klinke und mit dem andere Ende ortsfest am Boden oder unterschienenfest gelagert ist.
In einer möglichen Ausführungsform ist das Zugelement derart ausgebildet, dass sich während einer Längsverstellung des Fahrzeugsitzes in eine vordere Easy-Entry-Position am Zugelement eine Lose einstellt, durch welche die vorgespannte Easy-Entry-Klinke mit dem Beschlagoberteil verriegelt, indem die Easy-Entry-Klinke infolge einer Federkraft in Verriegelungsrichtung, insbesondere nach oben bewegt oder gedrückt und somit verriegelt wird und ein Verschwenken der Sitzlehne nach hinten in Gebrauchs-, Sitz- oder Komfortposition verhindert wird.
Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Easy-Entry-Klinke mindestens eine Aussparung mit mindestens einem vorderen Anschlag und einem hinteren Anschlag zur Integration einer Softlock-Funktion aufweist. Dabei sind der vordere Anschlag und der hintere Anschlag in der Höhe zueinander versetzt. Mit anderen Worten: Die beiden Anschläge weisen unterschiedliche Anschlagshöhenniveaus auf. Die unterschiedlichen Höhen der Anschläge ermöglichen eine Entriegelung und somit ein Freigeben oder Wegschalten der Easy-Entry-Klinke, so dass die Sitzlehne über die Easy-Entry-Position hinaus in eine weitere Komfortposition nach vorne in eine Ladeboden- oder Tischposition geschwenkt werden kann, in welcher die Sitzlehne im Wesentlichen parallel zum Sitzkissen anordenbar ist.
Weiterhin können der vordere Anschlag und der hintere Anschlag unterschiedliche Steigungen aufweisen. Dies ermöglicht eine komfortable, insbesondere leichtere Bedienbarkeit und Unterstützung des Nutzers beim Einstellen der weiteren Komfortposition.
In einer möglichen Ausführungsform weist der vordere Anschlag eine steilere Steigung als der hintere Anschlag auf. Mit anderen Worten: Der hintere, eine Entriegelung bewirkende Anschlag weist eine flache Steigung auf und ermöglicht somit eine leichtere Bedienbarkeit.
Darüber hinaus ist das Zugelement mittels mindestens eines Umlenkelements umgelenkt. Beispielsweise ist das Zugelement an einem ersten Umlenkelement in einem Bereich von 90° bis 170° und gegebenenfalls zusätzlich an einem zweiten Umlenkelement in einem Bereich von 270° bis 360° umgelenkt.
Zur Aufnahme der Lose des Zugelements infolge einer Längsverstellung des Fahrzeugsitzes ist das Zugelement mit mindestens einer Wickelanordnung versehen. In einer möglichen Ausführungsform ist die Wickelanordnung aus zumindest einer in einem Zylinder angeordneten Zugfeder gebildet. Alternativ ist die Wickelanordnung aus zumindest einer federbelasteten Seiltrommel gebildet.
Die Beschlagteile des Beschlags sind relativ zueinander bewegbar, so dass eine Drehbewegung relativ zwischen dem Beschlagoberteil und dem Beschlagunterteil und somit eine Verstellung der Sitzlehne relativ zum Sitzkissen möglich ist.
Vorzugsweise ist an jeweils einer Seite des Fahrzeugsitzes ein solcher Beschlag angeordnet, wobei die Beschläge über ein Übertragungselement miteinander gekoppelt sind. Damit ist eine Arretierung der Sitzlehne beidseitig aufhebbar, um dieselbe schwenken zu können.
Bei dem Übertragungselement handelt es sich insbesondere um eine Stange oder ein Rohr, welche bzw. welches die Beschlagkomponente mit einer gegebenenfalls weiteren vorhandenen Beschlagkomponente verbindet, wobei das Übertragungselement um seine Längsachse drehbar ist, wie aus der DE 10 2004 008 599 B3 bekannt ist. Sind zwei Beschlagkomponenten vorgesehen, sind diese mit dem Übertragungselement gekoppelt, wobei diese Kopplung vorzugsweise aus einer formschlüssigen Verbindung zwischen einem jeweiligen Ende des Übertragungselementes und der jeweiligen Beschlagkomponente resultiert.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigen:
1 schematisch in Seitenansicht einen Ausschnitt eines Fahrzeugsitzes mit einer Sitzlehne und einem Sitzkissen sowie mit einem Beschlag mit integriertem Easy-Entry-System mit entriegelter Softlock-Funktion,
2 schematisch in Seitenansicht einen Ausschnitt eines Fahrzeugsitzes mit einer Sitzlehne und einem Sitzkissen sowie mit einem Beschlag mit integriertem Easy-Entry-System mit verriegelter Softlock-Funktion,
3 schematisch in perspektivischer Ansicht von schräg vorne einen Ausschnitt eines Fahrzeugsitzes mit einer Sitzlehne und einem Sitzkissen sowie mit einem Beschlag mit integriertem Easy-Entry-System mit verriegelter Softlock-Funktion, und
4A bis 4C schematisch einen vergrößerten Ausschnitt des Beschlags in verschiedenen Entriegelungs-/Verriegelungspositionen.
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
1 zeigt in Seitenansicht einen erfindungsgemäß ausgestatteten Fahrzeugsitz 1 mit einer Sitzlehne 1.1 und einem Sitzkissen 1.2, wobei die Sitzlehne 1.1 mittels eines Beschlags 2 drehbar am Sitzkissen 1.2 angeordnet ist.
Die Anordnung des Fahrzeugsitzes 1 im Fahrzeug definiert dabei das nachfolgend verwendete Koordinatensystem umfassend eine Hochachse z, eine Längsachse y und eine Querachse x, wobei die Hochachse z parallel zur Fahrzeughochausrichtung, die Längsachse y parallel zur Fahrzeuglängsausrichtung und die Querachse x parallel zur Fahrzeugquerausrichtung ist.
Der Fahrzeugsitz 1 ist beispielsweise ein Vordersitz oder ein Fahrzeugsitz einer hinteren, beispielsweise einer zweiten Sitzreihe für ein Fahrzeug und ist auf einem Schienensystem 3 angeordnet, wodurch der Fahrzeugsitz 1 in Längsrichtung des Fahrzeuges verschiebbar ist.
Um einen Einstieg in einen Fondbereich oder eine hintere Sitzreihe des Fahrzeuges zu vereinfachen, weist der Fahrzeugsitz 1 eine mittels eines Easy-Entry-Systems EE des Beschlags 2 realisierbare Easy-Entry-Funktion.
Bei der Easy-Entry-Funktion handelt es sich um eine Einstiegshilfe, die einen vergrößerten und somit bequemeren Zugang zu dem Fondbereich, insbesondere eines zweitürigen Fahrzeuges oder in eine hintere Sitzreihe eines mehrtürigen Fahrzeuges ermöglicht. Mittels des Easy-Entry-Systems EE wird der Fahrzeugsitz 1 auf dem Schienensystem 3 in Fahrtrichtung verschoben, um den Einstiegsbereich zu vergrößern, wobei gleichzeitig die Sitzlehne 1.1 des Fahrzeugsitzes 1 nach vorne geklappt wird. Dabei ist ein Schwenkbereich der Sitzlehne 1.1 bei ausgelöster Easy-Entry-Funktion z. B. bis zu 35° nach vorne in eine Easy-Entry-Position begrenzt.
Darüber hinaus kann die Sitzlehne 1.1 in eine weitere Komfortposition, insbesondere in eine Ladebodenposition, mittels einer erweiterten Komfortfunktion geschwenkt werden. In dieser Ladebodenposition oder Tischposition ist die Sitzlehne 1.1 im Wesentlichen parallel zum Sitzkissen 1.2 anordenbar.
Das Easy-Entry-System EE ist in dem Beschlag 2 integriert. Der Beschlag 2 weist ein Beschlagoberteil 2.1, welches an der Sitzlehne 1.1 angeordnet ist, und ein an einem Unterbau befestigtes Beschlagunterteil 2.2 auf.
Dabei kann an jeweils einer Seite des Fahrzeugsitzes 1 ein solcher Beschlag 2 angeordnet sein, welche insbesondere mittels eines nicht gezeigten Übertragungselementes miteinander verbunden sind.
Das Beschlagoberteil 2.1 ist lehnenfest an der Sitzlehne 1.1 befestigt und das Beschlagunterteil 2.2 ist unterbaufest beispielsweise am Fahrzeugboden befestigt angeordnet. Der Beschlag 2 ist derart ausgebildet, dass eine Drehbewegung relativ zwischen dem Beschlagoberteil 2.1 und dem Beschlagunterteil 2.2 um eine Schwenkachse S erfolgt.
Die an jeder Seite der Sitzlehne 1.1 angeordneten Beschläge 2 sind über ein nicht näher dargestelltes Übertragungselement in Form einer gekröpften Übertragungsstange oder eines Rohres miteinander gekoppelt, so dass eine Arretierung der Sitzlehne 1.1 beidseitig aufhebbar ist, um dieselbe schwenken zu können. Dabei ist jeweils ein Beschlag 2 an einem Ende des Übertragungselementes formschlüssig befestigt.
Bei dem Übertragungselement handelt es sich insbesondere um eine Stange oder ein Rohr, welche bzw. welches die Beschlagkomponente mit einer gegebenenfalls weiteren vorhandenen Beschlagkomponente verbindet, wobei das Übertragungselement um seine Längsachse drehbar ist, wie aus der DE 10 2004 008 599 B3 bekannt ist.
Der Beschlag 2 weist eine federbelastete Easy-Entry-Klinke 4 für eine Freigabe/Sperrung einer Easy-Entry-Bewegung, insbesondere zur Entriegelung und einem möglichen Vorschwenken der Sitzlehne 1.1 auf. Die Easy-Entry-Klinke 4 ist im oberen, der Sitzlehne 1.1 zugewandten Bereich des Beschlagunterteiles 2.2 um eine Achse 4.1 drehbar angeordnet und gelagert.
Die Easy-Entry-Klinke 4 ist mittels eines Zugelements 5, insbesondere einem Bowdenzug, betätigbar. Das Zugelement 5 ist insbesondere ein Seil, z. B. ein Stahlseil oder ein anderes geeignetes Seil. Das Zugelement 5 ist mit einem Ende 5.1 sitzteilfest angelenkt. Im Ausführungsbeispiel ist das Zugelement 5 oberschienenfest an der Easy-Entry-Klinke 4 befestigt. Das andere Ende 5.2 ist ortsfest am Fahrzeugsitz 1, insbesondere unterschienenfest anordnet oder am Boden befestigt. Vorteilhaft erfolgt eine Adaption des anderen Endes 5.2 am Fahrzeugsitz 1 direkt oder an einer Unterschiene 3.1 des Schienensystems 3.
Bei einem Längsverstellen des Fahrzeugsitzes 1 und somit einer Relativbewegung zwischen einer Unterschiene 3.1 und einer Oberschiene 3.2 mit dem Fahrzeugsitz 1 wird das oberschienenfeste und sitzteilfeste Ende 5.1 gegenüber dem ortsfesten und unterschienenfesten Ende 5.2 bewegt.
Zusätzlich kann das Zugelement 5 an mindestens einer Stelle umgelenkt sein. Im Ausführungsbeispiel nach 2 ist das Zugelement 5 an zwei Stellen mittels jeweils eines als Umlenkrolle 5.3 ausgebildeten Umlenkelements umgelenkt. Dabei ist das Zugelement 5 an einem ersten Umlenkelement, das gegenüber einem zweiten Umlenkelement in Richtung der Fahrzeughochachse z höher angeordnet ist, in einem Bereich von 90° bis 170° und am zweiten Umlenkelement in einem Bereich von 180° bis 360° umgelenkt. Somit ist beim Verstellen des Fahrzeugsitzes 1 das Zugelement 5 sicher geführt.
Die Easy-Entry-Klinke 4 weist mindestens einen vorderen Anschlag 4.2 und einen hinteren Anschlag 4.3 zur Integration einer Softlock-Funktion in die Easy-Entry-Klinke 4 auf. Alternativ kann in nicht näher dargestellter Art und Weise zumindest der vordere Anschlag 4.2 Teil einer anderen Klinke oder einer anderen Komponente des Beschlags 2 sein. Die Integration des hinteren Anschlags 4.3 in die Easy-Entry-Klinke 4 ermöglicht, dass die Sitzlehne 1.1 frühzeitig wiederaufgerichtet wird, wenn die Sitzlehne 1.1 in der Easy-Entry-Position ist.
Die Anschläge 4.2, 4.3 sind an einer Aussparung 4.4 in der Richtung Sitzlehne 1.1 weisenden Oberkante der Easy-Entry-Klinke 4 ausgebildet. Darüber hinaus sind die Anschläge 4.2, 4.3 in Richtung der Hochachse z in der Höhe zueinander versetzt und weisen somit unterschiedliche Höhen auf. Die unterschiedlichen Niveaus des vorderen und hinteren Anschlags 4.2, 4.3 ermöglichen es, dass die Softlock-Funktion in die „wegschaltbare“ Easy-Entry-Klinke 4 integriert ist. Vorteilhaft ist ein nach unten auslaufender trichterförmiger Ausschnitt – die Aussparung 4.4 – wodurch in der Easy-Entry-Position des Fahrzeugsitzes 1 ein Spiel herausgestellt wird.
Mit anderen Worten: Im Ausführungsbeispiel weist die Aussparung 4.4 eine im Wesentlichen asymmetrische Trichterform auf. Die unterschiedlichen Höhen der Anschläge 4.2 und 4.3 ermöglichen eine Entriegelung und somit ein Freigeben oder Wegschalten der Easy-Entry-Klinke 4, so dass die Sitzlehne 1.1 über die Easy-Entry-Position hinaus in eine weitere Komfortposition nach vorne in eine Ladeboden- oder Tischposition geschwenkt werden kann, in welcher die Sitzlehne 1.1 im Wesentlichen parallel zum Sitzkissen 1.2 anordenbar ist.
Alternativ können die beiden Anschläge 4.2 und 4.3 in nicht näher dargestellter Art und Weise auch seitlich, insbesondere axial zueinander versetzt sein. Dabei muss sichergestellt sein, dass der vordere Anschlag 4.2 auch dann greift, wenn die Easy-Entry-Klinke 4 den Weg nach hinten bereits freigibt, um die Sitzlehne 1.1 wieder aufzurichten.
Weiterhin können der vordere Anschlag 4.2 und der hintere Anschlag 4.3 unterschiedliche Steigungen aufweisen. Dies ermöglicht eine komfortable, insbesondere leichtere Bedienbarkeit und Unterstützung des Nutzers beim Einstellen der weiteren Komfortposition.
In einer möglichen Ausführungsform weist der vordere Anschlag 4.2 eine steilere Steigung, insbesondere mit einer Flankensteilheit von ungefähr 90°, als der hintere Anschlag 4.3, insbesondere mit einer Flankensteilheit von ca. 65° bis 85°, auf. Mit anderen Worten: Der hintere, eine Entriegelung bewirkende Anschlag 4.3 weist eine flache Steigung auf und ermöglicht somit eine leichtere Bedienbarkeit.
Dies ermöglicht eine toleranz-, benutzer- und bedienabhängige Softlock-Funktion integriert in die Easy-Entry-Klinke 4.
Durch Betätigen des Zugelements 5 wird die Easy-Entry-Funktion und die integrierte Softlock-Funktion ausgelöst, wobei zunächst die Sitzlehne 1.1 entriegelt und nach vorn geschwenkt wird und anschließend der Fahrzeugsitz 1 in eine vordere Position längs verschoben wird.
Die Sitzlehne 1.1 ist schwenkbar, wobei eine Schwenkachse S in Richtung Querausdehnung des Fahrzeuges verläuft und das Schwenken durch Betätigen der Easy-Entry-Klinke 4 auslösbar ist.
Durch den Längseinstellweg des Schienensystems 3 während des Verstellens in eine vordere Easy-Entry-Position bewegt sich der oberschienenfeste Teil des Zugelements 5 entlang des Schienensystems 3 nach vorne mit, wodurch gegenüber dem unterschienenfesten Teil des Zugelements 5 eine Lose entsteht. Diese Lose gibt den Weg für die Easy-Entry-Klinke 4 nach oben frei. Das heißt: Die Easy-Entry-Klinke 4 wird mittels eines Federelements 6 nach oben geschwenkt, wodurch ein am Beschlagoberteil 2.1 angeordneter Sperrhaken 7, z. B. in Form einer Lasche oder eines abgewinkelten Blechs, in die Aussparung 4.4 eingreift und gegen den vorderen Anschlag 4.2 gedrückt wird, wie dies in 2 und 3 gezeigt ist.
Beim Zurückfahren des Fahrzeugsitzes 1 kann die Sitzlehne 1.1 nun erst wieder in eine Fahrposition aufgerichtet werden, wenn genügend Längseinstellweg nach hinten zurückgelegt wurde und dadurch das Zugelement 5 wieder unter Spannung kommt (1). Hierdurch wird die Easy-Entry-Klinke 4 wieder nach unten gezogen und geschwenkt, so dass der Lehnenweg nach hinten wieder freigegeben wird (1).
Die Lose im Zugelement 5 kann beispielsweise durch eine federbelastete Seiltrommel aufgewickelt werden oder, wie in den 1 und 2 dargestellt in einem Zylinder 8 durch eine Zugfeder 9 herausgestellt werden.
4A bis 4C zeigen den Beschlag 2 in verschiedenen Entriegelungs-/Verriegelungspositionen: 4A in verriegelter Position, 4B in einer Zwischenposition beim Bewegen von der verriegelten Position nach 4A in die entriegelte Position nach 4B.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeugsitz
1.1: Sitzlehne
1.2: Sitzkissen
2: Beschlag
2.1: Beschlagoberteil
2.2: Beschlagunterteil
3: Schienensystem
3.1: Unterschiene
3.2: Oberschiene
4: Easy-Entry-Klinke
4.1: Drehachse
4.2: vorderer Anschlag
4.3: hinterer Anschlag
4.4: Aussparung
5: Zugelement
5.1, 5.2: Enden des Zugelements
5.3: Umlenkelemente
6: Federelement
7: Sperrhaken
8: Zylinder
9: Zugfeder
EE: Easy-Entry-System
S: Schwenkachse

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102004008599 B3 [0018, 0036]

Claims

Fahrzeugsitz (1), umfassend zumindest eine Sitzlehne (1.1) und ein Sitzkissen (1.2), mit einem Easy-Entry-System (EE) mit zumindest einem Beschlag (2), welcher wenigstens ein Beschlagoberteil (2.1) und ein Beschlagunterteil (2.2) aufweist, an welchem eine vorgespannte Easy-Entry-Klinke (4) drehbar angeordnet ist, die mittels eines Zugelements (5) mit dem Beschlagoberteil (2.1) verriegelbar oder entriegelbar ist, wobei das Zugelement (5) mit einem Ende (5.1) sitzteilfest an der Easy-Entry-Klinke (4) und mit dem anderen Ende (5.2) ortsfest am Boden oder unterschienenfest gelagert ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement (5) derart ausgebildet ist, dass sich während einer Längsverstellung des Fahrzeugsitzes (1) in eine vordere Easy-Entry-Position am Zugelement (5) eine Lose einstellt, durch welche die vorgespannte Easy-Entry-Klinke (4) mit dem Beschlagoberteil (2.1) verriegelt.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Easy-Entry-Klinke (4) oder eine andere Klinke oder Komponente des Beschlags (2) mindestens einen vorderen Anschlag (4.2) und/oder einen hinteren Anschlag (4.3) aufweist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Anschlag (4.2) und der hintere Anschlag (4.3) in der Höhe oder seitlich zueinander versetzt sind.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Anschlag (4.2) und der hintere Anschlag (4.3) unterschiedliche Steigungen aufweisen.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Anschlag (4.2) eine steilere Steigung als der hintere Anschlag (4.3) aufweist.
Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement (5) mittels mindestens eines Umlenkelements (5.3) umgelenkt ist.
Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement (5) mit mindestens einer Wickelanordnung versehen ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelanordnung aus zumindest einer in einem Zylinder (8) angeordneten Zugfeder (9) gebildet ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelanordnung aus zumindest einer federbelasteten Seiltrommel gebildet ist.