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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb einer Start/Stopp-Automatik in einem Kraftfahrzeug mit Verbrennungsmotor, manuell betätigtem Getriebe und pedalbetätigter Kupplung, wobei die Stopp/Start-Automatik den Verbrennungsmotor unter vorbestimmten Bedingungen auch bei eingelegtem Gang automatisch stoppt bzw. neu startet. Ein derartiges Verfahren ist aus der
DE 10 2009 012 573 A1 bekannt.
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Mikro- und Mildhybridfahrzeuge sind Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotor, einem eher konventionell dimensionierten elektrischen Startermotor, Stopp/Start-Automatik und Bremsenergierückgewinnung zum Laden eines eher kleinen Starter-Akkus. Mittels der Stopp/Start-Automatik kann der Verbrennungsmotor automatisch gestoppt, d.h. abgeschaltet werden, wenn kein Vortrieb benötigt wird, und neu gestartet werden, wenn der Fahrer wieder Leistung abruft. Dadurch kann der Kraftstoffverbrauch gesenkt werden.
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Bei der Stopp/Start-Automatik gibt es zwei Varianten. Die gebräuchlichste Variante für Kraftfahrzeuge mit manuell betätigtem Getriebe ermöglicht das Stoppen und Neustarten des Verbrennungsmotors nur dann, wenn das Getriebe in Leerlaufstellung (SIN; Stop In Neutral) ist. Bei dieser Variante muss der Fahrer in den Leerlauf schalten, wenn er sich z. B. einer Verkehrsampel nähert, an der er anzuhalten hat, damit die Stopp/Start-Automatik den Verbrennungsmotor stoppt. Doch haben nicht alle Fahrer die Gewohnheit, in den Leerlauf zu schalten, wenn sie sich einer roten Ampel nähern, sondern sie bremsen und warten lieber mit eingelegtem Gang und niedergetretener Kupplung, so dass die SIN-Stopp/Start-Automatik den Verbrennungsmotor nicht automatisch stoppen kann. Für diese Fahrer ist eine Variante besser geeignet, die das Stoppen und Neustarten des Verbrennungsmotors bei eingelegtem Gang (SIG; Stop In Gear) ermöglicht.
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Wenn der Verbrennungsmotor auch bei höheren Geschwindigkeit gestoppt bzw. neu gestartet werden kann, z. B. bis zu Fahrzeuggeschwindigkeiten um 12 km/h, um die Zeit mit gestopptem Verbrennungsmotor zu maximieren, spricht man von RSS (Roll Stop-Start).
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Ein Problem bei RSS-Steuerstrategien besteht darin, dass das Fahren mit Leerlaufdrehzahl in diesem Geschwindigkeitsbereich liegt. Beim Fahren mit Leerlaufdrehzahl tritt der Fahrer nicht auf das Fahrpedal, sondern er reguliert die Antriebskraft durch Modulieren der Kupplungsposition, indem er mehr oder weniger weit auf das Kupplungspedal tritt. Dabei wird der Leerlaufdrehzahlregler zur Steuerung des Motordrehmoments verwendet. Fahren mit Leerlaufdrehzahl ist sehr bequem, wenn man sich z.B. in einem Verkehrsstau befindet oder einparkt, da man das Fahrpedal oder das Bremspedal nur selten betätigen muss. Fahren mit Leerlaufdrehzahl ist aber auf das Fahren auf einer ebenen Straße in den ersten drei Gängen beschränkt, da nur wenig Drehmoment für den Vortrieb zur Verfügung steht.
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Im Falle einer Stopp/Start-Automatik, die das Stoppen und Neustarten des Verbrennungsmotors bei eingelegtem Gang ermöglicht, wird üblicherweise der Verbrennungsmotor gestoppt, wenn der Fahrer das Kupplungspedal vollständig niedertritt, und er wird neu gestartet, wenn der Fahrer auf das Fahrpedal tritt. Das Loslassen des Kupplungspedals löst aber keinen Neustart aus, da der Antriebsstrang für einen sauberen Motorneustart offen sein muss. Daher ist das von manchen Fahrern gewohnte Fahren mit Leerlaufdrehzahl bei SIG-Strategien bislang nicht möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine SIG-Strategie bereitzustellen, die das von konventionellen Kraftfahrzeugen gewohnte Fahrverhalten beim Modulieren der Kupplungsposition bei Leerlaufdrehzahl zeigt.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb einer Start/Stopp-Automatik gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Aus der
DE 10 2004 052 786 A1 ist es zwar an sich bekannt, die Kurbelwelle des Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeugs nach einem Schubbetrieb mittels der Anlassvorrichtung ungefähr auf Leerlaufdrehzahl zu bringen, um den verbrennungsmotorischen Drehmomentaufbau nach Wiedereinsetzen der Kraftstoffzufuhr zu unterstützen; dies dient aber nicht dazu, das Kraftfahrzeug rein elektromotorisch vorwärts zu treiben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren, rein elektrisch mit Leerlaufdrehzahl zu fahren, ist für den Fahrer sehr bequem, da Änderungen des Fahrerwunsches gut bewältigt werden. Außerdem ist das erfindungsgemäße elektrische Fahren mit Leerlaufdrehzahl sehr viel leiser als mit einem im Verbrennungsbetrieb laufenden Verbrennungsmotor. Es verbraucht auch sehr wenig elektrische Energie, da das Fahren mit Leerlaufdrehzahl meist weniger Energie benötigt als erforderlich ist, um einen Verbrennungsmotor durch Kraftstoffzufuhr am Laufen zu halten, selbst wenn der Verbrennungsmotor gar nicht belastet wird. Daher wird auch der Starter-Akku durch die Erfindung nicht übermäßig belastet. Weiterhin ermöglicht das erfindungsgemäße elektrische Fahren beträchtliche Kraftstoffeinsparungen.
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Vorzugsweise wird die elektrische Rotation bzw. das elektrische Drehenlassen der Kurbelwelle des Verbrennungsmotors beendet, wenn a) die Fahrzeuggeschwindigkeit unter dem unteren Schwellenwert liegt und das Kupplungspedal niedergetreten ist, optional auch das Bremspedal getreten ist, oder b) das Kupplungspedal losgelassen ist und das Getriebe in Leerlaufstellung ist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der bei der Erfindung verwendeten SIG-Strategie ist, dass ein gerade gestoppter, stoppender oder elektrisch rotierter Verbrennungsmotor nicht auch durch Loslassen des Bremspedals automatisch neu gestartet wird, wie grundsätzlich möglich, sondern nur durch Betätigen des Fahrpedals, nämlich wenn c) der Fahrer das Fahrpedal betätigt und entweder das Kupplungspedal niedergetreten ist oder das Getriebe in Leerlaufstellung ist oder wenn d) der Fahrer das Fahrpedal betätigt, das Kupplungspedal nicht niedergetreten ist und im Getriebe ein Gang eingelegt ist.
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Zum Abfühlen der Position des Kupplungspedals genügt ein einfacher Sensor, der lediglich erfasst, ob das Kupplungspedal losgelassen oder getreten oder niedergetreten ist. Es ist nicht nötig, den Kupplungszustand der Kupplung exakt zu ermitteln, d.h., ob ein vorbestimmtes Drehmoment übertragen wird oder nicht.
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Die Anlassvorrichtung ist vorzugsweise ein permanent mit der Kurbelwelle des Verbrennungsmotors gekoppelter und für Stopp/Start-Betrieb ausgelegter elektrischer Startermotor oder Starter/Generator.
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Vorzugsweise wird eine Drosselklappe im Einlassverteiler des Verbrennungsmotors während der elektrischen Rotation der Kurbelwelle geschlossen gehalten.
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Die hierin für Pedalpositionen verwendeten Begriffe „losgelassen“ und „niedergetreten“ beziehen sich auf die praktisch unbelastete Anfangsstellung bzw. die Endstellung an oder nahe an einem Anschlag, und der Begriff „getreten“ bezieht sich auf eine beliebige Zwischenstellung zwischen Anfangs- und Endstellung.
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Es folgt eine Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Deren einzige Figur zeigt Fahrgeschwindigkeitsbereiche, in denen die Bedingungen für das Stoppen, Neustarten und elektrische Drehenlassen des Verbrennungsmotors in einem Kraftfahrzeug mit Stopp/Start-Automatik aktiv sind.
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Das Kraftfahrzeug enthält einen Verbrennungsmotor, ein manuell betätigtes Getriebe, eine pedalbetätigte Kupplung, eine Stopp/Start-Automatik, die den Verbrennungsmotor unter vorbestimmten Bedingungen auch bei eingelegtem Gang automatisch stoppt bzw. neu startet, und eine für den Stopp/Start-Betrieb ausgelegte Anlassvorrichtung, die permanent mit der Kurbelwelle des Verbrennungsmotors gekoppelt ist.
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Die Entscheidung, ob der Verbrennungsmotor zu stoppen bzw. neu zu starten ist, wird auf der Basis der Signale von Sensoren getroffen, die den Status von Bedienelementen im Kraftfahrzeug abfühlen. Diese sind:
- - ein Leerlaufstellungssensor, der anzeigt, ob das Getriebe in Leerlaufstellung ist;
- - ein Fahrpedal-Positionssensor, der anzeigt, ob und ggf. wie weit das Fahrpedal getreten wird;
- - ein Kupplungspedal-Positionssensor, der anzeigt, ob sich das Kupplungspedal in einem losgelassenen (nicht getretenen) bzw. in einem getretenen bzw. in einem niedergetretenen Zustand befindet.
- - ein Bremspedalschalter, der anzeigt, ob das Bremspedal getreten wird.
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Gewöhnlich wird der Verbrennungsmotor nur dann automatisch gestoppt, wenn das Kraftfahrzeug im Stillstand ist oder weniger als eine Geschwindigkeit hat, die weit unterhalb der Geschwindigkeit liegt, bei der man im niedrigsten Gang fahren kann, wenn die Kupplung geschlossen ist und der Verbrennungsmotor auf Leerlaufdrehzahl ist, z.B. eine Fahrzeuggeschwindigkeit unterhalb von 3 km/h. Stopp/Start bei diesen niedrigen Geschwindigkeiten wird SSS (Static Stop-Start) genannt.
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RSS (Roll Stop-Start) ist eine Stopp/Start-Strategie, welche den Verbrennungsmotor auch bei höheren Geschwindigkeit stoppen bzw. neu starten kann, z.B. bis zu Fahrzeuggeschwindigkeiten um 12 km/h, um die Zeit mit gestopptem Verbrennungsmotor zu maximieren.
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In diesem Geschwindigkeitsbereich liegt auch das Fahren mit Leerlaufdrehzahl. Dabei tritt der Fahrer nicht auf das Fahrpedal, sondern er reguliert die Antriebskraft durch Modulieren der Kupplungsposition, indem er mehr oder weniger weit auf das Kupplungspedal tritt.
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Ein Szenario für Fahren mit Leerlaufdrehzahl ist die Annäherung an einen Verkehrsstau. Eine SIG-Steuerstrategie, welche dies prinzipiell ermöglicht, ist:
- - Stoppe den Verbrennungsmotor, wenn der Fahrer den Antriebsstrang vollständig öffnet und eine Anhalteabsicht anzeigt, indem er auf das Bremspedal tritt.
- - Starte den Verbrennungsmotor neu, wenn der Fahrer den Fuß vom Bremspedal nimmt; während sich das Kraftfahrzeug noch bewegt, starte auch dann neu, wenn der Fahrer die Kupplungsposition moduliert. Dies ermöglicht Fahren mit Leerlaufdrehzahl.
- - Starte den Verbrennungsmotor neu, wenn der Fahrer anzeigt, dass Vortrieb benötigt wird.
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Mit einer derartigen Strategie kann das Fahren mit Leerlaufdrehzahl jedoch „holprig“ sein, da ein gestoppter Verbrennungsmotor neu gestartet werden muss, während sich das Kraftfahrzeug noch bewegt, selbst wenn das Kupplungspedal noch nicht ganz niedergetreten ist.
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Für eine detaillierte Beschreibung einer für das Fahren mit Leerlaufdrehzahl geeigneten SIG-Steuerstrategie werden die Signalstatus von verschiedenen Sensoren wie folgt eingeführt:
| Name | Signalstatus | Bedeutung |
Fahrpedal | Beschleunigungs-Status | POS_TQ | Fahrer fordert positives Drehmoment am Schwungrad an |
NEG_TQ | Fahrer fordert negatives (oder null) Drehmoment am Schwungrad an |
Bremspedal | Brems-Status | LOSGELASSEN | Bremspedal ist nicht getreten |
GETRETEN | Bremspedal ist getreten |
Kupplungspedal | Kupplungs-Status | LOSGELASSEN | Kupplungspedal ist so weit losgelassen, dass die Kupplung geschlossen ist |
GETRETEN | Kupplungspedal ist getreten, aber die Kupplung ist möglicherweise nicht offen |
NIEDERGETRETEN | Kupplungspedal ist so weit getreten, dass die Kupplung offen ist |
Getriebe | Getriebe-Status | LEERLAUF | Getriebe ist in Leerlaufstellung |
GANG EINGELEGT | Getriebe ist nicht in Leerlaufstellung |
Verbrennungsmotor | Motor-Status | LÄUFT | Motor läuft |
STOPPT | Motor ist dabei zu stoppen, aber noch nicht gestoppt |
GESTOPPT | Motor ist gestoppt |
UNTERTOURIG ANGETRIEBEN | Motor wird ohne Kraftstoffzufuhr mittels Startermotor drehen gelassen, aber unterhalb einer Drehzahl, die eine dauerhafte Verbrennung garantieren würde |
ANGETRIEBEN | Motor wird ohne Kraftstoffzufuhr mittels Startermotor drehen gelassen, mit einer stabilen Drehzahl, die eine dauerhafte Verbrennung garantieren würde |
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Grundsätzlich kann man zwei alternative Auslöser für einen Neustart des gestoppten Verbrennungsmotors vorsehen, nämlich Treten des Fahrpedals und Loslassen des Bremspedals.
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Durch das Loslassen des Bremspedals wird ein Neustart des Verbrennungsmotors ausgelöst, wenn alle folgenden Bedingungen erfüllt sind:
- - Motor-Status ist GESTOPPT oder STOPPT
- - Fahrzeuggeschwindigkeit ist unterhalb eines oberen Schwellenwerts (für RSS) und oberhalb eines unteren Schwellenwerts (für SSS)
- - Getriebe-Status ist GANG EINGELEGT
- - Kupplungs-Status ist nicht LOSGELASSEN
- - Brems-Status wechselt zu LOSGELASSEN; oder wenn alle folgenden Bedingungen erfüllt sind:
- - Motor-Status ist GESTOPPT oder STOPPT
- - Fahrzeuggeschwindigkeit ist unterhalb des unteren Schwellenwerts (für SSS)
- - Getriebe-Status ist GANG EINGELEGT
- - Kupplungs-Status ist NIEDERGETRETEN
- - Brems-Status wechselt zu LOSGELASSEN.
D.h., um das Fahren mit Leerlaufdrehzahl zu ermöglichen, wird der Verbrennungsmotor beim Loslassen der Bremspedals neu gestartet; bei einer Geschwindigkeit oberhalb von Stillstand wird er sogar dann neu gestartet, wenn der Kupplungs-Status nicht NIEDERGETRETEN, sondern lediglich GETRETEN ist.
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Wenn die Kupplung im Zeitpunkt des Auslösens eines Neustarts noch offen ist, kann der Verbrennungsmotor auf eine vorhersagbare Weise schnell mittels des elektrischen Startermotors gestartet werden. Hat jedoch der Fahrer das Kupplungspedal so weit losgelassen, dass die Kupplung teilweise greift, wird etwas von dem Drehmoment vom Startermotor dazu verwendet, das Kraftfahrzeug vorwärts zu treiben, so dass der Motorneustart selbst beeinträchtigt sein kann, indem er langsamer als gewöhnlich ist, so dass die impliziten Erwartungen des Fahrers an das Startverhalten und die Startdauer nicht erfüllt werden, was zu Irritationen des Fahrers führen kann.
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Bei einem Kraftfahrzeug mit permanent gekoppelter und genügend starker Anlassvorrichtung (wie z.B. einem per Riemen gekoppelten oder einem mit der Kurbelwelle integrierten Starter/Generator (ISG), der sowohl als Stromgenerator als auch als Startermotor arbeiten kann) kann das Kraftfahrzeug allein mittels der Anlassvorrichtung statt mittels des Verbrennungsmotors vorwärts getrieben werden, solange die Vortriebsleistungsanforderung sehr gering ist. Insbesondere beim Fahren mit Leerlaufdrehzahl, wenn der Fahrer nicht auf das Fahrpedal tritt, ist die Leistungsanforderung derart gering, dass ein rein elektrisches Fahren möglich ist. Da der integrierte Starter/Generator permanent mit der Kurbelwelle des Verbrennungsmotors gekoppelt ist, wird der Verbrennungsmotor während elektrischen Fahrens mittels des Starter/Generators rotiert. Die Kraftstoffzufuhr zum Verbrennungsmotor ist dabei gestoppt; der Verbrennungsmotor wird in einem „Totanlassmodus“ betrieben.
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Um Drehmomentschwankungen durch ein Pumpen des Motors zu vermeiden, d.h., durch Kompression und Expansion der in den Zylindern gefangenen Luft, ist eine Drosselklappe im Einlassverteiler des Verbrennungsmotors geschlossen zu halten, so dass der Einlassverteilerdruck sehr niedrig ist und kaum noch Luft in den Zylindern gefangen ist. Dies ist besonder wichting für Dieselmotoren, deren Kompressionsverhältnis wesentlich höher als jenes von Benzinmotoren ist.
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Unter Bezugnahme auf die oben definierten Signalstatus wird nun das Arbeitsprinzip für elektrisches Fahren mit Leerlaufdrehzahl näher erläutert.
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Das Drehenlassen des Verbrennungsmotors mit Leerlaufdrehzahl wird begonnen, wenn alle folgenden Bedingungen erfüllt sind:
- - Motor-Status ist GESTOPPT oder STOPPT
- - Fahrzeuggeschwindigkeit ist unterhalb eines oberen Schwellenwerts (für RSS) und oberhalb eines unteren Schwellenwerts (für SSS)
- - Getriebe-Status ist GANG EINGELEGT
- - Kupplungs-Status ist nicht NIEDERGETRETEN
- - Beschleunigungs-Status ist NEG_TQ oder wenn alle folgenden Bedingungen erfüllt sind:
- - Motor-Status ist GESTOPPT oder STOPPT
- - Fahrzeuggeschwindigkeit ist unterhalb des unteren Schwellenwerts (für SSS)
- - Getriebe-Status ist GANG EINGELEGT
- - Kupplungs-Status wechselt zu NIEDERGETRETEN
- - Beschleunigungs-Status ist NEG_TQ
- - optional: Brems-Status ist GETRETEN.
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Das Drehenlassen des Verbrennungsmotors mit Leerlaufdrehzahl wird beendet, wenn eine voreingestellte Zeit lang alle folgenden Bedingungen erfüllt sind:
- - Motor-Status ist ANGETRIEBEN oder UNTERTOURIG ANGETRIEBEN
- - Fahrzeuggeschwindigkeit ist unterhalb des unteren Schwellenwerts (für SSS)
- - Beschleunigungs-Status ist NEG_TQ
- - Kupplungs-Status ist NIEDERGETRETEN
- - optional: Brems-Status ist GETRETEN
oder wenn alle folgenden Bedingungen erfüllt sind:
- - Motor-Status ist ANGETRIEBEN oder UNTERTOURIG ANGETRIEBEN
- - Beschleunigungs-Status ist NEG_TQ
- - Kupplungs-Status ist LOSGELASSEN
- - Getriebe-Status ist LEERLAUF.
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Das Drehenlassen des Verbrennungsmotors mit Leerlaufdrehzahl wird natürlich auch dann beendet, wenn der Starter-Akku erschöpft zu werden droht, bzw. in einem derartigen Fall gar nicht erst ausgelöst.
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Die vorstehend beschriebene Strategie ermöglicht Fahren mit Leerlaufdrehzahl, wobei die elektrische Anlassvorrichtung den Verbrennungsmotor in Drehung mit Leerlaufdrehzahl versetzt, so dass der Fahrer die gewohnte Kupplungsmodulation für Fahren mit Leerlaufdrehzahl verwenden kann. Wenn sich das Kraftfahrzeug noch bewegt, bedeutet einfach das Anheben des Kupplungspedals aus der Position NIEDERGETRETEN in die Position GETRETEN oder LOSGELASSEN, dass der Fahrer mit Leerlaufdrehzahl fahren möchte, so dass der Verbrennungsmotor mittels der Anlassvorrichtung auf Leerlaufdrehzahl gebracht und auf Leerlaufdrehzahl gehalten wird.
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Im Stillstand des Kraftfahrzeug bedeutet das Anheben des Kupplungspedals nicht notwendigerweise, dass der Fahrer mit Leerlaufdrehzahl fahren möchte - es könnte einfach sein, dass der Fahrer seine Füße ausruhen möchte, indem er alle Pedale loslässt, während erwartet. Erneutes Niedertreten des Kupplungspedals bedeutet, dass der Fahrer das Kraftfahrzeug wieder in Bewegung setzen möchte. Als Antwort darauf wird zuerst der Verbrennungsmotor mittels des Startermotors rotiert; wenn nachfolgend das Fahrpedal getreten wird, wird der Verbrennungsmotor mit Kraftstoff versorgt, wie weiter unten noch erläutert wird. Optional kann das Drehenlassen nur im Stillstand ausgelöst werden, wenn die Bremse betätigt wird; dies könnte sicherstellen, dass kein unbeabsichtigtes Drehenlassen des Verbrennungsmotors ausgelöst wird, wenn der Fahrer auf das Kupplungspedal tritt, während er z.B. den Sitz einstellt.
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Das Drehenlassen des Verbrennungsmotors kann beendet werden, wenn das Kraftfahrzeug wieder zum Stillstand kommt, während sich das Kupplungspedal im Zustand NIEDERGETRETEN befindet (diese Bedingung kann auch mit der Bedingung kombiniert werden, dass die Bremse betätigt ist). Es ist eine Totzeit erforderlich, während der Geltungszeit diese Bedingungen gelten, um ein Hin- und Herschalten zwischen den beendenden Bedingungen und den auslösenden Bedingungen zu vermeiden.
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Alternativ, wenn der Fahrer in den Leerlauf schaltet und das Kupplungspedal loslässt (was anzeigt, dass der Leerlauf nicht gerade ein Übergangszustand während des Schaltens ist), ist offensichtlich kein Fahren mit Leerlaufdrehzahl möglich, da es keine Antriebsverbindung zwischen der elektrischen Anlassvorrichtung und den Rädern gibt, so dass das Drehenlassen des Verbrennungsmotors ebenfalls beendet werden kann.
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Der gestoppte oder gerade stoppende Verbrennungsmotor wird durch Treten des Fahrpedals neu gestartet, wenn alle folgenden Bedingungen erfüllt sind:
- - Motor-Status ist GESTOPPT, STOPPT, ANGETRIEBEN oder UNTERTOURIG ANGETRIEBEN
- - Kupplungs-Status ist NIEDERGETRETEN oder Getriebe-Status ist LEERLAUF
- - Beschleunigungs-Status ist POS_TQ
oder wenn alle folgenden Bedingungen erfüllt sind:
- - Motor-Status ist ANGETRIEBEN
- - Getriebe-Status ist GANG EINGELEGT
- - Kupplungs-Status ist nicht NIEDERGETRETEN
- - Beschleunigungs-Status ist POS_TQ.
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Der durch Loslassen des Bremspedals ausgelöste Motorneustart, wie weiter oben beschrieben, ist dann nicht mehr nötig. Der einzige Auslöser für Motorneustarts kann jetzt das Fahrpedal sein: Ist der Verbrennungsmotor gestoppt, kann er durch Treten des Fahrpedals neu gestartet werden, wie vorstehend beschrieben. Dies gilt auch dann, wenn der Verbrennungsmotor mittels der Anlassvorrichtung rotiert wird - da der Antriebsstrang offen ist, kann einfach die Kraftstoffzufuhr eingeschaltet werden, um den Verbrennungsmotor anspringen zu lassen.
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Aber auch wenn der Antriebsstrang nicht offen ist, während der Verbrennungsmotor mittels der Anlassvorrichtung auf Leerlaufdrehzahl rotiert wird, kann die Kraftstoffzufuhr zum Verbrennungsmotor jederzeit eingeschaltet werden, so dass ein Übergang zu einem normal laufenden Verbrennungsmotor (Motor-Status LÄUFT) leicht durchgeführt werden kann.
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Es gibt nur eine Bedingung, unter der der Übergang zu einem normal laufenden Verbrennungsmotor verzögert werden muss. Wenn der Motor-Status UNTERTOURIG ANGETRIEBEN ist (d.h., die aktuelle Drehzahl des Verbrennungsmotors liegt unterhalb der Drehzahl, bei der er ohne elektrischen Antrieb sicher von selbst im Leerlauf weiterlaufen kann), während der Antriebsstrang nicht offen ist, dreht sich die Kurbelwelle möglicherweise nicht schnell genug für eine dauerhafte Verbrennung. In diesem Fall ist mit dem Motorneustart durch Einschalten der Kraftstoffzufuhr abzuwarten, bis der Motor-Status von UNTERTOURIG ANGETRIEBEN zu ANGETRIEBEN wechselt.
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Wie oben beschrieben, sind die Bedingungen für das Stoppen, Neustarten und das elektrische Drehenlassen bzw. die elektrische Rotation des Verbrennungsmotors in bestimmten Fahrgeschwindigkeitsbereichen aktiv. Dies ist in der Figur veranschaulicht. An den Grenzen der Geschwindigkeitsbereiche kann es ein Hystereseverhalten geben, um ein Hin- und Herschalten zwischen verschiedenen Stopp/Start/Leerlauffahr-Verhalten zu verhindern, welches den Fahrer irritieren könnte.