-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Scheibenwischervorrichtung für ein Kraftfahrzeug und ein Verfahren einer Scheibenwischervorrichtung sowie ein Computerprogrammprodukt nach dem Oberbegriff der jeweiligen unabhängigen Ansprüche.
-
Es sind Scheibenwischervorrichtungen bekannt. Eine bekannte Scheibenwischervorrichtung hat wenigstens einen schwenkbaren Scheibenwischerarm mit einem Scheibenwischerblatt, mit einer elektrischen Antriebseinheit, mit einem umlaufenden Getrieberad, einer Scheibenwischermechanik zwischen Scheibenwischerarm und Getrieberad und mit einer Kontrollvorrichtung für die Antriebseinheit. Die Scheibenwischermechanik wandelt aus einer rotatorischen Bewegung des Getrieberads die Antriebsbewegung in eine definierte Schwenkbewegung des Scheibenwischerarms. Um die Position des Getrieberads einer Kontrollvorrichtung definiert zu übermitteln, steht das Getrieberad mit einer elektronischen Schaltvorrichtung zur Bestimmung zumindest einer Position des Getrieberads in Wirkkontakt. Diese eine Position definiert die Parkstellung des Scheibenwischerarms.
-
Die
DE 10 2007 058 667 A1 beschreibt eine Scheibenwischeranlage an einem Kraftfahrzeug mit einer Antriebseinheit zur Ansteuerung zweier Positionen des Getrieberads. Die erste Position ist die Parkstellung, die zweite Position ist eine definierte Servicestellung. Für die zwei Positionen sind zwei Kontaktmittel vorgesehen.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Scheibenwischervorrichtung, ein Verfahren und ein Computerprogrammprodukt dafür bereitzustellen, so dass die Scheibenwischervorrichtung effektiver arbeitet und dabei einfach aufgebaut ist.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Die vorstehende Aufgabe wird durch eine Scheibenwischervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Scheibenwischervorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann.
-
Eine erfindungsgemäße Scheibenwischervorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die elektrische Schaltvorrichtung und die Kontrollvorrichtung im Zusammenwirken derart ausgebildet sind, dass sie einen ersten Schaltpunkt und einen zweiten Schaltpunkt durch Schaltwechsel der einen Schaltvorrichtung definieren und der erste und zweite Schaltpunkt jeweils eine erste und zweite Position des Getrieberads festlegen. Somit ist der Aufbau einer Scheibenwischervorrichtung deutlich vereinfacht, da lediglich eine einzige Schaltvorrichtung im Gegensatz zum oben beschriebenen Stand der Technik, der zwei Schaltvorrichtungen benötigt, eingesetzt wird. Die erforderlichen Bauteile und der Bauteilaufwand sind somit reduziert. Gleichzeitig lassen sich zwei Positionen des Getrieberads mit der einen Schaltvorrichtung festlegen.
-
Die Schaltvorrichtung ist als Sensorvorrichtung ausgebildet, die auf einem elektromagnetischen, induktiven oder optischen Sensorprinzip beruhen kann.
-
Bevorzugt umfasst die Schaltvorrichtung einen elektromechanischen Sensor, wobei der erste Schaltpunkt und der zweite Schaltpunkt der elektrischen Schaltvorrichtung geometrisch vorgegeben ausgebildet sind. Ein elektromechanischer Sensor hat im Gegensatz zu den oben beschriebenen induktiven oder optischen Sensoren den Vorteil, dass diese sehr kostengünstig herstellbar sind und stabil im Einsatz sind. Eine Schaltvorrichtung umfasst einen Schaltgeber und einen Schaltempfänger.
-
Der zweite Schaltpunkt könnte durch eine Verzögerungsschaltung bezüglich des ersten Schaltpunkts definiert sein. Um eine hohe Wiederholgenauigkeit zu erzeugen, ist der zweite Schaltpunkt bezüglich des ersten Schaltpunkts geometrisch mittels des Schaltgebers definiert. Die Geometrie eines Schaltgebers definiert also den ersten und zweiten Schaltpunkt. Der Schaltgeber ist beispielsweise als elektrisch leitende Kontaktscheibe ausgebildet.
-
Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform umfasst die elektrische Schaltvorrichtung eine metallische, elektrisch leitende Kontaktscheibe, die von einem elektrisch nicht leitenden und/oder oder nicht magnetischen Werkstoff umgeben ist. Eine derartige elektrische Schaltvorrichtung ist kompakt und widerstandsfähig bezüglich äußerer Einflüsse und weist eine lange Lebensdauer auf.
-
Weiter bevorzugt ist die elektrische Schaltvorrichtung mit einem Kontaktfinger als Schaltempfänger ausgebildet, mit dem ein Stromkreis mit der Kontaktscheibe als Schaltgeber schließbar ist. Dies hat den Vorteil, dass die Schaltvorrichtung stabil und kostengünstig aufgebaut ist.
-
Gemäß einer die Erfindung weiterbildenden Ausführungsform umfassen die elektrische Schaltvorrichtung mit der Kontrollvorrichtung eine Flankensteuerung bezüglich der Schaltwechsel. Somit wird jeder Schaltwechsel von keinem geschlossenen Stromkreis zu einem geschlossenen Stromkreis und der Schaltwechsel von einem geschlossenen Stromkreis zu keinem geschlossenen Stromkreis jeweils als Schaltpunkt und somit als erste und zweite Position des Getrieberads festgelegt. Dies hat den Vorteil, dass der Ressourceneinsatz bezüglich des Schaltgebers reduziert ist, da der Schaltgeber geometrisch bezüglich der Rotationsbewegung des Getrieberads definiert ausgebildet ist, um genau den ersten und zweiten Schaltpunkt zu erzeugen.
-
Gemäß einer alternativen Ausführungsform umfassen die Schaltvorrichtungen mit der Kontrollvorrichtungen eine Potentialsteuerung bezüglich der Schaltwechsel. Somit wird als Schaltwechsel nur der Wechsel von einem offenen Stromkreis zu einem geschlossenen Stromkreis erfasst. Die Gegenrichtung gemäß der oben beschriebenen ersten Alternative wird nicht erfasst. Hierfür ist bevorzugt der Schaltgeber derart ausgebildet, dass für den zweiten Schaltpunkt wiederum ein Schaltwechsel vom offenen Stromkreis zu einem geschlossenen Stromkreis erfolgt.
-
Um die Lebensdauer eines Scheibenwischerblatts zu verlängern sowie ein sogenanntes Rattern auf der Scheibe zu verhindern, ist weiter bevorzugt die Scheibenwischervorrichtung derart ausgebildet, dass der erste Schaltpunkt einer Stellung des Getrieberads entspricht, bei der das Scheibenwischerblatt eine erste Parkposition einnimmt, in der eine Wischlippe des Scheibenwischerblatts einen positiven Anstellwinkel zur Scheibe einnimmt und der zweite Schaltpunkt einer Stellung des Getrieberads entspricht, bei der die Wischlippe des Scheibenwischerblatts einen negativen Anstellwinkel zur Scheibe einnimmt. Somit wird der Verschleiß der Wischlippe vom Scheibenwischerblatt reduziert und ein Scheibenwischerblatt weist eine längere Lebensdauer auf, da das Scheibenwischerblatt nicht einseitig belastend geparkt wird. Somit kann alternierend die Wischlippe einmal mit einem positiven oder einem negativen Anstellwinkel zur Scheibe eine erste beziehungsweise zweite Parkposition einnehmen. Wichtig ist hierfür, dass die Kontrollvorrichtung die elektrische Antriebseinheit entsprechend alternierend ansteuert. Es versteht sich, dass die Kontrollvorrichtung sowohl Steuerungs- als auch Regelungsfunktion umfassen kann.
-
Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist der erste Schaltpunkt vor oder an einem unteren Umkehrpunkt bezogen auf die Schwenkrichtung des Scheibenwischerarms angeordnet. Somit wird sichergestellt, dass die Wischlippe eine Parkposition mit einem positiven Anstellwinkel zur Scheibe einnimmt.
-
Weiter bevorzugt ist der zweite Schaltpunkt als zweite Parkposition hinter dem unteren Umkehrpunkt des Scheibenwischerarms bezogen auf die Schwenkrichtung angeordnet. Somit wird auch sichergestellt, dass der Anstellwinkel der Wischlippe sich in einen negativen Anstellwinkel, der invers zur ersten Parkposition sein kann, ändert.
-
Gemäß einer alternativen, die Erfindung weiterbildenden Ausführungsform entspricht der zweite Schaltpunkt oder ein weiterer Schaltpunkt der Position des Getrieberads und gleichzeitig einer Position des Scheibenwischerarms, an der das Scheibenwischerblatt auf der Frontscheibe in einem von einer Fahrzeugheizung aufwärmbaren Bereich aufliegt. Die Kontrollvorrichtung ist mit einem Temperatursensor vom Kraftfahrzeug elektrisch verbunden. Der zweite oder weitere Schaltpunkt ist als Parkposition des Wischerblatts von der Kontrollvorrichtung ansteuerbar, sobald von der Kontrollvorrichtung die Außentemperatur unter einen Temperaturschwellenwert T°C detektierbar ist. Dies hat den Vorteil, dass der Scheibenwischerarm mit dem Scheibenwischerblatt in einer Winterstellung automatisch parkbar ist. Ein vereistes Scheibenwischerblatt wird somit von der Fahrzeugheizung leichter erwärmt und enteist. Der Temperaturschwellenwert ist bevorzugt kleiner 4°C und kann empirisch ermittelt werden, zum Beispiel bei 3, 2 oder 1°C liegen.
-
Gemäß einer alternativen, weiter bevorzugten Ausführungsform ist die Kontrollvorrichtung für einen Betriebsservice des Scheibenwischerarms mit Bedienschaltern in Wirkverbindung ausgebildet und der zweite oder weitere Schaltpunkt auf dem Getrieberad derart ausgebildet, so dass das Scheibenwischerblatt im Wesentlichen im oberen Umkehrpunkt parkbar ist. Eine Servicestellung des Scheibenwischerarms kann vorteilhaft sein, wenn beispielsweise die untere Parkstellung des Scheibenwischerarms unter der Karosserie derart hinterschnitten liegt, so dass der Scheibenwischerarm von der Frontscheibe in der Parkstellung nicht zum Austausch des Scheibenwischerblatts abgeklappt werden kann. Somit kann in einer Servicestellung das Wischerblatt leicht und vorteilhaft ausgetauscht werden, wobei die Servicestellung am oberen Umkehrpunkt der Scheibenwischermechanik, also am gegenüberliegenden Schwenkende des Scheibenwischerarms angeordnet ist.
-
Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren einer Scheibenwischervorrichtung, insbesondere mit den oben beschriebenen Merkmalen, für ein Kraftfahrzeug, wobei ein schwenkbarer Scheibenwischerarm mit einem daran ausgebildeten Scheibenwischerblatt von einer elektrischen Antriebseinheit mit einem umlaufenden Getrieberad und einer Scheibenwischermechanik zwischen Scheibenwischerarm und Getrieberad angetrieben wird und die Antriebseinheit von einer Kontrollvorrichtung angesteuert wird und mindestens eine Parkposition des Scheibenwischerarms mittels einer elektrischen Schaltvorrichtung bestimmt wird und in Wirkkontakt mit dem Getrieberad steht. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass Schaltwechsel der einen Schaltvorrichtung als Schaltsignal für mindestens zwei verschiedene Parkpositionen des Scheibenwischerarms von der Kontrollvorrichtung als Steuersignale für die Antriebseinheit definiert werden und verarbeitet werden. Der Vorteil liegt hier darin, dass eine herkömmliche Scheibenwischervorrichtung eingesetzt werden kann, wobei lediglich eine einzige Schaltvorrichtung benötigt wird und lediglich die Kontrollvorrichtung derart modifiziert wird, dass alle oder spezifische Schaltwechsel der einen Schaltvorrichtung ausgewertet und verarbeitet werden und nicht lediglich einseitig ein einziger Schaltwechsel einer Schaltvorrichtung. Eine Schaltvorrichtung umfasst dabei einen Schaltgeber und einen Schaltempfänger. Der Schaltgeber kann entweder optisch induktiv oder elektromechanisch über die Geometrie bestimmt ausgebildet sein. Die Scheibenwischervorrichtung ist einfach aufgebaut und vielseitig einsetzbar, da die zweite Parkposition des Scheibenwischerarms variabel umsetzbar ist.
-
Gemäß einem weiter bevorzugten Verfahren werden die zwei verschiedenen Parkpositionen des Scheibenwischerarms alternierend angesteuert. Dies hat den Vorteil, dass eine Wischlippe weniger verschleißt, wenn die Parkpositionen so gewählt sind, dass die Wischlippe einmal einen positiven und einmal einen negativen Anstellwinkel zur Frontscheibe einnimmt.
-
Die Parkpositionen können auch eine Winterstellung des Scheibenwischerarms und/oder eine Servicestellung des Scheibenwischerarms umfassen.
-
Die Erfindung umfasst auch ein Computerprogrammprodukt, das in einem Programmspeicher mit Programmbefehlen für einen Mikrocomputer ladbar ist, um alle Schritte des oben beschriebenen Verfahrens auszuführen, wenn das Programm in einer Kontrollvorrichtung von einer oben beschriebenen Scheibenwischervorrichtung ausgeführt wird. Das Computerprogrammprodukt umfasst jedes elektronisch beschreibbare und lesbare Speichermedium.
-
Bevorzugte Ausführungsbeispiele
-
Die vorliegende Erfindung wird näher erläutert anhand beigefügter Zeichnungsfiguren. Es zeigen schematisch:
-
1 eine Seitenansicht eines Antriebs einer Scheibenwischervorrichtung mit einem Getrieberad,
-
2 eine schematische, abstrahierte Draufsicht einer erfindungsgemäßen Scheibenwischervorrichtung,
-
3a ein Getrieberad gemäß einer ersten Ausführungsform,
-
3b Schaltsignale gemäß der ersten Ausführungsform,
-
4a einen Ausschnitt eines Getrieberads gemäß einer zweiten Ausführungsform,
-
4b Schaltsignale gemäß der zweiten Ausführungsform und
-
5a, 5b jeweils eine schematische Schnittansicht eines Scheibenwischerblatts.
-
Die 1 zeigt von einer Scheibenwischervorrichtung 1 eine Antriebseinheit 2 mit einem Antriebsmotor einer Schneckenwelle 3 und mit einem als Getrieberad 4 ausgebildeten Schneckenrad. Auf dem Getrieberad 4 ist eine Kontaktscheibe 5 als Schaltgeber für eine Schaltvorrichtung 24 ausgebildet. Die Kontaktscheibe 5 ist aus einem elektrisch leitenden Werkstoff hergestellt und von einem elektrisch nicht leitenden Werkstoff, zum Beispiel Kunststoff, umgeben. Die Kontaktscheibe 5 ist geometrisch auf dem Getrieberad 4 bezüglich einer in 2 dargestellten Scheibenwischermechanik 6 derart angeordnet, so dass diese eine erste Position 21 des Getrieberads 4 festlegt, bei dem ein Scheibenwischerblatt 8 eine Parkposition I einnimmt.
-
Die 2 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Scheibenwischervorrichtung 1 für ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einem schwenkbaren Scheibenwischerarm 7. Am Scheibenwischerarm 7 ist ein Scheibenwischerblatt 8 mit einer Wischlippe 9 angeordnet. Der Scheibenwischerarm 7 wird von einer Scheibenwischermechanik 6 angetrieben. Die Scheibenwischermechanik 6 wandelt eine Rotationsbewegung eines umlaufenden Wischerrads 61 in eine schwenkende Bewegung eines Schwenkhebels 62 um. Eine Pleuelstange 63 verbindet das Wischerrad mit dem Schwenkhebel 62. Zur Vereinfachung ist die schematische 2 bis zur Pleuelstange 63 in einer abstrahierten Seitenansicht dargestellt und ab Mitte der Pleuelstange 63 die 2 in einer abstrahierten, geschnittenen Draufsicht. Das Wischerrad 61 befindet sich auf einer Welle 64, auf der das Getrieberad 4 angeordnet ist, das von der Antriebseinheit 2 angetrieben wird. Die Antriebseinheit 2 wird von einer Kontrollvorrichtung 10 angesteuert. Die Kontrollvorrichtung 10 umfasst einen Mikrocomputer 12 und einen Programmspeicher 14. Ferner besitzt die Kontrollvorrichtung 10 weitere Schnittstellen, einmal zu Bedienschaltern 16, weiter zu einer elektrischen Schaltvorrichtung 24, die einen Schaltempfänger als elektrischen Sensor umfasst. Die elektrische Schaltvorrichtung 24 ist als Kontaktfinger 17 ausgebildet, die einen Stromkreis mit einer Kontaktscheibe 5 schließt. Die weiteren Funktionen der Schaltvorrichtung 24 mit der Kontrollvorrichtung 10 werden in folgenden Figuren beschrieben. Die Kontrollvorrichtung 10 umfasst ferner eine Schnittstelle zu einem Temperatursensor 15. Die Kontaktscheibe 5 als Schaltgeber zeigt somit eine Position des Getrieberads 4 an, indem die Kontaktfinger 17 einen Stromkreis schließen beziehungsweise unterbrechen, wenn die Kontaktscheibe 5 in ihrer Position gedreht wird, und die Kontaktfinger 17 nicht mehr auf einem elektrisch leitenden Werkstoff liegen.
-
Die 3a zeigt vergrößert das Getrieberad 4 mit der Kontaktscheibe 5. Die Kontaktfinger 17 sind in der 3a derart angeordnet, dass sie gerade einen Stromkreis schließen. Somit detektiert die Kontrollvorrichtung 10 einen geschlossenen Stromkreis und einen ersten Schaltpunkt 21: Es liegt also ein Schaltwechsel von einem erfassbaren elektrischen Wert in Form eines Stroms [I] oder einer Spannung [II] vor. Dieser Schaltwechsel definiert eine erste Position 21 des Getrieberads 4. Einen zweiten Schaltpunkt definiert der Wechsel, wenn die Kontaktfinger 12 aus einem leitenden Bereich des Kontakts mit der Kontaktscheibe 5 in einen nicht leitenden Bereich übergehen. Hier entsteht wieder ein Schaltwechsel, der den zweiten Schaltpunkt 22i definiert und somit eine zweite Position 22 des Getrieberads 4, das erfindungsgemäß einer zweiten Parkposition II des Scheibenwischerarms korreliert. Das Schaltsignal wechselt also von einer detektierbaren elektrischen Größe [U, I] zu keiner erfassbaren elektrischen Größe. Somit sind mit einer Schaltvorrichtung zwei Schaltpunkte 21i, 22i aufgrund von einem Ein- und einem Ausschaltsignal definiert worden, die jeweils als Parkstellung I, II für den Scheibenwischerarm 7 eingesetzt werden. Die elektrische Schaltvorrichtung 24 bildet mit der Kontrollvorrichtung 10 eine Flankensteuerung bezüglich der Schaltwechsel, weil jede Flankenänderung eine Ansteuerung der Antriebseinheit 2 zur Folge hat.
-
Die 4a zeigt eine zweite besondere Ausführungsform, bei der die Kontaktscheibe 5 zusammen mit den Kontaktfingern 17 als Schaltvorrichtung 24 zusammen mit der Kontrollvorrichtung 10 eine Potentialsteuerung ausbildet. Hier wird eine erste Position 21 erreicht, sobald der Stromkreis geschlossen wird, und eine zweite Parkposition 22, sobald ein zweites Mal nach einer kurzen Unterbrechung der Stromkreis geschlossen wird. Zur Unterbrechung des Stromkreises ist in die Kontaktscheibe 5 ein Loch 52 eingestanzt.
-
Die 4b zeigt hier das in der Kontrollvorrichtung 10 erfasste Signal einer elektrischen Größe in Form einer Spannung [U] oder eine Stroms [I]. Die Parkstellung 1 wird gewählt, sobald der Sensor ein erstes Schaltsignal 21i an die Kontrollvorrichtung 10 übermittelt und die Parkposition II, sobald die als elektromechanischer Sensor ausgebildete Schaltvorrichtung 24 ein zweites Schaltsignal 22i an die Kontrollvorrichtung 10 übermittelt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden die Parkpositionen 21 und 22 alternierend von der Kontrollvorrichtung 10 angesteuert, um den in 5a und 5b dargestellten Effekt zu erzeugen und die Lebensdauer des Scheibenwischerblatts maximal zu verlängern.
-
Die 5a zeigt schematisch und abstrahiert einen Schnitt eines Scheibenwischerarms 7, angeordnet auf einer Frontscheibe 30. Der Scheibenwischerarm 7 mit dem Scheibenwischerblatt 8 liegt mit seiner Wischlippe 9 auf der Frontscheibe 30 auf, wobei die Wischlippe 9 einen positiven Anstellwinkel im Uhrzeigersinn bezüglich einer Achse SA senkrecht auf die Frontscheibe 30 einschließt. Dieser positive Anstellwinkel weist die Wischlippe 9 bis zu einem unteren Umkehrpunkt von dem Scheibenwischerarm 7 auf. Danach wird der Scheibenwischerarm 7 wieder in die umgekehrte Richtung geschwenkt, vgl. 5b, so dass der Anstellwinkel negativ, also entgegen dem Uhrzeigersinn, sich ändert. Erfindungsgemäß ist die Parkposition 21 so gewählt, dass die Wischlippe 9 einen positiven Anstellwinkel zur Frontscheibe einnimmt, und die Parkposition 22 einen negativen Anstellwinkel. Somit wird das Scheibenwischerblatt 8 geschont, da die Wischlippe 9 bei einem alternierenden Wechsel der beiden Parkpositionen 21, 22 gleichmäßig belastet wird. Außerdem soll ein sogenanntes Rattern des Scheibenwischers 7 auf der Frontscheibe vermieden werden. Gemäß alternativen oder weiter bevorzugten Ausführungsformen befindet sich die zweite Parkposition 22 oder eine weitere Parkposition in einem Bereich der Frontscheibe, der von der Fahrzeugheizung aufwärmbar ist. Hier kann der Scheibenwischerarm 7 für eine Winterstellung geparkt werden, wenn dies beispielsweise über einen Temperatursensor 15 zusammenwirkend mit der Kontrollvorrichtung 10 detektiert wird. Die Kontrollvorrichtung 10 ist derart ausgebildet, dass ein Winterbetrieb feststellbar ist, sobald die Außentemperatur unter einen Temperaturschwellenwert T°C von beispielsweise unter 4°C oder unter 3°C, weiter bevorzugt unter 2°C oder 1°C sinkt.
-
Eine weitere Parkposition kann eine Servicestellung des Wischerblatts sein, in der der Scheibenwischerarm sicher von der Frontscheibe 30 abgeklappt werden kann, so dass das Wischerblatt austauschbar ist.
-
Für eine alternierende Ansteuerung wird in der Kontrollvorrichtung 10 in einem Programmspeicher 14 die letzte Parkposition gespeichert, so dass sich die Kontrollvorrichtung 10 die letzte Parkposition merkt und als darauffolgende Parkposition die zweite bzw. andere Parkposition über den Mikrocomputer 12 ansteuert.
-
Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsform beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen, selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Scheibenwischervorrichtung
- 2
- Antriebseinheit
- 3
- Schneckenwelle
- 4
- Getrieberad
- 5
- Kontaktscheibe
- 6
- Scheibenwischermechanik
- 7
- Scheibenwischerarm
- 8
- Scheibenwischerblatt
- 9
- Wischlippe
- 61
- Wischerrad
- 62
- Schwenkhebel
- 63
- Pleuelstange
- 64
- Welle
- 10
- Kontrollvorrichtung
- 12
- Mikrocomputer
- 14
- Programmspeicher
- 15
- Temperatursensor
- 16
- Bedienschalter
- 17
- Kontaktfinger
- 21
- Parkposition I
- 22
- Parkposition II
- 24
- Schaltvorrichtung
- 30
- Frontscheibe
- 52
- Loch
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102007058667 A1 [0003]