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Die Erfindung betrifft das automatische Aktivieren der Anzeige von Bildinformation auf einer Anzeigeeinrichtung bei einem Kraftfahrzeug mit Parkassistenzsystem.
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Bei Parkassistenzsystemen mit automatisierter Querführung wird die Lenkung des Fahrzeugs während des Einparkvorgangs vom System gesteuert. Die Längsführung muss der Fahrer durch entsprechendes Gasgeben und Bremsen selbst übernehmen. Bei Parkassistenzsystemen mit automatisierter Quer- und Längsführung wird auch die Aufgabe der Längsführung vom Parkassistenzsystem übernommen; die Längsbewegung des Kraftfahrzeugs wird also vom Parkassistenzsystem gesteuert. Bei derartigen Parkassistenzsystemen mit automatisierter Quer- und Längsführung hat der Fahrer im Allgemeinen die Möglichkeit, per Betätigung eines Bedienelements im Fahrzeugcockpit das Fahrzeug selbständig einparken und optional ausparken lassen zu können.
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Ein beispielhaftes Parkassistenzsystem mit automatisierter Quer- und Längsführung ist in der Druckschrift „Parkassistent mit Längs- und Querführung", Dirk Ahrens, 5. Tagung Fahrerassistenz der TU München, München, 2012 beschrieben. In der manuellen Vorbeifahrt eines Fahrzeugs an parkenden Fahrzeugen wird mittels einer seitlichen Sensorik eine geeignete Längsparklücke gefunden und diese dem Fahrer in einem Display im Fahrzeug optisch angezeigt. Der Fahrer bestätigt die Parklücke durch eine Seitenauswahl, durchgeführt durch Betätigung des Blinkers. Wenn sich der Fahrer in einem gültigen Startkorridor neben dem vorderen Begrenzungsobjekt befindet, von dem es aus eine mögliche Fahrtrajektorie in eine gültige Parkendposition gibt, erfolgt eine Aktivierung des Parkmanövers durch Drücken und Halten einer Parktaste und anschließendem Lösen der Bremse. Nach Aktivierung des Parkmanövers parkt das Fahrzeug rückwärts mit selbstständiger Steuerung der Lenkung und selbstständiger Steuerung der Längsbewegung in einem oder mehreren Zügen in die Längsparklücke ein.
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Das Einparken mit einem Parkassistenzsystem, insbesondere einem Parkassistenzsystem mit automatisierter Quer- und Längsführung, entbindet den Fahrer nicht von seiner Verantwortung der Fahrzeugführung. Der Fahrer muss weiterhin das Umfeld des Fahrzeugs überwachen.
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Zur Überwachung des Umfelds beim Einparken sind informierende Systeme bekannt, die mittels einer kamerabasierten Umfeld-Sensorik die Umgebung des Fahrzeugs erfassen und entsprechende Bildinformation auf einer Anzeigeeinrichtung im Fahrzeugcockpit darstellen. Ein Beispiel hierfür sind Rückfahrkamera-Systeme, bei denen sich beispielsweise am Heck des Fahrzeugs eine Kamera befindet, die den rückwärtigen Raum hinter dem Fahrzeug erfasst. Weiterhin sind Draufsicht-Systeme bekannt, bei denen aus den Bildern mehrerer Kameras ein Bild aus der Draufsicht auf das Fahrzeug erzeugt und dem Fahrer angezeigt wird.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, die Überwachung des Fahrzeugumfelds für den Fahrer bei Nutzung eines in die Fahrzeugführung eingreifenden Parkassistenzsystems zu vereinfachen.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, welches ein Parkassistenzsystem zum Durchführen automatisierter Parkmanöver mit Steuerung der Lenkung (Querführung) umfasst, insbesondere zum Durchführen automatisierter Einparkmanöver in Längsparklücken (parallel zur Ausrichtung der Straße) und/oder Querparklücken (quer zur Ausrichtung der Straße). Vorzugsweise handelt es sich bei dem Parkassistenzsystem um ein Parkassistenzsystem mit Querführung und Längsführung. Auch die Gangwahl wird vorzugsweise vom Parkassistenzsystem übernommen, wobei hierzu vorzugsweise ein Automatikgetriebe vorhanden ist.
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Ferner ist eine kamerabasierte Umfeld-Sensorik zur Erfassung des Umfelds des Fahrzeugs vorgesehen. Die kamerabasierte kann eine oder mehrere Kameras aufweisen, beispielsweise handelt es sich hierbei um eine Rückfahrkamera. Ferner ist im Fahrzeugcockpit eine Anzeigeeinrichtung zur Anzeige von mittels der kamerabasierten Umfeld-Sensorik ermittelter Bildinformation vorgesehen. Bei der Anzeigeeinrichtung handelt es sich beispielsweise um einen Bildschirm, der über ein Steuergerät (beispielsweise eine Head-Unit) angesteuert wird. Ferner ist im Fahrzeugcockpit ein Bedienelement zum Aktivieren eines Parkmanövers durch Betätigen des Bedienelements seitens des Fahrers vorgesehen. Bei dem Bedienelement handelt es sich beispielsweise um eine Taste, die zum Aktivieren eines Parkmanövers zu betätigen ist, wobei die Taste während des Parkmanövers dauerhaft zur Aufrechterhaltung des Parkmanövers zu betätigen ist, und bei Aufhören der Betätigung der Taste das Parkmanöver unmittelbar gestoppt wird.
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Das Kraftfahrzeug ist derart eingerichtet, dass bei Aktivieren eines automatisierten Parkmanövers durch Betätigen des Bedienelements automatisch seitens des Fahrzeugs die Anzeige von mittels der kamerabasierten Umfeld-Sensorik ermittelter Bildinformation auf der Anzeigeeinrichtung aktiviert wird.
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Durch die Erfindung erhält der Fahrer bei der Aktivierung eines Parkmanövers automatisch eine Anzeige von Bildinformation, die ihn bei der Überwachung des Fahrzeug-Umfeldes unterstützt. Eine manuelle Aktivierung der Anzeige der Bildinformation ist nicht notwendig.
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Um den Fahrer in seiner Verantwortung zur Umfeldüberwachung zu unterstützen, wird also erfindungsgemäß bei Aktivierung eines Parkmanövers Bildinformation zur Überwachung des Fahrzeugumfelds abgerufen. Dazu können bei Aktivierung des Parkmanövers alle oder ein Teil der kamerabasierten Systeme für die Fahrzeug-Umfeldüberwachung automatisch aktiviert werden, beispielsweise das Bild der Rückfahrkamera, das Bild der Seitenkameras und/oder das Bild eines Draufsicht-Systems.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der kamerabasierten Umfeld-Sensorik um eine Rückfahrkamera. Das automatisierte Parkmanöver ist ein automatisiertes Rückwärtseinparkmanöver, vorzugsweise in eine Längsparklücke. Die Anzeigeeinrichtung dient zur Anzeige eines mittels der Rückfahrkamera ermittelten Bildes. Dabei ist das Kraftfahrzeug derart eingerichtet, dass bei Aktivieren eines automatisierten Parkmanövers durch Betätigen des Bedienelements automatisch seitens des Fahrzeugs die Anzeige von mittels der Rückfahrkamera ermittelter Bildinformation auf der Anzeigeeinrichtung aktiviert wird.
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Bei dem Bedienelement handelt es sich vorzugsweise um eine Taste, die zum Aktivieren eines Parkmanövers zu betätigen ist. Das Kraftfahrzeug ist derart eingerichtet ist, dass die Taste während des Parkmanövers dauerhaft zur Aufrechterhaltung des Parkmanövers zu betätigen ist, und bei Aufhören der Betätigung der Taste das Parkmanöver unmittelbar gestoppt wird. Hierbei sei darauf hingewiesen, dass bei Betätigung des Bedienelements (hier der Taste) das Parkmanöver nicht unmittelbar starten muss und neben der Betätigung des Bedienelements ein oder mehrere weitere Bedienschritte zum Aktivieren des Parkmanövers je nach Ausführungsform nötig sind. Zum Aktivieren des Parkmanövers wird beispielsweise vom Fahrzeug zusätzlich geprüft, ob während des dauerhaften Betätigens der Taste die Betätigung des Bremspedals beendet wird. Erst wenn der Fahrer die Betätigung des Bremspedals beendet, führt das Parkassistenzsystem das automatisierte Parkmanöver durch und das Fahrzeug setzt sich in Bewegung.
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Es ist vorzugsweise vorgesehen, dass bei Beginn des dauerhaften Betätigens der Taste die Anzeige von Bildinformation auf der Anzeigeeinrichtung aktiviert wird.
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Das Kraftfahrzeug umfasst vorzugsweise eine Benutzerschnittstelle zur Aktivierung der Anzeige der Bildinformation auf der Anzeigevorrichtung. Die Aktivierung erfolgt beispielsweise über ein zentrales Bedienelement, über das der Fahrer auf dem an eine Head-Unit angeschlossenen Bildschirm eine Aktivierung der Anzeige der Bildinformation, beispielsweise eine Aktivierung des Bilds einer Rückfahrkamera, vornehmen kann.
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Das Kraftfahrzeug ist dabei derart ausgestaltet, dass bei Aktivieren eines automatisierten Parkmanövers durch Betätigen des Bedienelements automatisch seitens des Fahrzeugs die Anzeige von mittels der kamerabasierten Umfeld-Sensorik ermittelter Bildinformation auf der Anzeigeeinrichtung aktiviert wird, ohne dass der Fahrer die Anzeige der Bildinformation über die Benutzerschnittstelle aktivieren muss.
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Nach der automatischen Aktivierung der Anzeige von Bildinformation bleibt die Anzeige der Bildinformation während des Parkmanövers vorzugsweise so lange erhalten, bis die Parkendposition erreicht wird oder ein Abbruch des Parkmanövers erfolgt.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung ist auf ein Verfahren zum automatischen Aktivieren der Anzeige von Bildinformation auf einer Anzeigeeinrichtung eines wie vorstehend beschriebenen Kraftfahrzeugs gerichtet. Laut dem Verfahren wird bei Aktivieren eines automatisierten Parkmanövers durch Betätigen des Bedienelements automatisch seitens des Fahrzeugs die Anzeige von mittels der kamerabasierten Umfeld-Sensorik ermittelter Bildinformation auf der Anzeigeeinrichtung aktiviert.
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Die vorstehenden Ausführungen zum erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug der Erfindung gelten in entsprechender Weise auch für das erfindungsgemäße Verfahren der Erfindung. An dieser Stelle nicht explizit beschriebene vorteilhafte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechen den beschriebenen vorteilhaften Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
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Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft die Verhinderung der Deaktivierung der Anzeige von Bildinformation auf der Anzeigevorrichtung während des Parkmanövers.
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Um die Überwachung der Umgebung des Fahrzeugs seitens des Fahrers zu erhöhen, kann während des automatisierten Parkmanövers automatisch die Bildinformation auf der Anzeigeeinrichtung angezeigt werden, ohne dass zuvor seitens des Fahrers die Anzeige der Bildinformation aktiviert werden muss. Beispielsweise kann bei Aktivieren des automatischen Parkmanövers automatisch seitens des Fahrzeugs die Anzeige des Bildes der Rückfahrkamera auf der Anzeigeeinrichtung aktiviert werden.
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Bei einer konventionellen grafischen Benutzerschnittstelle zur Aktivierung und Deaktivierung der Anzeige des Bildes einer Rückfahrkamera können beispielsweise drei verschiedene Zustände in Bezug auf die Anzeige des Bildes der Rückfahrkamera vorgesehen werden, die über ein dargestelltes Piktogramm der Rückfahrkamera dem Fahrer angezeigt werden:
- 1. Das Bild der Rückfahrkamera ist nicht aktivierbar (beispielsweise wegen eines Defekts der Rückfahrkamera); das angezeigte Piktogramm der Rückfahrkamera ist in diesem Fall beispielsweise grau und damit nicht auswählbar und weist keine Aktivierungshaken auf.
- 2. Das Bild der Rückfahrkamera ist aktivierbar, jedoch nicht aktiviert; das angezeigte Piktogramm der Rückfahrkamera ist in diesem Fall beispielsweise weiß und damit auswählbar und weist keinen Aktivierungshaken auf.
- 3. Das Bild der Rückfahrkamera ist aktiviert; das angezeigte Piktogramm der Rückfahrkamera ist in diesem Fall beispielsweise weiß und damit auswählbar und weist zusätzlich einen die Aktivierung der Rückfahrkamera anzeigenden Aktivierungshaken auf; nach Auswahl des Piktogramms und anschließendem Tastendruck wird das Bild der Rückfahrkamera deaktiviert.
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Das Parkassistenzsystem könnte so beschaffen sein, dass für den Fall, dass während eines Einparkmanövers die automatische Anzeige der Bildinformation (beispielsweise des Bildes der Rückfahrkamera) seitens des Fahrers absichtlich oder versehentlich durch Auswahl des entsprechenden Piktogramms deaktiviert wird, die Einparkvorgang seitens des Parkassistenzsystems automatisch abgebrochen wird. Ein derartiger Abbruch des Einparkvorgangs durch Abwahl der Anzeige der Bildinformation wäre aber für den Fahrer überraschend und störend.
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Alternativ könnte das Parkassistenzsystem auch so ausgestaltet sein, dass für den Fall, dass während eines Einparkmanövers die automatische Anzeige der Bildinformation (beispielsweise des Bildes der Rückfahrkamera) seitens des Fahrers absichtlich oder versehentlich durch Auswahl des entsprechenden Piktogramms deaktiviert wird, der Einparkvorgang nicht automatisch abgebrochen wird; in diesem Fall wäre aber die Überwachung des Einparkvorgangs nicht mehr durch die Unterstützung der kamerabasierten Umfeld-Sensorik möglich.
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Gemäß dem dritten Aspekt der Erfindung ist in dem Kraftfahrzeug mit Parkassistenzsystem, kamerabasierter Umfeld-Sensorik und Anzeigeeinrichtung ferner eine Benutzerschnittstelle vorgesehen, über die die Anzeige der Bildinformation auf der Anzeigevorrichtung durch Bedienung der Benutzerschnittstelle seitens des Fahrers aktiviert und deaktiviert werden kann. Das Kraftfahrzeug ist derart eingerichtet ist, dass während des automatisierten Parkmanövers automatisch die Bildinformation auf der Anzeigeeinrichtung angezeigt wird, ohne dass die Benutzerschnittstelle zur Aktivierung der Darstellung seitens des Fahrers bedient wurde. Die Anzeige der Bildinformation kann beispielsweise bei Aktivieren des Parkvorgangs automatisch vom Parkassistenzsystem aktiviert werden. Gemäß dem dritten Aspekt der Erfindung ist während des automatisierten Parkmanövers die Deaktivierung der Anzeige der Bildinformation auf der Anzeigevorrichtung über die Benutzerschnittstelle gesperrt.
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Der Fahrer kann während des Parkmanövers daher nicht die Anzeige der Bildinformation deaktivieren und damit beispielsweise einen Abbruch des Parkmanövers hervorrufen (sofern das Parkassistenzsystem einen Abbruch des Parkmanövers bei Deaktivierung der Anzeige der Bildinformation vorsieht). Da die Anzeige der Bildinformation während des Parkmanövers nicht deaktivierbar ist, erhält der Fahrer während des Parkmanövers zur Überwachung des Umfelds laufend Bildinformation.
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Es ist von Vorteil, wenn das automatisierte Parkmanöver ein automatisiertes Rückwärtseinparkmanöver ist, wobei neben der Querführung vorzugsweise auch die Längsführung vom Parkassistenzsystem übernommen wird. Das Kraftfahrzeug weist eine Rückfahrkamera als kamerabasierte Umfeld-Sensorik auf und
die Anzeigeeinrichtung dient zur Anzeige eines mittels der Rückfahrkamera ermittelten Bildes. Während des automatisierten Einparkmanövers ist die Deaktivierung des Bildes der Rückfahrkamera auf der Anzeigevorrichtung über die Benutzerschnittstelle gesperrt.
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Vorzugsweise weist die Benutzerschnittstelle in Bezug auf die Anzeige der Bildinformation mindestens diese drei möglichen Zustände auf:
- – einen Zustand a, in dem die Anzeige der Bildinformation deaktiviert ist und durch Bedienung der Benutzerschnittstelle aktivierbar ist,
- – einen Zustand b, in dem die Anzeige der Bildinformation aktiviert ist und durch Bedienung der Benutzerschnittstelle deaktivierbar ist,
- – einen Zustand c, in dem die Anzeige der Bildinformation aktiviert ist und durch Bedienung der Benutzerschnittstelle nicht deaktivierbar ist.
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Ferner kann auch noch ein Zustand d vorgesehen sein, in dem die Anzeige der Bildinformation nicht aktivierbar ist (beispielsweise wegen eines Defekts der Umfeldsensorik).
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Bei der Benutzerschnittstelle handelt es sich vorzugsweise um eine grafische Benutzerschnittstelle mit einer Mehrzahl von Piktogrammen (auch als Icons bezeichnet), wobei ein Piktogramm (d. h. ein Icon) der kamerabasierten Umfeld-Sensorik (beispielsweise der Rückfahrkamera) zugeordnet ist, und die einzelnen Piktogramme über Eingabemittel (beispielsweise ein zentrales Bedienelement oder über einen berührungsempfindlichen Bildschirm) seitens des Fahrers jeweils auswählbar sind. Im Zustand c ist das Piktogramm der kamerabasierten Umfeld-Sensorik nicht auswählbar. Das Piktogramm wird beispielsweise in einer zweiten Farbe (z. B. grau) dargestellt und ist damit nicht auswählbar und weist eine auf die Aktivierung der Anzeige hinweisende Aktivierungsmarkierung (z. B. Aktivierungshaken) auf. Alternativ wäre es denkbar, dass das Piktogramm im Zustand c zwar auswählbar ist, jedoch keine Reaktion auf eine Bedienhandlung (z. B. Tastendruck) bei ausgewähltem Piktogramm erfolgt.
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Im Zustand a ist die Anzeige der Bildinformation aktivierbar, jedoch noch nicht aktiviert; das angezeigte Piktogramm der kamerabasierten Umfeld-Sensorik (z. B. Rückfahrkamera) ist in diesem Fall beispielsweise in einer ersten Farbe (beispielsweise weiß) dargestellt und damit auswählbar und weist keine Aktivierungsmarkierung (z. B. Aktivierungshaken) auf. Nach Auswahl des Piktogramms und Durchführen einer zusätzlichen Bedienhandlung (beispielsweise Tastendruck) wird die Anzeige der Bildinformation aktiviert.
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Im Zustand b ist beispielsweise die Anzeige der Bildinformation aktiviert; das angezeigte Piktogramm der kamerabasierten Umfeld-Sensorik ist in diesem Fall beispielsweise in der ersten Farbe (beispielsweise weiß) dargestellt und damit auswählbar und weist zusätzlich eine Aktivierungsmarkierung (z. B. Aktivierungshaken) auf. Nach Auswahl des Piktogramms und Durchführen einer zusätzlichen Bedienhandlung (beispielsweise Tastendruck) wird die Anzeige der Bildinformation deaktiviert.
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Im Zustand d ist beispielsweise die Anzeige der Bildinformation nicht aktivierbar (weil die kamerabasierte Umfeld-Sensorik beispielsweise defekt ist); das angezeigte Piktogramm der kamerabasierten Umfeld-Sensorik ist in diesem Fall beispielsweise in der zweiten Farbe (beispielsweise grau) dargestellt und damit nicht auswählbar und weist keine Aktivierungsmarkierung (z. B. Aktivierungshaken) auf.
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Das Parkassistenzsystem ist vorzugsweise eingerichtet, ein Steuersignal an ein Steuergerät der Benutzerschnittstelle zu senden, wobei das Steuersignal mindestens drei verschiedene Signalzustände aufweisen kann und jeder dieser drei verschiedenen Signalzustände jeweils einem Zustand der Benutzerschnittstelle in Bezug auf die Anzeige der Bildinformation zugeordnet ist. Das Steuergerät der Benutzerschnittstelle ist eingerichtet, in Abhängigkeit des empfangenen Steuersignals den jeweiligen Zustand der Benutzerschnittstelle in Bezug auf die Anzeige der Bildinformation einzustellen.
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Bei dem Steuergerät der Benutzerschnittstelle handelt es sich beispielsweise um eine Head-Unit, die eine Anzeigeeinrichtung (beispielsweise ein Bildschirm oder ein Head-Up-Display) ansteuert. Auf der Anzeigeeinrichtung der Head-Unit werden vorzugsweise sowohl die Piktogramme als auch die Bildinformation angezeigt.
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Die Erfindung ist ferner auf ein Verfahren zur Verhinderung der Deaktivierung der Anzeige von Bildinformation auf einer Anzeigevorrichtung eines Kraftfahrzeugs gerichtet. Gemäß dem Verfahren wird während des automatisierten Parkmanövers automatisch die Bildinformation auf der Anzeigeeinrichtung angezeigt, ohne dass die Benutzerschnittstelle zur Aktivierung der Darstellung seitens des Fahrers bedient wurde. Außerdem ist während des automatisierten Parkmanövers die Deaktivierung der Anzeige der Bildinformation auf der Anzeigevorrichtung über die Benutzerschnittstelle gesperrt.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Zuhilfenahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. In diesen zeigen:
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1 ein beispielhaftes Kraftfahrzeug mit einem Parkassistenzsystem mit automatisierter Quer- und Längsführung;
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2 ein beispielhaftes Ablaufdiagramm zum automatischen Aktivieren einer Rückfahrkamera bei dem Kraftfahrzeug nach 1;
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3a/b eine Anzeige einer beispielhaften grafischen Benutzerschnittstelle.
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1 zeigt ein beispielhaftes Kraftfahrzeug 1 mit einem Parkassistenzsystem mit automatisierter Quer- und Längsführung. Das Kraftfahrzeug umfasst eine Rückfahrkamera 2 am Fahrzeugheck, ein Parkassistenzsystem 3, eine Head-Unit 4 (Steuergerät zur Ansteuerung des Bildschirms 5), einen über die Head-Unit 4 angesteuerten Bildschirm 5, eine Parktaste 6, einen Antrieb 7 mit Automatikgetriebe (mit Motor- und Getriebesteuerung), eine Lenkung 8 und ein Bremssystem 9 (mit Bremssteuergerät). Ferner ist ein zentrales Eingabe-Bedienelement 10 für den Fahrer vorgesehen, dessen Eingabesignale von der Head-Unit 4 entgegen genommen werden.
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Das Parkassistenzsystem 3 kann durch entsprechende Ansteuerung des Antriebs 7, des Bremssystems 9 und der Aktorik der Lenkung 8 die Quer- und Längsbewegung des Fahrzeugs steuern.
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Die Rückfahrkamera 2 liefert Bildinformation an die Head-Unit 4, welches die Bildinformation nach entsprechender Signalverarbeitung an den Bildschirm 5 weiterleitet. Das Parkassistenzsystem 3 steht mit dem Head-Unit-Steuergerät 4 in Verbindung. Ferner registriert das Parkassistenzsystem eine Betätigung der Parktaste 6.
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2 zeigt ein beispielhaftes Ablaufdiagramm zum Durchführen eines automatisierten Parkmanövers für ein Kraftfahrzeug nach 1.
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Zunächst werden bei der Vorwärtsfahrt vom Parkassistenzsystem Längsparklücken im Vorbeifahren vermessen, um eine geeignete Parklücke zu finden (s. 110 in 2); zur reinen Vermessung muss das Parkassistenz noch nicht vom Fahrer eingeschaltet werden. Zum Einschalten der Parkassistenz wird vom Fahrer die Parktaste 6 betätigt; dies wird vom Parkassistenzsystem 3 festgestellt (s. 120). Nach Einschalten der Parkassistenz fordert das Parkassistenzsystem 3 die Head-Unit 4 auf, den Status der Parklückensuche auf dem Bildschirm 5 dem Fahrer anzuzeigen. Wenn eine geeignete Parklücke gefunden wurde, wird dies dem Fahrer angezeigt und der Fahrer bringt das Fahrzeug 1 durch Betätigen des Bremspedals in den Stillstand (s. 130). Um das Fahrzeug 1 bei eingelegter Fahrtstufe D (D – Drive) des Automatikgetriebes im Stilstand zu halten, wird weiter das Bremspedal vom Fahrer betätigt. Anschließend wird vom Fahrer noch der Blinker zur Seitenauswahl gesetzt. Beispielsweise wird der Blinker rechts gesetzt, um eine Parklücke rechts vom Fahrzeug auszuwählen. Um das Parkmanöver nun zu aktivieren, wird seitens des Parkassistenzsystems 3 geprüft, ob die Parktaste 6 vom Fahrer betätigt wird (s. 140), wobei die Parktaste 6 während des Parkmanövers dauerhaft zu betätigen ist (die kontinuierliche Betätigung der Parktaste 6 wird während des gesamten Einparkmanövers geprüft; sofern die Betätigung der Parktaste 6 aufhört, wird das Parkmanöver unmittelbar gestoppt). Nach Beginn der dauerhaften Betätigung der Parktaste 6 wird die Anzeige des Bildes der Rückfahrkamera 2 auf dem Bildschirm 5 aktiviert (s. 150). Der Beginn der dauerhaften Betätigung der Parktaste 6 wird vom Parkassistenzsystem 3 festgestellt. Basierend hierauf schickt das Parkassistenzsystem 3 eine entsprechende Aktivierungsanforderung zur Anzeige des Bildes der Rückfahrkamera 2 an das Head-Unit-Steuergerät 4. Das auf dem Bildschirm 5 dargestellte Bild der Rückfahrkamera 2 ist ab dem automatischen Aktivieren der Anzeige bis zum Erreichen der Parkendposition nicht mehr vom Fahrer über das zentrale Bedienelement 10 deaktivierbar. Das vom Fahrer bei Beginn der Betätigung der Parktaste 6 eingeprägte Bremsmoment wird vom Parkassistenzsystem 3 übernommen und nun vom Parkassistenzsystem 3 als Bremsmoment vorgegeben (s. 160). Der Fahrer erhält dann über den Bildschirm 5 eine entsprechende Aufforderung, das Bremspedal loszulassen. Nach Loslassen des Bremspedals startet das rückwärtige Einparkmanöver und das Parkassistenzsystem 3 übernimmt im Rahmen des Einparkmanövers die komplette Fahrzeugführung mit Lenkung, Bremsen und Schalten der Gänge; der Fahrer ist für die Überwachung des Einparkvorgangs verantwortlich.
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Nachfolgend wird die Verhinderung der Deaktivierung des Bildes der Rückfahrkamera durch den Fahrer während des Parkmanövers genauer beschrieben.
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3a zeigt eine beispielhafte grafische Benutzerschnittstelle, die auf dem Bildschirm 5 dargestellt wird und die über das zentrale Bedienelement 10 bedient wird. In dem Feld 201 wird bei Aktivierung des Bildes der Rückfahrkamera 2 das Bild der Rückfahrkamera 2 angezeigt. Die grafische Benutzerschnittstelle weist eine Mehrzahl von Piktogrammen 200a–200f (Icons) auf. Ein einzelnes der Piktogramme 200a–200f ist durch Betätigung des zentralen Bedienelements 10 auswählbar, beispielsweise durch Drehen des Bedienelements im Uhrzeigersinn und entgegen des Uhrzeigersinns. Das ausgewählte Piktogramm wird markiert, beispielsweise über einen weißen Kasten wie das Piktogramm 200a in 3a. Das Piktogramm 200b entspricht dem Piktogramm der Rückfahrkamera 2. Die Rückfahrkamera 2 kann einen der folgenden Zustände aufweisen, die dem Fahrer über die jeweilige Darstellung des Piktogramms 200b angezeigt werden:
- 1. Das Bild der Rückfahrkamera 2 ist nicht aktivierbar (beispielsweise defekt); das angezeigte Piktogramm 200b der Rückfahrkamera 2 ist in diesem Fall beispielsweise grau und damit nicht auswählbar und weist keinen Aktivierungshaken auf.
- 2. Das Bild der Rückfahrkamera 2 ist aktivierbar, jedoch nicht aktiviert; das angezeigte Piktogramm 200b der Rückfahrkamera 2 ist in diesem Fall beispielsweise weiß und damit auswählbar und weist keinen Aktivierungshaken auf.
- 3. Das Bild der Rückfahrkamera 2 ist aktiviert; das angezeigte Piktogramm 200b der Rückfahrkamera 2 ist in diesem Fall beispielsweise weiß und damit auswählbar und weist zusätzlich einen die Aktivierung der Rückfahrkamera 2 anzeigenden Aktivierungshaken auf. Dieser Zustand ist in 3a dargestellt; es handelt sich um eine Situation außerhalb eines aktiven Parkmanövers. Nach Auswahl des Piktogramms 200b und anschließender Betätigung des zentralen Bedienelements 10 (beispielsweise durch Niederdrücken des Bedienelements) wird das Bild der Rückfahrkamera 2 deaktiviert.
- 4. Das Bild der Rückfahrkamera ist aktiviert, aber nicht deaktivierbar; das angezeigte Piktogramm 200b der Rückfahrkamera 2 ist in diesem Fall beispielsweise grau und damit nicht auswählbar und weist zusätzlich einen die Aktivierung der Rückfahrkamera 2 anzeigenden Aktivierungshaken auf. Dieser Zustand ist in 3b dargestellt; dieser Zustand liegt während eines aktiven Parkmanövers vor.
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Es wird ein 4. Zustand für die Rückfahrkamera in der Head-Unit 4 angelegt, wobei in diesem 4. Zustand das Deaktivieren der Rückfahrkamera 2 verhindert wird. Im 4. Zustand wird die Deaktivierung des Bildes der Rückfahrkamera 2 optisch nicht angeboten (das Piktogramm 200b ist grau).
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Nach automatischen Aktivieren der Rückfahrkamera 2 und Sperren der Deaktivierung des Bildes der Rückfahrkamera 2 (s. Schritt 150 in 2) weist das Piktogramm 200b der Rückfahrkamera diesen 4. Zustand auf (s. 3b).
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Das Aktiveren des Bildes der Rückfahrkamera 2 und das Sperren der Deaktivierbarkeit der Rückfahrkamera 2 erfolgt über ein Steuersignal von dem Parkassistenzsystem 3 an die Head-Unit 4.
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Über zwei bestimmte Bits des Steuersignals können die Zustände 1. bis 3. ausgelöst werden. Das erste der beiden Bits gibt die Aktivierbarkeit der Rückfahrkamera 2 und das zweite der beiden Bits gibt die Aktivierung der Rückfahrkamera 2 an: Wenn beide Bits 0 sind, ist die Rückfahrkamera nicht aktivierbar und es liegt der 1. Zustand vor. Wenn das Bit der Aktivierbarkeit auf 1 liegt und das Bit der Aktivierung auf 0 liegt, ist die Rückfahrkamera aktivierbar und es liegt der 2. Zustand vor. Wenn das Bit der Aktivierbarkeit auf 1 liegt und das Bit der Aktivierung auf 1 liegt, ist die Rückfahrkamera aktiviert und es liegt der 3. Zustand vor. Diese Signalzustände können für Parkfunktionen ohne Zwangskopplung mit der Rückfahrkamera verwendet werden.
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Zum Auslösen des 4. Zustands werden zwei andere Bits des Steuersignals verwendet: Sofern in dem Steuersignal des Parkassistenzsystems 3 an die Head-Unit 4 beispielsweise die beiden anderen Bits jeweils auf 1 gesetzt sind, aktiviert die Head-Unit 4 die Rückfahrkamera 2, wobei das Piktogramm 200b der Rückfahrkamera 2 dann keine Deaktivierung der Rückfahrkamera 2 erlaubt (s. 3b). Dies erfolgt bei Beginn der dauerhaften Betätigung der Parktaste 6. Es wird zum Auslösen des 4. Zustands also ein zusätzlicher Signalzustand in dem Steuersignal angelegt, über das in der Head-Unit 4 die aktive Zwangskopplung zwischen Parkassistenz und Rückfahrkamera aktiviert wird (d. h. während des Parkmanövers muss das Bild der Rückfahrkamera 2 angezeigt werden und ist nicht deaktivierbar).
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Das Sperren der Deaktivierbarkeit der Rückfahrkamera im 4. Zustand verhindert, dass der Fahrer das Bild der Rückfahrkamera ausschaltet oder das Bild auf andere Kamerafunktionen (beispielsweise eine Darstellung der Umgebung in der Draufsicht) umschaltet. Durch den zusätzlichen 4. Zustand kann unterschieden werden zwischen nicht deaktivierbar (wegen Zwangskopplung) und einem Defekt der Rückfahrkamera (1. Zustand). Das Parkmanöver kann daher nicht aufgrund einer versehentlichen Deaktivierung der Rückfahrkamera 2 abgebrochen werden, da eine versehentliche Deaktivierung im 4. Zustand unterbunden wird. Da über das Steuersignal des Parkassistenzsystems 3 an die Head-Unit 4 der jeweilige Zustand ausgelöst wird, können etwaige Anpassungen, wann welcher Zustand ausgelöst wird, im Parkassistenzsystem 3 umgesetzt werden; Anpassungen in der Head-Unit 4 sind dazu nicht nötig.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- „Parkassistent mit Längs- und Querführung”, Dirk Ahrens, 5. Tagung Fahrerassistenz der TU München, München, 2012 [0003]