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Stand der Technik
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Elektrische Steckverbindungen werden in vielen Bereichen der Technik eingesetzt. Sie weisen in der Regel einen Kontaktträger mit einem elektrischen Kontakt auf. Der Kontaktträger kann als Buchse ausgeführt sein und kann einen Stecker bzw. Pin zum Herstellen einer elektrischen Verbindung aufnehmen. Eine elektrische Leitung, verlässt zum Beispiel in Form eines Kabels den Kontaktträger und verbindet den elektrischen Kontakt mit weiteren Komponenten.
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Beispielsweise können derartige Steckverbindungen zum Verbinden von unterschiedlichen Komponenten in einem Kraftfahrzeug verwendet werden. Beim Betrieb des Kraftfahrzeugs können die Steckverbindungen hohen Belastungen, insbesondere Vibrationen, ausgesetzt sein.
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Bewegungen können sich über das Kabel bzw. die elektrische Leitung auf die Steckverbindung übertragen. Dies kann zu einer Relativbewegung zwischen dem direkt an die elektrische Leitung angebunden elektrischen Kontakt und einem Pin führen. Derartige Relativbewegungen können zu einem Verschleiß des Kontaktträgers und damit zu einem höheren Übergangswiderstand bzw. einer geringeren Lebensdauer des Kontaktträgers führen.
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Leitungshalterungen und Dichtungen zum verringern des Verschleißes sind zum Beispiel aus
DE 10 2005 057 266 bekannt. Eine optimale Minimierung der Relativbewegung konnte bisher jedoch noch nicht erreicht werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Es kann daher ein Bedarf an einem verbesserten Kontaktträger und einem entsprechenden Herstellungsverfahren für einen Kontaktträger bestehen, die es insbesondere ermöglichen eine Relativbewegung zwischen einem elektrischen Kontakt und einem Pin zu minimieren bzw. zu verhindern.
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Dieser Bedarf kann durch den Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemäß den unabhängigen Ansprüchen gedeckt werden. Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Im Folgenden werden Merkmale, Einzelheiten und mögliche Vorteile einer Vorrichtung gemäß Ausführungsformen der Erfindung im Detail diskutiert.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Kontaktträger für Hochstromschnittstellen vorgestellt. Der Kontaktträger weist einen elektrischen Kontakt und eine elektrische Leitung auf. Die elektrische Leitung ist dabei leitfähig mit dem elektrischen Kontakt verbunden. Ferner weist die elektrische Leitung einen Fixierbereich auf, an dem die elektrische Leitung derart formschlüssig am Kontaktträger fixiert ist, dass eine Bewegung der Leitung parallel zu einer Längsachse des Kontaktträgers zwischen dem Fixierbereich und dem elektrischen Kontakt verhindert wird.
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Anders ausgedrückt basiert die Idee der vorliegenden Erfindung darauf, den elektrischen Kontakt durch eine formschlüssige Fixierung der elektrischen Leitung am Kontaktträger den elektrischen Kontakt mechanisch von der Leitung zu entkoppeln. Insbesondere kann durch die formschlüssige Fixierung der elektrischen Leitung beispielsweise am Gehäuse des Kontaktträgers erreicht werden, dass Bewegungen der elektrischen Leitung, die zum Beispiel außerhalb des Kontaktträgers stattfinden, nicht auf den elektrischen Kontakt im Inneren des Kontaktträgers übertragen werden. Durch die formschlüssige Fixierung der elektrischen Leitung im nicht isolierten Bereich, d.h. zum Beispiel im Bereich der Kupferlitze, kann dabei sowohl eine Bewegung der elektrischen Leitung parallel zur Längsachse als auch eine Bewegung senkrecht zur Längsachse verhindert werden.
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Dabei werden sowohl Bewegungen der elektrischen Leitung als auch Bewegungen von einzelnen Drähten bzw. Litzen der elektrischen Leitung von dem elektrischen Kontakt entkoppelt. Insbesondere wird die elektrische Leitung im Inneren des Kontaktträgers beispielsweise von Zugkräften entlastet. Wird zum Beispiel bei einer Montage oder bei einem Ausbau des Kontaktträgers an der elektrischen Leitung gezogen, so wird diese Zugkraft nicht auf den elektrischen Kontakt im Inneren des Kontaktträgers übertragen. Auf diese Weise wird die Zuglastbeständigkeit des Kontaktträgers erhöht.
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Ferner wird durch die formschlüssige Fixierung der elektrischen Leitung die Verschleißfestigkeit des Kontaktträgers bzw. der Steckverbindung erheblich erhöht. Insbesondere wird die Verschleißfestigkeit in Bezug auf Vibrationsbelastungen erhöht. Dies führt ferner zu einer Erhöhung der Lebensdauer des Kontaktträgers bzw. der Steckverbindung. Alternativ kann hierdurch bei einer gleichbleibenden Lebensdauer eine höhere mechanische Belastbarkeit des Kontaktträgers erreicht werden. Der Begriff Kontaktträger kann dabei ein Leitungssatz mit oder ohne Gehäuse bezeichnen.
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Der Kontaktträger kann zum Beispiel als Teil einer Hochstromschnittstelle eines Kraftfahrzeugs eingesetzt werden. Die Hochstromschnittstelle kann zum Beispiel für Spannungen zwischen 60 und 1500 V bzw. für Stromflüsse zwischen 50 und 300 A verwendet werden. Der Kontaktträger bzw. die Hochstromschnittstelle können zwischen einer Batterie und einem Elektromotor im Kraftfahrzeug eingesetzt werden. Insbesondere kann der Kontaktträger im Motorraum bzw. an Motorkomponenten eines Fahrzeugs eingesetzt werden. Das Fahrzeug kann dabei zum Beispiel ein Hybrid- oder ein Elektrofahrzeug sein. Alternativ kann der Kontaktstecker für Steckerschnittstellen bzw. Steckerkragen bei Niedriegströmanwendungen eingesetzt werden.
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Der elektrische Kontakt kann beispielsweise als Buchse ausgeführt sein und einen Pin bzw. Stecker aufnehmen. Insbesondere können zur Steckrichtung parallel verlaufende Lamellen im Inneren des elektrischen Kontakts vorgesehen sein, die eine Kontaktkraft auf den in die Buchse eingeführten Pin bzw. Stecker ausüben.
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Die elektrische Leitung ist elektrisch leitfähig mit dem elektrischen Kontakt verbunden und verlässt den Kontaktträger zum Beispiel mit einer Isolation in Form eines Kabels. Dabei kann die elektrische Leitung aus mehreren einzelnen Drähten, auch als Litzen bezeichnet, bestehen. Bereichsweise kann die elektrische Leitung in Form eines Massebandes ausgeführt sein. Sowohl der elektrische Kontakt als auch die elektrische Leitung können beispielsweise ein Metall, insbesondere Kupfer aufweisen bzw. daraus bestehen.
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Die elektrische Leitung weist im Inneren des Kontaktträgers einen Fixierbereich auf, der eine formschlüssige Fixierung der Leitung am Kontaktträger ermöglicht. Wie weiter unten ausgeführt, können am Fixierbereich beispielsweise eine Kompaktierstelle und/oder Vertiefungen vorgesehen sein.
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Die formschlüssige Fixierung der Leitung am Kontaktträger verhindert eine Relativbewegung zwischen der elektrischen Leitung und dem elektrischen Kontakt. Insbesondere unterbindet bzw. verringert die formschlüssige Fixierung der elektrischen Leitung eine Bewegung der Leitung parallel zur Längsachse des Kontaktträgers. Bei der formschlüssigen Verbindung greift dabei eine Komponente des Kontaktträgers, beispielsweise ein Teil des Gehäuses, formschlüssig in den Fixierbereich der Leitung ein. Der Formschluss kann dabei insbesondere in einer Richtung parallel zur Längsachse bzw. parallel zur Steckrichtung der Steckverbindung stattfinden.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die elektrische Leitung mehrere separate Drähte bzw. eine Vielzahl von separaten Drähten auf. Der Fixierbereich ist dabei als Kompaktierstelle ausgeführt, an der die Drähte stoffschlüssig miteinander verbunden sind.
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Die separaten Drähte können auch als Litzen bezeichnet werden. Die separaten Drähte gehen an der Kompaktierstelle eine irreversible Verbindung, basierend auf atomaren bzw. molekularen Kräften, ein. Beispielsweise können die Drähte an der Kompaktierstelle durch Widerstandsschweißen stoffschlüssig miteinander verbunden werden. Der Fixierbereich bzw. die Kompaktierstelle bilden somit einen weniger flexiblen, d.h. einen griffigeren Bereich als die separaten Drähte. Die Ausgestaltung des Fixierbereichs als Kompaktierstellen bietet somit einen festen Angriffspunkt für eine formschlüssige Fixierung der elektrischen Leitung, zum Beispiel mithilfe von Klemmelementen.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist am Fixierbereich mindestens eine Ausnehmung bzw. Vertiefung in der elektrischen Leitung vorgesehen. Die elektrische Leitung ist dabei mittels der Ausnehmung formschlüssig fixiert. Insbesondere können zum Beispiel zwei Ausnehmungen an gegenüberliegenden Seiten der elektrischen Leitung vorgesehen sein.
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Beispielsweise können die Ausnehmungen in die elektrische Leitung, vorzugsweise an der Kompaktierstelle eingepresst sein. Die Ausnehmungen können als Vertiefungen bzw. Einbuchtungen ggf. mit einem Hinterschnitt ausgeführt sein. Somit kann beispielsweise eine Klemme, die am Gehäuse des Kontaktträgers vorgesehen ist, in die Ausnehmung eingreifen und eine Bewegung der elektrischen Leitung parallel zur Längsachse des Kontaktträgers verhindern.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist der Kontaktträger ferner ein Gehäuse auf. Der elektrische Kontakt und die elektrische Leitung sind im Gehäuse angeordnet. Ferner ist am Gehäuse ein Klemmelement vorgesehen. Das Klemmelement greift in die Ausnehmung der elektrischen Leitung ein.
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Das Gehäuse kann beispielsweise Kunststoff aufweisen bzw. aus Kunststoff bestehen. Insbesondere kann das Gehäuse ein- oder zweiteilig gespritzt bzw. spritzgegossen sein. Durch das Eingreifen des Klemmelements in die Ausnehmung entsteht eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Gehäuse und der elektrischen Leitung.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Klemmelement einstückig bzw. integral mit dem Gehäuse ausgeführt. Beispielsweise können das Gehäuse und das Klemmelement in einem Stück spritzgegossen werden. Insbesondere können das Klemmelement und das Gehäuse aus Kunststoff spritzgegossen werden.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das Gehäuse eine Austrittsöffnung auf, an der die elektrische Leitung das Gehäuse und den Kontaktträger verlässt. Die elektrische Leitung ist dabei an bzw. in der Nähe der Austrittsöffnung formschlüssig fixiert. Auf diese Weise kann der gesamte innerhalb des Kontaktträgers befindliche Abschnitt der elektrischen Leitung von Vibrationsbewegungen der elektrischen Leitung außerhalb des Kontaktträgers mechanisch entkoppelt werden.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die elektrische Leitung innerhalb des Kontaktträgers eine Gesamtlänge auf, die größer ist als der Abstand zwischen dem elektrischen Kontakt und der Austrittsöffnung. Das heißt, der sich innerhalb des Kontaktträgers befindliche Abschnitt der elektrischen Leitung ist länger als die direkte Verbindung zwischen der Austrittsöffnung und dem elektrischen Kontakt. Der Abstand zwischen dem elektrischen Kontakt und der Austrittsöffnung kann parallel zur Längsachse des Kontaktträgers gemessen werden. Dabei kann dieser Abstand zum Beispiel durch einen zur Verfügung stehenden Einbauraum vorgegeben sein.
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Beispielsweise kann die elektrische Leitung dabei eine Omega-Form aufweisen. Durch das Vorsehen dieser Überlänge der elektrischen Leitung innerhalb des Kontaktträgers kann eine weitere Entkopplung des elektrischen Elements von Zugkräften auf die außerhalb des Kontaktträgers befindliche elektrische Leitung realisiert werden. Ist die elektrische Leitung beispielsweise, wie weiter unten beschrieben, mit einem Masseband versehen, so kann dieses eine Krümmung aufweisen bzw. Omega-förmig, d.h. Ω-förmig, ausgeführt sein.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die elektrische Leitung mindestens ein Masseband auf. Das Masseband ist dabei am Fixierbereich stoffschlüssig mit den Drähten der elektrischen Leitung verbunden. Die Ausnehmung ist am Masseband vorgesehen. Insbesondere kann die Ausnehmung im Überlappbereich, d.h. an der Schweiß- bzw. Verbindungsstelle, zwischen den einzelnen Drähten und dem Masseband vorgesehen sein.
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Ein Masseband ist dabei ein flexibler elektrischer Leiter, der insbesondere flexibler ausgeführt ist als die elektrische Leitung mit einzelnen Drähten. Beispielsweise kann das Masseband ein Geflecht aus einzelnen Drähten darstellen und einen flachen rechteckigen Querschnitt senkrecht zu seiner Längsachse aufweisen. Insbesondere kann das Masseband als ein Kupfergewebe, ein Kupfergeflecht oder ein Kupferzopf ausgeführt sein.
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Das Masseband kann dabei zwischen der elektrischen Leitung in Form von einzelnen Drähten und dem elektrischen Kontakt vorgesehen sein. Insbesondere kann das Masseband vor dem Verschweißen mit den einzelnen Drähten beispielsweise an der Kompaktierstelle in Omega-Form gebogen werden. Hierdurch kann eine weitere Entkopplung zwischen der elektrischen Leitung und dem elektrischen Kontakt stattfinden.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Kontaktträger als Teil eines Kabelbaumsteckers eines Kraftfahrzeugs ausgeführt.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen eines oben beschriebenen Kontaktträgers für Hochstromschnittstellen vorgestellt. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf: Bereitstellen eines elektrischen Kontakts; Bereitstellen einer elektrischen Leitung; Verbinden der elektrischen Leitung elektrisch leitfähig mit dem elektrischen Kontakt; Vorsehen eines Fixierbereichs an der elektrischen Leitung und formschlüssiges Fixieren der elektrischen Leitung am Kontaktträger derart, dass eine Bewegung der Leitung parallel zu einer Längsachse des Kontaktträgers zwischen dem Fixierbereich und dem elektrischen Kontakt verhindert wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden dem Fachmann aus der nachfolgenden Beschreibung beispielhafter Ausführungsformen, die jedoch nicht als die Erfindung beschränkend auszulegen sind, unter Bezugnahme auf die beigelegten Zeichnungen ersichtlich.
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1 zeigt einen Querschnitt entlang einer Längsachse eines Kontaktträgers gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung
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2 zeigt den Kontaktträger aus 1 in einem Querschnitt senkrecht zur Bildebene von 1
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3 zeigt einen Querschnitt entlang einer Längsachse eines Kontaktträgers gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung
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4 zeigt den Kontaktträger aus 3 in einem Querschnitt senkrecht zur Bildebene von 3
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Alle Figuren sind lediglich schematische Darstellungen erfindungsgemäßer Vorrichtungen bzw. ihrer Bestandteile gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung. Insbesondere Abstände und Größenrelationen sind in den Figuren nicht maßstabsgetreu wiedergegeben. In den verschiedenen Figuren sind sich entsprechende Elemente mit den gleichen Referenznummern versehen.
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Elektrische Steckverbindungen, wie sie in den 1 bis 4 dargestellt sind, weisen Stecker 3 bzw. Pin und einen Kontaktträger 1 auf. Der Kontaktträger 1 ist ausgeführt, den Stecker 3 aufzunehmen. Der Kontaktträger 1 weist einen elektrischen Kontakt 5 und ein elektrische Leitung 9 auf. Der Kontakt 5 kann als Buchse ausgeführt den Stecker 3 aufnehmen. Zur Herstellung einer sicheren elektrischen Verbindung zwischen dem elektrischen Kontakt 5 und dem Stecker 3 sind am elektrischen Kontakt 5 in axialer Richtung bzw. in Steckrichtung verlaufende Lamellen 7 vorgesehen.
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Der Kontaktträger 1 kann ferner ein Gehäuse 21 aufweisen, welches zum Beispiel in 2 dargestellt ist. Die elektrische Leitung 9 und der elektrische Kontakt 5 sind dabei im Gehäuse 21 angeordnet. Das Gehäuse 21 weist eine Austrittsöffnung 25 auf, durch die die elektrische Leitung 9 das Gehäuse 21 verlässt und beispielsweise in Form eines Kabels 29 mit einer Isolation weiter verläuft.
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Werden derartige Steckverbindungen beispielsweise zum Verbinden von Komponenten in einem Kraftfahrzeug verwendet, so können sie beim Betrieb des Kraftfahrzeugs hohen Belastungen ausgesetzt sein. Beispielsweise kann bei einer Anordnung der Steckverbindung in der Nähe eines Motors eine Vibrationsbewegung 33 über das Kabel 29 bzw. die elektrische Leitung 9 auf den elektrischen Kontakt 5 übertragen werden. Ferner kann bei der Montage bzw. beim Ausbau der Steckverbindung eine entlang der Längsachse des Kabels 29 bzw. der elektrischen Leitung 9 wirkende Zugkraft 31 auf den elektrischen Kontakt 5 übertragen werden. Derartige Zugkräfte 31 und Vibrationsbewegungen 33 können zu einer Relativbewegung zwischen dem Stecker 3 und dem elektrischen Kontakt 5 bzw. den Lamellen 7 führen. Hierdurch kann der elektrische Kontakt verschleißen. Beispielsweise können die Lamellen 7 verbogen werden und dadurch der Übertragungswiderstand ansteigen. Somit kann bei herkömmlichen Steckverbindungen die Lebensdauer der Steckverbindung durch den Verschleiß verringert werden.
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Der erfindungsgemäße Kontaktträger 1 ermöglicht durch eine formschlüssige Fixierung der elektrischen Leitung 9 innerhalb des Kontaktträgers 1 eine mechanische Entkopplung des elektrischen Kontakts 5 von der außerhalb des Kontaktträgers 1 verlaufenden elektrischen Leitung 9.
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Wie in 1 dargestellt, weist die elektrische Leitung 9 hierzu innerhalb des Kontaktträgers 1 einen Fixierbereich 13 auf, der eine formschlüssige Fixierung der elektrischen Leitung 9 am Kontaktträger 1 ermöglicht. Bei der formschlüssigen Fixierung der elektrischen Leitung 9 wird dabei eine Bewegung der elektrischen Leitung 9 parallel zur Längsachse 17 des Kontaktträgers 1 verhindert bzw. minimiert. Der Fixierbereich 13 ist in den Ausführungsbeispielen von 1 bis 4 als Kompaktierstelle 15 ausgeführt. Das heißt, die einzelnen separaten Drähte bzw. Litzen der elektrischen Leitung 9 sind im Fixierbereich 13 so zu einer Form kompaktiert bzw. gepresst, dass eine Ausnehmung 19 bzw. eine Versenkung an der Kompaktierstelle 15 entsteht. Die Kompaktierstelle 15 kann durch Widerstandsschweißen hergestellt werden.
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1 und 2 zeigen Querschnitte durch eine Steckverbindung mit einem Stecker 3 und einem Kontaktträger 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Dabei verlaufen beide Querschnitte parallel zu einer Längsachse 17 des Kontaktträgers 1 und sind gegeneinander um 90° versetzt. In 1 ist dabei eine Draufsicht auf die senkrecht zur Längsachse 17 verlaufende Ausnehmung 19 gezeigt. In 2 ist die Ausnehmung 19 seitlich zu sehen. Dabei können wie in 2 vorzugsweise zwei Ausnehmungen 19 auf gegenüberliegenden Seiten der elektrischen Leitung 9 vorgesehen sein.
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Beim Herstellen der Kompaktierstelle 15 bleibt das Volumen der elektrischen Leitung 9 erhalten. Das heißt, wie in 1 zu sehen, wird an der Pressstelle die elektrische Leitung 9 verbreitert.
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In 2 ist die Anordnung eines Gehäuses 21 am Kontaktträger 1 gezeigt. Dabei ist nur ein Teil des Gehäuses 21 dargestellt. Am Gehäuse 21 sind Klemmelemente 23 vorgesehen, die in die Ausnehmungen 19 eingreifen und auf diese Weise die elektrische Leitung 9 formschlüssig fixieren. Die Bewegungen der einzelnen Drähte der elektrischen Leitung 9 werden so abgefangen und über das Gehäuse 21 des Kontaktträgers 1 abgeleitet. Somit bleibt der elektrische Kontakt 5 in Ruhe, und es entsteht keine Relativbewegung zwischen dem elektrischen Kontakt 5 und dem Stecker 3. Auf diese Weise wird der Verschleiß des elektrischen Kontakts 5 minimiert und die Lebensdauer bzw. die Belastbarkeit des Kontaktträgers 1 und damit der Steckverbindung erhöht. Zusätzlich wird die elektrische Leitung 9 durch die formschlüssige Fixierung optimal von einer Zugkraft 31 entlastet. Hierdurch wird das Risiko von Litzenreißen im Kontaktträger 1 deutlich reduziert.
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3 und 4 zeigen Querschnitte durch eine Steckverbindung mit einem Stecker 3 und einem Kontaktträger 1 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Dabei verlaufen beide Querschnitte parallel zu einer Längsachse 17 des Kontaktträgers 1 und sind ähnlich zu 1 und 2 gegeneinander um 90° versetzt.
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Während die elektrische Leitung 9 in den 1 und 2 aus einzelnen separaten Drähten besteht, weist die elektrische Leitung 9 im Ausführungsbeispiel von 3 und 4 unterschiedliche Bereiche auf. Ein Bereich 11 der elektrischen Leitung 9, der sich an der vom elektrischen Kontakt 5 abgewandten Seite des Kontaktträgers 1 befindet, besteht, ähnlich zu 1 und 2, aus separaten Drähten. Ein weiterer Bereich der elektrischen Leitung 9 ist dabei durch ein Masseband 27 bzw. durch mehrere Massebänder 27 realisiert. Das Masseband 27 verbindet dabei den elektrischen Kontakt 5 mit dem Bereich 11 der elektrischen Leitung 9. Der Bereich 11, das heißt die separaten Drähte der elektrischen Leitung 11 sind im Fixierbereich 13 bzw. an der Kompaktierstelle 15 mit dem Masseband 27 zum Beispiel durch Widerstandsschweißen stoffschlüssig verbunden. Nach dem stoffschlüssigen Verbinden der separaten Drähte und des Massebands 27 kann die elektrische Leitung 9 gepresst werden, so dass die Ausnehmungen 19 im Überlappungsbereich der separaten Drähte und des Massebandes 27 verlaufen.
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Durch die formschlüssige Fixierung der elektrischen Leitung 9 an der Kompaktierstelle 15 bzw. im Überlappungsbereich zwischen Masseband 27 und den einzelnen Litzen kann ein Versagen der Anbindungsstelle der elektrischen Leitung zum elektrischen Kontakt 5 deutlich reduziert werden.
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Die elektrische Leitung 9 kann innerhalb des Kontaktträgers 1 bzw. innerhalb des Gehäuses 21 des Kontaktträgers 1 eine größere Gesamtlänge aufweisen als der Abstand zwischen dem elektrischen Kontakt und der Austrittsöffnung 25. Das heißt, die Länge der elektrischen Leitung 9 innerhalb des Kontaktträgers 1 ist so gewählt, dass sie nicht parallel zur Längsachse 17 des Kontaktträgers 1 verläuft, sondern gekrümmt sein kann. Besonders vorteilhaft können, wie in 3 dargestellt, die flexiblen Massebänder 27 Omega-förmig gekrümmt sein. Hierdurch können die Vibrationsbewegungen 33 noch besser mechanisch vom elektrischen Kontakt 5 entkoppelt werden.
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Der erfindungsgemäße Kontaktträger 1 ist für alle Abgangswinkel des Kabels 29 bzw. der elektrischen Leitung 9 aus dem Kontaktträger 1 geeignet. Mögliche Abgangswinkel sind zum Beispiel 45°, 90°, 180° usw.
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Abschließend wird angemerkt, dass Ausdrücke wie „aufweisend“ oder ähnliche nicht ausschließen sollen, dass weitere Elemente oder Schritte vorgesehen sein können. Des Weiteren sei darauf hingewiesen, dass „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschließen. Außerdem können in Verbindung mit den verschiedenen Ausführungsformen beschriebene Merkmale beliebig miteinander kombiniert werden. Es wird ferner angemerkt, dass die Bezugszeichen in den Ansprüchen nicht als den Umfang der Ansprüche beschränkend ausgelegt werden sollen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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