DE102013206640A1 - Anordnung zum Dämpfen von Schwingungen an den Walzen eines Kalanders - Google Patents
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist eine Anordnung zum Dämpfen von Schwingungen an den Walzen eines Kalanders. Die Walzen sind in Körperkonstruktionen mittels Stützhebeln (5) direkt oder indirekt an deren Achsen (32, 42) gestützt, wobei die Stützhebel mit Hydraulikzylindern (6) entlastet oder belastet sind, wenn jeder Hydraulikzylinder mittels einer Stützachse (15) mit dem Stützhebel verbunden ist. An einem Aufhängungspunkt der Walzen ist ein die Achse (32, 42) der Walze oder die Stützachse (15) des Stützhebels an der Walze umgebender Raum (19a; 38; 47) für ein hydraulisches Medium angeordnet. Als Stellantrieb (17; 30; 40) dient ein magnetostriktiver oder piezoelektrischer Stellantrieb, der in der Weise in einer Stützkonstruktion für die Walze positioniert ist, dass dieser eine die Schwingungen dämpfende Belastungskraft für das am Aufhängungspunkt vorhandene hydraulische Medium erzeugt.
Description
- Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Anordnung zum Dämpfen von Schwingungen an den Walzen eines Kalanders, wobei die Walzen in Körperkonstruktionen mittels Stützhebeln direkt oder indirekt an deren Achsen gestützt und die Stützhebel mit Hydraulikzylindern entlastet oder belastet sind, während jeder Hydraulikzylinder mittels einer Stützachse mit dem Stützhebel verbunden ist.
- In Kalandern ist das Auftreten eines so genannten Barring-Phänomens allgemein bekannt, wobei die Schwingung eines Kalanderwalzenspalts die Oberfläche der Walzen pfefferkuchenartig verformt und die Walzen vorzeitig geschliffen werden müssen. Es wurden Versuche unternommen, Schwingungen strukturell mit einem neuen Beschichtungsmaterial sowie mit verschiedenen passiven Dämpfern zu verhindern. Techniken sind jedoch Grenzen gesetzt. Der größte Freiraum für die Umsetzung würde mit aktiven Dämpfern erreicht werden, in denen die Schwingung mit einem aktiven, Kraft erzeugenden Element gedämpft wird. Es gibt mehrere mögliche Regelungsstrategien zum Verhindern der Schwingung. In der Praxis ist eine Umsetzung sehr schwierig, da die Kraft in der Konstruktion in Elementen erzeugt werden muss, welche die Konstruktion belasten und stützen. An diesen Stellen verwendete, typischerweise hydraulische Stellantriebe vermögen hohe Kräfte und große Bewegungen zu erzeugen, bei einer Schwingungsdämpfung benötigte hochfrequenzige Kräfte können aber mit diesen nicht erzeugt werden.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine Lösung zustande zu bringen, mit der aktive Regelkräfte zum Abstützen einer Walze im Kalander erzielt werden.
- Um diese Aufgabe zu lösen, ist es für eine Anordnung nach der Erfindung charakteristisch, dass an einem Aufhängungspunkt der Walzen ein die Achse der Walze oder die Stützachse des Stützhebels an der Walze umgebender Raum für ein hydraulisches Medium angeordnet ist und als Stellantrieb ein magnetostriktiver oder piezoelektrischer Stellantrieb dient, der in einer Stützkonstruktion für die Walze in der Weise positioniert ist, dass dieser eine die Schwingungen dämpfende Belastungskraft für das am Aufhängungspunkt vorhandene hydraulische Medium erzeugt.
- Nachstehend wird die Erfindung unter Verweis auf die beigefügten Zeichnungen näher erklärt, wobei
-
1 schematisch ein Beispiel eines Mehrwalzenkalanders nach dem Stand der Technik darstellt, -
2 ein Beispiel für eine Ausführungsform einer Anordnung nach der Erfindung als schematisches Prinzipbild darstellt, -
3 ein zweites Beispiel für eine Ausführungsform einer Anordnung nach der Erfindung als schematisches Prinzipbild darstellt, und -
4 ein weiteres Beispiel für eine Ausführungsform einer Anordnung nach der Erfindung als schematisches Prinzipbild darstellt. - In
1 ist als schematisches Beispiel ein Mehrwalzenkalander1 nach dem Stand der Technik dargestellt, auf den die vorliegende Erfindung angewendet werden kann, ohne jedoch die Erfindung nur auf einen derartigen Kalander zu begrenzen. Zum Kalander gehört ein Körper2 , an dem mehrere Walzen montiert sind, zu dem eine obere Walze3 , eine untere Walze3' und mehrere zwischen diesen befindliche Walzen4 ...4' sowie Umkehrwalzen10 zum Leiten des Laufs einer Bahn gehören. Die obere Walze3 und eine oberste Zwischenwalze4 bilden einen ersten Walzenspalt N1, durch den die Faserbahn W zuerst über eine Ausbreitwalze13 und eine erste Umkehrwalze10 und danach zwischen den von den anderen Zwischenwalzen gebildeten Walzenspalten hindurch und zum Schluss zwischen dem von einer untersten Zwischenwalze4' und der unteren Walze3' gebildeten Walzenspalt N hindurch vom Walzenstapel weg geführt wird. Die obere Walze3 ist in Lagerbuchsen12 montiert, die mit dem Körper verbunden sind. Die untere Walze3' ist in Lagerbuchsen12' montiert, die mit Lastarmen11 im Körper2 aufgehängt sind, wobei die Lastarme mit Belastungszylindern9 verbunden sind. Die Belastungszylinder9 werden zum Belasten des ganzen Walzenstapels sowie zum Öffnen der Walzenspalte verwendet. Die Zwischenwalzen4 ,4' sind in Lagerbuchsen8 ,8' montiert, die mit Stützarmen5 im Rumpf2 aufgehängt sind, wobei die Stützarme mit Entlastungszylindern6 ausrüstet sind, die mit dem einen Ende mit dem Rumpf2 und mit dem anderen Ende mittels eines Ösenteils7 einer Kolbenstange mit den Stützachsen für die Stützarme5 verbunden sind. Die Entlastungszylinder können zum Beispiel hydraulisch oder pneumatisch sein. Die an der Stelle der Zwischenwalzen4' für die Bahn W vorhandenen Lagerbuchsen14 der äußeren Umkehrwalzen10' sind mit der entsprechenden Lagerbuchse8' der Zwischenwalze4 verbunden. Die inneren Umkehrwalzen10'' sind in Stützarmen5 gelagert. - In
2 ist eine Anordnung nach der Erfindung zum Beispiel zum Dämpfen von Schwingungen an den Walzen des Kalanders nach1 dargestellt. Die Anordnung ist im Zusammenhang mit einer Stützachse15 umgesetzt, die sich durch das am Ende der Kolbenstange des die Stützarme5 entlastenden Hydraulikzylinders6 befindliche Ösenteil7 hindurch bewegt. An der Innenseite der Stützachse15 ist eine Bohrung16 gebildet, in der ein magnetostriktiver oder piezoelektrischer Stellantrieb17 positioniert ist. Die Stützachse15 ist am Stützarm5 in der Weise angeordnet, dass sich zwischen der Außenfläche der Stützachse und einem am Stützarm gebildeten Durchgangsloch ein Kammerraum19 bildet, der mit Dichtungselementen18 in Umfangsrichtung der Stützachse geschlossen ist. Der so gebildete Raum wird in Richtung der auf die Stützachse gerichteten Belastung in ein oberes und ein unteres Teil geteilt und die Teile werden mit Dichtungselementen (nicht dargestellt) in Längsrichtung der Stützachse voneinander getrennt. In das untere Teil19a in Hinsicht auf die Belastung wird ein hydraulisches Medium geleitet. Hierbei befindet sich das Medium in einem geschlossenen Volumen, und zum Beaufschlagen desselben wird der schnelle Stellantrieb17 angetrieben, wie zum Beispiel ein Piezoplattenstapel, in dem mehrere ca. 100 μm dicke keramische piezoelektrische Platten aufeinander und zwischen den Platten gesinterte Elektroden vorhanden sind. Die Position der Stützachse wird im Verhältnis zum Stützhebel gemessen und der Piezoplattenstapel in der Weise gesteuert, dass dieser das hydraulische Medium beaufschlagt, das die Achse weiter vor sich herschiebt, bis die Achse in Hinsicht auf das Durchgangsloch des Stützhebels sich in einer neutralen Position befindet. Mit dieser Anordnung können mit einer sehr hohen Frequenz schwingungsdämpfende Kräfte erzeugt werden, die sich auf die Stützachse übertragen. Der Piezoplattenstapel und das hydraulische Medium bilden eine gewünschte Verschiebung für die hydraulische Übertragung. Die in der Schwingung benötigten Kräfte und Verschiebungen sind verhältnismäßig gering, wenn nur mit der Dämpfung der Schwingungen vor einer zu großen Entfaltung der Schwingungen begonnen wird. Der Piezoplattenstapel kann zum Dämpfen der Schwingungen gesteuert werden, zum Beispiel in einer Art und Weise gemäß den Beschleunigungs-, Positions- oder Kraftsensoren. - Die Anordnung nach der Erfindung kann nach einem Beispiel für eine Ausführungsform nach
3 auch in der Weise umgesetzt werden, dass der Stellantrieb30 mit einem Nabenteil31 ausgerüstet wird, in dem die die Walze belastende und/oder stützende Achse32 angeordnet ist, um mit einem leichten Spiel zu laufen, zum Beispiel ca. 0,05 bis 0,1 mm. In der Nabe wurde eine Bohrung37 in der Richtung der die Achse belastenden Kraft F geschaffen und aus der Bohrung wird das hydraulische Medium in den Raum38 zwischen der Außenfläche der Achse32 und der Innenfläche der Nabe31 geleitet, und eine Zusatzbohrung35 befindet sich in Hinsicht auf die Bohrung auf der anderen Seite der Nabe, von wo das hydraulische Medium aus dem genannten Raum hinausfließen kann. Das um die Achse32 fließende Medium hebt die Achse in Hinsicht auf die Nabe31 in eine Schwebeposition, wodurch die Konstruktion als hydrostatisches Lager dient. In einem Zuführkanal37 für das hydraulische Medium ist eine konische Stutzenfläche gebildet, gegen die eine einen Kegelkopf34 aufweisende Spindel33 eingesetzt ist, mit deren Bewegung der Zuführkanal für das Medium gedrosselt werden kann. Die Spindel33 ist in der Weise eingesetzt, dass die Länge des Kanals zwischen Spindel und Achse32 möglichst kurz ist. Die Spindel wird bevorzugt mit dem Piezostellantrieb39 bewegt, mit dem sogar bis zu einer Frequenz von 1.000 Hz reichende Bewegungen erzeugt werden können. An der Spindel ist eine Feder40 angeordnet, um für die Spindel eine Rückkraft zu erzeugen. Außerdem wird die Spindel von Strömungskräften getragen. Ist das Spiel zwischen Achse und Nabe gering, ist auch die Strömung des Mediums gering. Wenn dazu außerdem das Volumen des Ölkanals gering ist, können mit einer sehr kleinen Bewegung der Spindel hohe Druckschwankungen in der hydrostatischen Lagerung erzeugt werden. Mit einem Stellantrieb nach der Erfindung können bei der Schwingungsdämpfung benötigte hochfrequenzige Steuerkräfte erzeugt sowie auch hohe Belastungen ertragen werden. Der Stellantrieb kann auch leicht in vorhandenen Konstruktionen verwirklicht werden. - Das strömende Medium verursacht auch eine passive Dämpfung, die durch eine der Bewegung widerstehende Wirkung der Viskosität von Flüssigkeit entsteht. Das Verfahren ist unter dem Namen SFD (squeeze film damper) bekannt. SFD enthält jedoch normalerweise kein aktives Teil. Die Eigenschaften von SFD lassen sich durch die Wahl eines von der Viskosität her passenden Öls steuern, auf dessen Viskosität außerdem durch Einstellung der Strömungstemperatur eingewirkt werden kann. Auf eine Stützsteifheit der Achse kann außerdem durch Veränderung der Achsposition vom Mittelpunkt des Spiels zu den Rändern hin eingewirkt werden. Hierbei verändert sich beim Bewegen der Achse der Strömungswiderstand des fließenden Mediums und die hydraulische Stützsteifheit ändert sich. Eine Aufhängungsanordnung lässt sich somit auch für eine so genannte adaptive passive Dämpfung verwenden.
- In
4 ist noch eine alternative Ausführungsform der Anordnung nach der Erfindung dargestellt. Hier wird in der Lagerbuchse der Walze, zum Beispiel um ein Wälzlager46 oder im Fall einer durchbiegungskompensierten Walze um ein Gelenklager ein Spalt48 gebildet, indem die die Walze belastende Achse42 samt Lagerelement46 angeordnet wird, um mit einem leichten Spiel in der Lagerbuchse41 zu laufen. Der gebildete Spalt48 wird in Richtung der Walzenspaltkraft F in einen oberen und einen unteren Teil geteilt und die Teile werden mit den Dichtungselementen45 in Längsrichtung der Achse voneinander getrennt. In das untere Kammerteil47 hinsichtlich der Belastung wird ein hydraulisches Medium geleitet. Hierbei befindet sich das Medium in einem geschlossenen Volumen und durch Beaufschlagen desselben wird der schnelle Stellantrieb49 angetrieben, wie zum Beispiel ein Piezoplattenstapel, in dem mehrere ca. 100 μm dicke keramische piezoelektrische Platten aufeinander und zwischen den Platten gesinterte Elektroden vorhanden sind. - Die Position der Achse wird im Verhältnis zum Lagerbuchsenkörper gemessen und der Piezoplattenstapel wird in der Weise gesteuert, dass dieser mit seinem Kolbenteil
44 das hydraulische Medium beaufschlagt, das die Achse42 weiter vor sich herschiebt, bis die Achse in Hinsicht auf die Lagerbuchse41 sich in einer neutralen Position befindet. Mit dieser Anordnung können mit einer sehr hohen Frequenz schwingungsdämpfende Kräfte erzeugt werden, die sich auf die Achse der Walze übertragen. Der Piezoplattenstapel und das hydraulische Medium bilden eine gewünschte Verschiebung der hydraulischen Übertragung. Die in der Schwingung benötigten Kräfte und Verschiebungen sind verhältnismäßig gering, wenn nur mit der Dämpfung der Schwingungen vor einer zu großen Entfaltung der Schwingungen begonnen wird. Der Piezoplattenstapel kann zum Dämpfen der Schwingungen gesteuert werden, zum Beispiel in einer Art und Weise gemäß den Beschleunigungs-, Positions- oder Kraftsensoren.
Claims (7)
- Anordnung zum Dämpfen von Schwingungen an den Walzen eines Kalanders, wobei die Walzen in Körperkonstruktionen mittels Stützhebeln (
5 ) direkt oder indirekt an deren Achsen (32 ,42 ) gestützt und die Stützhebel mit Hydraulikzylindern (6 ) entlastet oder belastet sind, wenn jeder Hydraulikzylinder mittels einer Stützachse (15 ) mit dem Stützhebel verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass – an einem Aufhängungspunkt der Walzen ein die Achse (32 ,42 ) der Walze oder die Stützachse (15 ) des Stützhebels (5 ) an der Walze umgebender Raum (19a ;38 ;47 ) für ein hydraulisches Medium angeordnet ist, – als Stellantrieb (17 ;30 ;40 ) ein magnetostriktiver oder piezoelektrischer Stellantrieb dient, der in der Weise in einer Stützkonstruktion für die Walze positioniert ist, dass dieser eine die Schwingungen dämpfende Belastungskraft für das am Aufhängungspunkt vorhandene hydraulische Medium erzeugt. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass – der Stellantrieb (
30 ) eine Nabe (31 ) aufweist, in dem die die Walze belastende und/oder stützende Achse (32 ) angeordnet ist, um mit einem leichten Spiel zu laufen, – in der Nabe (31 ) eine Bohrung (37 ) in der Richtung der die Achse belastenden Kraft F geschaffen ist und aus der Bohrung das hydraulische Medium in den Raum (38 ) zwischen der Achse (32 ) und der Nabe (31 ) geleitet wird. - Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in Hinsicht auf die Bohrung (
37 ) auf der anderen Seite der Nabe (31 ), von wo das hydraulische Medium aus dem genannten Raum (38 ) hinausfließen kann, sich eine Zusatzbohrung (35 ) befindet. - Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Viskosität des fließenden Mediums mittels Temperatur regelbar angeordnet und die neutrale Position der Achse zum Regulieren der Aufhängungssteifheit regelbar angeordnet ist.
- Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass – der Raum (
48 ) um die in der Lagerbuchse (41 ) vorhandene Achse (42 ) des Lagers samt Lagerelementen (45 ) gebildet und diese in Richtung der die Achse (43 ) belastenden Kraft (F) in ein oberes und unteres Teil (47 ) geteilt ist, die voneinander mit einem Dichtungselement (45 ) getrennt sind, – das hydraulische Medium in Hinsicht auf die Belastung (F) in ein unteres Teil (47 ) geleitet wird, das ein geschlossenes Volumen bildet, und der genannte Stellantrieb (40 ) in Verbindung mit dem in dem genannten geschlossenen Raum (47 ) vorhandenen Medium ist, um dieses zu beaufschlagen. - Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie Elemente zum Messen der Position der Achse (
42 ) der Walze im Verhältnis zum Lagerbuchsenkörper und Elemente zum Steuern des Stellantriebs (40 ) aufweist, um das hydraulische Medium in der Weise zu beaufschlagen, dass die Achse der Walze in Hinsicht auf die Lagerbuchse (41 ) sich in der neutralen Position befindet. - Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente zum Messen der Position der Achse der Walze und/oder zum Messen des Stellantriebs einen Positions- und/oder Beschleunigungs- und/oder Kraftsensor aufweisen.
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