WO2011151092A1 - Walze und verfahren zur vermeidung ihrer schwingungen - Google Patents
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Definitions
- the actuators are distributed symmetrically over the length and / or circumference of the roller. This avoids influences that unevenly affect the width of the fibrous web. If the roller only had a "belly" through the actuator on one side, the web would possibly be more compacted at this point than elsewhere.
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Walze zur Behandlung einer Faserstoffbahn mit einem umlaufenden, auf einer drehfesten Achse (5) gelagerten hohlen Walzenmantel (4), wobei der Ringraum (7) zwischen Mantel (4) und Achse (5) durch wenigstens zwei axiale Dichtungen (6) in wenigstens zwei Kammern (8, 9) geteilt ist, die zur Erzielung einer gewünschten Walzendurchbiegung mit Druckfluiden unterschiedlichen Drucks befüllbar sind. Um die Schwingungen am Mantel der Walze im Betrieb zu reduzieren ist mindestens eine aktiv ansteuerbare Kammervolumenveränderungseinrichtung (2) vorhanden.
Description
Walze und Verfahren zur Vermeidung ihrer Schwingungen
Die Erfindung betrifft eine Walze zur Behandlung einer Faserstoffbahn mit einem umlaufenden, auf einer drehfesten Achse gelagerten hohlen Walzenmantel, wobei der Ringraum zwischen Mantel und Achse durch wenigstens zwei axiale Dichtungen in wenigstens zwei Kammern geteilt ist, die zur Erzielung einer gewünschten Walzendurchbiegung mit Druckflui- den unterschiedlichen Drucks befüllbar sind.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Vermeidung von Schwingungen in einem aus dieser Walze und einer Gegenwalze aufgebauten System.
Die Rede ist demnach von einer in Fachkreisen als„Schwimmende Walze" oder„S-Walze" bezeichneten Walze. Diese Walzen werden heutzutage oft in (auf die Bahnbreite, der so genannten CD-Richtung, bezogen) schmaleren Kalandern eingesetzt. Der unterschiedliche Druck in den beiden Kammern reicht aus, um eine Durchbiegung zu erreichen, die sich im Wesentlichen der Krümmung der Gegenwalze anpasst.
Die beiden Längsdichtungen in einer S-Walze sind bekannt. Sie erlauben den unterschiedlichen Druckaufbau in einer dem Nip zugewandten und einer dem Nip abgewandten halbmondförmigen Kammer. Vielfach gestatten sie sogar eine Hubbewegung des Mantels, ohne dass die Dichtigkeit verloren geht. Um Ungleichförmigkeiten im Temperaturverlauf auf dem Walzenmantel zu vermeiden, wird das Öl, das der höher druckbelasteten Kammer von einer Walzenzapfenseite aus zugeführt wird, über die zweite Kammer mit niedrigerem Druck wieder zugeleitet.
Bei breiteren Kalandern reicht diese Art von Walzen in der Regel nicht mehr aus, um ein gewünschtes Querprofil der Faserstoffbahn zu erzielen, so dass sogenannte„Nipco-Walzen" von der Anmelderin eingesetzt wer- den müssen, die wesentlich aufwändiger sind und eine kompliziertere An- steuerung verlangen. Bei diesen Walzen sind einzelne hydrostatische Stützelemente über die axiale Länge der Achse verteilt und wirken einzeln oder in Gruppen gegen den Mantel, um ihn entsprechend zu verformen. Bei der in der Erfindung verbesserten Walze handelt es sich um eine S- Walze, deren axiale Länge in der Größenordnung von 5 bis 8 m liegt. Dadurch, dass die heutigen Kalander immer schneller laufen müssen, kommt es auch bei Maschinen mit diesen Walzen häufiger zu dort bisher unbekannten Barringerscheinungen, die aus Eigenschwingungen des ganzen Systems heraus resultieren.
Es gibt zahlreiche aus zwei Walzen bestehende Maschinen zur Papierbehandlung bei denen verschiedene Versuche zur Vermeidung von Schwingungen erprobt und auch zu Schutzrechten angemeldet wurden. Da sind zunächst die Systeme, die versuchen, den Walzenmantel über seine Lagerung zu dämpfen. Hier seien beispielsweise die DE 296 24 490 U1 und die DE 198 21 854 C1 genannt. Leider ist es so, dass Dämpfungen der Schwingungen des Systems bei den relevanten Frequenzen zwischen 100 und 400 Hz über ein typisches Wälzlager (in der Regel Pen- delrollenlager) kaum möglich sind. Auch aktive Systeme, die Kräfte in die Achse einleiten oder ein Biegemoment in die Achse einbringen, haben wenig Aussicht auf Erfolg, da die Kräfte oder Biegemomente nicht über die Pendelrollenlager übertragen werden können. Umgekehrt kann meist auch keine störende Schwingung des Walzenmantels an die Achse über- tragen werden und dort dann dissipativ vernichtet werden. Daher schwingt
der Walzenmantel beim Auftreten eines Barring-Problems an der Walze nahezu ungestört.
Die beschriebenen Maßnahmen sind bei S-Walzen auch deshalb nicht geeignet, um aktiv oder passiv Schwingungen des Walzenmantels im Bereich von 100 bis 400 Hz zu bekämpfen, da das große Ölvolumen im Inneren der schwimmenden Walze eine steife Ankoppelung von Achse und drehendem Mantel verhindert. Die in das System zusätzlich eingetragene Luft verhindert weiterhin, dass eine genügend hohe Ölsteifigkeit im Be- reich von > 900 N/mm2 entsteht.
Aus diesem Grund setzt man bei zu erwartenden Schwingungsproblemen auch bei schmaleren Kalandern Walzen mit einzelnen hydrostatischen Stützelementen über die axiale Länge ein.
Aus der DE 295 09 545 U1 ist eine Walze mit Schwingungsdämpfer, insbesondere zur Herstellung oder Behandlung von Faserstoffbahnen, z.B. Papier- oder Kartonbahnen, bekannt. Es handelt sich auch um eine Walze mit einer stationären Zentralachse und mit einem um diese Zentralach- se rotierenden Walzenmantel. In der Zentralachse ist eine Reihe von z.B. zylindrischen Druckräumen vorgesehen, die sich in radialer Richtung erstrecken und je ein radial verschiebbares Stützelement aufnehmen. Jeder Druckraum kann mit einer Druckflüssigkeit gefüllt werden/ die eine hydraulische Stützkraft von der Zentralachse über das Stützelement auf den Walzenmantel überträgt, um so gezielt eine Durchbiegung des Walzenmantels einstellen zu können. Anstelle mehrerer Druckräume mit je einem Stützelement kann ein einziger langgestreckter Druckraum mit einem einzigen langgestreckten Stutzelement vorhanden sein.
Zum Zuführen der Druckflüssigkeit in die Druckräume ist in der stationä- ren Zentralachse ein beispielsweise zentral angeordneter Zuführkanal
vorgesehen, der über je eine verengte Leitung (z.B. über einen Drosselkanal, mit jedem der Druckräume verbunden ist. Die Dämpfung wirkt hier demnach passiv. Der Aufwand, eine solche Walze zu fertigen und später anzusteuern, ist groß.
Eine andere Walzenausführung mit innen liegenden aktiven Aktuatoren zur Dämpfung von Schwingungen findet sich in der DE 100 08 800 B4. Walzen der dort beschriebenen Art sind in Kalandern einsetzbar. Allerdings ist die Verwendung teuer und es bedarf eines erheblichen konstruk- tiven und fertigungstechnischen Aufwandes. Eine Möglichkeit zur gezielten Einstellung einer Durchbiegung ist bei diesem Walzentyp nicht gegeben.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, die Schwingungen am Mantel einer S- Walze im Betrieb zu reduzieren.
Die Aufgabe wird vorrichtungsmäßig mit einer Walze gelöst, bei der mindestens eine aktiv ansteuerbare Kammervolumenveränderungseinrich- tung vorhanden ist.
Eine solche aktiv ansteuerbare Kammervolumenveränderungseinrichtung schafft die Möglichkeit, kurzzeitige Druckstöße durch eine Volumenveränderung der mit einem Druckfluid gefüllten Kammer zu erreichen. Diese Druckstöße können eine gegenphasige Schwingung erzeugen und somit die Druckpulsation, welche durch die erste Achseigenfrequenz oder durch die erste Kontakteigenfrequenz des Systems entsteht auslöschen. Zumindest kann die Volumenveränderung, die durch die Kammervolumenver- änderungseinrichtung bewirkt wird, angenähert um 90° phasenversetzt zwischen den Schwingungen des Walzenmantel und der Schwingung der Achse eingestellt sein, so dass eine optimale Dämpfung erzielt wird. Eine
brauchbare Dämpfung wird bei einem Phasenversatz von wenigstens 50° bis 130° erwartet. In einem System mit einer Gegenwalze, also beispielsweise einem Softkalander, kann die aktiv ansteuerbare Kammervolumen- veränderungseinrichtung aus dem Inneren der S-Walze heraus aktive phasenverschobene Gegenschwingungen erzeugen, die zu einer deutlichen Verringerung der Schwingbewegungen führen.
Vorzugsweise umfasst die Kammervolumenveränderungseinrichtung eine Membran. Über eine derartige Membran lässt sich das Volumen in einer Kammer leicht und vor allen Dingen schnell und präzise verändern. Es ist wichtig, dass das Volumen der Kammer pulsierend, also den auftretenden Schwingungen der Walze angepasst, verändert werden kann. Die Membran, die begrifflich auch durch einen Metalldeckel gebildet sein kann, ist bevorzugt rund oder auch viereckig aus- geführt. Selbstverständlich sind auch Kompositwerkstoffe aus Kunststoff und aus Metall für die Membran geeignet. Vielfach ist es sinnvoll, die Metallmembran/der Metalldeckel hydraulisch, mechanisch, piezoelektrisch oder durch elastomere Werkstoffe bzw. Druckspeicher vorzuspannen.
Bevorzugt ist die Membran derart bewegbar, dass ein Kammervolumen um 0,01 - 0,5% vergrößer- bzw. verkleinerbar ist. Eine derart geringe Änderung des Volumens hat sich als ausreichend herausgestellt, um die Schwingungen in einer S-Walze nahezu vollständig aus- zulöschen.
Es ist vorteilhaft, wenn die Membran in einer Vertiefung der Achse ringsum abgedichtet ist. Innerhalb einer Vertiefung der Achse, beispielsweise einer Bohrung, ist eine Membrane, die ringsum abgedich- tet ist, besonders einfach zu realisieren. Sie kann zwischen zwei Rin-
gen bzw. Bünden eingeklemmt sein. Dabei besitzt sie dennoch die Freiheit, die Membranfläche beweglich zu halten, um das Volumen in einer Kammer verändern zu können. Es ist vorgesehen, die Membrane über den Druck des Druckfluids in der Kammer vorzuspannen.
Günstig ist es, wenn wenigstens ein Aktuator mit der Kammervolumen- veränderungseinrichtung verbunden ist. Beispielsweise kann der Aktuator direkt an der Membran anknüpfen und diese bewegen. Dadurch kann Schwingungen in der Walze sehr schnell begegnet werden.
Es ist möglich, dass der Aktuator in der Lage ist, mit hydraulisch, pneumatisch oder elektromagnetisch wirkenden Mitteln den Druck auf den Mantel auszuüben. Diese Mittel werden in erprobter Weise eingesetzt und sind relativ leicht und verschleißarm handhabbar. Jeder Kalander besitzt zudem sowieso eine hydraulische, pneumatische und elektrische Versorgung. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn der Aktuator wenigstens ein Piezoelement umfasst. Die Ausdehnung von Piezoelementen ist mit elektrischen Mitteln schnell und präzise steuerbar. Die Piezokeramiken sind rund oder bevorzugt rechteckig geformt. Die Stapelhöhe beträgt 5 bis 100 mm. Die Leistungselektronik wird außerhalb der Walze in einem Schaltschrank untergebracht. Über einen Kabelkanal kann eine sichere Stromzuführung gewährleistet werden. Die Betriebsspannung des Aktuators liegt bei +/-10 bis +/-1000 V. Die Aktuatoren können zu Gruppen zusammengefasst wer- den, die gemeinsam über eine Leistungselektronik getrieben werden oder auch einzeln angesteuert werden. Besonders leicht herzustellen ist folgende Lösung: es wird eine Einfräsung in die Achse in CD- Richtung eingebracht. Anschließend wird ein Einsatz gefertigt, der in die Einfräsung eingesetzt wird und alle Aktuatoren umfasst. Das
durch die Walze geleitete Druckfluid kann zusätzlich als Kühlmedium für die Aktuatoren dienen.
Vorzugsweise ist der Aktuator in der Vertiefung radial weiter innen in der Achse angeordnet ist als die Membran. Dadurch steht er nicht unter dem direkten Druck des Druckfluids. Vielmehr ist er geschützt und reibungsfrei arbeitend in der Vertiefung der Achse untergebracht.
Mit Vorteil ist dafür gesorgt, dass die Vertiefung einen Kühlfluidzu- und - ablauf aufweist. Das durch die Walze geleitete Druckfluid kann neben seinen anderen Aufgaben als Kühlmedium für die Aktuatoren dienen. In diesem Fall werden aufwändige separate Kühlbohrungen mit Außenanschlüssen vermieden. Bevorzugt wird der Druckraum über eine Druckfluidleitung versorgt, in der sich ein Drosselelement befindet. Durch Schwingungen verursachte Kräfte auf das Stützelement können mit Hilfe dieser Drosseln abgefangen werden. Die Drosseln dämpfen also zusätzlich auf passive Weise und können beispielsweise Bohrungs-, Sieb- oder Ringspaltdrosseln sein.
Vorteilhaft ist an oder in der Walze eine Sensoranordnung angebracht, die mit einer Steuereinrichtung in Verbindung steht, die den mindestens einen Aktuator ansteuert. Als Sensoranordnung sind die verschiedensten Messapparaturen zu verstehen. Das reicht vom Drehzahlmesser bis hin zum Beschleunigungs- bzw. Geschwindigkeitsaufnehmer der Schwingungen, berührend wie berührungslos. Die Signale der Messergebnisse werden an eine Steuerungsvorrichtung weitergeleitet, die für eine wirkungsvolle aktive Ansteuerung des Aktuators sorgt, um die Walzenmantelschwingungen abzufangen.
Es ist günstig, wenn der vom Aktuator ausgeübte Druck über die Membran auf das Druckfluid einer Kammer im Betrieb pulsiert. Man wählt hier bevorzugt eine Frequenz, die mit der Systemeigenfrequenz interferiert, um die barringbildenden Schwingungen auszulöschen. Es hat sich her- ausgestellt, dass die Pulsation des Aktuators vorzugsweise in einem bestimmten Frequenzband erfolgt. Es ist dabei vorgesehen, dass der vom Aktuator ausgeübte Druck auf den Walzenmantel im Betrieb mit einer Frequenz von 100 bis 400 Hz pulsiert. Die Walzen sind in der Regel dazu gedacht, um mit einem Gegendruckelement, beispielsweise einer zweiten Walze einen Nip zu bilden, in dem einer Faserstoffbahn behandelt werden kann. Damit das Profil im Nip nicht unzulässig beeinflusst wird, ist es von Vorteil, wenn die Wirkrichtung aller Aktuatoren nicht durch den Nip geht.
Bevorzugt sind die Aktuatoren symmetrisch über die Länge und/oder den Umfang der Walze verteilt. Dadurch werden Einflüsse vermieden, die sich ungleichmäßig auf die Faserstoffbahn in ihrer Breite auswirken. Bekäme die Walze nur auf einer Seite einen„Bauch" durch den Aktuator, so würde die Bahn an dieser Stelle ggf. stärker verdichtet als woanders.
Verfahrensmäßig wird die Aufgabe der Erfindung durch die Merkmale des Anspruchs 12 gelöst. So werden die Schwingungen in einer Walze gemäß Anspruch 1 dadurch vermieden, dass das Volumen einer Kammer pulsierend verändert wird. Jede Walze besitzt eine kennzeichnende Eigenfrequenz und eine eigene Steifigkeit. Diese sind heutzutage auf einfachem Weg mathematisch zu ermitteln. Für die Eigenfrequenz ist der Walzenmantel der S-Walze und dessen Lagerung ein wichtiger Einflussfaktor. Durch eine zusätzliche Druckbeaufschlagung über eine Volumenände- rung in der Kammer, beispielsweise mittels eines Aktuators und einer
Membran, kann die Steifigkeit und somit die Eigenfrequenz stark verändert werden, was wiederum dazu führt, dass Schwingungen vermieden werden. Es hat sich herausgestellt, dass in Systemen, beispielsweise einem Kalander, es ausreicht, mit einer pulsierenden Volumenänderung der Kammer durch einen Aktuator und eine Membran die meisten aus Eigenfrequenzen resultierenden Schwingungen zu vermeiden.
Es ist vorteilhaft, wenn bei der Volumenänderung zur Aktivierung der Schwingungsvermeidung auch der Druck in der Druckkammer verändert wird. Ein pulsierende Druckbeaufschlagung über das Druckfluid auf den Mantel kann bei Einstellung der richtigen Frequenz, die Schwingungen des Mantels fast vollständig auslöschen.
Vorzugsweise wird die Ausdehnung der Kammervolumenveränderungs- einrichtung geregelt aufgrund von Schwingungsmessungen. Das ermöglicht eine gezieltere und frequenzgesteuerte pulsierende Druckbeaufschlagung auf den Walzenmantel, die sich ergebende Schwingungen noch besser dämpft. Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt in der Figur
eine schematische geschnittene Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen S-Walze.
Die Walze 1 arbeitet zusammen mit einem lediglich als Pfeil angedeuteten Gegendruckelement 3, beispielsweise einer zweiten Walze, um zwischen ihnen in einem sogenannten Nip eine Faserstoffbahn zu behandeln.
Die Walze 1 besitzt einen rotierenden Walzenmantel 4 und eine feststehende Achse 5. Zwischen beiden sind Längsdichtungen 6 vorgesehen, die den Ringraum 7 in eine obere Kammer 8 und einen untere Kammer 9 teilen. Diese Kammern sind mit einem Druckfluid, in der Regel Öl, unter- schiedlichen Drucks gefüllt. Als Zu- bzw. Abführkanäle dieser Kammern 8, 9 für das Druckfluid sind die Kanäle 10 vorgesehen. Unterschiedliche Drücke in den Kammern 8 und 9 erlauben der Walze 1 eine Durchbiegung, die sich an die des Gegendruckelements 3 anpassen kann. Das System aus Walze 1 und Gegendruckelement 3 tendiert aus unterschied- lichsten Gründen, beispielsweise Unebenheiten der zu behandelnden
Faserstoffbahn oder Unrundheiten in der Walze, zu Schwingungen. Diese sind nur schwer über die Lagerung zu dämpfen. Deshalb ist zu diesem Zweck eine aktiv ansteuerbare Kammervolumenveränderungseinrichtung 2 eingesetzt, die in einer Vertiefung 13 der Achse 5 untergebracht ist. Die Kammervolumenveränderungseinrichtung 2 besteht aus einer in der Vertiefung 13 seitlich abgedichteten Membran 12 und einem Aktuator 1 1 . Der Aktuator setzt sich im Wesentlichen aus Piezoelementen 15 zusammen, die über Energieleitungen 16 ansteuerbar sind. Die Betriebsspannung des Aktuators liegt bei +/-10 bis +/-1000 V. Über den Aktuator 1 1 kann die Membran 12 bewegt werden, um den Raum in der Kammer 8 entsprechend den Schwingungen zu vergrößern oder zu verkleinern. Dabei ist bevorzugt eine Vergrößerung bzw. Verkleinerung des Kammervolumens um 0,01 - 0,5% vorzunehmen. Der dadurch erzeugte Druckunterschied wirkt pulsierend gegen die Schwingungen und zwar entweder gegenpha- sig, um die Schwingungen auszulöschen, oder um ca. 90° phasenversetzt, um die Schwingung zu dämpfen. Die Kammervolumenverände- rungseinrichtung 2 arbeitet also aktiv gegen die Schwingungen.
Die Membran 12 ist nahe der Oberfläche der Achse 5 innerhalb der Ver- tiefung 13 ringsum gehalten und durch eine ringförmige Dichtung 14 ab-
gedichtet, so dass der Druck aus der Kammer 8 nicht direkt auf den Aktu- ator wirken kann. Das Kammervolumen erstreckt sich über den halbmondförmigen halben Ringraum 7, bis hin zu der Membran 12. Diese aktive Schwingungsdämpfung kann zudem unterstützt werden, indem im Zu- oder Ablauf 10 der Kammern in der Zeichnung nicht dargestellte Drosseln angeordnet sind. Weiterhin sind Leitungen 17, 18 aus den Kammern 8, 9 zum Aktuator 1 1 vorgesehen. Das Druckfluid, das aus Kammer 8 kommend über die Leitung 17, vorbei am Piezoelement 15, durch die Leitung 18 in die Kammer 9 mit dem geringeren Druck fließt, kühlt demnach auch den Aktuator 1 1 .
Hilfreich gibt eine Sensoranordnung 19 zur Messung von Schwingungen ihre Messsignale über eine Steuerleitung 20 an eine Steuereinrichtung 22 weiter, die wiederum - über die Steuerleitung 21 angedeutet - dafür sorgt, dass die Kammervolumenveränderungseinrichtung 2 den Druckkammerraum 8 mit einem pulsierenden Druck derart versorgt wird, dass die Schwingungen des Systems interferierend reduziert werden. Es wird also über die Kammervolumenveränderungseinrichtung 2 eine Gegenschwin- gung mit Druck auf den Mantel 4 eingeleitet. Als Sensoren eignen sich Beschleunigungssensoren, kapazitive Sensoren, Drucksensoren, optische Sensoren etc.
Der Aktuator 1 1 hat seine Wirkrichtung nicht zum mit dem Gegendruck- element 3 gebildeten Nip hin. Dadurch werden negative Druckeinflüsse der Kammervolumenveränderungseinrichtung 2 auf die Behandlung der Faserstoffbahn vermieden.
Bezugszeichenliste
1 Walze
2 Kammervolumenveränderungseinrichtung
3 Gegendruckelement
4 Walzenmantel
5 Achse
6 Längsdichtung
7 Ringraum
8 obere Kammer
9 untere Kammer
10 Kanal
1 1 Aktuator
12 Membran
13 Vertiefung
14 Dichtung
15 Piezoelement
16 Energieleitung
17 Kühlfluidzuführleitung
18 Kühlfluidabführleitung
19 Sensoranordnung
20 Steuerleitung
21 Steuerleitung
22 Steuereinrichtung
Claims
Patentansprüche
1 . Walze zur Behandlung einer Faserstoffbahn mit einem umlaufenden, auf einer drehfesten Achse (5) gelagerten hohlen Walzenmantel (4), wobei der Ringraum (7) zwischen Mantel (4) und Achse (5) durch wenigstens zwei axiale Dichtungen (6) in wenigstens zwei Kammern (8, 9) geteilt ist, die zur Erzielung einer gewünschten Walzendurchbiegung mit Druckfluiden unterschiedlichen Drucks befüllbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine aktiv ansteuerbare Kammervolumenveränderungseinrichtung (2) vorhanden ist.
Walze gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kam- mervolumenveränderungseinrichtung (2) eine Membran (12) umfasst.
Walze gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (12) derart bewegbar ist, dass ein Kammervolumen um 0,01 - 0,5% vergrößer- bzw. verkleinerbar ist.
Walze gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (12) in einer Vertiefung (13) der Achse (5) ringsum abgedichtet ist.
Walze gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Aktuator (1 1 ) mit der Kammervolumenverände- rungseinrichtung (2) verbunden ist.
6. Walze gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (1 1 ) wenigstens ein Piezoelement (15) umfasst.
7. Walze gemäß einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (1 1 ) in der Vertiefung (13) radial weiter innen in der Achse (5) angeordnet ist als die Membran (12). 8. Walze gemäß einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (13) einen Kühlfluidzu- und -ablauf (17, 18) aufweist.
9. Walze gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Kammer (8, 9) über einen Kanal (10) versorgt wird, in der sich eine Drossel befindet.
10. Walze gemäß einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an oder in der Walze (1 ) eine Sensoranordnung (19) angebracht ist, die mit einer Steuereinrichtung (22) in Verbindung steht, die den mindestens einen Aktuator (1 1 ) ansteuert.
1 1 . Walze gemäß einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der vom Aktuator (1 1 ) ausgeübte Druck über die Membran (12) auf das Druckfluid einer Kammer (8, 9) im Betrieb mit einer Frequenz von 100 bis 400 Hz pulsiert.
12. Verfahren zur Vermeidung von Schwingungen an einer Walze gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Volumen einer Kam- mer (8, 9) pulsierend verändert wird.
13. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur Aktivierung der Schwingungsvermeidung der Druck in der Kammer (8, 9) verändert wird.
14. Verfahren gemäß Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausdehnung der Kammervolumenveränderungseinrichtung (2) geregelt wird aufgrund von Schwingungsmessungen.
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