DE102013200198A1

DE102013200198A1 - Metallisches Mehrfarbendekor

Info

Publication number: DE102013200198A1
Application number: DE201310200198
Authority: DE
Inventors: Bernd Lischo; Prechter Bettina
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2013-01-09
Filing date: 2013-01-09
Publication date: 2014-07-10

Abstract

Ein metallisches Mehrfarbendekor (1), insbesondere für Kraftfahrzeugkarosserien, bei dem eine insbesondere aus Faserverbundwerkstoff bestehende Trägerschicht (2) in den einzelnen Farbbereichen (1A, 1B, 1C) des Dekors mit jeweils separaten, farblich entsprechenden Metallauflagen versehen ist, ist erfindungsgemäß dadurch mit einem deutlich reduzierten Fertigungsaufwand herstellbar, dass die einzelnen Metallauflagen in der Weise auf die Trägerschicht (2) aufgebracht sind, dass farblich unterschiedlichen Metalle getrennt voneinander jeweils im Wege des Lichtbogenspritzens unter Verwendung einer den farblich entsprechenden Dekorbereich (1A, 1B, 1C) freigebenden Schablone nebeneinander auf die Trägerschicht (2) aufgesprüht sind.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein metallisches Mehrfarbendekor nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, insbesondere für Kraftfahrzeugkarosserien, bei dem eine insbesondere aus Faserverbundwerkstoff bestehende Trägerschicht in den einzelnen Farbbereichen des Dekors mit jeweils farblich entsprechenden Metallauflagen versehen ist.
Um metallische Mehrfarbendekors auf einer aus Kunststoff bestehenden Trägerschicht zu applizieren, werden einzelne Blechzuschnitte aus farblich unterschiedlichen Metallen, z. B. Aluminium, Zink, Kupfer, Silber oder Nickel, den Farbbereichen des Dekors entsprechend vorgefertigt und dann nach Art von Intarsien mit der Trägerschicht verklebt. Die Herstellung eines solchen Mehrfarbendekors ist wegen des damit verbundenen Arbeitsbedarfs und des beim Zuschnitt der Blechteile anfallenden Materialabfalls sehr aufwändig.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein metallisches Mehrfarbendekor der eingangs genannten Art zu schaffen, welches mit einem deutlich reduzierten Fertigungsaufwand herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Metalldekor gelöst.
Erfindungsgemäß entfällt ein aufwändiges, formgenaues Zuschneiden und Verkleben der einzelnen, farblich unterschiedlichen Metallplättchen und stattdessen werden in den einzelnen, nebeneinanderliegenden Farbbereichen des Dekors farblich entsprechend unterschiedliche Metalle oder Metallmischungen unter Verwendung einer den jeweiligen Farbbereich freilassenden Schablone scharf gegeneinander abgegrenzt oder ineinander übergehend nacheinander vorzugsweise im Wege des an sich bekannten Lichtbogenspritzens unmittelbar und hochgradig haftend auf die Trägerschicht aufgesprüht und auf diese Weise der Fertigungsaufwand für das metallische Mehrfarbendekor signifikant verringert.
Zur Erzielung spezieller Oberflächeneffekte lässt sich zumindest eine der Metallauflagen in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung durch Polieren, Schleifen, Ätzen oder Bürsten nachbearbeiten und/oder durch eine Lasergravur verzieren oder beschriften.
Die Erfindung wird nunmehr anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen in stark schematisierter Darstellung:
1 einen Lichtbogenspritzkopf beim Auftragen eines ersten metallischen Farbbereichs einer Mehrfarben-Dekorblende auf ein Faserverbundsubstrat;
2a, b unterschiedliche Schablonen für weitere metallische Farbbereiche des Mehrfarbendekors; und
3 das metallische Mehrfarbendekor im fertiggestellten Zustand.
Zum Auftragen des in 3 gezeigten, metallischen Mehrfarbendekors 1 auf ein Faserverbundbauteil 2 wird gemäß 1 ein Lichtbogenspritzkopf 3 mit einem zentralen Luft- oder Schutzgaskanal 4 sowie seitlichen Drahtführungen 5 und zugeordneten Förderrollen 6 für nach Maßgabe des jeweils aufzutragenden Farbbereichs des Metalldekors 1 farblich gewählte Metalldrähte 7, 8 verwendet, welche an ihren abströmseitig des Luftkanals 4 nahe zusammengeführten Enden unter Lichtbogenwirkung aufgeschmolzen und durch den Luft- oder Schutzgasstrahl fein verteilt nach Art eines Sprühnebels emittiert werden.
Die Metalldrähte 7, 8 können z. B. aus Aluminium, Messing, Kupfer, Edelstahl, Titan oder auch Silber oder Gold oder auch deren Metallverbindungen bestehen, wobei sich aus diesen durch Verwendung zweier farblich unterschiedlicher Metalldrähte 7 und 8 auf einfache Weise auch Farbmischungen erzeugen lassen.
Im ringförmigen Dekorbereich 1A der Blende 1 wird das Faserverbundsubstrat 2 mit einer im Dekorbereich 1A ausgeschnittenen Schablone 9A belegt und der Lichtbogenspritzkopf 2 mit z. B. Silbermetalldrähten 7, 8 betrieben, so dass sich im Blendenbereich 1A eine gut haftende Silbermetallauflage 10 niederschlägt.
Mit den beiden anderen gemäß 2 kreissegmentförmig ausgeschnittenen Schablonen 9B und 9C werden die entsprechenden, zuvor durch die Schablone 9A abgedeckten Dekorbereiche 1B und 1C mit andersfarbigen Metallen oder Metallverbindungen wiederum vorzugsweise im Wege des Lichtbogenspritzens beschichtet, also z. B. der Dekorbereich 1B weiß und der Dekorbereich 1C blau metallisiert.
Zur Erzielung spezieller, etwa matter, glänzender oder partiell mattglänzender Oberflächeneffekte kann das Metalldekor 1 in einer oder mehreren Dekorbereichen 1A, 1B oder 1C durch Polieren, Schleifen, Ätzen oder Bürsten nachbearbeitet und/oder durch eine Lasergravur verziert oder, wie in 3 im Dekorbereich 1A gezeigt, mit einem Schriftzug versehen werden.
Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Abwandlungen möglich. So lässt sich das metallische Mehrfarbendekor anstatt auf ein Faserverbundbauteil 2 ohne Weiteres auch auf ein anderes Trägermaterial aufbringen, am einfachsten im Wege des Lichtbogenspritzens, aber auch durch andere, äquivalente Sprühverfahren.

Claims

Metallisches Mehrfarbendekor (1), insbesondere für Kraftfahrzeugkarosserien, bei dem eine insbesondere aus Faserverbundwerkstoff bestehende Trägerschicht (2) in den einzelnen Farbbereichen (1A, 1B, 1C) des Dekors mit jeweils separaten, farblich entsprechenden Metallauflagen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Farbdekorbereiche in der Weise mit farblich unterschiedlichen Metallauflagen (10) belegt sind, dass mit dem jeweiligen Dekorbereich farblich korrespondierende Metalle (7, 8) getrennt voneinander unter Verwendung einer entsprechend ausgeschnittenen Schablone (9) auf die Trägerschicht (2) aufgespritzt sind.
Mehrfarbendekor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass farblich unterschiedlichen Metalle (7, 8) im Wege des Lichtbogenspritzens auf die Trägerschicht (2) aufgesprüht sind.
Mehrfarbendekor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Metallauflagen (10) zur Erzielung eines matten, glänzenden oder partiell matt/glänzenden Oberflächeneffekts durch Polieren, Schleifen, Ätzen oder Bürsten nachbearbeitet ist.
Mehrfarbendekor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Metallauflagen (10) nachträglich mit einer Lasergravur versehen ist.
Mehrfarbendekor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einem Farbbereich (1A, 1B, 1C) des Dekors (1) eine Mischung aus farblich unterschiedlichen Metallen (7 und 8) aufgespritzt ist.