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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Insektenschutzvorrichtung zum Einhängen in eine Gebäudeöffnung gemäß den Merkmalen im Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, zum Verhindern des Eindringens von Insekten in Gebäude die vorhandenen Gebäudeöffnungen mit Insektenschutzgittern zu versehen. Bei den Gebäudeöffnungen handelt es sich in der Regel um Fenster oder aber Türen. Hierzu ist in einfachster Weise bekannt, ein entsprechendes Insektenschutzgitter vor das Fenster zu spannen. Durch den Einfluss von Wind aber auch durch verschiedene Öffnungsvorgänge des Fensters sowie gegebenenfalls ein gegenüber dem Blendrahmen überstehender Flügelrahmen leiert eine derartige Anordnung eines Insektenschutzgitters jedoch schnell aus und kann somit seinen Schutzzweck nicht mehr erfüllen.
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Aus dem Stand der Technik sind weiterhin Insektenschutzrahmen bekannt, bei denen ein außen umlaufender Rahmen aus Profilen ausgebildet ist und der Rahmen entsprechend der Größe der Gebäudeöffnung ausgebildet ist. In dem Rahmen selbst ist dann ein Insektenschutzgitter gespannt, zumeist wird dies mithilfe eines Keders in einer Nut formschlüssig befestigt. Der Rahmen selbst wird dann von außen beispielsweise an dem Blendrahmen eines Fensters festgelegt. Um den Rahmen beispielsweise in den Wintermonaten rückstandslos und vor allem leicht entfernen zu können oder aber auch zum Einsetzen eines neuen Insektenschutzgitters in den Rahmen selbst sind weiterhin aus dem Stand der Technik Einhängewinkel bekannt. Diese Einhängewinkel sind beispielsweise aus der
DE 10 2008 030 726 A1 bekannt. Hierbei weist ein oberer Einhängewinkel zumeist einen entsprechend längeren Befestigungssteg auf, so dass die Insektenschutzvorrichtung mit dem Rahmen zunächst von außen schräg von unten in den Blendrahmen mit den oberen Befestigungswinkeln eingesetzt wird, sodann eine Kippbewegung durchführt und durch ein vertikales Absenken die unteren Einhängewinkel mit ihrem Befestigungssteg den Blendrahmen hintergreifen.
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Derartige Insektenschutzrahmen werden zumeist von Fachfirmen montiert. Ist jedoch der Rahmen einmal montiert, wird er zum Reinigen eines Fensters gerade in Privathaushalten von nicht geübten Monteuren demontiert. Hierbei kann es gerade bei Holzfenstern, Kunststofffenstern mit Folierung oder aber auch lackierten Aluminiumfenstern dazu kommen, dass der Einhängewinkel in falscher Position auf den Blendrahmen abgesetzt wird.
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Die Einhängewinkel selbst werden, gerade unter Berücksichtigung von günstigen Produktionskosten, als Stanzbiegeteile hergestellt, so dass sie mitunter scharfe Kanten aufweisen. Somit kann es bei der Montage oder aber Demontage dazu kommen, dass ein entsprechender Einhängewinkel die Oberfläche des Fensterrahmens optisch aber auch mechanisch beschädigt. Während der Montagedauer einer entsprechenden Insektenschutzvorrichtung kann es wiederum durch mechanische Einflüsse, beispielsweise anstehenden Wind auf die Insektenschutzvorrichtung oder aber Öffnen und Schließen des Fensters, dazu kommen, dass die scharfen Kanten des Einhängewinkels die Dichtung zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen eines Fensters mechanisch beschädigt, so dass es zu Undichtigkeiten kommt.
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Hierzu ist aus der
DE 10 2006 037 795 A1 eine Insektenschutzvorrichtung mit einem Einhängewinkel bekannt, wobei der Einhängewinkel zumindest teilweise eine Kunststoffbeschichtung aufweist, um Kratzbeschädigungen zu vermeiden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung es daher, eine Insektenschutzvorrichtung dahingehend zu verbessern, dass oben genannte Problemstellungen bei Montage oder aber im Betrieb verhindert werden.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Insektenschutzvorrichtung zum Einhängen in eine Gebäudeöffnung gemäß den Merkmalen im Patentanspruch 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungsvarianten der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Die erfindungsgemäße Insektenschutzvorrichtung zum Einhängen in eine Gebäudeöffnung wird insbesondere in einen Blendrahmen einer Tür oder aber eines Fensters eines Gebäudes eingehängt. Die Insektenschutzvorrichtung weist dazu einen umlaufenden Rahmen mit einem darin verspannten Gitter oder Gewebe auf, wobei der Rahmen in der Gebäudeöffnung über mindestens einen metallischen Einhängewinkel formschlüssig einhängbar ist und der Einhängewinkel zwei Abkantungen aufweist, so dass ein Befestigungssteg parallel an dem Rahmen angeordnet ist, ein Abstandsteg in einem im Wesentlichen 90°-Winkel von dem Rahmen in Richtung zu der Gebäudeöffnung zeigt und ein Haltesteg parallel zu dem Befestigungssteg ausgebildet ist. Erfindungsgemäß ist die Insektenschutzvorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungssteg und/oder der Haltesteg eine Schutzbeschichtung aus einem gummiartigen rutschhemmenden Werkstoff aufweisen.
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Im Rahmen der Erfindung wird als Rahmen für die Insektenschutzvorrichtung insbesondere eine Profilschiene aus Kunststoff oder aber aus Aluminium verwendet, die vorzugsweise über Ecksteckverbinder zu einem umlaufenden viereckigen Rahmen zusammengesetzt ist. In diese Profilschiene wird sodann mittels eines Keders ein Gitter oder aber ein Gewebe eingesetzt, welches derart feinmaschig ist, dass Insekten nicht durch das Gitter oder aber Gewebe hindurchtreten können, jedoch ein Luftaustausch gewährleistet ist sowie die Sicht nur geringfügig beeinträchtigt ist. An dem Rahmen selbst sind sodann insbesondere vier Einhängewinkel angekoppelt, zwei oberseitig und zwei unterseitig. Die Einhängewinkel werden auch als Winkel oder aber Winkellasche, Montagewinkel oder Befestigungswinkel bezeichnet. Der Einhängewinkel weist einen S-förmigen bzw. Z-förmigen Verlauf derart auf, dass er zwei Abkantungen besitzt. Somit ist ein langer Steg als Befestigungssteg parallel an dem Rahmen angeordnet und beispielsweise schraubtechnisch, klebetechnisch oder aber auch durch einen Niet mit dem Rahmen gekoppelt. Hiervon erstreckt sich dann eine erste Abkantung in einem Winkel von im Wesentlichen 90°, welche nachfolgend als Abstandsteg bezeichnet ist. Auf den Abstandsteg folgt dann wiederum eine Abkantung, auch hier bevorzugt mit einem Winkel von im Wesentlichen 90° ein Haltesteg, welcher parallel zu dem Befestigungssteg verläuft. Der Haltesteg hintergreift dabei den Blendrahmen der Gebäudeöffnung, so dass ein Teil des Blendrahmens zwischen der Rückseite des umlaufenden Rahmens der Insektenschutzvorrichtung sowie dem Befestigungssteg formschlüssig ergriffen ist.
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Im Rahmen der Erfindung ist eine Schutzbeschichtung auf den gegenüber dem Rahmen überstehenden Teil des Einhängewinkels aufgebracht bzw. ist dieser damit versehen, so dass bei der Montage oder aber Demontage der Insektenschutzvorrichtung keine optische oder aber mechanische Beschädigung an dem Blendrahmen der Gebäudeöffnung erfolgt.
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Die Schutzbeschichtung ist dabei aus einem gegenüber dem metallischen Werkstoff weicheren Werkstoff hergestellt. Die Schutzbeschichtung ist aus einem gummiartigen Werkstoff hergestellt. Als Beschichtungswerkstoffe können dabei EPDM oder aber Silikon oder aber auch TPE verwendet werden. Weitere gummiartige Werkstoffe sind darüber hinaus vorstellbar. Die Schutzbeschichtung ist dabei insbesondere in Form einer Ummantelung aufgebracht. Ist nur ein Teil des Einhängewinkels aufgebracht, so ummantelt sie bevorzugt diesen Teil.
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Die Schutzbeschichtung kann dabei verschiedene Anforderungen einzeln oder aber auch gleichzeitig erfüllen. So ist es zum einen möglich, dass die Schutzbeschichtung als kratzhemmende Schutzbeschichtung ausgebildet ist, um scharfe Kanten der aus metallischem Werkstoff hergestellten Einhängewinkel zu übergreifen, so dass hierdurch keine mechanische Beschädigung an der Gebäudeöffnung, insbesondere an dem Blendrahmen oder auch an dem Flügelrahmen oder aber der Dichtung des Fensters oder aber der Tür hervorgerufen werden. Die Schutzbeschichtung ist als rutschhemmende Beschichtung ausgebildet, so dass entsprechend die an dem Blendrahmen montierte Insektenschutzvorrichtung rutschsicher und formschlüssig gelagert ist. Ergänzend kann die Schutzbeschichtung auch als korrosionshemmende Beschichtung ausgebildet sein. Insbesondere ist es hierdurch möglich, den Einhängewinkel aus einem handelsüblichen Stahlwerkstoff zu fertigen, so dass dieser mit der Schutzbeschichtung überzogen, korrosionsgeschützt ist. Dadurch können die Einhängewinkel deutlich kostengünstiger produziert werden, da keine hochvergüteten, nicht rostenden Stähle, beispielsweise Edelstahl, verwendet werden müssen.
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Die Schutzbeschichtung selbst kann beispielsweise in Form einer Kappe am freien Ende des Befestigungssteges angeordnet sein. Die Schutzbeschichtung kann jedoch den gesamten Haltesteg und/oder den Abstandsteg übergreifen. Auch kann der gesamte Einhängewinkel mit der Schutzbeschichtung überzogen sein, so dass der Befestigungssteg, der Abstandsteg und der Haltesteg von der Schutzbeschichtung überzogen sind.
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Die Schutzbeschichtung selbst kann dann in einer der folgenden Arten, bevorzugt auf den Einhängewinkel aufgebracht sein. Insbesondere kann die Schutzbeschichtung als Tauchlackierung auf den Einhängewinkel aufgebracht sein oder aber auch auf diesen aufgespritzt werden. Alternativ ist es auch möglich, die Schutzbeschichtung auf den Einhängewinkel aufzuschrumpfen, so dass zunächst ein Schlauch über den Einhängewinkel zumindest über den Bereich, in dem die Schutzbeschichtung aufgebracht werden soll, gezogen wird, welcher dann geschrumpft wird.
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Um eine optische Beeinträchtigung des mit der Schutzbeschichtung versehenen Einhängewinkels zu reduzieren, ist es bevorzugt vorgesehen, die Schutzbeschichtung aus einem transparenten Werkstoff herzustellen. Im Rahmen der Erfindung ist es jedoch auch möglich, dass die Schutzbeschichtung eine beliebige Farbe erhält, so dass sie beispielsweise an RAL-Farben angenähert ist und insbesondere bei farbigen Fenstern, beispielsweise anthrazit, blau oder rot auch eine entsprechende Farbgebung aufweist, so dass eine optische Beeinträchtigung eines mit der erfindungsgemäßen Insektenschutzvorrichtung versehenen Fensters oder Tür nur gering ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung. Bevorzugte Ausführungsvarianten werden in den schematischen Figuren dargestellt. Diese dienen dem einfachen Verständnis der Erfindung. Es zeigen:
- 1 aus dem Stand der Technik bekannte Einhängewinkel, montiert an einem Insektenschutzrahmen,
- 2a bis d die Montage einer aus dem Stand der Technik bekannten Insektenschutzvorrichtung an einem Blendrahmen,
- 3a bis c erfindungsgemäße Einhängewinkel in verschiedenen Ausführungsvarianten,
- 4a und b zwei verschiedene Befestigungsmöglichkeiten eines erfindungsgemäßen Einhängewinkels und
- 5 eine in einem Fenster montierte Insektenschutzvorrichtung mit erfindungsgemäßen Einhängewinkeln.
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In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet, auch wenn eine wiederholte Beschreibung aus Vereinfachungsgründen entfällt.
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1 zeigt eine Insektenschutzvorrichtung 1 mit einem oberen Einhängewinkel 2 und einem unteren Einhängewinkel 3. Die Insektenschutzvorrichtung 1 weist dazu einen umlaufenden Rahmen 4 auf, an dem die Einhängewinkel 2, 3 festgelegt sind. Hierzu ist ein Befestigungssteg 5 jeweils parallel anliegend an dem Rahmen 4 montiert. Von dem Befestigungssteg 5 im 90°-Winkel wegzeigend ist ein Abstandsteg 6 angeordnet und am Ende des Abstandsteges 6 erstreckt sich dann wiederum im 90°-Winkel ein Haltesteg 7. Der Haltesteg 7 des oberen Einhängewinkels 2 ist dabei länger ausgebildet als der Haltesteg 7 des unteren Einhängewinkels 3.
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Hierdurch ergibt sich folgende Montagemöglichkeit, welche in den 2a bis d dargestellt sind. Zunächst wird die Insektenschutzvorrichtung 1 durch die Öffnung Ö eines Blendrahmens 8 nach außen A hindurch befördert. Sodann wird der obere Einhängewinkel 2 auf die Vertikalrichtung V bezogen von unten nach oben einen Teil des Blendrahmens 8 hintergreifend eingesetzt und im Anschluss daran folgt eine Schwenkbewegung S, so dass der Rahmen 4 der Insektenschutzvorrichtung 1 im Wesentlichen parallel außen anliegend an dem Blendrahmen 8 angeordnet ist. Dies ist in 2c dargestellt. Sodann erfolgt eine Abwärtsbewegung 9, so dass hierdurch auch der untere Einhängewinkel 3 einen Teil des Blendrahmens 8 mit seinem Haltesteg 7 hintergreifend angeordnet ist. Der Haltesteg 7 des oberen Einhängewinkels 2 ist deshalb länger ausgebildet, so dass dieser auch nach der Abwärtsbewegung 9 noch den Blendrahmen 8 hintergreifend angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß ist nunmehr vorgesehen, dass die Einhängewinkel 2, 3 gemäß der 3a bis c vollständig oder aber teilweise eine Schutzbeschichtung 10 aufweisen. Dargestellt ist jeweils der obere Einhängewinkel 2, wobei in Analogie dazu natürlich die Beschichtung auch auf den unteren Einhängewinkel 3 übertragen werden kann, ohne dabei den Rahmen der Erfindung zu verlassen. In 3a ist gezeigt, dass der Einhängewinkel 2 jeweils einen Befestigungssteg 5, einen Abstandsteg 6 sowie einen Haltesteg 7 aufweist. In 3a ist die Schutzbeschichtung 10 den vollständigen Einhängewinkel 2 allseitig umfassend ausgebildet. Gemäß der Ausführungsvariante in 3b ist die Schutzbeschichtung 10 nur an dem Haltesteg 7 sowie dem Abstandsteg 6 angeordnet, wobei der Befestigungssteg 5 selbst keine Schutzbeschichtung 10 aufweist. Gemäß der Ausführungsvariante von 3c ist nur der Haltesteg 7 mit einer Schutzbeschichtung 10 versehen. Der Haltesteg 7 selbst weist ein freies Ende 11 auf, wobei es erfindungsgemäß auch möglich wäre, dass nur das freie Ende 11 eine Schutzbeschichtung 10 in Form beispielsweise einer nicht näher dargestellten Schutzkappe aufweist.
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4a und b zeigt eine Befestigungsmöglichkeit eines erfindungsgemäßen Einhängewinkels 2 an dem Rahmen 4 einer Insektenschutzvorrichtung 1. Gemäß 2a wird der Einhängewinkel 2 an dem Rahmen 4 mittels eines jeweiligen Schraubbolzens 12 formschlüssig gekoppelt. Gemäß 4b erfolgt die formschlüssige Koppelung mit Hilfe eines Niets 13. Ersichtlich ist hier nochmals, dass der innenliegende metallische Kern 14 des Einhängewinkels 2 allseitig von der Schutzbeschichtung 10 umgeben ist.
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5 zeigt nochmals eine erfindungsgemäße Insektenschutzvorrichtung 1 in einer Einbausituation an einem Blendrahmen 8 mit geschlossenem Fenster, mithin geschlossenem Flügelrahmen 15. Der Haltesteg 7 ist dabei formschlüssig den Blendrahmen 8 hintergreifend zwischen Blendrahmen 8 und Flügelrahmen 15 eingeklemmt. Aufgrund der Schutzbeschichtung 10 wird somit eine mechanische oder aber optische Beschädigung der Oberfläche von Blendrahmen 8 und Flügelrahmen 15 sowie nicht näher dargestellter, zwischen Blendrahmen 8 und Flügelrahmen 15 angeordneter Dichtung, gerade aufgrund von scharfen Kanten eines handelsüblichen Einhängewinkels 2 vermieden.
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Bezugszeichenliste
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- 1 -
- Insektenschutzvorrichtung
- 2 -
- oberer Einhängewinkel
- 3 -
- unterer Einhängewinkel
- 4 -
- Rahmen
- 5 -
- Befestigungssteg
- 6 -
- Abstandsteg
- 7 -
- Haltesteg
- 8 -
- Blendrahmen
- 9 -
- Abwärtsbewegung
- 10 -
- Schutzbeschichtung
- 11 -
- freies Ende zu 7
- 12 -
- Schraubbolzen
- 13-
- Niet
- 14 -
- metallischer Kern
- 15 -
- Flügelrahmen
- A -
- außen
- V -
- Vertikalrichtung
- S -
- Schwenkbewegung
- Ö -
- Öffnung zu 8